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Vollständige Version anzeigen : Mikroben für Biosprit



Misteredd
17.06.2008, 10:18
Mikroben stellen Öl, Wasserstoff und genverändert sogar Benzin her.

Kann das ein Weg in die Eneriezukunft werden?

http://www.welt.de/wissenschaft/article2113688/Ein_hungriges_Bakterium_produziert_Treibstoff.html

http://www.welt.de/wissenschaft/article1385579/Bakterien_in_Termiten_produzieren_Super-Sprit.html

http://www.welt.de/wissenschaft/article1111454/Bazillen_produzieren_Benzin_aus_Biomasse.html

Menschenfreund
17.06.2008, 15:46
Was soll der Unsinn mit dem Biosprit? Die Biomasse reicht einfach nicht.

FranzKonz
17.06.2008, 15:48
Allerdings müssen die Bakterien auch mit etwas gefüttert werden. Bislang erhalten sie Zucker aus Maiskörnern.

Eddie, Eddie, schalte doch wenigstens ab und zu mal Dein Hirn ein. Diesen und ähnlichen Scheiß haben wir spätestens alle 3 Monate hier.

bernhard44
17.06.2008, 15:57
Was soll der Unsinn mit dem Biosprit? Die Biomasse reicht einfach nicht.

das Öl ist auch bald alle ......erzählt man uns seit 25 Jahren!

FranzKonz
17.06.2008, 16:05
das Öl ist auch bald alle ......erzählt man uns seit 25 Jahren!

Egal. Die einzig sinnvolle Lösung aller Probleme ist die Reduzierung der Bevölkerung.

Misteredd
17.06.2008, 16:06
Eddie, Eddie, schalte doch wenigstens ab und zu mal Dein Hirn ein. Diesen und ähnlichen Scheiß haben wir spätestens alle 3 Monate hier.

Diese Diskussionen waren ja auch immer interessant, wenn Leute mit Interesse oder/und Kenntnissen daran teilnehmen.

Was willst Du hier?

FranzKonz
17.06.2008, 16:16
Diese Diskussionen waren ja auch immer interessant, wenn Leute mit Interesse oder/und Kenntnissen daran teilnehmen.

Was willst Du hier?

Möglicherweise eine Art pawlowscher Reflex: Biosprit -> Unsinn.

Der durchschnittliche begabte Mitteleuropäer muß über so grundlegende Zusammenhänge nicht nachdenken, solche Grundlagen erledigt das Kleinhirn mit minimalem Energieaufwand.

Misteredd
17.06.2008, 16:38
Möglicherweise eine Art pawlowscher Reflex: Biosprit -> Unsinn.

Der durchschnittliche begabte Mitteleuropäer muß über so grundlegende Zusammenhänge nicht nachdenken, solche Grundlagen erledigt das Kleinhirn mit minimalem Energieaufwand.

Na gut, das gestehe ich Dir ja gerne zu. Der nicht ganz durchschnittlich begabte Mensch findet diese Themen nicht ganz uninteressant und möchte mehr darüber wissen und darüber diskutieren.

Du hast Deine Meinung ja jetzt von Dir gegeben und kannst hier in diesem Thread die Klappe halten.

jochen53
18.06.2008, 04:26
Die direkte Umwandlung von Biomasse in Sprit durch Bakterien ist natürlich eine elegante Sache, solange der Input im vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis steht.

Ich bin mir ziemlich sicher dass Bakterien bei der künftigen Energie- und Nahrungsmittelproduktion eine entscheidende Rolle spielen werden. Ich bin hier auf den Philippinen auch an einer Sache dran, wo es um ein bestimmtes Bakterium geht, das dafür sorgt, das Pflanzen besser Stickstoff umwandeln können.

Das bedeutet weniger Kunstdünger und damit geringerer Verbrauch an fossilen Energien.

http://www.ias.ac.in/currsci/nov102007/1296.pdf

Was ich damit sagen will: Es führen viele Wege nach Rom und die Wissenschaft tut gut daran, sich nicht an Einzelaspekten festzubeissen. Dafür ist dieser ganze Komplex noch viel zu wenig erforscht.

Misteredd
02.07.2008, 20:04
http://www.welt.de/wirtschaft/article2170681/Amerika_entdeckt_Biosprit_als_Ersatzdroge_fuer_Oel .html

Bakterie wandelt Kohlenstoff in Ethanol um. Der Energiegewinn ist dabei das 7,7 fache des Inputs.

Wenn das nicht interessant ist, was denn dann ?

Biskra
03.07.2008, 07:56
http://www.welt.de/wirtschaft/article2170681/Amerika_entdeckt_Biosprit_als_Ersatzdroge_fuer_Oel .html

Bakterie wandelt Kohlenstoff in Ethanol um. Der Energiegewinn ist dabei das 7,7 fache des Inputs.

Wenn das nicht interessant ist, was denn dann ?

Ja, die nächste Widerlegung des Energieerhaltungssatzes. Spannend.

Don
03.07.2008, 11:29
http://www.welt.de/wirtschaft/article2170681/Amerika_entdeckt_Biosprit_als_Ersatzdroge_fuer_Oel .html

Bakterie wandelt Kohlenstoff in Ethanol um. Der Energiegewinn ist dabei das 7,7 fache des Inputs.

Wenn das nicht interessant ist, was denn dann ?

Das kann nicht sein. Der Input ist IMMER höher als der nutzbare Output, das wesentlichste Gesetz der Thermodynamik überhaupt.
Gut, die Differenz kann durch Nutzung des Sonnenlichts erfolgen. Das wiederum bedeutet, daß die Faktoren Energieeinstrahlung abhängig von der geographischen Breite und die Fläche eine maßgebliche Rolle spielen.

Wieder mal ein Beweis, welch Doppelnieten bei den Medien beschäftigt sind.

Ingeborg
03.07.2008, 11:34
Rund die Hälfte der Waldfläche der Erde liegt in den Tropen. Dazu gehören auch die immergrünen tropischen Regenwälder. Sie durchziehen die Kontinente im Bereich des Äquators. An der gesamten Waldfläche der Erde hat der tropische Regenwald einen Anteil von über 30 Prozent. Jedes Jahr werden laut WWF etwa 140.000 Quadratkilometer Tropenwald zerstört – eine Fläche 3,5 Mal so groß wie die Schweiz. Die Wälder schrumpfen infolge von Holzeinschlag und Brandrodung, etwa um Acker- und Weideland zu schaffen. Der größte zusammenhängende Regenwald der Erde befindet sich im Amazonasgebiet Südamerikas. Dort sind schon fast 20 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes verschwunden.

Aber vom Klima labern.

Don
03.07.2008, 11:36
Ich hab den Artikel überflogen. Geniale Geschäftsidee. Sicher mit horrenden Subventionen ausgestattet, auch in den USA.

Aber Blödsinn, wie alles in dieser Richtung.

Wir können die organischen Substanzen unserer Biosphäre nicht ohne Schaden für selbige ohne Grenze verfeuern.
Bereits die Destillation von Ethanol in Brasilien mittels Verbrennung des Zuckerrohrkrauts entzieht dem Boden dauerhaft die Biomasse, in ein paar Jahren hat Brasilien weder Sprit noch Landwirtschaft wenn sie so weitermachen.

Die Nutzung von Biomasse innerhalb gewisser Grenzen für definierte Anwendungen ist sicher geboten, und ich lehne keine Entwicklung die der Erkenntnis dient ab.
Aber als signifikante Energiequelle fällt das völlig flach, es sei denn wir beabsichtigen uns auszurotten. Gut, wäre eine Alternative.

jochen53
03.07.2008, 13:06
In vielen Reisanbaugebieten werden die Reisspelzen und das Reisstroh verbrannt, sind also ohne Nutzen einfach weg. Man könnte das Zeugs auch unterpflügen, nur entsteht dann für mehrere Wochen eine große Hitze durch die Verrottung im Boden, da kann nicht neu gepflanzt werden bis es sich abgekühlt hat. Der Ausgleich der Bodennährstoffe erfolgt mit Kunstdünger.

Vieleicht hat ja jemand eine Idee, wie man das anders machen könnte, ohne dass der Reisbauer zwischendurch verhungert.

Bei 650 Millionen Tonnen globaler Reisernte reden wir hier über mehr als eine Milliarde Tonnen Biomasse pro Jahr. Das dürfte über den Daumen gepeilt dem gesamten Energieverbrauch von Deutschland entsprechen.

Don
03.07.2008, 13:32
In vielen Reisanbaugebieten werden die Reisspelzen und das Reisstroh verbrannt, sind also ohne Nutzen einfach weg. Man könnte das Zeugs auch unterpflügen, nur entsteht dann für mehrere Wochen eine große Hitze durch die Verrottung im Boden, da kann nicht neu gepflanzt werden bis es sich abgekühlt hat. Der Ausgleich der Bodennährstoffe erfolgt mit Kunstdünger.

Vieleicht hat ja jemand eine Idee, wie man das anders machen könnte, ohne dass der Reisbauer zwischendurch verhungert.

Bei 650 Millionen Tonnen globaler Reisernte reden wir hier über mehr als eine Milliarde Tonnen Biomasse pro Jahr. Das dürfte über den Daumen gepeilt dem gesamten Energieverbrauch von Deutschland entsprechen.

Der Gesamtprimärenegiebedarf in D liegt etwa bei 15 * 10^15 KJ pro Jahr.
15000 Petajoule = 15000 * 10^15 Joule.

10^9 tonnen Reisstroh enthalten etwa 15 * 10^15 KJ
(15000 KJ /kg, hoch angesetzt)

Könnte grade sp passen.

Sinnvoller wäre, das Zeug einzusammeln, aerob zu verrotten und wieder auszubringen. Machen wir hier mit Humus ja ebenso, keiner schmeißt einfach Gurkenreste in den Garten.
Daß unter Luftabschluß hohe Temperaturen entstehen ist normal, auch nicht besonders toll weil dabei noch Methan freigesetzt wird.
Sieht man an jeder Müllkippe.

Daß der Boden das Zeug aber braucht siehst Du an der Verwendung von Kunstdünger. Und woraus macht man den?

Skaramanga
03.07.2008, 13:47
http://www.welt.de/wirtschaft/article2170681/Amerika_entdeckt_Biosprit_als_Ersatzdroge_fuer_Oel .html

Bakterie wandelt Kohlenstoff in Ethanol um. Der Energiegewinn ist dabei das 7,7 fache des Inputs.

Wenn das nicht interessant ist, was denn dann ?

Hochinteressant! Ist schon eine Mikrobensteuer in Vorbereitung?

Misteredd
03.07.2008, 13:48
Hochinteressant! Ist schon eine Mikrobensteuer in Vorbereitung?

Bei uns sicher, dort drüben sind das eher Patentkosten. Wir hier dürfen dann beides bezahlen.

Praetorianer
03.07.2008, 14:48
Hier sind viele Schwarzseher, es gäbe eine Lösung, mit der man Biosprit herstellen kann und zugleich sogar den Bedarf an Sprit weltweit senken kann. Ich habe mir immer schonmal überlegt, wie praktisch ein Fermenter wäre, in den man Menschen direkt einspeisen könnte, in dem irgendeine Lösung für die störenden Knochen etc. gefunden wird.

Wenn ich mir manchmal angucke, was in Berlin-Kreuzberg teilweise so mit Goldkettchen auf der Brust, übergelten Haaren mit einem spritschluckenden BMW durch die Gegend fährt, wird mir die Idee eines Fermenters, in den Menschen eingespeist werden können, immer sympathischer. Je mehr Biosprot man synthetisiert, desto mehr sinkt der Bedarf. Allerdings habe ich diese Idee noch nie öffentlich geäußert und gedenke das auch nicht zu tun.

Misteredd
03.07.2008, 15:03
Hier sind viele Schwarzseher, es gäbe eine Lösung, mit der man Biosprit herstellen kann und zugleich sogar den Bedarf an Sprit weltweit senken kann. Ich habe mir immer schonmal überlegt, wie praktisch ein Fermenter wäre, in den man Menschen direkt einspeisen könnte, in dem irgendeine Lösung für die störenden Knochen etc. gefunden wird.

Wenn ich mir manchmal angucke, was in Berlin-Kreuzberg teilweise so mit Goldkettchen auf der Brust, übergelten Haaren mit einem spritschluckenden BMW durch die Gegend fährt, wird mir die Idee eines Fermenters, in den Menschen eingespeist werden können, immer sympathischer. Je mehr Biosprot man synthetisiert, desto mehr sinkt der Bedarf. Allerdings habe ich diese Idee noch nie öffentlich geäußert und gedenke das auch nicht zu tun.

http://www.tommys-werkzeugverleih.de/haecksler.jpg

jochen53
03.07.2008, 15:50
Sinnvoller wäre, das Zeug einzusammeln, aerob zu verrotten und wieder auszubringen. Machen wir hier mit Humus ja ebenso, keiner schmeißt einfach Gurkenreste in den Garten.
Daß unter Luftabschluß hohe Temperaturen entstehen ist normal, auch nicht besonders toll weil dabei noch Methan freigesetzt wird.
Sieht man an jeder Müllkippe.

Daß der Boden das Zeug aber braucht siehst Du an der Verwendung von Kunstdünger. Und woraus macht man den?
Es gibt ja bereits Lösungsmöglichkeiten, sogar auf Low-Tech Basis:

http://www.bioenergylists.org/en/beloniocfrh

Möglicherweisen bekommen wir hier demnächst eine Weiterentwicklung von diesem Teil als Pilotanlage in unserem Ort. Da soll dann das Gas in Strom umgewandelt werden.

Für die Herstellung von Kunstdünger werden hauptsächlich fossile Energien verwendet. Es laufen aber angesichts der explodierenden Preise weltweit jede Menge Projekte, um den Düngerverbrauch zu senken. Dabei geht es u.a. um Boden-Bakterien, die den Stickstoff aus der Luft binden und für die Pflanzen verfügbar machen, z.B. das hier:

http://www.fnca.mext.go.jp/english/bf/country_img/indonesia.pdf

Z.Z. experimentieren wir damit und es gibt schon ziemlich ermutigende Zwischenergebnisse.

Um fossile Energien einzusparen muss man also nicht unbedingt Bakterien dazu bringen, auf direktem Wege Biosprit herzustellen.

Viele Wege führen nach Rom.

Don
03.07.2008, 17:50
Es gibt ja bereits Lösungsmöglichkeiten, sogar auf Low-Tech Basis:

http://www.bioenergylists.org/en/beloniocfrh

Möglicherweisen bekommen wir hier demnächst eine Weiterentwicklung von diesem Teil als Pilotanlage in unserem Ort. Da soll dann das Gas in Strom umgewandelt werden.

Gut. Mehr als abschätzen kann ich das sowieso nicht und ich bin der Ansicht, daß eine lokale Biogasanlage, wie sie auch hier rumstehen und das Rathaus sowie das Schwimmbad heizen, nicht mehr Einfluß hat als die vergangene Nutzung von Brennholz. Alles eine Dimensionsfrage, die Natur fackelt ihre Biosphäre schließlich auch gelegentlich selbst ab.
Das wirkliche Problem, ich sprach das früher bereits an, sehe ich in der ungezügelten Nutzung. Denn im Endeffekt lauge ich damit die Böden aus und blase es in die Luft. CO2 neutral ist ein von Idioten erfundenes Propagandaschlagwort.



Für die Herstellung von Kunstdünger werden hauptsächlich fossile Energien verwendet. Es laufen aber angesichts der explodierenden Preise weltweit jede Menge Projekte, um den Düngerverbrauch zu senken. Dabei geht es u.a. um Boden-Bakterien, die den Stickstoff aus der Luft binden und für die Pflanzen verfügbar machen, z.B. das hier:

http://www.fnca.mext.go.jp/english/bf/country_img/indonesia.pdf

Z.Z. experimentieren wir damit und es gibt schon ziemlich ermutigende Zwischenergebnisse.

Um fossile Energien einzusparen muss man also nicht unbedingt Bakterien dazu bringen, auf direktem Wege Biosprit herzustellen.

Viele Wege führen nach Rom.


Ja, diese Bakterien sind eine der Mikrobiologie und Gentechik zu verdankende Weiterentwicklung der altbekannten Knöllchenbakterien, zu deren Nutzung säte man früher einfach Klee aus.
Wußten die Bauern schon im Mittelalter, ist allerdings mühsamer und bringt die Erträge nach unten. Die Inder vehungern ohne fertilizer und Intensivlandwirtschaft. Das Problem hatten sie schonmal, und man erkennt es heute noch an ihren Essgewohnheiten.

jochen53
03.07.2008, 18:26
Das wirkliche Problem, ich sprach das früher bereits an, sehe ich in der ungezügelten Nutzung. Denn im Endeffekt lauge ich damit die Böden aus und blase es in die Luft. CO2 neutral ist ein von Idioten erfundenes Propagandaschlagwort.
Kommt drauf an wie man das definiert. Wenn ich 1 Tonne fossile Energie aus der Erde hole und verbrenne, gelangen ca. 3 Tonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre. Von den Energieaufwand für Förderung, Verarbeitung und Transport ganz zu schweigen.

Wenn ich eine Tonne Reishülsen zu Holzkohle verarbeite und die Briketts, anstatt Steinkohle oder Gas, zum kochen verwende, entspricht das etwa 420 KG reinen Kohlenstoff (der Rest ist hauptsächlich Silizium SiO2) oder ca. 1,2 Tonnen CO2, das freigesetzt wird. Dieses CO2 ist vorher von den Reispflanzen der Atmosphäre entzogen worden. Was bleibt ist der Energieaufwand für den Kunstdünger des Reisfeldes, Transport, Reismühle und für den Meilerprozess. Letzterer wird ebenfalls durch Reishülsen bewirkt, die Netto-Kohlenstoff-Ausbeute ist also niedriger als die 420 KG.

Insofern ist das nicht ganz CO2-neutral, dennoch für die Atmosphäre zig mal unschädlicher als die Verbrennung fossiler Energie.

FranzKonz
03.07.2008, 18:38
Insofern ist das nicht ganz CO2-neutral, dennoch für die Atmosphäre zig mal unschädlicher als die Verbrennung fossiler Energie.

Selbst wenn der Vorgang zu 100% CO2-neutral wäre, sagte dieser Begriff absolut nichts über die gesamte Ökobilanz des Vorgangs aus.

Als Klaus Töpfer noch Umweltminister war, erklärte er diese Zusammenhänge mal am Beispiel von Flensburger Bier. Dieses Bier wird zwar in (angeblich) umweltfreundlichen Bügelverschluß-Flaschen geliefert.

Da aber die Flasche nur von der einen Brauerei befüllt wird, wird nicht nur das Bier, sondern auch das Leergut durch die Gegend gefahren. Die Ökobilanz der "umweltfreundlichen" Flasche geht mit wachsender Distanz des Trinkers zur Abfüllanlage zunehmend in die Miesen.

Mit Beispielen, die komplizierter sind als das obige, sind unsere Politiker in der Regel überfordert.

jochen53
03.07.2008, 18:46
Egal wie wir Energie oder irgendwelche Produkte erzeugen, völlig umweltneutral ist keine Methode. Es kommt darauf an, das kleinste Übel zu finden.

Don
04.07.2008, 13:26
Kommt drauf an wie man das definiert. Wenn ich 1 Tonne fossile Energie aus der Erde hole und verbrenne, gelangen ca. 3 Tonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre. Von den Energieaufwand für Förderung, Verarbeitung und Transport ganz zu schweigen.

Wenn ich eine Tonne Reishülsen zu Holzkohle verarbeite und die Briketts, anstatt Steinkohle oder Gas, zum kochen verwende, entspricht das etwa 420 KG reinen Kohlenstoff (der Rest ist hauptsächlich Silizium SiO2) oder ca. 1,2 Tonnen CO2, das freigesetzt wird. Dieses CO2 ist vorher von den Reispflanzen der Atmosphäre entzogen worden. Was bleibt ist der Energieaufwand für den Kunstdünger des Reisfeldes, Transport, Reismühle und für den Meilerprozess. Letzterer wird ebenfalls durch Reishülsen bewirkt, die Netto-Kohlenstoff-Ausbeute ist also niedriger als die 420 KG.

Insofern ist das nicht ganz CO2-neutral, dennoch für die Atmosphäre zig mal unschädlicher als die Verbrennung fossiler Energie.

Di siehst das m.E. zu eindimensional, darauf ging auch Franz schon ein. Abgesehen davon, daß mir das CO2 völlig wurscht ist (nebenbei bemerkt, es muß ja wohl auch in der Luft gewesen sein aus der es die Pflanzen rausholten die wir heute als Öl verfeuern) besteht die Biosphäre nicht nur aus dem Reisstroh das Du da siehst. Deutschland ist nur zu etwa 2% am jährlichen Gesamtausstoß von CO2, also in Folge auch nur zu etwa 2% an der Verbrennung irgendwelchen organischen Materials beteiligt.
Das bedeutet, die Milllarde Tonnen Reisstroh für D auf den Weltenegiebedarf hochgerechnet wären 50 Millarden Tonnen (trocken) Biomasse. Acht tonnen pro Kopf. Und da wirds eng für die GrünInnen.
Der größte Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen wird bereits genutzt.
Er wird benötigt für Lebensmittel. Die Biosphäre, zu der auch die Böden gehören nebst dem ganzen vielfältigen anderen Pflanzen- Tier- und Mikrobenzeugs, ist ein äußerst komplexes System dessen maßlose Übernutzung, insbesondere indem wir sie einfach verfeuern, uns extrem schnell an die Kehle springen wird. Der Kreislauf besteht nun mal nicht nur aus Kohlenstoff der aus der Luft geholt und zurückgepustet wird.

klartext
04.07.2008, 13:55
Alle Lösungen auf der Basis Biomasse scheitern am Ende am Mengenproblem. Allenfalls schüttet man damit ein Loch zu, um ein anderes aufzureissen.
Wasserstoff scheint mir deshalb immer noch als die beste alle Möglichkeiten.

jochen53
04.07.2008, 14:30
Der größte Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen wird bereits genutzt.
Er wird benötigt für Lebensmittel. Die Biosphäre, zu der auch die Böden gehören nebst dem ganzen vielfältigen anderen Pflanzen- Tier- und Mikrobenzeugs, ist ein äußerst komplexes System dessen maßlose Übernutzung, insbesondere indem wir sie einfach verfeuern, uns extrem schnell an die Kehle springen wird. Der Kreislauf besteht nun mal nicht nur aus Kohlenstoff der aus der Luft geholt und zurückgepustet wird.
Wenn das Öl zur Neige geht muss der Sprit anderweitig erzeugt werden, andernfalls geht es zurück auf die Bäume. Es behauptet ja auch niemand, dass Biomasse diese Lücke ganz alleine füllen muß. Ich halte es für möglich, dass in Zukunft damit hauptsächlich KFZ betrieben werden, die auf ein engmaschiges Tankstellennetz angewiesen sind. Schiffe, LKW, Busse, Taxis, Landmaschinen etc. könnten auch mit Wasserstoff betrieben werden. Dazu Strom aus der Wüste und Wärme aus Geothermie. Es gibt sicher noch diverse andere Möglichkeiten.

Der enorme Vorteil vom Biosprit liegt darin, dass dafür keine komplett neue und daher praktisch unbezahlbare Infrastruktur in Bezug auf Motoren, Tankstellen, Raffinerien, Pipelines etc. aufgebaut werden muss.

Wenn dann noch ein erheblicher Teil der zusätzlich benötigten Biomasse z.B. aus bewässerten Wüstenflächen stammt, könnte die künftige Energieversorgung umweltschonender sein als das bei den heutigen Methoden der Fall ist.

klartext
04.07.2008, 15:26
Wenn das Öl zur Neige geht muss der Sprit anderweitig erzeugt werden, andernfalls geht es zurück auf die Bäume. Es behauptet ja auch niemand, dass Biomasse diese Lücke ganz alleine füllen muß. Ich halte es für möglich, dass in Zukunft damit hauptsächlich KFZ betrieben werden, die auf ein engmaschiges Tankstellennetz angewiesen sind. Schiffe, LKW, Busse, Taxis, Landmaschinen etc. könnten auch mit Wasserstoff betrieben werden. Dazu Strom aus der Wüste und Wärme aus Geothermie. Es gibt sicher noch diverse andere Möglichkeiten.

Der enorme Vorteil vom Biosprit liegt darin, dass dafür keine komplett neue und daher praktisch unbezahlbare Infrastruktur in Bezug auf Motoren, Tankstellen, Raffinerien, Pipelines etc. aufgebaut werden muss.

Wenn dann noch ein erheblicher Teil der zusätzlich benötigten Biomasse z.B. aus bewässerten Wüstenflächen stammt, könnte die künftige Energieversorgung umweltschonender sein als das bei den heutigen Methoden der Fall ist.
Die dauerhafte Bewässerung von Wüsten ist nicht möglich. Sie führt mittelfristig zur Versalzung der Böden und damit zu ihrer endgültigen Unfruchtbarkeit. Im Iraqu gibt es riesige Gebiete, die davon betroffen sind.

Don
04.07.2008, 15:33
Wenn das Öl zur Neige geht muss der Sprit anderweitig erzeugt werden, andernfalls geht es zurück auf die Bäume. Es behauptet ja auch niemand, dass Biomasse diese Lücke ganz alleine füllen muß. Ich halte es für möglich, dass in Zukunft damit hauptsächlich KFZ betrieben werden, die auf ein engmaschiges Tankstellennetz angewiesen sind. Schiffe, LKW, Busse, Taxis, Landmaschinen etc. könnten auch mit Wasserstoff betrieben werden. Dazu Strom aus der Wüste und Wärme aus Geothermie. Es gibt sicher noch diverse andere Möglichkeiten.

Der enorme Vorteil vom Biosprit liegt darin, dass dafür keine komplett neue und daher praktisch unbezahlbare Infrastruktur in Bezug auf Motoren, Tankstellen, Raffinerien, Pipelines etc. aufgebaut werden muss.

Wenn dann noch ein erheblicher Teil der zusätzlich benötigten Biomasse z.B. aus bewässerten Wüstenflächen stammt, könnte die künftige Energieversorgung umweltschonender sein als das bei den heutigen Methoden der Fall ist.

Ich halte die Nutzung von Biomasse für KfZ für einen katastrophalen Irrweg. lokale Projekte für Heizzwecke oder zur Stromerzeugung o.k., aber nicht im flächendeckenden Einsatz.
H2 wäre schön, aber technisch eher problematisch aufgrund bestimmter physikalischer Nachteile. Er ließe sich aber am Herstellungsort relativ simpel mit bekannter Technik zu LPG synthetisieren lassen das einfach zu händeln ist, dies ist eine Kostenfrage die sich mit steigendem Öl ind Gaspreis von selbst erledigt.

Urmel aus dem Ei
04.07.2008, 15:43
Das Wichtigste ist doch, daß wir anfangen sparsamer zu leben, das ist das größte Einsparpotential.

Dieser Planet hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

jochen53
04.07.2008, 16:09
Die dauerhafte Bewässerung von Wüsten ist nicht möglich. Sie führt mittelfristig zur Versalzung der Böden und damit zu ihrer endgültigen Unfruchtbarkeit. Im Iraqu gibt es riesige Gebiete, die davon betroffen sind.
Kommt drauf an wie man das macht. Bei uns wachsen in einem Experiment gerade Tomaten und andere Gemüsesorten völlig unabhängig vom regulären Boden, ohne Kunstdünger und bislang auch ohne Pestizide. Möglicherweise werden das sogar die ersten taifunfesten Tomaten. Das alles geht sogar auf Betonboden:

http://www.buddel.de/kft/gemuese_experiment.htm

Die Fotos sind unten rechts.

klartext
04.07.2008, 16:20
Kommt drauf an wie man das macht. Bei uns wachsen in einem Experiment gerade Tomaten und andere Gemüsesorten völlig unabhängig vom regulären Boden, ohne Kunstdünger und bislang auch ohne Pestizide. Möglicherweise werden das sogar die ersten taifunfesten Tomaten. Das alles geht sogar auf Betonboden:

http://www.buddel.de/kft/gemuese_experiment.htm

Die Fotos sind unten rechts.

Das Problem ist, dass bei künstlicher Bewässerung das Wasser verdunstet, aber seine Mineralien im Boden bleiben. Regnet es so gut wie nie, werden diese nicht ausgewaschen und der Boden versaltzt. Im Iraqu gibt es Süsswasserseen, an deren Ufer deshalb nicht einmal ein Grashalm wächst.
Man löst das Problem durch eine sog. Tröpfchenbewässerung, d.h. man führt das Wasser über gelochte Schläuche direkt an die Einzelplfanze. So wird das Wasser direkt an einem kleinen Punkt an die Wurzeln herangeführt.
Dieses System ist natürlich für grossflächige Pflanzen wie Getreide, Mais etc. nicht geeignet.

jochen53
04.07.2008, 16:32
Wir haben ja eher das Problem mit zuviel Regen. Das Wasser läuft unten aus den Reis-Säcken einfach raus. Bislang hatten wir noch keine Probleme mit Staunässe. Die Tomaten sind jetzt z.T. schon 2 Monate alt und 80 cm hoch, es gibt noch keinerlei Anzeichen von Blattfäule oder anderen Problemen. Letztes Jahr hatten wir bei einem Freilandversuch in diesem Stadium einen 100% Totalschaden weil irgendwelche Viecher die Wurzeln angeknabbert hatten.

Nach der Ernte werden die Säcke geleert und die Erde mit etwas Kompost, Dung und Holzkohle angereichert, bevor neu abgefüllt wird. Ob das auf Dauer gutgeht wird man sehen müssen.

Manfred_g
08.07.2008, 16:14
Egal. Die einzig sinnvolle Lösung aller Probleme ist die Reduzierung der Bevölkerung.

Ich hätte bereits eine Namensliste... :]

FranzKonz
08.07.2008, 16:15
Das Wichtigste ist doch, daß wir anfangen sparsamer zu leben, das ist das größte Einsparpotential.

Dieser Planet hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

Dieser Planet hat vor allem zu viele jedermanns. :]

FranzKonz
08.07.2008, 16:16
Ich hätte bereits eine Namensliste... :]

Gut. Ich schreibe auch noch ein paar drauf und dann legen wir los. :cool2:

Biskra
08.07.2008, 16:19
Dieser Planet hat vor allem zu viele jedermanns. :]

Viel Spaß beim Freitod zum Wohle des Weltklimas.

FranzKonz
08.07.2008, 17:39
Viel Spaß beim Freitod zum Wohle des Weltklimas.

Wenn schon, dann als Selbstmordattentäter. :whis:

Biskra
08.07.2008, 17:52
Wenn schon, dann als Selbstmordattentäter. :whis:

Du solltest dir besser wieder ein Benutzerbild mit Zigarre zulegen.

http://www.buckstars.co.uk/images/old-lady-smoking-cigar.jpg

http://d.yimg.com/ca.yimg.com/p/080508/afp/icpsncv04080508210715photo00.jpg

http://m.gmgrd.co.uk/res/135.$plit/C_71_article_1047787_image_list_image_list_item_0_ image.jpg

http://finanzblog.kaywa.com/files/images/2007/11/480/mob755_1194204798.jpg


Am ehesten aber den rechten Teil dieses Bildes oder das darunter ;)

http://img.dailymail.co.uk/i/pix/2008/02_04/fumingDM2702_468x273.jpg

http://bp0.blogger.com/_g23luxfc5AY/R7se4UymRdI/AAAAAAAACNY/ItHMBBYg8OE/S185/hillary-cigar-guayabera.jpg

Stadtknecht
08.07.2008, 18:00
http://www.welt.de/wirtschaft/article2170681/Amerika_entdeckt_Biosprit_als_Ersatzdroge_fuer_Oel .html

Bakterie wandelt Kohlenstoff in Ethanol um. Der Energiegewinn ist dabei das 7,7 fache des Inputs.

Wenn das nicht interessant ist, was denn dann ?

Äh, es kommt mehr Energie heraus, als hineingesteckt wird?

Das kann nicht funktionieren!

Stadtknecht
08.07.2008, 18:03
Das Wichtigste ist doch, daß wir anfangen sparsamer zu leben, das ist das größte Einsparpotential.

Dieser Planet hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

Warum eigentlich immer wir?

Stadtknecht
08.07.2008, 18:54
Was haltet Ihr denn davon, wenn man im Hinblick aufs Energiesparen auch an die Heizungstechnik denkt?

Hier sehe ich wesentlich einfachere Lösungen auf Energiefragen, etwa im Bereich von Holzpelletsheizungen.

Es gibt sogar einen Holzpelletskessel, der mittels eines Stirlingmotors aus Holzpellets elektrischen Strom erzeugt.

www.sunmachine.de