Michel
02.06.2008, 11:03
Der Historiker Ernst Nolte über den Mythos der Oktoberrevolution
„Der Terror war kein Zufall“
Müßte in dieses Nachdenken eigentlich nicht auch der Islam und der Islamismus einbezogen werden?
Nolte: Davon bin ich in der Tat überzeugt. Bekanntlich hat der französische Soziologe Jules Monnerot den Kommunismus als den „Islam des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Wenn man die Reihenfolge umkehrt und den Islamismus – nicht den Islam – versuchsweise als den „Kommunismus des 21. Jahrhunderts“ charakterisiert, wäre ein guter Ausgangspunkt für die Erweiterung der Fragestellung erreicht worden.
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.144+M5cfdad76127.0.html?&tx_ttnews
*Ernst Nolte
Der europäische Bürgerkrieg 1917-1945
Nationalsozialismus und Bolschewismus. Mit einem Brief von François Furet an Ernst Nolte im Anhang
Der Begriff “Historikerstreit” wird heute in der ganzen Welt so gut wie ausschließlich mit jener Auseinandersetzung verbunden, die 1986 begann und mit großer und immer einseitigerer Erbitterung zumindest bis Herbst 1988 geführt wurde, wo eine Stellungnahme des damaligen Bundespräsidenten auf dem Bamberger Historikertag ihr Ende zu markieren schien. Eine 1991 erschienene Publikation listete fast 1.200 Artikel und nahezu drei Dutzend Bücher auf, die bis Ende 1988 publiziert worden waren. Kern des Historikerstreits war, ob zwischen dem sowjetischen Kommunismus und dem militanten Antikommunismus der faschistischen Bewegungen und Regime, insbesondere des in Deutschland zur Macht gelangten radikalfaschistischen Nationalsozialismus, ein Verhältnis von Aktion und Re-Aktion, von Herausforderung und Antwort, von Original und Kopie bestanden habe und ob ein “kausaler Nexus”, wenn es ihn denn gegeben habe, auch zwischen den Vernichtungsmaßnahmen der beiden Regime konstatiert werden dürfe.
Am Ende des 20. Jahrhunderts lässt sich über dieses Jahrhundert und seine Epoche Folgendes sagen: Aus dem Ersten Weltkrieg geboren, war die russische Revolution der Bolschewiki das wichtigste und folgenreichste Ereignis des Jahrhunderts, denn sie machte auf gewalttätige Weise den Versuch, den Sozialismus zu realisieren, also einen uralten Menschheitsgedanken, der durch Marx und Engels in eine moderne Form gebracht worden war. Der Versuch scheiterte schon deshalb, weil Marx und Engels Unvereinbares zusammengedacht hatten, nämlich Welteinheit, Familienhaftigkeit und Aufhebung von Apparaten und Versachlichung. Aber es gab zahllosen Menschen eine große Hoffnung und erweckte in zahlreichen anderen einen bis dahin unbekannten Hass.
So wurde der Weg für eine militante Gegenbewegung gebahnt, die sich auf die noch ungebrochene Kraft des Nationalsozialismus stützen konnte und eine Ideologie hervorbrachte, welche mehr auf Vermutungen und Postulaten beruhte als auf Hoffnungen und Einsichten, eine Ideologie, die sich in der Praxis ebenso sehr, wenngleich auf andere Weise, als “Menschenvertilgungsmaschine” erwies, wie zuvor schon das bolschewistische System. So wurde der Zeitraum von 1917 bis 1945 nicht zur Epoche der Weltrevolution, wie Lenin geglaubt hatte, sondern zur Epoche des Faschismus und des europäischen Bürgerkriegs zwischen dem radikalfaschistischen Nationalsozialismus Deutschlands und dem immer staatlicher werdenden Bolschewismus der Sowjetunion.
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Faschismus. Von Mussolini zu Hitler
Mythos und Realität: Texte, Bilder, Dokumente.
Schon vor der Machtergreifung des italienischen Faschismus im Oktober 1922 haben zeitgenössische Beobachter behauptet, es handle sich hier um eine neuartige Bewegung, die nicht nur aus den italienischen Voraussetzungen zu erklären sei, sondern sich in ähnlicher Form auch im übrigen Europa ausbreiten könne. In der Tat entstanden in Frankreich und England politische Gruppen, die sich “faschistisch” nannten.
Um die gleiche Zeit wurde Adolf Hitler als der “bayrische Mussolini” gefeiert oder angegriffen. 1933 bezeichnete er sich selbst öffentlich als “Deutschen Faschisten”, und Mussolini deutete seinerseits den siegreichen Nationalsozialismus als Teil der “faschistischen Welle”.
Als 1936 die Achse Rom-Berlin geschaffen war und der spanische Bürgerkrieg unter den Feldzeichen von Faschismus und Antifaschismus ausgetragen wurde, als der ehemalige Labour-Minister Sir Oswald Mosley und das ehemalige Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Frankreichs Jacques Doriot faschistische Bewegungen gründeten, zweifelte kein Mensch mehr daran, daß der Faschismus ein internationales Phänomen geworden war. Und als 1942 Mussolini und Tuka, Pawelitsch und Quisling, Mussert und Doriot als Verbündete an Hitlers Seite standen, da war es für die Alliierten Mächte ganz evident, daß sie den Kampf “gegen den Faschismus” zu führen hatten.
Aus vielen merkwürdigen Gründen ist diese einst so selbstverständliche Auffassung nach dem Kriege in fast völlige Vergessenheit geraten: da sich Deutschland als die stärkste Kraft im Krieg erwiesen hatte, wandte sich die Aufmerksamkeit ganz überwiegend dem Nationalsozialismus zu.
Der Historiker Ernst Nolte hat 1963 in seinem bahnbrechenden Buch Der Faschismus in seiner Epoche den Begriff “Faschismus” präzisiert und für die Wissenschaft fruchtbar gemacht. Seine methodologischen Reflexionen und historischen Darstellungen sind in diesem Bildband nun fürs Auge aufbereitet. Da die kleineren faschistischen Bewegungen Hollands, Skandinaviens, Belgiens, Spaniens, der Schweiz, Österreich, Ungarns, Rumäniens sowie der anderen Balkanstaaten einbezogen werden, gewinnt das Ausmaß der “Faschisierung” Europas eine dynamische Anschaulichkeit. Und die Dokumente, teilweise erstmals übersetzt, verleihen der Darstellung Noltes große Authentizität. Dem Bedürfnis nach zusätzlicher und zusammenfassender Information dienen Zeittafeln, bibliographische Hinweise und die Kurzbiographien faschistischer Führer.
Alain de Benoist
Totalitarismus
Kommunismus und Nationalsozialismus - die andere Moderne. 1917-1989
Der Vergleich des Kommunismus mit dem Nationalsozialismus ist nicht bloß zulässig, sondern geradezu geboten, und der beste übergeordnete Begriff ist derjenige des ,Totalitarismus'. Alain de Benoist skizziert aber auch die Gefahr eines weichen Totalitarismus im Liberalismus.
Alain de Benoist, geboren 1943 in Saint-Symphorien (Indre-et-Loire) lebt als Journalist in Paris und gilt als der Begründer und führende Theoretiker der Nouvelle Droite (Neuen Rechten) in Frankreich. Benoist studierte Jura, Philosophie und Theologie. Er ist Chefredakteur der Zeitschriften Nouvelle École und Krisis und Autor von über vierzig Büchern.
Im Juni jenes Jahres war das Land praktisch unregierbar geworden. Ja, die Ermordung des rechten Oppositionsführers durch linke Offiziere der paramilitärischen Regierungstruppen führte geradewegs zur Kulmination der manichäischen Spaltung Spaniens. Es herrschte ein solches Chaos, daß die Rechte bis heute behaupten kann, es wäre, da die Regierung kein Kriegsrecht ausrief, ohnehin zum Militärputsch gekommen, nicht so sehr gegen eine gewählte Regierung als gegen das Fehlen einer Regierung überhaupt.
Franco, mit seinem obsessiven Haß auf moderne Ideen, ergriff die Gelegenheit, die Demokratie zu zermalmen. Doch es war die unglaubliche Verantwortungslosigkeit der linken Gruppierungen, die ihm diese Gelegenheit verschafft hatte. Immer wieder waren sie von den moderateren Führern der Republik vor den Konsequenzen ihres Handelns gewarnt worden, hatten aber nicht hören wollen.
http://www.welt.de/print-welt/article229312/Es_droht_ein_Rueckfall_in_den_politischen_Tribalis mus.html
Nach einem Treffen mit dem KPD-Reichstagsabgeordneten Hans Kippenberger sagte er sich schriftlich von der NSDAP los. Hierzu sei angemerkt, dass die KPD seit August 1930 mit einem “Programm der nationalen und sozialen Befreiung” eine der NSDAP durchaus verwandte Propaganda betrieb. Kippenberger legte dem revolutionären Leutnant dar, dass seine Partei den Pazifismus als eine bürgerliche Irrlehre ablehne. Die KPD sehe ihre Aufgabe darin, „die arbeitenden Massen unter der Führung der Arbeiterklasse für den Kampf gegen die eigene Bourgeoisie und für die Erringung der nationalen und sozialen Befreiung wehrhaft zu machen“. Am 18.III.1931 gab Kippenberger die Erklärung bekannt. Scheringer hielt der NS-Führung vor, sich vom Sozialismus losgesagt und ihren reaktionären Charakter bewiesen zu haben. Hitler erschien ihm als Helfer der kapitalistischen Raubstaaten, die Deutschland und die Sowjetunion bedrohten. Nur im Bund mit Moskau könne Deutschland nach Zerschlagung des Kapitalismus frei werden. Da die KPD den Pazifismus ablehne, stehe sie auf der Seite der nationalen Freiheit. Mit dieser Erklärung brachte er sich um die Begnadigung durch Hindenburg. Die Nationalrevolutionäre gaben Ehrenerklärungen für Scheringer ab, folgten seinem Beispiel aber nicht. Der Kreis um Niekischs “Widerstand” und Paetels Gruppe Sozialrevolutionärer Nationalisten (GSRN) versuchten vergebens, den Renegaten doch noch für sich zu gewinnen.
Die KPD machte sich ihren Erfolg zunutze. Nach der Stennes-Revolte der Berliner SA gegen Hitler im April 1931 rief Scheringer die Sturmabteilungen mit einem flammenden Appell zum Eintritt in die KPD auf. Er wies auf den laufenden Verrat des Nationalsozialismus durch München hin. Gemeinsam sollten SA und Proletariat per Volksrevolution die Macht des Kapitalismus brechen.
http://www.die-kommenden.net/dk/zeitgeschichte/scheringer.html
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„Der Terror war kein Zufall“
Müßte in dieses Nachdenken eigentlich nicht auch der Islam und der Islamismus einbezogen werden?
Nolte: Davon bin ich in der Tat überzeugt. Bekanntlich hat der französische Soziologe Jules Monnerot den Kommunismus als den „Islam des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Wenn man die Reihenfolge umkehrt und den Islamismus – nicht den Islam – versuchsweise als den „Kommunismus des 21. Jahrhunderts“ charakterisiert, wäre ein guter Ausgangspunkt für die Erweiterung der Fragestellung erreicht worden.
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.144+M5cfdad76127.0.html?&tx_ttnews
*Ernst Nolte
Der europäische Bürgerkrieg 1917-1945
Nationalsozialismus und Bolschewismus. Mit einem Brief von François Furet an Ernst Nolte im Anhang
Der Begriff “Historikerstreit” wird heute in der ganzen Welt so gut wie ausschließlich mit jener Auseinandersetzung verbunden, die 1986 begann und mit großer und immer einseitigerer Erbitterung zumindest bis Herbst 1988 geführt wurde, wo eine Stellungnahme des damaligen Bundespräsidenten auf dem Bamberger Historikertag ihr Ende zu markieren schien. Eine 1991 erschienene Publikation listete fast 1.200 Artikel und nahezu drei Dutzend Bücher auf, die bis Ende 1988 publiziert worden waren. Kern des Historikerstreits war, ob zwischen dem sowjetischen Kommunismus und dem militanten Antikommunismus der faschistischen Bewegungen und Regime, insbesondere des in Deutschland zur Macht gelangten radikalfaschistischen Nationalsozialismus, ein Verhältnis von Aktion und Re-Aktion, von Herausforderung und Antwort, von Original und Kopie bestanden habe und ob ein “kausaler Nexus”, wenn es ihn denn gegeben habe, auch zwischen den Vernichtungsmaßnahmen der beiden Regime konstatiert werden dürfe.
Am Ende des 20. Jahrhunderts lässt sich über dieses Jahrhundert und seine Epoche Folgendes sagen: Aus dem Ersten Weltkrieg geboren, war die russische Revolution der Bolschewiki das wichtigste und folgenreichste Ereignis des Jahrhunderts, denn sie machte auf gewalttätige Weise den Versuch, den Sozialismus zu realisieren, also einen uralten Menschheitsgedanken, der durch Marx und Engels in eine moderne Form gebracht worden war. Der Versuch scheiterte schon deshalb, weil Marx und Engels Unvereinbares zusammengedacht hatten, nämlich Welteinheit, Familienhaftigkeit und Aufhebung von Apparaten und Versachlichung. Aber es gab zahllosen Menschen eine große Hoffnung und erweckte in zahlreichen anderen einen bis dahin unbekannten Hass.
So wurde der Weg für eine militante Gegenbewegung gebahnt, die sich auf die noch ungebrochene Kraft des Nationalsozialismus stützen konnte und eine Ideologie hervorbrachte, welche mehr auf Vermutungen und Postulaten beruhte als auf Hoffnungen und Einsichten, eine Ideologie, die sich in der Praxis ebenso sehr, wenngleich auf andere Weise, als “Menschenvertilgungsmaschine” erwies, wie zuvor schon das bolschewistische System. So wurde der Zeitraum von 1917 bis 1945 nicht zur Epoche der Weltrevolution, wie Lenin geglaubt hatte, sondern zur Epoche des Faschismus und des europäischen Bürgerkriegs zwischen dem radikalfaschistischen Nationalsozialismus Deutschlands und dem immer staatlicher werdenden Bolschewismus der Sowjetunion.
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Faschismus. Von Mussolini zu Hitler
Mythos und Realität: Texte, Bilder, Dokumente.
Schon vor der Machtergreifung des italienischen Faschismus im Oktober 1922 haben zeitgenössische Beobachter behauptet, es handle sich hier um eine neuartige Bewegung, die nicht nur aus den italienischen Voraussetzungen zu erklären sei, sondern sich in ähnlicher Form auch im übrigen Europa ausbreiten könne. In der Tat entstanden in Frankreich und England politische Gruppen, die sich “faschistisch” nannten.
Um die gleiche Zeit wurde Adolf Hitler als der “bayrische Mussolini” gefeiert oder angegriffen. 1933 bezeichnete er sich selbst öffentlich als “Deutschen Faschisten”, und Mussolini deutete seinerseits den siegreichen Nationalsozialismus als Teil der “faschistischen Welle”.
Als 1936 die Achse Rom-Berlin geschaffen war und der spanische Bürgerkrieg unter den Feldzeichen von Faschismus und Antifaschismus ausgetragen wurde, als der ehemalige Labour-Minister Sir Oswald Mosley und das ehemalige Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Frankreichs Jacques Doriot faschistische Bewegungen gründeten, zweifelte kein Mensch mehr daran, daß der Faschismus ein internationales Phänomen geworden war. Und als 1942 Mussolini und Tuka, Pawelitsch und Quisling, Mussert und Doriot als Verbündete an Hitlers Seite standen, da war es für die Alliierten Mächte ganz evident, daß sie den Kampf “gegen den Faschismus” zu führen hatten.
Aus vielen merkwürdigen Gründen ist diese einst so selbstverständliche Auffassung nach dem Kriege in fast völlige Vergessenheit geraten: da sich Deutschland als die stärkste Kraft im Krieg erwiesen hatte, wandte sich die Aufmerksamkeit ganz überwiegend dem Nationalsozialismus zu.
Der Historiker Ernst Nolte hat 1963 in seinem bahnbrechenden Buch Der Faschismus in seiner Epoche den Begriff “Faschismus” präzisiert und für die Wissenschaft fruchtbar gemacht. Seine methodologischen Reflexionen und historischen Darstellungen sind in diesem Bildband nun fürs Auge aufbereitet. Da die kleineren faschistischen Bewegungen Hollands, Skandinaviens, Belgiens, Spaniens, der Schweiz, Österreich, Ungarns, Rumäniens sowie der anderen Balkanstaaten einbezogen werden, gewinnt das Ausmaß der “Faschisierung” Europas eine dynamische Anschaulichkeit. Und die Dokumente, teilweise erstmals übersetzt, verleihen der Darstellung Noltes große Authentizität. Dem Bedürfnis nach zusätzlicher und zusammenfassender Information dienen Zeittafeln, bibliographische Hinweise und die Kurzbiographien faschistischer Führer.
Alain de Benoist
Totalitarismus
Kommunismus und Nationalsozialismus - die andere Moderne. 1917-1989
Der Vergleich des Kommunismus mit dem Nationalsozialismus ist nicht bloß zulässig, sondern geradezu geboten, und der beste übergeordnete Begriff ist derjenige des ,Totalitarismus'. Alain de Benoist skizziert aber auch die Gefahr eines weichen Totalitarismus im Liberalismus.
Alain de Benoist, geboren 1943 in Saint-Symphorien (Indre-et-Loire) lebt als Journalist in Paris und gilt als der Begründer und führende Theoretiker der Nouvelle Droite (Neuen Rechten) in Frankreich. Benoist studierte Jura, Philosophie und Theologie. Er ist Chefredakteur der Zeitschriften Nouvelle École und Krisis und Autor von über vierzig Büchern.
Im Juni jenes Jahres war das Land praktisch unregierbar geworden. Ja, die Ermordung des rechten Oppositionsführers durch linke Offiziere der paramilitärischen Regierungstruppen führte geradewegs zur Kulmination der manichäischen Spaltung Spaniens. Es herrschte ein solches Chaos, daß die Rechte bis heute behaupten kann, es wäre, da die Regierung kein Kriegsrecht ausrief, ohnehin zum Militärputsch gekommen, nicht so sehr gegen eine gewählte Regierung als gegen das Fehlen einer Regierung überhaupt.
Franco, mit seinem obsessiven Haß auf moderne Ideen, ergriff die Gelegenheit, die Demokratie zu zermalmen. Doch es war die unglaubliche Verantwortungslosigkeit der linken Gruppierungen, die ihm diese Gelegenheit verschafft hatte. Immer wieder waren sie von den moderateren Führern der Republik vor den Konsequenzen ihres Handelns gewarnt worden, hatten aber nicht hören wollen.
http://www.welt.de/print-welt/article229312/Es_droht_ein_Rueckfall_in_den_politischen_Tribalis mus.html
Nach einem Treffen mit dem KPD-Reichstagsabgeordneten Hans Kippenberger sagte er sich schriftlich von der NSDAP los. Hierzu sei angemerkt, dass die KPD seit August 1930 mit einem “Programm der nationalen und sozialen Befreiung” eine der NSDAP durchaus verwandte Propaganda betrieb. Kippenberger legte dem revolutionären Leutnant dar, dass seine Partei den Pazifismus als eine bürgerliche Irrlehre ablehne. Die KPD sehe ihre Aufgabe darin, „die arbeitenden Massen unter der Führung der Arbeiterklasse für den Kampf gegen die eigene Bourgeoisie und für die Erringung der nationalen und sozialen Befreiung wehrhaft zu machen“. Am 18.III.1931 gab Kippenberger die Erklärung bekannt. Scheringer hielt der NS-Führung vor, sich vom Sozialismus losgesagt und ihren reaktionären Charakter bewiesen zu haben. Hitler erschien ihm als Helfer der kapitalistischen Raubstaaten, die Deutschland und die Sowjetunion bedrohten. Nur im Bund mit Moskau könne Deutschland nach Zerschlagung des Kapitalismus frei werden. Da die KPD den Pazifismus ablehne, stehe sie auf der Seite der nationalen Freiheit. Mit dieser Erklärung brachte er sich um die Begnadigung durch Hindenburg. Die Nationalrevolutionäre gaben Ehrenerklärungen für Scheringer ab, folgten seinem Beispiel aber nicht. Der Kreis um Niekischs “Widerstand” und Paetels Gruppe Sozialrevolutionärer Nationalisten (GSRN) versuchten vergebens, den Renegaten doch noch für sich zu gewinnen.
Die KPD machte sich ihren Erfolg zunutze. Nach der Stennes-Revolte der Berliner SA gegen Hitler im April 1931 rief Scheringer die Sturmabteilungen mit einem flammenden Appell zum Eintritt in die KPD auf. Er wies auf den laufenden Verrat des Nationalsozialismus durch München hin. Gemeinsam sollten SA und Proletariat per Volksrevolution die Macht des Kapitalismus brechen.
http://www.die-kommenden.net/dk/zeitgeschichte/scheringer.html
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