PDA

Vollständige Version anzeigen : Unterrichtsstoff in der Realschule



Mütterchen
18.06.2008, 07:38
Ich möchte mal interessehalber nachfragen, welche Erfahrungen ihr mit dem Schulstoff gemacht habt.

Und: auch wenn es ein Dauerthema hier im Forum ist- mir geht es auch um das omnipräsente Thema 3. Reich.

Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist. Da sie sehr häufig die Nachmittage bei mir verbringt, hier ihre Hausaufgaben macht und noch dazu sehr gesprächig ist, bin ich über den Schulstoff gut informiert.

Und mir scheint die Gewichtung auf dieses Thema einfach sehr hoch.
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch viele Fächer.
Z.B
In Religion: Ausländerfeindlichkeit ( verprügelte Ausländer in der U-Bahn) und rechtsextreme Gewalt in D.
Deutsch: 2 größere Lesetexte, beide mit diesem Thema.
Geschichte: da nimmt gut ein Drittel des Buches dieses Thema ein. Die Kasse ist vor ein paar Wochen zum Thema 2. Weltkrieg gekommen.....allerdings haben sie aus dieser Zeit nur eines besprochen: den Holocaust – bei diesem Thema sind sie noch immer.

Vor einem viertel Jahr ist die Klasse zur IHK( Industrie-und Handelskammer) gefahren, eigentlich ging es um Berufswahl, Ausbildungschancen etc....zu diesem Anlass wurde dann noch ein ehemaliger Sammelplatz für KZ-Häftlinge angesteuert.
Die Klassenfahrt ging ins KZ Struthoff (Elsass).

Die Schule hat sich die Vermittlung von Toleranz und Zivilcourage auf die Fahnen geschrieben.
Vielleicht haben Realschulen aber generell- auch in anderen Bundesländern- einen Schwerpunkt auf diesem Thema?

MoJo
18.06.2008, 08:56
Wann bist Du denn zur Schule gegangen?

Frei-denker
18.06.2008, 09:05
Kann nur aus dem Abendgymnasium berichten:

Geschichte: semesterfüllendes Dauerthema Weimarerrepublik und Faschismus

Deutsch: Klausuren über Reden von Elie Wiesel, "Der Vorleser" - auch KZ-Thematik, im Unterricht Essays über Schuld nach 1945


Hilft nur möglichst abwählen und sich mit interessanten Fächern beschäftigen: Naturwissenschaften.

Bärwolf
18.06.2008, 09:40
Es gehört zur gezielten ideologischen Indoktrination der Kinder (sog. neudeutsche Staatsdoktrin), das genau das von statten geht was Mütterchen beschrieben hat. Bei meiner Nichte erlebe ich das Gleiche. Nur bekommt sie von mir, bei den Schularbeiten, die nötigen Berichtigungen! Immerhin ist sie soweit, dass sie diesbezüglich nicht mehr so naiv alles glaubt und hinnimmt, was da in der Schule verbreitet wird.

Gladius Germaniae
18.06.2008, 09:43
Kann nur aus dem Abendgymnasium berichten:

Geschichte: semesterfüllendes Dauerthema Weimarerrepublik und Faschismus

Deutsch: Klausuren über Reden von Elie Wiesel, "Der Vorleser" - auch KZ-Thematik, im Unterricht Essays über Schuld nach 1945


Hilft nur möglichst abwählen und sich mit interessanten Fächern beschäftigen: Naturwissenschaften.

In den Naturwissenschaften läuft man wenigstens nicht Gefahr, sofern eine Diskrepanz mit dem Lehrkörper besteht, dass man schlecht subjektiv beurteilt wird, was das Leben verschlechtern würde.

Dann in der Mahtematik kann ich sagen das 1+1=2 ist, und mir kann keiner was dagegen sagen.

Im Deutschunterricht, wenn es um Fall und Problemanalysen geht, kann der Lehrer nicht nur subjektiv seine Meinung hervorheben und meinen naja Sie sind nicht gebildet oder haben schlechten Styl wenn Sie nicht die mir passende Meinung hergeben, und schon wird man trotz einwandfreier Gramatik nur auf 3 oder sogar 4 gestuft, - spreche da aus Erfahrung.

Frei-denker
18.06.2008, 09:47
In den Naturwissenschaften läuft man wenigstens nicht Gefahr, sofern eine Diskrepanz mit dem Lehrkörper besteht, dass man schlecht subjektiv beurteilt wird, was das Leben verschlechtern würde.

Dann in der Mahtematik kann ich sagen das 1+1=2 ist, und mir kann keiner was dagegen sagen.

Im Deutschunterricht, wenn es um Fall und Problemanalysen geht, kann der Lehrer nicht nur subjektiv seine Meinung hervorheben und meinen naja Sie sind nicht gebildet oder haben schlechten Styl wenn Sie nicht die mir passende Meinung hergeben, und schon wird man trotz einwandfreier Gramatik nur auf 3 oder sogar 4 gestuft, - spreche da aus Erfahrung.

Eben, der Gefahr, eine weniger gute Note aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten zwischen Schüler und Lehrer zu bekommen will ich mich auch gar nicht erst aussetzen. An dem Punkt haben sich diese Propagandafächer erledigt.

Stadtknecht
18.06.2008, 10:49
Ich habe 1984 meinen Realschulabschluß in NRW gemacht.

Holocaust, WK II usw wurden damals ausgeklammert, ich kann mich nur noch daran erinnern, daß dem Thema Zünfte und Gilden viel Zeit eingeräumt wurde.

Im Deutschunterricht haben wir die neuen Leiden des jungen Werther von Ulrich Plenzdorf gelesen.

Dann beim Fachabitur 1989 haben wir im Deutschunterricht Goethes Faust und Dantons Tod gelesen, das fand ich sehr interessant.

Mütterchen
18.06.2008, 11:07
Wann bist Du denn zur Schule gegangen?

Seit ich Schülerin der 9. Klasse war, ist mehr als ein Vierteljahrhundert vergangen. Wieso willst du das wissen?

Thüringer
18.06.2008, 11:09
Mein Sohn ist gerade in der 9. Klasse am Gymnasium. Und ich kann bestätigen, dass das Thema 2. WK, Faschismus und Holocaust omnipräsent ist.

Deutsch: Buchbesprechung Tagebücher der Anne Frank, Diskussionsrunde mit einem Vertreter der Vereinigung "Zivilcourage", Aufarbeitung der Bücherverbrennung

Ethik: Rechtsextremismus im Alltag, Kirchen in der NS-Zeit, Antisemitismus

Geschichte: Im laufenden Schuljahr knapp 3 Monate die 12 Jahre, eine Woche (2h) die Kaiserzeit (nur mal so als Vergleich).

Sozialkunde: Wirtschaft im 3. Reich, Zivilcourage, Wiederstand in der NS-Zeit

Geographie: Eine Stunde (ja, ist wenig) Geopolitik unter Hitler

Kunst: entartete Kunst

Dies alles im laufenden Schuljahr. Es ist mit Abstand der umfangreichste Themenkomplex in der Schule. Ich bin nicht gegen eine Aufarbeitung dieser Zeit. Die Schüler müssen wissen wie es damals war und wie es soweit kommen konnte. Jedoch werden andere (aktuelle Themen und vor allem Komplexe, die die Schüler auf die Zukunft vorbereiten) m.M.n. zu sehr vernachlässigt.

MfG

Kaktus63
18.06.2008, 11:55
Es gehört zur gezielten ideologischen Indoktrination der Kinder (sog. neudeutsche Staatsdoktrin), das genau das von statten geht was Mütterchen beschrieben hat. Bei meiner Nichte erlebe ich das Gleiche. Nur bekommt sie von mir, bei den Schularbeiten, die nötigen Berichtigungen! Immerhin ist sie soweit, dass sie diesbezüglich nicht mehr so naiv alles glaubt und hinnimmt, was da in der Schule verbreitet wird.


Meine beiden Töchter bekommen von mir auch die nötige Berichtigungen. Habe auch mitbekommen, dass sie während des Unterrichts mal kritisch nachfragten. Erstaunen seitens der Lehrer machte sich breit.

Als sie zum wiederholten Male in das gleiche KZ fahren sollten oder einer weiteren Diskussionsveranstaltung zum Thema Holocaust beiwohnen sollten (jeweils Erlebnistag der besagten Schule) habe ich beiden Frei gegeben.

Ich kann nur sagen, dass mich diese "12 Jahre" vor einigen Jahren sehr interessierten. Habe etliche Bücher gelesen etc.
Was allerdings seit geraumer Zeit in der Politik und den Medien ein "Hype" um dieses Thema betrieben wird, verleidet es einem.
Zumal immer nur die Schuld Deutschlands behandelt wird. Was vorher war (Kaiserreich, Weimarer Republik, Frankreich, England, Polen etc.) wird komplett ausgeblendet.
Dort setzen dann auch meine Ergänzungen zu dem Thema an. An Schulen wird dass ja nicht mehr für Nötig erachtet. ?(

Prokurist
18.06.2008, 12:06
Gerne gewähltes Zitat von mir: "In anderen Ländern braucht man ganze Armeen, um den Pöbel unten zu halten. Hier genügen die Lehrer" Das galt für das 18. Jahrhundert. Heute würde ich noch die 'Medien' dazunehmen.

Mütterchen
18.06.2008, 12:18
Es gehört zur gezielten ideologischen Indoktrination der Kinder (sog. neudeutsche Staatsdoktrin), das genau das von statten geht was Mütterchen beschrieben hat. Bei meiner Nichte erlebe ich das Gleiche. Nur bekommt sie von mir, bei den Schularbeiten, die nötigen Berichtigungen! Immerhin ist sie soweit, dass sie diesbezüglich nicht mehr so naiv alles glaubt und hinnimmt, was da in der Schule verbreitet wird.

Verrätst du mir auch, welche Schulform deine Nichte besucht?

Ich hab übrigens aus meiner Schulzeit genau das in Erinnerung- eine ständige Konfrontation mit diesem Thema.
Vielleicht wäre es ja ganz spannend geworden, von dieser Zeit zu hören, aber die Art und Weise, wie es vermittelt wurde, war auf Dauer eher lästig. Irgendwie wurde verlangt, dass man ein schlechtes Gewissen haben musste.

Nun sind ja seither nochmal über 25 Jahre vergangen. Ich hab aber eher den Eindruck, als sei es vielen Schülern - im Gegensatz zu meiner Generation- einfach gleichgültig, wenn der moralische Zeigefinger erhoben wird. Das schlechte Gewissen erreicht die irgendwie nicht mehr.
Meine Nichte, die eher eine große Klappe hat, meinte mal, ihr ginge das einfach nur auf den Keks. Wenn in Deutsch so offensichtlich erwartet wird, ein Thema auf eine bestimmte Weise zu erörtern, dann tut sie das- weil sie dann eine gute Note bekommt. Mit Auseinandersetzung hat das wenig zu tun.
Und dann gibt es solche Videos wie

http://youtube.com/watch?v=IHSD6S77QVU

oder

http://youtube.com/watch?v=7H6tIt9iG5E

die sich die Jugendlichen ansehen und sich dabei amüsieren. Keine Spur von Betroffenheit....

Mein Sohn, der die 10. Klasse eines Gymnasiums besucht, meint, gut ein Drittel der Klasse höre Rechtsrock - alleine die Tatsache, dass die Musik zensiert ist, macht sie wohl attraktiv.
Und die Texte sprechen wohl auch an.

Mütterchen
20.06.2008, 21:13
Meine beiden Töchter bekommen von mir auch die nötige Berichtigungen. Habe auch mitbekommen, dass sie während des Unterrichts mal kritisch nachfragten. Erstaunen seitens der Lehrer machte sich breit.

Als sie zum wiederholten Male in das gleiche KZ fahren sollten oder einer weiteren Diskussionsveranstaltung zum Thema Holocaust beiwohnen sollten (jeweils Erlebnistag der besagten Schule) habe ich beiden Frei gegeben.

Ich kann nur sagen, dass mich diese "12 Jahre" vor einigen Jahren sehr interessierten. Habe etliche Bücher gelesen etc.
Was allerdings seit geraumer Zeit in der Politik und den Medien ein "Hype" um dieses Thema betrieben wird, verleidet es einem.
Zumal immer nur die Schuld Deutschlands behandelt wird. Was vorher war (Kaiserreich, Weimarer Republik, Frankreich, England, Polen etc.) wird komplett ausgeblendet.
Dort setzen dann auch meine Ergänzungen zu dem Thema an. An Schulen wird dass ja nicht mehr für Nötig erachtet. ?(

So hab ich das hier jetzt auch erlebt.
Das Thema heißt Nationalsozialismus- aber welche Umstände diese Entwicklung begünstigte - kein Wort darüber. Die Hitlerzeit wird nur unter diesem einen Blickwinkel betrachtet, wie die Deutschen den Krieg erlebt haben, die Lebensumstände, unter denen die Menschen damals leben mussten ( Flucht, Vertreibung, Hunger) - kein Thema.

meckerle
20.06.2008, 21:33
Ich möchte mal interessehalber nachfragen, welche Erfahrungen ihr mit dem Schulstoff gemacht habt.

Und: auch wenn es ein Dauerthema hier im Forum ist- mir geht es auch um das omnipräsente Thema 3. Reich.

Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist. Da sie sehr häufig die Nachmittage bei mir verbringt, hier ihre Hausaufgaben macht und noch dazu sehr gesprächig ist, bin ich über den Schulstoff gut informiert.

Und mir scheint die Gewichtung auf dieses Thema einfach sehr hoch.
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch viele Fächer.
Z.B
In Religion: Ausländerfeindlichkeit ( verprügelte Ausländer in der U-Bahn) und rechtsextreme Gewalt in D.
Deutsch: 2 größere Lesetexte, beide mit diesem Thema.
Geschichte: da nimmt gut ein Drittel des Buches dieses Thema ein. Die Kasse ist vor ein paar Wochen zum Thema 2. Weltkrieg gekommen.....allerdings haben sie aus dieser Zeit nur eines besprochen: den Holocaust – bei diesem Thema sind sie noch immer.

Vor einem viertel Jahr ist die Klasse zur IHK( Industrie-und Handelskammer) gefahren, eigentlich ging es um Berufswahl, Ausbildungschancen etc....zu diesem Anlass wurde dann noch ein ehemaliger Sammelplatz für KZ-Häftlinge angesteuert.
Die Klassenfahrt ging ins KZ Struthoff (Elsass).

Die Schule hat sich die Vermittlung von Toleranz und Zivilcourage auf die Fahnen geschrieben.
Vielleicht haben Realschulen aber generell- auch in anderen Bundesländern- einen Schwerpunkt auf diesem Thema?
Und die Eltern setzen sich nicht zur Wehr? Sag mal wo leben wir denn?

Rotfuchs
20.06.2008, 22:04
Sehr lustig mitanzusehen wie die rechtsradikale Szene im Forum vor Wut schäumt weil im Unterricht die wahre Fratze der braunen Jauche gelehrt wird, natürlich wird dann den Kleinen sofort die "Wahrheit" eingetrichtert, die man ja gepachtet hat!:))


Fernab maßloser politischer Übertreibungen gibt es feste Lehrpläne, indem das 3. Reich sehr spät behandelt wird, natürlich intensiv, aber nicht omnipräsent, dass geht auch gar nicht, denn Goethe, Schiller, Heine und Co gehören auch dazu.

Da ich selber mein Abitur letztes Jahr abgelegt habe, weiß ich wovon spreche und das 3. Reich kam in meiner Deutschprüfung überhaupt nicht vor und in Geschichte war es nur eines von vielen.

Es gibt Lehrpläne, an die muss jeder lehrer sich halten und in denen kommt auch der Hitlerfaschismus vor, natürlich als intensives Thema, genau wie die Evolutionstheorie, die andere Eltern aus ähnlich Motiven wie die Rechten hier ablehnen und als omnipräsent bezeichen.

Das die geschichtliche Wahrheit über das blutigste und brutalste Regime auf deutschen Boden neben vielen anderen Themen intensiv durchgenommen wird und damit die wahre Fratze des Rechtsextremismus offenbart wird, ist für euch anscheinend ärgerlich, dennoch wird es weitergelehrt und daran ändert euer Gegeifere nichts.

MfG
Rotfuchs

Rikimer
20.06.2008, 23:13
Ich möchte mal interessehalber nachfragen, welche Erfahrungen ihr mit dem Schulstoff gemacht habt.

Und: auch wenn es ein Dauerthema hier im Forum ist- mir geht es auch um das omnipräsente Thema 3. Reich.

Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist. Da sie sehr häufig die Nachmittage bei mir verbringt, hier ihre Hausaufgaben macht und noch dazu sehr gesprächig ist, bin ich über den Schulstoff gut informiert.

Und mir scheint die Gewichtung auf dieses Thema einfach sehr hoch.
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch viele Fächer.
Z.B
In Religion: Ausländerfeindlichkeit ( verprügelte Ausländer in der U-Bahn) und rechtsextreme Gewalt in D.
Deutsch: 2 größere Lesetexte, beide mit diesem Thema.
Geschichte: da nimmt gut ein Drittel des Buches dieses Thema ein. Die Kasse ist vor ein paar Wochen zum Thema 2. Weltkrieg gekommen.....allerdings haben sie aus dieser Zeit nur eines besprochen: den Holocaust – bei diesem Thema sind sie noch immer.

Vor einem viertel Jahr ist die Klasse zur IHK( Industrie-und Handelskammer) gefahren, eigentlich ging es um Berufswahl, Ausbildungschancen etc....zu diesem Anlass wurde dann noch ein ehemaliger Sammelplatz für KZ-Häftlinge angesteuert.
Die Klassenfahrt ging ins KZ Struthoff (Elsass).

Die Schule hat sich die Vermittlung von Toleranz und Zivilcourage auf die Fahnen geschrieben.
Vielleicht haben Realschulen aber generell- auch in anderen Bundesländern- einen Schwerpunkt auf diesem Thema?

Jaja, ödes, unglaubwürdiges Geblubbere seitens der Leererschaft, wer kennt das nicht aus seiner Schulzeit?

Ich übrigens habe bei all' diesen Themen, welche mich zu einem obrigkeitshörigen, unmündigen, nachplappernden Untertan des Systems machen sollten, geblockt und alles in das Gegenteil umgekehrt. Ich hasse es indoktriniert, manipuliert und verführt zu werden.

Im konkreten: Das Lustigmachen, Spaß dort wo ernst geboten wäre, kritisches dort wo nachplappern erwünscht ward, Nachplappern (vergleichen, realitivieren, umdrehen) wo es um das Entkräftigen der indirekten Kollektivschuld ging (ewige immerwährende Verantwortung des deutschen Volks) usw. sind gute Ratgeber für den kritischen, mündigen, freien Menschen, welcher sich nicht unterbekommen lassen will durch das Schulsystem.

Ich hatte übrigens in Geschichte stets Bestnoten. Denn ein intelligenter Mensch in der Lage sich zu spalten. Dem System das zu geben, was er hören will, in benoteten Arbeiten und Referaten z. b., in mündlichem und irrelevanten Ausarbeitungen jedoch die kritischen Fragen und Zweifel miteinfließen zu lassen. Und ich kann das sehr gut.

Und ich habe ich noch einen Vorteil: Ich bin Migrant mit südländischem Aussehen. :]

MfG

Rikimer

Mütterchen
21.06.2008, 08:17
Und die Eltern setzen sich nicht zur Wehr? Sag mal wo leben wir denn?


Wie die Mehrzahl der Eltern dazu steht, kann ich nicht sagen, Meckerle.
Ich denke aber mal, sehr viele oder sogar die allermeisten haben nur sehr wenig Einblick in den Unterrrichtsstoff- in der 9. und 10. Klasse arbeiten die Schüler ja doch sehr selbstständig- keine Hausaufgaben mehr mit Mami und Papi - und die Hefte lassen sie sich auch nicht mehr kontrollieren.

Mütterchen
21.06.2008, 08:20
Sehr lustig mitanzusehen wie die rechtsradikale Szene im Forum vor Wut schäumt weil im Unterricht die wahre Fratze der braunen Jauche gelehrt wird, natürlich wird dann den Kleinen sofort die "Wahrheit" eingetrichtert, die man ja gepachtet hat!:))


Fernab maßloser politischer Übertreibungen gibt es feste Lehrpläne, indem das 3. Reich sehr spät behandelt wird, natürlich intensiv, aber nicht omnipräsent, dass geht auch gar nicht, denn Goethe, Schiller, Heine und Co gehören auch dazu.

Da ich selber mein Abitur letztes Jahr abgelegt habe, weiß ich wovon spreche und das 3. Reich kam in meiner Deutschprüfung überhaupt nicht vor und in Geschichte war es nur eines von vielen.

Es gibt Lehrpläne, an die muss jeder lehrer sich halten und in denen kommt auch der Hitlerfaschismus vor, natürlich als intensives Thema, genau wie die Evolutionstheorie, die andere Eltern aus ähnlich Motiven wie die Rechten hier ablehnen und als omnipräsent bezeichen.

Das die geschichtliche Wahrheit über das blutigste und brutalste Regime auf deutschen Boden neben vielen anderen Themen intensiv durchgenommen wird und damit die wahre Fratze des Rechtsextremismus offenbart wird, ist für euch anscheinend ärgerlich, dennoch wird es weitergelehrt und daran ändert euer Gegeifere nichts.

MfG
Rotfuchs


Rotfuchs, hast du eigentlich alles durchgelesen, was ich geschrieben habe?
Und was andere dazu gesagt haben?
Du machst es dir vielleicht auch etwas zu einfach.

Frei-denker
21.06.2008, 10:00
Sehr lustig mitanzusehen wie die rechtsradikale Szene im Forum vor Wut schäumt weil im Unterricht die wahre Fratze der braunen Jauche gelehrt wird, natürlich wird dann den Kleinen sofort die "Wahrheit" eingetrichtert, die man ja gepachtet hat!:))


...

Ok, du letztes Bollwerk gegen die pööse "rechtsradikale Szene", dann sag mir doch mal bitte, wo im aktuellen Geschichtsbuch für Gymnasien "Epochen und Strukturen" die Ermordung von schätzungsweise (lt. Wiki) 6 Mio. Ukrainern durch die Bolschwisten während des Holodomor behandelt wird.

Erklär mir, wie ein Geschichtsbuch, dass diese Epoche behandelt, einen Massenmord unter den Tisch fallen lassen kann, der größer als der des HCs ist?

Wo ist dein Aufschrei der Empörung, du Streiter für die Menschenrechte?
Ich kann ihn nicht hören.

Sag mir, was ist eine "Moral" wert, die bereit ist, das Verschweigen von der Ermordung von 6 Mio. Menschen zu tolerieren, da es das Verbrechen der eigenen politischen Gruppierung ist, jedoch leidenschaftlich die Verbrechen der politischen Gegner anprangert? Und da sind die Milionen von Opfern der Gulags noch nicht mitgezählt.

Geht es dir um die Menschen - oder um die Abwertung politischer Gegner?

Rotfuchs
21.06.2008, 10:33
Rotfuchs, hast du eigentlich alles durchgelesen, was ich geschrieben habe?
Und was andere dazu gesagt haben?
Du machst es dir vielleicht auch etwas zu einfach.

Natürlich habe ich das meiste hier durchgelesen und ich gebe ich euch insofern Recht das dieses Thema intensiv behandelt wird, aber das ist doch nicht verkehrt, denn schließlich hat diese Epoche die Landkarten, die Kulturen, die Geschichte und die Politik für 50 Jahre, wenn nicht für 100 Jahre geprägt. Man kann eigentlich durchaus mit Fug und Recht behaupten, es war die wichtigste Epoche des letzten Jahrhunderts wo alle Weichen für die Zukunft gelegt wurden.

Allein der größte militärischer Konflikt aller Zeiten und die größten Verbrechen der Menschheit, der HC, sprich des Völkermord des Hitlerfaschismus an Juden, Sinti und Roma oder die millionenfachen Massenmorde Stalins fallen hier rein, da kann man doch erwarten das diese Zeit einn paar Seiten in jedem Geschichtsbuch der Neuzeit gewidmet bekommt.

Das ist hier meine persönliche Meinung unabhängig von politischen Eitelkeiten, dieses Thema wurde in meiner Schulzeit angemessen behandelt und war nie omnipräsent, bis zur 10 Klasse hatten wir es nichtmal.

Ihr mögt das anders sehen, weil ihr diesem System politisch feindlich gesinnt seit und deswegen gleich alles überbewertet und übertreibt, aber nüchtern betrachtet wird dieses Thema angemssen behandelt, zumindestens meistens, es schwankt ja auch viel von Lehrer zu Lehrer mit ihren Ermessenspielräumen diesem Thema Zeit einzuräumen.

MfG
Rotfuchs

Rommel
21.06.2008, 10:42
Sag mir, was ist eine "Moral" wert, die bereit ist, das Verschweigen von der Ermordung von 6 Mio. Menschen zu tolerieren, da es das Verbrechen der eigenen politischen Gruppierung ist, jedoch leidenschaftlich die Verbrechen der politischen Gegner anprangert? Und da sind die Milionen von Opfern der Gulags noch nicht mitgezählt.



Daß dieses Thema in der Schule "totgeschwiegen" wird kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - es wird in penetranter Art und Weise auf deutschen Verbrechen im besonderen und auf dem Nationalsozialismus im allgemeinen herumgeritten, die Verbrechen der Sowjets finden jedoch fast keine Beachtung.

Rotfuchs
21.06.2008, 10:43
Ok, du letztes Bollwerk gegen die pööse "rechtsradikale Szene", dann sag mir doch mal bitte, wo im aktuellen Geschichtsbuch für Gymnasien "Epochen und Strukturen" die Ermordung von schätzungsweise (lt. Wiki) 6 Mio. Ukrainern durch die Bolschwisten während des Holodomor behandelt wird.


Ersteinmal wird im Geschichtsunterricht die deutsche Geschichte gelehrt, alles andere ist Beiwwerk und alles andere würde auch den Zeitrahmen sprengen.
Zum Beispiel wird eine der reichsten, größten und mächtigsten Kulturen, sogar größer noch als die römische, nämlich die aus China wenn überhaupt mit einer Seite erwähnt.

Da ich mein Abitur letztes Jahr gemacht habe, kann ich Dir auch gerne sagen, dass der Stalinismus, insbesondere der Mord an den Kulaken in den Geschichtsbüchern durchaus erwähnt und dementsprechend kritisch betrachtet wird.

Insgesamt wird die Sowjetunion als totalitäres, brutales Regime dargestellt, also geht Deine veermeintliche Kritik am Thema völlig vorbei, wenn Du willst gebe ich Dir die Seitenzahl wo die SU abgehandekt wird(ca 20 Seiten). Es ist in der Tat so, dass die SU relativ kurz abgehandelt wird, was aus Zeitgründen und dem Fokus auf deutsche Geschichte verständlich ist, aber keineswegs positiv, im Gegegnteil äußerst kritisch.



Erklär mir, wie ein Geschichtsbuch, dass diese Epoche behandelt, einen Massenmord unter den Tisch fallen lassen kann, der größer als der des HCs ist?


Er wird erwähnt, auch wenn es nicht in Deine politischen Schubladen passt.
Außerdem der HC ist in seiner politischen Tragweite ganze Völker auszurotten bzw zu versklaven einmalig.



Wo ist dein Aufschrei der Empörung, du Streiter für die Menschenrechte?
Ich kann ihn nicht hören.


Weil Dein lächerlich Geblubber Wunschmärchen sind, mehr nicht.



Sag mir, was ist eine "Moral" wert, die bereit ist, das Verschweigen von der Ermordung von 6 Mio. Menschen zu tolerieren, da es das Verbrechen der eigenen politischen Gruppierung ist, jedoch leidenschaftlich die Verbrechen der politischen Gegner anprangert? Und da sind die Milionen von Opfern der Gulags noch nicht mitgezählt.


Die Platte ist zerbrochen, da kannst Du die auch zwanzigmal weiterpredigen.



MfG
Rotfuchs

Rikimer
21.06.2008, 10:47
Natürlich habe ich das meiste hier durchgelesen und ich gebe ich euch insofern Recht das dieses Thema intensiv behandelt wird, aber das ist doch nicht verkehrt, denn schließlich hat diese Epoche die Landkarten, die Kulturen, die Geschichte und die Politik für 50 Jahre, wenn nicht für 100 Jahre geprägt. Man kann eigentlich durchaus mit Fug und Recht behaupten, es war die wichtigste Epoche des letzten Jahrhunderts wo alle Weichen für die Zukunft gelegt wurden.

Allein der größte militärischer Konflikt aller Zeiten und die größten Verbrechen der Menschheit, der HC, sprich des Völkermord des Hitlerfaschismus an Juden, Sinti und Roma oder die millionenfachen Massenmorde Stalins fallen hier rein, da kann man doch erwarten das diese Zeit einn paar Seiten in jedem Geschichtsbuch der Neuzeit gewidmet bekommt.

Das ist hier meine persönliche Meinung unabhängig von politischen Eitelkeiten, dieses Thema wurde in meiner Schulzeit angemessen behandelt und war nie omnipräsent, bis zur 10 Klasse hatten wir es nichtmal.

Ihr mögt das anders sehen, weil ihr diesem System politisch feindlich gesinnt seit und deswegen gleich alles überbewertet und übertreibt, aber nüchtern betrachtet wird dieses Thema angemssen behandelt, zumindestens meistens, es schwankt ja auch viel von Lehrer zu Lehrer mit ihren Ermessenspielräumen diesem Thema Zeit einzuräumen.

MfG
Rotfuchs
Für mich als Mensch mit starken osteuropäischen Wurzeln ist die Ermordung von ca. 11 Millionen Ukrainern durch die Kommunisten (u. a. der sog. Holodomor), das größte Verbrechen der Menschheit. Für einen Chinesen wäre es vielleicht das der Kommunisten in China, welchem wahrscheinlich 60 Millionen Chinesen zum Opfer gefallen sind...

Diese Deutschlandzentrierung, dieses provinzielle, niedrige Tellerranddenken ist mir als Kosmopoliten eindeutig zuwider. X(

MfG

Rikimer

Rikimer
21.06.2008, 10:54
Ersteinmal wird im Geschichtsunterricht die deutsche Geschichte gelehrt, alles andere ist Beiwwerk und alles andere würde auch den Zeitrahmen sprengen.
Zum Beispiel wird eine der reichsten, größten und mächtigsten Kulturen, sogar größer noch als die römische, nämlich die aus China wenn überhaupt mit einer Seite erwähnt.

....
Die Geschichte der Deutschen, insbesondere die Ursprungsgeschichte der Deutschen wird, im Vergleich zu dem der Römer, der Griechen, der Ägypter und anderer alter Völker des Orients nur sehr, sehr mangelhaft behandelt. Über die Germanen, die Slawen und andere alte Völker Europas, aus denen die Deutschen zusammen gesetzt sind, erfährt man wenig bis gar nichts in der Schule.

Natürlich ist zu bemängeln das über die chinesische, die afrikanische, die amerikanische Geschichte ebenso wenig gelehrt wird. Zeit hierfür wäre eigentlich genug, wenn der Lehrplan gestrafft werden würde und die unnütze Schwafelei der Leererschaft ein Ende gesetzt.

Aber Priorität sollte tatsächlich die Vermittlung der deutschen Geschichte sein, insbesondere seiner Anfänge. Damit ein jeder sich damit identifiziert, seine Kultur, seine Errungenschaften, seine Mythologie, die Seele eines Volks kennt und es lieben lernt. Auch solche traurigen Gestalten wie deinereiner.



Da ich mein Abitur letztes Jahr gemacht habe, kann ich Dir auch gerne sagen, dass der Stalinismus, insbesondere der Mord an den Kulaken in den Geschichtsbüchern durchaus erwähnt und dementsprechend kritisch betrachtet wird.

Insgesamt wird die Sowjetunion als totalitäres, brutales Regime dargestellt, also geht Deine veermeintliche Kritik am Thema völlig vorbei, wenn Du willst gebe ich Dir die Seitenzahl wo die SU abgehandekt wird(ca 20 Seiten). Es ist in der Tat so, dass die SU relativ kurz abgehandelt wird, was aus Zeitgründen und dem Fokus auf deutsche Geschichte verständlich ist, aber keineswegs positiv, im Gegegnteil äußerst kritisch.
Das freut mich für dich. Leider wurden bei uns die Verbrechen der Sowjetunion, die durch die Regierung unter Lenin und Stalin verübten Verbrechen an der Menschheit, nicht erwähnt. Scheint vom Lehrpersonal abzuhängen.

[quote]
Er wird erwähnt, auch wenn es nicht in Deine politischen Schubladen passt.
Außerdem der HC ist in seiner politischen Tragweite ganze Völker auszurotten bzw zu versklaven einmalig.
/QUOTE]
Leider ist so etwas wie ein Völkermord alles andere als einmalig.

Es kam recht oft vor in der Geschichte der Menschheit. Leider, denn damit ein Stück Vielfalt und Kultur innerhalb der Menschheit für immer verloren.

MfG

Rikimer

Reichsmarschall
21.06.2008, 11:49
Ich möchte mal interessehalber nachfragen, welche Erfahrungen ihr mit dem Schulstoff gemacht habt.

Und: auch wenn es ein Dauerthema hier im Forum ist- mir geht es auch um das omnipräsente Thema 3. Reich.

Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist. Da sie sehr häufig die Nachmittage bei mir verbringt, hier ihre Hausaufgaben macht und noch dazu sehr gesprächig ist, bin ich über den Schulstoff gut informiert.

Und mir scheint die Gewichtung auf dieses Thema einfach sehr hoch.
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch viele Fächer.
Z.B
In Religion: Ausländerfeindlichkeit ( verprügelte Ausländer in der U-Bahn) und rechtsextreme Gewalt in D.
Deutsch: 2 größere Lesetexte, beide mit diesem Thema.
Geschichte: da nimmt gut ein Drittel des Buches dieses Thema ein. Die Kasse ist vor ein paar Wochen zum Thema 2. Weltkrieg gekommen.....allerdings haben sie aus dieser Zeit nur eines besprochen: den Holocaust – bei diesem Thema sind sie noch immer.

Vor einem viertel Jahr ist die Klasse zur IHK( Industrie-und Handelskammer) gefahren, eigentlich ging es um Berufswahl, Ausbildungschancen etc....zu diesem Anlass wurde dann noch ein ehemaliger Sammelplatz für KZ-Häftlinge angesteuert.
Die Klassenfahrt ging ins KZ Struthoff (Elsass).

Die Schule hat sich die Vermittlung von Toleranz und Zivilcourage auf die Fahnen geschrieben.
Vielleicht haben Realschulen aber generell- auch in anderen Bundesländern- einen Schwerpunkt auf diesem Thema?

In welchen Bundesland geht ihre Nichte den zur Schule, dass interressiert mich vor allem wegen des Bildungsföderalismus?
Bei uns in Sachsen war es so das dieses Thema ca ab ende der 8. Klasse behandelt wurde. Allerdings kommt es auch auf die Lehrer an wie ermüdemd diese Thema wird und auch wie die vorherrschend Politische einstellung in der Klasse ist.
Das Thema Ausländerfeindlichkeit hatten wir glaubisch 2 Stunden in der 8. oder 9. Klasse allerdings hatten wir anschließend auch eine Stunde zum thema Linksextrmismus.
Bei der Diskussion wodurch es zu Ausländerfeindlichkeit kommt kamen mit 22 zu 2 Stimmen zu dem ergebnis das die Auländer daran Schuld sind.:D
Die einseitige, die ursachen auslassende, Behandlung des 3. Reichs ist allerdings eindeutig Politisch gewollt.

Mütterchen
21.06.2008, 11:55
Natürlich habe ich das meiste hier durchgelesen und ich gebe ich euch insofern Recht das dieses Thema intensiv behandelt wird, aber das ist doch nicht verkehrt, denn schließlich hat diese Epoche die Landkarten, die Kulturen, die Geschichte und die Politik für 50 Jahre, wenn nicht für 100 Jahre geprägt. Man kann eigentlich durchaus mit Fug und Recht behaupten, es war die wichtigste Epoche des letzten Jahrhunderts wo alle Weichen für die Zukunft gelegt wurden.

Allein der größte militärischer Konflikt aller Zeiten und die größten Verbrechen der Menschheit, der HC, sprich des Völkermord des Hitlerfaschismus an Juden, Sinti und Roma oder die millionenfachen Massenmorde Stalins fallen hier rein, da kann man doch erwarten das diese Zeit einn paar Seiten in jedem Geschichtsbuch der Neuzeit gewidmet bekommt.

Das ist hier meine persönliche Meinung unabhängig von politischen Eitelkeiten, dieses Thema wurde in meiner Schulzeit angemessen behandelt und war nie omnipräsent, bis zur 10 Klasse hatten wir es nichtmal.

Ihr mögt das anders sehen, weil ihr diesem System politisch feindlich gesinnt seit und deswegen gleich alles überbewertet und übertreibt, aber nüchtern betrachtet wird dieses Thema angemssen behandelt, zumindestens meistens, es schwankt ja auch viel von Lehrer zu Lehrer mit ihren Ermessenspielräumen diesem Thema Zeit einzuräumen.

MfG
Rotfuchs

Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten, wir haben da sicher unterschiedliche Ansichten. Vielleicht hast du auch wirklich Glück gehabt, dass dein Lehrer/deine Schule dieses Thema nicht so überstrapaziert hat.
Selbstverständlich halte ich es auch für wichtig, die Hitlerzeit zu besprechen- und klar, da hast du Recht, man sollte sie auch nicht mit ein paar Seiten abhandeln.
Nur sollte im Fach Geschichte eben auch alles besprochen werden, Fakten, Hintergründe, Zusammenhänge.
Mich finde es nun mal nicht richtig, wenn 15- 16 Jährigen da praktisch ein Schuldgefühl eingetrichtert werden soll.

Deutschmann
21.06.2008, 12:02
Ich kenne die Lehrpläne von heute nicht, aber früher zog sich das Thema quer durch alle Fächer.

In Kunstunterricht wurde einem das Thema "Guernica" vorgesetzt, in Deutsch eine Buchbesprechung von "Ganz Unten", in Ethik die Verfolgung der Juden, in Weltkunde die Ländergrenzen in Europa im Wandel der Zeit, ...

Den Geschichtsunterricht brauche ich ja jetzt nicht gesondert erwähnen.

P.S. Zu meiner Zeit hatten wir noch das Problem des "Kalten Krieg". Ich möchte nicht wissen wie der Lehrplan heute aussieht.

Anthill_Inside
21.06.2008, 12:06
Ich habe 1984 meinen Realschulabschluß in NRW gemacht.

Holocaust, WK II usw wurden damals ausgeklammert, ich kann mich nur noch daran erinnern, daß dem Thema Zünfte und Gilden viel Zeit eingeräumt wurde.

Im Deutschunterricht haben wir die neuen Leiden des jungen Werther von Ulrich Plenzdorf gelesen.

Dann beim Fachabitur 1989 haben wir im Deutschunterricht Goethes Faust und Dantons Tod gelesen, das fand ich sehr interessant.

Manchmal beneide ich euch "alte" Menschen wirklich.

Anthill_Inside
21.06.2008, 12:07
Ich kenne die Lehrpläne von heute nicht, aber früher zog sich das Thema quer durch alle Fächer.

In Kunstunterricht wurde einem das Thema "Guernica" vorgesetzt, in Deutsch eine Buchbesprechung von "Ganz Unten", in Ethik die Verfolgung der Juden, in Weltkunde die Ländergrenzen in Europa im Wandel der Zeit, ...

Den Geschichtsunterricht brauche ich ja jetzt nicht gesondert erwähnen.

P.S. Zu meiner Zeit hatten wir noch das Problem des "Kalten Krieg". Ich möchte nicht wissen wie der Lehrplan heute aussieht.

Der kalte Krieg? Nie davon gehört.

Deutschmann
21.06.2008, 12:09
Der kalte Krieg? Nie davon gehört.

Du hast den Sarkasmus-Smiley vergessen. ;)

Heinrich_Kraemer
21.06.2008, 12:13
Kann nur aus dem Abendgymnasium berichten:

Geschichte: semesterfüllendes Dauerthema Weimarerrepublik und Faschismus

Deutsch: Klausuren über Reden von Elie Wiesel, "Der Vorleser" - auch KZ-Thematik, im Unterricht Essays über Schuld nach 1945


Hilft nur möglichst abwählen und sich mit interessanten Fächern beschäftigen: Naturwissenschaften.

Wau, nicht schlecht, immerhin wurde die Weimarer Republik besprochen. Bei uns gab's die im Schnellverfahren, um sich dann ausführlichst mit den bösen Nazis und dem HC zu beschäftigen. Sowie dem schlimmen Leid, was wir Deutschen den Juden zufügten, die Kollektivverantwortung usw. usw.

Meister Lampe
21.06.2008, 12:53
Und mir scheint die Gewichtung auf dieses Thema einfach sehr hoch.
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch viele Fächer.
Z.B
In Religion: Ausländerfeindlichkeit ( verprügelte Ausländer in der U-Bahn) und rechtsextreme Gewalt in D.
Deutsch: 2 größere Lesetexte, beide mit diesem Thema.
Geschichte: da nimmt gut ein Drittel des Buches dieses Thema ein. Die Kasse ist vor ein paar Wochen zum Thema 2. Weltkrieg gekommen.....allerdings haben sie aus dieser Zeit nur eines besprochen: den Holocaust – bei diesem Thema sind sie noch immer.

Ich kann natürlich nur für meine eigene Schulzeit sprechen (Abi 2000 in BW).
Das Thema wurde einmal in der 9. Klasse behandelt und später natürlich nochmal im Geschichtsleistungskurs (neben Weimar, Geschichte der Sowjetunion und der französischen Revolution) als Sternchenthema.
In Reli gab es dann mal die Kirche unter Hitler, aber nur ganz kurz, in anderen Fächern wurde das Thema mal am Rande erwähnt, ein ehemaliger KZ-Häftling war auch mal da. Zusammengefasst hatte ich nicht den Eindruck einer Omnipräsenz. Zu den Lektüren (Ich hab die mal rausgesucht, weil ich die aufgehoben habe - ja ich bin Nostalgiker). Da haben wir:

- Willi Führmann: Es geschah im Nachbarhaus (hat zumindest einen indirekten Bezug zum Holocaust)
- Friedrich Schiller: Maria Stuart
- Max von der Grün: Vorstadtkrokodile (Der Klassiker seit 30 Jahren :)) )
- Goethe: Die Leiden des jungen Werther
- Lessing: Nathan der Weise
- Ingeborg Drewitz: Gestern war Heute (spielt teilweise im 3. Reich)
- Goethe: Faust I
- Max Frisch: Andorra (indirekter Bezug zum HC)
- Berthold Brecht: Leben des Galilei
- Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
- Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
- Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammacher
- Edgar Allan Poe: Die Morde in der Rue Morgue
- Tolkien: Der kleine Hobbit
- Jurek Becker: Bronsteins Kinder (indirekter Bezug zum HC)
- Hermann Hesse: Unterm Rad
- Goethe: Iphigenie auf Tauris
- Zuckmayer: Des Teufels General (3. Reich! Also doch!)

So hoch war die Quote also nicht.


Vor einem viertel Jahr ist die Klasse zur IHK( Industrie-und Handelskammer) gefahren, eigentlich ging es um Berufswahl, Ausbildungschancen etc....zu diesem Anlass wurde dann noch ein ehemaliger Sammelplatz für KZ-Häftlinge angesteuert.
Die Klassenfahrt ging ins KZ Struthoff (Elsass).

Da war'n wir auch! :cool2:
Ich kann mich aber nur noch an den Haken für den Galgen erinnern und an den besoffenen Franzosen, der vor dem Eingang tanzte und sang.
Auf Studienfahrt waren wir in Prag, da gab es einen Ausflug nach Theresienstadt. Hier ist die eindrücklichste Erinnerung ein spontanes Rasenmäherrennen der Gärtner.
Ein vom Lehrer vorgeschlagener Trip nach Lidice scheiterte am Veto der Klasse, die sich lieber selbstorganisiert auf die Spuren Kafkas begab = eine Sauftour durch die Spelunken Prags. Motto: "Krusovice statt Lidice"


Vielleicht haben Realschulen aber generell- auch in anderen Bundesländern- einen Schwerpunkt auf diesem Thema?

Das mag sein. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen: In Relation hatte Hitler & Co. keinen überproportionalen Stellenwert.

Rotfuchs
21.06.2008, 12:57
Die Geschichte der Deutschen, insbesondere die Ursprungsgeschichte der Deutschen wird, im Vergleich zu dem der Römer, der Griechen, der Ägypter und anderer alter Völker des Orients nur sehr, sehr mangelhaft behandelt. Über die Germanen, die Slawen und andere alte Völker Europas, aus denen die Deutschen zusammen gesetzt sind, erfährt man wenig bis gar nichts in der Schule.



Kommt auf den Lehrer an und die meisten sagen halt, nicht die Germanen prägten die Antike, sondern die Römer und Griechen, (eigtl. auch China) und das kann ich ihnen ehrlich gesagt auch nicht verdenken.




Natürlich ist zu bemängeln das über die chinesische, die afrikanische, die amerikanische Geschichte ebenso wenig gelehrt wird. Zeit hierfür wäre eigentlich genug, wenn der Lehrplan gestrafft werden würde und die unnütze Schwafelei der Leererschaft ein Ende gesetzt.


Man will die Kinder auch nicht überfordern!;)



Aber Priorität sollte tatsächlich die Vermittlung der deutschen Geschichte sein, insbesondere seiner Anfänge. Damit ein jeder sich damit identifiziert, seine Kultur, seine Errungenschaften, seine Mythologie, die Seele eines Volks kennt und es lieben lernt. Auch solche traurigen Gestalten wie deinereiner.


Blödsinn, man sollte das lernen, was unsere Gesellschaft ausmacht und das sind nunmal nict die Barbarenstämme namens Germanen, sondern die hochentwickelten Römer und Griechen, welche die westliche Kultur geprägt haben.

Ihr könnt euren Kindern ja den Germanenkult lehren, meine Kinder aber sollen sich gefälligst mit Cicero, Seneca und Platon, um mal einige nennen, auseinandersetzen, natürlich gehören die Germanen grob umschnitten, aber für mehr ist keine Zeit.

Nebenbei, "deinereiner" wird großgeschrieben, sofern Du über den Anstand verfügst, den ich Dir entgegenbringe, aber anscheinend würde Anstand und Respekt auf Deinen Lehrplan nicht sehrweit oben stehen.



Das freut mich für dich. Leider wurden bei uns die Verbrechen der Sowjetunion, die durch die Regierung unter Lenin und Stalin verübten Verbrechen an der Menschheit, nicht erwähnt. Scheint vom Lehrpersonal abzuhängen.


Im Buch steht es aufjeden Fall:

Hiermal ein Zitat:

"Während des Bürgerkrieges organisierte die Tscheka den roten Terror gegen alle Gegner der Partei."Klassenfeinde" wurden aufgespürt, inhaftiert und rücksichtslos umgebracht."

Seite 221
Geschichte und Geschehen, Band II, Oberstufe Ausgabe A/B

Eure Kritik geht also am Ziel vorbei.



Leider ist so etwas wie ein Völkermord alles andere als einmalig.


Mit diesen gedanklichen Ausmaß schon.


MfG
Rotfuchs

Rotfuchs
21.06.2008, 13:02
Mich finde es nun mal nicht richtig, wenn 15- 16 Jährigen da praktisch ein Schuldgefühl eingetrichtert werden soll.

Das seht aber nur ihr so, ich komme ja praktisch gerade aus der Schule und niemand in meiner Klassenstufe, noch in meinen Jahrgang der mir bekannt wäre, wurde jemand Schulöd eingeredet, es wurde klar von SS und Partei gesprochen, ich weiß ehrlich nicht wo Ihr eure Kritik hernimmt, aus den Büchern und den Lehrplan sicher nicht.

Eure persönlichen Erfahrungen stehen im krassen Gegensatz zu meinen.




Das mag sein. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen: In Relation hatte Hitler & Co. keinen überproportionalen Stellenwert.

Konsens.

MfG
Rotfuchs

Meister Lampe
21.06.2008, 13:05
Bei der Diskussion wodurch es zu Ausländerfeindlichkeit kommt kamen mit 22 zu 2 Stimmen zu dem ergebnis das die Auländer daran Schuld sind.:D

Wer auch sonst?
Auf unserer Schule hat die Schülerzeitung mal eine Umfrage gemacht:
"Sollen kriminelle Ausländer abgeschoben werden?"

Das schockierende Ergebnis: 70 % stimmten für ja, weitere 15 % stimmten für ja und strichen das Wort "kriminelle" auf dem Stimmzettel aus. :D
Und das liegt daran, daß junge Menschen am allerwenigsten durch das geprägt werden, was die Lehrer und sonstige Autoritäten ihnen erzählen.
Freunde sind wichtig und das, was man auf seinem beginnenden Weg zum Erwachsenen selber erlebt.

Von daher ist das Gejammer über irgendwelche Indoktrinationsversuche sinnlos: Die Jugendlichen lassen sich gar nicht indokrinieren, die blocken das einfach ab. War doch bei uns damals genauso: Der Lehrer labert irgendwas, man schreibt in der Arbeit was man hören möchte, Meinungen und Erfahrungen bilden sich anderswo, werden anderswo ausgetauscht.

Mütterchen
21.06.2008, 13:06
Ich kann natürlich nur für meine eigene Schulzeit sprechen (Abi 2000 in BW).
Das Thema wurde einmal in der 9. Klasse behandelt und später natürlich nochmal im Geschichtsleistungskurs (neben Weimar, Geschichte der Sowjetunion und der französischen Revolution) als Sternchenthema.
In Reli gab es dann mal die Kirche unter Hitler, aber nur ganz kurz, in anderen Fächern wurde das Thema mal am Rande erwähnt, ein ehemaliger KZ-Häftling war auch mal da. Zusammengefasst hatte ich nicht den Eindruck einer Omnipräsenz. Zu den Lektüren (Ich hab die mal rausgesucht, weil ich die aufgehoben habe - ja ich bin Nostalgiker). Da haben wir:

- Willi Führmann: Es geschah im Nachbarhaus (hat zumindest einen indirekten Bezug zum Holocaust)
- Friedrich Schiller: Maria Stuart
- Max von der Grün: Vorstadtkrokodile (Der Klassiker seit 30 Jahren :)) )
- Goethe: Die Leiden des jungen Werther
- Lessing: Nathan der Weise
- Ingeborg Drewitz: Gestern war Heute (spielt teilweise im 3. Reich)
- Goethe: Faust I
- Max Frisch: Andorra (indirekter Bezug zum HC)
- Berthold Brecht: Leben des Galilei
- Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
- Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
- Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammacher
- Edgar Allan Poe: Die Morde in der Rue Morgue
- Tolkien: Der kleine Hobbit
- Jurek Becker: Bronsteins Kinder (indirekter Bezug zum HC)
- Hermann Hesse: Unterm Rad
- Goethe: Iphigenie auf Tauris
- Zuckmayer: Des Teufels General (3. Reich! Also doch!)

So hoch war die Quote also nicht.



Da war'n wir auch! :cool2:
Ich kann mich aber nur noch an den Haken für den Galgen erinnern und an den besoffenen Franzosen, der vor dem Eingang tanzte und sang.
Auf Studienfahrt waren wir in Prag, da gab es einen Ausflug nach Theresienstadt. Hier ist die eindrücklichste Erinnerung ein spontanes Rasenmäherrennen der Gärtner.
Ein vom Lehrer vorgeschlagener Trip nach Lidice scheiterte am Veto der Klasse, die sich lieber selbstorganisiert auf die Spuren Kafkas begab = eine Sauftour durch die Spelunken Prags. Motto: "Krusovice statt Lidice"



Das mag sein. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen: In Relation hatte Hitler & Co. keinen überproportionalen Stellenwert.


Danke für die Antwort - ich denke auch, dass der Schulstoff - die Gewichtung auf die NS-Zeit - durchaus ok ist.

An die KZ- Besuche erinnerst du dich aber auch eher....selektiv ;)

Wie schon gesagt, ich finde die Art und Weise, wie zumindest diese von mir erwähnte Schule das Thema vermittelt, abschreckend.
Ich hab auch das Gefühl, dass es bei den Schülern genau das Gegenteil bewirkt.
Hab ich schon geschrieben, dass beim KZ-Besuch ein Film gezeigt wurde, der sehr stark Schuldbewusstsein und schlechtes Gewissen bewirken sollte?
Ihr habt es alle gewusst...ihr seid schuld...das ist doch klar, dass die Schüler damit nichts anfangen können und sich eher noch in Sarkasmus und Trotz flüchten.
Ich hab da ja nur die Schilderungen meiner Nichte.....sie erzählt zB, dass danach in der Gruppe Witze gerissen wurden. So in der Art: Weißt du eigentlich, dass dieser Besuch für mich sehr bedrückend ist? Mein Uropa ist nämlich auch im KZ gestorben....er ist von Wachturm gefallen!

Meister Lampe
21.06.2008, 13:25
Danke für die Antwort - ich denke auch, dass der Schulstoff - die Gewichtung auf die NS-Zeit - durchaus ok ist.

An die KZ- Besuche erinnerst du dich aber auch eher....selektiv ;)

Wie schon gesagt, ich finde die Art und Weise, wie zumindest diese von mir erwähnte Schule das Thema vermittelt, abschreckend.

Was man bräuchte, wäre eher Qualität statt Quantität. Interesse wecken, aufklären, Zusammenhänge aufzeigen, nicht durch pure Masse die natürliche Neugier von Jugendlichen abtöten. Und damit meine ich jetzt nicht nur das 3. Reich, um von diesem Thema mal wegzukommen.
Bei uns war die Qualität des Geschichtsunterrichtes teilweise erschreckend schlecht! In der siebten Klasse haben wir das Mittelalter durchgenommen, da wurden vier Gruppen gebildet, von denen jede ein Wandposter anfertigen musste, jedes zu einem "Lebensort des Mittelalters": Stadt, Land, Kloster, Burg. Das an sich ist nicht schlimm, aber für diesen Unfug wurde ein komplettes Schuljahr geopfert! Im Nachhinein könnte ich dem Lehrer in den Arsch treten, das Mittelalter stand nämlich für den Rest der Schulzeit nicht mehr auf dem Lehrplan. Und da hat man nun Leute im Geschichtsleistungskurs (!) sitzen, deren Wissen über das Mittelalter sich darauf beschränkt, daß es Städte, Klöster, Burgen und Bauern gab.
Wie kann man das verbessern? Das weiss ich allerdings nicht, ich möchte kein Lehrer sein. Verflucht undankbarer Job.


Ich hab auch das Gefühl, dass es bei den Schülern genau das Gegenteil bewirkt.
Hab ich schon geschrieben, dass beim KZ-Besuch ein Film gezeigt wurde, der sehr stark Schuldbewusstsein und schlechtes Gewissen bewirken sollte?

So einen Film gab es in Theresienstadt auch. Es gelang mir allerdings, mich vorher mit zwei anderen unauffällig abzusetzen um eine zu rauchen. Und das war auch gut so, denn sonst hätten wir das Rasenmäherrennen verpasst.


Ihr habt es alle gewusst...ihr seid schuld...das ist doch klar, dass die Schüler damit nichts anfangen können und sich eher noch in Sarkasmus und Trotz flüchten.
Ich hab da ja nur die Schilderungen meiner Nichte.....sie erzählt zB, dass danach in der Gruppe Witze gerissen wurden. So in der Art: Weißt du eigentlich, dass dieser Besuch für mich sehr bedrückend ist? Mein Uropa ist nämlich auch im KZ gestorben....er ist von Wachturm gefallen!

Ja eben, so sind Schüler. Das ist das, was ich in Beitrag #35 meinte. Jugendliche lassen sich nichts einreden - nicht von Lehrern jedenfalls.

Brotzeit
21.06.2008, 21:40
Das linke Thema No. 1 ist schon zumindest seit den späten 70´ern nicht tot zu kriegen.
Selbst damals wurde dieses Thema mehr als einmal bzw. parallel in horizontaler und vertikaler Sicht durchgekaut ..........

Ich habe schon damals im Unterricht immer wieder klar gemacht , daß Deutschlands glorreiche Geschichte im Herzen Europas nicht nur aus der temporären dunklen und asozialen Phase in welcher der braune Depp die Macht hatte.

scanners
22.06.2008, 08:41
Ich denke, das dieses Thema gerade in Deutschland schon sehr wichtig ist, und der Meinung das man es in der Schule schon sehr ausführlich behandeln sollte.

Allerdings wird immer und immer wieder sehr einseitig gelehrt.

Viele Themen, die welche das 3te Reich auch von einer positiven Seite zeigen, werden absichtlioch weg gelassen.

Die Rolle der Engländer zum Beispiel haben wir nicht durch genommen.
Auch habe ich nichts über die Finanzierung des 3.ten Reiches erfahren, was teilweiße schon sehr interesannt ist.

Die Tatsache das das 3.te Reich extrem viel Einfluss auf die Entwicklung Russlands hatte, wird auch unter den Tepich gekehrt.

usw...

Ein schlimmes Beispiel von Sieger Geschichts schreibung.

Meister Lampe
22.06.2008, 13:01
Ich denke, das dieses Thema gerade in Deutschland schon sehr wichtig ist, und der Meinung das man es in der Schule schon sehr ausführlich behandeln sollte.

Allerdings wird immer und immer wieder sehr einseitig gelehrt.

Viele Themen, die welche das 3te Reich auch von einer positiven Seite zeigen, werden absichtlioch weg gelassen.

Welche positiven Seiten am dritten Reich wurden deiner Meinung nach nicht genügend behandelt? Und das führt mich zur nächsten Frage: Warum sollte man überhaupt ein positiveres Bild über das dritte Reich lehren?


Die Rolle der Engländer zum Beispiel haben wir nicht durch genommen.
Auch habe ich nichts über die Finanzierung des 3.ten Reiches erfahren, was teilweiße schon sehr interesannt ist.

Wir schon. Auslandsschulden, Auslandsschulden.


Die Tatsache das das 3.te Reich extrem viel Einfluss auf die Entwicklung Russlands hatte, wird auch unter den Tepich gekehrt

Das haben wir auch gelernt. Auf welche Schule bist du gegangen?


Ein schlimmes Beispiel von Sieger Geschichts schreibung.

Dein Beitrag: Ein schlimmes Beispiel von Rechtschreibung.

Kumusta
22.06.2008, 13:13
Das haben wir auch gelernt. Auf welche Schule bist du gegangen?

Dein Beitrag: Ein schlimmes Beispiel von Rechtschreibung.

Die berechtigte Frage an den Foristen Scanner nach seiner Schule und seiner Schulbildung sollte zunächst beantwortet werden.

Danach sehen wir dann weiter.

Rikimer
22.06.2008, 14:03
Welche positiven Seiten am dritten Reich wurden deiner Meinung nach nicht genügend behandelt? Und das führt mich zur nächsten Frage: Warum sollte man überhaupt ein positiveres Bild über das dritte Reich lehren?
...

Eine Dämonisierung des Dritten Reichs und der darin lebenden Personen, wie das der gesamten Zeit, tragen zu keinem Verständnis des Geschehns bei. Im Gegenteil, indem etwas als zutiefst irrational, böse und fremd dargestellt und nicht mit der menschlichen Vernunft betrachtet wird, ist eine Wiederholung der Geschichte in Bezug auf die Verführbarkeit der Menschen wahrscheinlicher denn je.

Und ich habe die Vermutung das dieses: "Und täglich gib uns unseren Hitler", zur Ablenkung von heutigen Problemen und Begebenheiten zelebriert wird (Holocaust-Kult). Würde man das Dritte Reich rational betrachten und behandeln, es täten sich auch positive Bilder über dieses Regime auf. Und die ganze Betrachtung wäre nicht oberflächlich, sondern tiefgründiger, komplexer, systematischer und erschreckender in Bezug auf die menschliche Natur und all' seiner Systeme.

Warum also sollte man nicht auch positive Bilder des Dritten Reichs vermitteln? ?(

MfG

Rikimer

scanners
22.06.2008, 16:25
Die berechtigte Frage an den Foristen Scanner nach seiner Schule und seiner Schulbildung sollte zunächst beantwortet werden.

Danach sehen wir dann weiter.

Ich könnte wohl besser auf meine Rechtschreibung achten , das ist wahr,
ich bin aber schlicht zu faul.
Also wehns stört, der soll weg schauen, oder sich drüber ärgern, mir egal.

scanners
22.06.2008, 16:32
Welche positiven Seiten am dritten Reich wurden deiner Meinung nach nicht genügend behandelt? Und das führt mich zur nächsten Frage: Warum sollte man überhaupt ein positiveres Bild über das dritte Reich lehren?
.

Es geht überhaupt nicht darum, das 3.te Reich positiv dar zu stellen.

Es geht um faire Lerninhalte. Und die waren nicht gegeben.

Ich hatte Hauptschule, ganz normal.
Da wurden eben die von m ir erwähnten Themen nicht behandelt.

Ich habe solche Dinge erst viel später durch Filme Dokus oder Berichte in Zeitung un Internet erfahren.

Vieles davon erschien mir nach meiner Schulbildung so unglaublich, das ich erst noch andere Quellen bemüht habe um den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Ich denke, es wird in Deutschland ein verzerrtes Bild vermittelt.

Auslandsschulen.. ja klar.. dort wird das Thema viel freier behandelt als bei uns.

Zensur nenne ich das.

Rocko
22.06.2008, 16:37
Zum Glück war ich auf keiner staatlichen Schule.
Uns wurde die Nazizeit erfrischend wertfrei nähergebracht, zum Beispiel ging es um die Geschichte des Antisemitismus in Europa, um die Situation nach Versailles und wie dieses Gemisch dann zum Holocaust führte. Es war weniger Schuldkult sondern eher Information, die uns vermittelt wurde.

Settembrini
22.06.2008, 16:38
Wer auch sonst?
Von daher ist das Gejammer über irgendwelche Indoktrinationsversuche sinnlos: Die Jugendlichen lassen sich gar nicht indokrinieren, die blocken das einfach ab. War doch bei uns damals genauso: Der Lehrer labert irgendwas, man schreibt in der Arbeit was man hören möchte, Meinungen und Erfahrungen bilden sich anderswo, werden anderswo ausgetauscht.

Sehe ich genauso.


Bei meiner Nichte erlebe ich das Gleiche. Nur bekommt sie von mir, bei den Schularbeiten, die nötigen Berichtigungen!

Was "berichtigst" du denn da zum Beispiel?

Rocko
22.06.2008, 16:53
Es geht überhaupt nicht darum, das 3.te Reich positiv dar zu stellen.

Es geht um faire Lerninhalte. Und die waren nicht gegeben.

Ich hatte Hauptschule, ganz normal.
Da wurden eben die von m ir erwähnten Themen nicht behandelt.

Ich habe solche Dinge erst viel später durch Filme Dokus oder Berichte in Zeitung un Internet erfahren.

Vieles davon erschien mir nach meiner Schulbildung so unglaublich, das ich erst noch andere Quellen bemüht habe um den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Ich denke, es wird in Deutschland ein verzerrtes Bild vermittelt.

Auslandsschulen.. ja klar.. dort wird das Thema viel freier behandelt als bei uns.

Zensur nenne ich das.

Das war/ist nicht nur auf der Hauptschule so.

henriof9
22.06.2008, 18:14
Also meine Schulzeit ist ja schon einige Zeit her, aber ich bin erstaunt, daß ich hier lese, daß dieses Thema erst in der 9. Klasse behandelt wird.

Zu meiner Zeit hatten wir dieses Thema ab der 4.-5. Klasse. Regelmäßige Besuche in Sachsenhausen und Buchenwald mindestens 1x im Jahr. Kinovorstellungen für die ganzen Klasse mit entsprechenden Filmen. Aber das hatte dann auch ein Ende, ich glaube ab der 7. Klasse.
Im Literaturunterricht ab der 7. Klasse gab es Faust, die Nibelungen, den Zauberlehrling ect.

Grundsätzlich glaube ich schon, das dieses Thema wichtig ist, aber man sollte " die Kirche im Dorf lassen " und sich, bildungtechnisch gesehen, auf wichtigere Dinge besinnen und lehren.

Rikimer
22.06.2008, 19:59
Also meine Schulzeit ist ja schon einige Zeit her, aber ich bin erstaunt, daß ich hier lese, daß dieses Thema erst in der 9. Klasse behandelt wird.

Zu meiner Zeit hatten wir dieses Thema ab der 4.-5. Klasse. Regelmäßige Besuche in Sachsenhausen und Buchenwald mindestens 1x im Jahr. Kinovorstellungen für die ganzen Klasse mit entsprechenden Filmen. Aber das hatte dann auch ein Ende, ich glaube ab der 7. Klasse.
Im Literaturunterricht ab der 7. Klasse gab es Faust, die Nibelungen, den Zauberlehrling ect.

Grundsätzlich glaube ich schon, das dieses Thema wichtig ist, aber man sollte " die Kirche im Dorf lassen " und sich, bildungtechnisch gesehen, auf wichtigere Dinge besinnen und lehren.

Drittes Reich, Holocaust, immerwährende ewige Verantwortung des deutschen Volks lief bei mir in der Schule über Jahre hinweg als Permanentthema in so gut wie allen Fächern. Gottlob nicht in Mathematik und den Naturwissenschaften. Mich hat dieses Thema sehr interessiert, so das ich schon Jahre vor der schulischen Befassung damit mich intensiv eingelesen hatte. Damals aber noch keine kritische Literatur, sondern das was in den öffentlichen Bibliotheken an Informationsmaterial so zur Verfügung steht.

Nach der Dauerberieselung mit diesem Thema und dem Versuch der Emotionalisierung durch Filme, Bücher, Gespräche und Diskussionen, habe ich zum Selbstschutz vor dieser Zelebrierung von quasisanatischen Ritualen (Holocaustmessen) abgeschaltet. Erst Jahre später, nach Ende der Schule, habe ich mich diesem Thema wieder angenährt. Und zwar durch ausländische Autoren und Historiker, welche eine ganz unbefangenere, sachlichere, neutralere Sicht der Dinge hatten als dogmatische Deutsche! Welche das Leerpersonal, die Medien und die Spitzen der Gesellschaft zu bevölkern scheinen.

MfG

Rikimer

henriof9
22.06.2008, 20:31
Nach der Dauerberieselung mit diesem Thema und dem Versuch der Emotionalisierung durch Filme, Bücher, Gespräche und Diskussionen, habe ich zum Selbstschutz vor dieser Zelebrierung von quasisanatischen Ritualen (Holocaustmessen) abgeschaltet. Erst Jahre später, nach Ende der Schule, habe ich mich diesem Thema wieder angenährt. Und zwar durch ausländische Autoren und Historiker, welche eine ganz unbefangenere, sachlichere, neutralere Sicht der Dinge hatten als dogmatische Deutsche! Welche das Leerpersonal, die Medien und die Spitzen der Gesellschaft zu bevölkern scheinen.

MfG

Rikimer

Genau das meine ich ja, irgendwann muß mal Schluß sein damit, man weiß doch, was damals passierte ( bis auf einige wenige Verleugner ) und vergißt das auch nicht.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob es nicht auch Absicht ist, dieses immer wieder " erinnern daran ", damit das Volk schön " klein " und demütig bleibt.
Ist eigentlich schade, daß das Volk so wenig Vertrauen bei den Politikern genießt.

Mütterchen
24.06.2008, 06:47
Was man bräuchte, wäre eher Qualität statt Quantität. Interesse wecken, aufklären, Zusammenhänge aufzeigen, nicht durch pure Masse die natürliche Neugier von Jugendlichen abtöten. Und damit meine ich jetzt nicht nur das 3. Reich, um von diesem Thema mal wegzukommen.
Bei uns war die Qualität des Geschichtsunterrichtes teilweise erschreckend schlecht! In der siebten Klasse haben wir das Mittelalter durchgenommen, da wurden vier Gruppen gebildet, von denen jede ein Wandposter anfertigen musste, jedes zu einem "Lebensort des Mittelalters": Stadt, Land, Kloster, Burg. Das an sich ist nicht schlimm, aber für diesen Unfug wurde ein komplettes Schuljahr geopfert! Im Nachhinein könnte ich dem Lehrer in den Arsch treten, das Mittelalter stand nämlich für den Rest der Schulzeit nicht mehr auf dem Lehrplan. Und da hat man nun Leute im Geschichtsleistungskurs (!) sitzen, deren Wissen über das Mittelalter sich darauf beschränkt, daß es Städte, Klöster, Burgen und Bauern gab.
Wie kann man das verbessern? Das weiss ich allerdings nicht, ich möchte kein Lehrer sein. Verflucht undankbarer Job.

Ich hatte auf den Beitrag schon einmal geantwortet, aber die ist irgendwie verloren gegangen.

Also: die Geschichte hier find ich ganz witzig zu lesen :))

Der Lehrer hat ja eigentlich guten Willen gezeigt und wollte ein Thema vertiefen und veranschaulichen- es hat eben bei der Umsetzung nicht so recht geklappt.




So einen Film gab es in Theresienstadt auch. Es gelang mir allerdings, mich vorher mit zwei anderen unauffällig abzusetzen um eine zu rauchen. Und das war auch gut so, denn sonst hätten wir das Rasenmäherrennen verpasst.

Dieses Rennen muss echt spektakulär gewesen sein




Ja eben, so sind Schüler. Das ist das, was ich in Beitrag #35 meinte. Jugendliche lassen sich nichts einreden - nicht von Lehrern jedenfalls.

Ja, das sehe ich übrigens auch so - deinen Beitrag #35 finde ich gut.
Die Art und Weise, wie dieses Thema an unseren Schulen vermittelt wird, finde ich so sehr daneben, dass ich wirklich froh bin, wenn die Schüler da einfach abblocken.
Andererseits: das Thema ist so wichtig, dass eine konstruktive Auseinandersetzung damit eigentlich wünschenswert ist.
Ein KZ zu besichtigen, ist da doch ein guter Ansatz, weil es vorstellbar macht, was geschehen ist. Aber, wie gesagt: ich finde die Umsetzung des richtigen Gedankens einfach falsch und eher kontraproduktiv.

Mütterchen
24.06.2008, 07:21
Danke noch an alle, die mir auf meine Frage geantwortet haben - die meisten Beiträge beschreiben ja die Präsenz des Themas ähnlich hoch.
Da ist die von mir erwähnte Schule also kein Ausnahmefall.
Wahrscheinlich hängt es dann tendenziell doch nochmal von der Schulleitung und/oder der Einstellung des Lehrers ab, wieweit man das Thema NS - zusätzlich zum vorgeschriebenen Lehrplan- aufs Tapet bringt.

politisch Verfolgter
24.06.2008, 08:17
Den mentalen %Rang wiss. ausserschulisch objektivieren lassen, das nach viell. 2 Jahren wiederholen.
Damit wird das mentale Leistungsprofil ermittelt. Ihm gemäß hat es eine komfortable Entwicklungsumgebung zu geben, die von den neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung zu flankieren ist.
So war z.B. ich absoluter Lateinversager, habe aber dennoch einen sog. VerbalIQ von immerhin 130. Das steht bei mir im krassestmöglichen Widerspruch zu schulischen Leistungen.
Wäre mein mentales Leistungsprofil damals bekannt gewesen, wäre nur eine Promotion mit ca. 24 Jahren in einer naturwiss. Disziplin sinnvoll gewesen, die möglichst viel mit math.-analyt. Erkenntnis- und räuml. Vorstellungsvermögen zu tun hat.
Und nicht nur in meinem Fall gab es per Schule massiv schädliche Irrtümer. So gehen eben von den 250 000 sog. "hochbegabten" Schulpflichtigen Ds 50 000 in Sonderschulen für Minderbegabte.
Wenn sich die Bildungsmisere bereits in der 2 %-Nadelspitze des bildungspolitischen Eisbergs derart massiv auswirkt, dann sicher ebenso und eben zahlenmäßig noch weit umfangreicher im restlichen mentalen Leistungsspektrum der verbliebenen 98 %.
Es geht nicht um Schulfächer, sondern um das mentale Leistungsprofil der Schüler. Es hat durch optimale - nicht "nur" schulische - Entwicklungsumgebungen flankiert zu werden.
Ich würde also auf jeden Fall das mentale Leistungsspektrum wiss. objektivieren lassen und mich keinesfalls in Fächerinhalte oder Lehrer verbeissen. Mit dem Leistungsspektrum können dann Fachleute wie z.B. Psychologen was anfangen, die Eltern über optimale Entwicklungsumgebungen aufklären.

Rikimer
24.06.2008, 09:17
politisch Verfolgter,

alles richtig, was du hier von dir gibst. Nur leider hat es mit dem Thema nichts zu tun.

MfG

Rikimer

politisch Verfolgter
24.06.2008, 09:22
Rikimer, Irrtum, denn hierum gehts: "Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist." steht im Eingangsbeitrag.
Es geht um die Nichte, um deren berufliche Zukunft, um die optimale Umsetzung ihres mentalen Leistungsprofils für möglichst hochwertige Freiheitsgrade ihrer persönlichen Selbstverwirklichung.

tommy3333
24.06.2008, 18:35
Der Schulstoff an dt. Schulen ist nicht nur mit dem Dritten Reich überstrapaziert.

In dt. Schulbüchern scheint es zudem auch von marktfeindlichen Irrlehren und Parteipolitik zu wimmeln. Mehr dazu:

http://www.welt.de/wirtschaft/article1906992/Schulbuecher_hetzen_gegen_die_Marktwirtschaft.html
http://www.welt.de/politik/article2141795/Schulbuecher_machen_Unternehmer_schlecht.html

Da muss man sich auch nicht wundern, dass sich der Staat seine Kommunisten von morgen sich selbst heranzüchtet, die D zu einer Neuauflage der DDR, einer "DDR 2.0 light", machen wollen.

Rocko
24.06.2008, 18:48
Der Schulstoff an dt. Schulen ist nicht nur mit dem Dritten Reich überstrapaziert.

In dt. Schulbüchern scheint es zudem auch von marktfeindlichen Irrlehren und Parteipolitik zu wimmeln. Mehr dazu:

http://www.welt.de/wirtschaft/article1906992/Schulbuecher_hetzen_gegen_die_Marktwirtschaft.html
http://www.welt.de/politik/article2141795/Schulbuecher_machen_Unternehmer_schlecht.html

Da muss man sich auch wundern, dass sich der Staat seine Kommunisten von morgen sich selbst heranzüchtet, die D zu einer Neuauflage der DDR, einer "DDR 2.0 light", machen wollen.

Zum Glück war ich auf einer privaten Wirtschaftsschule, wo einem nicht so ein Schwachsinn "indoktriniert" worden ist.
Was in letzterem Artikel dargelegt wird ist schlichtweg erschreckend, hoffentlich begreifen die Schüler die Wirklichkeit und lassen sich nicht von solchem Nonsens beeinflussen.

Ansonsten haben wir bald wirklich "DDR 2.0", wie tommy3333 schon sagte.
Die Chancen stehen gut, da den Schülern anscheinend vermittelt werden soll, dass Marktwirtschaft böse und ungerecht ist. Moment, haben sie die Geschichte von den bösen bösen Kapitalisten den DDR-Schülern nicht auch schon von klein auf eingeimpft?

Gute Nacht Deutschland!

Forumstürke
25.06.2008, 10:50
Also, dem kann ich nur zustimmen, ab der neunten, vor allem ab der zehnten Klasse ist der Holocaust das Topthema schlecht hin. In Geschichte nimmt es so einen großen Platz ein, ich verstehe das nicht. Den zweiten Weltkrieg haben wir nicht mal behandelt. Was nach 45 abging, wurde in zwei Stunden erklärt, dass muss man sich mal vorstellen.
In Biologie wurde uns immer gesagt, es gibt keine Rassen, wie Hitler es gesagt hat. In Religion gab es paar Disskusionen. In Politik und Sowi sowieso. In Deutsch haben wir zwei ganze Bücher über den Holocaust gelesen und auch sonst hatten wir viele Texte über dieses Thema.
Viel schlimmer war mein Klassenlehrer, den ich in vielen Fächern hatte. Die Zahl 6 Mio. mussten wir uns jeden Tag anhören. Seine immer gleichen Appelle, dass die meisten Menschen nichts gemacht haben und es nur dadurch soweit kommen konnte, war irgendwann schon Alltag.

PS: Ich war auch auf der Realschule, aber jetzt in der elf ist dieses Thema kaum präsent.

Mütterchen
25.06.2008, 11:00
Also, dem kann ich nur zustimmen, ab der neunten, vor allem ab der zehnten Klasse ist der Holocaust das Topthema schlecht hin. In Geschichte nimmt es so einen großen Platz ein, ich verstehe das nicht. Den zweiten Weltkrieg haben wir nicht mal behandelt. Was nach 45 abging, wurde in zwei Stunden erklärt, dass muss man sich mal vorstellen.
In Biologie wurde uns immer gesagt, es gibt keine Rassen, wie Hitler es gesagt hat. In Religion gab es paar Disskusionen. In Politik und Sowi sowieso. In Deutsch haben wir zwei ganze Bücher über den Holocaust gelesen und auch sonst hatten wir viele Texte über dieses Thema.
Viel schlimmer war mein Klassenlehrer, den ich in vielen Fächern hatte. Die Zahl 6 Mio. mussten wir uns jeden Tag anhören. Seine immer gleichen Appelle, dass die meisten Menschen nichts gemacht haben und es nur dadurch soweit kommen konnte, war irgendwann schon Alltag.

PS: Ich war auch auf der Realschule, aber jetzt in der elf ist dieses Thema kaum präsent.


Das ist witzig, gerade gestern hat mir meine Nichte wieder mal erzählt, dass die Lehrerin genau auf diesem Satz auch ständig wiederkaut.....Ich tu mir sehr schwer mit dem Begriff Rasse.....es gibt keine unterschiedlichen Menschen etc - Rasse ist ein diskriminierender Begriff aus der NS -Zeit usw.

Ansonsten: deine Erfahrung deckt sich auch so ziemlich mit denen meiner Nichte.

Mütterchen
25.06.2008, 11:10
Rikimer, Irrtum, denn hierum gehts: "Ich habe ja eine Nichte, die vor einem Jahr vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste und die jetzt in der 9.Klasse ist." steht im Eingangsbeitrag.
Es geht um die Nichte, um deren berufliche Zukunft, um die optimale Umsetzung ihres mentalen Leistungsprofils für möglichst hochwertige Freiheitsgrade ihrer persönlichen Selbstverwirklichung.

PV, ausnahmsweise hab ich sogar verstanden, wovon du redest -deine Idee ist ja auch gut, aber absolut utopisch.
Beim Bildungsangebot für die Kinder und Jugendlichen - da hapert es doch schon bei ganz anderen Sachen....da ist der Klassenlehrer überglücklich, wenn die Uralt- Tafel mal durch eine neue ersetzt wird. Die Klassenzimmer werden in Elterninitiative gestrichen - und in der Grundschule des Ortes übernahm die Elterninitiative vor ein paar Jahren sogar den Außenanstrich!

Übrigens finde ich auch: es ist ja gut, dass für schwache Schüler ein paar Extramittel oder Förderstunden drin sind - aber: die lernstarken Kinder haben das Nachsehen.
Das ist in der Tat ein schwaches Bild.

Rikimer
26.06.2008, 00:27
PV, ausnahmsweise hab ich sogar verstanden, wovon du redest -deine Idee ist ja auch gut, aber absolut utopisch.
Beim Bildungsangebot für die Kinder und Jugendlichen - da hapert es doch schon bei ganz anderen Sachen....da ist der Klassenlehrer überglücklich, wenn die Uralt- Tafel mal durch eine neue ersetzt wird. Die Klassenzimmer werden in Elterninitiative gestrichen - und in der Grundschule des Ortes übernahm die Elterninitiative vor ein paar Jahren sogar den Außenanstrich!

Übrigens finde ich auch: es ist ja gut, dass für schwache Schüler ein paar Extramittel oder Förderstunden drin sind - aber: die lernstarken Kinder haben das Nachsehen.
Das ist in der Tat ein schwaches Bild.

Ja, an die Begabten denkt keiner in diesem Schulsystem. Das diese sich schrecklich langweilen, systematisch unterfordert werden und auch sonst ihre Potentiale nicht entfalten können. Ich erinnere mich noch gut, wie meine Eltern gerügt worden sind von der Rektorin, sie würden mir zuviel beibringen, ich wäre zu schnell, der Rest würde nicht nachkommen usw. ...

Die Schuld meiner Eltern war es nicht. Erstens war ich nicht das einzige Kind, zweitens hatten beide zu arbeiten und drittens auch in der Freizeit aufgrund des damaligen Hausbaus wenig bis keine Zeit für mich. Ich hatte einfach nur ein großes Interesse an den unterschiedlichsten Sachgebieten und verschlang demzufolge alles was ich zu lesen bekam. Und das die Schule mich langweilte und systematisch unterforderte, war dies meine Schuld? Und noch schlimmer: Das einem jegliche Lust am Lernen, am Fleiß, am Wissen genommen worden ist durch die Schule; das ärgert mich bis heute! Vor allem wenn ich sehe wieviel Potential nicht genutzt wird, wieviele Talente und Begabungen verkümmern...

Damals habe ich angefangen Schule, Leerer (nicht Lehrer!) und System zu hassen.

Und mit diesem Holocaustkult ("unser täglich Hitler gib uns heute...") ist es wie im Ostblock mit den Pflichtfächern in Bezug auf den Sozialismus (verkauft als Wissenschaft). Man lernt schnell auswendig, erkundet was der Leerer von einem will und liefert das gewünschte bzw. verlangte Ergebnis. Ein wenig Anpassung muß sein, sonst zerstört man sich jegliche Zukunft...

MfG

Rikimer