Ein Schwank aus Eurem leben

[Bärwolf]

Ein Schwank aus Eurem leben


Ich möchte hier mal ein Thema eröffnen, wo es um euer ureigenstes Leben geht.
Da gibt es doch sicher die eine oder andere kleine Geschichte, die man schon immer mal erzählen wollte, kleine Begebenheiten am Rande, Annekdoten oder lustige Zoten, traurige Erfahrungen oder melancholische Stimmungen, etc.
Wie auch immer, schreibt was ihr wollt!

[Bärwolf]

Es war um 1964 und ich war etwa 12 Jahre alt.
Die größeren Jungs und Mädels standen in Cliquen herum.
Wir, die Kleineren, standen etwas abseits und bewunderten die Großen.
Die einen nannten sich Exis (was in England die Mods waren) und die anderen nannten sich Rocker.
Irgendwie würde man ja gerne dazu gehören, aber die Großen schauten nur verächtlich auf uns herab.
So blieb uns nichts anderes übrig als darüber zu streiten welche Gruppe cooler wäre und zu wem man später mal gehören wollte.
Die Einen fuhren Motoroller und trugen lange grüne Parker über eng anliegenden Anzügen, dazu dünne Krawatten und Hushpupieschuhe oder Beatle-Liverpool-Stiefelletten, manchmal dazu einen Rudeboyhut, die anderen fuhren Motorräder (ab 500er Maschine), trugen Elvistolle und Lederjacken, Jeans und Stiefel.
Die Mädels hatten turmhochtoopierte Haare (bei beiden Gruppen).
Es schwankte fast täglich welcher Gruppe ich mich anschließen würde.
Irgendwie hatten beide was.
Auch die Teddybos fand ich klasse, aber die gab´s in unserer Gegend kaum.
In Bremen und Hamburg waren nun mal Rocker und Exis angesagt.
Und die beiden Städte fühlten sich als Elite in Sachen Jugendkultur, was sie auch waren.
Spätestens seit die erste Sendung des berühmten BEAT-CLUB in Bremen auf Sendung ging und alle Jungs sich in die Ansagerin Uschi Nerke verliebten,
weil sie die ersten und kürzesten Miniröcke im TV trug, war es ausgemacht,
das nun der Wind aus Nordwesten kam und zu einem toolkühnen Sturm sich entwickeln sollte.
Es kamen dazu die Piratensender Radio Caroline und Radio Nordsee, wo die neuesten Platten vorgestellt wurden, oft eine Woche vor erscheinen.
Ein paar Jahre später brauchte ich mich nicht mehr zu entscheiden.
„Easy Rider“ war angesagt und ich hegte den Wunsch eine Harley zu fahren.
Ich machte mit 18 meinen Führerschein, für Auto und Motorrad, aber eine Harley habe ich bis heute nicht bestiegen. :D

[George Rico]

Naja, da gibt es ein sehr, sehr peinliches Erlebnis, bei dem auch der liebe Alkohol eine tragende Rolle gespielt hat. Während des Heimwegs von einer recht wilden Party überkam mich plötzlich der Harndrang, weshalb ich meine Notdurft an einem Toilettenhäuschen für Busfahrer verrichtet habe. Das wäre auch alles kein Problem gewesen, wenn nicht in genau diesen Moment der vollbesetzte Nachtbus um die Ecke gebogen wäre.

Naja, dann nahm das Unheil seinen Lauf... Der Busfahrer machte eine abrupte Vollbremsung, stieg wie ein Wilder auf die Hupe und riss sein kleines Fenster auf, mich mich gleich darauf mit den übelsten Schimpfkanonaden zu belegen. Mit noch nicht ganz geschlossener Hose drehe ich mich zum Fahrer um und starre in Dutzende teils geschockte, teils äußerst amüsierte Gesichter.

Dummerweise war das jedoch genau der Bus, der mich eigentlich nach Hause bringen sollte... :D Zum Glück habe ich von der Busfahrt aufgrund meines recht hohen Alkoholpegels nicht mehr allzu viel mitbekommen. War wohl auch besser so... :D



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[I.Kant]

1978, ich war 13, lud mich der englische Teil meiner Familie ein, um als Brautjungfer an der Hochzeit meiner ältesten Cousine teilzunehmen.
Wir fuhren in rosa Kleider gewandet und mit Blumen im Haar in einem Rolls zur Kirche, ich war eine von drei Brautjungfern und litt weil ich eine zu meinem Kleid passende Strumpfhose vergessen hatte und eine von meiner zweiten Cousine tragen musste, die deutlich kürzere Beine hatte.
Wir stiegen also aus dem Auto und gingen in die Kirche. Alle setzten sich, nur wir Brautjungfern blieben im Mittelgang stehen. Ich kann mich noch an den Geistlichen erinnern und wunderte mich, dass er einen recht üppigen Bart trug.
Ich bemühte mich aufrecht zu stehen, aber das war sehr anstrengend und dann hörte ich nur noch ein "Klack" von meinem Schuh.

Ich wachte in der ersten Reihe neben meiner Tante auf, die mir die Hand tätschelte und auf deutsch (sie sprach sonst nie mit mir in meiner Muttersprache) sagte. "Dis hast du sssehrr elegänt hingekrickt"
Ich war ohnmächtig geworden und ein junger Mann namens Jeff (22 also uralt) hatte mich während ich nach hinten kippte aufgefangen und mich vor versammelter Mannschaft nach vorne zu meinere Tante gebracht.

Das war sehr romantisch, schade dass ich bewusslos war.

[Bärwolf]

1978, ich war 13, lud mich der englische Teil meiner Familie ein, um als Brautjungfer an der Hochzeit meiner ältesten Cousine teilzunehmen.
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Die Geschichte ist absolut Filmreif! :cool2:
Das ganze wäre mit Strumpfhaltern und Nylons natürlich nicht passiert:D
Aber dann wäre es auch nicht so eine schöne romantische Geschichte geworden;)

[Bärwolf]

Naja, da gibt es ein sehr, sehr peinliches Erlebnis, bei dem auch der liebe Alkohol eine tragende Rolle gespielt hat. Während des Heimwegs von einer recht wilden Party überkam mich plötzlich der Harndrang, weshalb ich meine Notdurft an einem Toilettenhäuschen für Busfahrer verrichtet habe. Das wäre auch alles kein Problem gewesen, wenn nicht in genau diesen Moment der vollbesetzte Nachtbus um die Ecke gebogen wäre.

... :D

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Köstlich! ich weiß nicht ob ich mich noch getraut hätte in den Bus zu steigen :D

[George Rico]

Köstlich! ich weiß nicht ob ich mich noch getraut hätte in den Bus zu steigen :D

Um 0300 nachts war mir das dann auch egal... :D



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