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Vollständige Version anzeigen : Gründung einer neuen Rechts-Partei?



ospreu
05.12.2004, 17:55
Im moment meinen alle die Rechten wären wieder da ... ,doch man siehe sich doch mal die Rechten Parteien an.
Die NPD denken an ein 4. Reich was sie wahrscheinlich nie umsetzen können da der Verfassungsschutz fast alles blockiert, die DVU ist ohne einen Gerhard Frey nichts... und die Republikaner verlieren immer mehr Mitglieder und versinken immer mehr ins Bedeutungslose.

Es sollte eine Alternative zu CDU/CSU, FDP geschaffen werden. Vielleicht wäre es ja sogar möglich patriotische Sozialisten von der SPD wegzuholen.

Was sagt ihr dazu, ist eine neue Partei unnötig, oder wird die NPD sich im Bundestag etablieren können, denn an die DVU und Republikaner glaube ich nicht mehr

Scotty
05.12.2004, 18:24
Im moment meinen alle die Rechten wären wieder da ... ,doch man siehe sich doch mal die Rechten Parteien an.
Die NPD denken an ein 4. Reich was sie wahrscheinlich nie umsetzen können da der Verfassungsschutz fast alles blockiert, die DVU ist ohne einen Gerhard Frey nichts... und die Republikaner verlieren immer mehr Mitglieder und versinken immer mehr ins Bedeutungslose.

Es sollte eine Alternative zu CDU/CSU, FDP geschaffen werden. Vielleicht wäre es ja sogar möglich patriotische Sozialisten von der SPD wegzuholen.

Was sagt ihr dazu, ist eine neue Partei unnötig, oder wird die NPD sich im Bundestag etablieren können, denn an die DVU und Republikaner glaube ich nicht mehr

Solange sie ein paar Punkte in ihr Wahlprogramm aufnimmt und sich dann auch daran hält!!!
Die Punkte wären z.B. Anerkennen der jetzigen Grenzen der BRD. Sprich, keine Forderungen nach Rückgabe der nach Beendigung des WK II abgegebenen Gebiete wie z.B. Ostpreußen.
Gleichstellung aller Lebensgemeinschaften, auch Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften.
Keine Repressalien gegen Ausländer, solange diese nicht strafauffällig werden.
Förderung der Toleranz bei allen Bevölkerungsschichten.
Mmmmmhhh, das ist im Moment alles, aber mir fallen noch ein paar Punkte ein.

Gruß

Scotty

Beverly
05.12.2004, 18:42
Im moment meinen alle die Rechten wären wieder da ... ,doch man siehe sich doch mal die Rechten Parteien an.
Die NPD denken an ein 4. Reich was sie wahrscheinlich nie umsetzen können da der Verfassungsschutz fast alles blockiert, die DVU ist ohne einen Gerhard Frey nichts... und die Republikaner verlieren immer mehr Mitglieder und versinken immer mehr ins Bedeutungslose.

Es sollte eine Alternative zu CDU/CSU, FDP geschaffen werden. Vielleicht wäre es ja sogar möglich patriotische Sozialisten von der SPD wegzuholen.

Was sagt ihr dazu, ist eine neue Partei unnötig, oder wird die NPD sich im Bundestag etablieren können, denn an die DVU und Republikaner glaube ich nicht mehr

Ich werde einer "rechten" Partei nie angehören oder sie als Anhängerin unterstützen, gebe aber trotzdem meinen Senf dazu.

Eine neue "Rechtspartei" sollte nicht - wie das die NPD tut - mit kaum verhüllten extremen Positionen nach Wählern suchen, die es gar nicht. Viele sind unzufrieden aber kaum einer von denen will ein 4. Reich und Orgien in Schwarz-Weiß-Rot schrecken eher ab.
Wie in dem Eingangspost geschrieben, sollte sie sich auf diejenigen (ehemalige) Wähler der Union, der FDP und vielleicht auch der SPD konzentrieren, die unzufrieden sind, aber keine alternative Linkspartei wählen würden. Das kann sie weder mit Populismus in der Art von Schill erreichen noch indem sie versucht, die Union rechts zu überholen. Die Union ist schon weit rechts, nur auf die globalisierte, individuell-extremistische, kapitalistische und USA-hörige Art und Weise. Die soziale Eiseskälte ihrer Anzünge erschreckt vielleicht nicht nur ihre linken Gegner, sondern langsam auch ihre spießigen, kleinbürgerlichen Wähler. HIER wäre viel Raum für Alternativen und Abgrenzungen, gerade auch im Hinterfragen eines Amok laufenden Kapitalismus. Kapitalismus-hörige Parteien haben wir genug ...

Beverly
05.12.2004, 18:51
Gleichstellung aller Lebensgemeinschaften, auch Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften.
Ernst Röhm war schwul und solange Hitler ihn noch brauchte, war ihm das egal. Michael Kühnen war auch schwul ... die Rechten sollten den Schwulenhaß endlich streichen.

Scotty
05.12.2004, 19:13
Sag ich doch.....knuddelchen

Gruß

Scotty

mentecaptus
05.12.2004, 19:13
Im moment meinen alle die Rechten wären wieder da ... ,doch man siehe sich doch mal die Rechten Parteien an.
Die NPD denken an ein 4. Reich was sie wahrscheinlich nie umsetzen können da der Verfassungsschutz fast alles blockiert, die DVU ist ohne einen Gerhard Frey nichts... und die Republikaner verlieren immer mehr Mitglieder und versinken immer mehr ins Bedeutungslose.

Es sollte eine Alternative zu CDU/CSU, FDP geschaffen werden. Vielleicht wäre es ja sogar möglich patriotische Sozialisten von der SPD wegzuholen.

Was sagt ihr dazu, ist eine neue Partei unnötig, oder wird die NPD sich im Bundestag etablieren können, denn an die DVU und Republikaner glaube ich nicht mehr
Die NPD/DVU wird es nicht in den Bundestag schaffen. Eine Alternative zur Union ist nicht nötig; die REPs könnten aber mittelfristig als einzige demokratische Rechtsaußenpartei eine Chance haben, weil die nationalen Demokraten vom Nazi-Kurs der NPD/DVU abgestoßen werden - dort sammeln sich die braunen SA-Horden der Gegenwart.

prinzregent
05.12.2004, 19:17
In Deutschland bedarf es einer neuen Nationalpartei!
Ich spreche mich für eine NEUE Nationalsozialistische/ Faschistische Partei aus, UNABHÄNGIG DER GESCHICHTE GEGENÜBER.

Parteien wie NPD, DVU etc. sind unfähig jemals eine hohe Stellung zu erreichen.

sperschi
05.12.2004, 19:43
Union passt. Alles in OK. Was gibts auszusetzen?!

Roter Prolet
05.12.2004, 19:45
Union passt. Alles in OK. Was gibts auszusetzen?!

Ja klar passt die Union. Und zwar in das Wesen des Kapitalismus.

sperschi
05.12.2004, 19:46
Ja klar passt die Union. Und zwar in das Wesen des Kapitalismus.
Was gibt's daran auszusetze, im Kapitalismus geht's jedem gut, vorallem, wenn man in einem Sozialstaat wie der BRD lebt.

Beverly
05.12.2004, 20:20
Die NPD/DVU wird es nicht in den Bundestag schaffen.
Falls die NPD sich doch in den Parlamenten einnistet, wird die Union nach einer Schamfrist von ein bis zwei Legislaturperioden mit denen gemeinsame Sache machen. Die NPD wird dann vielleicht von Schwarz-Weiß-Rot auf Schwarz-Rot-Gold umsteigen müssen, um "koalitionsfähig" zu sein, doch mit Sicherheit werden sich die schlechtesten Elemente beider Parteien verbinden: Chauvinismus, Rassismus und Intoleranz der NPD mit der sozialen Eiseskälte und Kapitalismus-Hörigkeit der Union.


weil die nationalen Demokraten vom Nazi-Kurs der NPD/DVU abgestoßen werden - dort sammeln sich die braunen SA-Horden der Gegenwart.gut beaufsichtigt von den dort auch vertretenen VS-Mitarbeitern :D

sperschi
05.12.2004, 20:22
, doch mit Sicherheit werden sich die schlechtesten Elemente beider Parteien verbinden: Chauvinismus, Rassismus und Intoleranz der NPD mit der sozialen Eiseskälte und Kapitalismus-Hörigkeit der Union.

Was ist denn an der Union 'sozial eiskalt'?!

Beverly
05.12.2004, 20:28
Eine Alternative zur Union ist nicht nötig;
Die Union wird die materiellen Interessen großer Teile ihrer Wählerschaften ebenso auf dem Altar eines Amok laufenden Turbo-Kapitalismus opfern wie das SPD und Grüne schon vorgemacht haben. Schon jetzt laufen ihr Millionen von Wählern davon, kaschiert wird das nur durch niedrigen Wahlbeteiligungen. Da sind wirkliche Alternativen - anstelle von NPD und REPs - gefragt. Das kann eine linke Partei sein, dann wählen ehemalige Unionswähler halt WASG, es kann aber auch eine weitere Neugründung sein.

Beverly
05.12.2004, 20:31
In Deutschland bedarf es einer neuen Nationalpartei!
Ich spreche mich für eine NEUE Nationalsozialistische/ Faschistische Partei aus, UNABHÄNGIG DER GESCHICHTE GEGENÜBER.

Parteien wie NPD, DVU etc. sind unfähig jemals eine hohe Stellung zu erreichen.

Die Begriffe "nationalsozialistisch" und "faschistisch" sind aber eindeutig und menschenverachtend definiert und hm ... mit Geschichte, um nicht zu sagen mit Blut durchtränkt.

hermann
05.12.2004, 21:19
Keine neue Nationalpartei würde den ganzen Hass des geschlossenen Systems aus Schweinejournalisten,Berufsjuden,korrupten Politkern,Gewerkschaften aushalten.Die NPD und ihre Anhänger sind die einzigen die durch Jahrelangen Kampf dazu in der Lage sind.

prinzregent
05.12.2004, 21:24
Die Begriffe "nationalsozialistisch" und "faschistisch" sind aber eindeutig und menschenverachtend definiert und hm ... mit Geschichte, um nicht zu sagen mit Blut durchtränkt.


Schau dir als Vergleich mal die "National Party" in Südafrika an.
Ich denke, das steht in einem guten Verhältnis.

Roberto Blanko
05.12.2004, 21:55
Die NPD/DVU wird es nicht in den Bundestag schaffen. Eine Alternative zur Union ist nicht nötig;

Richtig, weil die Union alle Themen der NPD/DVU solide besetzt.

Gruß
Roberto

Kaiser
05.12.2004, 22:42
Im moment meinen alle die Rechten wären wieder da ... ,doch man siehe sich doch mal die Rechten Parteien an.
Die NPD denken an ein 4. Reich was sie wahrscheinlich nie umsetzen können da der Verfassungsschutz fast alles blockiert, die DVU ist ohne einen Gerhard Frey nichts... und die Republikaner verlieren immer mehr Mitglieder und versinken immer mehr ins Bedeutungslose.

Es sollte eine Alternative zu CDU/CSU, FDP geschaffen werden. Vielleicht wäre es ja sogar möglich patriotische Sozialisten von der SPD wegzuholen.

Was sagt ihr dazu, ist eine neue Partei unnötig, oder wird die NPD sich im Bundestag etablieren können, denn an die DVU und Republikaner glaube ich nicht mehr

Eine neue rechte Partei? Gott bewahre, davon gibt es genug. Ich hoffe doch, das die NPD und DVU mit der Zeit verschmelzen werden. Dann werden die REPS automatisch von der Bildfläche verschwinden. Zerrieben von einer rechten Volksfront und der CDU.

Aber du hast recht damit, das die NPD im Gebahren und Sprache etwas... sagen wir im 30er - Lock auftreten. Das sollte geändert werden. Man sollte verstärkt die Zusammenarbeit mit den Burschenschaften suchen und dessen Mitglieder als zukünftigen intellektuellen Zuwachs betrachten.

Doch ist es richtig die Sprache des Volkes zu sprechen, d.h. ruhig ein energisches und teils rüpelhaftes Verhalten gegenüber der Konkurrenz an den Tag legen. Die politische Werbung muß knapp, klar und einfach zu verstehen sein. Nur dann erreicht man das einfache Volk, das die Mehrheit der Wähler stellt. Man sollte sich hüten den klugen Langweiler zu mimen der über die Erhöhung der Hilfen für alleinerziehende Rollstuhlfahrer bei Christiansen parliert. Das begeistert vielleicht so manchen Schöngeist, aber gewiß nicht den einfachen Arbeiter. Einer von euch. Das muß der Geist einer rechten Partei sein.

Kaiser
05.12.2004, 22:43
Richtig, weil die Union alle Themen der NPD/DVU solide besetzt.

Gruß
Roberto

Wirklich? Glaubst du etwa ein halbwegs politisch interessierter Mensch nimmt den Gelegenheitspatrioten die Show ab? Meinst du die Menschen wissen nicht, das die Union einen schärferen Kurs als Schröder fahren wird?

Kaiser
05.12.2004, 22:53
Die NPD/DVU wird es nicht in den Bundestag schaffen.


Ist das nur pures Wunschdenken oder wieso meinst du das?



Eine Alternative zur Union ist nicht nötig;


Ich wäre entsetzt, wenn mir das ein CDU-Ratsherr nicht versichern würde. ;)

Aber genau deswegen, ist es auch unglaubwürdig.



die REPs könnten aber mittelfristig als einzige demokratische Rechtsaußenpartei eine Chance haben, weil die nationalen Demokraten vom Nazi-Kurs der NPD/DVU abgestoßen werden - dort sammeln sich die braunen SA-Horden der Gegenwart.

Das sehe ich anders. Die REPs werden mittel- und langfristig zerrieben werden. Wer es etabliert mag geht zur CDU. Wer es national mag geht zur NPD/DVU. Wer braucht da noch die REPS?

Nimm mal Sachsen. Der Großteil des REP-Landesverband ist zur NPD übergelaufen. Das wird sich wohl wiederholen wie jetzt in Schleswig-Holstein. Auch ist die NPD besonders in der Jugendarbeit beispiellos erfolgreich. Sie besitzen von allen nationalen Parteien das größte Potential.

Die REP hatten ihre Chance und versagten kläglich.

mentecaptus
05.12.2004, 22:58
@Beverly
Ich bin erstaunt und geradezu gerührt, dass du mich einer Antwort würdigst. Ist dir langweilig, oder warum haste mich von deiner Ignore-Liste genommen?


Falls die NPD sich doch in den Parlamenten einnistet, wird die Union nach einer Schamfrist von ein bis zwei Legislaturperioden mit denen gemeinsame Sache machen. Die NPD wird dann vielleicht von Schwarz-Weiß-Rot auf Schwarz-Rot-Gold umsteigen müssen, um "koalitionsfähig" zu sein, doch mit Sicherheit werden sich die schlechtesten Elemente beider Parteien verbinden: Chauvinismus, Rassismus und Intoleranz der NPD mit der sozialen Eiseskälte und Kapitalismus-Hörigkeit der Union.
Deine ablehnende Haltung gegen die union ist ja bekannt, aber eine Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen Parteien wird es nicht geben. Weder in zehn Jahren, noch in 50. Die CDU und die CSU sind von ehemaligen Verfolgten des Naziregimes und von KZ-Insassen gegründet worden und bekennen sich zu ihrer Geschichte sowie zu den demokratischen und humanistischen Grundwerten. Du magst das für "unsozial" und zu "liberal" halten, aber von ganz links außen verschwimmen die Konturen ja sowieso - nur eine inhaltliche oder auch nur "machtkalkulatorische" Nähe zum braunen Mob wird es nie geben.

Kaiser
05.12.2004, 23:01
Falls die NPD sich doch in den Parlamenten einnistet, wird die Union nach einer Schamfrist von ein bis zwei Legislaturperioden mit denen gemeinsame Sache machen.


So wie die SPD mit der PDS? Nun, ich würde es ihr zutrauen. Wenn man sich auf eines bei den Etablierten verlassen kann, dann ist es deren Opportunismus zugunsten des eigenen Machterhaltes.



Die NPD wird dann vielleicht von Schwarz-Weiß-Rot auf Schwarz-Rot-Gold umsteigen müssen, um "koalitionsfähig" zu sein, doch mit Sicherheit werden sich die schlechtesten Elemente beider Parteien verbinden: Chauvinismus, Rassismus und Intoleranz der NPD mit der sozialen Eiseskälte und Kapitalismus-Hörigkeit der Union.


Ich bezweifele, das die NPD die Rolle des Juniorpartners akzeptiert nur um mit 2-3 Ministern mitzuregieren. Es wäre sehr dumm, da man als kleiner Koalitionspartner zwar vor der Wahl viel versprochen hat, aber aufgrund der Machtverhältnisse nicht viel halten kann. Schill und Haider, aber auch die PDS in Berlin und Meckpom zeigten was dann passiert.

Das war einem Herrn aus Braunau von Anfang an klar, deswegen verzichtete er auf jegliche Koalitionen bis seine Partei die stärkste Kraft war. Die NPD sollte sich daran orientieren. Der Anspruch sollte immer klar sein langfristig die stärkste Volkspartei zu werden und nicht eine FDP mit nationalen Anstrich. Doch dafür ist es ratsamer solange in der Opposition zu bleiben bis man die Mehrheiten hat die man wirklich braucht. Auch wenn es manchen Ungeduldigen schwer fällt.

Doch Geduld ist der Schlüssel zum Sieg.

mentecaptus
05.12.2004, 23:08
Das war einem Herrn aus Braunau von Anfang an klar, deswegen verzichtete er auf jegliche Koalitionen bis seine Partei die stärkste Kraft war. Die NPD sollte sich daran orientieren.
Na, wenigstens sagste es mal deutlich: die NPD wandelt auf Hitlers Spuren und ist genauso eine rechtsradikale Veranstaltung, wie es die Nationalsozialisten waren - mit den gleichen Zielen und der gleichen Richtung: Hass und Menschenverachtung.


Doch Geduld ist der Schlüssel zum Sieg.
Bei dir klingt das sehr nach "Endsieg" des Herrn Voigt.

Kaiser
05.12.2004, 23:11
@Beverly
Deine ablehnende Haltung gegen die union ist ja bekannt, aber eine Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen Parteien wird es nicht geben. Weder in zehn Jahren, noch in 50. Die CDU und die CSU sind von ehemaligen Verfolgten des Naziregimes und von KZ-Insassen gegründet worden und bekennen sich zu ihrer Geschichte sowie zu den demokratischen und humanistischen Grundwerten.


Wenn du dich daran erinnerst, hat dasselbe die SPD über die PDS nach der Wende auch gesagt. Nach 2 Legislaturperioden PDS im Bundestag und allen ostdeutschen Landesparlamenten war das vergessen. Die "Realpolitik" siegte über alle moralischen Bedenken.

Was macht ihr, wenn es mit der FDP noch weiter bergab geht und als politische Kraft endgültig bedeutungslos wird? Nicht Unwahrscheinlich wegen der wirtschaftlichen und politischen Lage.

Liefert ihr euch dann auch Gedeih und Verderb der SPD aus? Oder wollt gar mit den Ökostalinisten (Zitat Glos) Bündnisse schmieden? Mit der Schillpartei habt ihr koaliert. Mit den REPS wäre es in Baden-Würtenberg einmal fast dazu gekommen.

Ihr werdet also schwach werden müssen, weil ihr ansonsten immer nur die zweite Geige nach der SPD spielen würdet. Ihr wäret auf die SPD angewiesen, aber sie nicht auf euch. Damit wärt ihr z.B. im Bundesrat permanent in der Minderheit. An der Bundesregierung wird es ohne SPD nicht gehen.

Wie einst die SPD wird auch die CDU ihren "moralischen" Ansprüchen zugunsten des Machterhalts aufgeben. Gerade mit Opportunisten ala Koch an der Spitze.

Kaiser
05.12.2004, 23:18
Na, wenigstens sagste es mal deutlich: die NPD wandelt auf Hitlers Spuren und ist genauso eine rechtsradikale Veranstaltung, wie es die Nationalsozialisten waren - mit den gleichen Zielen und der gleichen Richtung: Hass und Menschenverachtung.


Nein, was ich sagte ist, das sie sich am Koalitionsverhalten der NSDAP orietieren sollte, wenn sie wirklich keine Mehrheitsbeschaffer-Partei wie die FDP werden will, d.h. erst koalieren wenn sie der stärkere Partner ist, da sonst die Enttäuschung der Wähler zwangsläufig ist.



Bei dir klingt das sehr nach "Endsieg" des Herrn Voigt.

Bis dahin wird Voigt ein Rentner sein. Ich rechne mit einem Zeitraum von knapp 10-20 Jahren, d.h. wenn das Sozialsystem endgültig am Ende, der Staat wegen der Schulden weitgehend handlungsunfähig, die Politik endgültig zu einem Spielball der Wirtschaft geworden ist, die Rentner kaum mehr als die Sozialhilfe bekommen etc.

Die Etablierten werden die wirtschaftliche, sozialen, demographischen und politischen Niedergang nicht aufhalten können. Das Fundament dazu ist schon in den 70ern gelegt worden und die Zeit ihn mit den üblichen Mitteln zu verhindern ist vorbei. Sie werden ihn nur beschleunigen. Dann kommt die Stunde des Wandels aus Enttäuschung, Desillusion und Frust. Wie in jeder anderen Gesellschaft der Geschichte auch, wenn das Volk sehr unzufrieden ist.

Allerdings ist unsicher ob die Rechten oder Linken das rennen machen werden.

mentecaptus
05.12.2004, 23:21
Wenn du dich daran erinnerst, hat dasselbe die SPD über die PDS nach der Wende auch gesagt. Nach 2 Legislaturperioden PDS im Bundestag und allen ostdeutschen Landesparlamenten war das vergessen. Die "Realpolitik" siegte über alle moralischen Bedenken.
Zunächst muss ich mich nicht rechtfertigen für die Rückgratlosigkeit der Sozialdemokraten. Und darüber hinaus ist die PDS zu einer Partei "mutiert", die sich klar zum Grundgesetz bekennt - das ist ein eklatanter Unterschied zu DVU/NPD.


Was macht ihr, wenn es mit der FDP noch weiter bergab geht und als politische Kraft endgültig bedeutungslos wird? Nicht Unwahrscheinlich wegen der wirtschaftlichen und politischen Lage.

Liefert ihr euch dann auch Gedeih und Verderb der SPD aus? Oder wollt gar mit den Ökostalinisten (Zitat Glos) Bündnisse schmieden? Mit der Schillpartei habt ihr koaliert. Mit den REPS wäre es in Baden-Würtenberg einmal fast dazu gekommen.
Willste jetzt Kaffeesatzleserei betreiben? Mit den REPs gab's keine Zusammenarbeit, und Schill passt in diesem Kontext nicht: das waren Rechtspopulisten, keine Rechtsradikalen NeoNazis. Die kamen erst später in die Partei, weil sie deren Erfolg für sich ausnutzen wollten. Das Ergebnis ist bekannt: Bedeutungslosigkeit.
Mit den GRÜNEN wird es früher oder später Koalitionen auf Landesebene geben - die sind außerhalb Bayerns aber schon längst eine ökologisch angehauchte FDP geworden und daher der Union in vielen Feldern näher als die SPD.


Wie einst die SPD wird auch die CDU ihren "moralischen" Ansprüchen zugunsten des Machterhalts aufgeben. Gerade mit Opportunisten ala Koch an der Spitze.
Ja, gegenüber den GRÜNEN. Und evtl. zukünftig auch gegenüber der PDS (wobei da wohl kaum eine Zusammenarbeit anstehen würde). Aber gegenüber den NeoNazis aus NPD/DVU niemals. Und dein Kommentar über Koch zeigt, dass du da was nicht blickst... der ist innerhalb der Union so weit rechts, dass der keine Chance auf irgendwas hat, wenn der sich rechts noch weiter aus dem Fenster lehnt - da ist der doch glatt schon einmal einfach fallen gelassen worden.

Ich kann aber eure Spinnereien hinsichtlich der Union verstehen - gerade die aktuelle Debatte um die Leitkultur zeigt deutlich, dass es den braunen Rand nicht braucht. Shit happens, aber man hält sich fern - es riecht so streng...

Kaiser
05.12.2004, 23:37
Zunächst muss ich mich nicht rechtfertigen für die Rückgratlosigkeit der Sozialdemokraten.


Das mußt du nicht. Es ist ein Beispiel wie schnell die "Niemals"-Rufe doch der Realpolitik weichen, wenn die Lage es erfordert. Das die CDU eine höhere moralischen Authorität besitzt als die SPD ist kaum anzunehmen.

Auch wenn du es als CDU-Mitglied wohl nicht zugeben würdest.



Und darüber hinaus ist die PDS zu einer Partei "mutiert", die sich klar zum Grundgesetz bekennt - das ist ein eklatanter Unterschied zu DVU/NPD.


Das das nur Lippenbekenntnisse sind, dürfte doch unumstritten sein. Oder glaubst du wirklich eine Partei, deren Mitglieder zu 90 % aus SED-Zeiten stammen mutieren zu Edeldemokraten.

Wie würde Deutschland wohl aussehen, wenn die PDS die Zügel in der Hand hätte.

Wenn die NPD es für geboten hält, kannst du diese Lippenbekenntnisse auch von ihr hören.



Willste jetzt Kaffeesatzleserei betreiben?


Nein, ich zeige ein wahrscheinliches Szenario auf. Das die gelbe Partei ziemlich schwächelt ist doch offenbar. Was hat die Spaßpartei zu bieten, was Schröder nicht bereits tut? Was kann die Partei der Besser verdienenden in solchen Zeiten mit ihren Rezepten bei der Bevölkerung punkten? Was tut sie was ihr nicht ebenfalls fordert? Auf welchen Feldern will die FDP in Zukunft denn punkten? Im Big Brother Haus?



Mit den REPs gab's keine Zusammenarbeit,


Es gab in Baden-Würtenberg des öfteren eine kommunale Zusammenarbeit zwischen CDU und REP. In den 80ern wäre es beinahe zu einer CDU-REP-Landesregierung gekommen.



und Schill passt in diesem Kontext nicht: das waren Rechtspopulisten, keine Rechtsradikalen NeoNazis.


Und vor der Zusammenarbeit hatte die CDU das ausgeschlossen soweit ich weiß. Für die SPD und Grünen waren Schill und co. dagegen Rechtsradikale. Schnell mal ein paar Etiketten getauscht und schon wird aus dem Schmuddelkind ein Koalitionspartner.

Die Grenze zwischen Rechtspopulistisch und Rechtsradikal ist ja zum Glück derart willkürlich, das man sich je nach Lage das passende Etikett herausnehmen kann. :rolleyes:



Die kamen erst später in die Partei, weil sie deren Erfolg für sich ausnutzen wollten. Das Ergebnis ist bekannt: Bedeutungslosigkeit.


Nein, er hat viel versprochen aber wenig als kleiner Koalitionspartner halten können. Dann kam noch die Auseinandersetzung mit von Beust. Wäre er in der Opposition geblieben, wäre es der Schill-Partei besser bekommen. Den Fehler sollte die NPD nicht machen.



Mit den GRÜNEN wird es früher oder später Koalitionen auf Landesebene geben - die sind außerhalb Bayerns aber schon längst eine ökologisch angehauchte FDP geworden und daher der Union in vielen Feldern näher als die SPD.


Bestimmt, aber dazu muß es noch einen ziemlichen Wandel, d.h. noch mehr Werte opfern, bei den Grünen geben. Doch dann ist fraglich, ob es ihr nicht denselben Niedergang erfahren wird wie die FDP.

Haben die Grünen in ihrer Regierungszeit nicht einen Großteil ihrer alten Werte über Bord geworfen? Ob das von ihrer Klietel mittelfristig belohnt wird? Fragen über Fragen.



Ja, gegenüber den GRÜNEN. Und evtl. zukünftig auch gegenüber der PDS (wobei da wohl kaum eine Zusammenarbeit anstehen würde).


Mit der PDS arbeit ihr im Osten bereits auf kommunaler Ebene zusammen.



Aber gegenüber den NeoNazis aus NPD/DVU niemals.


Niemals ist ein Wort das in der Politik nur sehr selten Gültigkeit hat. Was sagte ihr damals über die grünen Schmuddelkinder? Oder über die "Roten Socken"?

Und in anderen europäischen Ländern haben sich die Christdemokraten mit den nationalen Parteien auch mit der Zeit ins Bett gelegt.

Und die CDU soll die immerwährende große Ausnahme ungeachtet aller Lagen bis in die Ewigkeit bleiben? :rolleyes:

Die Zeit wird mir recht geben.



Und dein Kommentar über Koch zeigt, dass du da was nicht blickst... der ist innerhalb der Union so weit rechts, dass der keine Chance auf irgendwas hat, wenn der sich rechts noch weiter aus dem Fenster lehnt - da ist der doch glatt schon einmal einfach fallen gelassen worden.


Auch nur wenn es ihm nützt diese Stimmen zu bekommen. Meinte er nicht, das die jüdischen Gemeinden in Deutschland erblühen sollen? Schwärmt er nicht immerzu vom amerikanischen Beispiel? Ist er nicht ein strammer Atlantiker? Was ist denn aus seiner Unterschriftenaktion geworden? Wie war das noch mit dem Spendenskandal?

Also bitte. Der ist so rechts wie ich links bin.

Doch wie der Fall Hohmann zeigte, legt die CDU in Sachen "Rechts" andere Maßstäbe an. Er war ein CDU-Mann aus Hessen. Wo war da Roland Koch?



Ich kann aber eure Spinnereien hinsichtlich der Union verstehen - gerade die aktuelle Debatte um die Leitkultur zeigt deutlich, dass es den braunen Rand nicht braucht. Shit happens, aber man hält sich fern - es riecht so streng...


Ach bitte. Wer fällt denn auf diese Show von Gelegenheitspatrioten herein, die dann und wann aus der Mottenkiste herausgekramt wird wenn es schlecht steht? Die Führungsriege der CDU ist sich uneinig, die Umfragewerte gehen stetig in den Keller, im sozialen Bereich bietet sie auch nur unangenehme Roßkuren an wie die SPD, die Siege der Rechten im Osten etc.

Womit will sie denn sonst derzeit punkten? Sie braucht die Stimmen des rechten Lagers um Schröder abzuwählen. Deshalb diese Spielereien, die wie schon inder Vergangenheit sofort in der Versenkung verschwinden, wenn sie regiert. Da wird sogar Schröder zum Patrioten.

Ist dem etwa nicht so Mente? :rolleyes:

mentecaptus
06.12.2004, 00:39
Das das nur Lippenbekenntnisse sind, dürfte doch unumstritten sein. Oder glaubst du wirklich eine Partei, deren Mitglieder zu 90 % aus SED-Zeiten stammen mutieren zu Edeldemokraten.
Das ist Quatsch. Die SED hatte 2 Millionen Mitglieder, die PDS wenige Zigtausend. Und von den alten sind viele bereits durch biologische Selektion ausgeschieden, so dass heute wohl gut die Hälfte der Mitglieder nach 1989 eingetreten ist - mit PDS-Mitglieder und keine alten SED-Kader mehr. Die Spinner um die "kommunistische Plattform" von Wagenknecht nimmt selbst ind er PDS keiner mehr ernst.

Auch wenn es mir fern liegt, für die PDS eine lanze brechen zu wollen, solltest du hier mal deine Steinzeit-Daten aktualiseren.


Wenn die NPD es für geboten hält, kannst du diese Lippenbekenntnisse auch von ihr hören.
Ja, da kommen Sprechblasenautomaten zu aller Ehre.


Nein, ich zeige ein wahrscheinliches Szenario auf. Das die gelbe Partei ziemlich schwächelt ist doch offenbar. Was hat die Spaßpartei zu bieten, was Schröder nicht bereits tut? Was kann die Partei der Besser verdienenden in solchen Zeiten mit ihren Rezepten bei der Bevölkerung punkten? Was tut sie was ihr nicht ebenfalls fordert? Auf welchen Feldern will die FDP in Zukunft denn punkten? Im Big Brother Haus?
Die FDP liegt solide zwischen 6 und 9 Prozent - wie in den vergangenen 30 Jahren immer.


Es gab in Baden-Würtenberg des öfteren eine kommunale Zusammenarbeit zwischen CDU und REP. In den 80ern wäre es beinahe zu einer CDU-REP-Landesregierung gekommen.
Ist es aber nicht, da kannste viel behaupten. Und die kommunale Ebene kenne ich vermutlich besser als du - da bin ich selbst aktiv. Da hängt es ganz überwiegnd von den beteiligten Personen ab und es geht um die kleinen Probleme des Alltags. Da kann es zu Kooperationen kommen - in NRW hat doch glatt der PDSler mit einem NPDler eine Fraktion bilden wollen - der ist innerhalb von 12 Stunden aus der PDS ausgeschlossen worden...


Und vor der Zusammenarbeit hatte die CDU das ausgeschlossen soweit ich weiß. Für die SPD und Grünen waren Schill und co. dagegen Rechtsradikale. Schnell mal ein paar Etiketten getauscht und schon wird aus dem Schmuddelkind ein Koalitionspartner.
Für die Linken ist die CSU ebenfalls rechtsradikal. Und die CDU hatte eine Kooperation mit Schill nicht ausgeschlossen - sie hat eine solche für nicht erstrebenswert erklärt. Und die Erfahrung hat ihr Recht gegeben.


Nein, er hat viel versprochen aber wenig als kleiner Koalitionspartner halten können. Dann kam noch die Auseinandersetzung mit von Beust. Wäre er in der Opposition geblieben, wäre es der Schill-Partei besser bekommen. Den Fehler sollte die NPD nicht machen.
Nein, Schill war eine Eintagsfliege, da er ein bestimmtes Hamburger Thema besetzt hat und die leute dort seit Jahren von der SPD enttäuscht worden sind. Und Ole von Beust haben sie 2001 den "Law&Order"-Typen nicht abgenommen - 2004 dann schon.


Bestimmt, aber dazu muß es noch einen ziemlichen Wandel, d.h. noch mehr Werte opfern, bei den Grünen geben. Doch dann ist fraglich, ob es ihr nicht denselben Niedergang erfahren wird wie die FDP.
Der weg ist icht mehr weit. Auf Bezirksebene gibt es in Hamburg mehrere CDU-GRÜNE Koalitionen, Kiel wird Schwarz-Grün regiert... Die alten Grünen, die Friedensaktivisten, die Ökoradikalen und Umstürzler, die sind schon lange Geschichte. Die GRÜNEN sind inzwischen eine Klientelpartei für linksliberale Besserverdienende.


Haben die Grünen in ihrer Regierungszeit nicht einen Großteil ihrer alten Werte über Bord geworfen? Ob das von ihrer Klietel mittelfristig belohnt wird? Fragen über Fragen.
Wie die SPD, wie die GRÜNEN. Und wie die NSDAP, denn was Hitler und Schergen aus der ursprünglichen Partei gemacht haben, hatte mit deren Wahlprogramm und den Grundsätzen der NSDAP aber auch gar nichts mehr gemein.


Und in anderen europäischen Ländern haben sich die Christdemokraten mit den nationalen Parteien auch mit der Zeit ins Bett gelegt.
Was interessiert mich ein Berlusconi oder andere Spinner? Forderst du nicht immer die Differenzierung bei den Rechten? und nun tust du so, als wenn die FPÖ auch nur halbso nazionalsozialistisch indoktriniert wäre, wie NPD.


Auch nur wenn es ihm nützt diese Stimmen zu bekommen. Meinte er nicht, das die jüdischen Gemeinden in Deutschland erblühen sollen? Schwärmt er nicht immerzu vom amerikanischen Beispiel? Ist er nicht ein strammer Atlantiker? Was ist denn aus seiner Unterschriftenaktion geworden? Wie war das noch mit dem Spendenskandal?
Ja, wie war das mit dem Spendenskandal. Da bin ich ja mal gespannt, ob du das wirklich verfolgt hast, oder ob nur die durcheinandergewürfelten BILD-Zeitungs-Headlines hängen geblieben sind. Gleich mal vorneweg: von welcher der beiden CDU-Spendenaffären von 1999 sprichst du denn?


Womit will sie denn sonst derzeit punkten? Sie braucht die Stimmen des rechten Lagers um Schröder abzuwählen. Deshalb diese Spielereien, die wie schon inder Vergangenheit sofort in der Versenkung verschwinden, wenn sie regiert. Da wird sogar Schröder zum Patrioten.

Ist dem etwa nicht so Mente? :rolleyes:
Nein, dem ist nicht so. Die Union hat sich nur die letzten Monate völlig auf die Reformkonzepte konzentriert und das war für die Medien ja ein Fest - welche anderen Themen gab es denn da noch? Abgesehen von der US-Wahl?

Roberto Blanko
06.12.2004, 09:39
Die CDU und die CSU sind von ehemaligen Verfolgten des Naziregimes und von KZ-Insassen gegründet worden und bekennen sich zu ihrer Geschichte

Die alten Geschichten... Die CDU gab damals genauso den alten Nazis eine politische Heimat, natürlich nur den Mitläufern, die nicht wußten was abging. Unwissenheit war und ist das höchste Gedankengut in der Union. Die Widerstandslegende wurde uns aufgewärmt nochmal serviert nach dem Zusammenbruch der DDR. Die Ost-CDU bestand ja auch zu nahezu 100 % aus Widerständlern. Nur um die Staatsmacht zu verwirren, wurden Loblieder auf den Sozialismus gesungen. Diese Blockflöten sind eine Schande für jedes freigewählte Parlament, SED für Christen nannte man diesen Verein...

Gruß
Roberto

Kaiser
06.12.2004, 09:42
Das ist Quatsch. Die SED hatte 2 Millionen Mitglieder, die PDS wenige Zigtausend. Und von den alten sind viele bereits durch biologische Selektion ausgeschieden, so dass heute wohl gut die Hälfte der Mitglieder nach 1989 eingetreten ist - mit PDS-Mitglieder und keine alten SED-Kader mehr.


Tatsächlich? Nun, was lesen wir hier:


Mitgliederstruktur
(nach Angaben der PDS, Stand 12/2003)


Mitglieder: 65883 (4378 davon im Westen)

über 65 Jahre: 60,1%
unter 41 Jahre: 7,7%

Rentner: 60%
Angestellte: 18%
Arbeiter/Arbeitslose: 14%

http://www.jenskleemann.de/wissen/bildung/wikipedia/p/pa/partei_des_demokratischen_sozialismus.html

Sind die Rentner des Ostens politisch so mobil? :rolleyes: Wie kommt es das die "Partei-Jugend" der PDS, dann unter 10 % liegt, wenn es keine Kader-Partei ist? Also woher nimmst du deine Informationen?



Die Spinner um die "kommunistische Plattform" von Wagenknecht nimmt selbst ind er PDS keiner mehr ernst.


Ach? Und deswegen sitzt sie im Parteivorstand? Wird das bei euch auch so mit „Spinnern“ gehandhabt? Oder ist Wagenkencht und die kommunistische Plattform in der PDS mächtiger als du es wahrhaben willst?



Auch wenn es mir fern liegt, für die PDS eine lanze brechen zu wollen, solltest du hier mal deine Steinzeit-Daten aktualiseren.


Hmm, hat sich in den vergangenen Monaten dieses Jahres die Mitgliederstruktur so dramatisch verglichen zu meinen angegeben Daten verändert? Ist Wagenknecht mittlerweile aus dem Parteivorstand geflogen? Habe ich soviel verpaßt?

Oder sind schlicht und ergreifend deine Vorstellungen über die PDS abstrus? Ich habe dir meine Daten gezeigt und bewiesen. Tue dies doch bitte auch. Dann werden wir sehen wer Recht behält.



Die FDP liegt solide zwischen 6 und 9 Prozent - wie in den vergangenen 30 Jahren immer.


Mit einem ziemlichen Abwärtstrend. Einer der sich fortsetzt, wenn es wirtschaftlich weiter bergab geht. Warum habe ich erklärt. Landespolitisch spielt die FDP auch nur noch eine Statistenrolle, falls sie überhaupt im Landesparlament sitzt

Ihr mußtet ihr sogar mit Zweitstimmen aushelfen. Was für ein taffer Koalitionspartner.



Ist es aber nicht, da kannste viel behaupten. Und die kommunale Ebene kenne ich vermutlich besser als du - da bin ich selbst aktiv. Da hängt es ganz überwiegnd von den beteiligten Personen ab und es geht um die kleinen Probleme des Alltags. Da kann es zu Kooperationen kommen


Nichts anderes sage ich. Ob ihr wegen der Personen oder den Themengebieten statt Parteibuch mit den REP kooperiert ist mir herzlich egal. Wenn ihr diese Ausflüchte braucht um euch besser zu fühlen, sei es euch gegönnt.

Es zeigt allerdings dass ihr bereit in der Vergangenheit und in der Gegenwart mit rechten Parteien koaliert habt, wenn ihr euch etwas davon versprecht. Auf kommunaler Eben mit den REPS und auf Landesebene mit Schill. Sollte die NPD eine solche Stärke erfahren, wird es andere CDUler als dich geben die dasselbe mit der NPD vorschlagen werden.

Was ist eigentlich die REP bei euch. Rechtspopulistisch, Rechtsextrem oder Rechtsradikal?



- in NRW hat doch glatt der PDSler mit einem NPDler eine Fraktion bilden wollen - der ist innerhalb von 12 Stunden aus der PDS ausgeschlossen worden...


Ja, die "technische Koalition". Eine nette Idee. Ich persönlich habe ja nichts gegen Koalitionen mit der PDS, wenn es die Situation erfordert.



Für die Linken ist die CSU ebenfalls rechtsradikal.


Ich weiß, es zeigt das solche Begriffe wie „rechtsradikal“ willkürlich, austauschbar und sehr interpretationswürdig sind.



Und die CDU hatte eine Kooperation mit Schill nicht ausgeschlossen - sie hat eine solche für nicht erstrebenswert erklärt. Und die Erfahrung hat ihr Recht gegeben.


Dennoch hat sie es getan und damals ein politisches Tabu gebrochen. Wie seinerzeit die SPD mit der PDS. Wer einmal ein Tabu bricht tut es auch wieder, wenn die Situation es erfordert





Nein, Schill war eine Eintagsfliege, da er ein bestimmtes Hamburger Thema besetzt hat und die leute dort seit Jahren von der SPD enttäuscht worden sind. Und Ole von Beust haben sie 2001 den "Law&Order"-Typen nicht abgenommen - 2004 dann schon.


Du vereinfachst und verzerrst den Sachverhalt ziemlich. Den Aufstieg des Herrn Schill beschreibst du richtig. Seinen Niedergang dagegen nicht.



Der weg ist icht mehr weit. Auf Bezirksebene gibt es in Hamburg mehrere CDU-GRÜNE Koalitionen, Kiel wird Schwarz-Grün regiert...


Das glaube ich gerne. Bei mir in Berlin wird auch an einer schwarz-grünen Koalition gearbeitet. Nur vor 10-15 Jahren hätte die CDU allein über die Möglichkeit einer schwarz-grünen Koalition nur gelacht.

Zeiten ändern sich.



Die alten Grünen, die Friedensaktivisten, die Ökoradikalen und Umstürzler, die sind schon lange Geschichte. Die GRÜNEN sind inzwischen eine Klientelpartei für linksliberale Besserverdienende.


Welche Klientel ist wohl größer? Die der linksliberalen Besserverdienenden. Oder die der Umweltschützer, Pazifisten, Globalisierungsgegner, etc.

Und was die Fixierung auf Besserverdienenden betrifft, kommt sie so ins Gehege der FDP, so dass am Ende beide weniger haben werden. Gerade bei einer Klientel die ohnehin recht überschaubar ist.



Wie die SPD, wie die GRÜNEN. Und wie die NSDAP, denn was Hitler und Schergen aus der ursprünglichen Partei gemacht haben, hatte mit deren Wahlprogramm und den Grundsätzen der NSDAP aber auch gar nichts mehr gemein.


Die ursprüngliche Partei war die DAP. Und die war vor Hitler nur ein bayrisches Randphänomen.

Und wie der SPD und den Grünen der Verrat an ihrer Klientel in den Landtagswahlen gedankt wurde, ist dir bestimmt auch bewusst..



Was interessiert mich ein Berlusconi oder andere Spinner?


Diese Spinner sind Christdemokraten mit denen ihr gemeinsame Fraktionen im Europaparlament unterhaltet.


Forderst du nicht immer die Differenzierung bei den Rechten? und nun tust du so, als wenn die FPÖ auch nur halbso nazionalsozialistisch indoktriniert wäre, wie NPD.


Ich sprach von nationalen nicht von nationalsozialistischen Parteien.



Ja, wie war das mit dem Spendenskandal. Da bin ich ja mal gespannt, ob du das wirklich verfolgt hast, oder ob nur die durcheinandergewürfelten BILD-Zeitungs-Headlines hängen geblieben sind. Gleich mal vorneweg: von welcher der beiden CDU-Spendenaffären von 1999 sprichst du denn?


Den wo 18 Millionen Mark Schwarzgelder der hessischen CDU in dem 1999 eingereichten Rechenschaftsbericht der Bundes-CDU fehlten. Den indem sich der „brutalst möglichste Aufklärer“ Koch sich weigerte seine Aussage zu beeidigen und mit einem saftigen Ordnungsgeld belegt wurde.



Nein, dem ist nicht so. Die Union hat sich nur die letzten Monate völlig auf die Reformkonzepte konzentriert und das war für die Medien ja ein Fest - welche anderen Themen gab es denn da noch? Abgesehen von der US-Wahl?


Eben. Glaubst du, das ihr mit euren „Reformkonzepten“ großartig Stimmen gewinnen könnt? Ist wohl kaum anzunehmen. Ansonsten hat uns ja die CDU nur mit ihren Postenkarussell und internen Querellen unterhalten.

Kein Wunder, das ihr da die Patriotismusdebatte wieder aus der Mottenkiste holt. Und eure diesbezüglichen Vorschläge? Glaubst du wirklich nur einer würde davon verwirklicht werden, wäret ihr an der Macht? Warum hat das Kohl in seiner langen Amtszeit nicht gemacht, wenn der Patriotismus in der CDU zu Hause ist?

Oder ist Merkel eine bessere Patriotin als Helmut Kohl es je war?

Kaiser
06.12.2004, 09:48
Die alten Geschichten... Die CDU gab damals genauso den alten Nazis eine politische Heimat, natürlich nur den Mitläufern, die nicht wußten was abging. Unwissenheit war und ist das höchste Gedankengut in der Union. Die Widerstandslegende wurde uns aufgewärmt nochmal serviert nach dem Zusammenbruch der DDR. Die Ost-CDU bestand ja auch zu nahezu 100 % aus Widerständlern. Nur um die Staatsmacht zu verwirren, wurden Loblieder auf den Sozialismus gesungen. Diese Blockflöten sind eine Schande für jedes freigewählte Parlament, SED für Christen nannte man diesen Verein...

Gruß
Roberto

Im Westen haben sich in der CDU nach dem Krieg wohl mehr alte NSDAP-Mitglieder gefunden als Widerständler. Im Osten war die CDU eine einzige Blockflöten-Partei, die die SED-Herrschaft stützte.

Vielleicht kann uns Mente ja mit diesbezüglichen Daten beglücken.


Und wie bekannt ist haben außer der SPD alle bürgerlichen Parteien 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt.

Soviel zur Widerstandslegende.

Beverly
06.12.2004, 11:25
@Beverly
Ich bin erstaunt und geradezu gerührt, dass du mich einer Antwort würdigst. Ist dir langweilig, oder warum haste mich von deiner Ignore-Liste genommen?



Falls die NPD sich doch in den Parlamenten einnistet, wird die Union nach einer Schamfrist von ein bis zwei Legislaturperioden mit denen gemeinsame Sache machen. Die NPD wird dann vielleicht von Schwarz-Weiß-Rot auf Schwarz-Rot-Gold umsteigen müssen, um "koalitionsfähig" zu sein, doch mit Sicherheit werden sich die schlechtesten Elemente beider Parteien verbinden: Chauvinismus, Rassismus und Intoleranz der NPD mit der sozialen Eiseskälte und Kapitalismus-Hörigkeit der Union.


Deine ablehnende Haltung gegen die union ist ja bekannt, aber eine Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen Parteien wird es nicht geben. Weder in zehn Jahren, noch in 50. Die CDU und die CSU sind von ehemaligen Verfolgten des Naziregimes und von KZ-Insassen gegründet worden und bekennen sich zu ihrer Geschichte sowie zu den demokratischen und humanistischen Grundwerten. Du magst das für "unsozial" und zu "liberal" halten, aber von ganz links außen verschwimmen die Konturen ja sowieso - nur eine inhaltliche oder auch nur "machtkalkulatorische" Nähe zum braunen Mob wird es nie geben.

@Mentecaptus,

wenn mir ganz langweilig ist gehe ich auf politikarena.de oder diskutiere mit CDU-Funktionären. Beides ist ungefähr gleich schlimm ... wobei ich den Rechten ihre üblen Sprüche glaube, während ich der Union ihre humanes Gesäusel nicht mehr abnehme.

Was Koalitionen angeht, hat man das gar lustige Beispiel der SPD.
Als die Grünen um 1980 aufkamen, haben die Sozis (zumindest in führenden Positionen) keinen Gedanken an Rot-Grün verschwendet. Später haben sie sich davon distanziert, dann machte ausgerechnet Börner mit dem Fischer in Hesse die erste rot-grüne Koalition und jetzt haben wir die haufenweise - zumindest so lange, bis sie mangels Masse wieder in der Versenkung verschwinden werden :D
Ach ja die Sozis. Als aus der SED die PDS wurde, sagte sie wieder "mit DENEN NIE!" um sich dann im Zweifelsfall mit Großen Koalitionen zu quälen. Doch mit der CDU hält man es bekanntlich nicht lange aus und eine zu Verbürgerlichung neigende PDS ist da doch einfacher. Siehe Mecklenburg, siehe Berlin ...

Wer soll da eigentlich glauben, die Union werde gegenüber den Rechten standhafter sein. Mit einer, soweit das legal möglich ist, 1 : 1-Kopie der NSDAP sicher nicht. Aber man kann die Kameraden ja, wenn sie nicht von selbst wieder aus den Parlamenten verschwinden, ja zurechtstutzen. Die Sozis resp. das System haben das mit den Grünen ja auch zustande gebracht, indem Fischer und die Realos gepusht wurden.
Mit einer Rechtspartei ist das sogar noch einfacher - wenn sie nicht spuren, droht man ihnen halt mit Verbot oder leiert ein paar überfällige Prozesse gegen Schlägerchen in ihren Reihen an. Zugriff hat der VS ja jetzt schon auf die, das lässt sich nutzen :rolleyes: Und nach geglückter Re-Education heißt es dann von Seiten der Union, dies sei ja nicht mehr die braune alte NPD ....

Die Union als Partei von Verfolgten des Naziregimes - das soll wohl ein schlechter Scherz sein? Kiesinger, Globke, Filbinger ... Namen die für Unionspolitiker mit Nazi-Vergangenheit stehen. Franz Josef Strauß setzte auch zu einer NS-Karriere an und nur der Untergang des Dritten Reiches hinderte ihn an ihrer Fortsetzung.

Kaiser
06.12.2004, 11:39
@Beverly

Diskutier doch häufiger mit Mente. Das verspricht doch immer kontrovers, hart und unterhaltsam zu werden. Also die Art Diskussion die das Forum braucht.

Durch Ignorieren verschwindet weder eine ungeliebte Person noch dessen Ansichten. Deshalb ist ignorieren die denkbar schlechtes Form der politischen Auseinandersetzung.

sunbeam
06.12.2004, 12:12
Was gibt's daran auszusetze, im Kapitalismus geht's jedem gut, vorallem, wenn man in einem Sozialstaat wie der BRD lebt.

Und eben dieser muß zerstört werden! Der überkommene und träge Gieskannen-Prinzip-Staat ist dem Untergang geweiht!

Beverly
06.12.2004, 12:21
Ich rechne mit einem Zeitraum von knapp 10-20 Jahren, d.h. wenn das Sozialsystem endgültig am Ende, der Staat wegen der Schulden weitgehend handlungsunfähig, die Politik endgültig zu einem Spielball der Wirtschaft geworden ist, die Rentner kaum mehr als die Sozialhilfe bekommen etc.

Die Etablierten werden die wirtschaftliche, sozialen, demographischen und politischen Niedergang nicht aufhalten können. Das Fundament dazu ist schon in den 70ern gelegt worden und die Zeit ihn mit den üblichen Mitteln zu verhindern ist vorbei. Sie werden ihn nur beschleunigen. Dann kommt die Stunde des Wandels aus Enttäuschung, Desillusion und Frust. Wie in jeder anderen Gesellschaft der Geschichte auch, wenn das Volk sehr unzufrieden ist.

Das zu erkennen ist eigentlich keine große Kunst. Es gelingt den meisten, nur denjenigen nicht, die sich als Totengräber des auf sozialen Ausgleich basierenden Systems betätigen, von dem sie selbst am meisten profitiert haben.


Allerdings ist unsicher ob die Rechten oder Linken das rennen machen werden.
Rechte und Linke in ihrer traditionell radikalisierten Form wie in der Weimarer Republik werden das Rennen NICHT machen. Über die und ihre Politikkonzepte ist die Zeit ebenso hinweggegangen, wie sie Dank "Hartz IV", "Agenda 2010" und co. über die "Soziale Marktwirtschaft" hinweggegangen ist. Nur finde ich das im Fall der Sozialen Marktwirtschaft bedauerlich, während ich die alte KPD nicht vermisse und der NSDAP eh keine Träne nachweine.

Wenn auf der Linken wieder vermehrt Rot, Hammer und Sichel getragen werden, halte ich das eher für das Symbol einer Abgrenzung zu Kapitalismus und korrumpierten sozialdemokratischen Politikansätzen als für ein Remake alter, stalinistischer Konzepte. Darauf aufbauend hat die Linke die große Chance, nicht nur ihre stalinistische Erblast sondern auch den Kapitalismus endgülig hinter sich zu lassen.Bei der Rechten sehe ich vergleichbare positive Entwicklungen nicht, halte sie aber nicht für ausgeschlossen. Ob man das Ergebnis dann noch "rechts" nennen kann, ist eine andere Frage.

mentecaptus
06.12.2004, 13:18
@Mentecaptus,

wenn mir ganz langweilig ist gehe ich auf politikarena.de oder diskutiere mit CDU-Funktionären. Beides ist ungefähr gleich schlimm ... wobei ich den Rechten ihre üblen Sprüche glaube, während ich der Union ihre humanes Gesäusel nicht mehr abnehme.
In der Arena biste mir noch nicht über den Weg gelaufen, da würden wir ja fast mal Seite an Seite gegen Rechts kämpfen - gewöhnungsbedürftig...


Was Koalitionen angeht, hat man das gar lustige Beispiel der SPD.
Als die Grünen um 1980 aufkamen, haben die Sozis (zumindest in führenden Positionen) keinen Gedanken an Rot-Grün verschwendet. Später haben sie sich davon distanziert, dann machte ausgerechnet Börner mit dem Fischer in Hesse die erste rot-grüne Koalition und jetzt haben wir die haufenweise - zumindest so lange, bis sie mangels Masse wieder in der Versenkung verschwinden werden :D
Ach ja die Sozis. Als aus der SED die PDS wurde, sagte sie wieder "mit DENEN NIE!" um sich dann im Zweifelsfall mit Großen Koalitionen zu quälen. Doch mit der CDU hält man es bekanntlich nicht lange aus und eine zu Verbürgerlichung neigende PDS ist da doch einfacher. Siehe Mecklenburg, siehe Berlin ...
Sowohl GRÜNE als auch PDS haben sich ja zu "guten" Demokraten gewandelt und fußen auf dem grundgesetz - anders als NPD/DVU.


Wer soll da eigentlich glauben, die Union werde gegenüber den Rechten standhafter sein. Mit einer, soweit das legal möglich ist, 1 : 1-Kopie der NSDAP sicher nicht. Aber man kann die Kameraden ja, wenn sie nicht von selbst wieder aus den Parlamenten verschwinden, ja zurechtstutzen.
Nein. Mit denen nicht. Mit national gesinnten Demokraten kann es einen Diskurs geben, aber mit Rechtsradikalen auf keinen Fall.


Die Union als Partei von Verfolgten des Naziregimes - das soll wohl ein schlechter Scherz sein? Kiesinger, Globke, Filbinger ... Namen die für Unionspolitiker mit Nazi-Vergangenheit stehen. Franz Josef Strauß setzte auch zu einer NS-Karriere an und nur der Untergang des Dritten Reiches hinderte ihn an ihrer Fortsetzung.
Nein, ich sprach von der Gründung. Dass in einer Partei mit zeitweilig mehr als 1 Mio. Mitgliedern auch NS-Karrieristen unterkamen, dürfte kaum verwundern.

MoJo
06.12.2004, 14:02
Hier das Parteiprogramm der REP.
http://www2.rep.de/~upload/1cc4f964-8bb5-47a7-b20f-cfef1ab95a85/d4286345-aeda-467b-ab26-250657db028b/c484c372-c4b7-4a31-b6fb-04f1f0936495/cdc0245e-c734-4409-a9a6-f2cabd446e08.pdf
Liest sich eigentlich sehr gut, verstehe nicht, warum die nicht weiterkommen ?( .

mentecaptus
06.12.2004, 17:19
Hier das Parteiprogramm der REP.
http://www2.rep.de/~upload/1cc4f964-8bb5-47a7-b20f-cfef1ab95a85/d4286345-aeda-467b-ab26-250657db028b/c484c372-c4b7-4a31-b6fb-04f1f0936495/cdc0245e-c734-4409-a9a6-f2cabd446e08.pdf
Liest sich eigentlich sehr gut, verstehe nicht, warum die nicht weiterkommen ?( .
Anspruch und Wirklichkeit - siehe SPD-Programm und Regierungswirken.

Roter Prolet
06.12.2004, 17:39
Was ist denn an der Union 'sozial eiskalt'?!

Ihre "Reform"-Konzepte zum Beispiel...

sperschi
06.12.2004, 17:42
Ihre "Reform"-Konzepte zum Beispiel...
Was konkretes fällt Dir aber gerade zufällig nicht ein?

Roter Prolet
06.12.2004, 17:45
Was konkretes fällt Dir aber gerade zufällig nicht ein?

...was ist an den Sozialdumping-Papierfetzen von CDU/CSU anders die der SPD oder FPD?

sperschi
06.12.2004, 17:50
...was ist an den Sozialdumping-Papierfetzen von CDU/CSU anders die der SPD oder FPD?
Sag' mir doch bitte mal, was du meinst.

Kaiser
06.12.2004, 17:55
Das zu erkennen ist eigentlich keine große Kunst. Es gelingt den meisten, nur denjenigen nicht, die sich als Totengräber des auf sozialen Ausgleich basierenden Systems betätigen, von dem sie selbst am meisten profitiert haben.


Diese Totengräber die es offenbar nicht wahrhaben wollen, sind ironischerweise die politisch verantwortlichen. Kein Wunder, wenn das politische Denken auf den Erhalt der eigenen Pfründe in 4 Jahresschritten ausgelegt ist.



Rechte und Linke in ihrer traditionell radikalisierten Form wie in der Weimarer Republik werden das Rennen NICHT machen.


Die gibt es auch weitgehend nicht mehr. Nicht einmal in der NPD. Die Zukunft der Rechten liegt bei Leuten wie mir.



Über die und ihre Politikkonzepte ist die Zeit ebenso hinweggegangen, wie sie Dank "Hartz IV", "Agenda 2010" und co. über die "Soziale Marktwirtschaft" hinweggegangen ist. Nur finde ich das im Fall der Sozialen Marktwirtschaft bedauerlich, während ich die alte KPD nicht vermisse und der NSDAP eh keine Träne nachweine.


Andere Zeiten erfordern andere Maßnahmen. Das ist dem Großteil der Angehörigen der intellektuellen Recht bzw. "neuen Rechte" wie ihr Linken uns nennt durchaus bewußt.

Auch in der NPD macht sich die Erkenntnis breit das Glatze, Springerstiefel und sontiges martialisches Verhalten keine Wahlsiege bringt. Im Gegenteil, es verschreckt bürgerliche Sympathisanten.

Keine Wahlsiege keine Macht. Keine Macht keine Veränderungen. Eine einfache Erkenntnis.



Wenn auf der Linken wieder vermehrt Rot, Hammer und Sichel getragen werden, halte ich das eher für das Symbol einer Abgrenzung zu Kapitalismus und korrumpierten sozialdemokratischen Politikansätzen als für ein Remake alter, stalinistischer Konzepte.


Ich halte das eher für eine Modeerscheinung von Jugendlichen, die den Marxismus nicht wirklich begreifen, aber "cool" finden. Bestes Beispiel ist der User Roter Amboß.



Darauf aufbauend hat die Linke die große Chance, nicht nur ihre stalinistische Erblast sondern auch den Kapitalismus endgülig hinter sich zu lassen.


Doch welche linke Partei oder Organisation soll diese Chance ergreifen, die nicht gleichzeitig ihre Glaubwürdigkeit bereits in diesem System verspielt hat?

Rechte Parteien sind dagegen frei von diesem Makel. Das ist eine gute Eigenschaft für die mittelfrsitige Zukunft.



Bei der Rechten sehe ich vergleichbare positive Entwicklungen nicht, halte sie aber nicht für ausgeschlossen. Ob man das Ergebnis dann noch "rechts" nennen kann, ist eine andere Frage.

Das wird die Zeit zeigen, aber was "rechts" ist, ist ohnehin eine sehr wage Interpretation die vom persönlichen ideologischen Standpunkt abhängig ist. Mehr ein Kampf- als ein Sachbegriff.

Ich wette Mente, du und ich haben jeweils drei verschiedene Vorstellungen was rechts ist. Allerdings gilt dasselbe für den Kampfbegriff "links".


Doch die Allianz zwischen NPD und DVU ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Roter Prolet
06.12.2004, 17:57
Zitat von Kaiser
Auch in der NPD macht sich die Erkenntnis breit das Glatze, Springerstiefel und sontiges martialisches Verhalten keine Wahlsiege bringt. Im Gegenteil, es verschreckt bürgerliche Sympathisanten.

Wie war das mit den "Freien Kameradschaften" :rolleyes: ?

Kaiser
06.12.2004, 18:01
Wie war das mit den "Freien Kameradschaften" :rolleyes: ?

Was soll damit sein? Sie an eine rechte Volksfront zu binden und damit das eigene Potential zu stärken, ist eine richtige Entscheidung. Ebenso sollte man entsprechende Angebote an die dutzenden von Burschenschaften machen. Mit der Zeit werden die rechten Kamaradschaften sich mehrheitlich für politische Verhältnisse "zivilisieren", sobald sie in der Partei fest integriert sind.

Das sollte dich freuen.

Roter Prolet
06.12.2004, 18:04
Was soll damit sein? Sie an eine rechte Volksfront zu binden und damit das eigene Potential zu stärken, ist eine richtige Entscheidung. Ebenso sollte man entsprechende Angebote an die dutzenden von Burschenschaften machen. Mit der Zeit werden die rechten Kamaradschaften sich mehrheitlich für politische Verhältnisse "zivilisieren", sobald sie in der Partei fest integriert sind.

Das sollte dich freuen.

Sag das mal den Springerstiefel-Opfer...

Chester
06.12.2004, 18:05
Doch dafür ist es ratsamer solange in der Opposition zu bleiben bis man die Mehrheiten hat die man wirklich braucht.
Viel einfacher, den Quatsch, den man (NPD/DVU) faselt, nicht allzu früh mit der Realität abgleichen zu müssen, selbst das dumme Wahlvolk könnte ja sonst merken, was dahintersteckt - gar nichts.

Daß Opposition mangels Chance/Verpflichtung, die Ausführbarkeit der eigenen "Konzepte" beweisen zu müssen, immer einfacher ist als Regierung, ist eine Binse, Kaiser.

Ansonsten erinnere ich mich gerne gelegentlich daran, daß Du uns die "Situation" durch die Brille eines NPD-Wahlkämpfers betrachtet beschreibst. :2faces:

mfg,

Chester :-:

Kaiser
06.12.2004, 18:10
Sag das mal den Springerstiefel-Opfer...

Wann gibst du mal eine qualifizierte Antwort? Ich kenne mehr als genug Leute, die den gewaltsamen Terror der selbsternannten Antifaschisten am eigenen Leibe erfahren mußten.

Was sagst du denen?

Roter Prolet
06.12.2004, 18:12
Wann gibst du mal eine qualifizierte Antwort? Ich kenne mehr als genug Leute, die den gewaltsamen Terror der selbsternannten Antifaschisten am eigenen Leibe erfahren mußten.

Was sagst du denen?

Aha, Leute von NPD, DVU oder anderen rechten Parteien etwa?

sperschi
06.12.2004, 18:16
Aha, Leute von NPD, DVU oder anderen rechten Parteien etwa?
Antworte doch bitte mal auf _MEINE_ Frage. Danke dir, du Argumentationswunder.

Kaiser
06.12.2004, 18:16
Viel einfacher, den Quatsch, den man (NPD/DVU) faselt, nicht allzu früh mit der Realität abgleichen zu müssen, selbst das dumme Wahlvolk könnte ja sonst merken, was dahintersteckt - gar nichts.


Nein, das was du als "Quatsch" titulierst, läßt sich nur in der Position des Koalitionsführers schrittweise durchführen.

Als kleiner Koalitionspartner hat man diese Gelegenheit weitgehend nicht und steht dann dem Zorn der enttäuschten Anhänger gegenüber, die sich wundern warum dieses oder jenes nicht umgesetzt werden kann obwohl man regiert.

Frag die FDP, die Grünen oder Schill. Alle kennen dieses Problem. Warum sollte die NPD zur Freude der Etablierten denselben Fehler machen, wo sie doch in der Zukunft ein weit größeres Potential besitzt, als als rückgradloser Mehrheitsbeschaffer zu dienen.



Daß Opposition mangels Chance/Verpflichtung, die Ausführbarkeit der eigenen "Konzepte" beweisen zu müssen, immer einfacher ist als Regierung, ist eine Binse, Kaiser.


In der Tat ist dem so, aber dies ist wie gesagt nicht der Grund warum ich gegen eine hypothetische Regierungsbeteiligung der NPD bin.



Ansonsten erinnere ich mich gerne gelegentlich daran, daß Du uns die "Situation" durch die Brille eines NPD-Wahlkämpfers betrachtet beschreibst. :2faces:


Dann hoffe ich doch, das du daraus einen Erkenntnisgewinn ziehst. ;)

Roter Prolet
06.12.2004, 18:19
Antworte doch bitte mal auf _MEINE_ Frage. Danke dir, du Argumentationswunder.

Wo bleibt die Antwort auf meine Gegenfrage?
Dann kommt meine Antwort.

Kaiser
06.12.2004, 18:21
Aha, Leute von NPD, DVU oder anderen rechten Parteien etwa?

Solche und Burschenschafter. Ich hatte sogar das zweifelhafte Vergnügen an einem mißlungenen Brandanschlag von "Antifaschisten" auf ein Verbindungshaus während eines BAs anwesend zu sein.

Das hätte auch mit Toten enden können. Leuten wie dir hätte es sicher gefallen.

Aber nun würde ich gerne zum Thema zurückkehren. Mach dafür einen eigenen Thread auf, wenn es dich bedrückt.

Chester
06.12.2004, 18:23
Dann hoffe ich doch, das du daraus einen Erkenntnisgewinn ziehst. ;)
Die gute alte neudeutsche Redewendung "with a grain of salt" zieht hier mal mindestens... :P

mfg,

Chester :-:

Roter Prolet
06.12.2004, 18:25
Verharmlosen wir wieder mal "nationale Patrioten"?
Ich denk hier an die bekannten Anschläge auf Asyl-Leute in den frühen 90er in einigen Teilen Deutschlands.

Kaiser
06.12.2004, 18:31
Verharmlosen wir wieder mal "nationale Patrioten"?
Ich denk hier an die bekannten Anschläge auf Asyl-Leute in den frühen 90er in einigen Teilen Deutschlands.

Verharmlosen? Eher in seiner Bedeutung richtigstellen. Wieviel % in der Kriminalitätsstatistik machen denn die Akte der wie du sie nennst "nationalen Patrioten" bei den Gewaltakten und Morden aus? Kannst du uns eine Zahl nennen?

Sind es annährend 0,1 %, 0,5 % und gar 1 %? :rolleyes: Also?

Wieviele dagegen sind linke oder ausländische Gewalttäter und Mörder?

Du bist am Zug. Klär uns auf. Ich bin sehr gespannt.

sperschi
06.12.2004, 18:34
Tja, stimmt, das liegt aber daran, dass es in der BRD mehr Ausländer gibts als Patrioten, irgendwie komisch.

Beverly
06.12.2004, 18:34
In der Arena biste mir noch nicht über den Weg gelaufen, da würden wir ja fast mal Seite an Seite gegen Rechts kämpfen - gewöhnungsbedürftig...

Ich habe nur ein paarmal auf politikarena.de gelesen, einen Account habe ich dort nicht und werde ihn wohl auch nie haben, weil mir dazu einfach die Zeit und der Masochismus fehlen.
Zudem glaube ich, Sinn und Zweck der "Arena" ist es, die Rechten in ihrer ganzen Dumpfheit vorzuführen, ob das nun unbewußt geschieht oder mit Absicht.


Sowohl GRÜNE als auch PDS haben sich ja zu "guten" Demokraten gewandelt und fußen auf dem grundgesetz - anders als NPD/DVU.

Leider fußen die Grünen noch auf anderen Dingen als dem Grundgesetz :rolleyes:

Bei den GRÜNEN hat das dazu geführt, dass sie zuerst ihren systemVERÄNDERNDES Impuls verloren - Weggang von Dithfurt und co. Mit der Annahme der Agenda 2010 haben sie auch ihren systemVERBESSERNDEN Anspruch aufgegeben. Sie sind Teil jener Parteien-Riege geworden die zu dumm, gierig, opportunistisch oder zynisch ist, das an sich bewährte System sozialen Ausgleichs an veränderte Bedingungen anzupassen und deshalb große Teile der Bevölkerung abschreiben, um ihre eigenen Pfründe zu retten.

So gesehen machst du der braunen Brut noch Komplimente, wenn du ihr bescheinigst, nicht zu diesem Klüngel zu gehören, egal welche Formulierungen du verwendest.


Mit national gesinnten Demokraten kann es einen Diskurs geben, aber mit Rechtsradikalen auf keinen Fall.

Aha, du lässt dir also ein Hintertürchen offen. Mal sehen wie viele "national gesinnten Demokraten" sich bei der NPD finden ;)

Kaiser
06.12.2004, 18:36
Tja, stimmt, das liegt aber daran, dass es in der BRD mehr Ausländer gibts als Patrioten, irgendwie komisch.

Bestimmt, nur machen Ausländer einen verglichen zur Bevölkerung überproportionalen Anteil aus. Wenn Rechte so "böse und gewalttätig" sind, müßte man es auch bei ihnen annehmen.

Doch so oder so ändert das an der absoluten oder prozentuallen Lächerkeit des rechten Anteiles an Gewaltverbrechen oder gar Morden nichts. Also das was Amoß gerne aufbauschen will.

Aber falls er entsprechende Zahlen hat, werden sie für sich selbst sprechen.

Ich für meinen Teil habe nicht einmal einen Strafzettel für zu schnelles fahren erhalten. Eben der Musterbürger in Person. :rolleyes:

sperschi
06.12.2004, 18:37
Bestimmt, nur machen Ausländer einen verglichen zur Bevölkerung überproportionalen Anteil aus. Wenn Rechte so "böse und gewalttätig" sind, müßte man es auch bei ihnen annehmen.

Ich für meinen Teil habe nicht einmal einen Strafzettel für zu schnelles fahren erhalten. Der Musterbürger in Person. :rolleyes:
Sowas lob' ich mir!!! :top:

Beverly
06.12.2004, 18:39
Hier das Parteiprogramm der REP.
http://www2.rep.de/~upload/1cc4f964-8bb5-47a7-b20f-cfef1ab95a85/d4286345-aeda-467b-ab26-250657db028b/c484c372-c4b7-4a31-b6fb-04f1f0936495/cdc0245e-c734-4409-a9a6-f2cabd446e08.pdf
Liest sich eigentlich sehr gut, verstehe nicht, warum die nicht weiterkommen ?( .

Hier muss ich Kaiser recht geben, der meinte, man sollte in der Politik mit griffigen Formulierungen arbeiten. Das Parteiprogramm, das die REPs auf ihre Website gestellt haben ist ellenlang und man erfährt nicht oder allenfalls nach mühsamen Suchen, wie sie nun etwa zum Irak-Konflikt oder Hartz IV stehen.

Und eine "Kurzfassung", wo das Wichtigste auf 1 oder 2 Seiten steht, habe ich auf ihrer Website auch nicht gefunden.

Kaiser
06.12.2004, 18:40
So gesehen machst du der braunen Brut noch Komplimente, wenn du ihr bescheinigst, nicht zu diesem Klüngel zu gehören, egal welche Formulierungen du verwendest.


So sehe ich das auch.



Aha, du lässt dir also ein Hintertürchen offen. Mal sehen wie viele "national gesinnten Demokraten" sich bei der NPD finden ;)

Je nachdem ob die CDU sie braucht oder nicht.

Beverly
06.12.2004, 19:06
Die Zukunft der Rechten liegt bei Leuten wie mirDas klingt ja sehr von sich selbst überzeugt .... naja, wenn mit dir die Zukunft der Rechten gesichert ist, kenne ich aber auch ganz viele Leute sowohl im RL als auch im Web, mit denen die Zukunft der Linken gesichert ist.


Andere Zeiten erfordern andere Maßnahmen. Das ist dem Großteil der Angehörigen der intellektuellen Recht bzw. "neuen Rechte" wie ihr Linken uns nennt durchaus bewußt.

Auch in der NPD macht sich die Erkenntnis breit das Glatze, Springerstiefel und sontiges martialisches Verhalten keine Wahlsiege bringt. Im Gegenteil, es verschreckt bürgerliche Sympathisanten.

Keine Wahlsiege keine Macht. Keine Macht keine Veränderungen. Eine einfache Erkenntnis.
Ich habe aber den Eindruck, die anderen Maßnahmen beschränken sich auf die strategische Ebene, das Herauskommen aus der "rechte-Schläger"-Ecke und das salonfähig-werden.
Die "Essentials" rechter Politik, die sie für viele so abschreckend machen, bleiben davon kaum berührt. Manche Rechte mögen wie viele einfache Menschen und die Linken gegen US-Hegemonie und eine globalisiert Amok laufende Weltwirtschaft sein. Doch ansonsten haben sie die Vorliebe für den starken, autoritären Staat natürlich rein "doitsch!" und mit dementsprechender gesellschaftlicher Orientierung nicht aufgegeben.


Ich halte das eher für eine Modeerscheinung von Jugendlichen, die den Marxismus nicht wirklich begreifen, aber "cool" finden.

Mit deinem Abtun als "Modeerscheinung" hast du Marxisten und Kommunisten ungewollt Zukunftsfähigkeit bescheinigt. Unsere Lifestyle-Welt definiert sich nun mal über Modeerscheinungen und wenn es der Marxismus so weit gebracht hat, wird er weiter eine Rolle spielen.
Was die Nachwuchs-Marxisten an Marxismus in der Theorie versäumt haben mögen, das wird ihnen das Leben schon einbläuen. Ich selbst bin dafür das beste Beispiel: obwohl Politologie studiert, habe ich nie einen Kapital-Kurs gemacht und kriegen den nun vom zusammen brechenden Kapitalismus sozusagen über das Leben selbst nachgereicht.

Roter Prolet
06.12.2004, 20:44
Zitat von Beverly
Mit deinem Abtun als "Modeerscheinung" hast du Marxisten und Kommunisten ungewollt Zukunftsfähigkeit bescheinigt. Unsere Lifestyle-Welt definiert sich nun mal über Modeerscheinungen und wenn es der Marxismus so weit gebracht hat, wird er weiter eine Rolle spielen.
Was die Nachwuchs-Marxisten an Marxismus in der Theorie versäumt haben mögen, das wird ihnen das Leben schon einbläuen. Ich selbst bin dafür das beste Beispiel: obwohl Politologie studiert, habe ich nie einen Kapital-Kurs gemacht und kriegen den nun vom zusammen brechenden Kapitalismus sozusagen über das Leben selbst nachgereicht.

Das betrifft auch mich.
Ich fing so spät 2002 an, mich an antikapitalistische Positionen zu wenden/nähern.
Erst suchte ich Zugehörigkeit bei den Sozialdemokraten (vergebens, wie ich später feststellte). Dann ging ich weiter zur der "Dei Lenk" nahe. Was mich bei ihr erst verblüffte dass sie etwas mehr interessierte, jedoch hatte ich erste Kontakte zum marxistischen Theorien von Marx`s "Manifest" und "Kapital" bishin zu Lenins Stamokap-Theorie und dessen Werken wie "Staat und Revolution". Bis ich solche Bücher und Schriften ja richtig aufgefressen habe (nicht im wortwörtlichen Sinne!), war es schon Februar/März 2003. Später ging ich zur meiner ersten Teilnahme an der Demo am 15. Februar 2003, die sich gegen den völkerrechtswidrigen Krieg im Irak richtete (15 Millionen Kriegsgegner weltweit), fragte ich bei einem älterem Genossen nach dem KP-Chef, um vorläufig ihm meine Adresse zu geben. Es dauerte nur ein paar Tage, bis ich mich entschied, zur KP beizutreten. Das passierte am 10. März 2003. Für mich ein persönlicher historischer Tag. Von dem Datum an, begann ich viele verschiedene Bereiche des Marxismus (Von der Systemlogik des Kapitalismus bis hin zum Realsozialismus) zu vertiefen. Ein Prozess, der bis heute andauert und weitere Jahre für marxistische Weiterbildung beanspruchen wird. Aber das bin ich mir wert.

Kaiser
06.12.2004, 20:46
Das klingt ja sehr von sich selbst überzeugt .... naja, wenn mit dir die Zukunft der Rechten gesichert ist, kenne ich aber auch ganz viele Leute sowohl im RL als auch im Web, mit denen die Zukunft der Linken gesichert ist.


Ich sagte mit "Leuten wie mir", nicht "wegen mir". ;) Die Zukunft der Rechten sichert das niedergehende System.

Und was ist mit diesen Linken? Sind sie politisch aktiv oder wollen es noch werden? Sonst bringt einem auch das beste Weltbild nichts.



Ich habe aber den Eindruck, die anderen Maßnahmen beschränken sich auf die strategische Ebene, das Herauskommen aus der "rechte-Schläger"-Ecke und das salonfähig-werden.


Es gibt ein Image-Problem bei den rechten Parteien dank der allgegenwärtigen Diffamierung und eigenem Verschulden dessen Behebung natürlich Priorität hat. Erst dann kann man das nationale Potential in der Bevölkerung voll und ganz ausschöpfen, das ja ca. bei 15 % liegen soll.



Die "Essentials" rechter Politik, die sie für viele so abschreckend machen, bleiben davon kaum berührt.


Davon bin ich nicht überzeugt. Das bürgerliche Auftreten der NPD hat zweifellos seinen Teil dazu beigetragen sie unter den Sachsen wählbarer zu machen als es vor 4 Jahren der Fall war. Wählbar wird die NPD und andere Parteien außerhalb der 15 %-Zielgruppe ohnehin nur bei einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, d.h. das bemühen um jene hat noch keine Dringlichkeit. Es wäre Zeit und Ressourcenverschwendung.



Manche Rechte mögen wie viele einfache Menschen und die Linken gegen US-Hegemonie und eine globalisiert Amok laufende Weltwirtschaft sein. Doch ansonsten haben sie die Vorliebe für den starken, autoritären Staat natürlich rein "doitsch!" und mit dementsprechender gesellschaftlicher Orientierung nicht aufgegeben.


Hmm, natürlich sonst wären Linke und Rechte ja identisch. :rolleyes:

Aber auch Teile der Linken haben ihre Vorliebe für den starken authoritären Staat ohne gleich Stalinisten zu sein. Nur ein solcher Staat kann schließlich der Wirtschaft Paroli bieten.



Mit deinem Abtun als "Modeerscheinung" hast du Marxisten und Kommunisten ungewollt Zukunftsfähigkeit bescheinigt. Unsere Lifestyle-Welt definiert sich nun mal über Modeerscheinungen und wenn es der Marxismus so weit gebracht hat, wird er weiter eine Rolle spielen.


Im Gegenteil, ich gehe davon aus das marxistische Ideen ihre Renaissence erfahren werden. Wenn du meine Posts zur wirtschaftlichen Lage gelesen hast, wirst du Paralellen zur marxistischen Überproduktionskrise und keynesianischer Nachfragepolitik bemerken. Wirtschaftspolitisch stehe ich eher links als rechts im Sinne von liberal.

Doch wenn ich Jugendliche in Berlin sehe, die mit Roten Sternen oder Che auf dem Pulli herumlaufen, frage ich mich was die schon von Marx wissen. Oder was Che wohl von diesen verwöhnten Wohlstandskindern halten würde, die da mit seinem Conterfei herumrennen, aber nie Hunger, Elend und Kampf durchmachten und im fortgeschrittenen Alter in der Regel zu dem werden was er bekämpfte.



Was die Nachwuchs-Marxisten an Marxismus in der Theorie versäumt haben mögen, das wird ihnen das Leben schon einbläuen.


Doch wenn Systemfrust das einzige ist was sie lernen, dann können sie ebensogut ihr Heil bei nationalen statt kommunistischen Organisationen suchen.



Ich selbst bin dafür das beste Beispiel: obwohl Politologie studiert, habe ich nie einen Kapital-Kurs gemacht und kriegen den nun vom zusammen brechenden Kapitalismus sozusagen über das Leben selbst nachgereicht.

Schade, da hast du was verpaßt. Ich besuche alle marxistischen Kurse, die der Fachbereich bei uns bietet. Leider nicht sehr viele wie du dir denken kannst, da bei uns neoklassische bzw. neoliberale Theorie überwiegt.

Jetzt arbeite ich an einer Seminar-Arbeit über den Konjunkturzyklus nach Marx.

Kaiser
06.12.2004, 21:43
Hier muss ich Kaiser recht geben, der meinte, man sollte in der Politik mit griffigen Formulierungen arbeiten. Das Parteiprogramm, das die REPs auf ihre Website gestellt haben ist ellenlang und man erfährt nicht oder allenfalls nach mühsamen Suchen, wie sie nun etwa zum Irak-Konflikt oder Hartz IV stehen.

Und eine "Kurzfassung", wo das Wichtigste auf 1 oder 2 Seiten steht, habe ich auf ihrer Website auch nicht gefunden.

Natürlich. Wie setzt sich denn unsere Bevölkerung intellektuell zusammen? Wer überwiegt denn? Etwa nicht die Leute ohne Schulabschluß, mit Haupt- oder Realschule? Etwa nicht Arbeiter dessen politisches Interesse und Verständnis recht limitiert ist?

Daher sollte das Wahlprogramm und dessen Vermittlung an diesen Gruppen ausgerichtet werden, d.h. knappe, leicht verständliche, provokante und schnell merkbare Formulierungen.

Diese Leute haben weder die Zeit noch den Nerv seitenlange Parteiprogramme zu wälzen. Schon gar nicht im Internet. Sie interessieren sich nicht dafür wie Gesundheitssysteme durchgerechnet werden und selbst wenn, würden sie es ohnehin nicht verstehen. Details im Allgemeinen interessieren sie nicht. Sie wollen einfache Antworten auf einfach Fragen bezüglich für sie dringende Probleme. Das sollte eine nationale Partei ihnen auch geben.

Wenn man will, das sie einen wählen, sollte man immer verständlich bleiben, d.h. den altklugen Langweiler in der Parteizentrale für die Details lassen bzw. in die Talkshows schicken und den Trommler den jeder versteht auf die Straße stellen. Besser ist es, wenn es wegen der Einfachheit der Botschaft ein Wähler zuviel als wegen der Kompliziertheit ein Wähler zu wenig versteht.

Doch das A und O ist das Wiederholen, Wiederholen, Wiederholen bis es eingehämmert ist.

Das haben die REP meines Erachtens nach bis heute nicht verstanden. Die NPD macht zwar Fortschritte in diese Richtung, aber deren Wahlwerbung wikte noch etwas unbeholfen.

Mancher intellektueller Schöngeist mag sich daran stören, aber der Schöngeist sollte bedenken, das seine Stimme in einer Demokratie soviel zählt wie die des arbeitslosen Bauarbeiter. Und intellektuelle Schöngeister sind bekannter seltener zu finden. Für die Schöngeister gibt es dann das seitenlange Parteiprogramm im Internet.

Beverly
06.12.2004, 22:14
Manche Rechte mögen wie viele einfache Menschen und die Linken gegen US-Hegemonie und eine globalisiert Amok laufende Weltwirtschaft sein. Doch ansonsten haben sie die Vorliebe für den starken, autoritären Staat natürlich rein "doitsch!" und mit dementsprechender gesellschaftlicher Orientierung nicht aufgegeben.



Hmm, natürlich sonst wären Linke und Rechte ja identisch. :rolleyes:

Eine Identität von Rechts und Links in ihrer jetzigen Form wird es nie geben, dafür sorgen die nicht überbrückbaren gesellschaftspolitischen Gegensätze.
Was Linke davon hatten, hier faule Kompromisse einzugehen oder auch nur für reaktionäre Einstellungen vorgeblicher Alliierter blind zu sein, hat die Revolution im Iran gezeigt: gegen den Schah demonstrierten Linke und Islamisten noch gemeinsam, dann rissen die Islamisten die Macht an sich, mit den bekannten Folgen.



Aber auch Teile der Linken haben ihre Vorliebe für den starken authoritären Staat ohne gleich Stalinisten zu sein. Nur ein solcher Staat kann schließlich der Wirtschaft Paroli bieten.

Ich habe mit dem "starken Staat" drei Probleme:

1. Der ideologische Zwangsstaat, der seinen Bürgern vorschreibt, wie sie zu leben, zu denken, zu ficken, was sie zu lesen, hören, im TV sehen oder im Web zu surfen haben.
Unvermeidlicherweise gehen sich Bewegungen, die so einen Staat anstreben, immer an die Gurgel, weil ja nur eine herrschen kann.

2. Die dem modernen Staat und seinen Amtsträgern offenbar nicht auszutreibende Neigung zu Korruption, Dummheit und suizidaler Politik. In Deutschland haben die jeweils "staatstragenden" Eliten nicht weniger als 4 Staatswerdungen gegen die Wand gefahren: Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, DDR. Nr. 5, die BRD, ist auch nicht mehr weit von der Wand.
Eine Staatswerdung Nr. 6, die dann ebenso endet, strebe ich nicht an.

3. Die staatstragenden Eliten haben sich und ihr System so hermetisch abgeschottet, dass man über die Ebene der großen Politik nichts mehr verändern kann. Im Parlament nur Opposition zu machen und sich nicht als Juniorpartner in Koalitionen durch den Fleischwolf drehen zu lassen, um dann auszusehen wie J. Fischer ist richtig. Ich würde es im Falle der NPD sogar ausdrücklich begrüßen, da kann sie nicht viel Unheil anrichten.

Aber die Menschen wollen Veränderungen am liebsten sofort und nicht 10 oder 20 Jahre warten. Man muss das Gefühl haben, der richtige - selbstverständlich linke :D - Weg hat schon begonnen. Diese Veränderungen und dieses Gefühl kann man nur außerhalb des Staates und seiner Institutionen erreichen.

Wohlgemerkt, ich hätte nichts gegen einen FUNKTIONIERENDEN starken Staat, am besten als globaler Staatenbund, der die ganze Menschheit vereint und in den Weltraum aufbricht.
Aber wenn dieser funktionierende Staat nicht zur Verfügung steht und nur "von oben" nicht funktionieren kann, muss ich mich nach anderen Wegen umsehen. Infragestellung des modernen Staates zugunsten anarchischer Modelle, kommunitaristischer Gemeinschaften ... möglicherweise liefern solche sich selbst tragenden Einheiten dem was an "Staat" oder "Zentralgewalt" noch nötig sein mag, das Korrektiv, das seine im Sumpf der Korruption versinkenden Institutionen nicht sein können.

Kaiser
06.12.2004, 22:51
Eine Identität von Rechts und Links in ihrer jetzigen Form wird es nie geben, dafür sorgen die nicht überbrückbaren gesellschaftspolitischen Gegensätze.


Dahingehend ist meine Bemerkung auch zu verstehen.



Was Linke davon hatten, hier faule Kompromisse einzugehen oder auch nur für reaktionäre Einstellungen vorgeblicher Alliierter blind zu sein, hat die Revolution im Iran gezeigt: gegen den Schah demonstrierten Linke und Islamisten noch gemeinsam, dann rissen die Islamisten die Macht an sich, mit den bekannten Folgen.


Sie tauschen ein verhaßtes System gegen die Chance (nicht Garantie) ein neues System unter ihrer Regie aufzubauen. Das war der Sinn der temporären Zusammenarbeit mit den Islamisten im Iran und derselbe Sinn wäre ein recht-linkes Zusammengehen bei bestimmten sozialen, wirtschaftlichen und außenpolitischen Themen, wo es breite Übereinstimmungen gibt. Denk mal an Lenin und Kaiser Wilhelm II. Es kann also auch anders ausgehen. Das ist ein Prozeß mit vielen Zufälligkeiten.

Natürlich klingt es wie Zukunftsmusik, liegt aber im Bereich des Möglichen wenn die Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden und der Rationalität weichen. Ich erinnere mal an die kurze technische Koalition zwischen NPD und PDS. Ein richtiger Weg in die richtige Richtung. Auch konnte man kaum Unterschiede zwischen linken und rechten Demos zum Irakkrieg, Globalisierung etc. erkennen. Die NPD und PDS-Plakate konnte man in Sachsen auch kaum unterscheiden.

Also was sollen die Zwistigkeiten in einzelnen Sachfragen? Wem nützen sie wirklich? Uns oder unseren gemeinsamen Gegnern?



1. Der ideologische Zwangsstaat, der seinen Bürgern vorschreibt, wie sie zu leben, zu denken, zu ficken, was sie zu lesen, hören, im TV sehen oder im Web zu surfen haben.
Unvermeidlicherweise gehen sich Bewegungen, die so einen Staat anstreben, immer an die Gurgel, weil ja nur eine herrschen kann.


Der Großteil der Rechten ist an einem autoritären, aber nicht totalitären Staat, mit plebiszitären Elementen interessiert.



2. Die dem modernen Staat und seinen Amtsträgern offenbar nicht auszutreibende Neigung zu Korruption, Dummheit und suizidaler Politik.


Das ist leider ein kaum ausrottbares Übel.



In Deutschland haben die jeweils "staatstragenden" Eliten nicht weniger als 4 Staatswerdungen gegen die Wand gefahren: Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, DDR. Nr. 5, die BRD, ist auch nicht mehr weit von der Wand.
Eine Staatswerdung Nr. 6, die dann ebenso endet, strebe ich nicht an.


Systeme entstehen und vergehen mit der Zeit aus irgendwelchen Gründen. Das ist der Lauf der Dinge. Nichts ist für die Ewigkeit. Kein linkes, kein rechtes und kein demokratisches System.

In z.B. Frankreich gab es mittlerweile fünf Republiken, drei Monarchien und ein faschistisches System.



3. Die staatstragenden Eliten haben sich und ihr System so hermetisch abgeschottet, dass man über die Ebene der großen Politik nichts mehr verändern kann.


Das haben wir bereits heute. Eliten gibt es selbst in der klassenlosen Gesellschaft. :2faces:



Im Parlament nur Opposition zu machen und sich nicht als Juniorpartner in Koalitionen durch den Fleischwolf drehen zu lassen, um dann auszusehen wie J. Fischer ist richtig. Ich würde es im Falle der NPD sogar ausdrücklich begrüßen, da kann sie nicht viel Unheil anrichten.


Besser ist es. Die Zeit der nationalen Renaissence wird kommen, aber nicht in den nächsten 3 Legislaturperioden.



Aber die Menschen wollen Veränderungen am liebsten sofort und nicht 10 oder 20 Jahre warten. Man muss das Gefühl haben, der richtige - selbstverständlich linke :D - Weg hat schon begonnen. Diese Veränderungen und dieses Gefühl kann man nur außerhalb des Staates und seiner Institutionen erreichen.


Ja, wenn man gewohnt ist in außerdemokratischen und längerfristigen Zeiten zu denken. Unabhängig vom kleinlichen Parteiengezänk, Lobbyismus und Postengeschachere.



Wohlgemerkt, ich hätte nichts gegen einen FUNKTIONIERENDEN starken Staat, am besten als globaler Staatenbund, der die ganze Menschheit vereint und in den Weltraum aufbricht.


Das dürfte wohl in jedem Fall eine utopie sein.



Aber wenn dieser funktionierende Staat nicht zur Verfügung steht und nur "von oben" nicht funktionieren kann, muss ich mich nach anderen Wegen umsehen. Infragestellung des modernen Staates zugunsten anarchischer Modelle, kommunitaristischer Gemeinschaften ... möglicherweise liefern solche sich selbst tragenden Einheiten dem was an "Staat" oder "Zentralgewalt" noch nötig sein mag, das Korrektiv, das seine im Sumpf der Korruption versinkenden Institutionen nicht sein können.

Das halte ich für nicht machbar. Eine Anarchie ist nur die Zwischenzeit zwischen zwei Ordnungen aber kein dauerhafter Zustand. Denn selbst in der Anarchie gibt es Elemente die fortlaufend Staatsbildend aktiv werden. Auch wenn jene als Straßenräuber anfangen, zum Warlord aufsteigen und sich dann zum Präsidenten machen.

Gewalt schafft Macht. Macht schafft Ordnung. Ordnung schafft den Staat.

Ein ewiger Kreislauf.

Beverly
07.12.2004, 10:35
Sie tauschen ein verhaßtes System gegen die Chance (nicht Garantie) ein neues System unter ihrer Regie aufzubauen. Das war der Sinn der temporären Zusammenarbeit mit den Islamisten im Iran

Ja, wenn Selbstmord "Sinn" macht, dann war die Zusammenarbeit mit den Islamisten im Iran wohl sinnvoll. Die haben unter der Führung von Chomeini dann nicht nur die Linken verfolgt, sondern auch Frauen entrechtet und Schwule umgebracht. Auf die Wiederholung solcher Szenarien legt wohl kein ernst zu nehmender Linker Wert.


derselbe Sinn wäre ein recht-linkes Zusammengehen bei bestimmten sozialen, wirtschaftlichen und außenpolitischen Themen, wo es breite Übereinstimmungen gibt.

Ich sehe über ein "gegen" hinaus nicht einmal da positive Übereinstimmungen. Rechte sind auch gegen Globalisierung und US-Imperialismus. Aber sie wollen die Folgen der wirtschaftlichen Misere nur zu oft auf die Einwanderer abwählzen und stellen nur den akuten Imperialismus der USA, aber nicht den gewesenen Imperialismus des Deutschen Reiches in Frage.



Natürlich klingt es wie Zukunftsmusik, liegt aber im Bereich des Möglichen wenn die Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden und der Rationalität weichen.

Die "Rationalität" kann für mich nur darin bestehen, dass man die Hoffnung vom "Endsieg" oder auch nur der alleinigen Machtübernahme einer Ideologie aufgibt und auf dieser Basis Politik ganz neu erfindet. Doch selbst das ist ein Widerspruch, weil dann natürlich diese Rationalität sozusagen die neue Meta-Ideologie ist :D
Eigentlich wollten das schon die Liberalen mit ihrem Pluralismus erreichen, wo Linke, Rechte, Atheisten und Fundamentalisten zwar nicht einträchtig, aber nebeneinander leben können. Dumm nur, dass die Liberalen sich zu Apologeten des Kapitalismus gemacht haben und dabei mittlerweile selbst wie Jünger einer totalitären Ideologie daherreden. Deswegen muss der Kapitalismus überwunden werden, die Gleichung muss sein Liberalismus - Kapitalismus, was immer das Ergebnis sein mag.


Ich erinnere mal an die kurze technische Koalition zwischen NPD und PDS. Ein richtiger Weg in die richtige Richtung.
Das war meines Wissens in einem Kreistag in NRW ja und es war nur "technisch". Meines Erachtens hätte es unter bestimmten Umständen funktionieren können:
a. die Mitglieder beider Parteien im Kreis sind mehrheitlich damit einverstanden, also keine Alleingänge gegen den Willen der Basis
b. die daran beteiligten Abgeordneten lassen die Mitgliedschaft in ihren Parteien für die Dauer des "Experimentes" ruhen, agieren als Parteilose und überlegen sich
c. was sie gemeinsam im Kreistag und außerhalb für die Menschen tun können, wie sie auf lokaler Ebene die sozialen und wirtschaftlichen Probleme lösen können

Eine "technische" Fraktion nur um "gemeinsam" Sachmittel abzugreifen halte ich nicht für sinnvoll, allerdings sollte die PDS gegenüber den Sozis ebenso kritisch sein wie gegenüber der NPD, die Koalitionen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern halte ich nicht für sinnvoll.


Auch konnte man kaum Unterschiede zwischen linken und rechten Demos zum Irakkrieg, Globalisierung etc. erkennen. Die NPD und PDS-Plakate konnte man in Sachsen auch kaum unterscheiden.
Ja, und die Rechten faken Websites gegen Sozialabbau. Die hm ... "Aneignung" linker Positionen durch die Rechten zeigt aber, dass die Linken die richtigen Erklärungen haben und ihre Positionen beibehalten und weiter entwickeln müssen.


Also was sollen die Zwistigkeiten in einzelnen Sachfragen?sagte der Fuchs zu den Hühnern als er ihnen ein Bündnis gegen den Hofhund anbot :rolleyes::D
Die "Zwistigkeiten" betreffen immerhin Homosexualität, Todesstrafe und den Umgang mit Einwanderern, vermutlich ein paar "Kleinigkeiten" wie Abtreibung und Familienpolitik sowie Militarisierung der Gesellschaft. In einem auf Uniformität angelegten Gemeinwesen kaum zu überwinden.


Wem nützen sie wirklich?Denen, die meinen man brauche einen Staat, der seinen Bürgern vorschreibt wie sie leben.


Uns oder unseren gemeinsamen Gegnern?Dass die Herrschenden das Thema "Rechte" hochkochen, um von anderen Peinlichkeiten abzulenken glaube ich nur zu gern. Einerseits sind die Rechten NICHT der Hauptfeind der Linken, das sind die Unterstützer des Kapitalismus in seiner derzeitigen, sich immer mehr entmenschlichenden Form.
Andererseits favorisieren die Rechten ein System, das zum status quo eine Verschlechterung darstellt und für die meisten Rechten dürften wohl Linke, Ausländer, Schwule und Transen Hauptfeinde und bevorzugte Angriffsziele sein. Das provoziert dann Gegenreaktionen so "Aua aua Antifa", wobei ich es aber nicht für sinnvoll halte, wenn sich Rechte und Linke zur Gaudi der Herrschenden gegenseitig beschäftigt halten.



Der Großteil der Rechten ist an einem autoritären, aber nicht totalitären Staat, mit plebiszitären Elementen interessiert.
Autoritär und plebiszitär sind unvereinbar. Mann kann sich allenfalls ein System vorstellen, das plebiszitär ist, aber den ganzen korrupten Wust an scheinpluralistischen Parteien und Institutionen mit ihren Heerscharen an Funktionären und Beamten abgeschafft hat. Wo z. B. ein vom Volk gewählter "Senat" aus einem Dutzend Personen die Stelle von Bundesregierung, Bundeskabinett, Bundestag und Bundesrat einnimmt.



Systeme entstehen und vergehen mit der Zeit aus irgendwelchen Gründen. Das ist der Lauf der Dinge. Nichts ist für die Ewigkeit. Kein linkes, kein rechtes und kein demokratisches System.

Der globalisierte Kapitalismus und die ihm zugrunde liegenden Strukturen reicht in seinen Anfängen 500 Jahre zurück. Falls du Vorlesungen marxistischer Dozenten gehört hast, solltest du wissen, dass Krisen für den Kapitalismus notwendig sind. Im Kapitalismus erleben Staaten über ihre Ökonomie einen schnellen Aufstieg, Boozeit und Rezession, resp. Niedergang. So war mal Großbritannien sein ökonomisches Zentrum, nach 1945 setze der Niedergang ein. Es gab eine Zeit, da war Argentinien das siebtreichste Land der Erde, heute löst da eine Krise die andere ab. Nach 1945 begann der Aufstieg der BRD - "Wirtschaftswunder" - jetzt ist es damit vorbei und wir werden so enden wie GB, wenn wir den Kapitalismus nicht überwinden.



Das haben wir bereits heute. Eliten gibt es selbst in der klassenlosen Gesellschaft. :2faces:
Es gibt Unterschiede, etwa in den intellektuellen Neigungen oder in den ausgeübten Funktionen. Was sich "Elite" schimpft, ist aber vorwiegend Machtelite und leistet nicht mehr als der Rest der Gesellschaft. M. E. haben es in Deutschland die Machteliten weitgehend geschafft, wirkliche Leistungsträger zu marginalisieren oder ganz rauszumobben. Die Leute etwa mit innovativen Idenn in der Raumfahrt werkeln kaum beachtet vor sich hin, während grenzdebile Funktionäre die Menschen mit immer blödsinnigeren "Vorschlägen" nerven.



Das dürfte wohl in jedem Fall eine utopie sein.
Wir haben den Weltstaat schon jetzt, nur in einer kranken und pervertierten Form als Globale Oligarchie. Die Welt wird von den sieben Millionen Millionären und Milliardären auf ihr beherrscht und Länder, Staaten und Völker sind für die nur noch Spielbälle. Die fundamentalistischen Irrläufer - Islamisten, Zionisten, christliche Fundamentalisten, extreme Nationalisten - dient sich den Herrschen doch nur als Bauernfänger und Rattenfänger an und veranstaltet ideologische Schaukämpfe um von den WIRKLICHEN Realitäten auf Sol III abzulenken.
Deswegen ist alle Politik zu einem gut Teil Weitinnenpolitik. Die Herrschenden haben das begriffen, die Beherrschten sollen es auch begreifen.


Das halte ich für nicht machbar. Eine Anarchie ist nur die Zwischenzeit zwischen zwei Ordnungen aber kein dauerhafter Zustand. Denn selbst in der Anarchie gibt es Elemente die fortlaufend Staatsbildend aktiv werden. Auch wenn jene als Straßenräuber anfangen, zum Warlord aufsteigen und sich dann zum Präsidenten machen.

Gewalt schafft Macht. Macht schafft Ordnung. Ordnung schafft den Staat.

Ein ewiger Kreislauf.

Du verwechselst "Anarchie" als organisierte Herrschatslosigkeit mit "Chaos", das immer auf desorganisierte Herrschaft der Räube und Warlords hindeutet.

Was du "ewig" nennst, gibt es in dieser speziellen Form erst seit ca. 250 Jahren. Davor mag es im Feudalismus analoge Formen gegeben haben, aber ein Großteil der Menschheitsgeschichte lässt sich nicht in dieses Schema pressen. Lange Zeit ihrer Existenz kamen die Menschen ohne Staaten aus und in Zukunft werden sie das vielleicht auch wieder tun.

Kaiser
07.12.2004, 11:53
Ja, wenn Selbstmord "Sinn" macht, dann war die Zusammenarbeit mit den Islamisten im Iran wohl sinnvoll. Die haben unter der Führung von Chomeini dann nicht nur die Linken verfolgt, sondern auch Frauen entrechtet und Schwule umgebracht. Auf die Wiederholung solcher Szenarien legt wohl kein ernst zu nehmender Linker Wert.


Die Linken wollten selbst die Macht im Iran aber waren zu schwach den Schah alleine zu stürzen, daher das Bündniss mit den Islamisten. "Dummerweise" waren sie zu schwach sich nach dem Sturz zu behaupten. Ein Kampf um die Macht war zwangsläufig und sie verloren. Doch ohne das Bündnis mit den Islamisten hätten sie nicht einmal die Chance zum Sieg gehabt

Pech gehabt, daher schrieb ich auch eine Chance nicht Zwangsläufigkeit das neue System nach Sturz des Alten zu dominieren.

Doch wer zu Bündnisbegin den Fuchs und wer das Huhn darstellt ist in der Regel nicht absehbar.



Ich sehe über ein "gegen" hinaus nicht einmal da positive Übereinstimmungen. Rechte sind auch gegen Globalisierung und US-Imperialismus. Aber sie wollen die Folgen der wirtschaftlichen Misere nur zu oft auf die Einwanderer abwählzen und stellen nur den akuten Imperialismus der USA, aber nicht den gewesenen Imperialismus des Deutschen Reiches in Frage.


Gemeinsam GEGEN etwas zu sein, hat in der Politik und Geschichte für temporäre Bündnisse immer gereicht bis der Hauptfeind erledigt war.

Und mehr als ein temporäres Zusammengehen wäre eine recht-linke Kooperation auch nicht.



Die "Rationalität" kann für mich nur darin bestehen, dass man die Hoffnung vom "Endsieg" oder auch nur der alleinigen Machtübernahme einer Ideologie aufgibt und auf dieser Basis Politik ganz neu erfindet. Doch selbst das ist ein Widerspruch, weil dann natürlich diese Rationalität sozusagen die neue Meta-Ideologie ist :D


Rationalität besteht in diesem Kontext für mich darin eigene politische Ziele mit Hilfe anderer Akteure zu erreichen. Dabei ist mir die Farbe des Parteibuches der potentiellen Helfer im Gegensatz zu Mente herzlich egal. Berührungsängste kenne ich nicht.

Das einzig wichtige ist die Erreichung des Zieles und nicht der Weg dahin.



Das war meines Wissens in einem Kreistag in NRW ja und es war nur "technisch". Meines Erachtens hätte es unter bestimmten Umständen funktionieren können:
a. die Mitglieder beider Parteien im Kreis sind mehrheitlich damit einverstanden, also keine Alleingänge gegen den Willen der Basis
b. die daran beteiligten Abgeordneten lassen die Mitgliedschaft in ihren Parteien für die Dauer des "Experimentes" ruhen, agieren als Parteilose und überlegen sich
c. was sie gemeinsam im Kreistag und außerhalb für die Menschen tun können, wie sie auf lokaler Ebene die sozialen und wirtschaftlichen Probleme lösen können

Eine "technische" Fraktion nur um "gemeinsam" Sachmittel abzugreifen halte ich nicht für sinnvoll, allerdings sollte die PDS gegenüber den Sozis ebenso kritisch sein wie gegenüber der NPD, die Koalitionen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern halte ich nicht für sinnvoll.


Selbst wenn es nur finanzielle Gründe hat ist es schon deswegen schon sinnvoll, weil es beide Parteien relativ zu den Etablierten marginal stärkt. Welchen Sinn macht es, wenn beide Parteien auf zusätzliche Gelder für die eigene politische Arbeit verzichten? Das kann nur den politischen Gegner freuen.



Ja, und die Rechten faken Websites gegen Sozialabbau. Die hm ... "Aneignung" linker Positionen durch die Rechten zeigt aber, dass die Linken die richtigen Erklärungen haben und ihre Positionen beibehalten und weiter entwickeln müssen.


Wieso faken? Der Zweck und die Aufgabe nationaler Parteien ist immer die Förderung des Wohles des deutschen Volkes. Jener wird durch solche Maßnahmen offensichtlich geschadet. Es ist daher nur natürlich, dass wir das verurteilen.



sagte der Fuchs zu den Hühnern als er ihnen ein Bündnis gegen den Hofhund anbot :rolleyes::D
Die "Zwistigkeiten" betreffen immerhin Homosexualität, Todesstrafe und den Umgang mit Einwanderern, vermutlich ein paar "Kleinigkeiten" wie Abtreibung und Familienpolitik sowie Militarisierung der Gesellschaft. In einem auf Uniformität angelegten Gemeinwesen kaum zu überwinden.


Dann kommt es in jenen Bereichen zu keiner Kooperation. Das macht ja nichts. Ich schlage schließlich keine Regierungsbündnisse auf nationaler Ebene vor, sondern nur das Zusammengehen in Teilfragen.



Denen, die meinen man brauche einen Staat, der seinen Bürgern vorschreibt wie sie leben.


Wie darf ich das verstehen? Der Bezug zu meiner Frage ist mir nicht ganz klar.



Dass die Herrschenden das Thema "Rechte" hochkochen, um von anderen Peinlichkeiten abzulenken glaube ich nur zu gern. Einerseits sind die Rechten NICHT der Hauptfeind der Linken, das sind die Unterstützer des Kapitalismus in seiner derzeitigen, sich immer mehr entmenschlichenden Form.


Eben.


Andererseits favorisieren die Rechten ein System, das zum status quo eine Verschlechterung darstellt und für die meisten Rechten dürften wohl Linke, Ausländer, Schwule und Transen Hauptfeinde und bevorzugte Angriffsziele sein. Das provoziert dann Gegenreaktionen so "Aua aua Antifa", wobei ich es aber nicht für sinnvoll halte, wenn sich Rechte und Linke zur Gaudi der Herrschenden gegenseitig beschäftigt halten.


Der Hauptfeind der Rechten sitzt an der Regierung und nicht in Kreuzberg auf der Straße.



Autoritär und plebiszitär sind unvereinbar.


Sehe ich nicht so. Wieso sollte ein autoritärer Staat in wichtigen Ja-Nein-Fragen nicht Volkes Stimme befragen, wenn dadurch seine Legitimation gestärkt wird? Gerade bei einem national geprägten Staat der diesen Anspruch vertritt. Oder bei kommunalen Dingen, die für die große Politik ohne Bedeutung sind?



Der globalisierte Kapitalismus und die ihm zugrunde liegenden Strukturen reicht in seinen Anfängen 500 Jahre zurück. Falls du Vorlesungen marxistischer Dozenten gehört hast, solltest du wissen, dass Krisen für den Kapitalismus notwendig sind. Im Kapitalismus erleben Staaten über ihre Ökonomie einen schnellen Aufstieg, Boozeit und Rezession, resp. Niedergang. So war mal Großbritannien sein ökonomisches Zentrum, nach 1945 setze der Niedergang ein. Es gab eine Zeit, da war Argentinien das siebtreichste Land der Erde, heute löst da eine Krise die andere ab. Nach 1945 begann der Aufstieg der BRD - "Wirtschaftswunder" - jetzt ist es damit vorbei und wir werden so enden wie GB, wenn wir den Kapitalismus nicht überwinden.


Weiß ich, nur ist nach Marx dem Kapitalismus als Ganzen die Saat zum Untergang mit in die Wiege gelegt.

Und 500 Jahre mag vielleicht einem Menschen eine Ewigkeit erscheinen aber nicht der Geschichte.

Der moderne Kapitalismus fängt bei Marx auch erst mit der Industrialisierung statt. Die erste kapitalistische Krise datierte er glaube ich auf 1825.



Es gibt Unterschiede, etwa in den intellektuellen Neigungen oder in den ausgeübten Funktionen. Was sich "Elite" schimpft, ist aber vorwiegend Machtelite und leistet nicht mehr als der Rest der Gesellschaft. M. E. haben es in Deutschland die Machteliten weitgehend geschafft, wirkliche Leistungsträger zu marginalisieren oder ganz rauszumobben. Die Leute etwa mit innovativen Idenn in der Raumfahrt werkeln kaum beachtet vor sich hin, während grenzdebile Funktionäre die Menschen mit immer blödsinnigeren "Vorschlägen" nerven.


Sicher richtig, aber es zeigt nur das Eliten eine Natürlichkeit sind. Egal wie man sie definieren mag. Und Eliten haben in der Regel höhere Ansprüche als das gemeine Volk.



Wir haben den Weltstaat schon jetzt, nur in einer kranken und pervertierten Form als Globale Oligarchie. Die Welt wird von den sieben Millionen Millionären und Milliardären auf ihr beherrscht und Länder, Staaten und Völker sind für die nur noch Spielbälle. Die fundamentalistischen Irrläufer - Islamisten, Zionisten, christliche Fundamentalisten, extreme Nationalisten - dient sich den Herrschen doch nur als Bauernfänger und Rattenfänger an und veranstaltet ideologische Schaukämpfe um von den WIRKLICHEN Realitäten auf Sol III abzulenken.
Deswegen ist alle Politik zu einem gut Teil Weitinnenpolitik. Die Herrschenden haben das begriffen, die Beherrschten sollen es auch begreifen.


Was ich sehe ist ein krebsgleiches Geschwür, das alle Staaten befällt. Keinen Weltstaat.



Du verwechselst "Anarchie" als organisierte Herrschatslosigkeit mit "Chaos", das immer auf desorganisierte Herrschaft der Räube und Warlords hindeutet.


Organisierte Herrschaftslosigkeit ist ein Widerspruch in sich. Eine Organisation und dessen Erhalt setzt immer Macht voraus. Ist Macht im Spiel hast du gleichzeitig auch eine irgendwie geartete Herrschaft.



Was du "ewig" nennst, gibt es in dieser speziellen Form erst seit ca. 250 Jahren. Davor mag es im Feudalismus analoge Formen gegeben haben, aber ein Großteil der Menschheitsgeschichte lässt sich nicht in dieses Schema pressen. Lange Zeit ihrer Existenz kamen die Menschen ohne Staaten aus und in Zukunft werden sie das vielleicht auch wieder tun.

Wenn ich von Staaten rede, meine ich politische Gebilde zwecks Sicherung der Ordnung unter Menschen über Instrumente der Macht, nicht moderne Nationalstaaten die erst der Absolutismus hervorbrachte. Jene gemeinten Staaten gab es bereits vor tausenden von Jahren. Die bekanntesten Beispiele sind Rom, China, Babylon und Ägypten. Staaten die länger existierten als schlappe 250 Jahre.

Und selbst in scheinbar primitivsten Umgebungen haben wir eine quasie-staatliche Ordnung in Form von Stämmen, Sippen etc. die von Häuptlingen, Schamanen, Ältesten etc. geführt werden.

Das meine ich mit ewig.

Beverly
07.12.2004, 13:48
Die Linken wollten selbst die Macht im Iran aber waren zu schwach den Schah alleine zu stürzen, daher das Bündniss mit den Islamisten. "Dummerweise" waren sie zu schwach sich nach dem Sturz zu behaupten. Ein Kampf um die Macht war zwangsläufig und sie verloren. Doch ohne das Bündnis mit den Islamisten hätten sie nicht einmal die Chance zum Sieg gehabt

Pech gehabt, daher schrieb ich auch eine Chance nicht Zwangsläufigkeit das neue System nach Sturz des Alten zu dominieren.

Doch wer zu Bündnisbegin den Fuchs und wer das Huhn darstellt ist in der Regel nicht absehbar.
(...)
Und mehr als ein temporäres Zusammengehen wäre eine recht-linke Kooperation auch nicht.


Das liest sich so als ob der Fuchs den Hühnern erzählt, wie er sich nach der Ausschaltung des Hofhundes sein Mittagessen vorstellt. Die Gegenstrategie der Hühner besteht darin, aus dem Fuchs einen Vegetarier zu machen oder ihm aus dem Weg zu gehen ...


Rationalität besteht in diesem Kontext für mich darin eigene politische Ziele mit Hilfe anderer Akteure zu erreichen. Dabei ist mir die Farbe des Parteibuches der potentiellen Helfer im Gegensatz zu Mente herzlich egal. Berührungsängste kenne ich nicht.

Das einzig wichtige ist die Erreichung des Zieles und nicht der Weg dahin.

Für mich besteht Rationalität darin, die Ziele so zu setzen, dass der Kreis derer, mit denen ich bei ihrer Verwirklichung in Konflikt gerate möglichst klein ist. Die herrschende Klasse und ihr gieriger Anhang reichen als Sparringspartner völlig aus, zum Glück sind sie untereinander zu zerstritten, um gegen die von ihnen selbst mit gezüchtete Opposition so vorzugehen wie das ihre Ultras gerne täten.
Letztendlich wollen die meisten Menschen nur Dinge wie soziale Kontakte und Kommunikation, Saufen, Ficken, Arbeiten (ganz ohne ist es nämlich sturzlangweilig), Konsumieren, Lernen, an irgendwelche Götter glauben oder auch nicht ... ihnen die Realisierung dieser Ziele zu ermöglichen und das Wissen über die Welt und das Universum zu vergrößern sind die vornehmsten Aufgaben von Politik. Nicht das Schachern um Macht, das als Selbstzweck nämlich ziemlich schnell ziemlich langweilig wird.


Wieso sollte ein autoritärer Staat in wichtigen Ja-Nein-Fragen nicht Volkes Stimme befragen, wenn dadurch seine Legitimation gestärkt wird? Gerade bei einem national geprägten Staat der diesen Anspruch vertritt. Oder bei kommunalen Dingen, die für die große Politik ohne Bedeutung sind?

Damit solche Plebiszite nicht zur Farce werden - wie sie in Diktaturen ja oft vorgekommen sind, man denke nur an die "Wahlen" in der DDR - muss es Versammlungs-, Organisations- und Meinungsfreiheit geben. Wenn es die in deinem "autoritärem" Staat auch gibt, ist das eine recht merkwürdige Definition von "autoritär". M. E. landest du dann irgendwann bei einer Demokratie, vielleicht sogar einer recht radikalen Demokratie ohne Parlamentarismus.


Organisierte Herrschaftslosigkeit ist ein Widerspruch in sich. Eine Organisation und dessen Erhalt setzt immer Macht voraus. Ist Macht im Spiel hast du gleichzeitig auch eine irgendwie geartete Herrschaft.



Wenn ich von Staaten rede, meine ich politische Gebilde zwecks Sicherung der Ordnung unter Menschen über Instrumente der Macht, nicht moderne Nationalstaaten die erst der Absolutismus hervorbrachte. Jene gemeinten Staaten gab es bereits vor tausenden von Jahren. Die bekanntesten Beispiele sind Rom, China, Babylon und Ägypten. Staaten die länger existierten als schlappe 250 Jahre.

Und selbst in scheinbar primitivsten Umgebungen haben wir eine quasie-staatliche Ordnung in Form von Stämmen, Sippen etc. die von Häuptlingen, Schamanen, Ältesten etc. geführt werden.

Das meine ich mit ewig.

Von Vergesellschaftungen, die dem Ideal der Herrschaftslosigkeit recht nahe kamen bis zu extrem repressiven Systemen wird von dir alles unter "Staat" subsumiert. Dazu kommt noch, dass es in den verschiedenen Gesellschaften extrem unterschiedliche Ansichten zur Sexualität gab und gibt. Noch extremer: wenn eine Mutter ihr randalierendes Gör mit dem Kopf unter den kalten Wasserhahn hält übt sie formal formal ebenso "Macht" aus wie Saddam Hussein oder Kim Il Sung. Doch hinter dieser formalen Gleichheit sind tief greifende Unterschiede, was die Permanenz und Durchdringung von Macht angeht.
So neigen moderne Gesellschaften zur Machtkonzentration, sei es als offene Diktatur oder sei es als Plutokratie, in der die Oberschicht immer mehr Besitz und damit wirtschaftliche Macht anhäuft. Das halte ich keineswegs für zwangsläufig.

Matrix2010
14.12.2004, 14:12
Die Parteien NPD und DVU sind in meinen Augen zur Zeit noch nicht fähig wirklich im Bundestag Entscheidungen zu treffen. Ohne eine umstruktrurierung wird dies auch nie der Fall sein. Soziale Gesichtspunkte werden zu sehr außer Acht gelassen und man setzt mehr auf "dumpfe" Parolen. Wer sich jedoch näher mit den Republikanern befasst wird merken das diese Partei eine echte Alternative zu den Etablierten darstellt.
Die Gerüchte von einer Mitgliederabnahme weise ich in schärfster Form zurück.

Cthulhu
27.12.2004, 12:28
Wir benötigen dringend eine echte Rechtspartei!
CDU/CSU sind feige Angsthasen, die sich von Linken den Mund verbieten lassen und die CDU-Parteichefin ist eine Kommunistin (Sie war früher FDJ-Abgeordnete)!

Die Deutsche Partei war in der Ära Adenauer bedeutend, heute sind sie nur eine kleine Partei. Näheres: www.deutschepartei.de

Die Republikaner sind ebenfalls klein, aber keine Nazis! Ein NPD-Sympathisant wurde ausgeschlossen und jedem anderen wird es genau so ergehen. Informationen: www.republikaner.de

Die Deutsche Soziale Union ist ebenfalls ziemlich klein.

Die Schillpartei kenne ich nicht so genau, aber schlecht dürften die nicht sein.

Die DVU ist die einzige undemokratische Rechtspartei.

Die NPD ist ultralinks und beschmutzt das Ansehen aller Rechten.

Zitate von Kurt Schumacher: "Der Weg der leider ziemlich zahlreichen proletarischen Hakenkreuzler geht über die Kommunisten, die in Wirklichkeit nur rotlackierte Doppelausgaben der Nationalsozialisten sind. Beiden ist gemeinsam der Haß gegen die Demokratie und die Vorliebe für Gewalt."

"Schumacher ist Demokrat und ein starker Fürsprecher des Individuums, und er hebt
besonders hervor, daß die Kommunisten die Tyrannei nur von braun auf rot umfärben wollen. Er nennt sie rotlackierte Nazis."

"Schumachers Wort, daß der Totalitarismus eine Scheußlichkeit bleibe, auch wenn er rot gestrichen ist statt braun, und daß Konzentrationslager mit Hammer und Sichel über dem Torbogen eine größere Schande sind als solche mit dem Hakenkreuz, hat die Masse der deutschen Arbeiterschaft in Ost und West gegen Drohungen und Lockungen aus Moskau und Pankow immun gemacht."

Somit kann man sagen: Alle Rechten, bis auf die DVU sind anständige Demokraten, aber klein. Wir bräuchten eine echte mächtige konservative Partei, die für deutsche Tugenden steht und das Gleichgewicht der Parteien wiederherstellt. Die Linken sind übermächtig und die SPD, die reichste Partei der Welt, führt einen Kampf gegen Rechts. Deshalb brauchen wir eine schwere konservative Partei, damit auch endlich die Rechten eine Partei haben, die sie wählen können. Außerdem dürfte eine Rechtspartei der NPD und der DVU das Wasser abgraben, da die dortigen Protestierenden und Patrioten endlich eine echte Heimat bekämen.

prinzregent
27.12.2004, 12:32
Wir benötigen dringend eine echte Rechtspartei!
CDU/CSU sind feige Angsthasen, die sich von Linken den Mund verbieten lassen und die CDU-Parteichefin ist eine Kommunistin (Sie war früher FDJ-Abgeordnete)!

Die Deutsche Partei war in der Ära Adenauer bedeutend, heute sind sie nur eine kleine Partei. Näheres: www.deutschepartei.de

Die Republikaner sind ebenfalls klein, aber keine Nazis! Ein NPD-Sympathisant wurde ausgeschlossen und jedem anderen wird es genau so ergehen. Informationen: www.republikaner.de

Die Deutsche Soziale Union ist ebenfalls ziemlich klein.

Die Schillpartei kenne ich nicht so genau, aber schlecht dürften die nicht sein.

Die DVU ist die einzige undemokratische Rechtspartei.

Die NPD ist ultralinks und beschmutzt das Ansehen aller Rechten.

[...]

Eine unrealistische und nicht zu verwirklichende Idee wäre der Zusammenschluss aller rechten bzw. nationalen Parteien und Organisationen zu einer Gesamt national-deutschen Partei.

Beverly
27.12.2004, 12:37
Die NPD ist ultralinks und beschmutzt das Ansehen aller Rechten.

Die NPD hat den Protest gegen Hartz IV auf ihre Homepage gepappt so wie zuvor den Protest gegen den Irak-Krieg oder die Forderung, die deutschen Soldaten von Auslandseinsätzen abzuziehen.

Damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten mit den Linken aber schon. Kein Linker kann die von der NPD betriebene Hetze gegen Einwanderer oder die Homo-Ehe billigen oder auch nur stillschweigend dulden.
Ansonsten .... jedes System bekommt die Parteien die es verdient :rolleyes:

Lutz
27.12.2004, 16:22
Die Linken sind übermächtig und die SPD führt einen Kampf gegen Rechts. Deshalb brauchen wir eine schwere konservative Partei, damit auch endlich die Rechten eine Partei haben, die sie wählen können.

Schwer und unbeweglich, voll mit längst überlebtem engstirnigem Nationalismus.

Ulli12
29.12.2004, 00:20
Was gibt's daran auszusetze, im Kapitalismus geht's jedem gut, vorallem, wenn man in einem Sozialstaat wie der BRD lebt.

Erzähle das mal einem Ingenieur, der jetzt eine 1 Euro Zwangsarbeit annehmen muß.

Roter Prolet
29.12.2004, 17:29
...und die CDU-Parteichefin ist eine Kommunistin (Sie war früher FDJ-Abgeordnete)!

:lach: die CDU-Chefin ist ne Kommunistin :lach:, hör auf :lach: solchen Mist zu :lach: erzählen, sonst :lach: :lach: mach ich mir in die Hosen :lach: :lach:

So erstens war sie nie Kommunistin. Sonstw äre sie jetzt entweder in dieser KPD-Ost oder in der DKP. :rolleyes:
Zweitens war sie nur Mitglied im FDJ gewesen,... :lach: Abgeorndete :lach:

blaedilo
31.12.2004, 15:59
Je mehr rechte parteien, je kleiner, je lieber :-)

Ulli12
31.12.2004, 16:12
Eine unrealistische und nicht zu verwirklichende Idee wäre der Zusammenschluss aller rechten bzw. nationalen Parteien und Organisationen zu einer Gesamt national-deutschen Partei.

Das sehe ich auch als einzige Möglichkeit für einen Rechtsruck in Deutschland.