Jürgen Meyer
11.06.2008, 11:50
Die USA geben nach Angaben der SIPRI Rüstungsstudie weltweit das meiste Geld für die Rüstung aus und die Regierung pumpt jährlich
547 Mrd Dollar in die totbringende Rüstungsindustrie
Insgesamt liegen die weltweiten Rüstungsausgaben bei 1,34 Billionen Dollar jährlich.
Der Militärisch-Industrielle-Komplex in den USA mach ein riesiges Geschäft mitz dem Tode
Wie gestern das Stockholmer Institut zur internationalen Friedensforschung SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) mitteilte, stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2007 auf 1,34 Billionen US-Dollar, etwa 860 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Mit weitem Abstand am meisten für Rüstung geben die Vereinigten Staaten aus. Mit 547 Milliarden US-Dollar (351 Milliarden Euro) erreichte deren Militärhaushalt ein neues Allzeithoch, seit den Anschlägen des 11. September 2001 stieg das Budget nun um mehr als 50 %. Begründet wird dies vor allem mit den fortdauernden Kriegen im Irak und in Afghanistan, aber auch mit dem Krieg gegen den Terror im eigenen Land. Fast 50 % der weltweiten Rüstungsausgaben stammen daher aus den USA.
Danach folgen Großbritannien, China und Frankreich, die jeweils etwa eine Zehntel des US-Budgets für Rüstung bereitstellen. Deutschland steht mit 36,9 Mrd. US-Dollar (23,7 Mrd. Euro) an sechster Stelle. Den größten Anstieg machten die Stockholmer Forscher in Osteuropa aus. Hier gibt Russland mit 35,4 Mrd. US-Dollar am meisten für Rüstung aus, im Vergleich zu 2006 eine Steigerung um 13 %.
Auch beim internationalen Waffenhandel konnte SIPRI ein Wachstum ausmachen. Für den Zeitraum von 2003 bis 2007 stiegen die Ausgaben um 7 % gegenüber dem Zeitraum von 2002 bis 2006. Auch hier dominieren die USA mit einem Handelsanteil von 31 %. Zweitgrößter Rüstungsexporteur ist Russland mit 25 %, gefolgt von Deutschland mit 10 %.
Aufgrund der steigenden Rüstungsausgaben und in anbetracht von über 10.000 sofort einsatzbereiten Atomsprengköpfen fordern die Autoren des Berichts denn auch wirksamere Anstrengungen zur internationalen Abrüstung und eine „Wiederbelebung der internationalen Rüstungskontrolle“. Insbesondere der Austritt Moskaus aus dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gibt hier Grund zur Besorgnis. Vor allem nach den Präsidentenwahlen im November in den USA bestehen allerdings Chancen auf neue Gespräche.
Die Zahl der Kriege gibt SIPRI unverändert mit 14 an. Während Konflikte in Burundi und Uganda beendet wurden, kamen neue Auseinandersetzungen in Somalia und auf den Philippinen hinzu. Die Bestimmung eines Krieges als eben solcher wird für die Friedenforscher aufgrund der "fragmentierten Anwendung militärischer Gewalt und der Zersplitterung beteiligter Akteure" allerdings immer schwieriger.
Wie gestern das Stockholmer Institut zur internationalen Friedensforschung SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) mitteilte, stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2007 auf 1,34 Billionen US-Dollar, etwa 860 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Mit weitem Abstand am meisten für Rüstung geben die Vereinigten Staaten aus. Mit 547 Milliarden US-Dollar (351 Milliarden Euro) erreichte deren Militärhaushalt ein neues Allzeithoch, seit den Anschlägen des 11. September 2001 stieg das Budget nun um mehr als 50 %. Begründet wird dies vor allem mit den fortdauernden Kriegen im Irak und in Afghanistan, aber auch mit dem Krieg gegen den Terror im eigenen Land. Fast 50 % der weltweiten Rüstungsausgaben stammen daher aus den USA.
Danach folgen Großbritannien, China und Frankreich, die jeweils etwa eine Zehntel des US-Budgets für Rüstung bereitstellen. Deutschland steht mit 36,9 Mrd. US-Dollar (23,7 Mrd. Euro) an sechster Stelle. Den größten Anstieg machten die Stockholmer Forscher in Osteuropa aus. Hier gibt Russland mit 35,4 Mrd. US-Dollar am meisten für Rüstung aus, im Vergleich zu 2006 eine Steigerung um 13 %.
Auch beim internationalen Waffenhandel konnte SIPRI ein Wachstum ausmachen. Für den Zeitraum von 2003 bis 2007 stiegen die Ausgaben um 7 % gegenüber dem Zeitraum von 2002 bis 2006. Auch hier dominieren die USA mit einem Handelsanteil von 31 %. Zweitgrößter Rüstungsexporteur ist Russland mit 25 %, gefolgt von Deutschland mit 10 %.
Aufgrund der steigenden Rüstungsausgaben und in anbetracht von über 10.000 sofort einsatzbereiten Atomsprengköpfen fordern die Autoren des Berichts denn auch wirksamere Anstrengungen zur internationalen Abrüstung und eine „Wiederbelebung der internationalen Rüstungskontrolle“. Insbesondere der Austritt Moskaus aus dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gibt hier Grund zur Besorgnis. Vor allem nach den Präsidentenwahlen im November in den USA bestehen allerdings Chancen auf neue Gespräche.
Die Zahl der Kriege gibt SIPRI unverändert mit 14 an. Während Konflikte in Burundi und Uganda beendet wurden, kamen neue Auseinandersetzungen in Somalia und auf den Philippinen hinzu. Die Bestimmung eines Krieges als eben solcher wird für die Friedenforscher aufgrund der "fragmentierten Anwendung militärischer Gewalt und der Zersplitterung beteiligter Akteure" allerdings immer schwieriger.
Das US-Verteidigungsministerium will in den kommenden fünf Jahren etwa 900 Milliarden Dollar in die Entwicklung und den Kauf von neuen Waffensystemen investieren.
"Die Investitionen in Waffenkaufprogramme sind die größten in den letzten 20 Jahren", heißt es in einem Bericht des US-Kongresses am Dienstag.
Darin wird mitgeteilt, dass die Summe von 335 Milliarden Dollar für die größten Programme zum Kauf von neuen Waffen bereitgestellt werde.
In dem Bericht wird zudem gefordert, die jetzigen Finanzierungs- und Bewilligungsverfahren bei dem Waffenkauf und den Investitionen in Rüstungsprojekte Ordnung zu schaffen.
04. Juni (RIA Novosti).
http://www.sipri.org/
Jeder Mensch gibt 202 Dollar für Waffen aus
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/389623/index.do
Der Bericht des Friedens-Forschungs-Instituts „Sipri“ für 2007: Weltweites Kriegs-Geschäft auf Rekordniveau.
Das Geschäft mit dem Krieg boomt: Die globalen Militärausgaben stiegen 2007 auf ein Rekordniveau, die Waffenkonzerne steigerten ihre Umsätze gewaltig und der Handel mit Kriegsmaterial bleibt lukrativ. Das Militär verschlingt 2,5 Prozent des globalen Sozialprodukts; erstmals lagen die Pro-Kopf-Ausgaben der Welt für Waffen bei mehr als 200 Dollar.
USA: 45% aller Militärausgaben
Statistisch gibt jeder Mensch für Rüstung laut Sipri 202 Dollar aus. Vergleich: Zur Verwirklichung der von der UNO verkündeten „Millenniums-Ziele“ zur Halbierung der Armut bis 2015 wären jährlich etwa 20 Dollar pro Person nötig.
Mit 45% tragen die USA fast die Hälfte aller Militärausgaben, gefolgt von Großbritannien und China mit je fünf Prozent. Deutschland (23,7 Mrd. € bzw. drei Prozent) liegt auf Platz sechs.
Die Einsätze im Irak und Afghanistan heizen das Geschäft an. 2007 waren die Ausgaben der USA höher als je zuvor, dennoch gaben sie in früheren Hochrüstungszeiten in Relation zur Wirtschaftskraft mehr für Krieg aus. Ähnliches gilt für China: Es verdreifachte das Militärbudget in der letzten Dekade; ob des großen Wirtschaftswachstums ist der Anteil am Sozialprodukt aber mit 2,1% recht klein. Am stärksten wachsen die Rüstungsetats Osteuropas mit 167% seit 1998; das folgte aber dem Kollaps der lokalen Waffenindustrie. Vor allem im Kaukasus wird, gespeist durch Öleinnahmen, gerüstet.
http://diepresse.com/images/uploads_360/1/f/7/389623/10s07Ruestungausgaben20080609215857.jpg
Grüsse Jürgen Meyer
547 Mrd Dollar in die totbringende Rüstungsindustrie
Insgesamt liegen die weltweiten Rüstungsausgaben bei 1,34 Billionen Dollar jährlich.
Der Militärisch-Industrielle-Komplex in den USA mach ein riesiges Geschäft mitz dem Tode
Wie gestern das Stockholmer Institut zur internationalen Friedensforschung SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) mitteilte, stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2007 auf 1,34 Billionen US-Dollar, etwa 860 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Mit weitem Abstand am meisten für Rüstung geben die Vereinigten Staaten aus. Mit 547 Milliarden US-Dollar (351 Milliarden Euro) erreichte deren Militärhaushalt ein neues Allzeithoch, seit den Anschlägen des 11. September 2001 stieg das Budget nun um mehr als 50 %. Begründet wird dies vor allem mit den fortdauernden Kriegen im Irak und in Afghanistan, aber auch mit dem Krieg gegen den Terror im eigenen Land. Fast 50 % der weltweiten Rüstungsausgaben stammen daher aus den USA.
Danach folgen Großbritannien, China und Frankreich, die jeweils etwa eine Zehntel des US-Budgets für Rüstung bereitstellen. Deutschland steht mit 36,9 Mrd. US-Dollar (23,7 Mrd. Euro) an sechster Stelle. Den größten Anstieg machten die Stockholmer Forscher in Osteuropa aus. Hier gibt Russland mit 35,4 Mrd. US-Dollar am meisten für Rüstung aus, im Vergleich zu 2006 eine Steigerung um 13 %.
Auch beim internationalen Waffenhandel konnte SIPRI ein Wachstum ausmachen. Für den Zeitraum von 2003 bis 2007 stiegen die Ausgaben um 7 % gegenüber dem Zeitraum von 2002 bis 2006. Auch hier dominieren die USA mit einem Handelsanteil von 31 %. Zweitgrößter Rüstungsexporteur ist Russland mit 25 %, gefolgt von Deutschland mit 10 %.
Aufgrund der steigenden Rüstungsausgaben und in anbetracht von über 10.000 sofort einsatzbereiten Atomsprengköpfen fordern die Autoren des Berichts denn auch wirksamere Anstrengungen zur internationalen Abrüstung und eine „Wiederbelebung der internationalen Rüstungskontrolle“. Insbesondere der Austritt Moskaus aus dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gibt hier Grund zur Besorgnis. Vor allem nach den Präsidentenwahlen im November in den USA bestehen allerdings Chancen auf neue Gespräche.
Die Zahl der Kriege gibt SIPRI unverändert mit 14 an. Während Konflikte in Burundi und Uganda beendet wurden, kamen neue Auseinandersetzungen in Somalia und auf den Philippinen hinzu. Die Bestimmung eines Krieges als eben solcher wird für die Friedenforscher aufgrund der "fragmentierten Anwendung militärischer Gewalt und der Zersplitterung beteiligter Akteure" allerdings immer schwieriger.
Wie gestern das Stockholmer Institut zur internationalen Friedensforschung SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) mitteilte, stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2007 auf 1,34 Billionen US-Dollar, etwa 860 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Mit weitem Abstand am meisten für Rüstung geben die Vereinigten Staaten aus. Mit 547 Milliarden US-Dollar (351 Milliarden Euro) erreichte deren Militärhaushalt ein neues Allzeithoch, seit den Anschlägen des 11. September 2001 stieg das Budget nun um mehr als 50 %. Begründet wird dies vor allem mit den fortdauernden Kriegen im Irak und in Afghanistan, aber auch mit dem Krieg gegen den Terror im eigenen Land. Fast 50 % der weltweiten Rüstungsausgaben stammen daher aus den USA.
Danach folgen Großbritannien, China und Frankreich, die jeweils etwa eine Zehntel des US-Budgets für Rüstung bereitstellen. Deutschland steht mit 36,9 Mrd. US-Dollar (23,7 Mrd. Euro) an sechster Stelle. Den größten Anstieg machten die Stockholmer Forscher in Osteuropa aus. Hier gibt Russland mit 35,4 Mrd. US-Dollar am meisten für Rüstung aus, im Vergleich zu 2006 eine Steigerung um 13 %.
Auch beim internationalen Waffenhandel konnte SIPRI ein Wachstum ausmachen. Für den Zeitraum von 2003 bis 2007 stiegen die Ausgaben um 7 % gegenüber dem Zeitraum von 2002 bis 2006. Auch hier dominieren die USA mit einem Handelsanteil von 31 %. Zweitgrößter Rüstungsexporteur ist Russland mit 25 %, gefolgt von Deutschland mit 10 %.
Aufgrund der steigenden Rüstungsausgaben und in anbetracht von über 10.000 sofort einsatzbereiten Atomsprengköpfen fordern die Autoren des Berichts denn auch wirksamere Anstrengungen zur internationalen Abrüstung und eine „Wiederbelebung der internationalen Rüstungskontrolle“. Insbesondere der Austritt Moskaus aus dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gibt hier Grund zur Besorgnis. Vor allem nach den Präsidentenwahlen im November in den USA bestehen allerdings Chancen auf neue Gespräche.
Die Zahl der Kriege gibt SIPRI unverändert mit 14 an. Während Konflikte in Burundi und Uganda beendet wurden, kamen neue Auseinandersetzungen in Somalia und auf den Philippinen hinzu. Die Bestimmung eines Krieges als eben solcher wird für die Friedenforscher aufgrund der "fragmentierten Anwendung militärischer Gewalt und der Zersplitterung beteiligter Akteure" allerdings immer schwieriger.
Das US-Verteidigungsministerium will in den kommenden fünf Jahren etwa 900 Milliarden Dollar in die Entwicklung und den Kauf von neuen Waffensystemen investieren.
"Die Investitionen in Waffenkaufprogramme sind die größten in den letzten 20 Jahren", heißt es in einem Bericht des US-Kongresses am Dienstag.
Darin wird mitgeteilt, dass die Summe von 335 Milliarden Dollar für die größten Programme zum Kauf von neuen Waffen bereitgestellt werde.
In dem Bericht wird zudem gefordert, die jetzigen Finanzierungs- und Bewilligungsverfahren bei dem Waffenkauf und den Investitionen in Rüstungsprojekte Ordnung zu schaffen.
04. Juni (RIA Novosti).
http://www.sipri.org/
Jeder Mensch gibt 202 Dollar für Waffen aus
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/389623/index.do
Der Bericht des Friedens-Forschungs-Instituts „Sipri“ für 2007: Weltweites Kriegs-Geschäft auf Rekordniveau.
Das Geschäft mit dem Krieg boomt: Die globalen Militärausgaben stiegen 2007 auf ein Rekordniveau, die Waffenkonzerne steigerten ihre Umsätze gewaltig und der Handel mit Kriegsmaterial bleibt lukrativ. Das Militär verschlingt 2,5 Prozent des globalen Sozialprodukts; erstmals lagen die Pro-Kopf-Ausgaben der Welt für Waffen bei mehr als 200 Dollar.
USA: 45% aller Militärausgaben
Statistisch gibt jeder Mensch für Rüstung laut Sipri 202 Dollar aus. Vergleich: Zur Verwirklichung der von der UNO verkündeten „Millenniums-Ziele“ zur Halbierung der Armut bis 2015 wären jährlich etwa 20 Dollar pro Person nötig.
Mit 45% tragen die USA fast die Hälfte aller Militärausgaben, gefolgt von Großbritannien und China mit je fünf Prozent. Deutschland (23,7 Mrd. € bzw. drei Prozent) liegt auf Platz sechs.
Die Einsätze im Irak und Afghanistan heizen das Geschäft an. 2007 waren die Ausgaben der USA höher als je zuvor, dennoch gaben sie in früheren Hochrüstungszeiten in Relation zur Wirtschaftskraft mehr für Krieg aus. Ähnliches gilt für China: Es verdreifachte das Militärbudget in der letzten Dekade; ob des großen Wirtschaftswachstums ist der Anteil am Sozialprodukt aber mit 2,1% recht klein. Am stärksten wachsen die Rüstungsetats Osteuropas mit 167% seit 1998; das folgte aber dem Kollaps der lokalen Waffenindustrie. Vor allem im Kaukasus wird, gespeist durch Öleinnahmen, gerüstet.
http://diepresse.com/images/uploads_360/1/f/7/389623/10s07Ruestungausgaben20080609215857.jpg
Grüsse Jürgen Meyer