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Vollständige Version anzeigen : Historiker kritisieren Zunahme von Denkmälern an NS-Opfer



Tratschtante
27.05.2008, 15:19
http://www.pr-inside.com/de/historiker-kritisieren-zunahme-an-denkmaelern-r608191.htm

Die haben Recht, ein Denkmal für alle Opfer des Krieges reichen völlig aus.
Es muß endlich Schluß sein mit dem Mahn-/Denkmal-Theater.
D pfeift aus dem letzten Loch, aber dafür ist immer Geld da.

Hexenhammer
27.05.2008, 15:26
Hier in der BRD gibt es eben ein Mehrklassensystem für Opfer des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges. Man kann doch wohl kaum erwarten, dass ein jüdisches Opfer mit einem nichtjüdischen KZ-Opfer in einem Mahnmal gewürdigt werden kann? Wo sollte das hinführen? Am Ende würden noch die Vertriebenen oder die Bombenopfer als Opfer anerkannt, und was dann kommt, kann sich jeder denken: Einem Opfer 1.Klasse wird zusammen mit einem Opfer 3.Klasse an nur einem Mahnmal gedacht.

Anthill_Inside
27.05.2008, 15:31
Ein einzelnes zentrales Denkmal das über alle Verbrechen informiert sowie die Namen aller Opfer aufzählt würde ausreichen. Ähnlich wie Soldaten Denkmäler in Amerika.

Tratschtante
27.05.2008, 16:04
Hier in der BRD gibt es eben ein Mehrklassensystem für Opfer des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges. Man kann doch wohl kaum erwarten, dass ein jüdisches Opfer mit einem nichtjüdischen KZ-Opfer in einem Mahnmal gewürdigt werden kann? Wo sollte das hinführen? Am Ende würden noch die Vertriebenen oder die Bombenopfer als Opfer anerkannt, und was dann kommt, kann sich jeder denken: Einem Opfer 1.Klasse wird zusammen mit einem Opfer 3.Klasse an nur einem Mahnmal gedacht.

Opfer ist Opfer. Da sollte es kein Klassensystem geben.

Tratschtante
27.05.2008, 16:05
Ein einzelnes zentrales Denkmal das über alle Verbrechen informiert sowie die Namen aller Opfer aufzählt würde ausreichen. Ähnlich wie Soldaten Denkmäler in Amerika.

Für Deutschland scheint das aber nicht zu reichen. Warum sonst werden wir jedes Jahr mit einem neuen Denkmal beglückt?

Esreicht!
27.05.2008, 16:10
Hallo

Wir sollten die ganze BRD mit "Stolpersteinen" zupflastern, das schafft zudem Arbeitsplätze und jede Verfolgtengruppe, ob mit oder ohne Lobby, wie in dem verlinkten Artikel beschrieben, käme zum Zug;)


Stolpersteine

Mit mehr als 50, mit Messingblech verkleideten Pflastersteinen startete der Künstler Gunter Demnig auf den Fußwegen der Oranienstraße und der Dresdener Straße vor Jahren eine Kunstaktion, die gar nicht enden zu wollen scheint. Die Steine wurden vor den ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Menschen einzementiert und erinnern mit eingravierten Namen, Geburts- und Schicksalsdaten an die Verfolgung der Kreuzberger Juden im Dritten Reich…

http://www.berlin-hidden-places.de/sachindex/denkmale_skulp/kreuz_gedenkst.htm


kd

Esreicht!
27.05.2008, 16:12
Für Deutschland scheint das aber nicht zu reichen. Warum sonst werden wir jedes Jahr mit einem neuen Denkmal beglückt?

Weil es Teil eines prosperierenden Wirtschaftszweiges ist;)


kd

Tratschtante
27.05.2008, 16:16
Weil es Teil eines prosperierenden Wirtschaftszweiges ist;)


kd

Den der Steuerzahler finanziert.

Biskra
27.05.2008, 16:25
Hallo

Wir sollten die ganze BRD mit "Stolpersteinen" zupflastern, das schafft zudem Arbeitsplätze

Das ist ein Projekt eines Künstlers welches sich aus privaten Spenden finanziert.

Biskra
27.05.2008, 16:36
Nicht, daß es mich wundert, daß das hier offensichtlich nicht bemerkt wurde, aber die Kernaussage des Historikers war:


Nach Meinung des Historikers müssten bei der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus nicht die Opfer, sondern die Täter im Vordergrund stehen.[...]Statt mit den Ursachen der nationalsozialistischen Verbrechen beschäftigt man sich in Deutschland nach Reichels Eindruck lieber mit den Opfern. Darüberhinaus stilisiere man sich selbst mit großem medialem Aufwand und beispielsweise dem geplanten Zentrum zur Vertreibung zu Opfern. Dies sei «dem Grunde nach geschichtsfälschend und verlogen»

Care to comment?

Rowlf
27.05.2008, 16:40
Das ist ein Projekt eines Künstlers welches sich aus privaten Spenden finanziert.

Das will doch hier keiner wissen. :rolleyes:

Böse BRD, böse BRD

Kenshin-Himura
27.05.2008, 16:41
Das ist ein Projekt eines Künstlers welches sich aus privaten Spenden finanziert.

Ich muss mir den Scheiß trotzdem ungebeten angucken, wenn ich auf der Straße langlaufe, auch wenn ich es nicht finanziert habe.

Tratschtante
27.05.2008, 16:43
Nicht, daß es mich wundert, daß das hier offensichtlich nicht bemerkt wurde, aber die Kernaussage des Historikers war:



Care to comment?

Es ist fragwürdig, dass nun für eine Opfergruppe nach der anderen Denkmäler in Berlin errichtet werden», sagt er. Ein Denkmal für alle Opfer wäre besser gewesen. Seiner Meinung nach hat manche Entscheidung auch eher mit der aktuellen Lobbyarbeit als mit den Ereignissen in der Vergangenheit zu tun. So sei ein Denkmal für die 3,5 Millionen verhungerten sowjetischen Kriegsgefangenen eher an der Reihe gewesen, als das Denkmal für die verfolgten Homosexuellen, findet Klausa: «Aber sie haben keine Lobby.

Kenshin-Himura
27.05.2008, 16:44
Nicht, daß es mich wundert, daß das hier offensichtlich nicht bemerkt wurde, aber die Kernaussage des Historikers war:



Care to comment?

Ob es die "Kernaussage" war, darüber kann man wohl streiten. Aber insgesamt würde ich denen auch in dem Punkt zustimmen.

sporting
27.05.2008, 16:56
http://www.pr-inside.com/de/historiker-kritisieren-zunahme-an-denkmaelern-r608191.htm

Die haben Recht, ein Denkmal für alle Opfer des Krieges reichen völlig aus.
Es muß endlich Schluß sein mit dem Mahn-/Denkmal-Theater.
D pfeift aus dem letzten Loch, aber dafür ist immer Geld da.

ich frage mich oft warum die deutschen so viele denkmäler für die feinden ihrer grossväter errichten.

allein das zeigt doch schon das man mit den deutschen machen kann was man will (man muss es ihnen nur lange genug einreden). einen krieg zu verlieren gut und recht, aber dieses andauernde selbstschämen für etwas wo man nicht mal selbst dabei war also bitte das ist doch krank. kann mir mal bitte jemand die gedankengänger solcher menschen näher bringen? ich begreif es einfach nicht.

und warum unsere grossväter in den krieg zogen? dazu kann ich nur folgendes sagen. SIE WERDEN IHRE GRÜNDE GEHABT HABEN. ohne grund greift ein volk wie das deutsche nicht zu den waffen.

Biskra
27.05.2008, 16:59
Ich muss mir den Scheiß trotzdem ungebeten angucken, wenn ich auf der Straße langlaufe, auch wenn ich es nicht finanziert habe.

Wie oft musstest du dir das schon anschauen? Ich habe bis jetzt erst einmal so einen Stein gesehen und der störte mich im geringsten, im Gegenteil, ich fand das sehr interessant. Echter "Scheiß", der allenthalben auf den Gehwegen liegt, stört mich.

Tratschtante
27.05.2008, 17:00
ich frage mich oft warum die deutschen so viele denkmäler für die feinden ihrer grossväter errichten.

allein das zeigt doch schon das man mit den deutschen machen kann was man will (man muss es ihnen nur lange genug einreden). einen krieg zu verlieren gut und recht, aber dieses andauernde selbstschämen für etwas wo man nicht mal selbst dabei war also bitte das ist doch krank. kann mir mal bitte jemand die gedankengänger solcher menschen näher bringen? ich begreif es einfach nicht.

und warum unsere grossväter in den krieg zogen? dazu kann ich nur folgendes sagen. SIE WERDEN IHRE GRÜNDE GEHABT HABEN. ohne grund greift ein volk wie das deutsche nicht zu den waffen.

Weil unsere Politiker keinen Ar*** in der Hose haben. Die wollen überall Liebkind sein und dann kommt sowas raus.

Biskra
27.05.2008, 17:03
Es ist fragwürdig, dass nun für eine Opfergruppe nach der anderen Denkmäler in Berlin errichtet werden», sagt er. Ein Denkmal für alle Opfer wäre besser gewesen. Seiner Meinung nach hat manche Entscheidung auch eher mit der aktuellen Lobbyarbeit als mit den Ereignissen in der Vergangenheit zu tun. So sei ein Denkmal für die 3,5 Millionen verhungerten sowjetischen Kriegsgefangenen eher an der Reihe gewesen, als das Denkmal für die verfolgten Homosexuellen, findet Klausa: «Aber sie haben keine Lobby.

Das ist nicht die Kernaussage. Die Kernaussage ist: Es wird überall den Opfern gedacht, während die Beschäftigung mit den Tätern zurückgestellt wird. Diese Diskrepanz bemängelt er. Daß die sowjetischen Kriegsgefangenen kein gesondertes Denkmal haben, stimmt auch nicht, sie haben lediglich kein gesondertes zentrales Denkmal. Aber das ist auch nur eine berechtigte Nebenkritik.

Tratschtante
27.05.2008, 17:06
Das ist nicht die Kernaussage. Die Kernaussage ist: Es wird überall den Opfern gedacht, während die Beschäftigung mit den Tätern zurückgestellt wird. Diese Diskrepanz bemängelt er. Daß die sowjetischen Kriegsgefangenen kein gesondertes Denkmal haben, stimmt auch nicht, sie haben lediglich kein gesondertes zentrales Denkmal. Aber das ist auch nur eine berechtigte Nebenkritik.

Der Text muß aber insgesamt gesehen werden, auch wenn man nicht mit allem übereinstimmt. Diese Denkmalhysterie stößt die Bürger ab und es interessiert sie nicht mehr wirklich. Sie wissen nur, daß sie keine Chance dagegen haben.
Bei einer Umfrage oder Volksentscheid wäre das schnell ermittelt. Aber wir sind ja keine Demokratie.