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Vollständige Version anzeigen : Arbeitgeber schnüffeln im Privatleben von Auszubildenden



Maximilian
16.06.2008, 18:19
Offenbar wollen nicht nur Lidl, Edeka oder die Fast-Food-Kette Burger King detaillierte Informationen über ihre eigenen Beschäftigten erlangen, sondern auch weite Teile der Metall- und Elektroindustrie.

Der einzige Unterschied: Die Erkenntnisse sollen offen mittels eines Fragekatalogs erworben werden. So verschickt der Bildungsträger Berufliche Bildung GmbH im Auftrag des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) seit einigen Wochen Listen mit knapp 40 Fragen an Auszubildende, in denen sie aufgefordert werden, Fragen zu beantworten, die teils weit ins Persönliche reichen.

So will Südwestmetall wissen, ob der Lehrling Kirchen oder Moscheen besucht, ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Auch interessieren sich die Arbeitgeber für die Berufsausbildung der Eltern und dafür, welche Medien genutzt werden. Selbst über Geldangelegenheiten der Eltern wollen die Arbeitgeber Auskunft. Ob größere Dinge wie Fernseher, Waschmaschine oder Möbel aus Geldmangel nicht oder nur auf Raten gekauft
werden konnten, will Südwestmetall wissen, oder ob die Eltern Kunstwerke, Auto oder Haus mit Garten besäßen. Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall, verteidigt die Aktion als "größeres Forschungsprojekt" zur Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative Start 2000 Plus - Anonymität selbstverständlich garantiert. Doch gleich am Anfang werden Personennummer sowie Schul und Unternehmensnummer abgefragt. Zudem berichten Auszubildende, dass die künftige berufliche Entwicklung an das Ausfüllen der Bögen geknüpft werde.

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,559689,00.html

"Anonymität selbstverständlich garantiert." :hihi:

Es ist was faul im Staate Deutschland, oder wie seht Ihr das?

El Lute
16.06.2008, 22:17
So geht das nicht weiter. Eine Dreistigkeit dafür auch noch die Wissenschaft vorzuschieben. Ist dieser Irrsinn überhaupt noch aufzuhalten?

McDuff
17.06.2008, 06:02
Stasi ist überall und die Bürgerrechte verkommen zur Farce. Aber auf dreiste Fragen kann man nur mit dreisten Lügen antworten.

Drache
17.06.2008, 10:20
Einfach keine Fragen beantworten und auch sonstige Dinge, die in diese Rictung gehen, einfach verweigern!

Felidae
17.06.2008, 10:23
Das ist doch gar nichts. Ich kenne Leute, denen von ihren Ausbildern Gentests abverlangt wurden.

politisch Verfolgter
17.06.2008, 14:27
Niemand darf per Gesetz mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert werden. Wir benötigen Wissenschaften, die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter flankieren.
Es darf keine öffentl. finanzierten Wissenschaften geben, die Menschen zum Kostenfaktor der Bewirtschaftung fremder Vermögen und Kredite marginalisieren.

Azrael
18.06.2008, 13:45
"ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben."

:lach:
Wie geil ist das denn?

"Sind Sie drogensüchtig und/oder stinkfaul und undiszipliniert?

Ja/Nein (bitte wahrheitsgemäß antworten)"

:D

Der kritische Denker
18.06.2008, 14:14
"ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben."

:lach:
Wie geil ist das denn?

"Sind Sie drogensüchtig und/oder stinkfaul und undiszipliniert?

Ja/Nein (bitte wahrheitsgemäß antworten)"

:D

:D Was erwarten die? Dass man seinen Drogenkonsum bei der Einstellung erwähnt? :))

Felidae
18.06.2008, 14:15
:D Was erwarten die? Dass man seinen Drogenkonsum bei der Einstellung erwähnt? :))

Ach, ich wurde damals auch danach gefragt :).

Stadtknecht
18.06.2008, 14:28
Erstens muß man diese Fragen nicht wahrheitsgemäß beantworten.

Zweitens wüßte ich als Arbeitgeber auch gerne, ob der Azubi, den ich einstelle, kifft, kokst, säuft, stiehlt, sich prügelt, dessen Eltern verschuldet sind usw.

Stadtknecht
18.06.2008, 14:31
:D Was erwarten die? Dass man seinen Drogenkonsum bei der Einstellung erwähnt? :))

Im öffentlichen Dienst und in größeren Betrieben muß sich der Bewerber einem Drugscreening unterziehen.

wtf
18.06.2008, 14:44
Zweitens wüßte ich als Arbeitgeber auch gerne, ob der Azubi, den ich einstelle, kifft, kokst, säuft, stiehlt, sich prügelt, dessen Eltern verschuldet sind usw.

Man liegt meistens richtig, wenn man bis zum Beweis des Gegenteils genau davon ausgeht.

Prokurist
18.06.2008, 14:56
Erstens muß man diese Fragen nicht wahrheitsgemäß beantworten.

Zweitens wüßte ich als Arbeitgeber auch gerne, ob der Azubi, den ich einstelle, kifft, kokst, säuft, stiehlt, sich prügelt, dessen Eltern verschuldet sind usw.

Also die Frage nach dem Drogenkonsum ist, denke ich, schon legitim. Ansonsten mache ich mir ein Bild anhand des Menschen, der mein Auszubildender ist, an seiner Bereitschaft und seinen Leistungen. Der familiäre Hintergrund geht mich dagegen gar nichts an! Warum sollte mich das interessieren?

Volkov
18.06.2008, 15:16
Einfach keine Fragen beantworten und auch sonstige Dinge, die in diese Rictung gehen, einfach verweigern!

Problem ist dann nur: Die bohren nach und werden pampig und das Schlimmste: Sie sitzen IMMER am längeren Hebel ! (meine Erfahrung)

Stadtknecht
18.06.2008, 15:25
Also die Frage nach dem Drogenkonsum ist, denke ich, schon legitim. Ansonsten mache ich mir ein Bild anhand des Menschen, der mein Auszubildender ist, an seiner Bereitschaft und seinen Leistungen. Der familiäre Hintergrund geht mich dagegen gar nichts an! Warum sollte mich das interessieren?

Weil das Elternhaus den menschen prägt.

Wenn die Eltern überschuldet sind o.ä. kann ich davon ausgehen, daß auch der Sohn oder die Tochter nicht mit Geld umgehen kann, weil er oder sie es nicht gelernt hat.

Einem solchen Azubi sollte man also kein Bargeld überlassen, oder Kontovollmachten erteilen, oder ihn in Jobs, wo dieses notwendig ist, erst gar nicht einstellen.

Prokurist
18.06.2008, 15:38
Weil das Elternhaus den menschen prägt.

Wenn die Eltern überschuldet sind o.ä. kann ich davon ausgehen, daß auch der Sohn oder die Tochter nicht mit Geld umgehen kann, weil er oder sie es nicht gelernt hat.

Einem solchen Azubi sollte man also kein Bargeld überlassen, oder Kontovollmachten erteilen, oder ihn in Jobs, wo dieses notwendig ist, erst gar nicht einstellen.

Halte mich für blöde, aber bei mir bekommt ersteinmal Jeder, ohne Ansehen seiner Herkunft, eine Chance, sofern die Grundvoraussetzungen (Schulabschluß etc.) gegeben sind!

N.S.: Ich habe auch schon junge Leute aus bspw. verschuldeten Haushalten erlebt, die aufgrund der dort gemachten Erfahrungen erst recht das Gegenteil dessen gelebt haben.

Stadtknecht
18.06.2008, 17:36
Halte mich für blöde, aber bei mir bekommt ersteinmal Jeder, ohne Ansehen seiner Herkunft, eine Chance, sofern die Grundvoraussetzungen (Schulabschluß etc.) gegeben sind!

N.S.: Ich habe auch schon junge Leute aus bspw. verschuldeten Haushalten erlebt, die aufgrund der dort gemachten Erfahrungen erst recht das Gegenteil dessen gelebt haben.

Ich halte Dich nicht für blöde, sondern für genau das Gegenteil.

So ehrenwert Deine Ansicht ist, aber versetze Dich mal in die Situation eines Kleinbetriebes, sagen wir, einer Bäckerei.
Kann es sich der Chef leisten, einen zwielichtigen Azubi an die Kasse zu stellen, auf die Gefahr hin, daß er hineingreift?

Prokurist
18.06.2008, 17:42
Ich halte Dich nicht für blöde, sondern für genau das Gegenteil.

So ehrenwert Deine Ansicht ist, aber versetze Dich mal in die Situation eines Kleinbetriebes, sagen wir, einer Bäckerei.
Kann es sich der Chef leisten, einen zwielichtigen Azubi an die Kasse zu stellen, auf die Gefahr hin, daß er hineingreift?

Nur weil die Eltern Schulden haben, ist der Auszubildende noch lange nicht 'zwielichtig'. Außerdem ist man immer dazu verpflichtet bzw. angehalten seine Angestellten, egal welchen Leumundes, zu kontrollieren. Ich weiß in der Regel, wer Zugang zur Kasse hat bzw. wird das festgelegt. Wenn Jemand anderes die Kasse übernimmt, wird ein entsprechendes Übergabeprotokoll gefertigt. Am Ende des Tages wird die Kasse abgeschlossen und dann stellt sich recht rasch heraus, wenn Etwas fehlt.
Grundsätzlich kann man Niemandem trauen. Nur muß man davon schonmal absehen. Kontrolle kann zwar nie wirklich lückenlos erfolgen, aber hilft dabei. ;)

William
21.06.2008, 17:32
Die Sippenhaft wurde mal in Deutschland abgeschafft .. mit H4 und diesen Fragebögen ist sie wohl wieder eingeführt.

Und seit wann bekommt ein Azubi irgendwelche Vollmachten für die Betriebskasse geschweige denn darf überhaupt in den Finanzen rumwurschteln ?

Für Einstellungen gibt es Eignungstests die völlig ausreichend sind.

Alion
21.06.2008, 17:55
:D Was erwarten die? Dass man seinen Drogenkonsum bei der Einstellung erwähnt? :))

Das brauchst Du nicht, viele Firmen machen bei den Azubis ein umfassendes Drogen Screening. Sogar mit A und B Probe.
Diese sind übrigens erstaunlich oft positiv.


MfG
Alion

lupus_maximus
21.06.2008, 18:47
Das brauchst Du nicht, viele Firmen machen bei den Azubis ein umfassendes Drogen Screening. Sogar mit A und B Probe.
Diese sind übrigens erstaunlich oft positiv.


MfG
Alion
Zu wieviel Prozent?

Kann man von neunzig Prozent ausgehen?
Denn dann rentiert sich kein Betrieb mehr in Deutschland.

lupus_maximus
21.06.2008, 18:54
Weil das Elternhaus den menschen prägt.

Wenn die Eltern überschuldet sind o.ä. kann ich davon ausgehen, daß auch der Sohn oder die Tochter nicht mit Geld umgehen kann, weil er oder sie es nicht gelernt hat.

Einem solchen Azubi sollte man also kein Bargeld überlassen, oder Kontovollmachten erteilen, oder ihn in Jobs, wo dieses notwendig ist, erst gar nicht einstellen.
Man kann auch davon ausgehen, daß Kinder aus Haushalten des ÖD genauso schwergängig wie die Eltern sind. Beamtenkinder würde ich nie einstellen.

Alion
22.06.2008, 05:17
Zu wieviel Prozent?

Kann man von neunzig Prozent ausgehen?
Denn dann rentiert sich kein Betrieb mehr in Deutschland.

Ich muss mich hier auf die Aussage einer Freundin verlassen, die in der ärztlichen Abteilung einer großen deutschen Firma tätig ist. Sie sprach von ca. 15-20% positiven Drogen screenings.

Ich persönlich hätte nicht mit einer derart hohen Quote gerechnet.


MfG
Alion

Shiai
24.06.2008, 17:31
So ehrenwert Deine Ansicht ist, aber versetze Dich mal in die Situation eines Kleinbetriebes, sagen wir, einer Bäckerei.
Kann es sich der Chef leisten, einen zwielichtigen Azubi an die Kasse zu stellen, auf die Gefahr hin, daß er hineingreift?
In dem Fall hat er schlicht selbst versagt. Zugriff auf Bargeld ist normalerweise streng geregelt und wird entsprechend protokolliert. Wenn also ein Azubi sich unbemerkt an einer Barkasse bedienen kann, ist das schlichte Schlamperei.

klartext
24.06.2008, 17:50
Die Sippenhaft wurde mal in Deutschland abgeschafft .. mit H4 und diesen Fragebögen ist sie wohl wieder eingeführt.

Und seit wann bekommt ein Azubi irgendwelche Vollmachten für die Betriebskasse geschweige denn darf überhaupt in den Finanzen rumwurschteln ?

Für Einstellungen gibt es Eignungstests die völlig ausreichend sind.

Was ausreichend ist, bestimmt der Arbeitgeber,weil er einen Lehrling 3 Jahre an der Backe hat und in dieser Zeit Probleme vermeiden möchte.
Diese Fragebögen kommen nicht zufällig sondern beruhen auf vielen schlechten Erfahrungen. Oft handelt es sich um Hauptschüler aus der untersten Schublade und es ist ratsam, vor einem Vorstellungsgespräch die Schluffen auszusortieren.
Nach einer Umfrage der Handwerkskammer geben 40 % der Betriebe in Brandenburg an, keine geeigneten Lehrlinge zu finden. An den Betrieben liegt dies sicher nicht.

DoMonRai
26.06.2008, 00:57
Wenn ich mich recht entsinne, dann wurde neulich in einem anderen Fred hier die Zulässigkeit von Bewerbungsunterlagen vor dem Hintergrund von Datenschutzaspekten in Frage gestellt.

So einfach finde ich es nicht, da eine klare Grenzlinie zu ziehen. Wenn der Arbeitgeber keine Alkis befördern will, dann kann man ihm das wohl schwerlich vorwerfen. Bei den Gewohnheiten der Religionsausübung habe ich eher meine Zweifel. Soll doch jeder Erwachsene selbst wissen, was er warum anbetet - so lange er keine Aversionen gegen Andersgläubige hegt.

Im Übrigen zwingt einen niemand dazu, einen Fragebogen vollständig auszufüllen. Das sollte man immer nach bestem Wissen und Gewissen machen. Je nach Gewitztheit derjenigen, die die Evaluation durchführen, könnte es im vorliegenden Fall sogar im eigenen Interesse sein, gerade durch bewusstes Auslassen vereinzelter und all zu persönlicher Fragen die eigene Integrität zu beweisen.

GmbH
20.07.2008, 21:53
Problem ist dann nur: Die bohren nach und werden pampig und das Schlimmste: Sie sitzen IMMER am längeren Hebel ! (meine Erfahrung)



Oha ...

lagen sie mit ihren Vermutungen bei dir etwa ganz richtig ?

Volkov
21.07.2008, 00:23
Oha ...

lagen sie mit ihren Vermutungen bei dir etwa ganz richtig ?

Ne, lagen sie nicht.

Freikorps
21.07.2008, 07:45
Wie ich aus leidvoller täglicher Erfahrung weiß, ist es für Arbeitgeber nicht leicht schwarze Schafe wieder los zu werden. Selbst bei Leuten die klauen und schlimmeres darf man vor dem Arbeitsgericht noch kräftig Abfindungen löhnen. Es ist daher meines Erachtens schon nachvollziehbar, daß sich die Arbeitgeber kein faules Ei ins Nest legen wollen. Unbestritten, daß einige dabei übers Ziel hinausschießen!

lupus_maximus
21.07.2008, 07:52
Wie ich aus leidvoller täglicher Erfahrung weiß, ist es für Arbeitgeber nicht leicht schwarze Schafe wieder los zu werden. Selbst bei Leuten die klauen und schlimmeres darf man vor dem Arbeitsgericht noch kräftig Abfindungen löhnen. Es ist daher meines Erachtens schon nachvollziehbar, daß sich die Arbeitgeber kein faules Ei ins Nest legen wollen. Unbestritten, daß einige dabei übers Ziel hinausschießen!
Dies mit den Abfindungen ist auch so eine Sache!

Warum soll ich Abfindungen zahlen wenn ich jemanden kündige?
Schon garnicht wenn ich keinen Lohn schuldig bin?

sunbeam
21.07.2008, 09:10
Offenbar wollen nicht nur Lidl, Edeka oder die Fast-Food-Kette Burger King detaillierte Informationen über ihre eigenen Beschäftigten erlangen, sondern auch weite Teile der Metall- und Elektroindustrie.

Der einzige Unterschied: Die Erkenntnisse sollen offen mittels eines Fragekatalogs erworben werden. So verschickt der Bildungsträger Berufliche Bildung GmbH im Auftrag des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) seit einigen Wochen Listen mit knapp 40 Fragen an Auszubildende, in denen sie aufgefordert werden, Fragen zu beantworten, die teils weit ins Persönliche reichen.

So will Südwestmetall wissen, ob der Lehrling Kirchen oder Moscheen besucht, ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Auch interessieren sich die Arbeitgeber für die Berufsausbildung der Eltern und dafür, welche Medien genutzt werden. Selbst über Geldangelegenheiten der Eltern wollen die Arbeitgeber Auskunft. Ob größere Dinge wie Fernseher, Waschmaschine oder Möbel aus Geldmangel nicht oder nur auf Raten gekauft
werden konnten, will Südwestmetall wissen, oder ob die Eltern Kunstwerke, Auto oder Haus mit Garten besäßen. Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall, verteidigt die Aktion als "größeres Forschungsprojekt" zur Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative Start 2000 Plus - Anonymität selbstverständlich garantiert. Doch gleich am Anfang werden Personennummer sowie Schul und Unternehmensnummer abgefragt. Zudem berichten Auszubildende, dass die künftige berufliche Entwicklung an das Ausfüllen der Bögen geknüpft werde.

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,559689,00.html

"Anonymität selbstverständlich garantiert." :hihi:

Es ist was faul im Staate Deutschland, oder wie seht Ihr das?

Na ja...! Wir leben in einer Zeit, in der wir über Datenschutzverletzungen debattieren und gleichzeitig auf youtube, StudiVZ und Nachtagenten unser intimsten privatleben einer kranken Gesellschaft zur Verfügung stellen, inkl. Fotos etc. Also was bitte schön soll´s nun werden? Entweder sich beschweren wenn der Chef sich beschwert, dass man zwischen 11:34 Uhr und 11:54 ein privates Telefonat geführt hat oder aber nicht 48 Bilder des letzten Malle-Urlaubs ins Netz stellen, damit jeder die Hängetitten der Freundin und den eigenen Bierbauch vor dem "Oberbayern" beglotzen kann!

Kimyager
21.07.2008, 09:40
Bei Abkömmlingen von Versagern (welche den überwiegenden Teil des Tages im Netz herumlungern und sich irgendetwas zusammenspinnen) hätte ich zugegebenermaßen Bedenken. Es sollte allerdings im Falle einer möglichen Zusammenarbeit nicht das einzige Ausschlusskriterium sein.

Trashcansinatra
27.07.2008, 01:15
Offenbar wollen nicht nur Lidl, Edeka oder die Fast-Food-Kette Burger King detaillierte Informationen über ihre eigenen Beschäftigten erlangen, sondern auch weite Teile der Metall- und Elektroindustrie.

Der einzige Unterschied: Die Erkenntnisse sollen offen mittels eines Fragekatalogs erworben werden. So verschickt der Bildungsträger Berufliche Bildung GmbH im Auftrag des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) seit einigen Wochen Listen mit knapp 40 Fragen an Auszubildende, in denen sie aufgefordert werden, Fragen zu beantworten, die teils weit ins Persönliche reichen.

So will Südwestmetall wissen, ob der Lehrling Kirchen oder Moscheen besucht, ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Auch interessieren sich die Arbeitgeber für die Berufsausbildung der Eltern und dafür, welche Medien genutzt werden. Selbst über Geldangelegenheiten der Eltern wollen die Arbeitgeber Auskunft. Ob größere Dinge wie Fernseher, Waschmaschine oder Möbel aus Geldmangel nicht oder nur auf Raten gekauft
werden konnten, will Südwestmetall wissen, oder ob die Eltern Kunstwerke, Auto oder Haus mit Garten besäßen. Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall, verteidigt die Aktion als "größeres Forschungsprojekt" zur Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative Start 2000 Plus - Anonymität selbstverständlich garantiert. Doch gleich am Anfang werden Personennummer sowie Schul und Unternehmensnummer abgefragt. Zudem berichten Auszubildende, dass die künftige berufliche Entwicklung an das Ausfüllen der Bögen geknüpft werde.

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,559689,00.html

"Anonymität selbstverständlich garantiert." :hihi:

Es ist was faul im Staate Deutschland, oder wie seht Ihr das?

Die Gier nach Informationen ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Nur die Mittel, um dies zu bewerkstelligen, sind für jedermann günstiger geworden und sind leichter zu beschaffen als früher.

Dagegen helfen für den einzelnen nur:

Kenntnisse der gängigen Straf- und Zivilrechtsbestimmungen


wann darf ich lügen?
wie sammle ich Beweise gegen ungerechtfertigte Bespitzelung?


Hoch ausgeprägtes Bewußtsein für datenschutzspezifische Zusammenhänge


Spärliche Benutzung von "Web 2.0"-Tools (Xing, StudiVZ et al.)
Wenige benutzerspezifische Daten im Nutzerprofil hinterlassen (NIEMALS, wirklich NIEMALS den richtigen Namen in Foren verwenden!!!)
Möglichst Verschlüsselungs- und Anonymisierungstools in Beruf- und Privatbereich benutzen
Finger weg von Kundenkarten (Payback et al.) und Gewinnspielen. Data-Warehouses müssen leider ohne meine Daten auskommen, außerdem ...
...möglichst wenig mit Kreditkarten oder EC-Karten bezahlen. Wenn, dann nur solche Sachen wie Bio-Lebensmittel oder Mineralwasser. Wer seine Spirituosen und Kippen unbar bezahlt - sollte sich nicht wundern, wenn er irgendwann im Visier der Krankenversicherung ist (ich weiß, das es illegal wäre, aber es findet sich immer ein Grund)
Ausdrücklich dem Eintrag in öffentliche Adressbücher bzw. Telefonbücher widersprechen


Im übrigen halte ich es aufgrund der gemachten Erfahrungen in der heutigen Zeit für angebracht, als Arbeitnehmer selber sog. Countersurveillance zu betreiben. Diktiergeräte und Wanzen kosten heute nicht mehr die Welt und wenn man weiß, wo man entsprechende Informationen legal/halblegal/illegal herbekommt, kann man manchem Zeitgenossen, der es mit einem nicht besonders gut meint, Paroli bieten.

Ich setze lieber auf Netzwerke aus Fleisch und Blut. Und wenn man da die entsprechenden Leute kennt und derjenige auch für andere im Netzwerk von Nutzen ist, kennt man sich und hilft man sich.

Es gibt immer einen PC-Zauberer oder einen "1%-Biker", der juristische Hilfe braucht (z. B. Steuererklärung oder Vertragsrecht) - irgendwann brauche ich auch deren Hilfe immer mal ...

Zimbelstern
27.07.2008, 07:28
Offenbar wollen nicht nur Lidl, Edeka oder die Fast-Food-Kette Burger King detaillierte Informationen über ihre eigenen Beschäftigten erlangen, sondern auch weite Teile der Metall- und Elektroindustrie.

Der einzige Unterschied: Die Erkenntnisse sollen offen mittels eines Fragekatalogs erworben werden. So verschickt der Bildungsträger Berufliche Bildung GmbH im Auftrag des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) seit einigen Wochen Listen mit knapp 40 Fragen an Auszubildende, in denen sie aufgefordert werden, Fragen zu beantworten, die teils weit ins Persönliche reichen.

So will Südwestmetall wissen, ob der Lehrling Kirchen oder Moscheen besucht, ob in den letzten zwölf Monaten Zigaretten, Alkohol, Cannabis oder Kokain konsumiert wurde oder ob es schwerfalle, schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Auch interessieren sich die Arbeitgeber für die Berufsausbildung der Eltern und dafür, welche Medien genutzt werden. Selbst über Geldangelegenheiten der Eltern wollen die Arbeitgeber Auskunft. Ob größere Dinge wie Fernseher, Waschmaschine oder Möbel aus Geldmangel nicht oder nur auf Raten gekauft
werden konnten, will Südwestmetall wissen, oder ob die Eltern Kunstwerke, Auto oder Haus mit Garten besäßen. Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall, verteidigt die Aktion als "größeres Forschungsprojekt" zur Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative Start 2000 Plus - Anonymität selbstverständlich garantiert. Doch gleich am Anfang werden Personennummer sowie Schul und Unternehmensnummer abgefragt. Zudem berichten Auszubildende, dass die künftige berufliche Entwicklung an das Ausfüllen der Bögen geknüpft werde.

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,559689,00.html

"Anonymität selbstverständlich garantiert." :hihi:

Es ist was faul im Staate Deutschland, oder wie seht Ihr das?

es wäre für die beurteilung der sache hilfreich, wenn ein link auf den fragebogen gelegt wird. beim "spiegel" las ich über die empörung, fand jedoch keinen verweis auf die quelle.

lupus_maximus
27.07.2008, 07:44
es wäre für die beurteilung der sache hilfreich, wenn ein link auf den fragebogen gelegt wird. beim "spiegel" las ich über die empörung, fand jedoch keinen verweis auf die quelle.
Im kommenden Mitbürgerkrieg ist es für den Betrieb besser, wenn er keine Mitarbeiter beschäftigt, die dem Gegner zugerechnet werden können.
Z.B. Mitarbeiter, deren Eltern dem ÖD angehören oder Religionsangehörige, die ihre Religion mit Gewalt durchsetzen wollen. Alleine schon deswegen um Sabotage im Betrieb zu verhindern.
Der ÖD wird im kommenden Bürgerkrieg kaum auf der Seite der Urdeutschen stehen, daran wurde schließlich 40 Jahre gearbeitet!

Trashcansinatra
27.07.2008, 09:44
Im kommenden Mitbürgerkrieg ist es für den Betrieb besser, wenn er keine Mitarbeiter beschäftigt, die dem Gegner zugerechnet werden können.
Z.B. Mitarbeiter, deren Eltern dem ÖD angehören oder Religionsangehörige, die ihre Religion mit Gewalt durchsetzen wollen. Alleine schon deswegen um Sabotage im Betrieb zu verhindern.
Der ÖD wird im kommenden Bürgerkrieg kaum auf der Seite der Urdeutschen stehen, daran wurde schließlich 40 Jahre gearbeitet!

Und nicht das Scientologenpack in der Shitlist vergessen ... :old: :gesetz: :gesetz:

Zum Thema "Spionage und Sabotage im Betrieb" (auch der Titel eines Buches vom Kriminologen Clemens Amelunxen) bitte ich doch eines nie zu vergessen: das beste Mittel gegen solche Verhaltensweisen bleibt immer noch ein verantwortungsvoller Managementstil.

Fraudulente Verhaltensweisen von Angestellten oder Arbeitern hängen auch nicht selten mit dem Betriebsklima und der charakterlichen Minderwertigkeit von Vorgesetzten zusammen - Großunternehmen sind da tendenziell stärker anfällig als KMUs.

Nichtraucher
05.08.2008, 16:43
"Sind Sie drogensüchtig und/oder stinkfaul und undiszipliniert?

Ja/Nein (bitte wahrheitsgemäß antworten)"

:D


Das wurde ich mal bei einem Vorstellungsgespräch gefragt. (Neben vielen anderen Fragen wie z. B. ob ich Lust hätte, einige Tage kostenlos probezuarbeiten...)

Stadtknecht
06.08.2008, 09:24
Im kommenden Mitbürgerkrieg ist es für den Betrieb besser, wenn er keine Mitarbeiter beschäftigt, die dem Gegner zugerechnet werden können.
Z.B. Mitarbeiter, deren Eltern dem ÖD angehören oder Religionsangehörige, die ihre Religion mit Gewalt durchsetzen wollen. Alleine schon deswegen um Sabotage im Betrieb zu verhindern.
Der ÖD wird im kommenden Bürgerkrieg kaum auf der Seite der Urdeutschen stehen, daran wurde schließlich 40 Jahre gearbeitet!

Da du offenbar unter Paranoia leidest, möchte ich Dich beruhigen, quasi verbales, bzw. narratives Diazepam verabreichen.

Sollte es zu einem "Mitbürgerkrieg" kommen, weiß ich sehr wohl auf welcher Seite ich als Beamter und somit Angehöriger des ÖD stehen werde und es ist nicht die Seite, zu der Du mich rechnest.

Wo siehst Du eigentlich Deine Rolle in dieser Situation?
Als Führungspersönlichkeit bist Du jedenfalls zu dumm.

lupus_maximus
06.08.2008, 10:38
Da du offenbar unter Paranoia leidest, möchte ich Dich beruhigen, quasi verbales, bzw. narratives Diazepam verabreichen.

Sollte es zu einem "Mitbürgerkrieg" kommen, weiß ich sehr wohl auf welcher Seite ich als Beamter und somit Angehöriger des ÖD stehen werde und es ist nicht die Seite, zu der Du mich rechnest.

Wo siehst Du eigentlich Deine Rolle in dieser Situation?
Als Führungspersönlichkeit bist Du jedenfalls zu dumm.
Kaum, aber wenn man weiß das unsere Volkszertreter eindeutig auf der Seite der Musel sind, muß man davon ausgehen, das sie im Kommenden Mitbürgerkrieg nicht auf unserer Seite sind!
Wer etwas anderes behauptet, möchte dies nur schönreden.
Diesen Politikern in diesem Land glaube ich auf diesem Gebiet kein einziges Wort mehr!