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Vollständige Version anzeigen : es war einmal ein friedliches land



Leo Navis
28.06.2008, 10:34
Diese Geschichte spielt in einem Land, recht weit weg, man spricht dort englisch, allerdings ist ihr Wahlspruch trotzdem auf lateinisch: „Errare humanum est!“
Und weil das so ist, und Menschen sich so viel irren, gab es auch in diesem Land schon so manche Revolution mit einigen Umstürzen. So hatte sich zur Zeit der SU kurzzeitig ein sozialistisches System etabliert. Die Führer der Revolution waren große Männer (und in der Regierung saßen auch zwei Frauen, welche allerdings die 1,65 nicht überschritten) und versuchten, für ihr Volk möglichst das beste zu tun. Dabei waren sie allerdings der Ansicht, dass das Volk nicht so gut wisse, was gut für es sei, wie sie selbst. Somit funktionierte das System nicht so recht, sodass schon nach 3 Jahren sozialistischer Verarmung die Führer der Revolution hingerichtet wurden und eine nationalistische Diktatur installiert wurde. Diese setzte sich tatsächlich aus großen Männern zusammen (diesmal keine einzige Frau), die versuchten, eine möglichst gute gesellschaftliche Norm zu verankern und gleichzeitig mit einem teilweise protektionistischen und teilweise liberalen Wirtschaftskurs zu fahren. Und für ein paar Jahre hat das auch funktioniert und die Menschen waren sogar recht glücklich, auch wenn es immer noch Armut und mittlerweile eine Geheimpolizei gab – außerdem wurde das Militär stark aufgerüstet, was zwar einerseits für nationales Prestige sorgte, andererseits aber die Diktatur immer unangreifbarer machte. Das Nachbarland, welches eine repräsentative Demokratie beheimatete, mochte allerdings überhaupt nicht, dass das Volk beim „verhassten Erzfeind“ sich wieder aufrappelte, dementsprechend wurde ein Krieg vom Zaun gebrochen. Problematisch war anfangs, dass weder das eine Volk noch das andere wirklich mitspielen wollten, aber durch zahlreiche Lügen schafften es die Politiker, das Volk zu überzeugen – auf beiden Seiten, denn der Diktator und seine Lakaien meinten, dass das Land gut gerüstet sei und ein wenig Land vom anderen Staat doch gar nicht schaden könne.
Drei Jahre später war der Krieg vorbei und die nationalistische Diktatur hatte alle Forderungen, die sie hatte, durchbekommen. Die vormals – besonders in den Zeiten der Not – verbrüderten Völker haben sich aufgrund des heftigen Abnutzungskrieges (es wurde auch Kampfgas eingesetzt) mittlerweile gehasst. Die Regierung installierte beim Brudervolk eine Marionettenregierung und unterdrückte es mit der mittlerweile sehr groß gewordenen Geheimpolizei äußerst effektiv. Da diese Unterdrückung gerechtfertigt werden musste, wurde dem unterlegenen Volk die Alleinschuld am Krieg gegeben und das Volk als „minderwertig“ angesehen. Neue Gesetze verboten, dass sich Menschen der beiden doch eigentlich fast gleichen Völker sich mischten und es wurden für die Menschen, die meinten, zu laut werden zu müssen, Lager eingerichtet. Der Diktator war immer noch topfit, aber seine Macht führte langsam dazu, dass er – eigentlich ein hochintelligenter Mann und genialer Menschenführer – verrückt wurde. Somit sah er in jedem einen Verräter und richtete mit Blick auf Caesar seinen Adoptivsohn persönlich hin. Das Motto des Staaten wurde geändert von „Errare humanum est!“ in „Smith is always right“ - zumindest beim Diktator. Das Volk dagegen folgte lieber seinem alten Motto und startete – mal wieder – eine Revolution. In diesem Bürgerkrieg starben mehrere zig-tausend Menschen (was bei der geringen Größe des Landes eine Katastrophe war), die Geheimpolizei tat, was sie für richtig hielt, Frauen wurden vergewaltigt und ihre Kinder erschlagen. Es schien ganz so, als sei die Revolution im Keime erstickt worden, da wandte sich die Frau des Diktators – die einzige Person, der er noch vertraute – gegen ihn. Der Kopf des Diktators war in ihren Händen, als sie provisorisch die Macht übernahm. Es wurden Milizen eingerichtet und die Geheimpolizei wurde aufgelöst, was allerdigns nicht hieß, dass sie plötzlich verschwunden wäre. Größtenteils waren die Mitglieder der Geheimpolizei schon im frühen Alter geschult worden, sodass sie nichts anderes kannten als Unterdrückung und Kampf. Manche von ihnen schlossen sich zu Banden zusammen, sodass in kürzester Zeit die Kriminalität aufs heftigste aufflammte, ein Indiz dafür, so meinten viele Bürger, dass die Diktatur doch besser war und „Smith is always right“ das einzig richtige Motto ist.
Das andere Volk, geknechtet und größtenteils am Boden, nahm mit Erleichterung die Entwicklung in ihrem und dem Nachbarland zur Kenntnis, denn endlich konnte man sich vom dem ungebliebten Okkupator befreien. Hier wurde eine Räterepublik eingerichtet, die „fremden“ Herrscher wurden vertrieben. Als aber dieses Land gerade so schwach und doch im Aufwind und voller Hoffnung war, meinte eine dritte Partei sich einmischen zu müssen und überfiel die beiden Länder, nahm ihnen viel Land weg und forderte heftige Reparationszahlungen. Auch hier wollte das Volk keinen Krieg, doch die Politiker und Militärs sahen dies als den richtigen Weg und ignorierten den Willen des Volkes geflissentlich – obwohl auch hier eine repräsentative Demokratie etabliert war.
Beide Völker lösten nun langsam ihren Hass auf und begannen wieder zusammenzuarbeiten, denn es gab einen Feind, den man gemeinsam bekämpfen musste. Aufgrund dieses wiederaufflammenden Nationalismus etablierte sich in beiden Ländern gleichsam Regierungen, die einerseits auf freundschaftliche Beziehungen zu sich gegenseitig setzten und ein oberstes Ziel hatten: Das Land zurückzuerobern, dass ihnen vorher so schändlich geklaut wurde. Dafür wurden auch die Mitglieder der Geheimpolizei wieder aktiviert, die nun eine Bestimmung hatten. Und tatsächlich schafften es diese Elitetruppen, die mittlerweile auch im Straßenkampf zu großen Teilen Erfahrungen gesammelt hatten, effektiv die gegnerischen Stellungen auszuräuchern und sehr schnell vorzustoßen. So kämpften also alle drei Völker unter großen Verlusten, und weil 2:1 ja unfair wäre, meinte eine dritte Macht, die die nationalistischen Regimes in den beiden Ländern und die Demokratie in dem dritten sah, die Demokratie müsse geschützt werden, weswegen auch dieses Land in den Krieg eingriff' – und dabei seine Verbündeten mitnahm. Da eine solche militärische Überlegenheit nicht aufzuhalten war, entwickelte sich der Krieg zu einem Guerillakrieg der Elitetruppen, wobei die beiden Länder komplett zu Bruch gingen.

Der ersten Angriff dieser Elitetruppen auf ehemalig eigenem Land wurde als "Überfall der Schlächter von Isman" bekannt.

Letzten Endes haben die Demokraten gesiegt und die Völker blicken fragend zurück und wissen nicht mehr genau, was sie dabei geritten hat, auf solche nationalistische Idiotie reinzufallen. Jetzt sind alles Demokraten, sie leben brav zusammen und sind selbstbestimmt. Naja, ein paar Militärbasen der anderen Länder gibt es schon, desweiteren die permanente Möglichkeit im Falle des Falles die beiden Länder mit Atomwaffen zu zerstören (die sie natürlich, aufgrund ihrer schrecklichen Vergangenheit, nicht haben dürfen). Sie zahlen bis heute Reperaturen an die anderen Länder, denn schließlich waren sie ja daran schuld, dass der Krieg losging. Mittlerweile kämpfen die Elitetruppen zu großen Teilen, so sie noch nicht zu alt sind, in der „demokratischen Allianz“ gegen andere, böse Regime. Sie sind stolz, dass sie für eine gute Sache und die Befreiung anderer Völker kämpfen.

gruß,
Leo Navis

politisch Verfolgter
28.06.2008, 10:42
Also, die USA sind ja seit intern kriegsfreien 248 Jahren intern relativ friedlich.
Dennoch eignen dort 80 % nur ca. 2 % des Privatvermögens.
Gute mentale %Ränge der Spößlinge von Habenichtsen dürfen dort total untergebuttert werden, versauern, verwahrlosen, in Drogen, Kriminalität und Verbrechermilieus abgleiten.
Grauenhaft, was uns und der Welt damit von dort her vorexerziert wird.
Kein Wunder, daß das weltweit allenthalben verbrecherische Regimes ermöglicht.

Biskra
28.06.2008, 12:39
Ist ja richtig langweilig. Mal das mal lieber, Leo.