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Vollständige Version anzeigen : Arbeitsplatzabbau in Deutschland



Michel
22.06.2008, 11:39
Arbeitsplatzvernichtung in Deutschland
Insolvenzen, angekündigter und absehbarer Stellenabbau seit 02.10.2002


http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html


Viel Spaß beim stöbern.

Frei-denker
22.06.2008, 11:49
Aus einem Exportbericht der Bundesregierung von 2006 ging hervor, dass im Zeitraum 2000-2005 ca. 1 Mio. Stellen im Exportbereich geschaffen wurden, jedoch 1,3 Mio. Stellen durch Firmenabwanderung und Absenkung der Binnennachfrage abgebaut wurden.

Demnach hat uns dieser neoliberale Mist der Marktöffnung pro Jahr netto 60.000 Arbeitsstellen gekostet.

Daran wird deutlich, was Kritiker der Marktöffnung Richtung EU-Ostländer damals schon vermutet haben:

Die Marktöffnung ist für Deutschland arbeitsmarkttechnisch kontraproduktiv.

Michel
22.06.2008, 11:59
@Freidenker:

Ein polnischer Arbeiter bekommt zwischen 400 und 800 Euro Arbeitslohn.
Seit der Aufnahme Polens in die EU, gibt es einen direkte Wirtschafts- und Lohnkonkurrenz mit Westeuropa und seinen Sozialsystemen, ohne staatliche Zollschranken.

Seit der Euro in Polen eingeführt wurde, wird dieses ganze noch verschärft.

Die vorschnelle Aufnahme der osteuropäischen Staaten wird für uns noch sehr teuer werden.

Frei-denker
22.06.2008, 12:06
Selbst der Unternehmer-treue Prof. Sinn vom Ifo-Institut räumte ein, dass es zwischen alten und neuen EU-Ländern zu einer "Einkommensanpassung" kommen würde.

Der Lohn wird sich also zwischen Hochlohn und Dumpinglohn einpendeln, was für Deutsche massive Einkommenseinbußen und damit massive Absenkung des Lebensstandarts und des Sozialsystems bedeutet.

Diese Absenkung des Einkommens wird logischerweise größer als die Vorteile der EU-Osterweiterung sein, womit letztlich bewiesen ist, dass für die deutsche Bevölkerung die EU-Osterweiterung ein erheblicher Nachteil ist.

Die EU-Osterweiterung dient ausschließlich der Profitsteigerung der Konzerne durch Lohnabsenkung.

Hier werden die Verhältnisse und eine ganze Gesellschaft für die niedere Bereicherungsgier von Kriminellen in Chefetagen pervertiert.

romeo1
22.06.2008, 12:25
@Freidenker:

Ein polnischer Arbeiter bekommt zwischen 400 und 800 Euro Arbeitslohn.
Seit der Aufnahme Polens in die EU, gibt es einen direkte Wirtschafts- und Lohnkonkurrenz mit Westeuropa und seinen Sozialsystemen, ohne staatliche Zollschranken.

Seit der Euro in Polen eingeführt wurde, wird dieses ganze noch verschärft.

Die vorschnelle Aufnahme der osteuropäischen Staaten wird für uns noch sehr teuer werden.


Der Euro ist in Polen noch nicht eingeführt!!

elas
22.06.2008, 12:33
Solange wir noch 2/3 unseres Staatshaushaltes für internationale Sozialhilfe ausgeben können kann es noch nicht so schlimm sein.
Wenn diese Ära aber zu Ende geht gibt es Mord und Totschlag in Europa.

Michel
22.06.2008, 12:37
Der Euro ist in Polen noch nicht eingeführt!!

Von 1998 bis 2002 war in Deutschland der Euro auch noch nicht eingeführt, es wurde aber der ganze Außenhandel mit Euro bezahlt.

Polen gehört zum Euro Gebiet und zur Schengener Zone.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 12:52
Wir benötigen den Aufbau von user value, wozu die grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung weg muß. Dem sind alle öffentl. Mittel umzuwidmen, die in Privatvermögen und Zwangsfinanzierung der verbrecherischen Arbeitsgesetzgebung gepumpt werden.

romeo1
22.06.2008, 13:01
Von 1998 bis 2002 war in Deutschland der Euro auch noch nicht eingeführt, es wurde aber der ganze Außenhandel mit Euro bezahlt.

Polen gehört zum Euro Gebiet und zur Schengener Zone.

Polen ist zwar Teil des Schengen-Raumes, hat aber eine eigene Währung. Der Euro soll erst in ein paar Jahren eingeführt werden.

Michel
22.06.2008, 13:37
Polen ist zwar Teil des Schengen-Raumes, hat aber eine eigene Währung. Der Euro soll erst in ein paar Jahren eingeführt werden.

Mit Öffnung aller Handelsschranken gehört Polen seit diesem Jahr zum Euro Raum. Freier Warenverkehr - und Subventionshilfe in Milliardenhilfe durch die EU, bedeutet nichts anderes.

leuchtender Phönix
22.06.2008, 15:43
Von 1998 bis 2002 war in Deutschland der Euro auch noch nicht eingeführt, es wurde aber der ganze Außenhandel mit Euro bezahlt.

Polen gehört zum Euro Gebiet und zur Schengener Zone.

Wobei man Euro-zone und Schengener Zone nicht verwechseln darf. Nicht alle EU-Länder sind Teil des Schengener. Und es sind auch nicht-EU-Länder in diesem Abkommen.

leuchtender Phönix
22.06.2008, 15:45
Arbeitsplatzvernichtung in Deutschland
Insolvenzen, angekündigter und absehbarer Stellenabbau seit 02.10.2002


http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html


Viel Spaß beim stöbern.

Und was willst du damit aussagen?

Es werden ja schlieslich auch immer irgendwo neue Stellen geschaffen.

Denkpoli
22.06.2008, 16:04
Und was willst du damit aussagen?

Es werden ja schlieslich auch immer irgendwo neue Stellen geschaffen.
Ja, im Ausland!

Denkpoli
22.06.2008, 16:08
Aus einem Exportbericht der Bundesregierung von 2006 ging hervor, dass im Zeitraum 2000-2005 ca. 1 Mio. Stellen im Exportbereich geschaffen wurden, jedoch 1,3 Mio. Stellen durch Firmenabwanderung und Absenkung der Binnennachfrage abgebaut wurden.

Demnach hat uns dieser neoliberale Mist der Marktöffnung pro Jahr netto 60.000 Arbeitsstellen gekostet.

Daran wird deutlich, was Kritiker der Marktöffnung Richtung EU-Ostländer damals schon vermutet haben:

Die Marktöffnung ist für Deutschland arbeitsmarkttechnisch kontraproduktiv.

Das war keine Vermutung, sondern eine mit 100%iger Sicherheit feststehende Tatsache und primäres Ziel der EU - Osterweiterung( en ).

leuchtender Phönix
22.06.2008, 16:19
Ja, im Ausland!

Quatsch. Auch in Deutschland.

Aldebaran
22.06.2008, 16:34
Aus einem Exportbericht der Bundesregierung von 2006 ging hervor, dass im Zeitraum 2000-2005 ca. 1 Mio. Stellen im Exportbereich geschaffen wurden, jedoch 1,3 Mio. Stellen durch Firmenabwanderung und Absenkung der Binnennachfrage abgebaut wurden.

Demnach hat uns dieser neoliberale Mist der Marktöffnung pro Jahr netto 60.000 Arbeitsstellen gekostet.

Daran wird deutlich, was Kritiker der Marktöffnung Richtung EU-Ostländer damals schon vermutet haben:

Die Marktöffnung ist für Deutschland arbeitsmarkttechnisch kontraproduktiv.


Das ist eine Milchmädchenrechnung, denn von den 1,3 Mio "verlagerten" Arbeistplätzen wäre ein großer Teil weggefallen, da die enstpechend teuren Produkte nicht mehr verkäuflich gewesen wären.

Die Alternative ist meistens nicht Polen oder Deutschland, sondern Polen oder China.

Die Verlagerung arbeitsintensiver Produktion hat darüber hinaus die daran hängenden Arbeitsplätze in anderen Bereichen (Entwicklung, Marketing, Logistik) gesichert.

Aldebaran
22.06.2008, 16:38
Ja, im Ausland!


1,4 Millionen mehr Erwerbstätige binnen zwei Jahren

WIESBADEN – Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im ersten Quartal 2008 rund 39,8 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Seit dem ersten Quartal 2006 ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Zuge des konjunkturell bedingten Beschäftigungsaufbaus damit um 1,4 Millionen Personen oder 3,7% gestiegen. Alleine in den Dienstleistungsbereichen sind binnen zwei Jahren 1,1 Millionen (+ 3,8%) zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Auch im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe und im Baugewerbe wurden in diesem Zeitraum mit + 218 000 Personen (+ 2,8%) und + 104 000 Personen (+ 5,1%) nach zuvor jahrelangem Arbeitsplatzabbau kräftige Beschäftigungsgewinne erzielt.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/05/PD08__188__132,templateId=renderPrint.psml

Frei-denker
22.06.2008, 16:46
Das ist eine Milchmädchenrechnung, denn von den 1,3 Mio "verlagerten" Arbeistplätzen wäre ein großer Teil weggefallen, da die enstpechend teuren Produkte nicht mehr verkäuflich gewesen wären.

Die Alternative ist meistens nicht Polen oder Deutschland, sondern Polen oder China.

Die Verlagerung arbeitsintensiver Produktion hat darüber hinaus die daran hängenden Arbeitsplätze in anderen Bereichen (Entwicklung, Marketing, Logistik) gesichert.

Das ist falsch.

Wenn z.B. AEG hier vernünftige Löhne an deutsche Arbeiter zahlt, haben die auch genug Kaufkraft, um dann AEG-Maschinen zu kaufen. Billigsch... aus China erhält einfach Zoll-Aufschlag, Feierabend.

So funktioniert das - nicht mit Ausspielen der Arbeiter der Nationen, wo derjenige Arbeit bekommt, der sich am hemmungslosesten ausbeuten läßt.

scanners
22.06.2008, 17:05
Wenn z.B. AEG hier vernünftige Löhne an deutsche Arbeiter zahlt, haben die auch genug Kaufkraft, um dann AEG-Maschinen zu kaufen. Billigsch... aus China erhält einfach Zoll-Aufschlag, Feierabend.
.

Right. Und trotzdem würden sie im Außland unsere Maschienen kaufen, weil Made in Germany drauf steht, und dann wieder zurecht, nicht so wie im Moment.

Aldebaran
22.06.2008, 17:09
Das ist falsch.

Wenn z.B. AEG hier vernünftige Löhne an deutsche Arbeiter zahlt, haben die auch genug Kaufkraft, um dann AEG-Maschinen zu kaufen. Billigsch... aus China erhält einfach Zoll-Aufschlag, Feierabend.

So funktioniert das - nicht mit Ausspielen der Arbeiter der Nationen, wo derjenige Arbeit bekommt, der sich am hemmungslosesten ausbeuten läßt.


Dann steigen die Preise, und zwar vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen, den Hauptkonsumenten chinesischer Billigware.

Deutschland produziert überwiegend Investitionsgüter. Deren Absatz hat nichts mit der Kaufkraft der deutschen Konsumenten zu tun. Im Gegenteil: Bei rückläufigen Gewinnen infolge zu hoher Löhne sinken die Investitionen.

Es ist ein absoluter Wahnsinn, ausgerechnet den Ast absagen zu wollen, auf dem unsere Wirtschaft sitzt.

Den Importen aus Osteuropa stehen ungefähr gleich große Exporte dorthin entgegen. Erst die Investitionen in die osteuropäische Wirtschaft verschaffen den Osteuropäern die Möglichkeit, deutsche Waren zu kaufen, d.h. vor allem Investitionsgüter. Die mittlerweile über 950000 Arbeitsplätze im Maschinenbau hängen z.B. zu über 70% am Export.

Die Löhne in Osteuropa steigen schnell und irgendwann sind die Lohnkostenvorteile nicht mehr entscheidend.

Frei-denker
22.06.2008, 18:55
Dann steigen die Preise, und zwar vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen, den Hauptkonsumenten chinesischer Billigware.

Deutschland produziert überwiegend Investitionsgüter. Deren Absatz hat nichts mit der Kaufkraft der deutschen Konsumenten zu tun. Im Gegenteil: Bei rückläufigen Gewinnen infolge zu hoher Löhne sinken die Investitionen.

Es ist ein absoluter Wahnsinn, ausgerechnet den Ast absagen zu wollen, auf dem unsere Wirtschaft sitzt.

Den Importen aus Osteuropa stehen ungefähr gleich große Exporte dorthin entgegen. Erst die Investitionen in die osteuropäische Wirtschaft verschaffen den Osteuropäern die Möglichkeit, deutsche Waren zu kaufen, d.h. vor allem Investitionsgüter. Die mittlerweile über 950000 Arbeitsplätze im Maschinenbau hängen z.B. zu über 70% am Export.

Die Löhne in Osteuropa steigen schnell und irgendwann sind die Lohnkostenvorteile nicht mehr entscheidend.

Wenn Binnennachfrage mehr Arbeitsplätze als der Export schafft, wem sollte man dann den Vorrang einräumen?

Die Zahlen sind eindeutig: Es sind zwischen 2000 und 2005 mehr Arbeitsplätze durch Firmenabwanderung und Binnennachfrage verloren gegangen, als durch Export entstanden. Der Saldo pro Jahr beträgt 60.000 - negativ, versteht sich.

Deutlicher gehts nicht mehr. Es hat also keinen Zweck, weiter den Export anzubeten, wenn er außerstande ist, den Arbeitsplatzabbau durch Marktöffnung zu kompensieren.

Und was die Exporte ins osteuropäische Ausland anbetrifft, so sind sie ebenfalls ein Betrug am deutschen Volk. Denn die Nachfrage dort wurde erst durch deutsche Steuergelder geschaffen, welche über den EU-Topf nach Polen transferiert wurden. Der einzige Profiteur an diesem schmutzigen Spiel waren und sind korrupte Konzerne mit ihren Strohfiguren im Bundestag.

Für Deutschland volkswirtschaftlich der Supergau.

Aldebaran
22.06.2008, 19:15
Wenn Binnennachfrage mehr Arbeitsplätze als der Export schafft, wem sollte man dann den Vorrang einräumen?

Die Binnennachfrage schafft nicht mehr Arbeitsplätze. Sie fließt z.T. ins Ausland - für Konsumgüter, Benzin und Reisen - oder in Sektoren mit niedriger Wertschöpfung. Außerdem: Würden wir unsere Fernseher und Kühlschränke selbst produzieren, wären sie viel teurer oder die Beschäftigten in diesen Industrien müssten geringe Löhne akzeptieren. Andererseits hätten wir weniger Ressourcen, um wirklich lukrative Güter herzustellen, also z.B. Maschinen oder Medizintechnik.



Die Zahlen sind eindeutig: Es sind zwischen 2000 und 2005 mehr Arbeitsplätze durch Firmenabwanderung und Binnennachfrage verloren gegangen, als durch Export entstanden. Der Saldo pro Jahr beträgt 60.000 - negativ, versteht sich.

Wenn man gerade diesen Zeitraum wählt, ist das Ergebnis klar. Seitdem geht es aber wieder kräftig aufwärts. Die deutsche Industrie hat - paradoxerweise unter Rot-Grün - massiv an Wettbewerbsfähikeit gewonnen. Davon profitieren wir jetzt.

Was Du nicht berücksichtigst, ist der Produktivitätsanstieg. In allen westlichen Ländern sinkt die Industriebeschäftigung tendenziell, weil die Produktivität schneller steigt als die Produktion. In Deutschland ist sie ungewöhnlich hoch - und zwar nur wegen der Exporte.



Deutlicher gehts nicht mehr. Es hat also keinen Zweck, weiter den Export anzubeten, wenn er außerstande ist, den Arbeitsplatzabbau durch Marktöffnung zu kompensieren.

Und was die Exporte ins osteuropäische Ausland anbetrifft, so sind sie ebenfalls ein Betrug am deutschen Volk. Denn die Nachfrage dort wurde erst durch deutsche Steuergelder geschaffen, welche über den EU-Topf nach Polen transferiert wurden. Der einzige Profiteur an diesem schmutzigen Spiel waren und sind korrupte Konzerne mit ihren Strohfiguren im Bundestag.

Für Deutschland volkswirtschaftlich der Supergau.


Vergleiche mal die deutschen Exporte nach Osteuropa mit den Transferleistungen. Dann können wir wieder darüber reden.

Die Transferleistungen werden von der gesamten EU getragen, während Deutschland andererseits viel stärker vom osteuropäischen Markt profitiert als die meisten anderen EU-Länder. Das Ganze ist - anders als die Milliarden für die Mittelmeerländer - endlich mal kein Verlustgeschäft für Deutschland.

Ich will nicht jede Subvention verteidigen - besser wäre es ganz ohne -, aber der Supergau ist das nun wirklich nicht.


Fazit:

Der Außenhandel ist die deutsche Erfolgsgeschichte. Ihn in irgendeiner Weise zu gefährden, sollte als Staatsverbrechen geahndet werden!:D

klartext
22.06.2008, 19:21
Das ist falsch.

Wenn z.B. AEG hier vernünftige Löhne an deutsche Arbeiter zahlt, haben die auch genug Kaufkraft, um dann AEG-Maschinen zu kaufen. Billigsch... aus China erhält einfach Zoll-Aufschlag, Feierabend.

So funktioniert das - nicht mit Ausspielen der Arbeiter der Nationen, wo derjenige Arbeit bekommt, der sich am hemmungslosesten ausbeuten läßt.

Lass es besser, was du von Volkswirtschaft schwafelst, ist grottenschlecht und schon im Ansatz falsch.

Frei-denker
22.06.2008, 19:31
Die Binnennachfrage schafft nicht mehr Arbeitsplätze. Sie fließt z.T. ins Ausland - für Konsumgüter, Benzin und Reisen - oder in Sektoren mit niedriger Wertschöpfung. Außerdem: Würden wir unsere Fernseher und Kühlschränke selbst produzieren, wären sie viel teurer oder die Beschäftigten in diesen Industrien müssten geringe Löhne akzeptieren. Andererseits hätten wir weniger Ressourcen, um wirklich lukrative Güter herzustellen, also z.B. Maschinen oder Medizintechnik.
Was ist für einen Arbeiter günstiger?

Mit Harzt4 einen Import-Kühlschrank zu kaufen oder mit gutem Einkommen einen deutschen Kühlschrank zu kaufen?

Wo hat er mehr Wohlstand?

Da hast du auch die Erklärung, warum Marktöffnung unterm Strich zur Absenkung des Lebensstandarts in D geführt hat. Da liegt der Denkfehler der neoliberalen Exportgläubigkeit.



Wenn man gerade diesen Zeitraum wählt, ist das Ergebnis klar. Seitdem geht es aber wieder kräftig aufwärts. Die deutsche Industrie hat - paradoxerweise unter Rot-Grün - massiv an Wettbewerbsfähikeit gewonnen. Davon profitieren wir jetzt.
Natürlich, Löhne runter, Gewinne rauf...

...und Kinderarmut rauf.

Wer profitiert davon?

Kinder oder Olaf Henkel?



Was Du nicht berücksichtigst, ist der Produktivitätsanstieg. In allen westlichen Ländern sinkt die Industriebeschäftigung tendenziell, weil die Produktivität schneller steigt als die Produktion. In Deutschland ist sie ungewöhnlich hoch - und zwar nur wegen der Exporte.
Die Produktivität wird durch den Austausch der Arbeiter durch Roboter und Automation erhöht. Nicht durch Exporte.

Die Produktivität und das BIP steigen - bei sinkendem Volkseinkommen, bei sinkender Beschäftigung, bei sinkendem Wohlstand.

Da hast du einen weiteren Beweis, dass Marktöffnung die Verhältnisse pervertiert.




Vergleiche mal die deutschen Exporte nach Osteuropa mit den Transferleistungen. Dann können wir wieder darüber reden.

Ein Großteil Polens Importe werden durch den deutschen Steuerzahler bezahlt. Über EU-Topf.

Im Gegenzug wurden dafür die EU-Strukturhilfen für die neuen Bundesländer zusammengestrichen.

Frei-denker
22.06.2008, 19:32
Lass es besser, was du von Volkswirtschaft schwafelst, ist grottenschlecht und schon im Ansatz falsch.

Geh arabisch lernen...

Denkpoli
22.06.2008, 20:27
Vergleiche mal die deutschen Exporte nach Osteuropa mit den Transferleistungen. Dann können wir wieder darüber reden.

Und die Investitionen werden ignoriert, gell?

scanners
22.06.2008, 20:40
Lass es besser, was du von Volkswirtschaft schwafelst, ist grottenschlecht und schon im Ansatz falsch.

Falsch, du verstehst nicht ...
lies das....

Die sechs Märchen zum Thema Geld, Wirtschaft und Arbeitslosigkeit


Das 1. Märchen: »Geld arbeitet und vermehrt sich.«

Ja, ja, ich weiß. Alle haben uns das erzählt.

„Lass doch dein Geld für dich arbeiten", heißt es. „Wenn Sie Ihr Geld bei uns anlegen, vermehrt es sich", und so weiter. Und nun mal ehrlich: wir haben das doch auch geglaubt! Es macht ja auch eine Menge Spaß sich vorzustellen, wie das Geld schuftet, oder noch viiel besser, wie es sich vermehrt! Ja, wenn Geld-Papi und Geld-Mami eine flotte Kontonummer schieben, dann...

Jetzt aber mal im Ernst: Geld arbeitet nicht, und vermehren kann es sich auch nicht! Tut mir leid, aber so sieht es aus. „Aber die Banken zahlen doch Zinsen", werden Sie jetzt sagen. – Wirklich? Die Bank schreibt Zinsen gut, das stimmt. Aber woher hat die Bank das Geld? Von den Schuldnern hat sie es! Die Bank behält davon nur eine Provision, mehr nicht.

Zinsen zahlen also immer nur die Schuldner. Das heißt: Ohne Schuldner keine Zinsen!

Im Klartext: jedem Bankguthaben stehen die gleich großen Schulden gegenüber! Denn nur mit einem Schuldner, der das Geld als Kredit aufnimmt, kommt das Geld zurück in den Wirtschaftskreislauf. Und nur mit einem Schuldner fließen auch Zinsen! Aber mit dem Anwachsen der Geldvermögen durch Zins und Zinseszins wächst auch der Zwang zur Verschuldung immer weiter an – und mit wachsender Verschuldung wiederum die Zinszahlungen, die zu erbringen sind, usw..

Bleibt die Frage, woher schlussendlich der Schuldner das Geld für die aufzubringenden Zinsen hat? Erarbeitet hat er es! Und wenn wir schon dabei sind: Womit bezahlt der Staat eigentlich seine Milliarden an Zinsen? Mit unseren Steuergeldern natürlich. Die wir erarbeitet haben! Und die Unternehmen? Die rechnen ihre Kapitalkosten (so werden die Zins-Zahlungen dann genannt) in die Preise ein, versteht sich. Das bedeutet: auch wer keine Schulden hat, zahlt Zinsen, und zwar fleißig!

So läuft das nämlich: Geld arbeitet nicht, und vermehren kann es sich auch nicht. Zinsen werden – wie alles andere auch – mit Geld bezahlt, das erarbeitet wurde!

Auf diese Weise fließt das Geld von der Arbeit zum Kapital, von der Mehrheit zu einer Minderheit, von Arm zu Reich! Nicht nur bei uns, sondern überall auf der Welt, und über alle Grenzen hinweg. Und weil mit den Geldvermögen gleichzeitig die Schulden, und damit wiederum die Zinstransfers wachsen, beschleunigt sich dieses System aus sich selbst heraus, und schaukelt sich immer weiter auf.

Eine wirklich lustige Sache, die wir da erfunden haben...

Das 2. Märchen: »Es ist kein Geld mehr da ...«

Aha! Und wo ist es hin? Mittlerweile vergeht ja kaum ein Tag, ohne dass uns irgendwer erzhält, es sei kein Geld mehr da, und dass deshalb gekürzt werden muss. Nur, wo das Geld hin gekommen ist, verrät uns keiner. Schon seltsam.

„Der Staat hat kein Geld mehr", sagen die Politiker. „Die Leute haben kein Geld mehr (zum ausgeben)", sagen die Händler. „Nehmen Sie doch einen Kredit auf", sagen die Banken...

„Der Staat hat zuviel ausgegeben", heißt es, „und deshalb ist kein Geld mehr da". Na klar, versteht doch jeder... Eine Frage: Seit wann kann man Geld durch Ausgeben zum Verschwinden bringen? Wenn Sie Ihrem Bäcker fünf Euro geben, dann sind die fünf Euro ja damit nicht verschwunden, sondern haben nur (im Tausch gegen Waren) den Besitzer gewechselt. Und das ist schließlich Sinn und Zweck des Geldes.

Geld verschwindet nicht! Jedenfalls nicht wirklich. Es sei denn, Sie verbrennen Bargeld!

Alleine die Tatsache, dass sich der Staat (und nicht nur bei uns) Jahr für Jahr neues Geld leiht beendet das Märchen ( oder doch besser: die Lüge) vom Geld, das nicht mehr da ist. Man kann sich schließlich nur leihen, was da ist. Also ist eine ganze Menge da. Zudem hat sich die Geldmenge in den letzten Jahrzehnten immer weiter erhöht, nicht vermindert!

Was ist nun mit dem Geld? Geld ist reichlich da, bei uns, und auch global gesehen. Und wenn die Mehrheit, einschließlich Staat und Komunen, nichts oder immer weniger hat, ist klar, dass es woanders hinfließt: zu einer Minderheit!

Etwa 90% des Kapitals befindet sich in den Händen von 10% der Menschen! Die große Mehrheit darf sich mit dem Rest vergnügen! Und diese Diskrepanz vergrößert sich auch noch von Tag zu Tag.

Es ist also weder ein Wunder, noch ein Zufall, dass der Geldkreislauf, und damit die ganze Wirtschaft ins Stocken gerät, und früher oder später zu schweren Krisen führt - es ist schlichtweg die logische Konsequenz.

Aber wie ist es zu dieser Verteilung gekommen? Wie ist es möglich, dass innerhalb von Jahrzehnten eine Geldmäßige Kollapssituation entstehen kann? (Oder wie würden Sie Ihren Zustand beschreiben, wenn sich 90% des Blutes in Ihren Füßen sammelt?)

Auf ganz legale Weise! Und wie, dass habe ich schon im ersten Märchen angedeutet: durch Zins und Zinseszins sind die Geldvermögen explosionsartig gewachsen, und die gleich großen Schuldenberge auf der anderen Seite. (Zur Erinnerung: ohne Schuldner, keine Zinsen!) Weil Kredit-Schulden immer auch Zins-Schulden bedeuten, wachsen diese auch.

Die Folgen? Stellen Sie sich die volkswirtschaftliche Leistung, also das Sozialprodukt, doch einmal als Kuchen vor. Dieser Kuchen sind 100%, und jeder Kuchen kann bekanntlich nur einmal verteilt werden. Weil aber das Kuchenstück „Kapitalerträge" (also Einkommen ohne Leistung) immer größer wird, muss das Stück „Arbeit" (Einkommen durch Leistung) zwangsläufig immer kleiner werden. So fließt bereits 1/3 des Volkseinkommens an das Kapital; der große Teil in Form von Zinsen

Jetzt wissen Sie, wo das Geld steckt, und warum bei den Menschen gespart werden muss: Damit das Kapital bedient werden kann! Und das Kapital wird immer bedient. Das gilt für den Staat genauso, wie für die Unternehmen Aber darüber wird nicht gesprochen! Statt dessen wird über zu hohe Löhne und Sozialausgaben gejammert. Und natürlich darüber, das kein Geld mehr da wäre.

Würden sich die Kapitalerträge gleichmäßig verteilen, wäre es natürlich kein Problem. Dann wäre es ein reines Tauschgeschäft, und letztlich ein Nullsummenspiel. Tatsächlich zahlt aber die Mehrheit (und dazu gehören auch kleine und mittlere Unternehmen) über Preise, Mieten, Steuern und Schulden mehr Zinsen, als sie je bekommt, und nur eine Minderheit macht tatsächlich Gewinn. Kurz: Das Geld konzentriert sich immer stärker bei immer weniger Menschen, – die Mehrheit arbeitet für eine Minderheit, und wird dabei immer ärmer.

Weil aber eine immer weiter fortschreitende Verarmung nicht sein darf, da ja sonst die Wirtschaft zusammenbricht, muss eben der ganze Kuchen immer größer und größer werden!

Und wie nennen wir das klugscheißerisch? Richtig: Wirtschaftswachstum!

Das 3. Märchen: »Wirtschaftswachstum löst unsere Probleme!«

Genau deshalb jagen ja Politiker und Wirtschafts-Waise wie wild die Wachstums-Sau durchs Land. Denn wenn der Kuchen nicht mehr wächst, frisst das Kapital uns buchstäblich auf. Darum müssen wir immer mehr leisten, immer mehr verkaufen und verbrauchen!

Aber dieser Zusammenhang wird gewissenhaft verschwiegen. Wenn es überhaupt eine „Begründung" zu hören gibt, dann so etwas wie: „damit es wieder aufwärts geht", „wegen der Arbeitsplätze", „damit es etwas zu verteilen gibt"...

So gut wurden wir geimpft, dass kaum einer nach dem Irr-Sinn von ständigem Wachstum fragt. Es ist so selbstverständlich, dass niemand die Frage wagt, warum es denn weniger zu verteilen gibt, wenn die Wirtschaftsleistung gleich bleibt. Warum wir immer mehr schaffen müssen. Und obwohl es für unsere Gesundheit und unseren Planeten nötige wäre, auf die Bremse zu treten – wir können nicht! Unsere Zinswirtschaft (gerne auch Kapitalismus genannt) zwingt uns zu einem permanenten Wirtschaftswachstum – ob wir wollen oder nicht.

Und jetzt die schlechten Nachrichten: Erstens: Auch bei beständigem Wirtschaftswachstum kommt es letztlich zum Zusammenbruch! Warum? Weil die Geldvermögen (und damit auch die Zinsansprüche) durch Zins und Zinseszins exponentiell wachsen, was nichts anderes heißt, als eine fortwährende Verdoppelung alle paar Jahre. Kein Wirtschaftswachstum der Welt kann das ausgleichen!

Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich in sieben Jahren nicht ein neues Auto zulegen, sondern zwei. Und weitere sieben Jahre später vier. Nach 28 Jahren sind es dann bereits 16 Autos, die sie als braver Konsument anschaffen müssten... Schaffen Sie locker? Ihr Nachbar aber nicht! Also müssen Sie für ihn mitkaufen...

Die Geldvermögen einer Minderheit wachsen also exponentiell, und damit auch die Zinsgutschriften, die von der Mehrheit erarbeitet und bezahlt werden müssen. Darum muss die ganze Wirtschaft wachsen, um die Kaufkraftverluste der Mehrheit durch höhere Löhne ausgleichen zu können. Unsere Wirtschaft kann aber auf Dauer maximal linear wachsen! Wir haben also schon rein mathematisch keine Chance den Kuchen so schnell wachsen zu lassen, wie es nötig wäre.

Die zweite schlechte Nachricht: Ständiges Wachstum ist unmöglich!

Was bedeutet eigentlich „Wirtschaftswachstum"? Es bedeutet ganz einfach gesagt, in einem bestimmten Zeitraum mehr zu produzieren (und zu verkaufen), zu Bauen, Dienstleistung zu erbringen als im Jahr davor.

Und jetzt die Frage: Wie soll das auf Dauer gehen? Wir leben auf einem begrenzten Raum (unserer Erde), mit begrenzten Rohstoffen. In der Natur gibt es deshalb nichts, was ständig wächst. Jeder Mensch und jedes Tier hört bei Zeiten auf zu wachsen – und das ist auch gut so, sonst wären wir längst ausgestorben. Wenn ein Organismus ungehemmt wächst, spricht man zurecht von einer Entartung oder sogar von einem bösartigen, weil zerstörerischen Prozess. Ständiges Wachstum, auf begrenztem Raum, ist widernatürlich, und führt zur Selbstzerstörung!

Weil aber unsere Wirtschaft nur bei beständigem Wachstum funktioniert, sind wir dazu verdammt immer mehr und mehr zu schaffen, auch dann, wenn der Bedarf längst gedeckt ist. Deshalb müssen wir auch Dinge produzieren, die wir gar nicht brauchen. Und wenn das Zeug schnell kaputt geht, um so besser, dann kann man es durch neues ersetzen. Und weil wir nicht doof sind, haben wir die Wegwerf-Produkte erfunden, die Verpackungsindustrie, und – die Globalisierung.

Wenn Zuhause keiner mehr was kaufen kann, oder will, dann eben die anderen Länder. Dumm nur, das alle Industrienationen unter Wachstumszwang stehen. Also gibt es einen Kampf – pardon – Wettbewerb, wer sein Zeug verkauft bekommt, und wer in die Röhre schaut. Darum fordern tatsächlich manche Politiker (und andere Fachleute), dass die Welt-Wirtschaft wachsen müsse! Bitte, wohin denn? Was denn? Und was kommt nach der Globalisierung? (Bild meldet: »Riesen-Auftrag vom Mars – endlich wieder Wirtschaftswachstum!«)

Klar, der letzte Satz war nur Spass ...

Das 4. Märchen: »Nur Einsparungen und Kürzungen lösen unsere Probleme.«

Eines der beliebtesten Märchen; vor allem derer, die davon profitieren...

So erzählt man uns gerne, die hohen Sozialausgaben wären das größte Problem, und deshalb müsse hier gespart (gekürzt!) werden.
Doch sind sie wirklich ein so großes Problem? Was macht denn der Sozialhilfeempfänger mit den paar Kröten, die er bekommt? Richtig, ausgeben! Und damit bringt er das Geld in den Wirtschaftskreislauf zurück, und ermöglicht dadurch anderen Menschen Arbeit und Lohn! Das ist doch genau was wir brauchen!

All die Einsparungen und Kürzungen sind letztlich die Folge unseres Geldsystems, bei dem die Geldvermögen (und die Schulden) immer schneller wachsen, und für die Arbeit (Bildung, Kultur, Soziales...) immer weniger Geld bereit steht. Eine Lösung sind sie nicht!

Dass man uns die Kürzungen bei der Mehrheit der Menschen, die ihren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen oder verdient haben, als Heilanwendung verkauft, während das Kapital immer bedient wird, ist nicht nur zynisch, sondern falsch!

Kürzungen, egal ob nun direkte oder indirekte, bedeuten ja nichts anderes als weniger Geld für den Einzelnen. Weniger Geld heißt aber gleichzeitig weniger Nachfrage – oder neue Schulden. Sinkende Nachfrage führt letztlich zu fallenden Preisen, zunehmender Arbeitslosigkeit, weiterer Verschuldung usw. Wohin eine konsequente Sparpolitik führt, kann man gerade in Brasilien beobachten. Dort ist die Arbeitslosigkeit inzwischen bei einer Quote von 25% angekommen. Darum werden die Versuche zu sparen meist recht schnell wieder aufgegeben. Spätestens dann, wenn die Politiker bemerken, dass man damit eine Wirtschaft zusammenbrechen lassen kann.

Apropos: Einen Kapitalismus ohne Schulden gibt es genauso wenig wie einen Gewinn ohne Verlust! Ganz im Gegenteil: damit die Geldguthaben mit Zinsen bedient werden können, braucht es Schuldner, um die Zinsen zu bezahlen. Zahlt einer (z.B. ein Unternehmen) seine Schulden zurück, muss nun ein anderer die Schulden „übernehmen", um das angelegte Kapital weiterhin mit Zinsen zu bedienen. Schulden-Abbau ist – global gesehen – nicht möglich. (Ausser durch die massive Vernichtung von Kapital)

Um es kurz zu machen: Immer neue Schulden und ständiges Wirtschaftswachstum sind der einzige „Ausweg" den uns unser Geld/Wirtschaftssystem lässt.

Das 5. Märchen: »Längere Arbeitszeiten lösen unsere Probleme.«

Ein Ruf, der immer wieder laut wird; interessanterweise immer dann am lautesten, wenn die Nachfrage ohnehin stagniert. Doch welchen Sinn macht es da mehr und länger zu arbeiten? Mehr arbeiten heißt doch: mehr produzieren, mehr Leistung bereitstellen. Doch was nutzt das, wenn niemand die Leistung abrufen (kaufen, bezahlen) kann, oder will?

Die Lager sind doch voll, der Preiskampf tobt. Wenn wir noch mehr über den Bedarf produzieren, fordern wir die Deflation geradezu heraus, und damit eine prima Abwährsspirale in Richtung Krise oder Zusammenbruch.

Mehrarbeit macht für die Unternehmen – bei stagnierender oder rückläufiger Nachfrage nur Sinn, wenn dafür Arbeitsplätze eingespart werden. Letztlich sind längere Arbeitszeiten (bei altem Lohn) wiederum nur versteckte Einsparungen, dh. Kürzungen, weiter nichts.

Mit den dadurch sinkenden Kosten, lassen sich natürlich der ein oder andere Arbeitsplatz kurzfristig erhalten, aber nicht mehr. Die Ursache für zunehmende und wiederkehrende wirtschaftlichen Krisen beseitigen sie nicht. Die resultieren aus der fortwährenden, und immer schneller anwachsenden Umverteilung des Geldes von der Arbeit zu Kapital, und dem wachsenden Druck des Kapitals auf die Arbeit. Und wenn schließlich immer weniger Menschen unser Sozialprodukt erwirtschaften, wird die Zahl der Arbeitslosen weiter steigen.

Der Ruf nach längeren Arbeitszeiten ist eine weitere (hilflose) Reaktion, auf den wachsenden Druck des Kapitals.

Das 6. Märchen: »Es sind die immer wieder auftretenden Wirtschaftskrisen, die sich auf unser Geld auswirken. Das ist unvermeidlich!«

Tatsächlich? Und was ist mit dem Geld selbst? Alles in Ordnung?

Geld ist das Tauschmittel für Waren und Leistungen, das Blut für die Wirtschaft. Ohne funktionierenden Geldkreislauf gibt es keine dauerhaft funktionierende Wirtschaft.

Nicht die Menschen, und nicht die Arbeit sind das Problem, sondern unser Geld, mit dem die Arbeit bezahlt wird! Wird mit dem Geld natürlich Geld „bezahlt", und das in immer schneller wachsendem Ausmaß, muss die Wirtschaft, also der Austausch von Waren und Leistungen – letztlich – zusammenbrechen.

Es ist also umgekehrt: Die Krisen unseres Geldsystems wirken sich auf unsere Wirtschaft aus! Und ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass Zinsgeldwirtschaften fast ausnahmslos nach einigen Jahrzehnten in Zusammenbrüchen und Kriegen endeten.

Von der großen ökologischen Katastrophe, die uns durch das ständige wirtschaftliche Wachstum droht, noch gar nicht zu reden!

http://www.geldreform-jetzt.de/maerchen.html

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:05
Nix mit "unsere Wirtschaft", zudem kann per Energie überall alles unbeschränkt wachsen.
Endlich mal die Betriebslosen als Anbieter begreifen lernen, die dazu zudem keine menschl. Inhaber benötigen, sondern kaufkräftige Nachfrager, Vernetzungs- und Rationalisierungseffizienz.
Aufhören mit dem marxistischen Blödsinn, Betriebslose als Inhaberinstrument zu unterstellen.
Es gibt unermeßlich viel zu tun. Und Kapital ist höchst positiv, weswegen es in die Taschen seiner Erwirtschafter gehört.
Den Arbeitsbegriff von Inhabern entkoppeln, ihn als Grundlage für value bezahlender user erfassen.
Arbeitgeber sind möglichst kaufkräftige Kunden!

Aldebaran
22.06.2008, 21:06
Und die Investitionen werden ignoriert, gell?

Die sind aber völlig vernünftig, weil sie zukünftiges Einkommen erzeugen. das Geld ist nicht "weg", sondern (hoffentlich) gut angelegt. Für eine rapide alternde Gesellschaft ist das eine gute Sache.

Jeder kann daran partizipieren, indem er deutsche Aktien kauft. Dass die Deutschen niedrig verzinste Anlagen oder Immobilien in Spanien vorziehen und die DAX-Unternehmen auch deshalb schon zu 50% in ausländischer Hand sind, ist ein anderes Problem.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:10
Wer nix hat, kann nix kaufen. Es geht um den value aus betrieblicher Leistungsfähigkeit der Anbieter.
D ist superreich incl. den 1 600 Mrd € der Staatsgläubiger.
Das Problem ist die Verteilung des Reichtums per verbrecherischer Arbeitsgesetzgebung, per Lohnwahnsinn, per Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot.
Zudem sind nur die Allerwenigsten mental leistungsäquivalent tätig bzw. stecken ihren Profit dann auch selbst ein.
Morgen ist wieder blauer Montag, weil ich nix verdienen darf, weil ich den mentalen %Rang nicht in den entsprechenden Eink.-%Rang ummünzen darf.
Klar könnte man als DepplIng. an jeder Ecke den Affen schieben.
Doch genau das darf nicht sein, es ist grundrechtswidrig.
Wir benötigen eine Leistungsgesellschaft.
So ein shit, wie eingefressen man nix tun darf, womit man auf Fam. und Nachwuchs verzichten muß.

Aldebaran
22.06.2008, 21:26
Was ist für einen Arbeiter günstiger?

Mit Harzt4 einen Import-Kühlschrank zu kaufen oder mit gutem Einkommen einen deutschen Kühlschrank zu kaufen?

Wo hat er mehr Wohlstand?

Du blendest wieder mal die Millionen Beschäftigten aus, die vom Export leben. Die müssten für den deutschen Kühlschrank doppelt bezahlen, nämlich weil er teurer wäre und weil sie keinen Job hätten.

Es ist doch nun wirlich eine einfache Rechnung, dass ein Land, das mehr Fertigwaren exportiert als importiert, im Prinzip mehr Arbeitsplätze in der Industrie haben muss als es ohne Außenhandel hätte.

Die einzige Möglichkeit, die exportabhängigen Stellen zu ersetzen, wäre die Senkung der Produktivität. Wir hätten ohne Außenhandel also entweder mehr Arbeitslose oder wir wären ärmer.




Da hast du auch die Erklärung, warum Marktöffnung unterm Strich zur Absenkung des Lebensstandarts in D geführt hat. Da liegt der Denkfehler der neoliberalen Exportgläubigkeit.


Natürlich, Löhne runter, Gewinne rauf...

...und Kinderarmut rauf.

Wer profitiert davon?

Kinder oder Olaf Henkel?

Wir haben keine allgemeine Absenkung des Lebensstandards. Wir haben eine ungleiche Einkommensentwicklung. Die hat ihre Gründe in der relativen Abwertung gering oder gar nicht qualifizierter Arbeit, in den weltweit gestiegenen Renditeansprüchen an das Eigenkapital - wer nicht mitmacht, wird übernommen und ausgeschlachtet! - und speziell in Deutschland immer noch in den Nachwirkungen der Wiedervereinigung und der Krise der Bauwirtschaft, die es anderswo nicht gab.

Die meisten "armen" Kinder sind solche von Alleinerziehenden. Dass die traditionelle Familie zerfällt, kann man nicht der Wirtschaft anlasten.




Die Produktivität wird durch den Austausch der Arbeiter durch Roboter und Automation erhöht. Nicht durch Exporte.

Die Produktivität und das BIP steigen - bei sinkendem Volkseinkommen, bei sinkender Beschäftigung, bei sinkendem Wohlstand.

Da hast du einen weiteren Beweis, dass Marktöffnung die Verhältnisse pervertiert.

Volkseinkommen und BIP können sich nicht über längere Zeit auseinanderentwickeln. was wir in den letzten Jahren hatten, war eine Umgewichtung der Einkommensarten, nämlich vom Arbeits- zum Kapitaleinkommen. Das ist eine globale Entwicklung, von der man sich sich nur um einen extrem hohen Preis abschotten kann.



Ein Großteil Polens Importe werden durch den deutschen Steuerzahler bezahlt. Über EU-Topf.

Im Gegenzug wurden dafür die EU-Strukturhilfen für die neuen Bundesländer zusammengestrichen.

2007 hat Deutschland Waren für 36,1 Mrd € nach Polen exportiert und für 24,1 Mrd. € von dort importiert.

Das ergibt einen Überschuss von 12 Mrd. €

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Aussenhandel/Handelspartner/Tabellen/Content100/RangfolgeHandelspartner,property=file.pdf


Allein dieser Überschuss ist größer als der gesamte deutsche Nettobeitrag an die EU.

Natürlich wäre es besser, wenn dieser ganze Subventionsunsinn eingestampft werden könnte. Wenn man ihn als den wohl oder übel zu zahlenden Preis betrachtet, kann man ihn aber rechtfertigen.

scanners
22.06.2008, 21:27
Die sind aber völlig vernünftig, weil sie zukünftiges Einkommen erzeugen. das Geld ist nicht "weg", sondern (hoffentlich) gut angelegt. Für eine rapide alternde Gesellschaft ist das eine gute Sache.

Jeder kann daran partizipieren, indem er deutsche Aktien kauft. Dass die Deutschen niedrig verzinste Anlagen oder Immobilien in Spanien vorziehen und die DAX-Unternehmen auch deshalb schon zu 50% in ausländischer Hand sind, ist ein anderes Problem.


Quatsch mit Sose.

Zinsgewinnler sind Schmarotzer und saugen unsere produktive Gesellschaft aus.

Zinsgewinnler sind schlimmer als Harz 4 Empfänger, denn sie werden noch glorifiziert, dabei sind sie Müll !!!

Und du willst unsere Rente auf diesem Schneballsystem aufbauen... du armer ...

.. ach lies einfach meinen Post über die Märchen des Geldes.. dann verstehst du vieleicht, warum dein Vorschlag geradezu absurd ist !!

scanners
22.06.2008, 21:31
Wir haben keine allgemeine Absenkung des Lebensstandards. Wir haben eine ungleiche Einkommensentwicklung. Die hat ihre Gründe in der relativen Abwertung gering oder gar nicht qualifizierter Arbeit.

Quatsch...

Nicht die Arbeit oder Qualifikation ist der Grund, sondern die Kapital-Zins-Wirtschaft

Aldebaran
22.06.2008, 21:31
Quatsch mit Sose.

Zinsgewinnler sind Schmarotzer und saugen unsere produktive Gesellschaft aus.

Zinsgewinnler sind schlimmer als Harz 4 Empfänger, denn sie werden noch glorifiziert, dabei sind sie Müll !!!

Und du willst unsere Rente auf diesem Schneballsystem aufbauen... du armer ...

.. ach lies einfach meinen Post über die Märchen des Geldes.. dann verstehst du vieleicht, warum dein Vorschlag geradezu absurd ist !!


Dahinter steht wohl die völlig falsche Vorstellung, dass Aktien "Geld" seien. Das sind die aber nicht. Aktien sind Sachwerte. Sie sind viel realer als Anleihen oder Sparkonten.

Aldebaran
22.06.2008, 21:33
Quatsch...

Nicht die Arbeit oder Qualifikation ist der Grund, sondern die Kapital-Zins-Wirtschaft

Die gab es auch schon in Zeiten strak steigender Reallöhne. Irgendendetwas muss der Kapitalismus ja zwischendurch gebracht haben, wenn man den Lebensstandard um 1800 mit dem heutigen vergleicht.

Seit 1990 sind weltweit aber ein paar Hundert Millionen Arbeitskräfte in den Wirtschaftskreislauf zusätzlich integriert worden. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:34
Es ist einfach so: für Villa&Porsche und noch weit mehr dadurch kaufkräftiger Nachfrager gibts unermeßlich viel zu tun. Die Nachfrager sind ja in ihrer Erwerbsphase immer auch Anbieter. Um deren Doppelrolle gehts, sie ist ökonomisch zu optimieren. Dazu darf niemand zum Inhaberinstrument deklariert werden. Statt menschl. Inhaber werden Vernetzungseffizienz und immer mehr immer bessere Maschinen benötigt, die immer mehr herkömml. menschl. Tätigkeiten übernehmen.
Damit gelangt das Kapital der Nachfrager in die Taschen seiner Erwirtschafter. Und erst so schiebt niemand Anderen den Umverteilungsaffen.
Menschl. Inhaber werden überall dort nicht benötigt, wo sie selbst eignerzentriert nicht aktiv sind oder zu sein brauchen.
Alle Gesetze müssen weg, die Inhaberinstrumente deklarieren.
Dann ist endlich die Handbremse gelöst, die besagte marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern weltweit abwürgt.

scanners
22.06.2008, 21:36
Dahinter steht wohl die völlig falsche Vorstellung, dass Aktien "Geld" seien. Das sind die aber nicht. Aktien sind Sachwerte. Sie sind viel realer als Anleihen oder Sparkonten.

schon wieder völlig falsch.

Aktien sind der ertwartete Wert der Firma im hinblick auf augenblickliche Lage und Zukunftsprognose.

Sprich Aktien sind Spekulation auf die Werthaltigkeit, nichts weiter.

Und... Aktien-Unternehmen unterliegen dem Wachstumsdruck der Börse, sprich minimumwachstum von 5% im Jahr, sonst ist deine Aktie bald gar nix mehr wert, weil das unternehmen zerpflückt und filitiert wurde.

scanners
22.06.2008, 21:37
Die gab es auch schon in Zeiten strak steigender Reallöhne. Irgendendetwas muss der Kapitalismus ja zwischendurch gebracht haben, wenn man den Lebensstandard um 1800 mit dem heutigen vergleicht.

Seit 1990 sind weltweit aber ein paar Hundert Millionen Arbeitskräfte in den Wirtschaftskreislauf zusätzlich integriert worden. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.

Steigende Reallöhne gab es vor Grenzöffnung, mit Zoll usw.
Ich kann mich erinnern ja.

Nennt sich Globalisierung, was die rassante Talfahrt beschleunigt.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:39
Arbeiten rentiert sich nur, wenn einem der value aus seiner Leistung zukommt, die man zudem mental adäquat erbringen können muß.
Für Andere den Affen zu schieben darf niemandem per Gesetz zugewiesen werden. Wer seinen mentalen nicht mit dem Eink.-%Rang in Übereinstimmung bringen kann, sollte besser nix tun und dazu Nachwuchs unterlassen.
Es ist aber elend laaaangweilig, kann ich nur sagen, total beschissen, wie massiv man nix tun darf.
Was fange ich bloß morgen wieder mit der Woche an, die völlig blau ist?

lupus_maximus
22.06.2008, 21:41
schon wieder völlig falsch.

Aktien sind der ertwartete Wert der Firma im hinblick auf augenblickliche Lage und Zukunftsprognose.

Sprich Aktien sind Spekulation auf die Werthaltigkeit, nichts weiter.

Und... Aktien-Unternehmen unterliegen dem Wachstumsdruck der Börse, sprich minimumwachstum von 5% im Jahr, sonst ist deine Aktie bald gar nix mehr wert, weil das unternehmen zerpflückt und filitiert wurde.
Eine AG muß nicht an die Börse! Sie kann völlig selbstständig bleiben!

scanners
22.06.2008, 21:44
Eine AG muß nicht an die Börse! Sie kann völlig selbstständig bleiben!

Das währe sehr klug !! Aber die meisten sind wohl zu gierig.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:48
Es darf kein Gesetz geben, das einen zum sog. "Arbeitnehmer" erklärt.
Wer dann denn Affen schiebt, ist selber schuld.
Die Arbeitsgesetzgebung muß weg, erst dann gibts eine Leistungsgesellschaft.
Bis dahin kommt elende Langeweile auf.

Aldebaran
22.06.2008, 21:48
schon wieder völlig falsch.

Aktien sind der ertwartete Wert der Firma im hinblick auf augenblickliche Lage und Zukunftsprognose.

Sprich Aktien sind Spekulation auf die Werthaltigkeit, nichts weiter.

Auch. Auf eine einzige Aktie sollte man sich deshalb bekanntlich nicht verlassen, wenn man das Geld mal braucht.

Wenn ich in die Rentenversicherung einzahle, ist das auch eine Spekulation, denn wenn die deutsche Wirtschaft von Linken ruiniert wird, werde ich am Ende höchstens eine Hungerrente herauskriegen.

Alles, was mit Erwartungen an die Zukunft zu tun hat, ist eine Spekulation.



Und... Aktien-Unternehmen unterliegen dem Wachstumsdruck der Börse, sprich minimumwachstum von 5% im Jahr, sonst ist deine Aktie bald gar nix mehr wert, weil das unternehmen zerpflückt und filitiert wurde.

Dieser Fall ist für den Aktionär gerade der angenehmste, weil er eine Übernahme voraussetzt, bei der i.a. mehr als der letzten Börsenwert gezahlt wird.

Ob das volkswirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Aldebaran
22.06.2008, 21:55
Steigende Reallöhne gab es vor Grenzöffnung, mit Zoll usw.
Ich kann mich erinnern ja.

Nennt sich Globalisierung, was die rassante Talfahrt beschleunigt.

Die Binnenzölle in der EG wurden bereits 1968 abgeschafft. Auch weltweit besteht die Tendenz zur Senkung der Zölle seit dem 2. WK fort.

Die Globalisierung hat zunächst einmal zu einem rasanten Wachstum geführt - weltweit betrachtet.

Deutschland hatte etliche Jahre mit in Jahrzehnten angehäuften Strukturproblemen zu kämpfen, z.B. mit dem massenhaften Abschieben von Arbeitskräften in die Frührente und in die Sozial- und Arbeitslosenhilfe. Das ging so nicht mehr weiter. Ich frage mich immer, ob Linke wirklich glauben, dass Rot-Grün seine Wahlchancen aus freien Stücken demoliert hat. Dass es jetzt trotz sehr milder Reformen wieder so stark aufwärts geht, spricht für die Stärke der deutschen Wirtschaft.

politisch Verfolgter
22.06.2008, 21:56
Per user value gibts kein Gerangel stiller untätiger anonymer Teilhaberkollektive. Zudem kann frei vernetzt werden. Es wird gemäß individueller Leistungsfähigkeit für die Nutzung bezahlt.
Die genutzten Betriebe gehören sich staatsfern als rein jur. Personen selbst. Nur so ist deren ökonomische Hebelwirkung voll abschöpfbar, erst damit dienen sie ihren Nutzern als Renditeobjekte, nur so geht das Kapital in die Taschen der Leistungserbringer.

scanners
22.06.2008, 22:00
Wenn ich in die Rentenversicherung einzahle, ist das auch eine Spekulation, denn wenn die deutsche Wirtschaft von Linken ruiniert wird, werde ich am Ende höchstens eine Hungerrente herauskriegen.
Alles, was mit Erwartungen an die Zukunft zu tun hat, ist eine Spekulation.

Dieser Fall ist für den Aktionär gerade der angenehmste, weil er eine Übernahme voraussetzt, bei der i.a. mehr als der letzten Börsenwert gezahlt wird.
Ob das volkswirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Nun ja, in einer stabilen Volkswirtschaft mit Zöllen und stabilem Binnenmarkt, ist die Rente keine Spekulation,
in unserem Globalen Neoliberalen Zins-Kapital Wahnsinn jedoch, muss ich dir recht geben.
Ob das aber an den Linken liegt, wage ich zu bezweifeln.
Die Wahren Kosten sind die Kapitalkosten die inzwischen 40% der Produkt kosten sind.

Jeder zahlt also Zinsen und das nicht zu knapp, auch wenn er keinen einzigen Cent Schulden hat !!

Das ist der Wahnsinn der uns runter zieht.
Zusammen mit der Globalisierung und den Spekulanten welche Firmen zerpflücken macht uns das richtig fertig.

Die Sozialkassen sind nicht das große Problem.

politisch Verfolgter
23.06.2008, 07:15
Die verbrecherische Affenschieberscheiße muß weg, damit man gemäß dem mentalen %Rang Leistungsträger sein kann.
Wer für die Arbeitsgesetzgebung ist, will den Schweindreck vor den Karren Anderer eingeschirrter Ochsen, die auf Peitschenknall den Affen schieben.
Wer für die Arbeitsgesetzgebung ist, ist mein Gegner, dem ich raschen Schwund seiner Landsleute innigst wünsche.
Wer Lohnscheiße will, soll doch den Dreck fressen gehn.
Aber wehe, es wird einem mit dem Mundstuhl gekommen.
Solche Säue sollen ihren Dreck gefälligst selbst fressen.
Das Problem sind Alle, die den Arbeitsgesetzdreck befürworten.

leuchtender Phönix
23.06.2008, 20:26
Das währe sehr klug !! Aber die meisten sind wohl zu gierig.

Nö. Die Börse ist halt einfach der Ideale Ort, um Aktien zu handeln. Das ist der Sinn der Sache, warum man eine AG gründet. Um andere mit ins Boot zu holen, falls man nicht genug Eigenkapital hat.

Du könntest das zwar auch auf einem Wochenmarkt machen. Allerdings fürchte ich, das du da nicht genug interresenten finden wirst (und erst recht nicht für eine größere AG).

leuchtender Phönix
23.06.2008, 20:33
Nun ja, in einer stabilen Volkswirtschaft mit Zöllen und stabilem Binnenmarkt, ist die Rente keine Spekulation,

Oh doch. Zumindest in unserem Rentensystem. Schlieslich gibt es da keinerlei Reserven und ist auf ständige Einzahlungen angfewiesen. Und gerade was das Verhältnis von Einzahler/Empfänger betrifft sieht es düster aus und die Aussichten werden auch nicht besser.


in unserem Globalen Neoliberalen Zins-Kapital Wahnsinn jedoch, muss ich dir recht geben. Ob das aber an den Linken liegt, wage ich zu bezweifeln.

Doch. Es liegt an denen, die nicht wissen wie eine Volkswirtschaft funktioniert. Das müssen zugegebenerweise nicht unbedingt nur Linke sein, obwohjl sie dabei gut vertreten sind.


Die Wahren Kosten sind die Kapitalkosten die inzwischen 40% der Produkt kosten sind.

Ich glaube du hast wieder vergessen, was Kapitalkosten sind.

politisch Verfolgter
23.06.2008, 22:51
Das Problem ist die Generierung und Verteilung marktwirtschaftlich erwirtschafteten value. Dazu darf es kein Gesetz geben, das Inhaberinstrumente deklariert. Damit kann immer bessere high tech als Brücke zw. den Generationen mitwirken.
Betriebl. hat es um die immer weiter zu optimierende Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern in deren Erwerbsphase zu gehen. Dem ist der Rechtsraum zu optimieren, was wiss. zu flankieren ist.
Per Arbeitsgesetzgebung ist diese Doppelrolle massiv beeinträchtigt, für weite Teile der in Frage Kommenden sogar ganz unterbunden.
Volkswirtschaft kann nur mit der permanenten Optimierung dieser Doppelrolle funktionieren: das Kapital der Nachfrager hat in deren Erwerbsphase durch die ökonomische Hebelwirkung geeigneter betriebl. Netzwerke zu breit gestreut immer kaufkräftigeren Anbietern zu führen, die eben Nachfrager sind.
Erst damit kommt das generierte Kapital seinen Erwirtschaftern voll zugute, bewirkt immer hochwertigere Freiheitgsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Nochmal in Kurzform: per betriebl. Hebelwirkung ist das Kapital der Nachfrager durch geeignete Betriebsnutzung damit immer kapitalkräftigerer Anbieter in deren Doppelrolle-Interesse permanent zu optimieren.
Es geht um die Kaufkraft der Anbieter, die immer zugleich auch Nachfrager sind und damit Fam. und Nachwuchs haben können sollten.
Das hat nix mit menschlichen Betriebsinhabern zu tun - die werden von betriebslosen Anbietern ebenso wenig wie Staatsbetriebe benötigt.
Benötigt werden vielmehr staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein jur. Personen, die bezahlenden Nutzern betriebl. Profitkatalysatoren sind, also Nutzungsgegenstände, wofür eben bezahlt wird.

Momentan werden Menschen von Funktionären plandirigistisch zwangsbewirtschaftet und Inhabern als Kostenfaktoren zugewiesen.
Wir haben es also mit einer totalitären Verstaatlichung von Individuen zu tun. Dieser Sozialismus ist ein einziger Verstoß gegen die Grundrechte.
Er basiert auf der verbrecherischen Arbeitsgesetzgebung.
Die muß weg, damit wir zu einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft kommen.

Frei-denker
24.06.2008, 08:23
Du blendest wieder mal die Millionen Beschäftigten aus, die vom Export leben. Die müssten für den deutschen Kühlschrank doppelt bezahlen, nämlich weil er teurer wäre und weil sie keinen Job hätten..
Das ist zu kurz gedacht. Denn diese Arbeiter hätten dann Beschäftigung für den Binnenmarkt, da die Güter, die jetzt importiert werden, dann hier hergestellt würden.

Nochmal: Wir verlieren durch Marktöffnung mehr Arbeitsplätze, als durch Export entsteht.




Es ist doch nun wirlich eine einfache Rechnung, dass ein Land, das mehr Fertigwaren exportiert als importiert, im Prinzip mehr Arbeitsplätze in der Industrie haben muss als es ohne Außenhandel hätte..
Aber nur dann und nur solange, wie die Zahl der durch Marktöffnung abgebauten Arbeitsplätze kleiner als die durch Export entstandenen sind.

Und das ist definitiv nicht der Fall. Im Gegenteil. Deshalb ist eben der Neoliberalismus und die Marktöffnung ein ganz großer Irrtum.

Hier mal eine Grafik, welche die Entwicklung veranschaulicht. Interessant ist dabei die Kurve des Arbeitsvolumens. Sie zeigt, dass trotz steigendem Export und steigendem BIP die hier stattfindende Arbeit gesunken ist.

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/bilder/IV/abb/abbIV66.gif
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tabellen_arbeitsmarkt.shtml#I.1

Also, Marktöffnung hat hier unterm Strich für Arbeitsplatzabbau gesorgt - nicht für mehr Beschäftigung.



Wir haben keine allgemeine Absenkung des Lebensstandards. Wir haben eine ungleiche Einkommensentwicklung. Die hat ihre Gründe in der relativen Abwertung gering oder gar nicht qualifizierter Arbeit, in den weltweit gestiegenen Renditeansprüchen an das Eigenkapital - wer nicht mitmacht, wird übernommen und ausgeschlachtet! - und speziell in Deutschland immer noch in den Nachwirkungen der Wiedervereinigung und der Krise der Bauwirtschaft, die es anderswo nicht gab..
Die Lohnabsenkungen setzen sich langsam aber sicher in fast allen Wirtschaftsbereichen durch. Sogar bei den Beamten fängt man schon an zu kürzen.

Ich stimme dir aber insofern zu, dass im Neoliberalismus, besser Kapitalismus der Kapitalrendite eine höhere Priorität als der Einkommensgerechtigkeit eingeräumt wird. Von daher ist dieses Wirtschaftssystem dem Allgemeinwohl abträglich.


Volkseinkommen und BIP können sich nicht über längere Zeit auseinanderentwickeln. was wir in den letzten Jahren hatten, war eine Umgewichtung der Einkommensarten, nämlich vom Arbeits- zum Kapitaleinkommen. Das ist eine globale Entwicklung, von der man sich sich nur um einen extrem hohen Preis abschotten kann. .
Klar kann es - ist typisch für den Kapitalismus und in Ländern wie Indien typisch. Ein paar Kapitalisten wie Nike oder Addidas machen gigantische Gewinne und in deren Fabrik schuften Kinder unter miserablen Arbeitsbedingungen für einen menschenverachtenden Lohn.

Das liegt am lausigen Wirtschaftssystem ohne staatliche Regulierung in Form von Schutz des am Markt Schwächeren.




2007 hat Deutschland Waren für 36,1 Mrd € nach Polen exportiert und für 24,1 Mrd. € von dort importiert.

Das ergibt einen Überschuss von 12 Mrd. €

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Aussenhandel/Handelspartner/Tabellen/Content100/RangfolgeHandelspartner,property=file.pdf


Allein dieser Überschuss ist größer als der gesamte deutsche Nettobeitrag an die EU.

Natürlich wäre es besser, wenn dieser ganze Subventionsunsinn eingestampft werden könnte. Wenn man ihn als den wohl oder übel zu zahlenden Preis betrachtet, kann man ihn aber rechtfertigen.

Ok, den reinen Zahlen nach, muß ich dir Recht geben.

Allerdings muß man da auch etwas genauer hinschauen. Denn der Export Deutschlands besteht zu ca. 60% aus reinen Handelsgeschäften, also Warenverschiebungen. Wenn z.B. ein Unternehmen in Ungarn produzieren läßt, hier ein Büro hat und Waren aus Ungarn hierhertransportiert und mit Aufschlag nach Polen verkäuft, so erscheint dass in der Exportbilanz als Exportüberschuß - ohne dass dies hier auch nur einen Arbeitsplatz schafft.

Insofern importieren wir aus Polen rein rechnerisch vermutlich mehr als wir dorthin exportieren. Zumindestens was tatsächlich in Deutschland produzierte Güter anbetrifft.

politisch Verfolgter
24.06.2008, 08:51
Da Problem ist ja, die betriebslosen Anbieter als von Inhabern marginalisierbare und dazu zwangsbevorratete Kostenfaktoren zu deklarieren. Doch die betriebslosen Anbieter benötigen ja nicht mal in eignerzentrierten Betrieben Inhabertätigkeiten. Es muß also betriebl. Netzwerke geben können, die den betriebslosen Anbietern marktwirtschaftliche Profitmaximierung bezwecken - ganz analog so, wie angestellte Managements untätigen stillen und sogar anonymen Teilhabern das bezwecken.
Dazu ist die sowieso grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung zu entfernen und wiss. flankierte aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter zu betreiben.
Ist ja völlig klar, was per shareholder value geht, läßt sich ebenso im Interesse bezahlender betriebsloser Nutzer managen, wozu dann eben staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende betriebl. Netzwerke erforderlich sind, deren Effizienz mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Niemand darf per Gesetz zum sog. "Arbeiter" oder "Arbeitnehmer" deklariert werden.
Sog. "Arbeitsplätze" haben die leistungsgerechte Verteilung individuell mental leistungsäquivalent vernetzungsoptimierter Wertschöpfung dafür bezahlender Betriebsnutzer zu bezwecken, die zudem dadurch möglichst breit gestreut kaufkräftige Nachfrager sein zu können haben.
Das ist die Managementvorgabe für die strategische Optimierung der Renditestruktur derartiger Clusterbildungen.
Da hat mit "Löhnen" absolut nichts zu tun, es geht vielmehr um den Valueanteil an der mental adäquaten Eigenleistung, die man dazu einbringt.
Die Arbeitsgesetzgebung muß also weg, je früher, desto besser.

Aldebaran
24.06.2008, 21:52
Das ist zu kurz gedacht. Denn diese Arbeiter hätten dann Beschäftigung für den Binnenmarkt, da die Güter, die jetzt importiert werden, dann hier hergestellt würden.

Nochmal: Wir verlieren durch Marktöffnung mehr Arbeitsplätze, als durch Export entsteht.

Diese Behauptung wäre nur dann richtig, wenn die weggefallenen Arbeitsplätze eine deutlich niedrigere Produktivität hatten. Das mag sogar der Fall sein, aber das würde zwangsläufig bedeuten, dass wir ohne Marktöffnung deutlich ärmer wären.



Aber nur dann und nur solange, wie die Zahl der durch Marktöffnung abgebauten Arbeitsplätze kleiner als die durch Export entstandenen sind.

Und das ist definitiv nicht der Fall. Im Gegenteil. Deshalb ist eben der Neoliberalismus und die Marktöffnung ein ganz großer Irrtum.

Siehe oben. Der Verzicht auf den Außenhandel kann nur zwei Folgen haben: Entweder mehr Arbeitslose (bei gleicher Produktivität der importsubstituierenden wie der dann wegfallenden exportierenden Industrien wegen des wegfallenden Exportüberschusses) oder ein geringeres Einkommen (bei geringerer Produktivität). Das ist rechnerisch nicht anders möglich.



Hier mal eine Grafik, welche die Entwicklung veranschaulicht. Interessant ist dabei die Kurve des Arbeitsvolumens. Sie zeigt, dass trotz steigendem Export und steigendem BIP die hier stattfindende Arbeit gesunken ist.

Also, Marktöffnung hat hier unterm Strich für Arbeitsplatzabbau gesorgt - nicht für mehr Beschäftigung.

Nicht die Marktöffnung, sondern die Steigerung der Produktivität, das ist doch ganz deutlich zu sehen. Und diese ist eine gute Sache, denn sie erlaubt uns, für ein steigendes Einkommen nicht mehr zu arbeiten oder für ein nicht steigendes Einkommen immer mehr Rentner, Pensionäre, alleinerziehende Mütter und nicht in den Arbeitsprozess Integrierbare zu alimentieren.

Die Zunahme der Rentner und Pensionäre ist demographisch bedingt. Übrigens gibt es auch immer mehr Behinderte, weil auch deren Lebenserwartung ständig steigt. Dass wir immer mehr alleinerziehende Mütter haben, die früher als Ehefrauen von ihren braven Ehemännern versorgt worden wären, kann man auch nicht der Wirtschaft anlasten. Dass die Zahl der nicht in den Arbeitsmarkt Eingliederungsfähigen zum großen Teil wegen einer unsinnigen Einwanderungspolitik zugenommen hat, darin sind wir uns ja ausnahmsweise einig.

Die Erwerbstätigen stecken zwischen dem Hammer der steigenden Renditeerwartungen der Wirtschaft und dem Amboss der tendenziell wachsenden Bedarf an Transfereinkommen. Das ist der Grund dafür, dass sie vom Anstieg der Produktivität kaum etwas mitbekommen haben.

Übrigens: Ich habe den Eindruck, dass Du Arbeit als Selbstzweck ansiehst. Du musst ein Ossi sein.



Die Lohnabsenkungen setzen sich langsam aber sicher in fast allen Wirtschaftsbereichen durch. Sogar bei den Beamten fängt man schon an zu kürzen.

Ich stimme dir aber insofern zu, dass im Neoliberalismus, besser Kapitalismus der Kapitalrendite eine höhere Priorität als der Einkommensgerechtigkeit eingeräumt wird. Von daher ist dieses Wirtschaftssystem dem Allgemeinwohl abträglich.

Nicht unbedingt. Höhere Gewinne führen zu höheren Investitionen. Das erhöht normalerweise die Faktorkosten, also auch die Löhne, und senkt durch Konkurrenz die Preise. Das System regelt sich selbst.

Seit 1989 ist die Globalisierung hinzugekommen, nämlich die Eingliederung von mehreren Hundert Millionen Arbeitskräfte in die Weltwirtschaft. Das hat die Karten erst einmal neu gemischt.

Der Höhepunkt ist aber überschritten. Die Löhne steigen in den Schwellenländern und in Osteuropa rapide an.



Klar kann es - ist typisch für den Kapitalismus und in Ländern wie Indien typisch. Ein paar Kapitalisten wie Nike oder Addidas machen gigantische Gewinne und in deren Fabrik schuften Kinder unter miserablen Arbeitsbedingungen für einen menschenverachtenden Lohn.

Das gibt es kaum noch. Im übrigen ist die Mittelschicht gerade in Indien in den letzten Jahren gewaltig gewachsen, wie man am nahezu explodierenden Konsum sieht - und ich meine nicht den Luxuskonsum einer Minderheit, sondern den von Waschmaschinen und Mopeds. Frage mal Don, der kennt sich da besser aus.



Ok, den reinen Zahlen nach, muß ich dir Recht geben.

Allerdings muß man da auch etwas genauer hinschauen. Denn der Export Deutschlands besteht zu ca. 60% aus reinen Handelsgeschäften, also Warenverschiebungen. Wenn z.B. ein Unternehmen in Ungarn produzieren läßt, hier ein Büro hat und Waren aus Ungarn hierhertransportiert und mit Aufschlag nach Polen verkäuft, so erscheint dass in der Exportbilanz als Exportüberschuß - ohne dass dies hier auch nur einen Arbeitsplatz schafft.

Das gilt umgekehrt auch. In einem in Gleiwitz produzierten Opel stecken Achsen aus Bochum.



Insofern importieren wir aus Polen rein rechnerisch vermutlich mehr als wir dorthin exportieren. Zumindestens was tatsächlich in Deutschland produzierte Güter anbetrifft.


Da Deutschland insgesamt einen gewaltigen Überschuss hatte (197 Mrd. € im letzten Jahr), kann Deine Vermutung nicht stimmen.

politisch Verfolgter
24.06.2008, 22:01
Wie geht denn nun Profit für die betriebslosen Anbieter?
Wie kommen die zu vollwertiger Marktteilnahme?
Entscheidend ist doch die Managementvorgabe, seine Fähigkeiten adäquat betrieblich umsetzen zu können und daraus den entsprechenden Kapitalanteil einzustreichen.
Insgesamt ist D superreich - es nützt nur den allermeisten Reichtumserwirtschaftern nix.
Betriebe, die einem nix nützen, sollte man ja meiden.
Wo sind also Betriebe, deren Managementvorgabe den Profit der Anbieter bezwecken?
Stattdessen hat das Regime eine grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung verankert, die einem Berufsverbot aufnötigt.
Diese widersinnigen Gesetze müssen ja sowieso weg.
Und es müssen doch betriebl. Netzwerke her, die den Anbietern marktwirtschaftl. Profitmaximierung bezwecken.
Was denn sonst????
Soll man nie mehr was tun?
Bei Opel sind ja gar keine Inhaber tätig. Da kanns doch gleich Betriebe geben, die eben gegen Bezahlung genutzt werden. Erst damit können die einem marktwirtschaftl. Profitmaximierung bezwecken. Sowas ist zudem optimal vernetzbar, auch branchenübergreifend.

Frei-denker
25.06.2008, 12:09
Diese Behauptung wäre nur dann richtig, wenn die weggefallenen Arbeitsplätze eine deutlich niedrigere Produktivität hatten. Das mag sogar der Fall sein, aber das würde zwangsläufig bedeuten, dass wir ohne Marktöffnung deutlich ärmer wären.

Siehe oben. Der Verzicht auf den Außenhandel kann nur zwei Folgen haben: Entweder mehr Arbeitslose (bei gleicher Produktivität der importsubstituierenden wie der dann wegfallenden exportierenden Industrien wegen des wegfallenden Exportüberschusses) oder ein geringeres Einkommen (bei geringerer Produktivität). Das ist rechnerisch nicht anders möglich. .
Zunächst mal geht es nicht um völligen Verzicht auf Außenhandel, sondern um ein Unterbinden von Import, der hier Arbeitsplätze abbaut und Aufrechterhalten von Export, der hier Arbeitsplätze schafft. Völlige Marktöffnung hingegen zerstört hier mehr Arbeitsplätze, als entstehen. Die Zahlen von 2000-2005 kann man da nicht einfach zerreden.

Du ignorierst bei deinen Ausführungen die Möglichkeit, dass die Binnennachfrage durch höhere Löhne und mehr Beschäftigung ansteigt. Denn Importstop von arbeitsplatzvernichtenden Billigprodukten gibt den Gewerkschaften wieder mehr Macht in der Tarifverhandlung. Die Unternehmen können nicht mit der Abwanderungsandrohung die Löhne kaputt machen. Sie müssen hier produzieren. Dies führt zu höherer Nachfrage, höherer Güterproduktion bzw. Wertschöpfung und somit zu mehr Beschäftigung und höherem Lebensstandart.
Die Gewinne der Konzerne werden dabei gesenkt - was gewollt ist.



Nicht die Marktöffnung, sondern die Steigerung der Produktivität, das ist doch ganz deutlich zu sehen. Und diese ist eine gute Sache, denn sie erlaubt uns, für ein steigendes Einkommen nicht mehr zu arbeiten oder für ein nicht steigendes Einkommen immer mehr Rentner, Pensionäre, alleinerziehende Mütter und nicht in den Arbeitsprozess Integrierbare zu alimentieren. .
Die Produktivität ist nicht so stark gestiegen, dass sie allein für den dramatischen Arbeitsplatzabbau von 2000-2005 verantwortlich gewesen sein kann. Du argumentierst hier übrigens auch direkt gegen den Halbjahres-Exportbericht der Bundesregierung von 2006, in dem Arbeitsplatzabwanderung und Absenkung der Binnennachfrage als Grund für 1,3 Mio. verloren gegangener Arbeitsplätze genannt wurde - und nicht die Produktivitätssteigerung! Tatsächlich werden wohl beide Faktoren die Ursache gewesen sein.

Natürlich ist Produktivitätssteigerung grundsätzlich eine klasse Sache - doch nur dann, und nur solange, wie die Bevökerung davon proportional profitiert und nicht nur ein paar Konzerne und Kapitalisten. Doch genau das ist leider der Fall. Der Wegfall von Arbeitsplätzen in der Industrie durch Automation und Roboter hat nicht zu einer angemessenen Beteiligung der Gesellschaft an den Erträgen der Roboter geführt. Die Erträge wanderten primär in die Taschen der Kapitalisten. Der Arbeiter hingegen rutschte in die Armut von Hartz4.

Wenn also die zunehmende Zahl der Rentner von dieser Produktivitätssteigerung und Automation profitieren soll, so muß der Staat stark an den Erträgen derselben beteiligt werden. Nichts anderes fordern übrigens Lafontaine und Gysi mit ihrer Wertschöpfungsabgabe. Doch da bringen -welch Wunder- die Neoliberalen wieder die Abwanderungsandrohung ins Spiel, die nur ein Ergebnis der Marktöffnung ist. Wieder zeigt sich die Marktöffnung als Ursache für Absenkung des Wohlstandes der Bevölkerung. Bei Teilprotektionierten Markt, könnten die Konzerne sich nicht der Wertschöpfungsabgabe entziehen - wollten sie hier noch was verkaufen.




Die Erwerbstätigen stecken zwischen dem Hammer der steigenden Renditeerwartungen der Wirtschaft und dem Amboss der tendenziell wachsenden Bedarf an Transfereinkommen. Das ist der Grund dafür, dass sie vom Anstieg der Produktivität kaum etwas mitbekommen haben. .
Klar. Und die Renditeerwartung, welche ich unersättliche Bereicherungsgier nenne, können die Kapitalisten halt nur dank offener Märkte durchsetzen. Wenn sie gezwungen sind, dort zu produzieren, wo sie etwas verkaufen möchten, so müssen sie sich dem Druck der Gewerkschaften stellen und von den Erträgen der Automation einen Teil rausrücken. Alles andere funktioniert nicht.



Übrigens: Ich habe den Eindruck, dass Du Arbeit als Selbstzweck ansiehst. Du musst ein Ossi sein. .
Sehr pauschale Denkweise. :rolleyes:

Arbeit ist nur dann sinnvoll, wenn Einsatz und Ertrag in einem gesunden Verhältnis stehen. Was in kapitalistischen Systemen i.d.R. nicht funktioniert.

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die jeder Unternehmer in seinem Bereich letzlich genauso macht.



Nicht unbedingt. Höhere Gewinne führen zu höheren Investitionen. Das erhöht normalerweise die Faktorkosten, also auch die Löhne, und senkt durch Konkurrenz die Preise. Das System regelt sich selbst..
Nö. Gewinne werden bei sinkender Nachfrage schlicht in die Tasche gesteckt, ohne zu investieren. Die letzten beiden Unternehmenssteuerreformen haben es bewiesen: Rekordgewinne und Arbeitsplatzverlagerung. Und die Löhne wurden trotz der Rekordgewinne zusätzlich gesenkt.

Da regelt das System gar nichts.



Der Höhepunkt ist aber überschritten. Die Löhne steigen in den Schwellenländern und in Osteuropa rapide an. .
Prof. Sinn vom Ifo-Institut sprach von einer "Einkommensanpassung" zwischen Hochlohn- und Niedrig-Osteuropa-Land. Das bedeutet im Endeffekt massive Lohn-, und damit Lebensstandart-Absenkung für uns.

Und das ich das nicht will, sollte verständlich sein.





Da Deutschland insgesamt einen gewaltigen Überschuss hatte (197 Mrd. € im letzten Jahr), kann Deine Vermutung nicht stimmen.

Nicht logisch.

Man kann einen gewaltigen Überschuß in der Außenhandelsbilanz haben, ohne dass dies hier einen einzigen Arbeitsplatz schafft.

In Ungarn produzieren lassen, hierher für geringes Geld importieren und für teures Geld exportieren. Keine einheimische Produktion, kein Arbeitsplatz, jedoch gefüllte Taschen der Unternehmer und riesiger Außenhandelsüberschuß.

Unser Exportüberschuß ist eine gewaltige Zahlen-Blase auf dem Papier, die mit der Arbeitsplatzentwicklung in D herzlich wenig zu tun hat.

politisch Verfolgter
25.06.2008, 12:37
Es geht um den value aus betrieblicher Wertschöpfung, der eben in die Taschen seiner Erwirtschafter gehört, die damit breit gestreut kaufkräftige Nachfrager wären.
Dazu muß einfach die sowieso grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung weg. Niemand darf gesetzlich mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert werden.
Es darf zudem keine öffentl. finanzierten Wissenschaften geben, die menschliche Kostenfaktoren marginalisieren.
Es hat vielmehr geeignete betriebl. Netzwerke zu geben, die ihren Nutzern marktwirtschaftliche Profitmaximierung bezwecken.
Das ist wiss. und gesetzgeberisch zu flankieren.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme.
Zudem sind ja Inhaberaktivitäten oft in keinster Weise erforderlich.
Hieraus läßt sich user value z.B. aus shareholder value ableiten.

Aldebaran
25.06.2008, 22:27
Zunächst mal geht es nicht um völligen Verzicht auf Außenhandel, sondern um ein Unterbinden von Import, der hier Arbeitsplätze abbaut und Aufrechterhalten von Export, der hier Arbeitsplätze schafft. Völlige Marktöffnung hingegen zerstört hier mehr Arbeitsplätze, als entstehen. Die Zahlen von 2000-2005 kann man da nicht einfach zerreden.

Du glaubst im Ernst, dass sich das die Handelspartner gefallen lassen?

Es wäre auch reichlich bescheuert angesichts des enormen Erfolgs der deutschen Industrie.



Du ignorierst bei deinen Ausführungen die Möglichkeit, dass die Binnennachfrage durch höhere Löhne und mehr Beschäftigung ansteigt. Denn Importstop von arbeitsplatzvernichtenden Billigprodukten gibt den Gewerkschaften wieder mehr Macht in der Tarifverhandlung. Die Unternehmen können nicht mit der Abwanderungsandrohung die Löhne kaputt machen. Sie müssen hier produzieren. Dies führt zu höherer Nachfrage, höherer Güterproduktion bzw. Wertschöpfung und somit zu mehr Beschäftigung und höherem Lebensstandart.
Die Gewinne der Konzerne werden dabei gesenkt - was gewollt ist.

Dieser Kaufkraftunsinn hat in der Wirtschaftsgeschichte immer zwei Folgen gehabt: Mehr Importe oder Inflation.

Binnennachfrage besteht eben nicht nur nach einheimischen Produkten. Die Amerikaner haben es in den letzten Jahren vorgemacht: Reallohnsteigerungen plus exzessive Verschuldung der Haushalte = Konsumboom = gigantisches Handelsdefizit.

Ein anderes Negativbeispiel sind die Lohn- und Rentenerhöhungen der 70er Jahre. Das Ergebnis war eine "Stagflation" und der Beginn der Massenarbeitslosigkeit.

Blockiert man dagegen den Import, muss der Konsument für die im Inland hergestellten Waren viel höhere Preise bezahlen. Die entsprechenden Industrien sind ja genau deswegen abgewandert, weil sie nur zu höheren als den Weltmarktpreisen prodzieren konnten. Einen Teil der Lohnerhöhungen frisst also schon einmal die Inflation auf.

Gleichzeitig geht es mit den Investitionen bergab. Neue Arbeitsplätze entstehen nicht mehr, die Produktivität stagniert. Wegen der demographischen Entwicklung bedeutet das aber, dass die Beschäftigten real und netto immer weniger zur Verfügung haben - und das ohne den Aufbau von Auslandskapital, das aus strategischen Gründen und für die "kollektive Altersversorgung" Deutschlands von enormer Bedeutung ist.



Die Produktivität ist nicht so stark gestiegen, dass sie allein für den dramatischen Arbeitsplatzabbau von 2000-2005 verantwortlich gewesen sein kann. Du argumentierst hier übrigens auch direkt gegen den Halbjahres-Exportbericht der Bundesregierung von 2006, in dem Arbeitsplatzabwanderung und Absenkung der Binnennachfrage als Grund für 1,3 Mio. verloren gegangener Arbeitsplätze genannt wurde - und nicht die Produktivitätssteigerung! Tatsächlich werden wohl beide Faktoren die Ursache gewesen sein.

Natürlich war es die Produktivitätsentwicklung, denn selbst in diesem Zeitraum ist die Industrieproduktion gestiegen.

Und es sind 1 Mio Stellen durch den Export hinzugekommen. Von den verlorenen 1,3 Mio wären aber etliche auch dann weggefallen, wenn man sie künstlich zu erhalten versucht hätte, nämlich dadurch, dass die entsprechenden Produkte teurer als die importierten gewesen wären, was entweder die Nachfrage nach diesen oder nach anderen Produkten gesenkt hätte.

Es hat in der neueren Zeit kein Wirtschaftsmodell gegeben, das mit einer Abschottung vom Weltmarkt langfristig erfolgreich gewesen wäre. Das war vielleicht noch möglich, als die Industrie relativ wenige Güter zu produzieren hatte. Die erfolgreichen asiatischen Länder und vor allem China haben sich ja nicht aus Jux in den Weltmarkt integriert. Entwicklungsstrategien der Importsubstitution sind dagegen alle gescheitert.



Natürlich ist Produktivitätssteigerung grundsätzlich eine klasse Sache - doch nur dann, und nur solange, wie die Bevökerung davon proportional profitiert und nicht nur ein paar Konzerne und Kapitalisten. Doch genau das ist leider der Fall. Der Wegfall von Arbeitsplätzen in der Industrie durch Automation und Roboter hat nicht zu einer angemessenen Beteiligung der Gesellschaft an den Erträgen der Roboter geführt. Die Erträge wanderten primär in die Taschen der Kapitalisten. Der Arbeiter hingegen rutschte in die Armut von Hartz4.

Der (übrigens zu Recht wegen seiner Methodik kritisierte) "Armutsbericht" hat ja nicht nur das Wachstum der Einkommensunter-, sondern auch der Oberschicht festgestellt. Mehr als 1 Mio Menschen waren bis 2005, also noch vor dem jetzigen Aufschwung, zu den "Reichen" gestoßen.

Die Zahl der "Armen" ist dagegen vor allem durch Migranten und Alleinerziehende aufgebläht worden. Es gibt keine Massenverarmung von Arbeitern und Angestellten. Ich kann sie auch in meiner Umgebung nirgendwo beobachten.



Wenn also die zunehmende Zahl der Rentner von dieser Produktivitätssteigerung und Automation profitieren soll, so muß der Staat stark an den Erträgen derselben beteiligt werden. Nichts anderes fordern übrigens Lafontaine und Gysi mit ihrer Wertschöpfungsabgabe. Doch da bringen -welch Wunder- die Neoliberalen wieder die Abwanderungsandrohung ins Spiel, die nur ein Ergebnis der Marktöffnung ist. Wieder zeigt sich die Marktöffnung als Ursache für Absenkung des Wohlstandes der Bevölkerung. Bei Teilprotektionierten Markt, könnten die Konzerne sich nicht der Wertschöpfungsabgabe entziehen - wollten sie hier noch was verkaufen.

Diese Forderungen zeigen deutlich, dass die Linke entweder keine Ahnung von Wirtschaft hat oder - was ich vermute - sie absichtlich ruinieren will, denn sie lebt ja von den "sozialen Problemen", die sie dem bösen Kapitalismus anlastet.

Die Kapitalintensiven Industrien sind eine lebenswichtige Grundlage für den Rest. Meistens sind es Grundstoffindustrien - Stahl, Raffinierien, Energie -, ohne die über kurz oder lang auch die Verarbeiter Kostennachteile bekommen und abwandern bzw. einfach nichts mehr verkaufen können. Da kann der Staat einen nationalen Regentanz verordnen, der Weltmarkt wird sich davon nicht beeindrucken lassen.

Die Konzerne müssen hier gar nichts verkaufen. Wenn sie damit keine Gewinne machen, lassen sie es einfach sein.



Klar. Und die Renditeerwartung, welche ich unersättliche Bereicherungsgier nenne, können die Kapitalisten halt nur dank offener Märkte durchsetzen. Wenn sie gezwungen sind, dort zu produzieren, wo sie etwas verkaufen möchten, so müssen sie sich dem Druck der Gewerkschaften stellen und von den Erträgen der Automation einen Teil rausrücken. Alles andere funktioniert nicht.

Die Gier ist nun einmal die Triebfeder des Wirtschaftslebens.

Der Zweck eines Unternehmens ist es nicht, Waren zu verkaufen, sondern einen Gewinn zu erwirtschaften.



Nö. Gewinne werden bei sinkender Nachfrage schlicht in die Tasche gesteckt, ohne zu investieren. Die letzten beiden Unternehmenssteuerreformen haben es bewiesen: Rekordgewinne und Arbeitsplatzverlagerung. Und die Löhne wurden trotz der Rekordgewinne zusätzlich gesenkt.

Da regelt das System gar nichts.

Völlig falsch. Die letzten Jahre haben einen weltweiten Investitionsboom gesehen. Warum wohl sind die Rohstoffpreise so stark gestiegen?

In Deutschland hat dieser Boom allerdings erst 2005 begonnen. Seitdem geht es allerdings kräftig aufwärts. Ich weiß nicht, in welcher Wüste Du lebst, aber dort, wo ich arbeite, konnte ich das angesichts neuer Werkshallen und Büros direkt beobachten.

Dass die Unternhmenssteuerreform von Rot-Grün zunächst nicht viel brachte, lag daran, dass die in einigen Jahren - 2002 und 2003, glaube ich - eingesparten Steuern nur einmalige, durch buchungstechnische Vorgänge verursachte "Gewinne" waren. Dazu kam die weltweite Abschwächung nach dem Ende des IT-Hypes.

Seitdem läuft es wie im Lehrbuch: Zuerst mehr Überstunden, dann mehr befristete Stellen und Zeitarbeiter und jetzt immer mehr reguläre Beschäftigungsverhältnisse - das Wachstum der Zeitarbeit hat sich deutlich abgeflacht. Jetzt steigen auch die Löhne stärker. Dass real wieder nichts draus wird, liegt jetzt vor allem an den Energie- und Lebensmittelpreisen und dafür kann die deutsche Wirtschaft nichts.




Prof. Sinn vom Ifo-Institut sprach von einer "Einkommensanpassung" zwischen Hochlohn- und Niedrig-Osteuropa-Land. Das bedeutet im Endeffekt massive Lohn-, und damit Lebensstandart-Absenkung für uns.

Und das ich das nicht will, sollte verständlich sein.

Das bedeutet es nicht, da die Osteuropäer nicht nur verkaufen, sondern auch kaufen. Wenn es so wäre, wie Du glaubst, hätte es in der Geschichte der Menschheit eigentlich nie eine Zunahme des Einkommens geben dürfen.



Nicht logisch.

Man kann einen gewaltigen Überschuß in der Außenhandelsbilanz haben, ohne dass dies hier einen einzigen Arbeitsplatz schafft.

In Ungarn produzieren lassen, hierher für geringes Geld importieren und für teures Geld exportieren. Keine einheimische Produktion, kein Arbeitsplatz, jedoch gefüllte Taschen der Unternehmer und riesiger Außenhandelsüberschuß.

Unser Exportüberschuß ist eine gewaltige Zahlen-Blase auf dem Papier, die mit der Arbeitsplatzentwicklung in D herzlich wenig zu tun hat.

Und Du glaubst im Ernst, dass der Weltmarkt nur dafür einen gewaltigen Aufschlag bezahlen würde, dass das Produkt einmal durch Deutschland gereist ist? Wie sollte ein solches Produkt denn konkurrenzfähig sein gegenüber einem direkt aus Ungarn exportierten?

Natürlich ist das falsch, was Du erzählst. Deutschland hat mit 8 Mio Industriebeschäftigten relativ viel mehr als die anderen großen entwickelten Volkswirtschaften. Und dieser Vorsprung ist in den letzten Jahren größer geworden. Wenn jemand Grund zur Klage hat, dann die Italiener oder Briten, die in diesem Zeitraum eine stagnierende Industrieproduktion hatten - nicht zuletzt wegen der deutschen Konkurrenz.

Don
26.06.2008, 07:01
Das ist zu kurz gedacht. Denn diese Arbeiter hätten dann Beschäftigung für den Binnenmarkt, da die Güter, die jetzt importiert werden, dann hier hergestellt würden.

Nochmal: Wir verlieren durch Marktöffnung mehr Arbeitsplätze, als durch Export entsteht.



Aber nur dann und nur solange, wie die Zahl der durch Marktöffnung abgebauten Arbeitsplätze kleiner als die durch Export entstandenen sind.

Und das ist definitiv nicht der Fall. Im Gegenteil. Deshalb ist eben der Neoliberalismus und die Marktöffnung ein ganz großer Irrtum.

Hier mal eine Grafik, welche die Entwicklung veranschaulicht. Interessant ist dabei die Kurve des Arbeitsvolumens. Sie zeigt, dass trotz steigendem Export und steigendem BIP die hier stattfindende Arbeit gesunken ist.

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/bilder/IV/abb/abbIV66.gif
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tabellen_arbeitsmarkt.shtml#I.1

Also, Marktöffnung hat hier unterm Strich für Arbeitsplatzabbau gesorgt - nicht für mehr Beschäftigung.


Die Lohnabsenkungen setzen sich langsam aber sicher in fast allen Wirtschaftsbereichen durch. Sogar bei den Beamten fängt man schon an zu kürzen.

Ich stimme dir aber insofern zu, dass im Neoliberalismus, besser Kapitalismus der Kapitalrendite eine höhere Priorität als der Einkommensgerechtigkeit eingeräumt wird. Von daher ist dieses Wirtschaftssystem dem Allgemeinwohl abträglich.


Klar kann es - ist typisch für den Kapitalismus und in Ländern wie Indien typisch. Ein paar Kapitalisten wie Nike oder Addidas machen gigantische Gewinne und in deren Fabrik schuften Kinder unter miserablen Arbeitsbedingungen für einen menschenverachtenden Lohn.

Das liegt am lausigen Wirtschaftssystem ohne staatliche Regulierung in Form von Schutz des am Markt Schwächeren.




Ok, den reinen Zahlen nach, muß ich dir Recht geben.

Allerdings muß man da auch etwas genauer hinschauen. Denn der Export Deutschlands besteht zu ca. 60% aus reinen Handelsgeschäften, also Warenverschiebungen. Wenn z.B. ein Unternehmen in Ungarn produzieren läßt, hier ein Büro hat und Waren aus Ungarn hierhertransportiert und mit Aufschlag nach Polen verkäuft, so erscheint dass in der Exportbilanz als Exportüberschuß - ohne dass dies hier auch nur einen Arbeitsplatz schafft.

Insofern importieren wir aus Polen rein rechnerisch vermutlich mehr als wir dorthin exportieren. Zumindestens was tatsächlich in Deutschland produzierte Güter anbetrifft.

Und Du wirst niemals kapieren, daß die Differenz zwischen Arbeitsvolumen und Produktivitätszuwachs unseren Wohlstand ausmacht. Seit Jahrzehnten.
Alles andere ist Beschäftigungstherapie und führt nirgendwohin. Alle zu beschäftigen dafür unproduktiv bedeutet, daß wir genausogut in der Höhle sitzen und an Kaninchenknochen lutschen könnten.

scanners
26.06.2008, 07:19
Alle zu beschäftigen dafür unproduktiv bedeutet, daß wir genausogut in der Höhle sitzen und an Kaninchenknochen lutschen könnten.

Warum sollten 5 Menschen, die dann den Job von 4 Menschen machen unproduktiver sein?
Das geht mir nicht in den Kopf.
Sie sind nicht so gestresst, haben mehr Freizeit, sind deswegen ausgeglichener und können wesentlich frischer und entspannter arbeiten.

Das musst du mir jetzt mal erklähren.
Wo mache ich da den denkfehler deiner Meinung nach?

politisch Verfolgter
26.06.2008, 18:23
Die Generierung von value aus den Taschen möglichst kaufkräftiger Nachfrager (die in ihrer Erwerbsphase Anbieter sind) kann für die betriebslosen Anbieter optimal in eigens dazu konfigurierten betriebl. Netzwerken erfolgen, deren Managements eben die marktwirtschaftl. Profitmaximierung bezahlender user bezwecken.
Nur so ist der Profit individuell leistungsäquivalent erwirtschaftbar, nur so kann er leistungsgerecht verteilt werden.
Erst damit bezwecken Betriebe die Profitmaximierung der Kapitalerwirtschafter.
Wobei die Effizienz derartiger betriebl. Netzwerke mit deren Rationalisierung, mit ungehinderter Innovationstransfer-Dynamik und mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Damit sind die betriebslosen Anbieter die Wirtschaft. Es ist wiss. zu flankieren.

leuchtender Phönix
26.06.2008, 19:40
Warum sollten 5 Menschen, die dann den Job von 4 Menschen machen unproduktiver sein?

Das geht mir nicht in den Kopf.

Sie sind nicht so gestresst, haben mehr Freizeit, sind deswegen ausgeglichener und können wesentlich frischer und entspannter arbeiten.

Das musst du mir jetzt mal erklähren.
Wo mache ich da den denkfehler deiner Meinung nach?

Und die müssten dann wegen der geringeren Stundenzahl auch Einkommenseinbußen in Kauf nehmen. Und da ist noch etwas. Vergiss nicht, das nicht Jeder für jeden Beruf geeignet ist.

In der Praxis heißt das:
- Der größte Teil der Arbeitslosen ist gering oder unqualifiziert.
- Demnach kannst du aus denen nicht in die Jobs von Bankern, Programmierern... reinquetschen, sondern in ebenfalls geringqualifizierte oder irgendwelche Helferjobs.
- Das Verhältnis wäre da auch ungünstiger. Um alle Arbeitslosen (inklusive versteckter) in Arbeit zu bringen, müssten 5 den Job von 2 oder 3 erledigen.
- Und da das schon die Jobs mit den niedrigen Stundenlöhnen sind, wird es finanziell ziemlich eng.

politisch Verfolgter
26.06.2008, 19:43
Eben nix mit "Arbeitnehmer"-Konstrukten, vielmehr die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung entsorgen.
Sog. "Arbeitslosigkeit" ist Inhabern von den Opfern zwangsfinanziert sozialstaatlich garantiertes Berufsverbot, womit politisch Verfolgte von Wertschöpfung abgeschottet werden.
Kein Arbeitsbegriff darf Betriebslose gesetzlich auf Inhaber verweisen.
Es geht nicht um "Löhne", sondern um value dafür bezahlender user.