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Hayaser
01.06.2008, 14:22
93 Jahre danach - Die armenische Minderheit in der Türkei

Am 24. April 1915 begann in der Türkei die systematische Vertreibung der Armenier. Hunderttausende von ihnen kamen dabei ums Leben. Trotzdem lebt eine kleine Gruppe von Armeniern noch heute in der Türkei.

Die allermeisten der 80.000 im Land verbliebenen Armenier leben heute in Istanbul. Dass es sie überhaupt noch gibt, überrascht Außenstehende manchmal, sagt der Sportlehrer Armando Kozantino: "Die Leute wissen oft nicht, dass wir hier als Armenier leben können. Wir haben hier armenische Kirchen, armenische Schulen, das Recht auf armenische soziale Einrichtungen, wir haben auch einige Rechte und Freiheiten." Die Armenier haben in der Türkei einen völkerrechtlichen Anspruch auf ihre Kultur. Er erwächst ihnen aus dem Friedensvertrag von Lausanne, den die Siegermächte des Ersten Weltkrieges 1923 mit der jungen Türkei abschlossen. Auch das Grundrecht auf Gleichberechtigung garantierte die Türkei ihren nicht-moslemischen Bürgern. In der Praxis hapert es damit aber noch heute:

Den Armeniern bleiben nur freie Berufe

Der Weg in die türkische Armee bleibt den Armeniern verbaut.
In Pangalti, dem Armenierviertel von Istanbul, gibt es zahlreiche Zahnärzte, Autowerkstätten und Goldschmiede. "Die Armenier können in der Türkei traditionell nicht Beamte, Soldaten oder Polizisten werden", erläutert der armenische Mediziner Pakrat Estukyan, der in Pangalti ein kleines Labor betreibt. Damit blieben den Armeniern nur die freien Berufe. "In der türkischen Verfassung heißt es, dass alle Bürger gleich sind vor dem Gesetz", klagt Estukyan. "Aber es gibt auch ungeschriebene Gesetze. Ein armenisches Kind wird etwa an eine Militärakademie einfach nicht aufgenommen. Die werfen einen Blick in die Personalakte und sagen: abgelehnt." Das sei weder gesetzlich noch verfassungsmäßig verankert, werde aber so gehalten, und zwar systematisch.

Aus Sicht des Menschenrechtsvereins ist dies das grundlegendste Problem der Armenier wie auch der anderen Minderheiten in der Türkei. "Was die Nicht-Moslems in der Türkei am dringendsten brauchen, das ist die Anerkennung als gleichberechtigte Staatsbürger des Landes", sagt Raffi Hermon. "Solange wir nicht-moslemischen Staatsbürger nicht Gouverneur werden können oder Landrat, Diplomat, Polizist, Soldat oder Müllmann oder sonst ein verbeamteter Beruf, Lehrer für Türkisch oder Erdkunde oder Sozialkunde – solange haben wir hier noch immer ein Problem."

Susanne Güsten


Quellenangabe: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3287756,00.html

malnachdenken
01.06.2008, 14:29
Dein Avatar erinnert mich irgendwie ans Berliner Tempodrom.

Ansonsten, kann sich die Türkei ruhig mal kritisch mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Aber darauf kann man wohl lange warten.

MorganLeFay
01.06.2008, 14:35
Dein Avatar erinnert mich irgendwie ans Berliner Tempodrom.
Mich eher an eine Schildkröte.

malnachdenken
01.06.2008, 14:59
Mich eher an eine Schildkröte.

Naja, vergleichen wir mal:

Tempodrom:

http://www.architektur-und-umwelt.de/projekte/neues_tempodrom/00_cover_01.jpg


Und Schildkröten:

http://www.tv-kult.com/turtles/images/layout/start.gif


Sehe eher Ähnlichkeiten mit dem Tempodrom.

borisbaran
01.06.2008, 15:37
Dein Avatar erinnert mich irgendwie ans Berliner Tempodrom.

Ansonsten, kann sich die Türkei ruhig mal kritisch mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Aber darauf kann man wohl lange warten.
stimmt. wie die türkei kritische journalisten, autoren usw mit dem "beleidigung des türkemtums"-§ unterdrückt hatte ist ein skandal. wenn die türkei auch nur davon räumt in die eu zu kommen muss sie noch viel tun...

malnachdenken
01.06.2008, 15:47
stimmt. wie die türkei kritische journalisten, autoren usw mit dem "beleidigung des türkemtums"-§ unterdrückt hatte ist ein skandal. wenn die türkei auch nur davon räumt in die eu zu kommen muss sie noch viel tun...

Ich bezweifle, dass die Türkei ernsthaft in die EU will, müsste sie sich ja auch viele Dinge aus Brüssel diktieren lassen, die ihr zuwiderlaufen, bspw. Meinungsfreiheit. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses Beitrittsgetue der Türkei auch von innenpolitischen Problemen ablenken soll. Es würde sich zumindest anbieten.

Ich persönlich finde einen EU-Beitritt falsch, nicht nur, weil es dort ein riesiges Entwicklungsgebiet gibt, sondern auch, weil die EU dann im Nahen Osten richtig mitmischen müsste, da diese ja dann direkt angrenzt.

An erster Stelle muss erstmal eine Reform der EU stehen, damit das Ding erstmal richtig funktioniert. Und das allein ist schon eine Arbeit von Jahrzehnten (allein schon die Entscheidung, ob die EU ein Bundesstaatliches Gebilde werden soll, oder eben eine Union, in der die einzelnen Länder über genug einzelne Kompetenzen verfügen soll. Über die Frage, wie der Bürger gegenüber der EU agieren soll, ganz zu schweigen, sprich direkt oder indirekt über die Landesparlamente).

Durkheim
01.06.2008, 15:53
Mich eher an eine Schildkröte.
Vom Schildkrötenavartar mal abgesehen, langweiligt das trollige Thema :leier: gäääääääääähn

Hayaser
04.06.2008, 08:56
Dein Avatar erinnert mich irgendwie ans Berliner Tempodrom.

Ansonsten, kann sich die Türkei ruhig mal kritisch mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Aber darauf kann man wohl lange warten.


Weist du überhaupt was auf mein Avatar gezeigt wird?

malnachdenken
04.06.2008, 09:44
Weist du überhaupt was auf mein Avatar gezeigt wird?

Ja, denk schon. Irgendsoein Denkmal passend zu dem Strangthema.

Hayaser
11.06.2008, 09:02
Vom Schildkrötenavartar mal abgesehen, langweiligt das trollige Thema :leier: gäääääääääähn

Du must meine Beiträge weder lesen noch dich an der Diskussion beteiligen.

Was soll deine Bemerkung?

Niemand zwingt dich zu irgend etwas!

Das was du unverschämterweise ein Schildkrötenavartar nennst ist die Holocaustgedenkstätte in Erivan.

Hayaser
31.12.2008, 09:55
Ja, denk schon. Irgendsoein Denkmal passend zu dem Strangthema.


Es ist kein Denkmal sondern eine Genozidgedenkstätte.

Öffne diesn Link!

http://www.aesthetic-fighters.de/genozid-gedenkstaette-tsitsernakaberd.html