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Vollständige Version anzeigen : Hochschulsystem Deutschland - wie kann es weitergehen?



derwerther
13.06.2008, 22:15
Deutschland fehlen die Hochschulabsolventen - in einigen Bereichen.

Wie kann man es schaffen, dass mehr Schulabgaenger die Faecher studieren, in denen die Gesellschaft verstaerkten Bedarf hat, weniger Studenten ihr Studium abbrechen oder ewig lange auf Kosten der Gesellschaft studieren.

Jedes Studium in Deutschland ist eine Investition der Gesellschaft in eine Person. Wie kann man diese Investitionen gezielter steuern und ihre Qualitaet sichern? Wie kann die Gesellschaft sicherstellen, dass sich die Investition lohnt?

Mark Mallokent
13.06.2008, 22:16
Die Unis müssen sich die Studenten aussuchen können. :]

The Dude
13.06.2008, 22:31
Die Unis müssen sich die Studenten aussuchen können. :]

Ja. Zustimmung!

Außerdem: Mehr Investitionen! Und verkalkte Hierarchien konsequent entkrusten.

Gruß,

The Dude

klartext
13.06.2008, 22:31
Studiengebühren und numerus clausus für Fächer, die niemand wirklich braucht und stärkere Förderung der naderen Fächer.

derwerther
14.06.2008, 07:56
Momentan fehlt einfach der Steuerungsmechanismus, der Preis, sprich die Studiengebuehren!

Die Steuerung wuerde funktionieren, wenn jedes Semester 5000 Euro kosten wuerde. An die Top 80% der Studenten geht ein Stipendium in Hoehe von 5000 Euro, die Leistungsverweigerer muessen zahlen oder aufhoeren.

Studenten, die aus Selbstfindungsgruenden ein tolles Studium anfangen, koennen kostenlos studieren so lange, wie sie sich reinhaengen.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 08:07
Die massiv gekrümmte Eink./Verm.-Verteilung stimmt in keinster Weise mit der mentalen Verteilung überein.
Wir haben also eine politisch gewollte Leistungsunterbindungsgesellschaft.
Als DepplIng. wird man mit "hervorragenden betriebl. Leistungen" für minderwertige Teilleistungen auf katastrophalem Einkommenslevel verhöhnt.
Fordert man dann vom ÖD Kompetenzzugang zur Korrelation des mentalen mit dem Eink.-%Rang, erklären einem völlig inkompetente Politologen, Historiker, Betriebswirte und Juristen: "Ich stecke Sie in den nächstbesten Kurs."
Das Bildungssystem will dem modernen Feudalismus Affenschieberunwesen garantieren. Damit gehen als Spitze des Eisbergs von den 250 000 sog. "hochbegabten" Schulpflichtigen Deutschlands 50 000 in Sonderschulen für Minderbegabte.
Es ist politisch gewollt, zieht sich durch das gesamte Bildungssystem.
Denn Wirtschaftserben benötigen billige und willige Affenschieber, die ihre Begabungen begeistert an die Vergoldung fremder Vermögen vergeuden.

wintermute
14.06.2008, 08:23
Wie kann man es schaffen, dass mehr Schulabgaenger die Faecher studieren, in denen die Gesellschaft verstaerkten Bedarf hat,

Werbung. Funktioniert gegenwärtig wunderbar bei den Maschinenbauern.


weniger Studenten ihr Studium abbrechen

Durch ausreichende Hilfs- und Beratungsangebote für die Studenten. Die wenigsten brechen wegen intellektueller Unfähigkeit ab. Meist sind es kleine Privatprobleme, die man lösen könnte. Wäre allerdings recht teuer.


oder ewig lange auf Kosten der Gesellschaft studieren.

Höchststudienzeiten. So etwas schleicht sich mit der Umstellung auf das Bachelor-Master-System sowieso langsam ein. Drei Prüfungschancen pro Kurs und raus. Egal ob der Student teilgenommen hat oder nicht. Ist bei den guten Studiengängen schon längst normal. Nur der Diplomstudent kann jahrzehntelang im selben Studiengang eingeschrieben bleiben, ohne etwas zu tun. Aber es ist mittlerweile schwer, noch einen Diplomstudiengang zu finden. Die Umstellung ist so gut wie vollzogen.

Das kostenlose Studium sähe ich allerdings gerne erhalten. Eine Abschaffung würde die Studentenzahlen stark reduzieren. Wäre kontraproduktiv.
Man kann, wenn man ein Vollzeitstudium stemmen will, keine 40 Stunden die Woche arbeiten. 20 sind realistisch. Und die bringen, wenn man, wie die meisten Studenten, keine Berufsausbildung hat, oft nicht einmal einen Tausender im Monat ein. Je nach Region und Skills sind es etwa zwischen 400 und 1500€. Damit ist eine Eigenfinanzierung des Studiums für die meisten nicht machbar. Das Geld reicht vielen gerade mal für Miete, Versicherungen, Essen und Second-Hand-Bekleidung. Da hat sogar der Hartzer mehr.


Jedes Studium in Deutschland ist eine Investition der Gesellschaft in eine Person. Wie kann man diese Investitionen gezielter steuern und ihre Qualitaet sichern? Wie kann die Gesellschaft sicherstellen, dass sich die Investition lohnt?

Sicherstellen kann sie es nicht. Es wird immer Abbrecher geben. Man muss die Verluste halt mit einkalkulieren. Es lohnt sich trotzdem.

Im Detail lässt sich aber durchaus einiges verbessern. Die Gelder, die in sinnlosen ASTA-"Gegen Rechts"-Besäufnissen verbraten werden, wären in der Bibliothek besser investiert. Der Saufkumpan des Dekans, der zwar kein Wort Latein spricht, aber trotzdem irgendwie als Lateinprofessor ohne Lehrverpflichtung eingestellt wurde, muss auch nicht sein.

Cleopatra
14.06.2008, 08:24
Politisch motivierte Fächer sollten ganz abgeschafft werden, übrig bleiben müsste ein wirklich wirtschaftlich notwendiges Fächerangebot, dann würde auch nicht jeder Dummbatz studieren wollen und hätte anschließend auch seine Arbeit.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 08:30
Der Eink.-%Rang hat beruflich mit dem mentalen %Rang in Übereinstimmung gebracht werden zu können.
Genau dem wird politisch massiv entgegengewirkt.
Das Regime bezweckt akademischen Prollshit kostenfaktormarginalisierten Geringverdienerunwesens, um den Wirtschaftserben Vermögen vergolden zu helfen.
So arbeiten sich die kommenden Akademiker ihre Erwerbsleben lang rel. zu Wirtschaftserben immer ärmer.
Das führte in USA dazu, daß dort 1 % 40 %, 10 % 70 % und 80 % ca. 2 % eignen.
Dem bitte keinen Nachwuchs liefern, der sich damit selbst erniedrigen würde, den modernen Feudalismus immer weiter voranzutreiben.

derwerther
14.06.2008, 09:27
Der Eink.-%Rang hat beruflich mit dem mentalen %Rang in Übereinstimmung gebracht werden zu können.


Das sehe ich ueberhaupt nicht so. Der Arbeitslohn muss von der Wertschoepfung abhaengen. Die mentale Faehigkeit mag sicherlich einfluss auf die werschoepferische Leistunsfaehigkeit haben bewirkt diese jedoch nicht direkt.

Ich kann schlau sein und nichts tun.
Ich kann schlau sein und viel machen von dem aber niemand etwas hat.
Ich kann dumm sein und nichts machen (vielleicht produktiver als dumm und viel machen)
Ich kann dumm aber produktiv sein.
Ich kann schlau und produktiv sein.

Es wird deutlich, dass die mentale Faehigkeit zwar ein Faktor in der Produktionsfuktion ist, die Entlohnung einzig auf diesen abzustellen ist jedoch unzulaenglich.

McDuff
14.06.2008, 09:40
Mit massivem Ausbau der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten würden auch mehr Studenten dort zu finden sein und auch nicht mehr so viele aus Frust (Wartezeiten, überfüllte Hörsäle, lustlose Lehrer, Schrottgeräte in Praktika..) abbrechen. Ansonsten scheint mir dieser Strang besser in die Kategorie "Neid und Missgunst" zu gehören.

wintermute
14.06.2008, 10:00
Politisch motivierte Fächer sollten ganz abgeschafft werden, übrig bleiben müsste ein wirklich wirtschaftlich notwendiges Fächerangebot, dann würde auch nicht jeder Dummbatz studieren wollen und hätte anschließend auch seine Arbeit.

Du würdest staunen, was sich alles verwerten lässt. In der Marktforschung der Konsumgüterproduzenten zB sitzen Unmengen altlinker Soziologen, auch solche mit Spezialgebieten wie "Gender Studies". Es lohnt sich. In Bereichen wie Geoengineering und Planetary Engineering sitzen viele alte Ökos und Klimaapokalyptiker. Diese Leute werden irgendwann mal die theoretischen Grundsteine für das Terraforming von Mars und Venus legen. Die Wirtschaft arbeitet aber nur in Quartalsabrechnungen. Man sollte einfach generell mehr Geld bereitstellen, um alles Mögliche auch auszuschöpfen. Deutschland liegt mit seinen Bildungsausgaben nicht gerade im Spitzenfeld.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 10:03
Das sehe ich ueberhaupt nicht so. Der Arbeitslohn muss von der Wertschoepfung abhaengen. Die mentale Faehigkeit mag sicherlich einfluss auf die werschoepferische Leistunsfaehigkeit haben bewirkt diese jedoch nicht direkt.

Ich kann schlau sein und nichts tun.
Ich kann schlau sein und viel machen von dem aber niemand etwas hat.
Ich kann dumm sein und nichts machen (vielleicht produktiver als dumm und viel machen)
Ich kann dumm aber produktiv sein.
Ich kann schlau und produktiv sein.

Es wird deutlich, dass die mentale Faehigkeit zwar ein Faktor in der Produktionsfuktion ist, die Entlohnung einzig auf diesen abzustellen ist jedoch unzulaenglich.

Lohnshit ist Affenschieberei marginalisierter Kostenfaktoren.
Value bedingt mental adäquate Leistung und seine leistungsgerechte Verteilung auf die Erwirtschafter, wozu zielführende Managements und betriebl. Vernetzungseffizienz, aber keinerlei menschl. Inhaber erforderlich sind.

Nochmal zum Mitschreiben: der value ist individuell mental leistungsäquivalent zu erwirtschaften, regelmäßig auszuschütten und leistungsgerecht zu verteilen.
Kann man seine mentale Disposition woanders besser umsetzen, geht man eben in andere Netzwerkkomponenten.
Prinzipiell hat das nix mit menschl. Inhabern und nix mit sog. "Lohn" zu tun.
Dazu muß die sowieso grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung selbstverständlich weg.

Der moderne Feudalismus untergräbt per Sozialstaat das Leistungsprinzip immer stärker.

Biskra
14.06.2008, 10:12
Momentan fehlt einfach der Steuerungsmechanismus, der Preis, sprich die Studiengebuehren!

Die Steuerung wuerde funktionieren, wenn jedes Semester 5000 Euro kosten wuerde. An die Top 80% der Studenten geht ein Stipendium in Hoehe von 5000 Euro, die Leistungsverweigerer muessen zahlen oder aufhoeren.

Studenten, die aus Selbstfindungsgruenden ein tolles Studium anfangen, koennen kostenlos studieren so lange, wie sie sich reinhaengen.

Blöd nur, daß wir immer noch zu wenige Hochschulabsolventen haben.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 10:20
Es bringt sowieso nix, kann man sich sparen, ist zudem laaaangweilig und doof. Ein DepplIng. ist der Oberaffe der Nation, soll in Betrieben die Knete erwirtschaften und ÖDler finanzieren, die einen laufend ankacken.
Ne, Finger weg von den Betrieben Anderer, wo sich zudem Manager vor einem verstecken - notfalls sogar in eigenen Etagen.
Ich war in mehreren teils sehr großen Betrieben: überall dieselbe kostenfaktormarginalisierende Umverteilungsscheiße.

derwerther
14.06.2008, 10:20
Lohnshit ist Affenschieberei marginalisierter Kostenfaktoren.
Value bedingt mental adäquate Leistung und seine leistungsgerechte Verteilung auf die Erwirtschafter, wozu zielführende Managements und betriebl. Vernetzungseffizienz, aber keinerlei menschl. Inhaber erforderlich sind.


Nur um das klarzustellen: Du willst eine verstaatlichung aller deutschen Unternehmen?

derwerther
14.06.2008, 10:24
Blöd nur, daß wir immer noch zu wenige Hochschulabsolventen haben.

Ohne jemandem auf die Fuesse treten zu wollen: Wir haben nur in einigen Bereichen zu wenige Absolventen. Wir koennten unsere Anzahl an Museen verdoppeln um die Kunstgeschichtler zu beschaeftigen und den Lehrermangel haetten wir nicht, wenn wir die Absolventen alle einstellen koennten.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 10:26
derwerther, also, ich bin durch das Regime verstaatlicht - Depp inkompetenter und zwangsfinanzierter ÖDler.
Ne, user value bedingt staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein jur., Personen als betriebl. Vertragsgegenstände bezahlender Nutzer, womit sich die ökonomische Hebelwirkung derartiger vernetzter Renditeobjekte voll abschöpfen läßt.

derwerther
14.06.2008, 10:35
derwerther, also, ich bin durch das Regime verstaatlicht - Depp inkompetenter und zwangsfinanzierter ÖDler.
Ne, user value bedingt staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein jur., Personen als betriebl. Vertragsgegenstände bezahlender Nutzer, womit sich die ökonomische Hebelwirkung derartiger vernetzter Renditeobjekte voll abschöpfen läßt.

Und wer kauft mir mein Unternehmen ab? Schliesslich gehoeren mir die Aktien. Ist mir ja gleich, wem das Ding gehoert solange ich einen fairen Preis dafuer bekomme, vorher verkaufe ich das nicht.

und jetzt? Zwangsenteignung?

Biskra
14.06.2008, 10:53
Ohne jemandem auf die Fuesse treten zu wollen: Wir haben nur in einigen Bereichen zu wenige Absolventen. Wir koennten unsere Anzahl an Museen verdoppeln um die Kunstgeschichtler zu beschaeftigen und den Lehrermangel haetten wir nicht, wenn wir die Absolventen alle einstellen koennten.

Richtig, das regelt aber ein bundesweites ZVS wohl mindestens genauso gut wie ein landesweites Gebührengesetz. Insgesamt werden mittelfristig trotzdem mehr Absolventen gebraucht, als gerade überhaupt anfangen (und es geht jetzt nicht um exotische Fächer wie Kunstgeschichte oder Archäologie).

politisch Verfolgter
14.06.2008, 11:21
Und wer kauft mir mein Unternehmen ab? Schliesslich gehoeren mir die Aktien. Ist mir ja gleich, wem das Ding gehoert solange ich einen fairen Preis dafuer bekomme, vorher verkaufe ich das nicht.

und jetzt? Zwangsenteignung?
Bleibt doch Käufern unbenommen, die werden ja zu nix gezwungen.
Ebenso darf niemand dazu gezwungen werden, das Eigentum Anderer zu bewirtschaften.
Ich bin ja gerade gegen Enteignung, also für user value: die betriebslosen Anbieter benötigen das von ihnen erwirtschaftete Kapital selbst, um damit z.B. möglichst kaufkräftig nachfragen zu können.

derwerther
14.06.2008, 11:44
Bleibt doch Käufern unbenommen, die werden ja zu nix gezwungen.
Ebenso darf niemand dazu gezwungen werden, das Eigentum Anderer zu bewirtschaften.
Ich bin ja gerade gegen Enteignung, also für user value: die betriebslosen Anbieter benötigen das von ihnen erwirtschaftete Kapital selbst, um damit z.B. möglichst kaufkräftig nachfragen zu können.

Damit auch ich das System der Zukunft verstehe: Gib mir doch bitte mal ein Beispiel!

Ich moechte mir einen neuen Einser von BMW kaufen. Wem gehoert BMW, wer baut den BMW zusammen, wer bekommt den Gewinn von BMW?

Was sind betriebslose Anbieter? Beispiel?

Man kann nicht kaufkraeftig nachfragen. Kaufkraft bezeichnet eine Relation, die den Tauschwert des Geldes beschreibt. Die Kaufkraft in einem Land ist also in einem jeden Moment gleich und aendert sich im Zeitverlauf. Nachfrage entsteht aber durch die Zahlungsbereitschaft eines nominalen Geldbetrages. Diese beiden Begriffe passen also nicht zueinander.

Was bitteschoen soll user value sein? Eine Uebersetzung wuerde mir hier nicht genuegen. Erlaeutere doch bitte dein Konzept, damit ich weiss, was mich in der Zukunft erwartet.

klartext
14.06.2008, 11:45
Ja. Zustimmung!

Außerdem: Mehr Investitionen! Und verkalkte Hierarchien konsequent entkrusten.

Gruß,

The Dude

Eine der verkalkten Hierachien ist, dass sich kaum Studentinnen in den technischen Fächern wie Maschienenbau etc. finden. Da nützen auch grössere Investitionen nichts. Andereseits gibt es zuviele Soziologen, Juristen und ähnliche Überschüsslinge.

Salazar
14.06.2008, 12:21
Andereseits gibt es zuviele Soziologen, Juristen und ähnliche Überschüsslinge.

Also bitte! Soziologen und Juristen in einen Topf zu werfen empfinde ich als Unverschämtheit. :]

Wobei du natürlich Recht hast: Für diese Studienfächer gibt es zuviele Absolventen. Und das wahrscheinlich vor allem deswegen, weil diese Fächer dem unentschlossenen Durchschnittsstudenten zugänglicher sind. Daran werden auch, wie du richtig sagst, grössere Investitionen nur schwer etwas ändern können.

klartext
14.06.2008, 12:54
Also bitte! Soziologen und Juristen in einen Topf zu werfen empfinde ich als Unverschämtheit. :]

Wobei du natürlich Recht hast: Für diese Studienfächer gibt es zuviele Absolventen. Und das wahrscheinlich vor allem deswegen, weil diese Fächer dem unentschlossenen Durchschnittsstudenten zugänglicher sind. Daran werden auch, wie du richtig sagst, grössere Investitionen nur schwer etwas ändern können.

Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung. Einer meiner Söhne hat Soziologie studiert mit Diplomabschluss. Wörtliche Begründung für die Studiumswahl: Da muss man nicht soviele Formeln pauken und alles geht locker durch.
Naja, danach war allerdings Asche mit locker, kein Job wiet und breit. Nach einem Jahr habe ich einige Fäden gezogen und so ist er endlich als Dozent an einer Uni untergekommen, erstmal Halbtagsstelle.
Mir soll keiner erzählen, mehr Investitionen im Bildungsbereich hilft schon automatisch. Auch hier müssen wir endlich vom Giesskannenprinzip abkommen und die Gelder punktgenau einsetzen. Das Ergebnis könnte sonst nur bedeuten, noch mehr Soziologen und Juristen.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 13:14
Damit auch ich das System der Zukunft verstehe: Gib mir doch bitte mal ein Beispiel!

Ich moechte mir einen neuen Einser von BMW kaufen. Wem gehoert BMW, wer baut den BMW zusammen, wer bekommt den Gewinn von BMW?

Was sind betriebslose Anbieter? Beispiel?

Man kann nicht kaufkraeftig nachfragen. Kaufkraft bezeichnet eine Relation, die den Tauschwert des Geldes beschreibt. Die Kaufkraft in einem Land ist also in einem jeden Moment gleich und aendert sich im Zeitverlauf. Nachfrage entsteht aber durch die Zahlungsbereitschaft eines nominalen Geldbetrages. Diese beiden Begriffe passen also nicht zueinander.

Was bitteschoen soll user value sein? Eine Uebersetzung wuerde mir hier nicht genuegen. Erlaeutere doch bitte dein Konzept, damit ich weiss, was mich in der Zukunft erwartet.
Beispiele sind politisch arbeitsgesetzlich, institutionell und mit öffentl. Mitteln unterbunden.
Und zwar u.a. mittels öffentl. finanzierten Wissenschaften, die einen zum Affenschieber deklarieren, mit öffentl. Mitteln, die das ebenfalls bezwecken bzw. dazu massiv in Privatvermögen gepumpt werden.
Wir benötigen die marktwirtschaftliche Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Betriebslose Anbieter sind z.B. in Betrieben tätig, in denen überhaupt gar keine Inhabertätigkeit stattfindet. Die dort Tätigen sind betriebslos, eignen also keinen Betrieb.

BMW gehört großteils einer Familie (Quandt) und rel. anonymen Inhaberkollektiven. Dort sind Betriebslose tätig, die damit am Markt anbieten, was sie dort entwickeln.

Selbstverständlich kann man kaufkräftig nachfragen. Sich einfach mal z.B. bei besagter Familie ein Beispiel nehmen.

Die Kaufkraft der betriebslosen Anbieter schwindet laufend, während der von ihnen erwirtschaftete Reichtum explodiert, womit ihnen das Kapital fehlt.
Damit sinkt deren Zahlungsbereitschaft und Zahlungsfähigkeit, deren Schulden nehmen zu. Auch die Staatsschulden nehmen zu, womit die Vermögen dieser Staatsgläubiger ebenfalls laufend zunehmen.

User value geht analog shareholder value. Analog stiller untätiger anonymer Teilhaber gibts damit aktive tätige bezahlende nichteignende Betriebsnutzer.
In beiden Fällen erübrigt sich Inhabertätigkeit.
Statt Anteile zu erwerben und dort nix zu tun, bezahlt man für dort tätige Nutzung. Auch dafür haben sich Managements von den nunmehr Mitnutzern regelmäßig entlasten zu lassen.
Der value ist die Differenz zw. betriebl. out- und input. Er ist individuell mental leistungsäquivalent zu erwirtschaften, regelmäßig auszuschütten und leistungsgerecht zu verteilen.
Für die Einhaltung von zugesicherten Nutzerverträgen sind Managements und Nutzer juristisch voll verantwortlich.

wintermute
14.06.2008, 14:14
Ohne jemandem auf die Fuesse treten zu wollen: Wir haben nur in einigen Bereichen zu wenige Absolventen. Wir koennten unsere Anzahl an Museen verdoppeln um die Kunstgeschichtler zu beschaeftigen und den Lehrermangel haetten wir nicht, wenn wir die Absolventen alle einstellen koennten.

Das ist die kollektivistische Sichtweise. Aber die Leute kümmern sich durchaus selbst, wie und wo sie unterkommen. Der Kunstgeschichtler kann auch ein kleines Antiquariat oder ein Internet-Auktionshaus stemmen. Dass man mit solchen Allerweltsausbildungen nur selten reich wird oder sozial aufsteigt, ist eigentlich allgemein bekannt.

Wenn die Jugendlichen in der Orientierungsphase aus irgendwelchen dämlichen Hirngespinsten heraus kein Interesse an materieller Sicherheit haben, dann sollte man an diesem Punkt ansetzen. Es gibt wissenschaftlich-technische Studiengänge, bei denen man nach dem Abschluß sofort mit 60000 Einstiegsgehalt rechnen kann. Mit der Option, nach der Probezeit nochmal neu zu verhandeln. Dort werden schon für frische Hochschulabgänger Kopfprämien in fünfstelliger Höhe gezahlt. Der NC liegt jenseits der 2,0. Praktika werden nicht vorausgesetzt. Und trotzdem gibt es dort nur wenige Studenten.

Es gilt eben als cool, schlecht in Mathe, Physik und Chemie zu sein und nie ein Fachbuch gelesen zu haben. Dieses Problem ist nicht im Hochschulbereich zu lösen. In den USA zB gibt es schon in der Grundschule flächendeckend Wissenschafts- und Forschungswettbewerbe mit relativ hohen Geldprämien für die Sieger. In Deutschland gibt es nur den Jugend forscht e.V. Und der kann bei weitem nicht alles abdecken. Und erst recht keine hohen Prämien zahlen. Es braucht staatliche Förderungsprogramme von der Grundschule an. Nicht nur den gewohnten Benachteiligtenförderungskram, sondern auch etwas, was die potentiell guten Schüler fordert und fördert.
In der DDR hatten wir die Messe der Meister von Morgen (http://de.wikipedia.org/wiki/Messe_der_Meister_von_Morgen). In jeder Schule. Jedes Jahr. In der zweiten Klasse haben ich und einige andere aus einem Schuhschrank einen funktionierenden Safe gebaut. Mit Telefonwählscheibe und Dederondrähten. Primitiv, aber für einen Zweitklässler...eine tolle Sache. In der dritten einen Morsesender und -empfänger. Wir sind zwar nie in den Bezirksausscheid gekommen, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. In der vierten hab ich mit einem Klassenkameraden um den besseren Platz in der Matheolympiade konkurriert. In der BRD ist das Credo: "Überfordert doch die armen Kleinen nicht! Laßt sie im Unterricht mit Playmobil spielen, wenn sie das so möchten! Benotet wird sowieso erst ab der dritten Klasse." Die Begeisterung eines Zehnjährigen, wenn er einen Kristall gezüchtet oder eine elektronische Schaltung gebaut hat...in der BRD vollkommen unbekannt. Oder so etwas (http://sci-fair.cpcug.org/2004/Hogge.htm). Beeindruckend. Die deutsche Bildungspolitik muss an diesem Punkt - zumindest für westdeutsche Verhältnisse - Pionierarbeit leisten. Dann steigt auch das Interesse an naturwissenschaftlichen Studiengängen. In anderen Nationen hat man das schon vor Jahrzehnten verstanden. Man müsste nicht einmal etwas grundsätzlich Neues entwerfen...man muss nur die erfolgreichen Konzepte der fortschrittlicheren Nationen untersuchen und kopieren.

politisch Verfolgter
14.06.2008, 14:20
Es geht nicht um ein "Unterkommen" marginalisierter Kostenfaktoren, sondern um Villa&Porsche und noch weit mehr für z.B. Fam. und Nachwuchs.
"Die Leute" sind betriebslose Anbieter, die dazu vollwertige Marktteilnahme benötigen, was wiss. zu flankieren ist.
Es geht nicht darum, was "Kleines zu stemmen", sondern high tech Cluster gegen Bezahlung zu nutzen, deren ökonomische Hebelwirkung abzuschöpfen.
Spitze in Mathe gewesen zu sein, führt zu rein gar nix, auch nicht z.B. bei Siemens, Philips oder Ericsson.

Manfred_g
14.06.2008, 19:54
Wenn vernünftige Zugangregelungen gesetzt werden, muß sich eine Uni die Studenten nicht unbedingt aussuchen können. Dagegen habe ich irgendwie was, solange die Unis staatlich sind.

Sehr wichtig fände ich jedoch, daß die politische Unzuverlässigkeit, welche die rot-grüne Ideologie über uns gebracht hat, überwunden wird. Zu meiner Zeit (80-er Jahre) hatte man als Absolvent eines Ingenieur- oder nat. wiss. Studiengangs das Gefühl, Staatsfeind Nr. 1 zu sein. Schließlich war die pöse Technik und das Drumherum verantwortlich für Baumsterben, soziale Kälte und alles was nichts ins sozialistische Schema paßte. Daß sich schließlich die Frauen in diesen Fächern auch nicht austoben konnten, gab ein Übriges. Es war politisch einfach unkorrekt, sich für derartiges zu interessieren.
Studenten müssen wieder sicher sein können, daß sie nach Abschluß ihres Studiums keine Ächtung durch den Zeitgeist erfahren.

Florian
14.06.2008, 20:04
Stärkere Selektion schon beim Abitur.

Mathe-LK als Pflichtkurs.

Höheres Leistungsniveau schon in der Schule.

Jungen und Mädchen in der Unter- und Mittelstufe trennen.

NC für alle Fächer unabhängig von der Masse der Studienplatzbewerber.

Weniger Gelder für überflüssige Fächer wie Sozialwissenschaften.

Qualität statt Quantität.

franz
15.06.2008, 15:47
Vor allem müsste daß gesammte Lehrpersonal auf Politische zugehörigkeit Überprüft werden und sobald einer, einer Politischen Richtun zugehört, sogen. Parteibuch-Lehrer, sofort auswechseln und wie gesagt, hohe Studiengebühren, die, ist der Studierende fleißig und gut, storniert bis erlassen werden, aber gewährte Kredite bei verlassen des Landes sofort zurückzuzaheln sind.

Gruß franz

Cleopatra
15.06.2008, 17:16
Stärkere Selektion schon beim Abitur.

Mathe-LK als Pflichtkurs.

Höheres Leistungsniveau schon in der Schule.

Jungen und Mädchen in der Unter- und Mittelstufe trennen.

NC für alle Fächer unabhängig von der Masse der Studienplatzbewerber.

Weniger Gelder für überflüssige Fächer wie Sozialwissenschaften.

Qualität statt Quantität.

Solange Masse statt Klasse gesetzt wird, ändert sich gar nichts, die politischen Verantwortlichen befürworten fast durch dioe Bank die sozialistische Einheitsschule mit 30 Schülern in der Klasse, von denen 28 deutsch stammelnde Ausländerkinder sind, Ole in HH war gerade dieser Wahnidee von rot/grün verfallen.:D Erst muss sich die herrschende Ideologie in den Politiketagen ändern, weg vom Gleichmacherprinzip, weg vom Multikulti, hin zu einer Leistungsgesellschaft ohne ideologische Winkelzüge, mit Aufnahmeprüfungen und nicht geschenkten Abschlüssen, aber das Gegenteil ist der Fall, gegen Studiengebühren wird gewettert, jede Menge ungebildeter Unterschichten aus aller Welt wird hier Förderung zugedacht, damit grünlinke Spinner ein berufliches Betätigunggeld bekommen, statt Eliten zu fördern, es läuft in der Bildung eigentlich alles falsch.:=

politisch Verfolgter
15.06.2008, 18:23
Offenlegen, wie die Ausbildung Jener verläuft, die damit danach im Schnitt 385 T€ monatlich einnehmen.
Zudem hat Jeder den Anspruch auf exquisite Entwicklungsumgebungen, die das mentale Potenzial ökonomisch voll erschließen helfen.
Eine Leistungsgesellschaft bedingt die Entsorgung der Arbeitsgesetzgebung, marginalisierten Kostenfaktorunwesens, die Abstellung von Lohndreck und Arbeitsmarktscheiße.
Sie bedingt wiss. flankiert aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter.
Denn der value hat selbstverständlich individuell mental leistungsäquivalent erwirtschaftet werden zu können, er ist regelmäßig auszuschütten und leistungsgerecht zu verteilen. Daraus ist leistungsanteilig für die Nutzung geeigneter betriebl. high tech Cluster zu bezahlen.
Managements haben die Profitmaximierung der Kapitalerwirtschafter zu bezwecken.
Das Bildungssystem ist überall dort Schrott, wo es zu sog. "Arbeitnehmern" führt. Dieser Scheiße ist jede rechtliche Grundlage zu entziehen.
Es geht um Profit aus user value, wenn einem kein Betrieb gehört.
Alles muß weg, was diesen Profit untergräbt oder gar verweigert.

Im ÖD hat niemand was verloren, der einen zum Inhaberinstrument deklarieren will. Sowas muß dort weg, darf dort nicht mehr zwangsfinanziert werden.

Haspelbein
16.06.2008, 14:38
Meiner Meinung nach wird sich wenig aendern, solange Studenten die derzeitige Qualitaet der Lehre akzeptieren. Um ganz ehrlich zu sein, werde ich lieber $60.000 fuer das privatfinanzierte Studium meines Sohnes im Ausland hinblaettern, anstatt ihn auf eine deutsche Uni zu schicken.

Man kann sicherlich das Universitaetssystem in Deutschland verbessern, aber dazu muss erst einmal die Ueberzeugung vorliegen, dass es einer Reform bedarf. Solange Studenten mit geringer Eigenbeteilung an den Kosten des Studiums etwas studieren, dass ihnen einen direkten Weg in die Arbeitslosigkeit ermoeglicht, solange wird sich auf das Universitaetssystem nicht aendern.

MorganLeFay
16.06.2008, 14:48
Wie kann man es schaffen, dass mehr Schulabgaenger die Faecher studieren, in denen die Gesellschaft verstaerkten Bedarf hat, ...

Zu dem Teil: Es wird immer zu einem gewissen Grade antizyklisch studiert, das kann der beste Regelmechanismus (lies: Markt) nicht vollkommen verhindern. Allerdings kann er fuer eine schnellstmoegliche Anpassung, also die geringsten Verzoegerungen, sorgen.

politisch Verfolgter
16.06.2008, 15:00
Für die Sprößlinge, die danach im Schnitt 385 T€ monatl. Einkommen überwiesen bekommen, blättern deren Eltern je Studienjahr 50 T€ hin.
Diese Studenten bekommen erst gar keine zu sog. "Arbeitnehmern" Vorgesehene zu Gesicht, bilden ihre eigenen Gruppierungen späteren sog. "goldenen Handschlags".
Dem modernen Feudalismus ist mit der Arbeitsgesetzgebung seine Grundlage zu entziehen, die dazu eben weg muß.
Wo Inhaberaktivitäten unnötig sind, können geeignete betriebl. Vertragsgegenstände als Renditeobjekte gegen Bezahlung genutzt und vernetzt werden.
Erst damit kommen wir zu einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft, erst so kann der value individuell mental leistungsäquivalent erwirtschaftet, regelmäßig ausgeschüttet und leistungsgerecht verteilt werden.
Erst dann kann die Eink./Verm.-Verteilung mit der mentalen Verteilung übereinstimmen.
Nur so hat jede weitere Generation dieselben Leistungs- und Verteilungschancen.
Bis dahin bitte keine Affenschieber als Nachwuchs ans Messer liefern.