PDA

Vollständige Version anzeigen : Wahlrecht und Demokratie



Prokurist
28.05.2008, 16:27
Folgende Überlegung liegt meinen folgenden Ausführungen zu grunde:
Die Demokratie ist ein durchaus funktionierendes Mittel, um ein freies Zusammenleben von Menschen zu ermöglichen und dieses zu verbessern. Der größte Feind der Demokratie ist, wenn der Staat dazu mißbraucht werden kann, zugunsten einer Minderheit die Mehrheit zu unterdrücken. Dies kann nur dann passieren, wenn die Mehrheit sich uneinig ist und /oder ihrer Rechte nicht bewußt ist bzw. nicht willens/fähig ist diese einzufordern/durchzusetzen.

Der elementare Wesenszug der Demokratie ist, die Beteiligung des Volkes an der politischen Entscheidungsfindung. Dazu ist die direkte Demokratie zu fördern, dieses sei am Rande erwähnt. Elementar für die Demokratie ist also das (Massen- bzw. Mehrheits-)Wahlrecht (auch im Bezug auf direkte demokratische Beteiligung an politischer Entscheidungsfindung).

Mir ist durchaus bewußt, daß der Wille der Masse nicht immer der beste Weg ist. Allerdings ist mir auch bewußt, daß auch der beste Weg (auf Dauer) nicht an der Masse vorbei gehen kann. Daher ist es die Verantwortung politischer Akteure, die Masse von der Richtigkeit bestimmter politischer Wege zu überzeugen.

Nun also zum Wahlrecht: Ich bin dafür das jeder Mann, jede Frau, jeder Junge und jedes Mädchen die Möglichkeit erhalten soll, auf die politische Entscheidungsfindung einzuwirken, WENN ein Mindestmaß an politischer Bildung und politischem Verständnis vorhanden ist. Das heißt, Jeder der nachweisen kann, daß er über ein (festgelegtes) Maß an Wissen über Gesellschaft, Staat, Gemeinwesen etc. verfügt und über Verständnis von politischen Zusammenhängen, politischer Willensbildung und politischer Entscheidungsfindung, soll an der politischen Entscheidungsfindung beteiligt werden. Dieser Nachweis ist in der Amtssprachezu erbringen und es soll keinerlei Ausnahmen bzw. Anpassungen für bestimmte Gruppen geben - hier soll ein Mindeststandard definiert werden, der Jemandem, der Verantwortung übernehmen will, abverlangt werden muß. Jedem der diesen Mindeststandard nicht nachweisen kann werden, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Stellung etc., die bürgerlichen Rechte im Bezug auf die Teilnahme an der politischen Entscheidungsfindung beschnitten.

Wie schon Goethe sagte: "Freiheit hat nur der verdient, der täglich sie erkämpfen muß!"

Dies ist kurz dargestellt eine meiner Ideen. Was ist davon zu halten und was gibt es für Eränzungen bzw. Bedenken?

leuchtender Phönix
28.05.2008, 20:12
Das klingt gut aber ich schätze das die Probleme im Detaill stecken dürften.

Das (aus meiner Sicht) wichstigste ist, wer das festlegensoll.

Ausonius
28.05.2008, 20:14
Ich bin dafür das jeder Mann, jede Frau, jeder Junge und jedes Mädchen die Möglichkeit erhalten soll, auf die politische Entscheidungsfindung einzuwirken, WENN ein Mindestmaß an politischer Bildung und politischem Verständnis vorhanden ist.

O Wunder, das gibt es schon: passives Wahlrecht!

EinDachs
28.05.2008, 20:25
Ich halt es für blöd, dummen Menschen das Wahlrecht wegzunehmen.
Die fühlen sich als Bürger zweiter Klasse, werden dann rabiat und kommen dann auf allerhand blöder Ideen.
Ein gewisses Maß an Mindestanerkennung muss man leider auch dem Dümmsten zukommen lassen.

Prokurist
29.05.2008, 00:12
Das klingt gut aber ich schätze das die Probleme im Detaill stecken dürften.

Das (aus meiner Sicht) wichstigste ist, wer das festlegensoll.

Zu 1.) - dös iss eh kloar! ;)
Zu 2.) Vorschläge?

Prokurist
29.05.2008, 00:14
O Wunder, das gibt es schon: passives Wahlrecht!

Sofern damit das Aufrechnen der Nichtwähler zur Mehrheitsentscheidung der Wähler gemeint ist: Thema verfehlt. Denn es geht mir genau um die Abschaffung eben dieses Umstandes, zur direkten Demokratiebildung.

Prokurist
29.05.2008, 00:19
Ich halt es für blöd, dummen Menschen das Wahlrecht wegzunehmen.
Die fühlen sich als Bürger zweiter Klasse, werden dann rabiat und kommen dann auf allerhand blöder Ideen.
Ein gewisses Maß an Mindestanerkennung muss man leider auch dem Dümmsten zukommen lassen.

Gar kein unwichtiger Gedanke!

Es geht allerdings nicht um originär 'dumme Menschen', sondern eher um politisch Ungebildete. Diese von 'dummen Ideen' abzuhalten, soll ja die 'Motivation' zur Herstellung der eigenen politischen Kompetemz darstellen. Ignorantem Pöbel ist es ; meiner Meinung nach, sowieso egal.

Aber dennoch... Eine Gruppe mißt man am schwächsten Glied.

EinDachs
29.05.2008, 00:40
Gar kein unwichtiger Gedanke!

Es geht allerdings nicht um originär 'dumme Menschen', sondern eher um politisch Ungebildete. Diese von 'dummen Ideen' abzuhalten, soll ja die 'Motivation' zur Herstellung der eigenen politischen Kompetemz darstellen. Ignorantem Pöbel ist es ; meiner Meinung nach, sowieso egal.

Da wird man recht schnell auf das weitverbreitete Phämomen stoßen, dass vollkommen politisch Ungebildete der festen Überzeugung sind, mehr zu verstehen als sie dann tatsächlich tun. Das ist ja das Problem von wirklich ignorantem Pöbel: Er ist sich seiner eigenen Ahnungslosigkeit kaum bewußt.

PSI
29.05.2008, 11:48
Wie wärs wenn man sich das Wahlrecht erst verdienen müsste?:)

borisbaran
29.05.2008, 14:31
Wie wärs wenn man sich das Wahlrecht erst verdienen müsste?:)
es ist absolut unmöglich zu definieren ab wann man denn das wahlrechts verdient hätte. dieser vorschlag KLINGT gut ist aber praktisch nicht durchführbar (ebenso wie der führerschein auf kindererziehen...).

Bruddler
29.05.2008, 15:27
Wahlrecht und Demokratie...bei uns eh' nur eine Farce !

PSI
29.05.2008, 16:44
es ist absolut unmöglich zu definieren ab wann man denn das wahlrechts verdient hätte. dieser vorschlag KLINGT gut ist aber praktisch nicht durchführbar (ebenso wie der führerschein auf kindererziehen...).

Wenn man an Starship Troopers (das Buch, nicht unbedingt der Film) denkt, ist das durchaus möglich z.B. das Ableisten einer freiwilligen Dienstzeit bei den Streitkräften (Ist nur ein Beispiel! Das würde ich nie wollen) oder eine andere, klar definieret Pflicht, die man erfüllen muss um wahlberechtig zu sein, ist duraus denk- und machbar.

Die Frage ist nur: Wie schützt man die Idee, die die Demokratie verbessern soll, vor Missbrauch?

Felidae
29.05.2008, 16:54
Ich halt es für blöd, dummen Menschen das Wahlrecht wegzunehmen.
Die fühlen sich als Bürger zweiter Klasse, werden dann rabiat und kommen dann auf allerhand blöder Ideen.
Ein gewisses Maß an Mindestanerkennung muss man leider auch dem Dümmsten zukommen lassen.

Das stimmt.

FranzKonz
29.05.2008, 16:59
es ist absolut unmöglich zu definieren ab wann man denn das wahlrechts verdient hätte. dieser vorschlag KLINGT gut ist aber praktisch nicht durchführbar (ebenso wie der führerschein auf kindererziehen...).

Eins ist sicher: Du kriegst das Wahlrecht nicht. :lach:

Lichtblau
29.05.2008, 18:53
Wahlrecht nur für Volkesdeutsches!:]

:dr:

Für einen strammen Deutschen beherrschst du die deutsche Grammatik aber sehr schlecht.

Fuchs
29.05.2008, 19:10
nein! auch der politisch ungebildete
hat ein recht auf politische willensbildung.
klingt doof, ist aber so.

EinDachs
29.05.2008, 19:53
Wahlrecht nur für Volkesdeutsches!:]

:dr:

Jau.
Volkesdeutsches ganz gut wählen tust. Nur Volkesdeutsches wählt.

Volkov
29.05.2008, 20:49
Leute, der Reichsgauleiter ist doch nur nen alter Opa von min. 91 Jahren, nehmt ihn seine Rechtschreibfehler nicht so krass ab !

PSI
29.05.2008, 21:17
Leute, der Reichsgauleiter ist doch nur nen alter Opa von min. 91 Jahren, nehmt ihn seine Rechtschreibfehler nicht so krass ab !

Und scheinbar hat er die 92 nicht erreicht!:))

borisbaran
30.05.2008, 08:04
Eins ist sicher: Du kriegst das Wahlrecht nicht. :lach:
träum weiter!

Preuße
30.05.2008, 10:21
Ich bin dafür, dass alle vorbestraften Menschen nicht wählen dürfen, wer kriminell ist, hat nichts in der Gesellschaft verloren!

Gruß Preuße

PSI
30.05.2008, 14:17
Ich bin dafür, dass alle vorbestraften Menschen nicht wählen dürfen, wer kriminell ist, hat nichts in der Gesellschaft verloren!

Gruß Preuße

Müsste man nicht wenigstens zwischen leichten und schweren Vergehen bzw. den Motiven und dem Alter der Täter ein Unterschied machen?

EinDachs
30.05.2008, 15:00
Und scheinbar hat er die 92 nicht erreicht!:))

Wieder ein Provofake weniger.
Irgendwie schade, der hätt ganz lustig werden können.

Gehirnnutzer
30.05.2008, 17:17
Ich bin dafür, dass alle vorbestraften Menschen nicht wählen dürfen, wer kriminell ist, hat nichts in der Gesellschaft verloren!
Gruß Preuße

Wenn auch der Rsozialisierungsgedanke bei uns pervertiert wird, sollte man in nicht ganz über Bord schmeißen, deswegen wäre deine Forderung nur in abgeänderter Form sinnvoll. Für Vorstrafen gibt es Tilgungsfristen (§ 46 BRZG (http://bundesrecht.juris.de/bzrg/__46.html)). Eine Aussetzung des aktiven und passiven Wahlrechts und das Verbot von der Aktivität in einer Partei für die Dauer dieser Tilgungsfristen halte ich für angemessen.

Preuße
30.05.2008, 20:04
Müsste man nicht wenigstens zwischen leichten und schweren Vergehen bzw. den Motiven und dem Alter der Täter ein Unterschied machen?

Jeder der hier lebt, muss einfach wissen, was Recht und Unrecht ist. Man könnte vielleicht zwischen wissentlich und unwissentlich unterscheiden, mehr aber auch nicht.

Gruß Preuße

PSI
30.05.2008, 21:32
Jeder der hier lebt, muss einfach wissen, was Recht und Unrecht ist. Man könnte vielleicht zwischen wissentlich und unwissentlich unterscheiden, mehr aber auch nicht.

Gruß Preuße

Es gibt ja auch Jugendliche, die z.B. wegen Ladendiebstahls vorbestraft sind...

Preuße
30.05.2008, 22:40
Es gibt ja auch Jugendliche, die z.B. wegen Ladendiebstahls vorbestraft sind...

Alter schützt vor Blödheit nicht. Mehr sag ich dazu nicht. Wer sowas unbedingt machen musst, hat meiner Meinung anch nichts in der Gesellschaft verloren.

Gruß Preuße

Prokurist
02.06.2008, 00:35
Ich möchte nocheinmal meinen Grundgedanken aufgreifen. Mir geht es um ein Wahlrecht unabhänig vom Geschlecht, der Herkunft, dem Alter, der Stellung etc. einer Person, aber dies in 'qualifizierter Weise'. Wer Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen will, in der wir leben, der sollte sich dieser Verantwortung im gewissen Rahmen schon bewußt sein.

Ich rede hier nicht von einem Test, der einem Staatsexamen gleich ist, sondern einem Test, der von Jedem durchschnittlich begabten Menschen zu schaffen ist. Somit ist es bspw. auch möglich Kindern/Jugendlichen das Wahlrecht zu ermöglichen.

Sogenannten 'Vorbestraften' das Wahlrecht abzusprechen halte ich, aus demokratischer Sicht, für indiskutabel. Es ist immer leicht, über fehlgeleitete Taten zu urteilen, aber umso schwerer ist es, einen Menschen und seine Beweggründe zu verstehen. Mit dem Verbüßen der Strafe, hat der 'Delinquent' seine Schuldigkeit gegenüber der Gesellschaft getan. Aber über diesen ganzen 'Sühne und Buße-Komplex' kann man noch Seiten füllen. Andernorts. OK? ;)

Rocko
02.06.2008, 11:43
Ich möchte nocheinmal meinen Grundgedanken aufgreifen. Mir geht es um ein Wahlrecht unabhänig vom Geschlecht, der Herkunft, dem Alter, der Stellung etc. einer Person, aber dies in 'qualifizierter Weise'. Wer Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen will, in der wir leben, der sollte sich dieser Verantwortung im gewissen Rahmen schon bewußt sein.

Ich rede hier nicht von einem Test, der einem Staatsexamen gleich ist, sondern einem Test, der von Jedem durchschnittlich begabten Menschen zu schaffen ist. Somit ist es bspw. auch möglich Kindern/Jugendlichen das Wahlrecht zu ermöglichen.

Sogenannten 'Vorbestraften' das Wahlrecht abzusprechen halte ich, aus demokratischer Sicht, für indiskutabel. Es ist immer leicht, über fehlgeleitete Taten zu urteilen, aber umso schwerer ist es, einen Menschen und seine Beweggründe zu verstehen. Mit dem Verbüßen der Strafe, hat der 'Delinquent' seine Schuldigkeit gegenüber der Gesellschaft getan. Aber über diesen ganzen 'Sühne und Buße-Komplex' kann man noch Seiten füllen. Andernorts. OK? ;)

Und wie stellst du dir das vor?
Muss ich dann bevor ich ins Wahllokal hineindarf erst einen Ankreuztest bestehen? :))

Prokurist
02.06.2008, 14:44
Und wie stellst du dir das vor?
Muss ich dann bevor ich ins Wahllokal hineindarf erst einen Ankreuztest bestehen? :))

Nein. Eher so: Man muß etwa alle 1 bis 2 Jahre einen Kombitest aus einem schriftlichen und mündlichen Teil bestehen und evtl wäre noch ein Aufsatz recht nett.