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Vollständige Version anzeigen : Welch eine Narretei!



Geronimo
30.05.2008, 20:55
Na, heute ist mir mal wieder der Draht aus der Mütze geflogen! Was ist passiert? Nun, wie manche von euch ja wissen, ist mein Vater im März verstorben. Das immer noch Post an ihn gerichtet wird ist schmerzlich, aber meist zu erklären. Kann ja nicht jeder sofort benachrichtigt werden. Aber das folgende schlägt dem Faß den Boden aus:

Fünf! Wochen nach! seinem Tod schickt ihm seine Krankenkasse eine neue Chipkarte! Na ja, ich habe mich ein wenig geärgert und die Karte dann vernichtet.

2 Wochen vor dem Tod meines Vaters hatte ich einen Verschlechterungsantrag bei der Pflegeversicherung gestellt, also Ende Februar. Abgewickelt wird sowas von der KK mit dem Medizinischen Dienst der KK`s (MDK). Die schicken dann einen Gutachter zu dem Kranken zwecks Überprüfung der Pflegestufe. Jetzt kommt´s.

Heute morgen kommt ein Schreiben des MDK an meinen Vater. Darin wird der Besuch einer medizinischen Gutachterin für kommenden Mittwoch angekündigt! Fast drei Monate nach dessen Tod!
Ich also sofort dort angerufen und die Sachlage zwar freundlich aber doch bestimmt erläutert. Auf meine Nachfrage wie das denn passieren könne, bekam ich von der sichtlich zerknirschten Sachbearbeiterin zur Antwort: "Die Krankenkassen teilen uns nicht mit, wenn ein Proband zwischenzeitlich verstirbt! Wir versuchen selbst mittels Auswertung von Todesanzeigen so etwas zu vermeiden. Leider erfassen wir nicht alle damit."

So. Jetzt weiß ich´s also. Unglaublich! Was soll das? Was kostet so eine unsägliche Regelung? Und warum gibt es diese überhaupt? Abgesehen von der Taktlosigkeit, ja Kaltschnäuzigkeit gegenüber den Hinterbliebenen!

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit diesen A..... gemacht?

Gruß
Gerogermane

Hexenhammer
30.05.2008, 21:05
Na, heute ist mir mal wieder der Draht aus der Mütze geflogen! Was ist passiert? Nun, wie manche von euch ja wissen, ist mein Vater im März verstorben. Das immer noch Post an ihn gerichtet wird ist schmerzlich, aber meist zu erklären. Kann ja nicht jeder sofort benachrichtigt werden. Aber das folgende schlägt dem Faß den Boden aus:

Fünf! Wochen nach! seinem Tod schickt ihm seine Krankenkasse eine neue Chipkarte! Na ja, ich habe mich ein wenig geärgert und die Karte dann vernichtet.

2 Wochen vor dem Tod meines Vaters hatte ich einen Verschlechterungsantrag bei der Pflegeversicherung gestellt, also Ende Februar. Abgewickelt wird sowas von der KK mit dem Medizinischen Dienst der KK`s (MDK). Die schicken dann einen Gutachter zu dem Kranken zwecks Überprüfung der Pflegestufe. Jetzt kommt´s.

Heute morgen kommt ein Schreiben des MDK an meinen Vater. Darin wird der Besuch einer medizinischen Gutachterin für kommenden Mittwoch angekündigt! Fast drei Monate nach dessen Tod!
Ich also sofort dort angerufen und die Sachlage zwar freundlich aber doch bestimmt erläutert. Auf meine Nachfrage wie das denn passieren könne, bekam ich von der sichtlich zerknirschten Sachbearbeiterin zur Antwort: "Die Krankenkassen teilen uns nicht mit, wenn ein Proband zwischenzeitlich verstirbt! Wir versuchen selbst mittels Auswertung von Todesanzeigen so etwas zu vermeiden. Leider erfassen wir nicht alle damit."

So. Jetzt weiß ich´s also. Unglaublich! Was soll das? Was kostet so eine unsägliche Regelung? Und warum gibt es diese überhaupt? Abgesehen von der Taktlosigkeit, ja Kaltschnäuzigkeit gegenüber den Hinterbliebenen!

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit diesen A..... gemacht?

Gruß
Gerogermane

Zunächst einmal, ich gehöre nicht zu den "Manchen" die wissen, dass Dein Vater kürzlich gestorben ist.

Dazu mein herzliches Beileid!

Aber ich kann Deinen Ärger nachvollziehen. Ich hatte, bis zu ihrem Tot vor 3 Wochen, die Pflegschaft für meine Großmutter übernommen und kann ein Lied davon singen, welche Taktlosigkeiten sich Krankenversicher und Behörden einfallen lassen.

meckerle
30.05.2008, 21:55
Ein Jahr nachdem meine Mutter verstarb (1984) ging ich zur Bank und wollte ihr Sparbuch auflösen.
Bass erstaunt war ich, dass die RV das ganze Jahr ihre Rente überwiesen hatte, obwohl ich eine Sterbeurkunde an die KK und die RV mit einem Begleitschreiben sandte.

Ich veranlasste die Bank, die Rente wieder zurück zu überweisen. Wenn das bei Menschen passiert, die selbst nichts haben und sie die Rente verkloppen, kann die RV in die Röhre gucken.
Diese Beamtentrottel möchte ich gerne mal persönlich kennen lernen. :D

Felixhenn
30.05.2008, 21:58
Na, heute ist mir mal wieder der Draht aus der Mütze geflogen! Was ist passiert? Nun, wie manche von euch ja wissen, ist mein Vater im März verstorben. ...


Herzlichen Beileid. Das wusste ich nicht.

latrop
30.05.2008, 22:06
Heute morgen kommt ein Schreiben des MDK an meinen Vater. Darin wird der Besuch einer medizinischen Gutachterin für kommenden Mittwoch angekündigt! Fast drei Monate nach dessen Tod!


Gruß
Gerogermane

Von einer Bekannten die Grossmutter war pflegebedürftig geworden.
Antrag auf Pflegestufe 1 gestellt. Nach 3 Monaten meldete sich der MD und machte einen Termin, der in 5 Wochen steigen sollte.
Am besagten Tag rief dann allerdings der Kontrolleur an, er könne nicht kommen, da er selbst krank geworden sei. Wäre ja nicht schlimm, denn wenn er die Pflegestufe genehmige, gelte das vom Tag des Antrags an.
Als er sich nach x Wochen erneut meldete, war besagte Grossmutter bereits 3 Wochen tot.
Ja dann brauche sie ja keine Pflegestufe mehr und die Sache hätte sich erledigt.
Soweit der Kommentar des Prüfers des Med. Dienstes.


NAchtrag:

Als mein Vater starb, hat er 5 Jahre lang vom Finanzamt eine Aufforderung bekommen, eine Einkommensteuererklärung abzugeben.
Da alle Meldungen ans FA nichts nutzten, haben wir im 5. Jahr den Brief zurück gehen lassen mit dem Vermerk:
Verzogen. Neue Wohnung auf Friedhof ......Grab.....Feld....... seit dem......

Ab da war Ruhe.

SLOPPY
31.05.2008, 01:24
Ein Jahr nachdem meine Mutter verstarb (1984) ging ich zur Bank und wollte ihr Sparbuch auflösen.
Bass erstaunt war ich, dass die RV das ganze Jahr ihre Rente überwiesen hatte, obwohl ich eine Sterbeurkunde an die KK und die RV mit einem Begleitschreiben sandte.

Ich veranlasste die Bank, die Rente wieder zurück zu überweisen. Wenn das bei Menschen passiert, die selbst nichts haben und sie die Rente verkloppen, kann die RV in die Röhre gucken.
Diese Beamtentrottel möchte ich gerne mal persönlich kennen lernen. :D

... als meine Oma vor Jahren verstarb, wurde "ihr" auch noch mehrere Monate lang die reichlich hohe Witwenrente überwiesen.
Nach endlicher Klärung des Sachverhaltes, wollte die Beamtenkasse zuzüglich zur Rückzahlung sogar noch eine Verzinsung der Fehlbuchung haben.

Wie das im Einzelnen ausging weiss ich nicht mehr, wurde von unserem Steuerberater bereinigt.

Sathington Willoughby
02.06.2008, 07:23
Erstmal mein Beileid, Geronimo.

Solche Sachen basieren vermutlich auf Vorgaben vom Datenschutz, der es Ärzten ebenfalls unmöglich macht, Informationen über Patienten auszutauschen und ihnen somit zu helfen. Manchmal habe ich dne Eindruck, das Daten hierzulande höher gestellt sind als die sie verursachenden Menschen.

politisch Verfolgter
02.06.2008, 10:30
Ebenfalls meine Anteilnahme.
Wichtig ist nur, daß er bis zuletzt optimal behandelt wurde.
Ist das der Fall, treten organisatorische Mißhelligkeiten völlig in den Hintergrund, sind eigentlich dem gegenüber völlig belanglos.
Als Angehöriger sollte man das dankbar in Kauf nehmen und allenfalls freundlich und zufrieden auf vermeintliche Optimierung hinweisen.

Tratschtante
02.06.2008, 10:39
Nachträglich mein Beileid. Ich hab das auch nicht gewußt.