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Vollständige Version anzeigen : Milchboykott



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Freikorps
29.05.2008, 06:45
Der Lieferboykott, den der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) initiiert hat, ist bundesweit angelaufen. Wie lange keine Milch mehr abgegeben wird, ist laut BDM unklar. Ziel des Verbandes ist es, die Vertreter der Molkereien erneut an den Verhandlungstisch zu bekommen, um einen höheren Milchpreis zu erwirken. Die Bauern fordern 43 Cent pro Liter (Grundpreis), um kostendeckend wirtschaften zu können. Derzeit werden zwischen 27 und 35 Cent bezahlt.

http://www.merkur-online.de/regionen/garmisch/Milchpreis-Leis-BDM-Streik;art8855,925645

Mich würde mal interessieren, was ihr von der Sache haltet. Ich bin da noch etwas unentschlossen, zum einen gönne ich den Landwirten natürlich entsprechende Preise, damit sie kostendeckend arbeiten und Gewinne erwirtschaften können, damit das Hofsterben nicht weitergeht, andererseits werden die Lebensmittelpreise dadurch noch weiter in die Höhe getrieben. Es geht ja dann nicht nur um die Milch sondern auch um alle mit Milch erzeugten Produkte, wie Käse, Joghurt, Backwaren u.s.w.
Weiterhin erhalten die Landwirte ja auch entsprechende Subventionen und die Milch-Kontingentierung wurde aufgehoben, so daß es eigentlich irgendwann auch mal reichen müßte.

Wie denkt ihr darüber?

harlekina
29.05.2008, 06:49
Es wird viel zu wenig boykottiert und zuviel akzeptiert.
Heutzutage kann keiner mehr von der Landwirtschaft leben, schon gar nicht, wenn Angestellte oder Familie mitarbeiten; und die Defizite immer durch Subventionen aufzufüllen, kann auch nicht die Lösung sein.

Das Argument mit "Milch wegkippen, obwohl Kinder hungern" ist meiner Meinung nach Gewäsch, da wir das Problem der Milchseen und Butterberge schon seit Jahrzehnten kennen.

Bratschnik
29.05.2008, 07:00
Ich finde es nur schade das in dieser Gesellschaft immer nur die zu Ihrem Recht kommen die auch am Drücker sitzen. Sicher ich habe jetzt auch keine bessere Lösung parat, aber es geht immer nur mit Streik und Boykott. Und das können nur die tun die an wichtigen Adern der Gesellschaft sitzen. Alle anderen schauen in die Röhre und können selbst nicht auf die dadurch gestiegenen Preise reagieren.
Für ein Miteinander ist das nicht förderlich und das benötigen wir unbedingt.

Aber wie gesagt eine Patentlösung habe ich auch nicht. Gerechterweise müßte man jetzt wahrscheinlich sagen das die Bauern Ihr Recht auf einen freien Markt bekommen, dafür aber jegliche Subventionen gestrichen werden. Mit den Folgen müßen die Bauern dann eben klar kommen so wie es jeder muß der in Freiheit lebt.

Mütterchen
29.05.2008, 07:05
Ich lebe ja im Saarland, und zwar in einem kleinen Dorf.
Als ich ein kleines Kind war, da war mein Heimatort ein Bauerndorf. Lauter kleine Betriebe mit ein paar Milchkühen, dazu ein paar Schweinchen- und fertig war der Familienbetrieb.
Schon in den Siebzigern begann ja dann das große Aussterben all dieser kleinen Betriebe, wer danach noch als Bauer überleben wollte - der brauchte einen Großbetrieb und die Spezialisierung auf Milchvieh, Geflügel oder Schweinehaltung. Was sich da am Anfang noch am Markt halten konnte- das ist auch längst verschwunden, statt dieser Betriebe halten nur noch ein paar Riesenunternehmen die Stellung. Die Landwirtschaft ist ja regelrecht industrialisiert worden. Wenn heute ein Traktor oder eine Mähmaschine durch die Straßen fährt, dann sind das Höllenmaschinen, die einem mit ihren Ausmaßen schon fast angst machen können.
Von der Massentierhaltung, die ja eigentlich reine Tierquälerei ist, brauch ich sicher nicht zu reden. Schon vor vielen Jahren hat mir mal ein Bauer erzählt, dass er für eine Schwein abzüglich aller Haltungs- und Fütterungskosten etwa 10 DM verdient - ich denke mal, inzwischen ist der Gewinn noch mehr gesunken.
In den 60ern haben meine Großeltern auch an Nachbarn Milch verkauft, damals schon hat 1 Liter Milch eine DM gekostet, wie teuer ist sie heute? Ich glaube, 65 Cent. Aber im Kühlregal des Supermarktes.

scanners
29.05.2008, 07:07
Das war schon lange nötig.
Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
Mal ehrlich , ob die Milch nun 50 cent oder 1€ kostet, ich würde deswegen weder mehr noch weniger kaufen.
Es geht nicht an , das man für ehrliche gute Arbeit kein Geld bekommt.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:13
Das war schon lange nötig.
Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.

Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!

Lndwirtschaft ist ein Geschaeft wie jedes andere - zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und Schrauben besteht kein grundsaetzlicher Unterschied.

Keine Zoelle auf irgentetwas!

Bratschnik
29.05.2008, 07:14
Das war schon lange nötig.
Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
Mal ehrlich , ob die Milch nun 50 cent oder 1€ kostet, ich würde deswegen weder mehr noch weniger kaufen.
Es geht nicht an , das man für ehrliche gute Arbeit kein Geld bekommt.

Billigimporte unter Steuer ist ne gute Idee, denn dafür müßtest Du das Lobbysystem abschaffen und folgerichtig die komplette deutsche Regierung auswechseln.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:14
Es wird viel zu wenig boykottiert und zuviel akzeptiert.
Heutzutage kann keiner mehr von der Landwirtschaft leben, schon gar nicht, wenn Angestellte oder Familie mitarbeiten;

Soll sich jeamnd einen anderen Job suchen - wo ist das Problem?

scanners
29.05.2008, 07:15
Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!
Keine Zoelle auf irgentetwas!

Statt dessen lieber Subventionen und kaputte Betriebe und steigende Arbeitslosigkeit .. schon klar..

Rheinlaender
29.05.2008, 07:17
Ich lebe ja im Saarland, und zwar in einem kleinen Dorf.
Als ich ein kleines Kind war, da war mein Heimatort ein Bauerndorf. Lauter kleine Betriebe mit ein paar Milchkühen, dazu ein paar Schweinchen- und fertig war der Familienbetrieb.

Und uneffektiv!


Schon in den Siebzigern begann ja dann das große Aussterben all dieser kleinen Betriebe, wer danach noch als Bauer überleben wollte - der brauchte einen Großbetrieb und die Spezialisierung auf Milchvieh, Geflügel oder Schweinehaltung.

Das ist so, wenn man effektiv Nahrung produzieren will - im Grossbetrieb mit hohen Kapitaleinsatz geht es besser.


Schon vor vielen Jahren hat mir mal ein Bauer erzählt, dass er für eine Schwein abzüglich aller Haltungs- und Fütterungskosten etwa 10 DM verdient - ich denke mal, inzwischen ist der Gewinn noch mehr gesunken.

So er halt die Bude dicht machen.

Bratschnik
29.05.2008, 07:19
Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!

Lndwirtschaft ist ein Geschaeft wie jedes andere - zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und Schrauben besteht kein grundsaetzlicher Unterschied.

Keine Zoelle auf irgentetwas!

Es besteht aber ein Unterschied zwischen Innen - und Aussenpolitik, jedenfalls in dem alten System als es noch Staaten gab und nicht nur globale Absatzinseln.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:19
Statt dessen lieber Subventionen und kaputte Betriebe und steigende Arbeitslosigkeit .. schon klar..

Auch keine Subventionen - keine Subventionen, keinerlei staatliche Eingriffe in den Markt. Das wird fuer die Verbraucher die guenstigste Alternative.

Nur Betriebe, die effektiv produzieren und mit dem Weltmarkt konkurrieren koennen werden ueberleben - was auch der Zweck der Uebung ist.

harlekina
29.05.2008, 07:20
Soll sich jeamnd einen anderen Job suchen - wo ist das Problem?
So einfach kannst du es dir nicht machen, noch dazu bei der herrschenden Arbeitslosenquote. Da sind logischerweise Milchbauern zwischen 40 und 50 gaaaanz leicht vermittelbar.:rolleyes:
Wer liefert dann die Milch?
Viele haben nichts anderes gelernt.
Im Übrigen sind es gerade die kleinen Landwirtschaftsbetriebe, die die Landschaftspflege betreiben und damit auch der Umwelt einen Gefallen tun.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:20
Es besteht aber ein Unterschied zwischen Innen - und Aussenpolitik, jedenfalls in dem alten System als es noch Staaten gab und nicht nur globale Absatzinseln.

Nun, die Postkutsche ist auch nicht mehr das Hauttransportmittel - beschaeftigte pro Passagier aber sicher mehr Leute als die Bahn oder das Flugzeug.

harlekina
29.05.2008, 07:21
Auch keine Subventionen - keine Subventionen, keinerlei staatliche Eingriffe in den Markt. Das wird fuer die Verbraucher die guenstigste Alternative.

Nur Betriebe, die effektiv produzieren und mit dem Weltmarkt konkurrieren koennen werden ueberleben - was auch der Zweck der Uebung ist.

Bei den Vorgaben können wir nicht effektiv produzieren, weil wir mit den Kosten nicht konkurrenzfähig sind.

scanners
29.05.2008, 07:21
Das ist so, wenn man effektiv Nahrung produzieren will - im Grossbetrieb mit hohen Kapitaleinsatz geht es besser.

Siehst du nicht das Großbetriebe in die vollkommene Abhängigkeit führen?

Kein Mensch kann mehr klein Anfangen, weil Produktion sich nur noch in großem Stil lohnt und finanzierbar ist.

Das ist der falsche Weg .. eindeutig.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:22
So einfach kannst du es dir nicht machen, noch dazu bei der herrschenden Arbeitslosenquote. Da sind logischerweise Milchbauern zwischen 40 und 50 gaaaanz leicht vermittelbar.

Was hat der Staat damit zu tun? Wenn jemand in ein Gewerbe geht, dass ineffektiv arbeitet, dann ist das seine Entscheidung und nicht das Problem des Staates.

Bratschnik
29.05.2008, 07:22
Nun, die Postkutsche ist auch nicht mehr das Hauttransportmittel - beschaeftigte pro Passagier aber sicher mehr Leute als die Bahn oder das Flugzeug.

Alle Macht dem Fortschritt, egal wem und ob er nützt.

scanners
29.05.2008, 07:23
Nun, die Postkutsche ist auch nicht mehr das Hauttransportmittel - beschaeftigte pro Passagier aber sicher mehr Leute als die Bahn oder das Flugzeug.


Mach mal auf Flugbenzien die gleichen Steuern , wie auf Diesel und Benzin, und schon ist die Postkutsche wieder effektiver

Rheinlaender
29.05.2008, 07:23
Siehst du nicht das Großbetriebe in die vollkommene Abhängigkeit führen?

Kein Mensch kann mehr klein Anfangen, weil Produktion sich nur noch in großem Stil lohnt und finanzierbar ist.

Dafuer gibt es seit dem 16. Jahrhundert eine Loesung: Die Aktiengesellschaft und die Kapitalbeschaffung ueber die Boerse.

scanners
29.05.2008, 07:26
Dafuer gibt es seit dem 16. Jahrhundert eine Loesung: Die Aktiengesellschaft und die Kapitalbeschaffung ueber die Boerse.

Was hab ich von Aktien, wenn ich 2 Kühe habe deren Milch ich verkaufen möchte ?? kannste mir das bitte mal erklären ?

Kapitalbeschaffung? ... Die Banken finanzieren dem Otto Normalverbraucher ja gerade mal sein Haus, geschweige denn einen Wirtschaftsbetrieb...

Rheinlaender
29.05.2008, 07:28
Was hab ich von Aktien, wenn ich 2 Kühe habe deren Milch ich verkaufen möchte ?? kannste mir das bitte mal erklären ?

Wenn Du die Milch verkaufen kannst, keines - aber jammere dann auch nicht, wenn Du sie wegen der Konkurrenz nicht los wirst.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:31
Kapitalbeschaffung? ... Die Banken finanzieren dem Otto Normalverbraucher ja gerade mal sein Haus, geschweige denn einen Wirtschaftsbetrieb...

Wenn Du ein vernuenftiges Geschaeftsmodel hast - Risikokapital gibt es immer.

Im Uebrigen was soll das? Du kommst ja auch nicht auf die Idee eine Stahlhuette zu gruenden - hast Du nicht das Kapital dafuer, kannst Du keine bauen.

Es besteht kein grundsaetzlicher Unterschied in der Produktion von Industrieguetern und Narhungsmittel - ausser in den Koepfen von Bauern und Romantikern.

scanners
29.05.2008, 07:33
Wenn Du die Milch verkaufen kannst, keines - aber jammere dann auch nicht, wenn Du sie wegen der Konkurrenz nicht los wirst.

Genau das ist doch das Thema,
das kann doch nur falsch sein, wenn ich die Milch meiner 2 Kühe nicht verkaufen kann, weil sich Milchproduktion erst ab 200 Kühen rentiert...
... das ist doch völlig daneben, und nimmt jedem Kleinbetrieb die Existenzmöglichkeit.

scanners
29.05.2008, 07:35
Es besteht kein grundsaetzlicher Unterschied in der Produktion von Industrieguetern und Narhungsmittel - ausser in den Koepfen von Bauern und Romantikern.

Das ist klar, und deswegen in allen anderen Geschäftsgebieten genauso falsch, wie bei den Bauern.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:37
Genau das ist doch das Thema,
das kann doch nur falsch sein, wenn ich die Milch meiner 2 Kühe nicht verkaufen kann, weil sich Milchproduktion erst ab 200 Kühen rentiert...
... das ist doch völlig daneben, und nimmt jedem Kleinbetrieb die Existenzmöglichkeit.

Die Wirtschaft hat eine einzige Funktion: Gueter moeglichst preiswert herzustellen und nicht unnoetig Leute zu beschaeftigen.

Rheinlaender
29.05.2008, 07:40
Das ist klar, und deswegen in allen anderen Geschäftsgebieten genauso falsch, wie bei den Bauern.

Die freie Marktwirtschaft hat sich in den letzten rund 350 Jahren als das effektivste System heruasgestellt.

Muss man eigentlich alle Nase lang die Free-Trade-Debatte der 1820/30er wiederholen?

Ich empfehle Dir mal dieses Buch (ist immer noch im Druck und auch sicher in dt. Uebersetzung):

http://affordablehousinginstitute.org/blogs/us/wp-content/uploads/imageswealth-of-nations-small1.jpg

harlekina
29.05.2008, 07:57
Genau das ist doch das Thema,
das kann doch nur falsch sein, wenn ich die Milch meiner 2 Kühe nicht verkaufen kann, weil sich Milchproduktion erst ab 200 Kühen rentiert...
... das ist doch völlig daneben, und nimmt jedem Kleinbetrieb die Existenzmöglichkeit.

Je größer, desto mehr Subventionen. In unserem Dorf gab es früher 48 Milchbauern, jetzt sind es noch 2.



Wenn Bauern nicht mehr anbauen wollen (http://www.small-talk-themen.de/themen/smalltalk-thema.php?nr=2305)

Eine Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe: Wie sonst ist es zu erklären, dass die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland in den letzten 15 Jahren um ein Drittel zurückgegangen ist? Ein Jahr nach der Wiedervereinigung waren es noch weit über eine halbe Million, bis heute sind 366 000 übrig geblieben. Das Höfesterben hält unvermindert an.

Dabei sind in der Statistik die kleinen und Nebenerwerbs-Bauern, die eine Fläche unter zwei Hektar bewirtschaften – und denen es noch schlechter geht als ihren besitzstärkeren Kollegen – gar nicht erst berücksichtigt. „Mit Ackerbau und Viehzucht“, schreibt die Süddeutsche Zeitung, „ist kaum noch Geld zu verdienen, und die Europäische Union kürzt kontinuierlich die Subventionen.“

Hinzu kommen immer wieder mal Krisen in Form von Geflügelgrippe, Maul- und Klauenseuche oder BSE, die ganze Belegschaften dahinraffen und den Hofeigner vom einen auf den anderen Tag in den Ruin stürzen können. Im Gegenzug haben die Landwirte gelernt, laut zu klagen und mit ihrem Gejammer den Landwirtschaftsministern von Bund und EU den einen oder anderen Extra-Zuschuss abzupressen.

lupus_maximus
29.05.2008, 08:01
Die Wirtschaft hat eine einzige Funktion: Gueter moeglichst preiswert herzustellen und nicht unnoetig Leute zu beschaeftigen.
Da sind wir ja einmal einer Meinung!
Sozis begreifen dies aber nicht!

scanners
29.05.2008, 08:15
Da sind wir ja einmal einer Meinung!
Sozis begreifen dies aber nicht!

Was haben wir davon , wenn alle Produkte billig sind, weil sie in Großbetrieben produziert und billig importiert wurden, sich die Produckte aber keiner mehr leisten kann, weil keiner Arbeit hat .... lol... da beist sich die globale Wirtschaft halt einfach in den Schwanz...

.. am ende schütten wir die milch weg und anderswo verhungern oder verdursten menschen .. echt zu kotzen das system

Tosca
29.05.2008, 08:17
Ich habe ehrlich gesagt auch einige Schwieirigkeiten mich mit dem Thema anzufreunden. Auf der einen Seite sehe ich die Bauern, die wirklich schuften müssen, um überhaupt durchzukommen.

Auf der anderen Seite fallen mir immer wieder Erzählunen alter Leute ein, die ihre Erlebnisse nach dem Krieg schildern. Wer sich nicht mit dem Volk solidarisch erklärte, waren die Bauern. Nach dem Krieg kehrte dort (nicht bei allen) der absolute Wohlstand ein. Da wurden mal schnell ein Eimer Schmalz und 10 Eier vergoldet in Form der Armbanduhr meiner Nachbarin. Die Bauern litten damals keine Not, sie zockten die Bevölkerung ab, wo es nur ging.

Heute nun geht es den Bauern wirklich nicht beonders gut. Ich rede hier von den Kleinbauern, nicht von den Fleisch- oder Milchfabriken. Ich wollte in unseren Zeiten keinen Bauernhof bewirtschaften, das ist wahrlich Knochenarbeit.

Wie gesagt, im Moment bin ich nicht wirklich schlüssig. Auf alle Fälle finde ich aber, Lebensmitttel und vor allem die Grundlebensmittel müssen bezahlbar bleiben. Ein Brot darf niemals Luxus werden.

An uns gesundet die halbe Welt, warum nicht auch unsere Bauern, so lange ihre Forderungen sich im Rahmen der Vernunft halten und wer weiss, vielleicht erinnert sich die jetzige Bauern-Generation eines Tages mal daran, dass die Bevölkerung wie ein Mann hinter ihnen stand. Das könnte uns dann durchaus einmal zugute kommen. Aus diesem Grunde bin ich für Solidarität mit den Bauern, wenn mein Verstand auch noch ein wenig wackelt, mein Herz findet das ok.

Kumusta
29.05.2008, 08:21
Ich sorge mich erst, wenn Bier weggeschüttet wird. Das wäre eine Freveltat.

lupus_maximus
29.05.2008, 08:21
Was haben wir davon , wenn alle Produkte billig sind, weil sie in Großbetrieben produziert und billig importiert wurden, sich die Produckte aber keiner mehr leisten kann, weil keiner Arbeit hat .... lol... da beist sich die globale Wirtschaft halt einfach in den Schwanz...

.. am ende schütten wir die milch weg und anderswo verhungern oder verdursten menschen .. echt zu kotzen das system
Solange es nicht unser eigenes Volk ist stört mich dies nicht, oder muß mich dies nach PC-Weise stören?

Bratschnik
29.05.2008, 08:26
Die freie Marktwirtschaft hat sich in den letzten rund 350 Jahren als das effektivste System heruasgestellt.


Welche Staaten hatten denn in den letzten rund 350 Jahren freie Marktwirtschaft?

Rheinlaender
29.05.2008, 08:28
Welche Staaten hatten denn in den letzten rund 350 Jahren freie Marktwirtschaft?

England, Schottland und die Niederlande, seit 1800 auch andere Staaten.

lupus_maximus
29.05.2008, 08:29
Was haben wir davon , wenn alle Produkte billig sind, weil sie in Großbetrieben produziert und billig importiert wurden, sich die Produckte aber keiner mehr leisten kann, weil keiner Arbeit hat .... lol... da beist sich die globale Wirtschaft halt einfach in den Schwanz...

.. am ende schütten wir die milch weg und anderswo verhungern oder verdursten menschen .. echt zu kotzen das system
Der Trend geht aber nunmal zu vollautomatischen Betrieben und es ist auch der Sinn der Technik, den Menschen von der Arbeit zu befreien. Leider ist man aber ohne Arbeit auch ohne Einkommen, da hat aber bis jetzt keiner eine neue Idee, wie man dies finanzieren kann.
Mit ständig Geld drucken kann man es auch nicht lösen!
Bis jetzt steht hinter jeder Leistung eine Gegenleistung, bei automatischen Fabriken nicht mehr. Es kann jedenfalls nicht der Sinn eines Betriebes sein, den Kunden mit meinen Steuern den Einkauf bei mir zu ermöglichen, praktisch wäre das Ganze so eine Art Perpetuum Mobile. Dies kann ich einfacher haben, nicht mehr produzieren und damit auch keine Steuern mehr zu zahlen!

FranzKonz
29.05.2008, 08:33
Auch keine Subventionen - keine Subventionen, keinerlei staatliche Eingriffe in den Markt. Das wird fuer die Verbraucher die guenstigste Alternative.

Nur Betriebe, die effektiv produzieren und mit dem Weltmarkt konkurrieren koennen werden ueberleben - was auch der Zweck der Uebung ist.

Das klingt zwar sinnvoll, hat aber jede Menge Haken. Wenn man die Betriebe machen lassen wollte, wäre z.B. die Umwelt schon völlig ruiniert.

Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern dient der Gesellschaft. Nur dazu ist sie da, und daran muß man sie gelegentlich erinnern.

Bratschnik
29.05.2008, 08:34
England, Schottland und die Niederlande, seit 1800 auch andere Staaten.

Ich habe nicht den ausreichenden wirtschaftlichen Hintergrund aber in allen Quellen dazu finde ich auf die Schnelle nur die Aussage das es heute keinen Staat mit einer freien Marktwirtschaft gibt. Das spricht nicht für ihren Erfolg.

FranzKonz
29.05.2008, 08:35
England, Schottland und die Niederlande, seit 1800 auch andere Staaten.

Die Gewerkschaften hatten es in England nahezu geschafft, den Staat zu ruinieren. Bis Maggie eingriff. Staatliche Eingriffe in den Markt gab es auch in England, Schottland und den Niederlanden immer wieder. Und somit letzlich doch keinen freien Markt.

Frei-denker
29.05.2008, 08:58
Der Milchpreis wurde grade erst erhöht. Eigentlich hoch genug, um die Bauern hinreichend zu versorgen.

Das Problem ist nur, dass die zwischengeschalteten Molkereien und Großhandelsketten sich diesen Zuschlag in die eigene Tasche als Profitsteigerung eingesteckt haben und praktisch nichts an den tatsächlichen Erzeuger weitergegeben haben.

Es sind mal wieder unanständig handelnde Unternehmer, welche die Verhältnisse aus niederen Beweggründen pervertierten.

Hier ist der Staat gefragt, den Handelsketten und Molkereien auf die Finger zu hauen und sicher zu stellen, dass die Preiserhöhung primär beim Erzeuger ankommt.

Rheinlaender
29.05.2008, 09:01
Hier ist der Staat gefragt, den Handelsketten und Molkereien auf die Finger zu hauen und sicher zu stellen, dass die Preiserhöhung primär beim Erzeuger ankommt.

Was hat der Staat mit dem Einkommen von Bauern zu schaffen?

FranzKonz
29.05.2008, 09:10
Was hat der Staat mit dem Einkommen von Bauern zu schaffen?

Der Staat hat die Aufgabe, die Lebensgrundlage seiner Bevölkerung zu sichern. Da die landwirtschaftliche Produktion unter anderem vom Wetter abhängt, ist eine Überproduktion anzustreben. Dadurch können Mißernten und sonstige Widrigkeiten überbrückt werden.

Die Überproduktion stört die Preisfindung des Marktes. Deshalb hat der Staat eben auch an dieser Stelle eine Mitverantwortung.

Rheinlaender
29.05.2008, 09:12
Der Staat hat die Aufgabe, die Lebensgrundlage seiner Bevölkerung zu sichern. Da die landwirtschaftliche Produktion unter anderem vom Wetter abhängt, ist eine Überproduktion anzustreben. Dadurch können Mißernten und sonstige Widrigkeiten überbrückt werden.

Wenn der Markt funktioniert, dann wird immer genug Ware vorhanden sein, im Zweifel per Import.

Frei-denker
29.05.2008, 09:15
Was hat der Staat mit dem Einkommen von Bauern zu schaffen?

Tja, was könnten die Agrarsubventionen mit den Bauern zu tun haben?

Rheinlaender
29.05.2008, 09:18
Tja, was könnten die Agrarsubventionen mit den Bauern zu tun haben?

Richtig - die gehoeren auch abgeschafft - Grenzen auf, Zoelle und Importbeschraenkungen aufheben, wie die Exportsubventionen.

FranzKonz
29.05.2008, 09:19
Wenn der Markt funktioniert, dann wird immer genug Ware vorhanden sein, im Zweifel per Import.

Wenn er funktioniert. Ich mag meinen Schweinebratenkonsum nicht vom Schweinezyklus eines Marktes abhängig machen, nur weil ich die Idee des freien Marktes prinzipiell gut finde. Hier sehe ich den Staat eindeutig in der Pflicht, denn beim Schweinebraten steht das Lustprinzip ganz eindeutig über jeder Ideologie!

Freikorps
29.05.2008, 09:22
Das Problem ist nur, dass die zwischengeschalteten Molkereien und Großhandelsketten sich diesen Zuschlag in die eigene Tasche als Profitsteigerung eingesteckt haben und praktisch nichts an den tatsächlichen Erzeuger weitergegeben haben.



Es ist wohl in der Tat so, daß im vergangenen Jahr ab April höhere Milchpreise von den Molkereien an die Kunden berechnet wurden, aber davon erst ab Dezember Teilbeträge an die Bauern weitergereicht wurden.

Preuße
29.05.2008, 09:25
Es wird viel zu wenig boykottiert und zuviel akzeptiert.
Heutzutage kann keiner mehr von der Landwirtschaft leben, schon gar nicht, wenn Angestellte oder Familie mitarbeiten; und die Defizite immer durch Subventionen aufzufüllen, kann auch nicht die Lösung sein.

Das Argument mit "Milch wegkippen, obwohl Kinder hungern" ist meiner Meinung nach Gewäsch, da wir das Problem der Milchseen und Butterberge schon seit Jahrzehnten kennen.

Und dies liegt an der EU. Wie kommt man nur auf einen solchen Bolzen, festen und nicht dynamische Abgabequoten für Milch festzulegen. Ich weiß nicht, wie ich zum Milchboykott stehen soll. Wenn es wirklich so schlimm wäre, wie viele sagen, würden mehr als nur 1/3 aller Milchbauern mitmachen. Ich denke, dass einie Milchwirtschaften effektiver sein könnten, wenn sie nur wollen würden.

Gruß Preuße

Frei-denker
29.05.2008, 09:27
Richtig - die gehoeren auch abgeschafft - Grenzen auf, Zoelle und Importbeschraenkungen aufheben, wie die Exportsubventionen.

Und dann alle deutschen Bauern zugunsten der Großgrundbesitzer in Brasilien in Hartz4 schicken. Genialer Gedanke.

Da bin ich eher für vernünftige Bezahlung für harte Arbeit deutscher Bauern. Kein Marktanteil für Ausbeuter in Übersee.

Anthill_Inside
29.05.2008, 09:27
Soll sich jeamnd einen anderen Job suchen - wo ist das Problem?

Das Problem dabei ist das man recht schnell in die Abhängig gegenüber den Exporteuren gerät und auf ihre Lieferungen angewiesen ist. Dies bedeutet auch das eine Verknappung oder Verteuerung dieser Waren sich mitunter fatal auf die Versorgung der Bürger auswirken kann.

harlekina
29.05.2008, 09:31
Und dies liegt an der EU. Wie kommt man nur auf einen solchen Bolzen, festen und nicht dynamische Abgabequoten für Milch festzulegen. Ich weiß nicht, wie ich zum Milchboykott stehen soll. Wenn es wirklich so schlimm wäre, wie viele sagen, würden mehr als nur 1/3 aller Milchbauern mitmachen. Ich denke, dass einie Milchwirtschaften effektiver sein könnten, wenn sie nur wollen würden.

Gruß Preuße

Es ist nicht jeder Milchlieferant davon betroffen. Wenn du als Milchlieferant an Milchwerke lieferst, die ausschließlich Käse herstellen, bekommst du mehr für den Liter. Diese Milchbauern machen den Boykott natürlich nicht mit.

Rheinlaender
29.05.2008, 09:31
Das Problem dabei ist das man recht schnell in die Abhängig gegenüber den Exporteuren gerät und auf ihre Lieferungen angewiesen ist.

Das ist eine gegenseitige abhaenigkeit - wir wollen deren Waren und diese unser Geld.


Dies bedeutet auch das eine Verknappung oder Verteuerung dieser Waren sich mitunter fatal auf die Versorgung der Bürger auswirken kann.

Eben nicht - dann wird die Produktion im Lande wieder rentabel und die eigene Produktion steigt. Der Markt gleicht dies aus, ohne das der Staat eingreift.

Preuße
29.05.2008, 09:34
Es ist nicht jeder Milchlieferant davon betroffen. Wenn du als Milchlieferant an Milchwerke lieferst, die ausschließlich Käse herstellen, bekommst du mehr für den Liter. Diese Milchbauern machen den Boykott natürlich nicht mit.

Wie gesagt, ich denke nicht, dass es den meisten so schlecht eht, wie sie es sagen. Wenn man ordentlich wirtschaftet, d.h. nicht nur an einen liefert, sondern einen Liefermix hat, dann verdient man mehr.

Gruß Preuße

harlekina
29.05.2008, 09:38
Wie gesagt, ich denke nicht, dass es den meisten so schlecht eht, wie sie es sagen. Wenn man ordentlich wirtschaftet, d.h. nicht nur an einen liefert, sondern einen Liefermix hat, dann verdient man mehr.

Gruß Preuße

Man muß ja nicht abwarten, bevor der Verdienst noch mehr in den Keller geht. Wie gesagt: Ich finde es ganz richtig, dass endlich mal jemand auf die Barrikaden geht, ob es nun die Milchbauern sind oder jemand anderes.
Im übrigen lebe ich hier selber auf einer Nebenerwerbslandwirtschaft (ohne Milchlieferung), ich sehe also tagtäglich, was dranhängt und was übrigbleibt.

Preuße
29.05.2008, 09:41
Man muß ja nicht abwarten, bevor der Verdienst noch mehr in den Keller geht. Wie gesagt: Ich finde es ganz richtig, dass endlich mal jemand auf die Barrikaden geht, ob es nun die Milchbauern sind oder jemand anderes.
Im übrigen lebe ich hier selber auf einer Nebenerwerbslandwirtschaft (ohne Milchlieferung), ich sehe also tagtäglich, was dranhängt und was übrigbleibt.

Wie gesagt, ich finde es auch gut, dass man für eine Sache kämpft, nur ich persönlich würde erst bei mir selbst anfangen, zu schauen, ob ich irgendwo zu viel ausgebe oder zu ineffektiv bin, bevor ich die Fehler bei anderen suche.

Gruß Preuße

Anthill_Inside
29.05.2008, 09:45
Und dann alle deutschen Bauern zugunsten der Großgrundbesitzer in Brasilien in Hartz4 schicken. Genialer Gedanke.

Da bin ich eher für vernünftige Bezahlung für harte Arbeit deutscher Bauern. Kein Marktanteil für Ausbeuter in Übersee.

Rheinlaender wären die Bauern sowie unsere Abhängigkeit von eben Diesen vollkommen egal, Hauptsache er spart dadurch 3-4 cent pro Liter Milch.

George Rico
29.05.2008, 09:46
Einerseits unterstütze ich das Anliegen der Bauern, denn die Preise, die die Molkereien derzeit für den Liter Milch zahlen, sind unterirdisch und unangemessen. Andererseits wäre ich von einer Preiserhöhung direkt betroffen, da ich pro Tag ca. 0,5-1l (entrahmte) Milch verbrauche und demzufolge die Auswirkungen eines Preisantieges sehr deutlich zu spüren bekäme.



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Anthill_Inside
29.05.2008, 09:47
Das ist eine gegenseitige abhaenigkeit - wir wollen deren Waren und diese unser Geld.
Wer kann wohl besser leben, Sie ohne unser Geld oder wir ohne Nahrungsmittel? Im Übrigen wächst der Markt für Lebensmittel enorm, es wäre also kein Problem für Sie auch andere Abnehmer zu finden.




Eben nicht - dann wird die Produktion im Lande wieder rentabel und die eigene Produktion steigt. Der Markt gleicht dies aus, ohne das der Staat eingreift.
Dies stimmt einfach nicht, die Entwicklung der letzten Jahre zeigt dies überdeutlich. Überall wo ein Monopol enststeht kennt die Preisentwicklung nur noch eine Richtung, nach oben.

Muki
29.05.2008, 09:49
Wie gesagt, ich denke nicht, dass es den meisten so schlecht eht, wie sie es sagen. Wenn man ordentlich wirtschaftet, d.h. nicht nur an einen liefert, sondern einen Liefermix hat, dann verdient man mehr.

Wenn das ginge hätte dieses viele Bauern schon gemacht. Man sollte doch etwas besser recherchieren, bevor man sowas als Vorschlag deklariert. Guck dir besser mal die Knebelverträge von Müller Milch an, im I-Net wirst du da genug finden.

Preuße
29.05.2008, 09:49
Eine Frage, wer schaut bei einem solchen System durch?

Rheinlaender
29.05.2008, 09:50
Rheinlaender wären die Bauern sowie unsere Abhängigkeit von eben Diesen vollkommen egal, Hauptsache er spart dadurch 3-4 cent pro Liter Milch.

Gerade ergoogled - In Dltd. wurden 2006 rund 28 Mio. Tonnen erzeugt. Das sind ueberschlaeigig 28 10^9 Liter, bei 3 EUR-cent den Liter kommen auf rund 840 Mio. Euro.

Preuße
29.05.2008, 09:51
Wenn das ginge hätte dieses viele Bauern schon gemacht. Man sollte doch etwas besser recherchieren, bevor man sowas als Vorschlag deklariert. Guck dir besser mal die Knebelverträge von Müller Milch an, im I-Net wirst du da genug finden.

Dann sollen die Bauern sich halt zusammenschließen und nicht jammern, wenn es solche Knebelverträge gibt. Jammern hilft nichts. Ich bin gegen Knebelverträge, da müssen die Bauern sich aber auch zusammenschließen.
Es sind zwar viele organisiert, aber wenn Müller mal schnell mit hunderten bauern den Vertrag kündigen kann, ohne das was passiert, dann kann an der Organisation was nicht ganz stimmen.

Gruß Preuße

Muki
29.05.2008, 09:54
Einerseits unterstütze ich das Anliegen der Bauern, denn die Preise, die die Molkereien derzeit für den Liter Milch zahlen, sind unterirdisch und unangemessen. Andererseits wäre ich von einer Preiserhöhung direkt betroffen, da ich pro Tag ca. 0,5-1l (entrahmte) Milch verbrauche und demzufolge die Auswirkungen eines Preisantieges sehr deutlich zu spüren bekäme.

Ach, Du könntest dann nicht mit 10 Cent pro Tag dir Milch nicht mehr leisten?
Das wären je Monat bei 1 Liter Milch täglich 3 Euronen. Aber Du würdest es lieber Hinnehmen das Bauern Pleite gehen.
Findest Du das sozial. ?

Rheinlaender
29.05.2008, 09:55
Wer kann wohl besser leben, Sie ohne unser Geld oder wir ohne Nahrungsmittel? Im Übrigen wächst der Markt für Lebensmittel enorm, es wäre also kein Problem für Sie auch andere Abnehmer zu finden.

Dann muss man sie ueberbieten - Markt.


Dies stimmt einfach nicht, die Entwicklung der letzten Jahre zeigt dies überdeutlich. Überall wo ein Monopol enststeht kennt die Preisentwicklung nur noch eine Richtung, nach oben.

Wieso sollte sich ein Monopol bilden - Nahrungsmittel koennen in vielen Teilen der Welt erzeugt werden. Liefert Kanada keine Butter mehr, New Zealand ist dankbar welche zu verkaufen (wenn kein Zoll auf New Zealand Butter liegen wuerde, waere sie die billigste auf dem Markt).

FranzKonz
29.05.2008, 09:59
Das ist eine gegenseitige abhaenigkeit - wir wollen deren Waren und diese unser Geld.



Eben nicht - dann wird die Produktion im Lande wieder rentabel und die eigene Produktion steigt. Der Markt gleicht dies aus, ohne das der Staat eingreift.

Du vergisst die Zeiten, die man braucht, um eine eigene Produktion anzufahren. Eine Kuh kannst Du nicht einmotten, wenn die Milch anderswo gerade mal billiger ist, und du kannst sie auch nicht wieder in Betrieb nehmen, wenn Du gerade mal Milch brauchst.

Aus eben diesem Grunde wird eine Politik der Überproduktion gefahren, auch wenn das manchmal nicht ganz einsichtig erscheint. Wir vernichten lieber mal ein paar Lebensmittel, als einen Mangel zuzulassen. Und das ist auch gut so!

Preuße
29.05.2008, 10:02
Ach, Du könntest dann nicht mit 10 Cent pro Tag dir Milch nicht mehr leisten?
Das wären je Monat bei 1 Liter Milch täglich 3 Euronen. Aber Du würdest es lieber Hinnehmen das Bauern Pleite gehen.
Findest Du das sozial. ?

Hat er nicht gesagt. Dazu kommt ja noch der Käse, jogurt, einfache alle Molkereiprodukte werden treurer. Irgendwann reicht es auch mal damit, dass alles teurer wird und nichts billiger, außer die Arbeit. Es wäre bspw. gerecht, wenn der Staat die Milchbauern unterstützt, aber zeitgleich die Ökosteuer bspw. wieder abschafft, dann könnten die Milchprodukte teurer werden und die Menschen würde auf anderer Seite entlastet werden.

Gruß Preuße

Rheinlaender
29.05.2008, 10:04
Du vergisst die Zeiten, die man braucht, um eine eigene Produktion anzufahren. Eine Kuh kannst Du nicht einmotten, wenn die Milch anderswo gerade mal billiger ist, und du kannst sie auch nicht wieder in Betrieb nehmen, wenn Du gerade mal Milch brauchst.

Aus eben diesem Grunde wird eine Politik der Überproduktion gefahren, auch wenn das manchmal nicht ganz einsichtig erscheint. Wir vernichten lieber mal ein paar Lebensmittel, als einen Mangel zuzulassen. Und das ist auch gut so!

Ueber- oder Unterproduktion ist regional - wenn in Kanada ein Missenrte sein sollte, dann heisst noch nicht, dass in Australien nichts waechst. Ein freier Weltmarkt gleicht die dann aus.

Der steigt dennoch der Preiss fuer ein landwirtschaftlices Produkt, dann kann der Verbraucher auf ein anderes umsteigen.

Nur hierfuer muessen die Maerkte offen sein und nicht durch Zoelle, Subventionen, etc. manipuliert.

Muki
29.05.2008, 10:04
Dann sollen die Bauern sich halt zusammenschließen und nicht jammern, wenn es solche Knebelverträge gibt. Jammern hilft nichts. Ich bin gegen Knebelverträge, da müssen die Bauern sich aber auch zusammenschließen.
Es sind zwar viele organisiert, aber wenn Müller mal schnell mit hunderten bauern den Vertrag kündigen kann, ohne das was passiert, dann kann an der Organisation was nicht ganz stimmen.

Die Organisation der Bauern ist so weit ok. Müller kauft dann eben 0,5 Cent teuerer aus dem Ausland. Freie Marktwirtschaft nennt man das glaub ich. :D

Jedoch kann ich mir gut vorstellen dass ein Landwirt lieber seinen Hof bewirtschaftet als dass er dauernt neue Absatzmärkte suchen muss um zu überleben. Noch dazu wenn er eine 7 Tage Woche bei 10 Stunden täglich hat. Landwirt ist sicher kein Traumberuf mehr.

Anthill_Inside
29.05.2008, 10:05
Hat er nicht gesagt. Dazu kommt ja noch der Käse, jogurt, einfache alle Molkereiprodukte werden treurer. Irgendwann reicht es auch mal damit, dass alles teurer wird und nichts billiger, außer die Arbeit. Es wäre bspw. gerecht, wenn der Staat die Milchbauern unterstützt, aber zeitgleich die Ökosteuer bspw. wieder abschafft, dann könnten die Milchprodukte teurer werden und die Menschen würde auf anderer Seite entlastet werden.

Gruß Preuße

Das Problem ist nicht das die Preise steigen, sondern das die Bauern nicht davon profitieren, den Großteil verdienen die Groß sowie Zwischenhändler. Hier liegt eher das Problem als an den Forderungen der Bauern.

Rheinlaender
29.05.2008, 10:06
Jedoch kann ich mir gut vorstellen dass ein Landwirt lieber seinen Hof bewirtschaftet als dass er dauernt neue Absatzmärkte suchen muss um zu überleben. Noch dazu wenn er eine 7 Tage Woche bei 10 Stunden täglich hat. Landwirt ist sicher kein Traumberuf mehr.

Niemad hindert ihn diesen Job an den Nagel zu haengen und den Hof zu verkaufen oder zu verpachten.

Preuße
29.05.2008, 10:08
Das Problem ist nicht das die Preise steigen, sondern das die Bauern nicht davon profitieren, den Großteil verdienen die Groß sowie Zwischenhändler. Hier liegt eher das Problem als an den Forderungen der Bauern.

In Sachen Landwirtschaft, welche ja nahezu aus Brüssel geregelt wird, muss dringend etwas gemacht werden. In Frankreich ist es bspw. so, dass die EU kleine Fischer erpresst, ihnen die Informationen zu geben, wo es welchen und wieviel Fisch gibt. So totalitär ist die EU schon geworden. Der Film "We feed the World" zeigt dies sehr, sehr gut! Bei der Milchwirtschaft ist es fast genauso.

Gruß Preuße

Muki
29.05.2008, 10:13
Hat er nicht gesagt. Dazu kommt ja noch der Käse, jogurt, einfache alle Molkereiprodukte werden treurer. Irgendwann reicht es auch mal damit, dass alles teurer wird und nichts billiger, außer die Arbeit. Es wäre bspw. gerecht, wenn der Staat die Milchbauern unterstützt, aber zeitgleich die Ökosteuer bspw. wieder abschafft, dann könnten die Milchprodukte teurer werden und die Menschen würde auf anderer Seite entlastet werden.

Sicher kommen da noch alle Milchprodukte hinzu, das sollte auch nur ein Beispiel sein.
Bei was wir uns beim Staat verlassen können wissen wir, bescheißen können wir uns auch selbst. :D
Umverlagerung von Kosten war noch nie eine Lösung, denn das meiste Geld frisst eh die Verwaltung.
Wenn schon eine Idee, dann die Mwst. Befreiung von Grundnahrungsmitteln, da wäre allen geholfen. Nur dann die Frage "was sind Grundnahrungsmittel"?
Für den einen ist es Milch, für den Bayern ist es Bier. :D

FranzKonz
29.05.2008, 10:14
Ueber- oder Unterproduktion ist regional - wenn in Kanada ein Missenrte sein sollte, dann heisst noch nicht, dass in Australien nichts waechst. Ein freier Weltmarkt gleicht die dann aus.

Der steigt dennoch der Preiss fuer ein landwirtschaftlices Produkt, dann kann der Verbraucher auf ein anderes umsteigen.

Nur hierfuer muessen die Maerkte offen sein und nicht durch Zoelle, Subventionen, etc. manipuliert.

Du kannst die Volkswirtschaft nicht der Marktwirtschaft unterordnen. Das ist höherer Blödsinn. Ein Staat, der nicht dafür sorgt, daß zumindest eine Grundversorgung mit Lebensmitteln aus eigenen Ressourcen möglich ist, hat versagt.

Deine Hinweise auf Kanada, Australien und Neuseeland sind zwar ganz nett, aber dann mache ich meine Fourage zudem von der Energieversorgung abhängig. Tut mir leid, aber soweit darf die Marktwirtschaft nicht gehen. Am Ende haben wir in Deutschland nur noch KnowHow, und das können wir nicht fressen.

Der große Haken an der Marktwirtschaft ist, daß die Marktteilnehmer überwiegend in Quartalszahlen denken. Genau deshalb ist eine Steuerung notwendig.

Muki
29.05.2008, 10:19
Niemad hindert ihn diesen Job an den Nagel zu haengen und den Hof zu verkaufen oder zu verpachten.
Zur Pacht musst Du erst mal einen Pächter finden. Das dürfte sich schwer gestalten.
Den Beruf an den Nagel hängen, super gedacht. Woher beziehst Du deine Milch dann?
Aus Russland, Kenia oder den USA und dann zu was für einen Preis. Für daraus resultierende Preiserhöhungen hätten Molkereien ja dann eine tolle ausrede.
Das ende des Liedes wäre dass Du dann wesentlich mehr bezahlen müsstest als ev. 10 Cent je Liter.

Rheinlaender
29.05.2008, 10:22
Du kannst die Volkswirtschaft nicht der Marktwirtschaft unterordnen.

Wieso unterordnene? Die Volkswirtschaft existiert nicht - es existieren Marktteilernehmer, die miteinander sich austauschen.


Ein Staat, der nicht dafür sorgt, daß zumindest eine Grundversorgung mit Lebensmitteln aus eigenen Ressourcen möglich ist, hat versagt.

Nicht seine Aufgabe - seine Aufgabe ist es das Marktgeschehen im freien Fluss zu halten. Der Rest regelt sich von alleine.


Deine Hinweise auf Kanada, Australien und Neuseeland sind zwar ganz nett, aber dann mache ich meine Fourage zudem von der Energieversorgung abhängig.

Das ist so-oder-so; moderne Landwirtschaft ist eine Industrie und benoetig natuerlich Energie z. B. in Form von Erdoel.

Muki
29.05.2008, 10:23
Das Problem ist nicht das die Preise steigen, sondern das die Bauern nicht davon profitieren, den Großteil verdienen die Groß sowie Zwischenhändler. Hier liegt eher das Problem als an den Forderungen der Bauern.
Besser hätte ich es nicht beschreiben können. Wenn man überlegt was Müller nur für die Werbung ausgeben kann, dann kann man sich auch seinen Gewinn vorstellen.

Rheinlaender
29.05.2008, 10:23
Zur Pacht musst Du erst mal einen Pächter finden. Das dürfte sich schwer gestalten.
Den Beruf an den Nagel hängen, super gedacht. Woher beziehst Du deine Milch dann?
Aus Russland, Kenia oder den USA und dann zu was für einen Preis. Für daraus resultierende Preiserhöhungen hätten Molkereien ja dann eine tolle ausrede.
Das ende des Liedes wäre dass Du dann wesentlich mehr bezahlen müsstest als ev. 10 Cent je Liter.

Wenn der Preis dann steigt, dann rechnet sich auch wieder die produktion im Lande selber. Marktgesetze!

Muki
29.05.2008, 10:30
Wenn der Preis dann steigt, dann rechnet sich auch wieder die produktion im Lande selber. Marktgesetze!
Sicher und die tiefgefrorenen Milchkühe taust Du dann wieder auf.
Die Wiederaufnahme von einer Produktion kostet ja auch nichts.
Nur zur Info, vom Kalb bis zur Milchkuh vergehen 2 Jahre, was machst Du dann in diesen 2 Jahren?
Sollten diese 2 Jahre wirklich vergehen, wer kommt dann für die Kosten der Unproduktivität dieser 2 Jahre auf?

Freikorps
29.05.2008, 10:32
Einerseits unterstütze ich das Anliegen der Bauern, denn die Preise, die die Molkereien derzeit für den Liter Milch zahlen, sind unterirdisch und unangemessen. Andererseits wäre ich von einer Preiserhöhung direkt betroffen, da ich pro Tag ca. 0,5-1l (entrahmte) Milch verbrauche und demzufolge die Auswirkungen eines Preisantieges sehr deutlich zu spüren bekäme.



---

Denk bitte nicht nur an die Milch selbst, denn es würden sich auch die meisten anderen Lebensmittel weiter verteuern, da in sehr vielen Milchzucker eingesetzt wird, so z.B. in Süßwaren.

Anthill_Inside
29.05.2008, 10:34
Sicher und die tiefgefrorenen Milchkühe taust Du dann wieder auf.
Die Wiederaufnahme von einer Produktion kostet ja auch nichts.
Nur zur Info, vom Kalb bis zur Milchkuh vergehen 2 Jahre, was machst Du dann in diesen 2 Jahren?
Ich bin sicher in diesen 2 Jahren verzichtet er kurzerhand auf Milch sowie Fleisch und andere Nahrungsmittel.

Rheinlaender
29.05.2008, 10:34
Sicher und die tiefgefrorenen Milchkühe taust Du dann wieder auf.
Die Wiederaufnahme von einer Produktion kostet ja auch nichts.
Nur zur Info, vom Kalb bis zur Milchkuh vergehen 2 Jahre, was machst Du dann in diesen 2 Jahren?
Sollten diese 2 Jahre wirklich vergehen, wer kommt dann für die Kosten der Unproduktivität dieser 2 Jahre auf?

Soll halt nur jemand in das Geschaeft einsteigen, der eine entsprechende Kapitaldecke hat. Ist in anderen Produktionsbereichen auch so.

Wie gesagt: Fuer soetwas wurden die Aktien- und Kapitalgesellschaften vor ueber ueber 400 Jahren erfunden.

Preuße
29.05.2008, 10:35
Sicher kommen da noch alle Milchprodukte hinzu, das sollte auch nur ein Beispiel sein.
Bei was wir uns beim Staat verlassen können wissen wir, bescheißen können wir uns auch selbst. :D
Umverlagerung von Kosten war noch nie eine Lösung, denn das meiste Geld frisst eh die Verwaltung.
Wenn schon eine Idee, dann die Mwst. Befreiung von Grundnahrungsmitteln, da wäre allen geholfen. Nur dann die Frage "was sind Grundnahrungsmittel"?
Für den einen ist es Milch, für den Bayern ist es Bier. :D

Nicht nur für die Bayern ;)

Die Reps wollen bspw. die Mehrwertsteuer für alle lebensnotwendigen Dinge (Grundnahrungsmittel, Medikamente, etc.) streichen. Weiß nur niemand.

Gruß Preuße

FranzKonz
29.05.2008, 10:35
Wieso unterordnene? Die Volkswirtschaft existiert nicht - es existieren Marktteilernehmer, die miteinander sich austauschen.
Das könnte ein Endziel sein, aber davon sind wir himmelweit entfernt.

Nicht seine Aufgabe - seine Aufgabe ist es das Marktgeschehen im freien Fluss zu halten. Der Rest regelt sich von alleine.
Falsch. Den Markt, für sich alleine betrachtet, braucht kein Mensch. Der Markt ist lediglich ein Mittel zu dem Zweck, die Menschen in ihrem Leben zu unterstützen. Deshalb hat sich der Markt der Gesellschaft (vertreten durch den Staat) unterzuordnen, nicht umgekehrt.

Wenn es die Gesellschaft für wünschenswert hält, eine lückenlose Versorgung mit Lebensmitteln aus eigenen Resourcen bereitzustellen, dann muß sie durch geeignete Maßnahmen dafür sorgen.

Das ist so-oder-so; moderne Landwirtschaft ist eine Industrie und benoetig natuerlich Energie z. B. in Form von Erdoel.
Ich bin zu faul, die Zahlen zusammen zu suchen, aber ich bin überzeugt davon, daß sich die Landwirtschaft z.B. über Biodiesel, Wind- und Solarenergie inzwischen selbst versorgen könnte.

harlekina
29.05.2008, 10:35
Niemad hindert ihn diesen Job an den Nagel zu haengen und den Hof zu verkaufen oder zu verpachten.

Diverse andere Umstände verhindern das. Keiner pachtet heute noch eine Landwirtschaft.
Gerade in ländlichen Regionen gibt es als Einkommen keine Alternative, wenn der Hof bereits in der 3. oder 4. Generation betrieben wird.

FranzKonz
29.05.2008, 10:36
Soll halt nur jemand in das Geschaeft einsteigen, der eine entsprechende Kapitaldecke hat. Ist in anderen Produktionsbereichen auch so.

Wie gesagt: Fuer soetwas wurden die Aktien- und Kapitalgesellschaften vor ueber ueber 400 Jahren erfunden.

Aber in der Zwischenzeit gibts keine Milch!

Anthill_Inside
29.05.2008, 10:36
Denk bitte nicht nur an die Milch selbst, denn es würden sich auch die meisten anderen Lebensmittel weiter verteuern, da in sehr vielen Milchzucker eingesetzt wird, so z.B. in Süßwaren.

Das Problem ist nicht der Preis, sondern die Verteilung des Gewinnes, eben aufgrund der "freien" Marktwirtschaft. Es entstehen recht schnell Monopulisten die sowohl Kunden als auch Anlieferer fest in der Hand haben und sich untereinander absprechen um so die höchst möglichen Gewinne erzielen.
Dies kann man auch an der privatisierung der Energiekonzerne gut sehen, die Preise steigen praktisch monatlich, gleichzeitig verrotet aber das Energienetz da man nicht mehr bereit ist dieses vernünftig in Stand zu halten und dies trotz Rekordgewinnen.

harlekina
29.05.2008, 10:37
Ich bin zu faul, die Zahlen zusammen zu suchen, aber ich bin überzeugt davon, daß sich die Landwirtschaft z.B. über Biodiesel, Wind- und Solarenergie inzwischen selbst versorgen könnte.

Das würde aber wieder Investitionen voraussetzen, die niemand hat. Und alles fremdfinanzieren, sofern es überhaupt geht? Keine gute Idee.

FranzKonz
29.05.2008, 10:38
Diverse andere Umstände verhindern das. Keiner pachtet heute noch eine Landwirtschaft.
Gerade in ländlichen Regionen gibt es als Einkommen keine Alternative, wenn der Hof bereits in der 3. oder 4. Generation betrieben wird.

Die rein marktwirtschaftliche Betrachtung ist genauso kurzsichtig wie der Kommunismus. Irgendwo dazwischen liegt das Ideal.

Anthill_Inside
29.05.2008, 10:39
Aber in der Zwischenzeit gibts keine Milch!

Die sollte aufgefallen sein das Er genau auf diesen Punkt in seinen Ausführungen nicht eingeht, eben weil Ihm genau dies klar ist und es die Unsinnigkeit seiner ganzen Argumentation zeigt. Auch die Realität widerspricht seinem gestammel von selbst regulierendem Markt, neuen Wettbewerbern und Ähnlichem.

FranzKonz
29.05.2008, 10:41
Gerade ergoogled - In Dltd. wurden 2006 rund 28 Mio. Tonnen erzeugt. Das sind ueberschlaeigig 28 10^9 Liter, bei 3 EUR-cent den Liter kommen auf rund 840 Mio. Euro.

Vernachlässigbar. Diesen Betrag verballern die Amis innerhalb von 3 Tagen im Irak, da ist die Förderung der Landwirtschaft sehr viel nützlicher.

Muki
29.05.2008, 10:41
Soll halt nur jemand in das Geschaeft einsteigen, der eine entsprechende Kapitaldecke hat. Ist in anderen Produktionsbereichen auch so.

Wie gesagt: Fuer soetwas wurden die Aktien- und Kapitalgesellschaften vor ueber ueber 400 Jahren erfunden.
Sicher, sicher, jemand der genug Geld hat, würde das dann in die Landwirtschaft investieren. Er würde liebend gerne eine 7Tage Arbeitswoche haben per 10 Std. täglich und hier für 1 - 2 Millionen investieren. :hihi:

Wenn Du das Geld "übrige" hättest, würdest Du das tun?

Ich nicht

Rheinlaender
29.05.2008, 10:42
Die sollte aufgefallen sein das Er genau auf diesen Punkt in seinen Ausführungen nicht eingeht, eben weil Ihm genau dies klar ist und es die Unsinnigkeit seiner ganzen Argumentation zeigt. Auch die Realität widerspricht seinem gestammel von selbst regulierendem Markt, neuen Wettbewerbern und Ähnlichem.

Es wird schon produziert irgentwo auf der Welt - nur das Angebot sinkt und der Preiss steigt, wer unbedingt sich mit Milchprodukten ernaehren will muss dann mehr zahlen. Der Schweinezyklus halt - bei Milch eben.

Muki
29.05.2008, 10:45
Nicht nur für die Bayern ;)

Die Reps wollen bspw. die Mehrwertsteuer für alle lebensnotwendigen Dinge (Grundnahrungsmittel, Medikamente, etc.) streichen. Weiß nur niemand.

Wenn da nicht all der andere Mist im Parteiprogramm der Reps wäre.
Irgendwas gutes hat jede Partei im Programm. :)

FranzKonz
29.05.2008, 10:45
Das würde aber wieder Investitionen voraussetzen, die niemand hat. Und alles fremdfinanzieren, sofern es überhaupt geht? Keine gute Idee.

Wieso? Das gibt es doch alles schon.

Wahrscheinlich habe ich den Gedanken nicht weit genug ausgeführt.

Angenommen, es geht uns aus irgendwelchen Gründen wirklich schlecht. Wir müßten alles, was da ist, in die Lebensmittelversorgung stecken. Um die Landwirtschaft am Leben zu erhalten, würde (vermutlich) die Energie aus Biodiesel, Windrädchen und Photovoltaik ausreichen.

Ich halte es nun mal für volkswirtschaftlich sinnvoll, diesen Notnagel zu erhalten.

Preuße
29.05.2008, 10:48
Wenn da nicht all der andere Mist im Parteiprogramm der Reps wäre.
Irgendwas gutes hat jede Partei im Programm. :)

Welcher Mist? ?(

Gruß Preuße

Muki
29.05.2008, 10:48
Es wird schon produziert irgentwo auf der Welt - nur das Angebot sinkt und der Preiss steigt, wer unbedingt sich mit Milchprodukten ernaehren will muss dann mehr zahlen. Der Schweinezyklus halt - bei Milch eben.
Super, super, super .... dann ernährst Du sicher das nächste Baby mit Schweinemehl. ?(

Freidenkerin
29.05.2008, 10:50
Wir haben uns mit 2 großen Kästen Milch eingedeckt, also vierundzwanzig 1-Liter-Kartons! Das dürfte fürs Erste als Vorrat reichen!

Muki
29.05.2008, 10:52
Welcher Mist?
Ich hätte besser schreiben sollen, was ich für "Mist" halte. :)
Das alles aufzuzählen würde diesen Tread sprengen und ich müsste dann Gerechtigkeitshalber auch über den "Mist" anderer Parteien schreiben. :rolleyes:

Klopperhorst
29.05.2008, 11:00
Gut, daß sich endlich mal was bewegt (oder nicht bewegt). Hier muss noch viel mehr boykottiert werden, damit der BRD-Wohlstandsbürger aus seinen Träumen erwacht. Generalstreik wäre eine Möglichkeit.


----

FranzKonz
29.05.2008, 11:02
Gut, daß sich endlich mal was bewegt (oder nicht bewegt). Hier muss noch viel mehr boykottiert werden, damit der BRD-Wohlstandsbürger aus seinen Träumen erwacht. Generalstreik wäre eine Möglichkeit.


----

Au fein. Revolution. Ich mach' mit. Wie wär's mit Montag, da habe ich noch nichts vor. :]

harlekina
29.05.2008, 11:06
Wieso? Das gibt es doch alles schon.

Wahrscheinlich habe ich den Gedanken nicht weit genug ausgeführt.

Angenommen, es geht uns aus irgendwelchen Gründen wirklich schlecht. Wir müßten alles, was da ist, in die Lebensmittelversorgung stecken. Um die Landwirtschaft am Leben zu erhalten, würde (vermutlich) die Energie aus Biodiesel, Windrädchen und Photovoltaik ausreichen.

Ich halte es nun mal für volkswirtschaftlich sinnvoll, diesen Notnagel zu erhalten.

Ich habe mich falsch ausgedrückt.
Wenn ich meine Energie in FOrm von Biodiesel, Windkraft und Solarenergie beziehen will, müßte ich evtl einen neuen Traktor kaufen, mir die Solaranlage ans Haus nageln lassen etc.
Dieses kostet mich wieder Geld, das ich nicht habe.


Ich bin allerdings imstande, selber Brot zu machen und zu backen. :D Verhungern müßte ich nicht.

FranzKonz
29.05.2008, 11:09
Ich habe mich falsch ausgedrückt.
Wenn ich meine Energie in FOrm von Biodiesel, Windkraft und Solarenergie beziehen will, müßte ich evtl einen neuen Traktor kaufen, mir die Solaranlage ans Haus nageln lassen etc.
Dieses kostet mich wieder Geld, das ich nicht habe.


Ich bin allerdings imstande, selber Brot zu machen und zu backen. :D Verhungern müßte ich nicht.

Kannst Du den Biodiesel nicht in Deinen Traktor kippen?

Die Solaranlage mußt Du nicht persönlich vorhalten. Es reicht daß Solaranlagen und Windrädchen der Region ausschließlich für Landwirtschaft, Mühlen, etc. arbeiten.

Rheinlaender
29.05.2008, 11:10
Sicher, sicher, jemand der genug Geld hat, würde das dann in die Landwirtschaft investieren. Er würde liebend gerne eine 7Tage Arbeitswoche haben per 10 Std. täglich und hier für 1 - 2 Millionen investieren.

Es ist eigentlich eine interessante Frage, warum diese Wirtschaft noch so existiert, statt dass die Landwirtschaft mit Grossbetrieben als Kapitalgesellschaften arbeitet und mit Angestellten. In kaum einem anderen Wirtschaftsbereich finden sich noch so viele Familienbetriebe.

dZUG
29.05.2008, 11:12
Gib es auf Reihnlaender,

mit Holzköpfen kan man nicht verhandeln :))
Erkläre das einem Bauern und du wirst geteert und gefedert :hihi:

Rheinlaender
29.05.2008, 11:21
Super, super, super .... dann ernährst Du sicher das nächste Baby mit Schweinemehl. ?(

Der Schweizezyklus ist ein Begriff aus Wirtschaftswissenschaft zum Beschrieben der Preisschwankungen an Agarmaerkten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus

Heisst so, weil er das erste Mal bei Schweinefleisch beschrieben wurde.

Muki
29.05.2008, 11:23
Es ist eigentlich eine interessante Frage, warum diese Wirtschaft noch so existiert, statt dass die Landwirtschaft mit Grossbetrieben als Kapitalgesellschaften arbeitet und mit Angestellten. In kaum einem anderen Wirtschaftsbereich finden sich noch so viele Familienbetriebe.
Hat in der DDR nicht funktioniert, funktioniert nicht in Russland, wie viele Beweise brauchst Du noch.
Es gäbe da eine Möglichkeit, würdest Du den Milchpreis auf 2 Euro erhöhen.
Nämlich dann wäre das ein lukratives Geschäft.

Dann ergibt sich jedoch die Frage, wer will das bezahlen.

dZUG
29.05.2008, 11:29
Der Schweizezyklus ist ein Begriff aus Wirtschaftswissenschaft zum Beschrieben der Preisschwankungen an Agarmaerkten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus

Heisst so, weil er das erste Mal bei Schweinefleisch beschrieben wurde.

Wir leben in einem freien Land und dem Bauern ist die Stadt wurscht egal :D
Genauso wie die Stadtleute denken die Zwiebeln müssen aus Neuseeland kommen :D

Rheinlaender
29.05.2008, 11:29
Hat in der DDR nicht funktioniert, funktioniert nicht in Russland, wie viele Beweise brauchst Du noch.

Dort funktionierte auch die grossindustrielle Produktion von Automobilen nicht so recht, dennoch ist das kein Argument fuer die Produktion von Autos von Familienbetrieben.

Klopperhorst
29.05.2008, 11:31
Au fein. Revolution. Ich mach' mit. Wie wär's mit Montag, da habe ich noch nichts vor. :]

Gut, aber nicht vor 10 Uhr, ich schlaf am Montag immer aus.


---

dZUG
29.05.2008, 11:34
Dort funktionierte auch die grossindustrielle Produktion von Automobilen nicht so recht, dennoch ist das kein Argument fuer die Produktion von Autos von Familienbetrieben.

Du bist ein Liberaler und denkst mit Geld kann man alles kaufen.
Sorry, damit wirst du in nächster Zeit nicht mehr weit kommen.
Der Landwirt hat kein Urlaub und arbeitet sehr hart um aus dem Boden Nahrung zu gewinnen.

Der Sprit geht aus :hihi:
Ich sehe schon die Stadtleute wie sie wie die Heuschrecken über unsere verschmähten Apfelbäume herfallen und die Schweine aus dem Stall stehlen.

Rheinlaender
29.05.2008, 11:35
Genauso wie die Stadtleute denken die Zwiebeln müssen aus Neuseeland kommen :D

Mir ist vollkommen egal woher die Zwiebeln kommen - aus New Zealand oder aus Berkshire um die Ecke.

Klopperhorst
29.05.2008, 11:36
Mir ist vollkommen egal woher die Zwiebeln kommen - aus New Zealand oder aus Berkshire um die Ecke.

Mir nicht. Warum soll ich ein mit unnötigem Energieaufwand verfrachtetes Lebensmittel aus irgendwelchen fremden Erdteilen essen, welches auch noch fremde Bauern ernährt?

Ich will deutsches Obst, deutsches Gemüse und deutsches Schweinefleisch.

----

dZUG
29.05.2008, 11:37
Mir ist vollkommen egal woher die Zwiebeln kommen - aus New Zealand oder aus Berkshire um die Ecke.

Naja, Rheinlaender ich hab neulich Zwiebeln in hervorragender Qualität gekauft.
Auf dem Etiket stand Neu Seeland, mich hat fast der Schlag getroffen.

1 Kilogramm für 1.59€ .... Handelklasse 2 aber echt perfekte Zwiebeln.... ;)

Rheinlaender
29.05.2008, 11:38
Du bist ein Liberaler und denkst mit Geld kann man alles kaufen.
Sorry, damit wirst du in nächster Zeit nicht mehr weit kommen.
Der Landwirt hat kein Urlaub und arbeitet sehr hart um aus dem Boden Nahrung zu gewinnen.

Der Landwirt arbeitet nicht, um "aus dem Boden Nahrung zu gewinnen", dass nicht das Mitel zum zweck - er arbeitet um aus dem Boden finanziellen gewinn zu ziehen., Dort unterscheidet er sich nicht von ein Aktienbesitzer oder dem Tabakhaendler um die Ecke.

Die Produktion von nahrungsmitteln ist ein Geschaeft wie jedes andere und sollte auch so behandelt werden.

kotzfisch
29.05.2008, 11:40
Die Bauern müßten mal anerkennen, dass es so etwas wie Markt gibt.
Jahrelang als satte Subventionsempfänger unterwegs,bläst jetzt der Wind der Marktwirtschaft:sie sollen sich ihre Scheißmilch sonstwohin kippen.

dZUG
29.05.2008, 11:42
Die Bauern müßten mal anerkennen, dass es so etwas wie Markt gibt.
Jahrelang als satte Subventionsempfänger unterwegs,bläst jetzt der Wind der Marktwirtschaft:sie sollen sich ihre Scheißmilch sonstwohin kippen.

Das ist absuluter Blödsinn.
Es wird zu wenig Weizen angebaut, Raps so weit das Auge reicht :D
Mit Raps und Mais ist Geld zu verdienen, den Weizen kannst eigentlich unterpflügen.

Muki
29.05.2008, 11:42
Dort funktionierte auch die grossindustrielle Produktion von Automobilen nicht so recht, dennoch ist das kein Argument fuer die Produktion von Autos von Familienbetrieben.
Stimmt, dafür sind sie in der Raumfahrt den Amis und der Ersa überlegen, frag dich doch mal warum.
Ich hatte für 3 Wochen in Russland gearbeitet, ich weis warum.

Frei-denker
29.05.2008, 11:45
Naja, im Prinzip sind Bauern Unternehmer, die vom Staat über den Abnahmepreis gezwungen werden, Abzocke der Bevölkerung zu unterlassen. Der Staat schreibt die Einnahmen des Unternehmers per Gesetz vor.

Eine interessante Variante eines Planwirtschaftsmodells. Widerlegt ein stückweit, dass Planwirtschaft nicht funktionieren kann.

Der Leistungsanreiz geht nicht verloren, sondern wird durch knappe Abnahmepreise eher noch verstärkt. Der Gewinn entsteht durch Verbesserung der Produktionsverfahren.

Muki
29.05.2008, 11:48
Das ist absuluter Blödsinn.
Es wird zu wenig Weizen angebaut, Raps so weit das Auge reicht :D
Mit Raps und Mais ist Geld zu verdienen, den Weizen kannst eigentlich unterpflügen.
Komisch, dass dann zu wenig Weizen auf dem Weltmarkt ist und selbst Länder wie die USA keinen mehr ausführen.
Jedoch mit Raps kannst Du billig Energie herstellen und mit Mais Schweine ernähren.
Dann gibts eben statt Kuchen Schweinekuchen. :hihi:

FranzKonz
29.05.2008, 11:52
Mir ist vollkommen egal woher die Zwiebeln kommen - aus New Zealand oder aus Berkshire um die Ecke.

Solange Du sie bekommst und so lange Du sie bezahlen kannst. :smoke:

Rheinlaender
29.05.2008, 11:52
Naja, im Prinzip sind Bauern Unternehmer, die vom Staat über den Abnahmepreis gezwungen werden, Abzocke der Bevölkerung zu unterlassen. Der Staat schreibt die Einnahmen des Unternehmers per Gesetz vor.

Eine interessante Variante eines Planwirtschaftsmodells. Widerlegt ein stückweit, dass Planwirtschaft nicht funktionieren kann.

Immerhin kostest dieser Spass der EU rund EUR 45 Mrd. jedes Jahr und wird dazu noch durch hohe Lebensmittelpreis in der EU finanziert.

Es erscheint mir eher so, dass hier aus den Gewinnen der uebrigen Wirtschaft ein Stueck Planwirtschaft subventioniert wird, das sonst so nicht funktionieren wuerde.

dZUG
29.05.2008, 11:56
Komisch, dass dann zu wenig Weizen auf dem Weltmarkt ist und selbst Länder wie die USA keinen mehr ausführen.
Jedoch mit Raps kannst Du billig Energie herstellen und mit Mais Schweine ernähren.
Dann gibts eben statt Kuchen Schweinekuchen. :hihi:

Auch nicht mehr lange aus Holland kommt langsam ein Resistenter Bazilus gegen
den kein Antibiotika mehr hilft. Massentierhaltung wird in Zukunft sehr schwierig werden. ;(

FranzKonz
29.05.2008, 11:58
Die Militäreinsätze in Afghanistan und im Irak kosten die USA im nächsten Jahr rund 200 Millarden Dollar und damit doppelt so viel wie zwei Jahre zuvor.
http://www.tagesschau.de/ausland/verteidigungshaushalt2.html

Da finanziere ich lieber die heimische Landwirtschaft und weiß, daß ich auch morgen etwas auf dem Teller habe.

Freikorps
29.05.2008, 11:59
Komisch, dass dann zu wenig Weizen auf dem Weltmarkt ist und selbst Länder wie die USA keinen mehr ausführen.
Jedoch mit Raps kannst Du billig Energie herstellen und mit Mais Schweine ernähren.
Dann gibts eben statt Kuchen Schweinekuchen. :hihi:

Du darfst nicht die riesigen Biogasanlagen unterschätzen, die an allen Ecken in Europa und den USA entstanden sind und große Mengen an Saaten abgezogen haben solange die Preise niedrig waren. Ebenso die Beimengung im Biodiesel. Dazu noch in einigen Ländern schlechtere Ernten und neuerdings die Spekulanten da ist es kein Wunder!

dZUG
29.05.2008, 11:59
Immerhin kostest dieser Spass der EU rund EUR 45 Mrd. jedes Jahr und wird dazu noch durch hohe Lebensmittelpreis in der EU finanziert.

Es erscheint mir eher so, dass hier aus den Gewinnen der uebrigen Wirtschaft ein Stueck Planwirtschaft subventioniert wird, das sonst so nicht funktionieren wuerde.

Die Preise werden steigen, nur weil der Bauer mit dem Traktor aufs Feld muss ist diese Menge überhaupt herstellbar. 2 mal Spritzen gegen Pilz und Unkraut ackern eggen und ernten alles mit Sprit. ;)

Frei-denker
29.05.2008, 11:59
Immerhin kostest dieser Spass der EU rund EUR 45 Mrd. jedes Jahr und wird dazu noch durch hohe Lebensmittelpreis in der EU finanziert.

Es erscheint mir eher so, dass hier aus den Gewinnen der uebrigen Wirtschaft ein Stueck Planwirtschaft subventioniert wird, das sonst so nicht funktionieren wuerde.

Sehe ich anders.

Genau genommen wird da nix subventioniert. Nur der Preis gezahlt, der für die Produktion eines Gutes mit effektiven Fertigungsverfahren notwendig ist. Der somit angemessene Preis wird nur gesplittet in der Art des Aufbringens, einerseits durch Verkaufspreis, andererseits durch allgemeine Steuern.

Subventioniert werden international billigere Preise, bei allen Gütern - und zwar mit einer Subvention, die über Konsumverzicht des Arbeiters erfolgt.

Einen realistischen Preis muß man m.A.n. so definieren, dass er gleich den Herstellungskosten bei angemessener Bezahlung aller am Herstellungsprozess Beteiligter ist. Alles andere ist Subvention - entweder über Lohndumping oder über Überbezahlung.

Rheinlaender
29.05.2008, 12:12
Sehe ich anders.

Genau genommen wird da nix subventioniert. Nur der Preis gezahlt, der für die Produktion eines Gutes mit effektiven Fertigungsverfahren notwendig ist.

Das waere der Weltmarktpreis und jeder Cent, den Produkte in der EU teuer sind, sind ein Diebstahl am Verbraucher.

dZUG
29.05.2008, 12:16
Das waere der Weltmarktpreis und jeder Cent, den Produkte in der EU teuer sind, sind ein Diebstahl am Verbraucher.

Nein, wir wollen nicht vom Ausland abhängig sein.
Alle wollen Weinberge sehen und wunderbare Berglandschaften usw., das kostet.
Wenn der Ölpreis weiter steigt ist das schöne Leben wie wir es kennen zu Ende. ;)

harlekina
29.05.2008, 12:22
Kannst Du den Biodiesel nicht in Deinen Traktor kippen?

Ich weiß es nicht, ob unserer dafür taugt, allerdings ist nicht jeder Motor geeignet.
Und in der Landwirtschaft sind viele antike Fahrzeuge unterwegs.

Anthill_Inside
29.05.2008, 13:38
Solange Du sie bekommst und so lange Du sie bezahlen kannst. :smoke:

Und genau das wird auf Dauer das Problem werden, wenn wir unseren Markt komplett liberalisieren würden würde er innerhalb kürzester Zeit Heuschrecken und Monopolisten zum Opfer fallen. Wir wären auf Dauer nur noch auf Importe angewiesen, sollten wir diese irgendwann nicht mehr bezahlen können kann sich die Konsequenzen wirklich Jeder denken.

Frei-denker
29.05.2008, 14:09
Das waere der Weltmarktpreis und jeder Cent, den Produkte in der EU teuer sind, sind ein Diebstahl am Verbraucher.

Nein, der Weltmarktpreis wird durch Sklaven- bzw. Ausbeuterlöhne in Brasilien realisiert. Praktisch eine marktverzerrende Subvention durch Dumpinglöhne.

Diebstahl am Arbeiter.

Rheinlaender
29.05.2008, 14:12
Nein, der Weltmarktpreis wird durch Sklaven- bzw. Ausbeuterlöhne in Brasilien realisiert. Praktisch eine marktverzerrende Subvention durch Dumpinglöhne.

Diebstahl am Arbeiter.

Wenn z. B. Brasilien seine Produkte nicht verkaufen kann, dann haben die Arbeiter in Brasilien noch weniger.

Ferner: Warum erhebt die EU z. B. Zoelle dann auf Butter aus New Zealand und subventioniert alleine Exporte von Milchprodukten mit ueber einer Mrd. Euro?

Frei-denker
29.05.2008, 14:17
Wenn z. B. Brasilien seine Produkte nicht verkaufen kann, dann haben die Arbeiter in Brasilien noch weniger.

Ferner: Warum erhebt die EU z. B. Zoelle dann auf Butter aus New Zealand und subventioniert alleine Exporte von Milchprodukten mit ueber einer Mrd. Euro?

Wenn brasilianische Großgrundbesitzer den EU-Markt übernehmen, verdient der Arbeiter dort keinen Cent die Stunde mehr. Erhöht nur den Profit des Großgrundbesitzers.

Wie die Einkommensverhältnisse und Produktionsverfahren in Neuseeland sind, weiß ich grad nicht. Kann ich im Moment nichts zu sagen.

Die Exporte sind das Ergebnis einer Überproduktion, die m.A.n. nicht wirklich Sinn macht - höchstens als eine Form der Entwicklungshilfe für Länder der Sahel-Zone, wo Menschen hungern. Ließe sich sicher durch staatliche Regelungen unterbinden.

Rheinlaender
29.05.2008, 14:23
Wenn brasilianische Großgrundbesitzer den EU-Markt übernehmen, verdient der Arbeiter dort keinen Cent die Stunde mehr. Erhöht nur den Profit des Großgrundbesitzers.

Wenn der brasilianische Grossgrundbesitzer seine Produkte nicht in die EU verkaufen kann, produziert er sie nicht und der Arbeiter sitzt auf der Strasse.


Wie die Einkommensverhältnisse und Produktionsverfahren in Neuseeland sind, weiß ich grad nicht. Kann ich im Moment nichts zu sagen.

New Zealand gehoert wirtschaftlich zum Reichen Club des Westens.


Die Exporte sind das Ergebnis einer Überproduktion, die m.A.n. nicht wirklich Sinn macht - höchstens als eine Form der Entwicklungshilfe für Länder der Sahel-Zone, wo Menschen hungern. Ließe sich sicher durch staatliche Regelungen unterbinden.

Eben nur durch Abschaffung "staatlicher Regelungen" - keine Zoelle, keine Subventionen, freier Markt.

giggi
29.05.2008, 14:25
http://www.merkur-online.de/regionen/garmisch/Milchpreis-Leis-BDM-Streik;art8855,925645

Mich würde mal interessieren, was ihr von der Sache haltet. Ich bin da noch etwas unentschlossen, zum einen gönne ich den Landwirten natürlich entsprechende Preise, damit sie kostendeckend arbeiten und Gewinne erwirtschaften können, damit das Hofsterben nicht weitergeht, andererseits werden die Lebensmittelpreise dadurch noch weiter in die Höhe getrieben. Es geht ja dann nicht nur um die Milch sondern auch um alle mit Milch erzeugten Produkte, wie Käse, Joghurt, Backwaren u.s.w.
Weiterhin erhalten die Landwirte ja auch entsprechende Subventionen und die Milch-Kontingentierung wurde aufgehoben, so daß es eigentlich irgendwann auch mal reichen müßte.

Wie denkt ihr darüber?

Die Milchbauern sind mit ihrer Geduld zu Recht am Ende. Subventionen sind keine Lösung

Frei-denker
29.05.2008, 14:28
Wenn der brasilianische Grossgrundbesitzer seine Produkte nicht in die EU verkaufen kann, produziert er sie nicht und der Arbeiter sitzt auf der Strasse. .
Sollen wir unsere vernünftig bezahlten Bauern in Hartz4 schicken, damit am anderen Ende der Welt jemand für einen Dumpinglohn ausgebeutet wird? Das ist doch wohl mehr als abwegig!



New Zealand gehoert wirtschaftlich zum Reichen Club des Westens..
Und D ist Exportweltmeister, trotzdem wird hier Arbeit in manchen Branchen so lausig bezahlt, dass die Menschen ergänzendes Hartz4 beantragen müssen, um nicht zu verhungern. Das heißt also gar nix.



Eben nur durch Abschaffung "staatlicher Regelungen" - keine Zoelle, keine Subventionen, freier Markt.

Ich bin kein Freund von hier künstlich herbeigeführter Massenarbeitslosigkeit durch Import von Ausbeuter-Produkten.

klartext
29.05.2008, 14:29
Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!

Lndwirtschaft ist ein Geschaeft wie jedes andere - zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und Schrauben besteht kein grundsaetzlicher Unterschied.

Keine Zoelle auf irgentetwas!

Da muss ich dir beipflichten. Gerade die Landwirtschaft zeigt, welches Ungleichgewicht entsteht, wenn der Staat durch Dauersubventionen die wirklichen Marktverhältnisse verzerrt.
Gäbe es keine Subventionen, wäre dieses Problem nie entstanden.

dZUG
29.05.2008, 15:08
Wenn z. B. Brasilien seine Produkte nicht verkaufen kann, dann haben die Arbeiter in Brasilien noch weniger.

Ferner: Warum erhebt die EU z. B. Zoelle dann auf Butter aus New Zealand und subventioniert alleine Exporte von Milchprodukten mit ueber einer Mrd. Euro?


Du kannst dein UK und den "Komonwelf" gerne nehmen, wollen wir nicht.
Du willst geschäfte machen schon klar :D
Ich kann mir schon vorstellen, wie du den ganzen Tag lang den Bund-Future des Weizen und Geflügelpreises anschaust.
Dein Problem wird sein der teure Ölpreis und Piraten.

Wie gesagt: Man kann sich auch zu tode sparen.
Naja was geht mich Neu Seeland an, dann wird die Landwirtschaft eben eingestellt und die Natur wird ihrem Schicksal überlassen. :hihi:

klartext
29.05.2008, 15:57
Das war schon lange nötig.
Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
Mal ehrlich , ob die Milch nun 50 cent oder 1€ kostet, ich würde deswegen weder mehr noch weniger kaufen.
Es geht nicht an , das man für ehrliche gute Arbeit kein Geld bekommt.
Auch bei diesem Thema solltest du die Grundlagen der Volkswirtschaft beachten.
Es ist volkswirtschaftlich völlig unerheblich, ob Zölle erhoben oder Subventionen bezahlt werden. Beides zahlt der Verbraucher.

Rheinlaender
29.05.2008, 17:08
Sollen wir unsere vernünftig bezahlten Bauern in Hartz4 schicken, damit am anderen Ende der Welt jemand für einen Dumpinglohn ausgebeutet wird? Das ist doch wohl mehr als abwegig!

Was vernuenftig bezahlt ist, bestimmt ausschliesslich der Weltmarkt. Wenn Du bereit bist fuer einheimische produkte mehr zu zahlen, so ist das Deine Sache, aber der Staat moege nicht die Allgemeinheit dazu zwingen hoehere Preise der Weltmarkt zu zahlen.

FranzKonz
29.05.2008, 17:22
Was vernuenftig bezahlt ist, bestimmt ausschliesslich der Weltmarkt. Wenn Du bereit bist fuer einheimische produkte mehr zu zahlen, so ist das Deine Sache, aber der Staat moege nicht die Allgemeinheit dazu zwingen hoehere Preise der Weltmarkt zu zahlen.

Der Staat sind wir. Die Mehrheit der Bevölkerung ist offensichtlich der Meinung, daß wir uns eine eigene Landwirtschaft leisten sollten.

Felixhenn
29.05.2008, 17:32
http://www.merkur-online.de/regionen/garmisch/Milchpreis-Leis-BDM-Streik;art8855,925645

Mich würde mal interessieren, was ihr von der Sache haltet. Ich bin da noch etwas unentschlossen, zum einen gönne ich den Landwirten natürlich entsprechende Preise, damit sie kostendeckend arbeiten und Gewinne erwirtschaften können, damit das Hofsterben nicht weitergeht, andererseits werden die Lebensmittelpreise dadurch noch weiter in die Höhe getrieben. Es geht ja dann nicht nur um die Milch sondern auch um alle mit Milch erzeugten Produkte, wie Käse, Joghurt, Backwaren u.s.w.
Weiterhin erhalten die Landwirte ja auch entsprechende Subventionen und die Milch-Kontingentierung wurde aufgehoben, so daß es eigentlich irgendwann auch mal reichen müßte.

Wie denkt ihr darüber?

Wenn die Bauern keine Milch mehr liefern wollen, werde ich halt heute Abend wieder meinen Wein trinken müssen.

Maximilian
29.05.2008, 17:35
Tausende Landwirte schütten Milch weg

Die Bauern machen ernst: Im Kampf um höhere Preise stellen Landwirte in Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern die Milchlieferungen ein. Bauern-Funktionäre prophezeien verheerende Folgen - die Molkerei-Wirtschaft setzt auf Konfrontation.

München - Literweise Milch schüttet man nicht einfach so weg - das koste "große Überwindung", sagt Bernhard Heger, Mitglied des Bundesbeirats im Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter: "Es fällt jedem Bauern verdammt schwer." Doch seiner Meinung nach haben die Bauern gerade keine Wahl, als die gemolkene Milch zu verfüttern oder in die Gülle zu mischen und später als Dünger auf den Feldern zu verteilen.


Sollte das nicht gesetzlich verboten werden?

Siehe:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,555687,00.html

FranzKonz
29.05.2008, 17:39
Tausende Landwirte schütten Milch weg

Die Bauern machen ernst: Im Kampf um höhere Preise stellen Landwirte in Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern die Milchlieferungen ein. Bauern-Funktionäre prophezeien verheerende Folgen - die Molkerei-Wirtschaft setzt auf Konfrontation.

München - Literweise Milch schüttet man nicht einfach so weg - das koste "große Überwindung", sagt Bernhard Heger, Mitglied des Bundesbeirats im Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter: "Es fällt jedem Bauern verdammt schwer." Doch seiner Meinung nach haben die Bauern gerade keine Wahl, als die gemolkene Milch zu verfüttern oder in die Gülle zu mischen und später als Dünger auf den Feldern zu verteilen.


Sollte das nicht gesetzlich verboten werden?

Siehe:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,555687,00.html

Die Franzosen, die eine sehr viel ausgeprägtere Protestkultur haben, würden die Milch wahrscheinlich per Jauchefass auf der Autobahn verteilen. germane

Doc Gyneco
29.05.2008, 17:41
Die Franzosen, die eine sehr viel ausgeprägtere Protestkultur haben, würden die Milch wahrscheinlich per Jauchefass auf der Autobahn verteilen. germane

Genau !

Und gehen in die Supermärkte um die Milchregale auszuräumen !

Im besten Fall wird sie dann den Automobilisten und Passanten verteilt, ansonsten zerstört.

Die Fischer machen gerade solche Aktionen !

:D :D :D

FranzKonz
29.05.2008, 17:46
Wenn die Bauern keine Milch mehr liefern wollen, werde ich halt heute Abend wieder meinen Wein trinken müssen.

Armer Kerl. :heulsuse:

Frei-denker
29.05.2008, 18:00
Was vernuenftig bezahlt ist, bestimmt ausschliesslich der Weltmarkt. Wenn Du bereit bist fuer einheimische produkte mehr zu zahlen, so ist das Deine Sache, aber der Staat moege nicht die Allgemeinheit dazu zwingen hoehere Preise der Weltmarkt zu zahlen.

Nein, der Weltmarkt, wie jeder unregulierte Kapitalistenmarkt, fördert nur denjenigen, der die Arbeiter am asozialsten ausbeutet. Und solche Auswüchse sollten für uns nicht das Maß sein.

Auch das Plädieren für einen gesellschafts-dividierenden Opportunismus, der sich letztlich als negativer Bumerang wieder auf die Gesellschaft niederschlägt, ist unserem Land abträglich. Das ist genau diese Variante von Auspielen der Bevölkerung, die der Neoliberalismus hier mit anderen Produkten abzieht. Das Ergebnis ist Massenarbeitslosigkeit und Verarmung der Bevölkerung. Arbeitsplatzexport und Kapitalabfluß ins Ausland.

Den neoliberalen Mist, der hier in unserem Land schon soviel Schaden angerichtet hat, müssen wir nicht auch noch im Agrarbereich einführen.

klartext
29.05.2008, 18:01
Der Staat sind wir. Die Mehrheit der Bevölkerung ist offensichtlich der Meinung, daß wir uns eine eigene Landwirtschaft leisten sollten.

Die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung spielt in der Politik nur eine untergeordnete Rolle, bis kurz vor den Wahlen versteht sich. Sich darauf zu berufen, ist ein Witz.

Badener3000
29.05.2008, 18:03
In den 7 fetten Jahren wurde der Berufstand der Bauern in D in perverser Weise von der Wohlstandsgesellschaft verächtlich gemacht und ausgenützt als Billiglandarbeiter.

Mit dieser bisher nie dagewesenen Aktion, läutet er eine neue Zeit ein.

ochmensch
29.05.2008, 18:05
Ich finde es richtig, was die machen. Hoffentlich bringt´s was.

Fuchs
29.05.2008, 18:08
Sollte das nicht gesetzlich verboten werden?



die milch ist eigentum der bauern und somit gehts
niemanden etwas an, was sie damit tun.

klartext
29.05.2008, 18:09
In den 7 fetten Jahren wurde der Berufstand der Bauern in D in perverser Weise von der Wohlstandsgesellschaft verächtlich gemacht und ausgenützt als Billiglandarbeiter.

Mit dieser bisher nie dagewesenen Aktion, läutet er eine neue Zeit ein.

Alleine die EU zahlt jährlich 50 Milliarden EUR an die Bauern. Sollte das immer noch nicht genug sein ?
Wen ein Unternehmer, und genau das sind Bauern, ihre Produktion in den Orkus schütten - immer zu. Es ist ihr Eigentum, mit dem sie tun können, was sie wollen.
Dass ein zu grosses Angebot, das über der Nachfrage liegt, immer zu niedrigen Preisen führt, scheint beim Bauernverband noch nicht angekommen zu sein.
Weniger Miilchkühe = weniger Milch = höhere Preise, so einfach ist das.

Verrari
29.05.2008, 18:12
Wenn die Bauern keine Milch mehr liefern wollen, werde ich halt heute Abend wieder meinen Wein trinken müssen.

Eine mir sehr, sehr sympathische Antwort!! ;)

Frei-denker
29.05.2008, 18:13
Haben wir ja eigentlich nebenan bereits einen Thread drüber.


Und streiken dürfen sollen die Bauern genauso wie jeder andere Bürger - schade nur um die leckre Milch.

Verrari
29.05.2008, 18:16
Was vernuenftig bezahlt ist, bestimmt ausschliesslich der Weltmarkt. Wenn Du bereit bist fuer einheimische produkte mehr zu zahlen, so ist das Deine Sache, aber der Staat moege nicht die Allgemeinheit dazu zwingen hoehere Preise der Weltmarkt zu zahlen.

Das klingt für mich sehr plausibel.

Wo auch immer sich der Staat (voul dire: Regierungen) in den freien Markt eingemischt haben, gings anschließend nur noch bergab.
Bestes Beispiel waren/sind die dirigistischen Maßnahmen der sozialistischen Elite-Volkswirte aus dem Osten.

Felixhenn
29.05.2008, 18:17
Genau !

Und gehen in die Supermärkte um die Milchregale auszuräumen !

Im besten Fall wird sie dann den Automobilisten und Passanten verteilt, ansonsten zerstört.

Die Fischer machen gerade solche Aktionen !

:D :D :D

Wo ist so eine Fischeraktion? Verteilen die auch Austern?

Wenn die Bauern die Milch wegschütten oder verfüttern wollen, ist das deren gutes Recht. Die EU kann denen aber auch die Subventionen streichen, das wäre sogar sinnvoll. Dann verschütten die Bauern wenigstens ihr Eigentum und damit können die wohl machen was die wollen.

Verrari
29.05.2008, 18:18
Und streiken dürfen sollen die Bauern genauso wie jeder andere Bürger - schade nur um die leckre Milch.

Dann mach's halt wie Felixhenn und trinke Wein.
Wein schmeckt eh' besser! ;)

Felixhenn
29.05.2008, 18:21
Das klingt für mich sehr plausibel.

Wo auch immer sich der Staat (voul dire: Regierungen) in den freien Markt eingemischt haben, gings anschließend nur noch bergab.
Bestes Beispiel waren/sind die dirigistischen Maßnahmen der sozialistischen Elite-Volkswirte aus dem Osten.

Volle Zustimmung. Natürlich sollte es nationales Interesse sein, ein Minimum an Landwirtschaft zu erhalten und die muss dann wohl auch subventioniert werden. Aber europaweite Milchseen und Butterberge subventionieren ist Schwachsinn.

harlekina
29.05.2008, 18:22
Der Staat sind wir. Die Mehrheit der Bevölkerung ist offensichtlich der Meinung, daß wir uns eine eigene Landwirtschaft leisten sollten.

Das hat auch etwas damit zu tun, dass man größtenteils wissen will, was man auf dem Teller hat.

malnachdenken
29.05.2008, 18:37
Also ich kaufe immer Milch und Milchprodukte aus der Region und werde es auch weiter tun, wenn die Preise höher werden (die Preise sind im Grunde eh ein Witz).

Verrari
29.05.2008, 18:37
Der Staat sind wir.

Das ist das, was man versucht uns einzureden!
Probier doch mal was an diesem Staat zu ändern, und Du wirst ganz schnell merken WER dieses "WIR" in Wirklichkeit ist.

Badener3000
29.05.2008, 18:44
Alleine die EU zahlt jährlich 50 Milliarden EUR an die Bauern. Sollte das immer noch nicht genug sein ?
Wen ein Unternehmer, und genau das sind Bauern, ihre Produktion in den Orkus schütten - immer zu. Es ist ihr Eigentum, mit dem sie tun können, was sie wollen.
Dass ein zu grosses Angebot, das über der Nachfrage liegt, immer zu niedrigen Preisen führt, scheint beim Bauernverband noch nicht angekommen zu sein.
Weniger Miilchkühe = weniger Milch = höhere Preise, so einfach ist das.


Betrachtet man die Agrarpolitik und Landwirtschaft der letzten 50 Jahre kann man eine einfache Gleichung aufmachen:

höhere Subventionen = billigere Lebensmittel = schlechtere Renditen beim Bauern

niedere Subventionen = teurere Lebensmittel = höhere Renditen


Die Bauern wollen keine Subventionen, sie wollen gute Produktpreise.
DIe Aktion richtet sich gegen das Preisgedrücke, das von den Aldibrüdern ausgeht.

klartext
29.05.2008, 19:36
Betrachtet man die Agrarpolitik und Landwirtschaft der letzten 50 Jahre kann man eine einfache Gleichung aufmachen:

höhere Subventionen = billigere Lebensmittel = schlechtere Renditen beim Bauern

niedere Subventionen = teurere Lebensmittel = höhere Renditen


Die Bauern wollen keine Subventionen, sie wollen gute Produktpreise.
DIe Aktion richtet sich gegen das Preisgedrücke, das von den Aldibrüdern ausgeht.

Für 2/3 der Milch bestehen feste Lieferverträge zwischen Erzeuger und Abnehmer, diese Menge ist also von der Aktion nicht betroffen. Nur 1/3 geht an den spotmarkt und um die geht es hier nur.
Dass sich die Preise für Weizen und viele andere Produkte verdoppelt haben, stört die Bauern natürlich nicht. Da wird wiederum der Verbraucher kräftig zur Kasse gebeten.
Es ist ein grundsätzlicher Fehler, in diesen Markt staatlich einzugreifen. Man vehindert nur wirtschaftliche Hofgrössen, ein Fass ohne Boden.

FranzKonz
29.05.2008, 19:58
Das ist das, was man versucht uns einzureden!
Probier doch mal was an diesem Staat zu ändern, und Du wirst ganz schnell merken WER dieses "WIR" in Wirklichkeit ist.

Bei den Softwarepatenten hat es (vorläufig) funktioniert. Ich war recht ordentlich als Lobbyist in eigener Sache unterwegs, und viele andere auch.

Aber Du hast schon recht. Viel geht nicht.

Verrari
29.05.2008, 20:01
Bei den Softwarepatenten hat es (vorläufig) funktioniert. Ich war recht ordentlich als Lobbyist in eigener Sache unterwegs, und viele andere auch.

Meinen Glückwunsch!!! ;)

FranzKonz
29.05.2008, 20:28
Volle Zustimmung. Natürlich sollte es nationales Interesse sein, ein Minimum an Landwirtschaft zu erhalten und die muss dann wohl auch subventioniert werden. Aber europaweite Milchseen und Butterberge subventionieren ist Schwachsinn.

Ich habe es zwar schon mehrfach angemerkt, aber keiner reagiert darauf: Eine gewisse Überproduktion ist gewollt, weil dadurch Versorgungsengpässe durch saisonale / wetterbedingte Schwankungen vermieden werden.

Ist das wirklich so unvernünftig?

Verrari
29.05.2008, 20:35
Ich habe es zwar schon mehrfach angemerkt, aber keiner reagiert darauf: Eine gewisse Überproduktion ist gewollt, weil dadurch Versorgungsengpässe durch saisonale / wetterbedingte Schwankungen vermieden werden.

Ist das wirklich so unvernünftig?

Ja, da ich nicht wüsste, daß Kühe bei schlechtem Wetter weniger Milch geben als bei Sonnenschein.
Aber vielleicht weißt Du es besser?

FranzKonz
29.05.2008, 21:06
Ja, da ich nicht wüsste, daß Kühe bei schlechtem Wetter weniger Milch geben als bei Sonnenschein.
Aber vielleicht weißt Du es besser?


Die Molkereien hätten durch den Lieferstopp riesige Kosten, seien aber jahreszeitliche Schwankungen bis zu 30 Prozent gewohnt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/milchpreis18.html

Wobei ich meine Aussage nicht auf Milch und Milchprodukte beschränkt wissen wollte.

klartext
29.05.2008, 21:24
Ja, da ich nicht wüsste, daß Kühe bei schlechtem Wetter weniger Milch geben als bei Sonnenschein.
Aber vielleicht weißt Du es besser?

Hat nichts mit dem Wetter zu tun, sondern mit der Trächtigkeit von Kühen. die die Bauern gerne in bestimmte Jahreszeiten verlegen.

malnachdenken
29.05.2008, 21:33
Wieso schütten die die Milch weg? Kann man kein Milchpulver draus machen und für später aufheben?

laurin
29.05.2008, 21:35
Ich drücke allen streikenden Milchbauern alle mir zur Verfügung stehenden Daumen, daß ihr Kampf nicht umsonst ist, daß sie nicht nur durchsetzen können, daß sie kostendeckend arbeiten, sondern daß sie für ihr hochwertiges Produkt, für die viele Arbeit, angemessen honoriert werden und noch einen verdienten schönen Gewinn haben.

Ich selbst habe mit Landwirtschaft (leider) gar nichts zu tun, aber ich hasse es, wenn Fleiß, Einsatz, Tüchtigkeit, nicht angemessen bezahlt wird und stattdessen Faulheit und Dummheit honoriert wird.

Hoffentlich können sie durchhalten, die Jungs.

Laurin

laurin
29.05.2008, 21:47
Ich lebe ja im Saarland, und zwar in einem kleinen Dorf.
Als ich ein kleines Kind war, da war mein Heimatort ein Bauerndorf. Lauter kleine Betriebe mit ein paar Milchkühen, dazu ein paar Schweinchen- und fertig war der Familienbetrieb.
Schon in den Siebzigern begann ja dann das große Aussterben all dieser kleinen Betriebe, wer danach noch als Bauer überleben wollte - der brauchte einen Großbetrieb und die Spezialisierung auf Milchvieh, Geflügel oder Schweinehaltung. Was sich da am Anfang noch am Markt halten konnte- das ist auch längst verschwunden, statt dieser Betriebe halten nur noch ein paar Riesenunternehmen die Stellung. Die Landwirtschaft ist ja regelrecht industrialisiert worden. Wenn heute ein Traktor oder eine Mähmaschine durch die Straßen fährt, dann sind das Höllenmaschinen, die einem mit ihren Ausmaßen schon fast angst machen können.
Von der Massentierhaltung, die ja eigentlich reine Tierquälerei ist, brauch ich sicher nicht zu reden. Schon vor vielen Jahren hat mir mal ein Bauer erzählt, dass er für eine Schwein abzüglich aller Haltungs- und Fütterungskosten etwa 10 DM verdient - ich denke mal, inzwischen ist der Gewinn noch mehr gesunken.
In den 60ern haben meine Großeltern auch an Nachbarn Milch verkauft, damals schon hat 1 Liter Milch eine DM gekostet, wie teuer ist sie heute? Ich glaube, 65 Cent. Aber im Kühlregal des Supermarktes.

Höllenmaschinen? Das ist modernste Agrar-Technologie. Ich bin einfach fasziniert von den Dingern. Was so ein Mähdrescher kostet, davon wollen wir mal gar nicht reden. Den hat ja auch nicht jeder Bauer. Aber von einem Fuhrpark eines gut sortierten Landwirts kann jeder Ferrari-Besitzer nur träumen. Ein moderner Schlepper für schlappe 90.000 Euro. Autos sind billig dagegen.
Ich bin absolut stolz auf unsere deutschen Bauern.

Laurin

Felixhenn
29.05.2008, 21:48
Ich habe es zwar schon mehrfach angemerkt, aber keiner reagiert darauf: Eine gewisse Überproduktion ist gewollt, weil dadurch Versorgungsengpässe durch saisonale / wetterbedingte Schwankungen vermieden werden.

Ist das wirklich so unvernünftig?

Wenn es bei „ein wenig“ Überproduktion bliebe. Ich selbst habe miterlebt, wo Gemüse von Bauern in der Genossenschaft abgeliefert, die bezahlt, das Gemüse gleich am Ausgang auf Bahnwaggons gekippt und vernichtet wurde. Dabei wird den Bauern Kunstdünger aufgezwungen der hauptsächlich aus Nitrat besteht und die Pflanze süchtig nach Wasser macht. Ich weiß nicht wie das heutzutage ist, aber früher bestand der in Supermarkt gekaufte Salat meistens aus Wasser, das hätte man auch billiger haben können. Meist habe ich zuhause biologisch angebaut, da schmeckte man sofort den Unterschied. Heute kann man zum Glück im Bioladen kaufen.

Ich wäre dafür, die Lebensmittel teurer zu machen, die Bauern ohne Subventionen produzieren zu lassen und auf dem Weltmarkt dazu zu kaufen. Biologischen Anbau fördern bzw. unsinnige Düngemittel entsprechend besteuern. Da hätten wir alle was davon.

Man glaubt auch gar nicht, in welche Hände man sich manchmal begibt, wenn man einfach so im Supermarkt einkauft. Wer will sich darauf verlassen, dass der spanische oder südafrikanische Farmer seine Tafeltrauben nicht noch ein paar Tage vor der Ernte gespritzt hat? Man sollte sich mal die Giftküche eines Bauern anschauen, da ist eine Müllhalde für Sondermüll das reinste Sanatorium.

Verrari
29.05.2008, 21:50
I... aber ich hasse es, wenn Fleiß, Einsatz, Tüchtigkeit, nicht angemessen bezahlt wird und stattdessen Faulheit und Dummheit honoriert wird.


Dieser Aussage möchte ich in vollem Umfang zustimmen!!!!

laurin
29.05.2008, 21:59
Dieser Aussage möchte ich in vollem Umfang zustimmen!!!!

Ja, Verrari, in diesem Staat (und in anderen wohl auch) werden nur noch diejenigen, die was leisten, geschröpft bis zum Geht-nicht-mehr. Bei dem, was wir abdrücken, müßten unsere Schulen, unsere Straßen, Turnhallen, Freibäder, tipp-topp aussehen.

Laurin

Verrari
29.05.2008, 22:02
Ja, Verrari, in diesem Staat (und in anderen wohl auch) werden nur noch diejenigen, die was leisten, geschröpft bis zum Geht-nicht-mehr. Bei dem, was wir abdrücken, müßten unsere Schulen, unsere Straßen, Turnhallen, Freibäder, tipp-topp aussehen.

Laurin

Du und ich, wir wissen schon wofür unsere Steuern und sozialistischen Abgaben vorzugsweise ausgegeben werden. X(

FranzKonz
29.05.2008, 22:05
Wenn es bei „ein wenig“ Überproduktion bliebe. Ich selbst habe miterlebt, wo Gemüse von Bauern in der Genossenschaft abgeliefert, die bezahlt, das Gemüse gleich am Ausgang auf Bahnwaggons gekippt und vernichtet wurde. Dabei wird den Bauern Kunstdünger aufgezwungen der hauptsächlich aus Nitrat besteht und die Pflanze süchtig nach Wasser macht. Ich weiß nicht wie das heutzutage ist, aber früher bestand der in Supermarkt gekaufte Salat meistens aus Wasser, das hätte man auch billiger haben können. Meist habe ich zuhause biologisch angebaut, da schmeckte man sofort den Unterschied. Heute kann man zum Glück im Bioladen kaufen.

Ich wäre dafür, die Lebensmittel teurer zu machen, die Bauern ohne Subventionen produzieren zu lassen und auf dem Weltmarkt dazu zu kaufen. Biologischen Anbau fördern bzw. unsinnige Düngemittel entsprechend besteuern. Da hätten wir alle was davon.

Man glaubt auch gar nicht, in welche Hände man sich manchmal begibt, wenn man einfach so im Supermarkt einkauft. Wer will sich darauf verlassen, dass der spanische oder südafrikanische Farmer seine Tafeltrauben nicht noch ein paar Tage vor der Ernte gespritzt hat? Man sollte sich mal die Giftküche eines Bauern anschauen, da ist eine Müllhalde für Sondermüll das reinste Sanatorium.

Da ist auch etwas dran. Nicht alles was gut gemeint ist, führt auch zu einem vernünftigen Ergebnis. Aber im Gegensatz zu meinen Eltern, die noch aus Not Brennnesseln und ähnliches Zeug mampften, hatte ich das noch nicht nötig. Und das empfinde ich als durchaus angenehm.

Felixhenn
29.05.2008, 22:10
Da ist auch etwas dran. Nicht alles was gut gemeint ist, führt auch zu einem vernünftigen Ergebnis. Aber im Gegensatz zu meinen Eltern, die noch aus Not Brennnesseln und ähnliches Zeug mampften, hatte ich das noch nicht nötig. Und das empfinde ich als durchaus angenehm.

Nebenbei, Löwenzahn und Brennnesseln haben sehr viele Vitamine und können, richtig zubereitet, sehr schmackhaft sein. Aber natürlich habe ich den Sinn verstanden. „Aus Not“.

laurin
29.05.2008, 22:22
Du und ich, wir wissen schon wofür unsere Steuern und sozialistischen Abgaben vorzugsweise ausgegeben werden. X(

Es ist mir sattsam bekannt. Wir regen uns aber schon seit Jahren darüber auf, ohne daß unsere Politiker merken, daß das Volk am Kochen ist. Ich bin wirklich mal gespannt, wann sich das hier ändert, daß dieses Politikergesocks sich mal dazu entschließt, endlich das Geld (unser Geld) für Deutsche und für deutsche Interessen auszugeben. Und dann bin ich noch gespannt, wie lange sich die Deutschen das noch gefallen lassen wollen.

Gute Nacht, Verrari!:nacht:

dZUG
30.05.2008, 01:48
Wenn es bei „ein wenig“ Überproduktion bliebe. Ich selbst habe miterlebt, wo Gemüse von Bauern in der Genossenschaft abgeliefert, die bezahlt, das Gemüse gleich am Ausgang auf Bahnwaggons gekippt und vernichtet wurde. Dabei wird den Bauern Kunstdünger aufgezwungen der hauptsächlich aus Nitrat besteht und die Pflanze süchtig nach Wasser macht. Ich weiß nicht wie das heutzutage ist, aber früher bestand der in Supermarkt gekaufte Salat meistens aus Wasser, das hätte man auch billiger haben können. Meist habe ich zuhause biologisch angebaut, da schmeckte man sofort den Unterschied. Heute kann man zum Glück im Bioladen kaufen.

Ich wäre dafür, die Lebensmittel teurer zu machen, die Bauern ohne Subventionen produzieren zu lassen und auf dem Weltmarkt dazu zu kaufen. Biologischen Anbau fördern bzw. unsinnige Düngemittel entsprechend besteuern. Da hätten wir alle was davon.

Man glaubt auch gar nicht, in welche Hände man sich manchmal begibt, wenn man einfach so im Supermarkt einkauft. Wer will sich darauf verlassen, dass der spanische oder südafrikanische Farmer seine Tafeltrauben nicht noch ein paar Tage vor der Ernte gespritzt hat? Man sollte sich mal die Giftküche eines Bauern anschauen, da ist eine Müllhalde für Sondermüll das reinste Sanatorium.

Wir haben auch einen Biobauern gehabt (im Nachbardorf), der hat den Hof übernommen und ist aus Bayern zu gezogen. Dem sein Bioacker hat was gleich gesehen :D
Wundervolle Mohnblumen sind dort gewachsen und man hat es echt gesehen das der halbe Acker mit Unkraut bedeckt war und die Halm sehr lang waren und zum Schluß vor der Ernte war das ganze Feld platt.

Wir spritzen sogar Halmverkürzer, damit eben die Halm vor der Ernte nicht vom Wind geknickt werden und der Pilz rein geht.
PS: Soja wird auch dazu gekauft und Kraftfutter mit einer speziellen Vitaminmischung. Bio ist ein feine Sache...
Der Biobauer hatte auch 2 riesige Glashäuser gebaut und hat unmengen Tomaten auf dem Markt in Ulm verkauft. Dadrauf konnte man schon ein wenig neidisch werden.

Freikorps
30.05.2008, 05:53
Also ich kaufe immer Milch und Milchprodukte aus der Region und werde es auch weiter tun, wenn die Preise höher werden (die Preise sind im Grunde eh ein Witz).

Du kannst dir da aber nie sicher sein, außer du holst die Milch direkt vor Ort selbst beim Bauern. Ich habe z.B. immer die H-Mlich der Fa. Bauer gekauft, die ihren Stammsitz in Wasserburg am Inn, Bayern hat und ebenfalls gedacht, daß ich damit ein Produkt aus der Region kaufe, bis ich gehört habe, daß die Fa. Bauer schon seit langem sämtliche H-Produkte aus einem Werk in Norddeutschland bezieht und nur in der Bauer-Verpackung vermarktet.

Bei den meisten anderen Großmolkereien sieht es nicht anders aus!

harlekina
30.05.2008, 06:05
Wieso schütten die die Milch weg? Kann man kein Milchpulver draus machen und für später aufheben?

Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass so etwas auch der Milchhof macht.

harlekina
30.05.2008, 06:06
Höllenmaschinen? Das ist modernste Agrar-Technologie. Ich bin einfach fasziniert von den Dingern. Was so ein Mähdrescher kostet, davon wollen wir mal gar nicht reden. Den hat ja auch nicht jeder Bauer. Aber von einem Fuhrpark eines gut sortierten Landwirts kann jeder Ferrari-Besitzer nur träumen. Ein moderner Schlepper für schlappe 90.000 Euro. Autos sind billig dagegen.
Ich bin absolut stolz auf unsere deutschen Bauern.

Laurin
Da hast du allerdings recht.
Frag mal, was passiert, wenn die Maschinen in die Jahre kommen und häufiger Reparaturen brauchen. Gewisse Marken sind anfällig dafür.

Freikorps
30.05.2008, 06:15
Die Getreidepreise haben sich in den vergangenen 2 Jahren annähernd verdoppelt, was vielen Bauern natürlich zugute kommt. Von daher denke ich daß der Leidensdruck nicht mehr so groß ist, daß man jetzt auf diese Art und Weise höhere Preise erzielen muß!
Letztendlich werden die großen Handelsketten wie bereits angekündigt und heute schon in kleinerem Umfang Praxis, ihre Milch aus Polen, der Ukraine und anderen Staaten im Osten holen. Müller Milch wird seine Produktionstätten aus den Neuen Bundesländern dorthin verlagern, im Endeffekt entsteht dadurch also wieder neue Arbeitslosigkeit und weiterer Preisdruck.

harlekina
30.05.2008, 06:18
Da ist auch etwas dran. Nicht alles was gut gemeint ist, führt auch zu einem vernünftigen Ergebnis. Aber im Gegensatz zu meinen Eltern, die noch aus Not Brennnesseln und ähnliches Zeug mampften, hatte ich das noch nicht nötig. Und das empfinde ich als durchaus angenehm.

Da ist etwas dran. Mein Vater überlebte seine Gefangenschaft nur mit Brennesseln.

Frei-denker
30.05.2008, 06:34
Wieso schütten die die Milch weg? Kann man kein Milchpulver draus machen und für später aufheben?

Das Milchpulver kann nur eine Molkerei herstellen, aber die wird ja gerade bestreikt, weil die die jüngste Erhöhung des Milchpreises kaum an den Bauern weitergab, sondern sie sich als Gewinn einsackte.

Und der Bauer selber kann die Milch nicht lagern. Die wird ihm schlecht.

Freikorps
30.05.2008, 06:39
Das Milchpulver kann nur eine Molkerei herstellen, aber die wird ja gerade bestreikt, weil die die jüngste Erhöhung des Milchpreises kaum an den Bauern weitergab, sondern sie sich als Gewinn einsackte.

Und der Bauer selber kann die Milch nicht lagern. Die wird ihm schlecht.

Um genau zu sein gibt es nur noch 2 Molkereien in Deutschland, die in nennenswertem Umfang Milchpulver herstellen, Nordmilch und Meggle, die anderen Molkereien haben ihre Kapazitäten weitestgehend abgebaut.

Frei-denker
30.05.2008, 06:48
Um genau zu sein gibt es nur noch 2 Molkereien in Deutschland, die in nennenswertem Umfang Milchpulver herstellen, Nordmilch und Meggle, die anderen Molkereien haben ihre Kapazitäten weitestgehend abgebaut.

Ahso, also annähernd Monopolstrukturen. Kein Wunder, dass da Sauereien laufen.

melamarcia75
30.05.2008, 08:38
Soll sich jeamnd einen anderen Job suchen - wo ist das Problem?

Ohne ein Agrarromantiker sein zu wollen, die landwirtschaft und die kultur des Ruralen einfach so wegzudenken, ist schade

Bei all der Moderne sollte man doch zumindest ein Teil dieser erhalten

Quo vadis
30.05.2008, 08:50
Subventionierte und verhätschelte Bauern wollen die Gesetze der Marktwirtschaft außer Kraft setzen.Heute erpressen uns die Milchbauern, morgen die Schweinzezüchter, übermorgen springen Obstanbauer auf den Zug auf usw......

Wohl dem, welche Branche zur Durchsetzung ihrer Wünsche die Öffentlichkeit erpressen kann.

Rheinlaender
30.05.2008, 08:51
Ohne ein Agrarromantiker sein zu wollen, die landwirtschaft und die kultur des Ruralen einfach so wegzudenken, ist schade

Bei all der Moderne sollte man doch zumindest ein Teil dieser erhalten

Wozu? Die Welt als Museeum?

Frei-denker
30.05.2008, 09:04
Subventionierte und verhätschelte Bauern wollen die Gesetze der Marktwirtschaft außer Kraft setzen.Heute erpressen uns die Milchbauern, morgen die Schweinzezüchter, übermorgen springen Obstanbauer auf den Zug auf usw......

Wohl dem, welche Branche zur Durchsetzung ihrer Wünsche die Öffentlichkeit erpressen kann.

Das die Alternative zur angemessenen Bezahlung hart arbeitender Bauern die Verlagerung der Arbeitsplätze nach Übersee ist, ist dir aber schon klar?

Rheinlaender
30.05.2008, 09:17
Das die Alternative zur angemessenen Bezahlung hart arbeitender Bauern die Verlagerung der Arbeitsplätze nach Übersee ist, ist dir aber schon klar?

Die angemessene Bezahlung ist des Weltmarkes - sonst keine. Alles andere ist ein Raub am Verbraucher!

Wie gesagt: Zahle Du soviel fuer Nahrungsmittel wie Du lustig bist, aber verlange dis von niemand anderen!

dZUG
30.05.2008, 09:28
Die angemessene Bezahlung ist des Weltmarkes - sonst keine. Alles andere ist ein Raub am Verbraucher!

Wie gesagt: Zahle Du soviel fuer Nahrungsmittel wie Du lustig bist, aber verlange dis von niemand anderen!

Schwätz kein Mist, sonst komm ich durch den Drath geflutscht germane

Quo vadis
30.05.2008, 09:37
Das die Alternative zur angemessenen Bezahlung hart arbeitender Bauern die Verlagerung der Arbeitsplätze nach Übersee ist, ist dir aber schon klar?

Gibts in Übersee die EU Subventionen? Zudem kann die Antwort auf immer höher steigende Preise, nicht immer höhere Löhne sein, zumal nur in privilegierten Branchen mit Erpressungsfaktor oder Beamtenbonus durchsetzbar, während an der breiten Basis die Schlangen an den Tafeln immer länger werden......

Ich habe kein Problem damit, wenn der Kapitalismus kollabiert, aber ihn künstlich über die immer schneller drehende Spirale Preisexplosion bei nur in privilegierten Branchen steigenden Löhnen zu verlängern, kann auch nicht der Sinn der Sache sein.......

dZUG
30.05.2008, 09:41
Die angemessene Bezahlung ist des Weltmarkes - sonst keine. Alles andere ist ein Raub am Verbraucher!

Wie gesagt: Zahle Du soviel fuer Nahrungsmittel wie Du lustig bist, aber verlange dis von niemand anderen!

Dich sollte man an der Tower-Bridge aufhängen, mit den Füßen nach oben.
Du behauptest das ein Bauer stiehlt?
Jetzt reicht es langsam mit dir du "Internationaler Nazi" :D

malnachdenken
30.05.2008, 09:43
Dich sollte man an der Tower-Bridge aufhängen, mit den Füßen nach oben.
Du behauptest das ein Bauer stiehlt?
Jetzt reicht es langsam mit dir du "Internationaler Nazi" :D

Kannst Du auch was anderes, als pöbeln?

Rheinlaender
30.05.2008, 09:45
Dich sollte man an der Tower-Bridge aufhängen, mit den Füßen nach oben.
Du behauptest das ein Bauer stiehlt?

Hier stiehlt die EU - dadurch, dass sie die Preise fuer Nahrungsmittel kuenstlich hoch haelt, Mrd.-Betraege jedes Jahr fuer Agrarsubventionen und Exportsubventionen verschleudert und den Verbraucher als Kunden und als Steuerzahler ausnimmt fuer die Erhaltung von unwirtschaftlicher Produktion.

Die Produktion von Nahrungsmittel ist ein Industrie wie jede andere auch und hat kein Recht auf eine Sonderbehandlung - Freier Markt und freier Handel!

dZUG
30.05.2008, 09:52
Hier stiehlt die EU - dadurch, dass sie die Preise fuer Nahrungsmittel kuenstlich hoch haelt, Mrd.-Betraege jedes Jahr fuer Agrarsubventionen und Exportsubventionen verschleudert und den Verbraucher als Kunden und als Steuerzahler ausnimmt fuer die Erhaltung von unwirtschaftlicher Produktion.

Die Produktion von Nahrungsmittel ist ein Industrie wie jede andere auch und hat kein Recht auf eine Sonderbehandlung - Freier Markt und freier Handel!

Du bist ja wohl zu lange vor dem Computer, wenn wir könnten würden wir den Weltmarktpreis locker und lässig unterbieten und alle anderen Bauern auf der Welt platt machen. Da wir das Glück haben zu mindest in Südwest-Deutschland
einen sehr fruchtbaren Boden zu haben. Kann man das den Afrikanern antun :D

Die sollen ihren eigenen Scheiß anbauen dann braucht man auch keine Lebensmittel in der Welt herum karren.

Freier Markt .... hahaha .... Komonwelf oder was, oder wie im alten Rom das funktioniert nicht.

Frei-denker
30.05.2008, 09:55
Gibts in Übersee die EU Subventionen? Zudem kann die Antwort auf immer höher steigende Preise, nicht immer höhere Löhne sein, zumal nur in privilegierten Branchen mit Erpressungsfaktor oder Beamtenbonus durchsetzbar, während an der breiten Basis die Schlangen an den Tafeln immer länger werden......

Ich habe kein Problem damit, wenn der Kapitalismus kollabiert, aber ihn künstlich über die immer schneller drehende Spirale Preisexplosion bei nur in privilegierten Branchen steigenden Löhnen zu verlängern, kann auch nicht der Sinn der Sache sein.......

In Übersee (z.B. Brasilien) gibt es, wie ich bereits schrieb, hemmungslose Ausbeuterei durch Großgrundbesitzer.

Willst du angemessene Bezahlung hart arbeitender deutscher Bauern zugunsten dieses Raubtierkapitalismusses auf dem Weltmarkt abschaffen?

Und das Geld, was dann unser Land verläßt, senkt die Binnennachfrage, kostet somit weitere Arbeitsplätze. Die Bauern kosten wiederum Hartz4, so dass die Importmilch auch nicht billiger ist.

Und unsere Milchbauern verdienen nicht zuviel. Von "privilegiert" kann man da nicht sprechen. Abnahmepreise von Milch, die unterhalb der Herstellungskosten liegen sind Abzocke - keine privilegierte Branche.

Wir sollten nicht den Fehler machen, um eines Opportunismus und einer scheinbaren temporären Preissenkung willen die Solidarität mit unseren Mitbürgern aufkündigen. Wenn sich ein Volk durch internationalen Kapitalismus gegeneindander ausspielen läßt, verarmt es. In anderen Branchen läuft das bereits.

malnachdenken
30.05.2008, 09:56
Du bist ja wohl zu lange vor dem Computer, wenn wir könnten würden wir den Weltmarktpreis locker und lässig unterbieten und alle anderen Bauern auf der Welt platt machen.


Ach deshalb wohl auch die Subventionen... :rolleyes:

dZUG
30.05.2008, 10:09
Ach deshalb wohl auch die Subventionen... :rolleyes:

Da hängt noch viel mehr Arbeitsplätze und Inovationen dran wie ihr denkt.
Die ganze Futtermittelindustrie BASF BAYER alle verdienen mit und wollen ihre Dünge und Spritzmittel verkaufen, von der Pharmazie möchte ich erst gar nicht sprechen. Das freie Markt geschwafel ist reiner Mist.
Frei-denker hat recht, der Grund warum es in Süddeutschland so gut läuft ist der
das so ziemlich alles Familienbetriebe sind und diese einen bezug zu den Leuten haben. Nicht so wie die Inernationel-Krüppel die nur nach der Kohle schauen.
Menschen muss man zufrieden halten, da leben sie glücklicher und sind produktiv.
Den Reihnländer sollte man nach China schicken, dort kann er sich als Wanderarbeiter ausbeuten lasse. germane

malnachdenken
30.05.2008, 10:17
Da hängt noch viel mehr Arbeitsplätze und Inovationen dran wie ihr denkt.
Die ganze Futtermittelindustrie BASF BAYER alle verdienen mit und wollen ihre Dünge und Spritzmittel verkaufen, von der Pharmazie möchte ich erst gar nicht sprechen. Das freie Markt geschwafel ist reiner Mist.
Frei-denker hat recht, der Grund warum es in Süddeutschland so gut läuft ist der
das so ziemlich alles Familienbetriebe sind und diese einen bezug zu den Leuten haben. Nicht so wie die Inernationel-Krüppel die nur nach der Kohle schauen.
Menschen muss man zufrieden halten, da leben sie glücklicher und sind produktiv.


Und warum sollten wir dann doppelt dafür bezahlen? Weg mit den Subventionen und die Preise werden sich dann anpassen. Und dann ist immernoch Platz für Innovationen.



Den Reihnländer sollte man nach China schicken, dort kann er sich als Wanderarbeiter ausbeuten lasse. germane

Nur weil er für einen freien Markt ist? Mit Ausbeuterei hat das in erster Linie nichts zu tun, wenn es richtig gemacht wird.

Rheinlaender
30.05.2008, 10:20
Da hängt noch viel mehr Arbeitsplätze und Inovationen dran wie ihr denkt.
Die ganze Futtermittelindustrie BASF BAYER alle verdienen mit und wollen ihre Dünge und Spritzmittel verkaufen, von der Pharmazie möchte ich erst gar nicht sprechen. Das freie Markt geschwafel ist reiner Mist.

Das ist alles kein Argument gegen einen freien Markt - wenn BASF &Co. schlechter absetzen, was interssiert das den Staat? Es darf nicht Aufgabe des Staates sein in die Industrie oder sonst einzugreifen, es sei denn Monopole oder Kartelle bilden sich.


Frei-denker hat recht, der Grund warum es in Süddeutschland so gut läuft ist der
das so ziemlich alles Familienbetriebe sind und diese einen bezug zu den Leuten haben. Nicht so wie die Inernationel-Krüppel die nur nach der Kohle schauen.

Das laeuft gut, weil wir alle fuer diesen Unsinn bezahlen - wenn sich ein betrieb nicht rechnet auf freien Markt, dann muss er dicht gemacht werden.


Menschen muss man zufrieden halten, da leben sie glücklicher und sind produktiv.

Das ist Unsinn - zufriedene Menschen sind nicht produktiv, weil sie mit dem Erreichten zufrieden sind und nicht die Verhaeltnisse veraendern wollen: Sagnation und Stabiltaet ist das Gefaehrlichste fuer eine Volkswirtschaft. Sie muss sich statt dessen staendig umwaelzen, alte Industrie abstossen und neue Maerkte suchen.

Die Welt ist kein Museum.

dZUG
30.05.2008, 10:22
Hoffentlich stellen die Bauern ihre arbeit ein.
Wißt ihr eigentlich wieviel ein Mähdrescher kostet?
Und wieviele gebraucht werden um die Ernte innerhalb einer Woche einzufahren.

700.000Euro kostet er ein neuer Traktor 70.000Euro da ist der Stall hingegen noch billig. Wenn ihr so wollt helfen wir uns selber mit der Subvention. :))
Ihr müsst das mal zu Ende denken und keine Wunschträume äußern :))

Rheinlaender
30.05.2008, 10:25
Hoffentlich stellen die Bauern ihre arbeit ein.
Wißt ihr eigentlich wieviel ein Mähdrescher kostet?
Und wieviele gebraucht werden um die Ernte innerhalb einer Woche einzufahren.

Zur Beschaffung von Kapital wurde, wie schon einmal von mir hier erwaehnt, eine tolle Erfindung im 16. Jahrundert gemacht: Die Boerse und die Aktiengesellschaft.

Warum sollte sollte die Produktion von Nahrungsmitteln nicht genauso gut grossindustriell erfolgen von Kapitalgesellschaften - Automobile, Computer und so ziemlich alle anderen Gueter werden auch so produziert.

dZUG
30.05.2008, 10:31
Zur Beschaffung von Kapital wurde, wie schon einmal von mir hier erwaehnt, eine tolle Erfindung im 16. Jahrundert gemacht: Die Boerse und die Aktiengesellschaft.

Warum sollte sollte die Produktion von Nahrungsmitteln nicht genauso gut grossindustriell erfolgen von Kapitalgesellschaften - Automobile, Computer und so ziemlich alle anderen Gueter werden auch so produziert.

Schulden machen dafür, dass ihr was zum Fressen habt, ihr könnt uns mal kreuzweise. Unser Grundbuch ist schuldenfrei.
GELD stinkt gewaltig @Reihnlaender, kein Mensch weiß woher es kommt und es sind nur Null. Die darüber entscheiden ob du ein Arsch oder ZinsesZins-Mensch bist. Die Landwirte ausbeuten geht nicht... gib es auf, damit Schaden sich alle nur. :))

Rheinlaender
30.05.2008, 11:06
Und warum sollten wir dann doppelt dafür bezahlen? Weg mit den Subventionen und die Preise werden sich dann anpassen. Und dann ist immernoch Platz für Innovationen.

Es wird eher Innovationen geben, da der Preisdurck viel hoeher ist und so Landwirte auf effektivere Produrktionsmethoden finden muessen.

Quo vadis
30.05.2008, 11:42
In Übersee (z.B. Brasilien) gibt es, wie ich bereits schrieb, hemmungslose Ausbeuterei durch Großgrundbesitzer.

Willst du angemessene Bezahlung hart arbeitender deutscher Bauern zugunsten dieses Raubtierkapitalismusses auf dem Weltmarkt abschaffen?

Und das Geld, was dann unser Land verläßt, senkt die Binnennachfrage, kostet somit weitere Arbeitsplätze. Die Bauern kosten wiederum Hartz4, so dass die Importmilch auch nicht billiger ist.

Und unsere Milchbauern verdienen nicht zuviel. Von "privilegiert" kann man da nicht sprechen. Abnahmepreise von Milch, die unterhalb der Herstellungskosten liegen sind Abzocke - keine privilegierte Branche.

Wir sollten nicht den Fehler machen, um eines Opportunismus und einer scheinbaren temporären Preissenkung willen die Solidarität mit unseren Mitbürgern aufkündigen. Wenn sich ein Volk durch internationalen Kapitalismus gegeneindander ausspielen läßt, verarmt es. In anderen Branchen läuft das bereits.

Was haben wir denn? Ein Hochpreisland wo als einziges Gegensteuern immer höhere Lohnforderungen gegenüberstehen.Dem Zugfahrer reichen 2500 EUR nicht, dem Müllfahrer soundsoviel nicht, dem Stahlocher soundsoviel nicht usw.
Du redest immer von Solidarität und dabei boxt jeder AN dich nur innerhalb seiner Branche seine Forderungen durch.Das große Ganze interessiert kein Aas.Ich möchte nicht in einem Hochpreisland leben, wo die einzige Legitimation für meinen Lohn, mein Erpressungspotential gegenüber der Gesellschaft ist.Wo ist der Unterschied zu Heuschrecken, Managerraffkes, wenn AN einer Branche nur durch Erpressung der Gesellschaft als quasi Einzelkämpfer, für sich das Lohnoptimum rausholen wollen? Warum wird nicht dem Staat als Preistreiber und Armmacher No. 1 per allesdurchziehendem Generalstreik die Pistole auf die Brust gesetzt? Stattdessen hat der Bauer nichts anderes im Sinn, als der alleinerziehenden Mutter 70 Cent pro Liter Milch madig zu reden und als "nicht angemessen" hinzustellen......

Bieleboh
30.05.2008, 11:50
Das ist doch ein guter Zweitpunkt ganz mit dem Milchkosum aufzuhören.

www.milchlos.de

Frei-denker
30.05.2008, 11:53
Was haben wir denn? Ein Hochpreisland wo als einziges Gegensteuern immer höhere Lohnforderungen gegenüberstehen.Dem Zugfahrer reichen 2500 EUR nicht, dem Müllfahrer soundsoviel nicht, dem Stahlocher soundsoviel nicht usw.
Du redest immer von Solidarität und dabei boxt jeder AN dich nur innerhalb seiner Branche seine Forderungen durch.Das große Ganze interessiert kein Aas.Ich möchte nicht in einem Hochpreisland leben, wo die einzige Legitimation für meinen Lohn, mein Erpressungspotential gegenüber der Gesellschaft ist.Wo ist der Unterschied zu Heuschrecken, Managerraffkes, wenn AN einer Branche nur durch Erpressung der Gesellschaft als quasi Einzelkämpfer, für sich das Lohnoptimum rausholen wollen? Warum wird nicht dem Staat als Preistreiber und Armmacher No. 1 per allesdurchziehendem Generalstreik die Pistole auf die Brust gesetzt? Stattdessen hat der Bauer nichts anderes im Sinn, als der alleinerziehenden Mutter 70 Cent pro Liter Milch madig zu reden und als "nicht angemessen" hinzustellen......

Naja, Milch kann man nunmal nicht unterhalb des Herstellungspreises herstellen. Da muß man dem Bauer mehr Geld geben. Mit Heuschrecken kann man das ja nicht vergleichen.

Die Heuschrecken sitzen bei der Molkerei und dem Handel. Die nehmen zwar jüngst vom Verbraucher mehr Geld für Milch - geben aber praktisch nüscht an den Bauer weiter. Milchpreiserhöhung als Profitsteigerung. Nur der Erzeuger darbt. Das kanns nicht sein.

Es geht also nicht um eine Erhöhung des Verkaufspreises im Laden, sondern um ein Gesetz, dass die Mehreinnahme der Molkerei durch den erhöhten Milchpreis an den Bauer weiterleitet.

Bauer und Bürger werden abgezockt - von der Molkerei.

Quo vadis
30.05.2008, 12:03
Und unsere Milchbauern verdienen nicht zuviel. Von "privilegiert" kann man da nicht sprechen. Abnahmepreise von Milch, die unterhalb der Herstellungskosten liegen sind Abzocke - keine privilegierte Branche.



Woher willst du wissen, wie Hoch die Herstellungskosten wirklich sind? Gras auf der Weide wächst umsonst, an Wasser kommen die Bauern günstig ran.Milch wird vom Hof abgeholt, die Kuh kann verwurstet werden wenn der Sack nicht mehr voll ist etc, etc.
Lustig finde ich das bei Jäger z.b. Ein Tier, was die Natur hat kostenlos wachsen lassen, wird geschossen und dann teuer an Restaurants verhökert.

Quo vadis
30.05.2008, 12:07
Naja, Milch kann man nunmal nicht unterhalb des Herstellungspreises herstellen. Da muß man dem Bauer mehr Geld geben. Mit Heuschrecken kann man das ja nicht vergleichen.

Die Heuschrecken sitzen bei der Molkerei und dem Handel. Die nehmen zwar jüngst vom Verbraucher mehr Geld für Milch - geben aber praktisch nüscht an den Bauer weiter. Milchpreiserhöhung als Profitsteigerung. Nur der Erzeuger darbt. Das kanns nicht sein.

Es geht also nicht um eine Erhöhung des Verkaufspreises im Laden, sondern um ein Gesetz, dass die Mehreinnahme der Molkerei durch den erhöhten Milchpreis an den Bauer weiterleitet.

Bauer und Bürger werden abgezockt - von der Molkerei.

Meines Wissens nach haben aber die Bauern getobt, als Molkereien und Handel wieder einen günstigeren Endverbraucherpreis durchgesetzt haben.Daher wird ja jetzt letztlich die Milch skrupellos weggeschüttet.Der Bauer ist also letztlich nur an einem dauerhaften maximalen Hochpreis für den Endverbraucher interessiert--möglichst hoher Fixpreis, Subentionskoller sozusagen........

FranzKonz
30.05.2008, 12:09
Hier stiehlt die EU - dadurch, dass sie die Preise fuer Nahrungsmittel kuenstlich hoch haelt, Mrd.-Betraege jedes Jahr fuer Agrarsubventionen und Exportsubventionen verschleudert und den Verbraucher als Kunden und als Steuerzahler ausnimmt fuer die Erhaltung von unwirtschaftlicher Produktion.

Die Produktion von Nahrungsmittel ist ein Industrie wie jede andere auch und hat kein Recht auf eine Sonderbehandlung - Freier Markt und freier Handel!

Das Wiederkäuen eines grundsätzlich brauchbaren Prinzips macht das Prinzip nicht allgemeingültig.

Frei-denker
30.05.2008, 12:13
Woher willst du wissen, wie Hoch die Herstellungskosten wirklich sind? Gras auf der Weide wächst umsonst, an Wasser kommen die Bauern günstig ran.Milch wird vom Hof abgeholt, die Kuh kann verwurstet werden wenn der Sack nicht mehr voll ist etc, etc.
Lustig finde ich das bei Jäger z.b. Ein Tier, was die Natur hat kostenlos wachsen lassen, wird geschossen und dann teuer an Restaurants verhökert.

Ich hatte früher mal während einer Radtour bei Bekannten auf einem Kuhhof übernachtet. Da kam man Abends ins Gespräch. Die wirtschafteten plus-minus Null. Blieb am Monatsende nix übrig. Und dass, obwohl sie keinen Urlaub machten.

Im Milchbereich ist der Verdienst offenbar mies im Verhältnis zu den Kosten. Unterschätze auch nicht die Kosten, die eine Kuh verursacht. Ist viel - und viel Arbeit.

Frei-denker
30.05.2008, 12:15
Meines Wissens nach haben aber die Bauern getobt, als Molkereien und Handel wieder einen günstigeren Endverbraucherpreis durchgesetzt haben.Daher wird ja jetzt letztlich die Milch skrupellos weggeschüttet.Der Bauer ist also letztlich nur an einem dauerhaften maximalen Hochpreis für den Endverbraucher interessiert--möglichst hoher Fixpreis, Subentionskoller sozusagen........

Die Sache ist die: Wenn Handel und Molkereien den Verkaufspreis senken, senken die die Abnahmepreise für den Bauern. Wenn die den Preis erhöhen, erhöhen die den Abnahmepreis für den Bauern jedoch nur gering. Der Bauer ist also in beiden Fällen der Dumme.

Der Hund liegt bei den Molkereien und dem Handel begraben. Die gerechte Verteilung des Geldes funktioniert nicht. Typisch Oligopol.

Rheinlaender
30.05.2008, 12:29
Das Wiederkäuen eines grundsätzlich brauchbaren Prinzips macht das Prinzip nicht allgemeingültig.

Nun, wenn freier Markt und Handel sonst funktionieren, man mit der Oeffnung des Agrarmarktes in 1840ern im UK gute Erfahrungen machte - warum soll das heute nicht auch klappen, bei viel fortgeschritteneren Handels- und Produktionsmoeglichkeiten?

melamarcia75
30.05.2008, 12:33
Man sollte den Anbau alternativer Pflanzen erlauben, die Bauern wuerden ihren Umsatz mehr als verzehnfachen:]

Rheinlaender
30.05.2008, 12:40
Man sollte den Anbau alternativer Pflanzen erlauben, die Bauern wuerden ihren Umsatz mehr als verzehnfachen:]

Meinen Segen haettest Du ...

harlekina
30.05.2008, 12:44
Woher willst du wissen, wie Hoch die Herstellungskosten wirklich sind? Gras auf der Weide wächst umsonst, an Wasser kommen die Bauern günstig ran.Milch wird vom Hof abgeholt, die Kuh kann verwurstet werden wenn der Sack nicht mehr voll ist etc, etc.
Lustig finde ich das bei Jäger z.b. Ein Tier, was die Natur hat kostenlos wachsen lassen, wird geschossen und dann teuer an Restaurants verhökert.

Witzbold.
Gras wächst umsonst? Was ist mit Dünger, Diesel, Maschinen, Arbeitsaufwand, Reparaturen? Erzähl nichts von Agrardieselförderung, gibts nur noch ab einer gewissen Höhe, weswegen auch wiederum die kleineren Bauern bluten dürfen.
Wenn wir Diesel bestellen, ist er meist sogar noch teurer als an der Zapfsäule.
Wasser günstig? Genauso teuer wie jeder andere auch.
Die Milch wird auch nicht umsonst abgeholt (Mein Mann erzählte, dass seine Eltern früher sogar gezwungen waren, zusätzlich die Butter vom Milchhof zu beziehen für damals 2,50 DM), die Fleischpreise sind relativ im Keller, also bleibt von der Kuh auch nicht viel übrig - ganz zu schweigen dass du eine ausgemergelte Milchkuh, die im Schnitt 10mal gekalbt hat, für noch weniger an die Metzger bzw. Viehhändler bringst.

Freikorps
30.05.2008, 12:52
Hoffentlich stellen die Bauern ihre arbeit ein.
Wißt ihr eigentlich wieviel ein Mähdrescher kostet?
Und wieviele gebraucht werden um die Ernte innerhalb einer Woche einzufahren.

700.000Euro kostet er ein neuer Traktor 70.000Euro da ist der Stall hingegen noch billig. Wenn ihr so wollt helfen wir uns selber mit der Subvention. :))
Ihr müsst das mal zu Ende denken und keine Wunschträume äußern :))

Dafür gibt es Maschinenringe, damit die Belastungen für den einzelnen Landwirt nicht zu groß werden. Abgesehen davon, wen interessiert es, was die Produktionsmittel kosten? In anderen Bereichen fragt auch niemand danach, was eine Semmelanlage beim Bäcker kostet (bis zu einer Million €) oder die Zerlegestraße beim Schlachter!

Quo vadis
30.05.2008, 12:53
Die Sache ist die: Wenn Handel und Molkereien den Verkaufspreis senken, senken die die Abnahmepreise für den Bauern. Wenn die den Preis erhöhen, erhöhen die den Abnahmepreis für den Bauern jedoch nur gering. Der Bauer ist also in beiden Fällen der Dumme.

Der Hund liegt bei den Molkereien und dem Handel begraben. Die gerechte Verteilung des Geldes funktioniert nicht. Typisch Oligopol.

Bauern und Molkereien arbeiten doch mit Verträgen, die aller paar Monate neu ausgehandelt werden.Da sind die Preise doch also eigentlich de facto schon von der Marktwirtschaft abgekoppelt, da innerhalb dieser Zeitspanne nicht auf aktuellem Angebot-Nachfrage reagiert wird.Sagen wir der Bauer kriegt 34 Cent/Liter per Vertrag und in der Zwischenzeit kommt ein Überangebot auf den Markt, was auch 27-29/Cent Liter marktwirtschaftlich gesehen rechtfertigen würden.Dennoch kriegt der Bauer seine vertraglichen 34 Cent.
Du bist mir bisher noch nie als Lobbyvertreter aufgefallen---was denkst du was der mächtige Deutsche Bauernverband ist? Ein Lazarus, der seine Milchbauern vor dem Verhungern retten will, oder ein Profitmaximierer, wie alle anderen dreckigen Lobbyverbände die ich Deutschland so kenne (Pharma, Ärzte, Automobil, Energie,öffentlicher Dienst usw.)?

FranzKonz
30.05.2008, 13:11
Nun, wenn freier Markt und Handel sonst funktionieren, man mit der Oeffnung des Agrarmarktes in 1840ern im UK gute Erfahrungen machte - warum soll das heute nicht auch klappen, bei viel fortgeschritteneren Handels- und Produktionsmoeglichkeiten?

Gute Erfahrungen?


1845 und 1849:
Die Hungersnot hatte verheerende Folgen für Irland, führte zum Tod von schätzungsweise 500.000 bis einer Million Iren und zur Auswanderung einer weiteren Million.
...
Die nach wie vor in oft bitterer Armut lebenden Pächter begannen ebenfalls, sich gegen die Landlords zu organisieren. Nachdem 1879 die Kartoffelernte erneut schlecht ausgefallen war und viele betroffene Bauern eine weitere Hungersnot befürchteten, gründete Michael Davitt zusammen mit Parnell die Irish National Land League, die in den kommenden Jahrzehnten im sogenannten „Land War“ für die Anliegen der Pächter agitierte. Durch die Land Acts und den Wyndham Land Purchase Act von 1903 ging der irische Boden wieder in den Besitz der irischen Bauern über.

Es ist eine der wesentlichen Aufgaben des Staates, die Nahrungsmittelversorgung der Bürger sicherzustellen. Dies gelingt am Besten durch Subventionierung einer gewissen Überproduktion.

Argumente wie Schweinezyklen, Sicherheit durch Selbstversorgung etc. hatte ich im Strang schon mehrfach genannt.

harlekina
30.05.2008, 13:15
Dafür gibt es Maschinenringe, damit die Belastungen für den einzelnen Landwirt nicht zu groß werden. Abgesehen davon, wen interessiert es, was die Produktionsmittel kosten? In anderen Bereichen fragt auch niemand danach, was eine Semmelanlage beim Bäcker kostet (bis zu einer Million €) oder die Zerlegestraße beim Schlachter!

Die Maschinenringe nutzen aber dann nicht viel, wenn zur Dresch- oder Heuzeit 20 Bauern zur selben Zeit dieselbe Maschine benötigen.
Außerdem: Wenn bei einem solchen Maschinenring nur einer dabei ist, der nicht sorgfältig mit den Geräten umgeht und sie deswegen öfters repariert werden müssen, sind die anderen die Dummen.

Was dein anderes Argument betrifft: Weder der Bäcker noch der Metzger verkauft seine Ware unter Selbstkostenpreis.

Rheinlaender
30.05.2008, 13:30
Gute Erfahrungen?

Es ist eine der wesentlichen Aufgaben des Staates, die Nahrungsmittelversorgung der Bürger sicherzustellen. Dies gelingt am Besten durch Subventionierung einer gewissen Überproduktion.

Argumente wie Schweinezyklen, Sicherheit durch Selbstversorgung etc. hatte ich im Strang schon mehrfach genannt.

Der Schweinezyklus zeigt eigentlich, dass Maerkte funktionieren.

Zu Irland: Die Corn-Laws, die im wesentlichen die engl. Landwirtschaft schuetzten, wurden 1846 wiederufen und die Einfuhrzoelle auf Getreide und andere Agrarprodukte bis 1849 auf Null reduziert. Die Irish Famine war 1845 bis 1849. Ihre Ursachen standen vor der Einfuehrung eines freien Handels - nach der Ruecknahme fiel der Preis fuer Getreide im gesamten UK, auch in Irland.

Die Corn Laws verschaerften sogar eher die Kriese - da sie den preis hochhielten und den Export nach England, troz des Hungers, noch wirtschaftlich sein liessen. Es war die verspaetete Abschaffung der Corn Laws, die hier mitverantwortlich war, insbesondere durch den Druck der "Central Agricultural Protection Society", die die Rolle der Bauernlobby spielte.

FranzKonz
30.05.2008, 13:35
Der Schweinezyklus zeigt eigentlich, dass Maerkte funktionieren.

Zu Irland: Die Corn-Laws, die im wesentlichen die engl. Landwirtschaft schuetzten, wurden 1846 wiederufen und die Einfuhrzoelle auf Getreide und andere Agrarprodukte bis 1849 auf Null reduziert. Die Irish Famine war 1845 bis 1849. Ihre Ursachen standen vor der Einfuehrung eines freien Handels - nach der Ruecknahme fiel der Preis fuer Getreide im gesamten UK, auch in Irland.

Die Corn Laws verschaerften sogar eher die Kriese - da sie den preis hochhielten und den Export nach England, troz des Hungers, noch wirtschaftlich sein liessen. Es war die verspaetete Abschaffung der Corn Laws, die hier mitverantwortlich war, insbesondere durch den Druck der "Central Agricultural Protection Society", die die Rolle der Bauernlobby spielte.

Ja, der Schweinezyklus zeigt ganz prima, dass Märkte funktionieren. Ich will aber keinen. Ich will immer etwas zu fressen haben.

Klar, wenn der Markt mal wieder versagt hat, sind immer die anderen schuld. :lach:

Wir haben doch gerade wieder gesehen, wie der Markt bei den Subprimes funktionierte. Von solchen Mechanismen darf man die Lebensmittelversorgung nicht abhängig machen, das ist verbrecherisch.

Rheinlaender
30.05.2008, 13:38
Klar, wenn der Markt mal wieder versagt hat, sind immer die anderen schuld.

Der Markt hat deshalb nicht versagt, weil er bis 1849 nicht greifen konnte.


Wir haben doch gerade wieder gesehen, wie der Markt bei den Subprimes funktionierte.

Der Markt haette hier hervorragend funktioniert, wenn die Notenbanken die Geschaeftsbanken nicht aus "Scheisse geritten" haetten (bzw. immer noch tun), dann haette sich durch den Zusammenbruch einiger Banken der Markt wieder reguliert.

Quo vadis
30.05.2008, 13:57
Witzbold.
Gras wächst umsonst? Was ist mit Dünger, Diesel, Maschinen, Arbeitsaufwand, Reparaturen? Erzähl nichts von Agrardieselförderung, gibts nur noch ab einer gewissen Höhe, weswegen auch wiederum die kleineren Bauern bluten dürfen.
Wenn wir Diesel bestellen, ist er meist sogar noch teurer als an der Zapfsäule.
Wasser günstig? Genauso teuer wie jeder andere auch.
Die Milch wird auch nicht umsonst abgeholt (Mein Mann erzählte, dass seine Eltern früher sogar gezwungen waren, zusätzlich die Butter vom Milchhof zu beziehen für damals 2,50 DM), die Fleischpreise sind relativ im Keller, also bleibt von der Kuh auch nicht viel übrig - ganz zu schweigen dass du eine ausgemergelte Milchkuh, die im Schnitt 10mal gekalbt hat, für noch weniger an die Metzger bzw. Viehhändler bringst.

Bauernhöfe--meist seit Jahrhunderten in Familienbesitz= keine Kreditbeslastungen, oft Vermietung für Fremdenverkehrszwecke=zusätzliche Einnahmen
Weideland--gehört meist mit zum Familienbesitz= kostenlos
Angestellte--meist Familienangehörige=Lohnvariabilität möglich
Maschinen--Anschaffung wird gefördert, meist lange Laufzeiten von robusten Sachen wie Traktoren, Pflügen, Melkmaschinen
Futtermittel--wird gefördert, Gras von der Wiese kostenlos,viele Bauern mit eigener Wasserquelle nur Silage und Futterbeimengungen kosten extra
Tiere--Kosten für TA, aber Fleischtiere lassen sich gut verwursten, Milchkühe produzieren wie die Weltmeister Bargeld im Sack, während der Bauer schläft.

Ich wohne im ländlichen Raum, kein Bauer ist hier arm, kein Familienbetrieb kaputtgegangen.Und nun?

harlekina
30.05.2008, 14:07
Bauernhöfe--meist seit Jahrhunderten in Familienbesitz= keine Kreditbeslastungen, oft Vermietung für Fremdenverkehrszwecke=zusätzliche Einnahmen
Weideland--gehört meist mit zum Familienbesitz= kostenlos
Angestellte--meist Familienangehörige=Lohnvariabilität möglich
Maschinen--Anschaffung wird gefördert, meist lange Laufzeiten von robusten Sachen wie Traktoren, Pflügen, Melkmaschinen
Futtermittel--wird gefördert, Gras von der Wiese kostenlos,viele Bauern mit eigener Wasserquelle nur Silage und Futterbeimengungen kosten extra
Tiere--Kosten für TA, aber Fleischtiere lassen sich gut verwursten, Milchkühe produzieren wie die Weltmeister Bargeld im Sack, während der Bauer schläft.

Ich wohne im ländlichen Raum, kein Bauer ist hier arm, kein Familienbetrieb kaputtgegangen.Und nun?

Ich wohne auf einem Bauernhof, ich weiß, wovon ich rede.

Thauris
30.05.2008, 14:08
Bauernhöfe--meist seit Jahrhunderten in Familienbesitz= keine Kreditbeslastungen, oft Vermietung für Fremdenverkehrszwecke=zusätzliche Einnahmen
Weideland--gehört meist mit zum Familienbesitz= kostenlos
Angestellte--meist Familienangehörige=Lohnvariabilität möglich
Maschinen--Anschaffung wird gefördert, meist lange Laufzeiten von robusten Sachen wie Traktoren, Pflügen, Melkmaschinen
Futtermittel--wird gefördert, Gras von der Wiese kostenlos,viele Bauern mit eigener Wasserquelle nur Silage und Futterbeimengungen kosten extra
Tiere--Kosten für TA, aber Fleischtiere lassen sich gut verwursten, Milchkühe produzieren wie die Weltmeister Bargeld im Sack, während der Bauer schläft.

Ich wohne im ländlichen Raum, kein Bauer ist hier arm, kein Familienbetrieb kaputtgegangen.Und nun?


Du hast vollkommen recht, auch ich kenne einige - KEIN Bauer ist oder war jemals arm - in Notzeiten haben sie sich an der Bevölkerung schadlos gehalten - und jetzt gibt es keinen einzigen Bauern, der nicht nach eigenem Bekunden "Plus Minus Null" wirtschaftet.

Das Motto lautet "lerne klagen ohne zu leiden" :rolleyes:

Freikorps
30.05.2008, 16:18
Die Maschinenringe nutzen aber dann nicht viel, wenn zur Dresch- oder Heuzeit 20 Bauern zur selben Zeit dieselbe Maschine benötigen.
Außerdem: Wenn bei einem solchen Maschinenring nur einer dabei ist, der nicht sorgfältig mit den Geräten umgeht und sie deswegen öfters repariert werden müssen, sind die anderen die Dummen.

Was dein anderes Argument betrifft: Weder der Bäcker noch der Metzger verkauft seine Ware unter Selbstkostenpreis.

Im Falle der Maschinenringe kann ich das schon nachvollziehen, was du schreibst, da es leider viele schlampige Zeitgenossen gibt, die genauso agieren, wie du es darstellst, allerdings gibt es bestimmt auch Möglichkeiten diese zu sanktionieren, bzw. auszuschließen.

Zu den Preisen möchte ich noch anmerken, daß es ja inzwischen recht erfolgreiche Bestrebungen von einzelnen Zusammenschlüssen zurSelbstvermarktung der Milch durch die Landwirte gibt. Ich kann mir vorstellen, daß dies der richtige Weg ist, die Milch meistbietend zu verkaufen und nicht mehr an feste Vertragspartner.

dZUG
30.05.2008, 17:20
Dafür gibt es Maschinenringe, damit die Belastungen für den einzelnen Landwirt nicht zu groß werden. Abgesehen davon, wen interessiert es, was die Produktionsmittel kosten? In anderen Bereichen fragt auch niemand danach, was eine Semmelanlage beim Bäcker kostet (bis zu einer Million €) oder die Zerlegestraße beim Schlachter!

Nö unser Nachbar und mein Vater haben den gekauft :))
Für die Ballenpresserei kommt ein Lohnunternehmer.
(Ein Bauer desen Söhne in Dörfern Nonstop Ballenpressen ;) )

dZUG
30.05.2008, 17:26
@Reihnleander

In der Landwirtschaft kann man keine "Börsennotierte" Unternehmen brauchen,
sonst verhungern die Leute. Die Geier sitzen bei BASF und Bayer.

PS: ein große runde Balle in weißer Kunstfolie eingepackt kostet 70€
und davon brauchten wir 70 Stück. Da wir keine Milchkühe mehr haben sind die meisten Wiesen zu Äckern geworden :D und da wächst jetzt Raps.
Ein bisschen Weizen und Wintergerste und Soja aus Übersee für die Sauen.

Ja Reihnleander träum weiter von deiner One-World.
Wir haben über 600 Schweine. Da ist noch ein Platz für dich übrig... kleiner Schwerz... bist mir ja nicht böse oder?

harlekina
30.05.2008, 18:23
@Reihnleander

In der Landwirtschaft kann man keine "Börsennotierte" Unternehmen brauchen,
sonst verhungern die Leute. Die Geier sitzen bei BASF und Bayer.

PS: ein große runde Balle in weißer Kunstfolie eingepackt kostet 70€
und davon brauchten wir 70 Stück. Da wir keine Milchkühe mehr haben sind die meisten Wiesen zu Äckern geworden :D und da wächst jetzt Raps.
Ein bisschen Weizen und Wintergerste und Soja aus Übersee für die Sauen.

Ja Reihnleander träum weiter von deiner One-World.
Wir haben über 600 Schweine. Da ist noch ein Platz für dich übrig... kleiner Schwerz... bist mir ja nicht böse oder?

Heuer isses aber aus Wettergründen 1/3 weniger.

Frei-denker
30.05.2008, 20:49
Bauern und Molkereien arbeiten doch mit Verträgen, die aller paar Monate neu ausgehandelt werden.Da sind die Preise doch also eigentlich de facto schon von der Marktwirtschaft abgekoppelt, da innerhalb dieser Zeitspanne nicht auf aktuellem Angebot-Nachfrage reagiert wird.Sagen wir der Bauer kriegt 34 Cent/Liter per Vertrag und in der Zwischenzeit kommt ein Überangebot auf den Markt, was auch 27-29/Cent Liter marktwirtschaftlich gesehen rechtfertigen würden.Dennoch kriegt der Bauer seine vertraglichen 34 Cent.
Du bist mir bisher noch nie als Lobbyvertreter aufgefallen---was denkst du was der mächtige Deutsche Bauernverband ist? Ein Lazarus, der seine Milchbauern vor dem Verhungern retten will, oder ein Profitmaximierer, wie alle anderen dreckigen Lobbyverbände die ich Deutschland so kenne (Pharma, Ärzte, Automobil, Energie,öffentlicher Dienst usw.)?

"Der Markt", also Angebot-Nachfrage war für mich noch nie die das Maß der Dinge. Sozialer Markt ist in meinen Augen wichtiger. Dass heißt, Einkommensgerechtigkeit vor temporären Unbilden des Marktes.

Wenn also ein Bauer vermutete 34 Cent bekommt, jedoch die Herstellung 40 Cent kostet, dann halte ich das für einen Mißstand - egal, was der Markt sagt.

Und da die Molkereien gegenüber den Bauern in einer marktbeherrschenden Stellung sind, funktioniert der Markt eh nicht, so wie man es wünscht. Knebelverträge.

Ich bin gegen Übervorteilung von Arbeitern und Verbraucher durch Unternehmer, doch ich denke, es ist ein Gebot der Fairness, auch den Bauern als Unternehmern, das Einkommen zuzubilligen, welches sie für harte Arbeit auch verdient haben.

Abgesehen davon bin ich der Auffassung, dass die Bauern der Gesellschaft mit dem Bereitsstellen von einem prima Grundnahrungsmitteln einen großen Dienst tun. Ganz im Gegensatz zu Parasiten wie Ackermann, Merkel oder Rolf Esser.

laurin
30.05.2008, 21:13
Da hast du allerdings recht.
Frag mal, was passiert, wenn die Maschinen in die Jahre kommen und häufiger Reparaturen brauchen. Gewisse Marken sind anfällig dafür.

Aus diesem Grunde muß ein Bauer neben seinen anderen vielfältigen Fähigkeiten auch ein halber Landmaschinentechniker sein, er kann nicht für jede Reparatur einen Monteur rufen. Aber wem sage ich das. Die Aufgaben und Anforderungen an einen Bauern sind vielfältig. Ein Bauer muß sich mit immens vielen Vorschriften auskennen, muß viel Papierkram erledigen, muß unternehmerisch und vorausschauend denken und planen, muß ein halber Tierarzt sein, wenn er Vieh hat, er muß Maschinen reparieren können, und und und. Und hat wohl ein 16-Stunden-Tag. In der Erntezeit werden auch mal die Nächte durchgearbeitet.

Solche Fähigkeiten und hervorragende Produkte zu liefern, darf wohl nicht mit Almosen abgespeist werden.

Laurin

Rheinlaender
30.05.2008, 23:45
@Reihnleander

In der Landwirtschaft kann man keine "Börsennotierte" Unternehmen brauchen,
sonst verhungern die Leute. Die Geier sitzen bei BASF und Bayer.

Immerhin vertrauen wir Firmen wie Bayer die Produktion von Kunststoffen und Medikamenten zu, die fuer unsere Zivilisation unterm Strich genauso wichtig ist wie die von Nahrungsmitteln.

dZUG
30.05.2008, 23:58
Heuer isses aber aus Wettergründen 1/3 weniger.

Ja hast recht es sind nur 300 ungefähr, so genau weiß man es nicht :D
ca. 200 Alte aber alle mit Ohrmarke.


@Rheinlaender
Wenn das so weiter geht in der Landwirtschaft, erlidigt sich das Thema automatisch.
Leider ist es so, dass die Bauern zu erst verhungern. :D

harlekina
31.05.2008, 06:38
Aus diesem Grunde muß ein Bauer neben seinen anderen vielfältigen Fähigkeiten auch ein halber Landmaschinentechniker sein, er kann nicht für jede Reparatur einen Monteur rufen. Aber wem sage ich das. Die Aufgaben und Anforderungen an einen Bauern sind vielfältig. Ein Bauer muß sich mit immens vielen Vorschriften auskennen, muß viel Papierkram erledigen, muß unternehmerisch und vorausschauend denken und planen, muß ein halber Tierarzt sein, wenn er Vieh hat, er muß Maschinen reparieren können, und und und. Und hat wohl ein 16-Stunden-Tag. In der Erntezeit werden auch mal die Nächte durchgearbeitet.

Solche Fähigkeiten und hervorragende Produkte zu liefern, darf wohl nicht mit Almosen abgespeist werden.

Laurin

Wenn man - wie wir - von einem Lohndrusch dein Getreide deschen läßt, mußt du warten, bis du dran bist. Dann kann es durchaus sein, dass es Sonntag nachts um 22 Uhr klingelt und der Mähdrescher vor der Türe steht.
Über den Papierkram, der aufgrund EU-Vorgaben jedes Jahr schlimmer und gemeiner wird, schweige ich mich aus, sonst verliere ich meine Contenance.

Thauris
31.05.2008, 06:58
Aus diesem Grunde muß ein Bauer neben seinen anderen vielfältigen Fähigkeiten auch ein halber Landmaschinentechniker sein, er kann nicht für jede Reparatur einen Monteur rufen. Aber wem sage ich das. Die Aufgaben und Anforderungen an einen Bauern sind vielfältig. Ein Bauer muß sich mit immens vielen Vorschriften auskennen, muß viel Papierkram erledigen, muß unternehmerisch und vorausschauend denken und planen, muß ein halber Tierarzt sein, wenn er Vieh hat, er muß Maschinen reparieren können, und und und. Und hat wohl ein 16-Stunden-Tag. In der Erntezeit werden auch mal die Nächte durchgearbeitet.

Solche Fähigkeiten und hervorragende Produkte zu liefern, darf wohl nicht mit Almosen abgespeist werden.

Laurin


Nichts für ungut, aber meinst Du damit hormonverseuchtes Fleisch und pestizidverseuchtes Gemüse und Getreide - und gibt es irgendeinen Grund dafür warum die Bauern ihre eigenen Kartoffeln auf einem separierten Gebiet anpflanzen?

harlekina
31.05.2008, 07:05
Nichts für ungut, aber meinst Du damit hormonverseuchtes Fleisch und pestizidverseuchtes Gemüse und Getreide - und gibt es irgendeinen Grund dafür warum die Bauern ihre eigenen Kartoffeln auf einem separierten Gebiet anpflanzen?
Machen sie das? :rolleyes:

Thauris
31.05.2008, 07:06
Machen sie das? :rolleyes:


Ja, machen sie - zumindest bei uns sieht man das überall!

Freikorps
02.06.2008, 07:24
Warum schüttet man eigentlich die Milch weg, wäre es nicht sinnvoller zumindest einen Teil davon an Bedürftige, wie z.B. die Tafel weiterzuleiten?

Rheinlaender
02.06.2008, 07:28
Warum schüttet man eigentlich die Milch weg, wäre es nicht sinnvoller zumindest einen Teil davon an Bedürftige, wie z.B. die Tafel weiterzuleiten?

Die Show ist schlechter.

Don
02.06.2008, 09:30
Die Show ist schlechter.

Nein. Lies die EU Hygieneverordnungen und Du weißt, das die Verteilung der Milch von Bauern an Endkonsumenten aufwendiger wäre als sie in die Ukraine zu karren, dort zu Milchpulver zu verarbeiten und dieses dann nach Rücktransport zu verteilen.

scanners
02.06.2008, 15:02
Nein. Lies die EU Hygieneverordnungen und Du weißt, das die Verteilung der Milch von Bauern an Endkonsumenten aufwendiger wäre als sie in die Ukraine zu karren, dort zu Milchpulver zu verarbeiten und dieses dann nach Rücktransport zu verteilen.

Dumme Vorschriften, die Hauptsächlich dazu geeignet sind Monopole zu schaffen und Kleinunternehmer vom Markt zu verdrängen.

Der Name der Vorschriften spielt dabei keine Rolle. Das hat hier soviel mit Hygiene zu tun, wie die Feinstaubplakette mit Umweltschutz!!!

laurin
02.06.2008, 21:52
Wenn man - wie wir - von einem Lohndrusch dein Getreide deschen läßt, mußt du warten, bis du dran bist. Dann kann es durchaus sein, dass es Sonntag nachts um 22 Uhr klingelt und der Mähdrescher vor der Türe steht.
Über den Papierkram, der aufgrund EU-Vorgaben jedes Jahr schlimmer und gemeiner wird, schweige ich mich aus, sonst verliere ich meine Contenance.

Ja, ich weiß das. Ich habe große Hochachtung vor euren Leistungen. Ich kenne auch jemanden, der einen langen langen Arbeitstag hat und das tagein tagaus, jahrein jahraus. Im Moment schüttet er jeden Tag 2000 Liter Milch in den Gully; ihm wird wohl das Herz dabei bluten. Hoffentlich halten sie durch.
Dagegen ist mein Bürojob, über den ich oft so stöhne, ein Klacks.

Liebe Grüße
Laurin

henriof9
03.06.2008, 18:33
Warum schüttet man eigentlich die Milch weg, wäre es nicht sinnvoller zumindest einen Teil davon an Bedürftige, wie z.B. die Tafel weiterzuleiten?

... weil man sich todschei..... ( Montezumas Rache ), da die Milch noch " roh " ist, sie ist noch nicht wärmebehandelt und dementsprechend nicht haltbar gemacht und, soweit ich weiß, geschieht dies eben erst in den Molkereien.

henriof9
03.06.2008, 18:52
[Mich würde mal interessieren, was ihr von der Sache haltet. Ich bin da noch etwas unentschlossen, zum einen gönne ich den Landwirten natürlich entsprechende Preise, damit sie kostendeckend arbeiten und Gewinne erwirtschaften können, damit das Hofsterben nicht weitergeht, andererseits werden die Lebensmittelpreise dadurch noch weiter in die Höhe getrieben. Es geht ja dann nicht nur um die Milch sondern auch um alle mit Milch erzeugten Produkte, wie Käse, Joghurt, Backwaren u.s.w.
Weiterhin erhalten die Landwirte ja auch entsprechende Subventionen und die Milch-Kontingentierung wurde aufgehoben, so daß es eigentlich irgendwann auch mal reichen müßte.

Wie denkt ihr darüber?

Ich habe langsam die Schnauze voll davon, das immer alles teurer wird, dementsprechend NEIN !
Gestern war es Kaffee, Brot und Brötchen, heute ist es die Milch und in Folge dessen auch die Milchprodukte und was kommt Morgen ?
Na und besonders perfide finde ich dabei die Politik.
Seehofer z.B. will, daß die Molkereien die 0,40 €/ Liter annehmen, es geht ja dabei sicherlich auch um Wählerstimmen ( in diesen Fall, die der Bauern ), mischt sich also in privatwirtschaftliche Angelegenheiten ein, aber wenn es um Senkung der Mineralölsteuer geht, da verschwinden sie dann alle in ihren Löchern.
Dabei hätten die Verbraucher davon viel mehr und könnten sich dann evtl. etwas teurere Milchprodukte leisten.

Freikorps
04.06.2008, 06:02
Ich habe langsam die Schnauze voll davon, das immer alles teurer wird, dementsprechend NEIN !
Gestern war es Kaffee, Brot und Brötchen, heute ist es die Milch und in Folge dessen auch die Milchprodukte und was kommt Morgen ?
Na und besonders perfide finde ich dabei die Politik.
Seehofer z.B. will, daß die Molkereien die 0,40 €/ Liter annehmen, es geht ja dabei sicherlich auch um Wählerstimmen ( in diesen Fall, die der Bauern ), mischt sich also in privatwirtschaftliche Angelegenheiten ein, aber wenn es um Senkung der Mineralölsteuer geht, da verschwinden sie dann alle in ihren Löchern.
Dabei hätten die Verbraucher davon viel mehr und könnten sich dann evtl. etwas teurere Milchprodukte leisten.

Sollten die Landwirte dauerhaft den Milchpreis anheben können, werden sie es als nächstes bei den Tieren versuchen. Bei Schweinen und Rindern kann man die Schlachtereien bestimmt genauso unter druck setzen wie derzeit die Molkereien.
Die Getreidepreise haben sich ja bereits in den vergangenen beiden Jahren kräftig verteuert, also wird man wohl nun versuchen diesen Bereich anzugehen!