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Vollständige Version anzeigen : Haltung zur Todesstrafe



Kilgore
29.06.2008, 12:39
Da sich in diesem Forum ja doch einige Gesellen an den politischen Rändern versammelt haben, die Todesstrafe allerdings bis ins demokratische Lager hinein befürwortet wird, würde ich mir gerne einmal ein Bild verschaffen, wie die allgemeine Haltung zur Todesstrafe im Forum aussieht.

Toecutter
29.06.2008, 14:14
Wie jetzt? Keine Todesstrafe für Homosexualität? :chee:

Tosca
29.06.2008, 14:25
Die Umfrage ist blödsinnig, weil viel zu viele Punkte aufgeführt sind. Merke: Umfragen stets kurz und prägnant gestalten.

Deutschmann
29.06.2008, 14:27
Die Umfrage ist blödsinnig, weil viel zu viele Punkte aufgeführt sind. Merke: Umfragen stets kurz und prägnant gestalten.

Die Umfrage ist blödsinnig - und das nicht nur weil zu viele Punke aufgeführt sind.

Settembrini
29.06.2008, 18:35
Die Umfrage ist blödsinnig - und das nicht nur weil zu viele Punke aufgeführt sind.

Sondern auch, weil....?

MorganLeFay
29.06.2008, 18:51
Die Umfrage hat zuviele Optionen, aber ich bin trotzdem gegen die Todesstrafe. :)

Vril
29.06.2008, 19:15
Die Umfrage hat zuviele Optionen, aber ich bin trotzdem gegen die Todesstrafe. :)

Ich bin dafür und finde MorganLeFay hätte die Todesstrafe verdient alleine schon wegen dem Versuch die Weltherrschaft an sich zu reißen ! :D



http://smiliestation.de/smileys/Boese/14.gif (http://smiliestation.de/)

http://smiliestation.de/smileys/Boese/64.gif (http://smiliestation.de/)

henriof9
29.06.2008, 19:35
Das ist ein sehr heikles und schwieriges Thema.

Geht man davon aus, daß die Todesstrafe nur für wirklich sehr schwerwiegende Verbrechen verhängt wird, und da fällt mir eigentlich nur Mord ein, dann wäre sie durchaus ein legitimes Strafmaß.

Aber, nicht hier in Deutschland !

Ich persönlich halte nämlich die Deutschen nicht geeignet dafür, solch ein Urteil wirklich völlig unvoreingenommen, neutral und nur den Beweisen und Fakten unterliegend, auszusprechen.
( Wer dafür eine Begründung will, kann gerne nachfragen, wäre jetzt zu lang )

Einerseits klingt es nur logisch, nach dem Motto : Auge um Auge, Zahn um Zahn
Anderseits, kein getötetes Opfer wird dadurch wieder lebendig.
Dann wiederum, mit welchem Recht soll jemand leben dürfen, der einen anderm das Leben genommen hat, und das auch noch auf Kosten der Allgemeinheit ?
Dagegen zeigt doch auch Verzeihen eine Stärke.

Ich bin gespannt, wie weit dieses Thema kommt !

Cash!
29.06.2008, 19:40
Wenn es kein perfektes Verbrechen gibt, wie kommt ihr dann auf die absurde Idee, es gäbe die perfekte Verbrechensaufklärung?

Wenn man 4 Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hat, mag das zwar katastrophal sein....aber der unschuldig verurteilte kann in teilen rehabilitiert und entschädigt werden.

Das ist bei der Todesstrafe nicht der Fall. Dieses Argument ist unwiederlegbar und damit ist das ganze Thema auch vom Tisch. So sehr ich Kindermörder auch leiden sehen wollen würde, es geht halt nicht, weil man dann unserer Justiz und den Richtern ein Verantwortung auflastet, die ich bei solchen Leuten einfach nicht sehen will!

harlekina
29.06.2008, 19:49
Ich habe heute nachmittag einen Bericht über die Forensik gesehen, die einen Hausbrand (3 tote Mädchen) aufgrund falsch gedeuteter Beweise als Brandstiftung erklärt und den vermeintlichen Brandstifter - den Vater der Kinder - zum Tode verurteilt hat. Nach 12 Jahren Todeszelle wurde er 2004 hingerichtet.
Danach kamen die Wissenschaftler auf die Idee, die Beweise noch einmal zu überprüfen und stellten fest: es war doch keine Brandstiftung, sondern die vermeintlich sicheren Indizien für die Tat ließen sich auf ganz normale Art erklären.
Nun war der Mann aber schon tot........
Wieviele Hinrichtungen gab und gibt es wohl noch heute durch Über- und Fehleinschätzungen?

Felidae
29.06.2008, 19:54
Ich bin gegen die Todesstrafe.

uzi
29.06.2008, 22:57
Ich bin für die Todesstrafe.

Bei Massenmördern, Terroristen und bei Kindesvergewaltigung, Kindesmord und Kindesentführung.

Für mich zählt das Argument des Justizirrtums weniger als der Schutz der Allgemeinheit vor schwerster Gewaltkriminalität. Die diesbezüglichen Strafmaße in Deutschland, insbesonders die ergangenen Urteile sind m. E. definitiv zu human.

Da in Deutschland das GG die Todesstrafe abgeschafft hat - eine Änderung ist auszuschließen - diskutieren wir hier rein akademisch...

Just Amy
29.06.2008, 23:09
der schutz der allgemeinheit ist bei verhaftung bereits gegeben, gefährliche individuen dürfen einfach nicht mehr raus, basta.

wer eine gefahr darstellt gehört inhaftiert oder sonst unschädlich gemacht. falls dies nicht möglich ist (zb im krieg) sind tötungen (nicht todesstrafen) legitim

WIENER
29.06.2008, 23:44
sehe ich auch so, lebenslängliche, und ich meine auch tatsächlich Lebenslängliche Strafe, dient der Sühne und dem Sicherheitsgedanken. Und zum Xten mal, Mir wäre der Tod eines Verbrechers völlig Wurscht, aber man darf einem Staat nicht diese Macht geben. Es hat sich immer wieder gezeigt das solche Strafen auch Türöffner für "Morde" an politischen Gegner sein können. Und die Gefahr das es vollkommen Unschuldige trifft.

Gärtner
30.06.2008, 01:36
Die Todesstrafe ist aus zweierlei Gründen abzulehnen.

1) Die Logik. Es ist nicht ersichtlich, warum eine (Rechts)Gemeinschaft ihren Individuen das Recht zur Tötung eines Menschen abspricht, diese Tötung aber zum Schutze ebendieses Rechtes für zulässig erklärt.

2) Justizirrtümer. Wenn es schon schlimm genug ist, Menschen mit idiotischer Begründung von Staats wegen umzubringen, verschiebt sich die Veranstaltung vollends durch die Tatsache ins absurde, daß kontinuierlich unschuldige Leute erschossen/vergast/elektrifiziert/vergiftet werden. Im letalen Fall der Todesstrafe sind solcherlei Irrtümer nicht aufhebbar und untergraben damit die Rechtskultur.


Der erste, der einen Schwachsinn à la "wo gehobelt wird..." absondert, verdient bestenfalls eine Ladung Salz und gehackte Sauborsten.

Praetorianer
30.06.2008, 07:52
Ich bin dafür und finde MorganLeFay hätte die Todesstrafe verdient alleine schon wegen dem Versuch die Weltherrschaft an sich zu reißen ! :D



http://smiliestation.de/smileys/Boese/14.gif (http://smiliestation.de/)

http://smiliestation.de/smileys/Boese/64.gif (http://smiliestation.de/)

Wieso "Versuch"?

Praetorianer
30.06.2008, 07:54
Die Todesstrafe ist aus zweierlei Gründen abzulehnen.

1) Die Logik. Es ist nicht ersichtlich, warum eine (Rechts)Gemeinschaft ihren Individuen das Recht zur Tötung eines Menschen abspricht, diese Tötung aber zum Schutze ebendieses Rechtes für zulässig erklärt.

2) Justizirrtümer. Wenn es schon schlimm genug ist, Menschen mit idiotischer Begründung von Staats wegen umzubringen, verschiebt sich die Veranstaltung vollends durch die Tatsache ins absurde, daß kontinuierlich unschuldige Leute erschossen/vergast/elektrifiziert/vergiftet werden. Im letalen Fall der Todesstrafe sind solcherlei Irrtümer nicht aufhebbar und untergraben damit die Rechtskultur.


Der erste, der einen Schwachsinn à la "wo gehobelt wird..." absondert, verdient bestenfalls eine Ladung Salz und gehackte Sauborsten.


Zu 2) Australien hat vor kurzem einen Mörder post mortem rehabilitiert, der vor etlichen Jahrzehnten hingerichtet worden ist. Ist ein wenig albern, aber vielleicht haben Hinterbliebene Wert darauf gelegt.

Praetorianer
30.06.2008, 07:56
Ich bin für die Todesstrafe.

Bei Massenmördern, Terroristen und bei Kindesvergewaltigung, Kindesmord und Kindesentführung.

Für mich zählt das Argument des Justizirrtums weniger als der Schutz der Allgemeinheit vor schwerster Gewaltkriminalität. Die diesbezüglichen Strafmaße in Deutschland, insbesonders die ergangenen Urteile sind m. E. definitiv zu human.

Da in Deutschland das GG die Todesstrafe abgeschafft hat - eine Änderung ist auszuschließen - diskutieren wir hier rein akademisch...

Nicht völlig. Mit einer entsprechenden Mehrheit ( 2/3 in beiden Kammern, wenn ich recht informiert bin) ließe sich eine entsprechende Grundgesetzänderung herbeiführen.

Don
30.06.2008, 08:10
Die Todesstrafe ist aus zweierlei Gründen abzulehnen.

1) Die Logik. Es ist nicht ersichtlich, warum eine (Rechts)Gemeinschaft ihren Individuen das Recht zur Tötung eines Menschen abspricht, diese Tötung aber zum Schutze ebendieses Rechtes für zulässig erklärt.

2) Justizirrtümer. Wenn es schon schlimm genug ist, Menschen mit idiotischer Begründung von Staats wegen umzubringen, verschiebt sich die Veranstaltung vollends durch die Tatsache ins absurde, daß kontinuierlich unschuldige Leute erschossen/vergast/elektrifiziert/vergiftet werden. Im letalen Fall der Todesstrafe sind solcherlei Irrtümer nicht aufhebbar und untergraben damit die Rechtskultur.


Der erste, der einen Schwachsinn à la "wo gehobelt wird..." absondert, verdient bestenfalls eine Ladung Salz und gehackte Sauborsten.

Zu 1) Tut sie nicht, sie erlaubt es unter bestimmten Voraussetzungen.
Notwehr, Nothilfe, aber auch Militär.

Zu 2) Es geschieht nicht kontinuierlich, ist aber durch den finalen Charakter auch bei Einzelfällen nicht zu rechtfertigen.

Ich war, bin und bleibe aber trotz differenzierter Haltung und obwohl ich ohne weiteres bereit wäre bei bestimten Typen selbst den Haltebolzen an der Guillotine zu ziehen ein strikter Gegner, da dies eine Macht in Hände legen würde wo ich sie absolut nicht sehen will.

Felidae
30.06.2008, 08:54
Tyrannen sind natürlich von meiner Ablehnung ausgenommen. Die gehören möglichst schnell hingerichtet.

Hemera
30.06.2008, 08:56
So sehr ich es auch bei schweren Gewaltverbrechen schon bedauert habe, dass es in Deutschland keine Todesstrafe mehr gibt, bin ich letztlich dagegen.

Allerdings lehne ich die Todesstrafe nur wegen zu befürchtender Fehlurteile, die nie ausgeschlossen werden können, ab. An einem Lebenslänglichen, der sich nach zwanzig Jahren Haft als unschuldig herausstellt, kann Wiedergutmachung erfolgen, an einem dann schon Hingerichteten nicht mehr.

Just Amy
30.06.2008, 09:47
Die Todesstrafe ist aus zweierlei Gründen abzulehnen.

1) Die Logik. Es ist nicht ersichtlich, warum eine (Rechts)Gemeinschaft ihren Individuen das Recht zur Tötung eines Menschen abspricht, diese Tötung aber zum Schutze ebendieses Rechtes für zulässig erklärt.[/SIZE]
mit dem selben argument wäre allerdings auch keine haftstrafe zu gestatten.

ad andere: tötungen nach notwehr etc betrachte ich nicht als todesstrafe, sondern als gefahrenindizierte tötung, ebenso wie tyrannenmord.

hardStyler
30.06.2008, 16:32
Ich bin bekennender Befürworter der Todesstrafe.

Haspelbein
30.06.2008, 16:40
a) Ich bin der Meinung, dass manche Menschen durch ihre Taten den Tod verdient haben, und dass es besser waere, wenn sie nicht mehr unter uns weilten.

b) Ich bin jedoch ebenso der Meinung, dass die Todesstrafe zu einer Lynchmob-Mentalitaet verleitet, und die Versuchung fuer den Staat zu gross ist, sie als Schreckensinstrument gegen die eigene Bevoelkerung zu missbrauchen.

Ich lehne daher die Todesstrafe in all ihren derzeitigen Formen ab.

Menschenfreund
30.06.2008, 17:25
Wie jetzt? Keine Todesstrafe für Homosexualität? :chee:

Welcher Verrückte will denn sowas? Homosexualität ist als typische Ordnungswidrigkeit für den Bußgeldkatalog zu reservieren.

SLOPPY
30.06.2008, 19:27
... die Todesstrafe gibt es indirekt in der brd doch sowieso mit der Entscheidungsgewalt des Einsatzleiters zum finalen Todesschuss bei Geiselnahmen u.ä. Sachverhalten.

Deswegen auch Rübe ab bei Kinderschändern, Lustmördern, Schwerstkriminellen und Terroristen.

Auch wenn der abschreckende Charakter der Todesstrafe nicht viel bewirkt, so wird doch dieser davon betroffene menschliche Dreck wenigstens dauerhaft entsorgt.

Don
30.06.2008, 20:06
Tyrannen sind natürlich von meiner Ablehnung ausgenommen. Die gehören möglichst schnell hingerichtet.

Und ihre Helfer?

Helfershelfer?

mittelbare Helfershelfer?

Mitläufer?