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Vollständige Version anzeigen : Ein Offener Brief an Klaus Wowereit [Entwurf]



Beverly
02.06.2008, 20:47
Hier der Entwurf eines Offenen Briefes von mir an Klaus Wowereit, der das Ergebnis einiger Frustrationen der letzten Zeit war. Ich habe den in meinem Berliner Freundes- und Bekanntenkreis zirkulieren lassen und das Echo war durchaus geteilt. Einige signalisierten Zustimmung, andere meinten "ist zwar richtig, aber bringt doch nichts" wieder andere ignorierten oder lehnten das ab.

Anlass für mich, mit diesem Entwurf eines Offenes Briefes trotz des geteilten Echos an die Öffentlichkeit zu gehen, war eine Talkshow auf 1extra, wo Berlin schön gelogen werden sollte. Ich bin zwar gegen die Berlin-Paranoia, wie sie auch manche Foristen hier kultivieren, aber die Misere hier mit Sätzen wie "Berlin ist auf dem EU-Innovationsindex mittlerweile an Platz 2" wegzureden, ist nur noch krank. Wo leben eigentlich Gestalten, die so etwas von sich geben? Auf "Bonnys Ranch" im Trakt für die unheilbaren Fälle, die sich für normal und erfolgreich halten?

OK, nun der Entwurf des Offenen Briefes:

================================================== =======
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Klaus Wowereit
- Senatskanzlei -
10871 Berlin

Betr.: Leben in Berlin

Sehr geehrter Herr Wowereit,

bevor ich zu den Gründen komme, aus denen ich mich an Sie persönlich wende, einige Worte zu meinem Leben. Ich bin eine transsexuelle Frau, 45 Jahre alt, habe an der FU Berlin Politik studiert und arbeite als Web-Entwicklerin. Ich komme aus der norddeutschen Provinz, lebte von 1983 bis 1999 in Berlin. Aus beruflichen Gründen ging ich 1999 nach München, kehrte jedoch 2006 wieder nach Berlin zurück, das ich als meine Heimatstadt betrachte. Hier möchte ich leben und mich als Schriftstellerin und Herausgeberin und kulturell auch dann engagieren, wenn es keinen materiellen Vorteil bringt.

Nicht enden wollende Vorfälle, Schikanen und Drangsalierungen, die nicht nur ich sondern auch Menschen aus meinem Umfeld erlebten, lassen mich jedoch daran zweifeln, dass Berlin überhaupt Heimat für irgend jemand sein will. Und da kommen Sie als Regierender Bürgermeister und politisch Verantwortlicher für das Geschehen in Berlin ins Spiel.

„Leben“ in Berlin spielt sich für mich so ab:

Als ich Sommer 2006 wieder nach Berlin kam, hatte ich einen 400-Euro-Job in einem kleinen Handelsunternehmen. Zunächst hoffte ich, durch einen weiteren derartigen Job ganz von Arbeitslosengeld II unabhängig zu werden, doch es kam anders: Nach kurzer Zeit verlor ich nicht nur den Job, sondern der Arbeitgeber gab Unterlagen zu meiner Kündigung, die das Jobcenter haben wollte, nicht heraus. Erst nachdem ich mit rechtlichen Schritten gedroht habe, bequemte sich der Arbeitgeber zur Übersendung der Unterlagen.

Neben dem Bezug von Arbeitslosengeld II arbeite ich gegen Honorar als Webentwicklerin. Selbstverständlich gebe ich den Nebenverdienst sowohl beim Finanzamt wie beim Jobcenter an. Wobei ich dem Jobcenter jeden Monat die Bilanzen einreiche, die auch Grundlage für meine Einkommenssteuererklärung sind.
Die Reaktion des Jobcenters darauf war, mir mitzuteilen, dass meine Bewilligungsbescheide für Arbeitslosengeld II nur unter Vorbehalt seien, solange kein Steuerbescheid des Finanzamtes vorliege. Als sich wegen eines Umzugs des zuständigen Finanzamtes die Ausstellung des Steuerbescheides verzögerte, hatte das Jobcenter nichts Besseres zu tun, als mir einen Brief mit einer Fristsetzung zu schicken. Woraufhin das Finanzamt notgedrungen die Bearbeitung meiner Steuererklärung vorgezogen hat.
Zweifellos wird mir das Jobcenter ungeachtet der von mir jeden Monat eingereichten Bilanzen auch dieses Jahr wieder einen Drohbrief schicken. Welchen „Respekt“ die Arbeitsagentur für Bemühungen, wenigstens ein bisschen Arbeitspraxis zu haben, hat, zeigt sich daran, dass es im „überarbeitetem“ Fortzahlungsantrag nun anstatt einer nicht weniger als vier eng bedruckte Formularseiten der Erfassung von Nebentätigkeit gibt. Damit auch noch so kleine „Unternehmer“ wissen, dass dieser Staat für sie vor allem bürokratische Schikanen übrig hat. Allerdings sollten die Kosten für Internet, Drucker und Verbrauchsmaterial (Papier, Patronen oder Toner) bei der Berechnung des AG II zugrundeliegenden Existenzminimums einbezogen werden – denn man muss sich Anlagen im Zweifelsfall aus dem Internet herunter laden. Um das kostenneutral zu gestalten, können die Erwerbslosen entsprechend den Vorschlägen von Finanzsenator Sarrazin zum „Speiseplan“ Gras in der Hasenheide fressen!

Ich will aber nicht nur von mir schreiben, sondern auch aus meinem Umfeld berichten. Als nach einmal wieder verheerenden Berichten über die Fähigkeiten deutscher Schüler eine Freundin von mir mit Lehramt-Studium fragte, ob sie nicht an Berliner Schulen eingesetzt werden könnte, kam von der Sachbearbeiterin die schnippische Antwort: „Sie glauben doch nicht, dass Sie in Berlin als Lehrerin arbeiten können.“ Grund: die Freundin hat ihr Studium in einem anderen Bundesland absolviert. Ist die Kleinstaaterei nicht seit der Reichseinigung von 1871 abgeschafft worden?

Einem Freund von mir, der Transvestit ist, haben Fahrgäste in der U-Bahn gesagt, man sollte seine Eltern umbringen. Bei einer Veranstaltung des LSVD zum Schwulenfeindlichkeit an Berliner Schulen sagte ein Schwuler, er sei wegen seiner Homosexualität noch nie so oft beleidigt worden wie in Berlin. Und das in einer Großstadt mit einem offen schwulen Bürgermeister.

Pöbeleien und Beleidigungen gehören nicht nur für mich zum traurigen Alltag in Berlin. Egal ob als Transsexuelle oder Afrikaner, als südländisch aussehende, dabei urdeutsche Frau oder deutscher Mann mit einer ausländischen Partnerin – jede und jeder, der nicht in das Weltbild bigotter Migranten oder verrohter Nazis passt, läuft in Berlin Gefahr, von ihnen drangsaliert und bedroht zu werden. Wenn nicht Migranten pöbeln, dann grölen deutsche „Fußballfans“ anlässlich eines Länderspiels Parolen wie „Tschechen sind nur zum Heizen gut“. Das nicht im Jahr 1936, sondern 2007!
Politik und Behörden schauen zu oder schauen weg, wie das Beispiel des „Café Positiv“ beweist. Muss ich Ihnen die traurigen Einzelheiten des von Schlägern aus einer Straße in Schöneberg gemobbten Cafés erklären? Sind Sie als offen schwuler Bürgermeister so ignorant, dass Sie nicht einmal etwas für die eigene Community unternehmen? Ersparen Sie mir bitte auch die scheinheiligen Erklärungsmuster von wegen „Kultur“, „unterschiedliche Auffassungen über das was richtig ist“ oder gar „Multikulti“. Das Treiben des Berliner Bodensatzes ist nach keinem Wertesystem richtig und die einschlägigen Gestalten gelten in jeder Kultur, welche diesen Namen verdient, als Abschaum.

Meine Bemühungen, Arbeit zu finden, endeten zuletzt damit, dass mir das Jobcenter mit Leistungskürzungen drohte, weil ich mich auf einen Vermittlungsvorschlag nicht beworben hatte. Die Pointe an der Angelegenheit ist, dass nicht das Jobcenter mir die Stelle angeboten hat, sondern ich die Stelle selbst recherchiert und mich auf sie beworben habe. Dem Jobcenter lagen die Informationen über meine aus Eigeninitiative erfolgte Bewerbung sogar vor. Das hinderte sie nicht daran, mir mit Sanktionen zu drohen.

Angesichts der schlechten beruflichen Aussichten als Web-Entwicklerin entschloss ich mich dazu, ein naturwissenschaftliches Studium in Erwägung zu ziehen. Neben meinen sozial- und geisteswissenschaftlichen Interessen haben mich Fragestellungen mit Bezug auf Naturwissenschaften immer fasziniert. Braucht nicht Deutschland als rohstoffarmes Land hochqualifizierte Fachkräfte? Sollen wir nicht nach dem Willen einer Bundesregierung, der auch ihre Partei SPD angehört, bis 67 arbeiten?
In Erwägung dieser Aspekte schrieb ich eine E-Mail an die für Studienberatung zuständigen Lehrkräfte der Fachbereiche Mathematik und Physik. In ihr schilderte ich auch in kurzen Worten meine Lebenssituation und berufliche Lage. Ich bekam alles auf die Mail – aber weder eine qualifizierte Antwort noch einen Termin für ein von mir gewünschtes persönliches Beratungsgespräch. Der Zuständige im Fachbereich Mathematik beglückte mich mit seinem Profil auf der Internetseite der FU Berlin. Da erführ ich viel über seine Veröffentlichungen, aber nichts zu den von mir gestellten Fragen. Der Verantwortliche beim Fachbereich Physik machte sich zunächst nicht einmal die Mühe, auf meine Mail zu antworten. Nur durch Zufall erreichte ich ihn telefonisch. Wobei er mir außer der Information, dass Physik ein schweres und zeitintensives Studium ist, nichts Konkretes sagen konnte oder wollte.
Die üblichen Ausflüchte der Protagonisten am Arbeitsmarkt, wo Leute nur so lange händeringend gesucht werden, bis sie da sind und etwas leisten wollen. Um dann zu erfahren, dass sie nicht mit denen gemeint sind, die so dringend gesucht werden.

Mein Fortzahlungsantrag für Arbeitslosengeld II besteht anstatt aus 4 nun aus 7 Seiten. Wenn man erwerbslos ist, hat man ja nichts besseres zu tun, als völlig sinnlose Fragen zu beantworten. Auf das wenigsten in der Bürokratie Stellen geschaffen und Pfründe nur nutzlose Amtsleiter eingerichtet werden. Dafür kann man dann ja zum Beispiel bei den Projekten der Jungenarbeit kürzen, streichen, sparen – Berlin ist ja nicht voller junger Männer, deren Gebaren nahe legt, dass sie mit ihrer Rolle so überfordert sind, dass sie nicht mal in der Lage sind, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, ohne ihre Mitreisenden zu terrorisieren.

Damit dem Menschen nicht langweilig wird, wenn sie nach der Arbeit wieder arbeitslos werden, werden die ABM-Maßnahme eines Freundes von mir auf 11 Monate befristet. Nach 12 Monaten hätte er ja Anspruch auf Arbeitslosengeld I gehabt und wäre nicht in den Genuss der ebenfalls weiter aufgeblähten Anträge für AG II gekommen. An ein Bürgergeld, dass unbürokratisch z. B. vom Finanzamt ausgezahlt wird, welches über unsere Einnahmen informiert ist, ist natürlich nicht zu denken. Die Finanzverwaltung ist ja langweilig, alldieweil sich mit Vorschlägen zur „Arbeitsverwaltung“ angefangen bei dem Herrn Sarrazin jeder Dummkopf vor den anderen Dummköpfen profilieren kann.

Sollten Sie die Stirn haben, zu argumentieren, dass Sie für die genannten Missstände weder direkt durch Ihr Amt noch indirekt als Mitglied der SPD und Exponent ihrer neoliberalen Politik verantwortlich sind, dann treten Sie bitte zurück und feiern Ihre Partys in Zukunft bitteschön wieder als Privatmann. Das waren vielleicht für alle bessere Zeiten. Ihr Wirken und das Ihres Vorgängers Herrn Diepgen beweisen nur, dass Berlin auch gern auf einen Bürgermeister verzichten kann.

Wenn Sie oder andere neoliberale Meinungsführer die Ansicht vertreten, ich und die anderen Bürger und Bürgerinnen der Stadt sollen ihre Probleme eigenverantwortlich lösen und nicht immer nach dem Staat rufen, dann rennen Sie bei mir als bekennende Anarchistin damit offene Türen ein.
Schließlich sagte schon in den 1990er Jahren eine Ihrer Partei angehörende Senatorin in einer Talkshow, der Senat müsse viele Aufgaben den Bürgern zurück geben. Nun, der von Ihnen geleitete Senat erfüllt viele Aufgaben in der Tat gar nicht oder unzureichend. Befugnisse, Kompetenzen und Ressourcen dafür sind bei den Bürgern aber nicht angekommen. Das kann sich allerdings ändern.

Wenn der Ruf nach dem Staat besonders für die, die als Politiker, hohe Beamte, Professoren, Journalisten in den öffentlich-rechtlichen Medien und mit Politik und Verwaltung verflochtene Unternehmer am meisten von ihm profitieren so lästig ist, lassen Sie uns den Staat doch ganz abschaffen! Machen wir aus Berlin die Berliner Commune und verwirklichen den Traum der Anarchisten vom Leben ohne Chef und Staat!

In diesem Sinne und mit der Bitte, auf eine zweifellos zugleich zynische und weltfremde Antwort zu verzichten
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Bruddler
02.06.2008, 20:52
Möge Dein Brief Gehör finden !

ochmensch
02.06.2008, 21:00
Na dann mal viel Glück. Ich glaube aber auch nicht, dass es was bringt.

malnachdenken
02.06.2008, 21:10
mMn zu lang und zu plauderisch.

Haspelbein
02.06.2008, 21:21
Der Brief ist reich an Beschwerden, aber es fehlt an konkreten Forderungen. Wenn man einen Brief an politiker schreibt, kann man sich nicht darauf verlassen, dass sie eigentstaendig Loesungsansaetze finden.

Doc Gyneco
02.06.2008, 21:22
mMn zu lang und zu plauderisch.

Gleicher Ansicht !

Pobereit hat keine Geduld oder besser gesagt Zeit um solche einen lange Fackel zu lesen.

Der ist so ausgelastet mit Terminen, wie Partys und anderen warme Feinheiten !

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Geronimo
02.06.2008, 21:31
Schick´s ihm hin. Brauchst du dir wenigstens nie selbst vorwerfen, du hättest es nicht getan. Nur, Antwort wirst du kaum bekommen.

Gruss
Gero

Kenshin-Himura
02.06.2008, 21:37
Form des Briefes ist ok, ich finde es auch nicht zu plauderisch oder zu lang, wie malnachdenken meint. Inhaltlich natürlich Vieles, wo ich widersprechen würde, aber:

ALLES, aber auch ALLES, was eine Opposition gegen den Mainstream (besonders den rot-grünen Mainstream) und der hinter ihr stehenden deutschen Gesellschaft ist, ist von meiner Seite aus 100% zu begrüßen! Deswegen betrachte ich auch die Anti-Deutschen mit gewisser Sympathie - denn die sind wenigstens gegen den linken Mainstream.

"Bringen" wird es natürlich sicherlich wenig, aber vielleicht werden ein paar Beamte in ihrem Urteil über Wowereit bestätigt und puschen ihn dann vielleicht nicht mehr zum Kanzler. :rolleyes: Das Meiste in dem Brief wird Wowereit ja im Großen und Ganzen bekannt sein, nur wird er eben nicht den Mut bzw. die Macht haben, dies öffentlich zu äußern.

Sehr schlagkräftig finde ich die Tatsache, dass du als Transe relativ deutlich angibst, dass du mit "Migranten" die meisten Probleme wegen dieser Tatsache hast. Das sollte man vielleicht noch deutlicher herausstellen, denn schon am Anfang des Briefes schreibst du dass du Transe bist und man hat damit leicht den Ruf der Gutmenschen-Linken weg.

Bei dem Brief habe ich in Bezug auf die Wirtschafts-Themen ja eine andere Meinungs-Tendenz, wie du ja sicher schon mitbekommen hast.

Anders sieht es beim Thema "Bürokratie" aus, hier kann ich dem Brief weitgehend zustimmen. Ich selbst habe heute mal wieder eine frustrierende Bürokratie-Niederlage an meiner Uni erleiden müssen. Und dass man kaum an Informationen herankommt, wenn man wissen will was der Inhalt eines Studiengangs oder eines Jobs ist, ist wohl tatsächlich nicht nur ein berliner, sondern ein gesamtdeutsches Problem, dem sich aber von ganz links bis ganz rechts, von DKP bis CSU, von "Junge Welt" bis "Junge Freiheit", niemand verpflichtet fühlt. :rolleyes:

Noch auf ein paar Dinge sei kurz eingegangen:


Egal ob als Transsexuelle oder Afrikaner, als südländisch aussehende, dabei urdeutsche Frau oder deutscher Mann mit einer ausländischen Partnerin – jede und jeder, der nicht in das Weltbild bigotter Migranten oder verrohter Nazis passt, läuft in Berlin Gefahr, von ihnen drangsaliert und bedroht zu werden.

Hier kann ich nicht nachvollziehen, das Problem der "bigotten Migranten" auf eine Stufe mit "Nazis" zu stellen - zumal in Berlin, wo mir in meiner Zeit wo ich noch bei Berlin gewohnt habe, Letztere nie begegnet sind.


Wenn nicht Migranten pöbeln, dann grölen deutsche „Fußballfans“ anlässlich eines Länderspiels Parolen wie „Tschechen sind nur zum Heizen gut“.

Nun ja, ich würde solche Fußball-Sprüche eher als schlechte Scherze ansehen. Das ist auch kein spezifisches berliner Problem. Bei einem Spiel von Dynamo Dresden sollen erst kürzlich Sprechchöre wie "Berlin, Berlin, Juden Berlin" gerufen worden sein (in Anspielung auf "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"). Der Sport-BILD-Redakteur, der darüber berichtete, echauffierte sich ebenfalls darüber, dass das ZDF nach dem Spiel vermeldet habe, es sei beim Spiel "nichts passiert". Wenn du also diesbezüglich kritisierst, dass in Berlin solche Dinge verdeckt werden, dann glaube ich nicht, dass sie in Berlin mehr verdeckt werden als woanders.

wtf
03.06.2008, 17:00
//silberfennek von Strang ausgeschlossen.

elas
03.06.2008, 17:15
Hier der Entwurf eines Offenen Briefes von mir an Klaus Wowereit, der das Ergebnis einiger Frustrationen der letzten Zeit war. Ich habe den in meinem Berliner Freundes- und Bekanntenkreis zirkulieren lassen und das Echo war durchaus geteilt. Einige signalisierten Zustimmung, andere meinten "ist zwar richtig, aber bringt doch nichts" wieder andere ignorierten oder lehnten das ab.

Anlass für mich, mit diesem Entwurf eines Offenes Briefes trotz des geteilten Echos an die Öffentlichkeit zu gehen, war eine Talkshow auf 1extra, wo Berlin schön gelogen werden sollte. Ich bin zwar gegen die Berlin-Paranoia, wie sie auch manche Foristen hier kultivieren, aber die Misere hier mit Sätzen wie "Berlin ist auf dem EU-Innovationsindex mittlerweile an Platz 2" wegzureden, ist nur noch krank. Wo leben eigentlich Gestalten, die so etwas von sich geben? Auf "Bonnys Ranch" im Trakt für die unheilbaren Fälle, die sich für normal und erfolgreich halten?

OK, nun der Entwurf des Offenen Briefes:

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Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Klaus Wowereit
- Senatskanzlei -
10871 Berlin

Betr.: Leben in Berlin

Sehr geehrter Herr Wowereit,

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In diesem Sinne und mit der Bitte, auf eine zweifellos zugleich zynische und weltfremde Antwort zu verzichten
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Es gibt einen Satz in deinem Traktat der es wert wäre öffentlich Beachtung zu finden, nämlich der folgende:

"Das Treiben des Berliner Bodensatzes ist nach keinem Wertesystem richtig und die einschlägigen Gestalten gelten in jeder Kultur, welche diesen Namen verdient, als Abschaum."

Würfelqualle
03.06.2008, 18:00
...und all diese Probleme in diesem multikriminellen Saustall Berlin ?

?(

Wie würde es ihm erst in national befreiten Zonen gehen ?

:))

Beverly
03.06.2008, 18:38
...und all diese Probleme in diesem multikriminellen Saustall Berlin ?

?(

Wie würde es ihm erst in national befreiten Zonen gehen ?

:))

Ist "national befreite Zone" ein Synonym für "super Saustall" ?( ?

Oder für "deutschenfreie Zone", weil es die anständigen Deutschen mit den bigotten Nazis nicht aushalten ?( ?

Darf man darauf hoffen, dass in einer "national befreiten Zone" sich die Nazis aller Länder vereinen, d. h. gegenseitig totschlagen, weil der deutsche Nazi mit dem polnischen nun mal nicht richtig kann und der russische Nazi sich mit dem türkischen Grauen Wolf um die Dardanellen zankt, von den Balkan-Nazis ganz zu schweigen ;) ?

Fragen über Fragen ... :rolleyes:

Aber nur weiter mit deinem braunen Sermon. Schreib doch auch einen Offenen Brief an Wowereit und sag ihm, dass er nach deiner Meinung wegen seiner Homosexualität ins KZ gehört. Ich bin mir sicher, deinen Brief würde er aufmerksam lesen. Oder bist du so wie das übrige bigotte reaktionäre Gesocks, dass vor einer rosa Obrigkeit buckelt und nur nach Schwächeren tritt ?( ?

Beverly
03.06.2008, 18:52
Es gibt einen Satz in deinem Traktat der es wert wäre öffentlich Beachtung zu finden, nämlich der folgende:

"Das Treiben des Berliner Bodensatzes ist nach keinem Wertesystem richtig und die einschlägigen Gestalten gelten in jeder Kultur, welche diesen Namen verdient, als Abschaum."

Dazu ist mir schon lange Folgendes durch den Kopf gegangen: Wenn jemand aus was für Gründen auch immer Homos, Transen und dergleichen nervig findet, warum lebt er oder sie dann in Berlin, was nun mal eine Hochburg sexueller Minderheiten ist. Ein von nicht allzuvielen Orten auf der Welt und selbst in Deutschland, wo die sich entfalten können. Und eine von nicht allzuvielen Städten und Gemeinden mit schwulem Bürgermeister. Dieses Verhalten ist so "logisch", als wenn ich nach Ma'an ziehen würde, dort sagen würde, dass ich lange Kleider, Araber und den Islam scheiße finde und auch noch verschleierte Frauen anpöbeln würde. Auch das Argument mit "Heimat" und "hier geboren" ist da keines - wer an seinem Heimatort zu viel pöbelt und nicht bereit ist, mit seinen Mitmenschen auszukommen, sollte sich einen Ort suchen, wo er besser hinpasst.
Jemand, der zu sich ehrlich ist, würde das auch tun - es gibt schon in Deutschland mehr als genug konservative Gegenden, vom Rest der Welt ganz zu schweigen. Aber ich werde den Verdacht nicht los, dass einige Berliner Früchtchen z. B. in Ma'an, Beirut oder in Anatolien bei den Großeltern so schnell auf die Fresse fallen würden, dass man es nur mit der Zeitlupe filmen kann. Weil ihr Verhalten und ihre "Werte" nur Ausdruck abgrundtiefer Asozialität sind und sich allenfalls vorhandene religiöse Orientierungen mit dem Satz "betrügen Gott und die Menschen" zusammenfassen lassen.

Cleopatra
03.06.2008, 19:16
Ist "national befreite Zone" ein Synonym für "super Saustall" ?( ?

Oder für "deutschenfreie Zone", weil es die anständigen Deutschen mit den bigotten Nazis nicht aushalten ?( ?

Darf man darauf hoffen, dass in einer "national befreiten Zone" sich die Nazis aller Länder vereinen, d. h. gegenseitig totschlagen, weil der deutsche Nazi mit dem polnischen nun mal nicht richtig kann und der russische Nazi sich mit dem türkischen Grauen Wolf um die Dardanellen zankt, von den Balkan-Nazis ganz zu schweigen ;) ?

Fragen über Fragen ... :rolleyes:

Aber nur weiter mit deinem braunen Sermon. Schreib doch auch einen Offenen Brief an Wowereit und sag ihm, dass er nach deiner Meinung wegen seiner Homosexualität ins KZ gehört. Ich bin mir sicher, deinen Brief würde er aufmerksam lesen. Oder bist du so wie das übrige bigotte reaktionäre Gesocks, dass vor einer rosa Obrigkeit buckelt und nur nach Schwächeren tritt ?( ?


Du weißt, dass Deine Beiträge mir gefallen, aber Du schreibst oft von Nazis, wen meinst Du damit? Den Einheimischen, den Ausländer in seiner Heimat stören, weil sie sein Umfeld verschmutzen, ihn bedrohen und überfallen und ihm seine Kultur aufdrängen, die Kommunisten mit ihren militanten Nazimethoden oder die Islamisten, deren Methoden ja auch nazihaft sind. Richtige Nazis mit Glatzen und Springerstiefeln habe ich in meinem Leben in Hamburg noch nie gesehen. Das als erstes.
Zweitens, ich habe hier ja schon öfter gepostet, dass ich wegen meines rassistisch diskriminierten Hundes auch schon oft an Poltiker geschrieben habe. Meine Briefe wurden immer kürzer und prägnanter, überschaubare Fragestellungen, meine Erfahrung: Die schmeißen alles in den Papierkorb, die wurden in den 8 Jahren seit 2000 immer arroganter, selbstgefälliger und herrschsüchtiger, obwohl meine Mails immer treffender wurden (habe mir dabei wie Tschechow einen kurzen Stil angewöhnt). Der Köhler und Merkel und viele andere antworten nicht mehr, vor Gericht haben wir gewonnen und doch verloren, Medien, Politiker und Wirtschaft halten zusammen, vergiss es. Die derzeitige Bagage samt Wowi muss im Nhirwana verschwinden, sonst wird sich nichts ändern, weder für Dich noch für mich noch für die anderen. WIR wollen Veränderungen, DIE wollen, dass alles so bleibt oder grübeln neue Schikanen aus.
Natürlich kannst Du wie ich stolz sagen, dass Du etwas verändern wolltest und getan hast, mehr aber nicht. Tu es für Dich und schick den Brief weg.:)

DoMonRai
03.06.2008, 19:19
Brief ist berechtigt - würde ihn aber auch prägnanter formulieren und vielleicht kannst Du Dich ja auch an die Presse wenden. Was meinst Du dazu? ?(

Richtige Nazis mit Glatzen und Springerstiefeln habe ich in meinem Leben in Hamburg noch nie gesehen. Das als erstes.
Die Hamburger Nazis können auch nichts dafür, dass Du ein Blindfisch bist. ;)

Beverly
03.06.2008, 20:07
Du weißt, dass Deine Beiträge mir gefallen, aber Du schreibst oft von Nazis, wen meinst Du damit? Den Einheimischen, den Ausländer in seiner Heimat stören, weil sie sein Umfeld verschmutzen, ihn bedrohen und überfallen und ihm seine Kultur aufdrängen, die Kommunisten mit ihren militanten Nazimethoden oder die Islamisten, deren Methoden ja auch nazihaft sind. Richtige Nazis mit Glatzen und Springerstiefeln habe ich in meinem Leben in Hamburg noch nie gesehen. Das als erstes.

@Cleopatra,

mit "Nazis" meine ich jene Früchtchen, die sich selbst "Nationalisten" nennen, stolz auf ihr "... tum" sind und sich dabei durch folgende Eigenschaften auszeichnen:

1. Kein Respekt vor anderen Völkern und Kulturen, woraus folgert

2. Sich fern der Heimat bzw. unter Menschen anderer Kultur wie ein Arschloch aufführen. Aber auch

3. So abartige Definitionen von "Volk und Kultur" pflegen, dass sich im Heimatland die Hälfte der Einwohner als minderwertig, Ausländer oder lebensunwert betrachten darf, wenn das (wieder) Gesetz wird.

Nicht zu vergessen

4. Streit und Zank zu schüren, um Menschen in ihre Konflikte reinzuziehen, die vielleicht sonst friedlich nebeneinander gelebt haben. Und laut rumjammern, wenn die Verarschung nicht klappt, weil selbst dem deutschen Michel so halb klar ist, dass nicht der "Türke", aber sehr wohl der türkische Nazi das Problem ist und er keine Lust mehr hat, Teufel mit Beelzebub - dem deutschen Nazi - auszutreiben.

und

5. Nach oben buckeln nach unten treten. So wenig anständige Menschen jedweder sexueller Orientierung, ethnischer und politischer Couleur diesen scheinheiligen Berufsdiskriminierten im Roten Rathaus auch verdient haben, so angemessen halte ich ihn mittlerweile für das bigotte Pack. Das reist in der BVG immer so weit das Maul auf, kuscht aber vor der rosa Obrigkeit.

Ob nun das Nazimeter bei Würfelqualle oder Dayan, bei türkischen Arschlöchern in Klein-Pöselsdorf oder jüdischen Siedlern in Hebron am meisten ausschlägt, ist mir mittlerweile egal. In einen Sack damit und den im Marinanegraben versenken, dann sind wir sie los X( !


Zweitens, ich habe hier ja schon öfter gepostet, dass ich wegen meines rassistisch diskriminierten Hundes auch schon oft an Poltiker geschrieben habe. Meine Briefe wurden immer kürzer und prägnanter, überschaubare Fragestellungen, meine Erfahrung: Die schmeißen alles in den Papierkorb, die wurden in den 8 Jahren seit 2000 immer arroganter, selbstgefälliger und herrschsüchtiger, obwohl meine Mails immer treffender wurden (habe mir dabei wie Tschechow einen kurzen Stil angewöhnt). Der Köhler und Merkel und viele andere antworten nicht mehr, vor Gericht haben wir gewonnen und doch verloren, Medien, Politiker und Wirtschaft halten zusammen, vergiss es. Die derzeitige Bagage samt Wowi muss im Nhirwana verschwinden, sonst wird sich nichts ändern, weder für Dich noch für mich noch für die anderen. WIR wollen Veränderungen, DIE wollen, dass alles so bleibt oder grübeln neue Schikanen aus.
Natürlich kannst Du wie ich stolz sagen, dass Du etwas verändern wolltest und getan hast, mehr aber nicht. Tu es für Dich und schick den Brief weg.:)

Die Hoffnung, dass uns Wowi meinen Brief lesen wird, habe ich nicht. Und etwas ändern ... ich glaube, da haben sich an der Arroganz und Ignoranz des Regierenden Bürgermeisters, diverser Senatoren schon vor mir viele die Zähne ausgebissen.
Bei Offenen Briefen geht es auch nicht um den nominellen Empfänger, sondern um die Öffentlichkeit und sei sie noch so klein.

Cleopatra
03.06.2008, 20:26
@
Die Hoffnung, dass uns Wowi meinen Brief lesen wird, habe ich nicht. Und etwas ändern ... ich glaube, da haben sich an der Arroganz und Ignoranz des Regierenden Bürgermeisters, diverser Senatoren schon vor mir viele die Zähne ausgebissen.
Bei Offenen Briefen geht es auch nicht um den nominellen Empfänger, sondern um die Öffentlichkeit und sei sie noch so klein.

Man, was habe ich schon für offene Briefe geschrieben, habe extra einen riesengroßen Medienverteiler, aber die Partys, die der Wowi so gerne besucht, sind voll von schillernden Showbusiness-Nichtkönnern, Medienvertretern, Wirtschaftsleuten und Juristen, die sind alle miteinander verfilzt:= . Aber schreib das Ding für Dich und sag Bescheid, was passiert. Ich habe mal einem Chefredakteur hinterherrecherchiert, ich ahnte es, aber dann wurde ganz klar, dass der sich mit Politikern, Wirtschaftsleuten und Sternchen oder Wirtschaftsleuten regelmäßig auf Partys trifft , denen tut er doch nicht weh mit einem kritischen Artikel in seinem Scheißblatt.:kotz: :kotz: :kotz:
Darum hast Du in Hamburg auch nur die angepassten Blättle der Hofberichterstattung wie Ihr in Berlin auch, was glaubst Du, wie lange Tierschützer gekämpft haben, dass der verlogene und abgreifende TH Leiter Poggendorf sein Bündel schnüren musste?( Und dass der nur die Spitze des Korruptionseisberges dort ist, versteht sich von selbst, aber alle halten dicht.:(

DoMonRai
03.06.2008, 20:34
mit "Nazis" meine ich jene Früchtchen, die sich selbst "Nationalisten" nennen, stolz auf ihr "... tum" sind und sich dabei durch folgende Eigenschaften auszeichnen: ...

4. Streit und Zank zu schüren, um Menschen in ihre Konflikte reinzuziehen, die vielleicht sonst friedlich nebeneinander gelebt haben. Und laut rumjammern, wenn die Verarschung nicht klappt, weil selbst dem deutschen Michel so halb klar ist, dass nicht der "Türke", aber sehr wohl der türkische Nazi das Problem ist und er keine Lust mehr hat, Teufel mit Beelzebub - dem deutschen Nazi - auszutreiben.
Den pathetischen Absatz unterschreibe ich doch glatt! :)