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Vollständige Version anzeigen : Warum gibt es kein Luftkriegs-Pendant von "Das Boot"?



Dr.Zuckerbrot
23.05.2008, 12:02
Gibt es keine literarische Vorlage, die dazu taugt?
Waren Buchheim/Petersen eine Ausnahmekombination?
Ist das Thema zu heikel?

Dr.Zuckerbrot
23.05.2008, 12:13
Naja, also wenn das Flugzeug auf den Meeresgrund sackt, dann wird es schwer wieder flott zu machen sein. Vielleicht ist das der Grund?

Aber sowas ähnliches gibt es doch. Denk mal an Memphis Bell.

Das muß vielleicht nachgetragen werden : Als deutsche Produktion. Und wenn ich "Memphis Belle" richtig in Erinnerung habe, ist da der Luftkrieg ziemlich verkitscht. Daß es "German Village" gegeben hat, wirst Du daraus nicht sehen.

"Das Boot" ist als deutsche Produktion, in der nur wenige NS-Knallchargen vorkommen, sowohl in D als auch im Ausland gut aufgenommen worden. Das macht seine herausragende Stellung aus.

Deutschmann
23.05.2008, 12:19
Es gibt da kein Pendant aber ein sehr interessanter Film - ich glaube Englische Produktion aus den 60ern.

"Luftschlacht um England"

Allerdings weiß man da natürlich wer der Held und wer der Versager ist. :rolleyes:
Aber für damalige Zeiten sehr gut gedreht.

Deutschmann
23.05.2008, 12:22
Als Nachtrag: In Zeiten von Integrationsgipfel und Anti-Wehrmacht-Ausstellung wirst du auch keinen Film aus Deutscher Produktion mehr finden der noch ein bischen Würde übrig lässt.

1871
23.05.2008, 18:32
Das ginge heuer nur mit herzerweichender Lovestory zwischen Ami-Bomber und ausgebombter deutscher Frau, der Kausalzusammenhang von Guernica nach Dresden müsste natürlich auch irgendwie mit untergebracht werden, sonst gäbe es was auf die Flossen von diversen Institutionen des Landes, insbesondere natürlich von der obersten Moralpolizei, unserem allzeit geliebten ZdJ.


Lassen wir es lieber bleiben, würde ich mal empfehlen..

Fuchs
23.05.2008, 19:51
in der heutigen zeit wird es kaum möglich sein
einen wirklichkeitsgetreuen deutschen kriegsfilm
zu drehen. sieht man mal von "der untergang" ab.

oh ich hab deutschmanns beitrag übersehen. ;-)

1871
23.05.2008, 19:52
sieht man mal von "der untergang" ab.




Der sich allerdings auch die eine oder andere "künstlerische Freiheit" erlaubte.

Don
24.05.2008, 07:42
Gibt es keine literarische Vorlage, die dazu taugt?
Waren Buchheim/Petersen eine Ausnahmekombination?
Ist das Thema zu heikel?

Weil man bei einer Überdosierung von Kriegsfilmen zu hohe Kosten durch die dann erforderlichen Behandlungen von Rückenmarksauflösung bei häuslichen Kampfanzugträgern befürchtet.

Misteredd
24.05.2008, 09:38
Schau doch den unsäglichen neuen Film über den Roten Baron!

Das Leben des durchschnittlichen Deutschen Fliegers war im Bombenkrieg nicht gerade lange, also zu kurz für einen Film.

Dr.Zuckerbrot
24.05.2008, 12:14
Schau doch den unsäglichen neuen Film über den Roten Baron!

Das Leben des durchschnittlichen Deutschen Fliegers war im Bombenkrieg nicht gerade lange, also zu kurz für einen Film.

Es gibt m.E. einen Roman, der ggf. als Vorlage in Frage gekommen wäre, und zwar Victor Schullers "Mit Eichenlaub und Schwertern ..." .

Wenn man den Protagonisten, speziell sein Liebesleben, mit dem Personal aus "Das Boot" vergleicht, müßte man ihn wohl mit Michael J. Fox besetzen.

Er wird immerhin erst 1945 von einer Lightning abgeschossen, d.h. für drei jahre reicht es aus.

Westfalen
24.05.2008, 12:22
Man könnte was über Hans Ulrich Rudel drehen der Typ war der beste Kampfpilot der Wehrmacht.

Gärtner
24.05.2008, 12:44
Gibt es keine literarische Vorlage, die dazu taugt?
Waren Buchheim/Petersen eine Ausnahmekombination?
Ist das Thema zu heikel?


Ich bin sicher, unsere RostwandStahlfront-Jünger werden sich demnächst dieses Sujets in gewohnt boulevardesker Manier annehmen.

EinDachs
24.05.2008, 13:35
Gibt es keine literarische Vorlage, die dazu taugt?
Waren Buchheim/Petersen eine Ausnahmekombination?
Ist das Thema zu heikel?


Ich schätze das liegt ein wenig in der Natur der unterschiedlichen Waffengattungen.
Die beklemmende, enge, düstere Atmosphäre eines U-Bootes kann man nicht so einfach in die Lüfte verlegen.

1871
24.05.2008, 15:09
Schau doch den unsäglichen neuen Film über den Roten Baron!

Das Leben des durchschnittlichen Deutschen Fliegers war im Bombenkrieg nicht gerade lange, also zu kurz für einen Film.

Dieses Werk hat aber in der Bundeseinheitspresse nahezu durchweg negative Kritiken bekommen, immerhin würde der Rote Baron ja als Art Held verklärt. Und wie wir ja nun wissen, heutzutage ist nur heldenhaft, wer hinter einer 300 Mann starken Polizeikette mit dem BigMac im Maul gegen die 7 Nazis auf der Gegenseite demonstriert. Heldentum im Krieg gibt es ja per se nicht, denn Krieg ist immer böse. Also von daher, ein bisschen Heroisierung Von Richthofens, wobei dieser Film wohl mal nicht in ex-post Manier richtet und sich echauffiert, über aus dem Zusammenhang gerissene Äusserungen wie "brennende Flugzeuge sind mir am Liebsten" (Dem Sinn nach), kann doch nicht zwangsweise schaden. Wie gesagt, die Bundesjournaille tobte, mitunter ein gutes Zeichen für einen guten Film - die Flugszenen wurden aber ausdrücklich gelobt. Blöde nur, dass ich nie ins Kino gehe. ;)

malnachdenken
24.05.2008, 15:11
Dieses Werk hat aber in der Bundeseinheitspresse nahezu durchweg negative Kritiken bekommen, immerhin würde der Rote Baron ja als Art Held verklärt. Und wie wir ja nun wissen, heutzutage ist nur heldenhaft, wer hinter einer 300 Mann starken Polizeikette mit dem BigMac im Maul gegen die 7 Nazis auf der Gegenseite demonstriert. Heldentum im Krieg gibt es ja per se nicht, denn Krieg ist immer böse. Also von daher, ein bisschen Heroisierung Von Richthofens, wobei dieser Film wohl mal nicht in ex-post Manier richtet und sich echauffiert, über aus dem Zusammenhang gerissene Äusserungen wie "brennende Flugzeuge sind mir am Liebsten" (Dem Sinn nach), kann doch nicht zwangsweise schaden. Wie gesagt, die Bundesjournaille tobte, mitunter ein gutes Zeichen für einen guten Film - die Flugszenen wurden aber ausdrücklich gelobt. Blöde nur, dass ich nie ins Kino gehe. ;)

Hätte Deutschland im Namen unseres aktuellen poltischen Systems erfolgreich einen Krieg durchgeführt, dann wäre das wohl anders.

EinDachs
24.05.2008, 15:16
Dieses Werk hat aber in der Bundeseinheitspresse nahezu durchweg negative Kritiken bekommen, immerhin würde der Rote Baron ja als Art Held verklärt. Und wie wir ja nun wissen, heutzutage ist nur heldenhaft, wer hinter einer 300 Mann starken Polizeikette mit dem BigMac im Maul gegen die 7 Nazis auf der Gegenseite demonstriert. Heldentum im Krieg gibt es ja per se nicht, denn Krieg ist immer böse. Also von daher, ein bisschen Heroisierung Von Richthofens, wobei dieser Film wohl mal nicht in ex-post Manier richtet und sich echauffiert, über aus dem Zusammenhang gerissene Äusserungen wie "brennende Flugzeuge sind mir am Liebsten" (Dem Sinn nach), kann doch nicht zwangsweise schaden. Wie gesagt, die Bundesjournaille tobte, mitunter ein gutes Zeichen für einen guten Film - die Flugszenen wurden aber ausdrücklich gelobt. Blöde nur, dass ich nie ins Kino gehe. ;)

So ein Blödsinn.
Der Film ist kritisiert worden, weil er flach ist.
Ich hab keine einzige schlechte Kritik gelesen, die sich darüber beschwert, dass da ein Krieg stattfindet.

Ich denke, dass ein "Das Boot" der Luftwaffe ganz einfach das Problem hätte, dass der Luftkrieg schwerer darzustellen ist.
Das Boot hat eine kleine enge Kulisse, Atmosphäre wird über Dialoge udn Mienenspiel geschaffen. Wie das in einem Luftgefecht umzusetzen ist, ohne entweder billig oder actionheischend zu wirken, kann ich mir nur schwer vorstellen.

1871
24.05.2008, 15:21
So ein Blödsinn.
Der Film ist kritisiert worden, weil er flach ist.
Ich hab keine einzige schlechte Kritik gelesen, die sich darüber beschwert, dass da ein Krieg stattfindet.



Nein, ganz konkret erinnern kann ich mich an eine Bewertung in der TV Spielfilm, wo dem Film aus eben genannten Gründen "Romantisierung" und "Verklärung", nur eine mittelmäßige Bewertung zugestanden wurde. Und der Punkt mit der "Flachheit" bezieht sich genau darauf.

kotzfisch
27.05.2008, 06:50
Buchheims Buch ist ohnehin problematisch, weil u.U. er das früher erschienene
Buch "Haie und kleine Fische" von Ott gelesen hatte....näher kann ich darauf nicht eingehen, ohne schwerste Rechtsverfolgung zu riskieren-jeder möge sich durch Lektüre ein eigenes Bild machen.

Rheinlaender
27.05.2008, 07:13
Schau doch den unsäglichen neuen Film über den Roten Baron!

Das Leben des durchschnittlichen Deutschen Fliegers war im Bombenkrieg nicht gerade lange, also zu kurz für einen Film.

Das war auf beiden seiten der Fall - ausserdem wuerde der Film auch ein Film ueber Drogen werden. Auf beiden Seiten waren die Flieger hoch auf Meth (haelt tagelang wach, man wird sehr "zielgerichtet" und herausfordernd und denkt man sei unverwundbar).

Dr.Zuckerbrot
27.05.2008, 21:38
Ich denke, dass ein "Das Boot" der Luftwaffe ganz einfach das Problem hätte, dass der Luftkrieg schwerer darzustellen ist.
Das Boot hat eine kleine enge Kulisse, Atmosphäre wird über Dialoge udn Mienenspiel geschaffen. Wie das in einem Luftgefecht umzusetzen ist, ohne entweder billig oder actionheischend zu wirken, kann ich mir nur schwer vorstellen.

Stell Dir einfach eine Bomber- oder Nachtjägerbesatzung vor, oder die Besatzung eines Stalingradversorgers. Das sind die drei Schauplätze aus dem erwähnten Buch. Wenn die Flieger ihre Sauerstoffmasken aufhaben müssen, ist es mit dem Mienenspiel natürlich essig, aber an Dialogen dürfte es nicht scheitern. Außerdem spielt auch "Das Boot" nicht nur im Uboot. Die Aufgabenstellung ist doch, Menschen im Krieg zu zeigen, und das nicht als Knallchargen.

EinDachs
28.05.2008, 14:10
Stell Dir einfach eine Bomber- oder Nachtjägerbesatzung vor, oder die Besatzung eines Stalingradversorgers. Das sind die drei Schauplätze aus dem erwähnten Buch. Wenn die Flieger ihre Sauerstoffmasken aufhaben müssen, ist es mit dem Mienenspiel natürlich essig, aber an Dialogen dürfte es nicht scheitern. Außerdem spielt auch "Das Boot" nicht nur im Uboot. Die Aufgabenstellung ist doch, Menschen im Krieg zu zeigen, und das nicht als Knallchargen.

Naja, wenn man prinzipiell nur fordert, dass man Menschen im Krieg zeigt, dann sollte auch ein Luftwaffenfilm möglich sein.
Ich denke allerdings, gerade "Das Boot" lebte von einer einer sehr eindrucksvoll gezeichneten Atmosphäre, die meiner Ansicht nach nicht so einfach in die Luft zu übersetzen ist. Ich denke, es ist im Luftkrieg einfach schwieriger, soetwas überzeugend zu schildern, wohl auch, weil die Verlockung groß ist, den Film mit bombastischen Actionsequenzen "aufzupeppen", was meiner Ansicht nach der Kardinalsfehler mäßiger und schlechter Kriegsfilme ist.

Dr.Zuckerbrot
28.05.2008, 21:30
Naja, wenn man prinzipiell nur fordert, dass man Menschen im Krieg zeigt, dann sollte auch ein Luftwaffenfilm möglich sein.
Ich denke allerdings, gerade "Das Boot" lebte von einer einer sehr eindrucksvoll gezeichneten Atmosphäre, die meiner Ansicht nach nicht so einfach in die Luft zu übersetzen ist. Ich denke, es ist im Luftkrieg einfach schwieriger, soetwas überzeugend zu schildern, wohl auch, weil die Verlockung groß ist, den Film mit bombastischen Actionsequenzen "aufzupeppen", was meiner Ansicht nach der Kardinalsfehler mäßiger und schlechter Kriegsfilme ist.

Eben. Das lohnt keine Betrachtung. Es wäre schon interessant zu überlegen, welche Regisseure überhaupt das Zeug zu einem Film dieser Klasse haben.
Dreck der Preisklasse "Pearl Harbor" oder "Dresden" ist außer jeder Diskussion,
aber es gab ja auch schon nicht so furchtbar schlechte Uboot-Filme.
Was macht "Das Boot" soviel besser? Worin unterscheidet es sich von 0815-Uboot-Kriegsfilmen?

Gehirnnutzer
28.05.2008, 23:35
Eben. Das lohnt keine Betrachtung. Es wäre schon interessant zu überlegen, welche Regisseure überhaupt das Zeug zu einem Film dieser Klasse haben.
Dreck der Preisklasse "Pearl Harbor" oder "Dresden" ist außer jeder Diskussion,
aber es gab ja auch schon nicht so furchtbar schlechte Uboot-Filme.
Was macht "Das Boot" soviel besser? Worin unterscheidet es sich von 0815-Uboot-Kriegsfilmen?

Schau dir einfach mal die Kommentare (http://www.imdb.com/title/tt0082096/usercomments) bei Imdb an, insbesondere die nicht-deutschen.

EinDachs
29.05.2008, 01:01
Eben. Das lohnt keine Betrachtung. Es wäre schon interessant zu überlegen, welche Regisseure überhaupt das Zeug zu einem Film dieser Klasse haben.

Kubrik wär natürlich mein absoluter Wunsch, aber der ist ja leider tot.
Ich könnte mir auch noch vorstellen, dass eine Ridley Scott-Umsetzung recht reizvoll wäre.
Daran Aranofsky oder Luc Besson wär auch charmant. Oder einfach ein talentierter unbekannter Junger.


Dreck der Preisklasse "Pearl Harbor" oder "Dresden" ist außer jeder Diskussion, aber es gab ja auch schon nicht so furchtbar schlechte Uboot-Filme.

Ha.
Ich muss an "U -571" denken.


Was macht "Das Boot" soviel besser? Worin unterscheidet es sich von 0815-Uboot-Kriegsfilmen?

Eine technisch perfekte Umsetzung von einem großartigen Regisseur einer guten Grundgeschichte. Es war ja schon das Buch ganz gut, aber dem Film gelang es auch wirklich die Atmosphäre zu transportieren.
WAs sehr wichtig war, ist dass man auch jeder Versuchung, das ganze mit Pathos zu würzen, widerstehen hat können. Der Film zeigt nicht wirklich Helden, er zeigt Menschen wie du und ich die in einer Ausnahmesituation sind.
Sie haben Angst, reden über das Leben davor (vorzugsweise Bordellgeschichten), langweilen sich, scherzen ein wenig, etc.
Das macht ihn sehr viel glaubhafter, als der Großteil seiner Konkurrenz der zumeist von flachen, überzeichneten Heroen strotzt und sich auf die Stellen konzentriert, wo sich was tut (meist: was explodiert)

Ernesto-Che
29.05.2008, 22:04
Gibt es keine literarische Vorlage, die dazu taugt?
Waren Buchheim/Petersen eine Ausnahmekombination?
Ist das Thema zu heikel?




" Luftschlacht um England "

Nissen76
01.06.2008, 18:35
Wie wäre es hiermit?
Valentin Mikula, Stuka (http://www.amazon.de/Stuka-Valentin-Mikula/dp/customer-reviews/3704330981/ref=cm_cr_dp_all_helpful?ie=UTF8&customer-reviews.sort%5Fby=-SubmissionDate&coliid=&showViewpoints=1&customer-reviews.start=1&colid=#customerReviews)

Bruddler
01.06.2008, 18:42
Stukas über London

Dr.Zuckerbrot
01.06.2008, 19:15
Wie wäre es hiermit?
Valentin Mikula, Stuka (http://www.amazon.de/Stuka-Valentin-Mikula/dp/customer-reviews/3704330981/ref=cm_cr_dp_all_helpful?ie=UTF8&customer-reviews.sort%5Fby=-SubmissionDate&coliid=&showViewpoints=1&customer-reviews.start=1&colid=#customerReviews)

"Stuka" ist als Buch einfach nur irre. Eine wüste Mischung aus Roman und Dokumentation. Aber als Vorlage für einen Film á la "Das Boot" käme er in Frage, das stimmt.