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Vollständige Version anzeigen : "Grüße von Robespierre" - werden wir unsere Konflikte nur mit einem Massaker lösen?



Beverly
22.05.2008, 07:32
Aus einem Newsletter der Linkspartei:

Quo vadis LINKE? - Für eine Gesellschaft ohne Angst

DIE LINKE ist gefordert, in der kommenden Programmdiskussion Utopien zu formulieren, deren Ziel eine Gesellschaft ohne Angst ist, schlägt Thomas Händel in seinem Beitrag vor. Denn die Angst vor dem Verlust von Beschäftigung lähmt eine wachsende Zahl von Menschen, ihre Interessen in die Hand zu nehmen.

Zukunftsfähige und umsetzbare linke Reformalternativen gegen den brüchiger werdenden neoliberalen Mainstream in einer immer unübersichtlicher werdenden und sich schnell verändernden Gesellschaft fordern Elke Breitenbach und Katina Schubert. Dabei gelte es, sich klar abzugrenzen von rechten und rechtsextremen Versuchen, die soziale Frage für ihre menschenverachtende Propaganda zu instrumentalisieren.


Die wenigen Zeilen enthalten schon eine komplette Bankrotterklärung unserer "liberalen Demokratie" und zeigen auch, dass nicht nur die Konzepte der Rechten, sondern auch der "demokratischen Linken" untauglich sind.

In einer Demokratie, welche diesen Namen verdient, sollten Menschen nicht in Angst leben müssen. Materiell ist alles da, nur die Organisierung und Verteilung funktioniert nicht. Hier hat der "neoliberale Mainstream" in der Tat versagt, wie der Newsletter andeutet. Und selbst wenn es materielle Defizite gäbe, so wären die in einem funktionierendem System als Herausforderung zugleich so etwas wie ein Kitt - gemeinsame Anstrengungen oder gar eine "Menschheitsaufgabe", welche die Menschen zusammenhalten.

Doch das Verheerende am "neoliberalen Mainstream in einer unübersichtlichen Gesellschaft" sind zwei Dinge:

1. Es wird auf Vereinzelung und Individualisierung gesetzt und zum täglichen K(r)ampf ums Dasein aufgerufen.

"Konkurrenz" und "Wettbewerb" sollen eine Gesellschaft voran bringen und werfen sie dabei immer weiter zurück. Die Menschen sind nicht Teil einer Gemeinschaft, haben nicht Teil an Gemeinschaftsaufgaben und Projekte, gar an Menschheitsaufgaben, sondern konkurrieren auf allen Ebenen nur sinnlos gegeneinander. Deutsche als Einzelkämpfer konkurrieren gegen andere Deutsche, Deutsche konkurrieren gegen Türken usw. ...

"Ich und mein Bruder gegen meinen Cousin. Ich, mein Bruder und mein Cousin gegen den Rest der Welt!", charakterisiert ein arabisches Sprichwort diese Situation. Wobei die arabisch-islamische Welt immer wieder Schauplatz von Bürgerkriegen ist und weder der Bruder mit dem Bruder noch beide mit dem Cousin oder mit der Welt allzuviel Gutes schaffen. Nicht einmal zu Schlechtem sind sie in der Lage, wie 60 Jahre Israel mitten im arabischem Herzland beweisen :rolleyes:

Soll das im Zeichen des Neoliberalismus auch unsere "Zukunft" sein?

Damit sind wir bei

2. Konflikte werden nicht ausgetragen und gelöst, sondern geleugnet und verschleppt

Die Neoliberalen, die großen und kleinen Schergen "des Systems" vermeiden den offenen Konflikt. Da könnten sie ja verlieren, gar eines auf die Fresse kriegen (genug Wut haben sie mit ihren Drangsalierungen erzeugt).
Nein, sie gehen nach der Salamitaktik vor und verlangen noch immer, dass man sie etwa als Diskussionspartner ernst nimmt. Tut man das etwa in einem Forum nicht mehr, weil man ihren Unfug und ihren Zynismus Leid ist und im Zeichen der Meinungsfreiheit ein Arschloch ein Arschloch nennen will, heulen sie das Internet voll, drücken die Meldetaste und schreien nach dem Mod :]
Aus abgrundtiefer Hinterlist oder Blödheit wollen sie nicht verstehen, dass man in ihren "Argumenten" nur noch einen Ausdruck abgrundtiefer Menschenverachtung sehen kann. Alldiweil die Rechten ihre Gegner (die Linken) wenigstens als Gegner und das Andere, wenn auch zu Bekämpfende, akzeptieren sind die Neoliberalen nicht einmal dazu bereit. Bei den Rechten ist man irgendwann nicht mehr Teil ihres Projektes und wird im Extremfall exterminiert. Bei den Neoliberalen wird man immer als Teil ihres Projektes des allumfallsenden und global gewordenen Wettbewerbs angesehen - um auch exterminiert zu werden, wenn man da nicht merh mithalten kann.

Das führt an der Spitze zu

3. Keine klaren Fronten in der Politik

Die Neoliberalen und "Systemlinge" sehen ihre Politik als alternativlos an. Egal, wer bei Wahlen "drankommt", egal ob es ein Linker oder ein Rechtsextremist ist - auch er soll sich naturhaften ökonomischen Zwängen beugen und die Ideen des neoliberalen Mainstreams exekutieren und sei dieser noch so brüchig. Dass ihre Politik nichts taugt und ihre Konzepte Unsinn sind, stört den Mainstream nicht. Hauptsache, er hat alle Schlüsselpositionen besetzt und Mechanismen eingerichtet, in denen es für den Einzelnen auf legalem Wege unmöglich ist, aus dem System heraus zu kommen und eine politische Partei auf legalem Wege das System auch nicht ändern kann.

Die Fehler der Linken

Im Linkspartei-Newsletter greinten sie über die schwere Wahlschlappe der Linken in Italien. Woran lag die? Grundsätzlich daran, dass die Linke meinte, im Rahmen des Systems und mit den Mitteln des Systems das System ändern zu können.
Was ist eigentlich aus dem Klassenkampf von unten geworden? Muss er nicht mehr mit aller Härte geführt werden, weil die Herrschenden so lieb und nett geworden sind?

Die Fehler der Rechten

Im Gegensatz zur harmoniesüchtigen "demokratischen Linken", die ihre Feinde nicht erkennen und nicht bekämpfen will und dadurch sogar die Chance auf eine friedliche Konfliktlösung verspielt, hat die Rechte ein gesundes Verhältnis zur Sache an sich. Es gibt Feinde und die müssen bekämpft werden, basta! Mit seinen Feinden redet man nicht, man lässt sie auch nicht in seine Kleingartenkolonie oder in sein Volk. Soweit zwar derbe, aber richtig.

Schwachsinnig geht die Rechte bei der Definition und Begründung dessen vor, was ihr Feind ist. Es sind die Türken, die Juden, die "Fremdvölkischen" etc. - nie zum Beispiel die herrschenden Klasse, nie die Büttel der herrschenden Klasse. Wollen die Rechten mal wieder selbst deren Büttel spielen?

Das "Wirken" demokratischer Linker (Konflikte leugnen) und rassistischer Rechter (Konflikte sinnlos ethnokulturell definieren) ist "bestens" dazu geeignet, einem Blutvergießen dem Boden zu bereiten, dass alle Vergleiche mit dem Dreißigjährigem Krieg standhält.
Die Rechten hätten doch gern einen Bürgerkrieg, um die verhassten Auswanderer los zu werden. Und die herrschende Klasse könnte ihnen den Gefallen tun, um ähnlich wie in Jugoslawien oder Algerien nach einem Gemetzel erst recht unangefochten über ein kaputtes und ausgepowertes Volk zu herrschen.
So war es nach dem Dreißigjährigen Krieg ja auch: für 150 Jahre, bis aus Frankreich frischer Wind kam, konnten die Herrschenden in Deutschland mit ihren Untertanen tun und lassen was sie wollten :rolleyes:

Das Massaker muss man vielleicht gar nicht erst herbeireden, es mag schon beschlossene Sache sein. Und man hat nur noch Einfluss auf seine Ausgestaltung. Weil auf der Linken gerade diejenigen, die Politik nur im System und mit den Mitteln des Systems machen wollen, die Menschen in so große Verzweiflung stürzen, dass auch Pazifisten irgendwann Blut sehen wollen.
Haben die Linken nicht die Farbe Rot als Anspielung auf das Blut der Herrschenden, dass mal wieder reichlich vergossen werden mag ;) ?

Also: kommt das Massaker?

Schwarzer Rabe
22.05.2008, 08:12
Es wird in einigen Jahren zu Verteilungskämpfen zwischen der deutschen Bevölkerung und den hier eingewanderten kulturfremden Kreisen, ähnlich wie in Jugoslawien, kommen.

lupus_maximus
22.05.2008, 08:40
Es wird in einigen Jahren zu Verteilungskämpfen zwischen der deutschen Bevölkerung und den hier eingewanderten kulturfremden Kreisen, ähnlich wie in Jugoslawien, kommen.
Dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
Wir werden aber gewinnen denn, noch sind wir schlauer als die Ersatzdeutschen!

Beverly
22.05.2008, 09:56
Es wird in einigen Jahren zu Verteilungskämpfen zwischen der deutschen Bevölkerung und den hier eingewanderten kulturfremden Kreisen, ähnlich wie in Jugoslawien, kommen.

Warum nicht zu Verteilungkämpfen zwischen Arm und Reich? Ein Konflikt zwischen verschiedenen Ethnien ist doch nur ein billiges Ablenkungsmanöver, wo am Ende die Anführer beider Seiten von der herrschenden Klasse und / oder anderen Staaten geschmiert werden :rolleyes:

Das ist doch viel logischer, weil die soziale Schere immer weiter auseinander geht und den Armen ein in jeder Hinsicht aggressionsfördernder Lebensstil aufgezwungen wird. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich mittlerweil all die Gestalten, mit denen man es da gegen seinen Willen zu tun hat

tot sehen will!

Das durchaus unabhängig von der Frage Deutscher oder Türke - ich hasse Türken nicht, weil sie Türken sind - links oder rechts, Christ, Jude oder sonstwas, schwul oder hetero. Wer sich einen Kopf über das Türkentum des Türken machen kann, dem geht es noch viel zu gut und er hat das Wesentliche nicht begriffen. Es gibt nur

Arm und Reich

und die Reichen und ihre Büttel in der Unter- und Mittelschicht müssen dran glauben. Nicht weil das schön ist und ungefährlich ist es auch nicht - gerade bei den von Linken resp. "Arm" veranstalteten Massakern entwickelte sich eine Eigendynamik, durch die auch viele Umstürzler dran glauben mussten :rolleyes:
Aber das Allermindeste ist das Aufbrechen einer verlogene "Harmonie", die nur noch vorgetäuscht wird und das Festhalten an einer "Gemeinschaft" - Staat, Volk, Nation - die es gar nicht gibt.

borisbaran
22.05.2008, 10:17
der mainstream neoliberal? schön wärs. die parteien schwenken ehr auf sowas wie eine linkspopulistische richtung ein (alle, selbst die cdu&fdp, wenn auch nur ein bißchen)...

FranzKonz
22.05.2008, 10:38
"In Deutschland wird es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müsste." - Josef Stalin

Gladius Germaniae
22.05.2008, 11:07
Kein Mensch traut sich, oder der Verfassungsschutz zerstört das, eine bürgerliche Volkspartei zu gründen, die sich auch dazu bekennt, von der EU und der Nato auszutreten, die Nationalwährung wieder einzuführen, die Grenzen zu schließen und das islamische Migrantenpack und die pseudodeutschen "EinsiedlerRussen" auszuweisen.

Wenn das umgesetzt werden würde, dann wären die Sozial und Rentenkassen total voll und wir könnten hier ohne Angst und Schrecken leben.

Aber ich sage auch ganz ehrlich, es gibt nix schlimmeres als der Verräter in den eigenen Reihen.

FranzKonz
22.05.2008, 11:11
Kein Mensch traut sich, oder der Verfassungsschutz zerstört das, eine bürgerliche Volkspartei zu gründen, die sich auch dazu bekennt, von der EU und der Nato auszutreten, die Nationalwährung wieder einzuführen, die Grenzen zu schließen und das islamische Migrantenpack und die pseudodeutschen "EinsiedlerRussen" auszuweisen.

Wenn das umgesetzt werden würde, dann wären die Sozial und Rentenkassen total voll und wir könnten hier ohne Angst und Schrecken leben.

Aber ich sage auch ganz ehrlich, es gibt nix schlimmeres als der Verräter in den eigenen Reihen.

Dümmer gehts nimmer.

Wir haben keine Rohstoffe und leben vom Export. Und immer noch kommen irgendwelche Deppen aus ihren Löchern und wollen sich selbst einmauern.

Einfach unglaublich.

FranzKonz
22.05.2008, 11:32
Nicht schlecht, aber der hier ist besser:

"Wenn die Deutschen Revolution machen und dazu einen Bahnhof stürmen müssen, kaufen sie erst Bahnsteigkarten" Lenin

Irgendwie hatten die Beiden keine besonders hohe Meinung von uns. Allerdings ist die einzige richtige Revolution in Deutschland wirklich schon lange her.

Felidae
22.05.2008, 11:38
Dabei hieß es doch in der DDR bis 1956, daß Stalin der beste Freund des deutschen Volkes sei :))

Ich denke, die beiden haben uns gut gekannt, denn es ist ja tatsächlich so, daß der Deutsche Obrigkeitshörig ist. Wie sonst konnten denn in diesem Land Monarchien und Diktaturen funktionieren, die einzige freie Republik die wir hatten aber nicht?! ;)

Die letzte richtge Revolution in Deutschland ist 19 Jahre her. Welche könnte man sonst noch nehmen? Die von 1848 auf die du wohl anspielst... Oha...Hoffentlich dauert es bis zum nächsten geglückten Volksaufstand nicht wieder 150 Jahre :=

Dem preußischen Militärstaat sei dank.

FranzKonz
22.05.2008, 11:41
Dabei hieß es doch in der DDR bis 1956, daß Stalin der beste Freund des deutschen Volkes sei :))

Ich denke, die beiden haben uns gut gekannt, denn es ist ja tatsächlich so, daß der Deutsche Obrigkeitshörig ist. Wie sonst konnten denn in diesem Land Monarchien und Diktaturen funktionieren, die einzige freie Republik die wir hatten aber nicht?! ;)

Die letzte richtge Revolution in Deutschland ist 19 Jahre her. Welche könnte man sonst noch nehmen? Die von 1848 auf die du wohl anspielst... Oha...Hoffentlich dauert es bis zum nächsten geglückten Volksaufstand nicht wieder 150 Jahre :=

Nein, ich meinte die Bauernkriege. Also sprach deren Chefideologe Thomas Münzer anno 1524:


Sieh zu, die Grundsuppe des Wuchers, der Dieberei und Räuberei sein unser Herrn und Fürsten, nehmen alle Kreaturen zum Eigentum: die Fisch im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden muß alles ihr sein (Jes. 5). Darüber lassen sie dann Gottes Gebot ausgehen unter die Armen und sprechen: »Gott hat geboten: Du sollst nicht stehlen.« Es dient aber ihnen nicht. So sie nun alle Menschen verursachen, den armen Ackermann, Handwerkmann und alles, das da lebt, schinden und schaben (Micha 3. Kap.). So er sich dann vergreift am allergeringesten, so muß er hängen. Da saget denn der Doktor Lügner: Amen. Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun. Wie kann es die Länge gut werden? So ich das sage, muß ich aufrührisch sein ! Wohlhin !
http://www.mlwerke.de/mu/mu_003.htm

Felidae
22.05.2008, 11:49
:)

Nein, das liegt nicht an einem Militärstaat, das liegt in der Natur des Volkes, des Volkscharakters. Mit Heine kann man da schlecht argumentieren, der auch die Preußen als dafür verantwortlich sah. Aber schau mal auf die Bayern, wie die noch heute ihrem Kini hinterher trauern.

Es liegt am Volkscharakter, der jahrhundertelangen Aufteilung in winzige Territorialstaaten und der nie verwirklichten nationalen Revolution, die von unten heraus die Demokratie bringen sollte. Hätte 1848 funktioniert hätten wir Heute kein Österreich und kein Preußen mehr, sondern ein mächtiges Deutschland in Mitteleuropa.
Die Tschechen, Polen, Ungarn und Slowaken hätten schon 1848 ihre Unabhängigkeit erlangt, Deutschland würde weite Gebiete umfassen und diese wären nur von Deutschen bewohnt. Natürlich wohl auch von Zuwanderern. Möglicherweise wäre auch die europäische Einigung schneller gekommen.

Preußen die Hauptschuld zu geben, einem Staat der die Toleranz staatlich verordnete, ist falsch. Da lies noch einmal ein wenig in preußischer Geschichte.

Preußen war tolerant, ja. Aber auch ein Land mit durchmilitarisierter Bevölkerung.

FranzKonz
22.05.2008, 11:56
Ja, die Romantik der Bauernkriege...Ich halte nicht viel davon. Das Volk war noch nicht reif dafür, hatte gerade erst durch Luther den Sprung vom unwissenden Christenvolk zum lesenden Bibelverwerter hinter sich und wollte nun die Kirchen bestrafen für das, was sie ihnen jahrhundertelang erzählt hatten.

Die Bauernkriege kamen zu früh. Luther hatte recht als er diesem sinnlosen Treiben einhalt gebieten ließ durch die Macht der Fürsten.
Denn ohne Ordnung, in einer Anarchie, wie sie Münzer doch wohl vorschwebte kann kein Volk glücklich werden.

Münzer kam 100 Jahre zu früh, ebenso wie Jan Huss.

Münzer war keineswegs Anarchist, und die Forderungen der Bauern waren durchaus legitim. Die Bauern ließen sich belügen und hinhalten, bis die Fürsten ihre Streitkräfte mobilisiert hatten und hatten dann keine Chance mehr. Sie hätten sofort Köpfe rollen lassen müssen!

Offensichtlich hatten sie damals schon Angst, den Rasen zu betreten. :D

FranzKonz
22.05.2008, 12:17
Im Endefekt wäre es doch auch wieder auf einen Gottesstaat hinaus gelaufen. Selbst Luther war ja ein christlicher Fundamentalist, für den nur Gottes Wort galt.
Luther hat sich in dieser Beziehung bei den Fürsten angebiedert.

Münzer war ein Träumer. Mögen die Forderungen der Bauern noch so berechtigt gewesen sein, sie waren noch nicht bereit dazu, hatten keine gebildeten Anführer wie z.B. die Bauern in Frankreich deren Aufständen sich auch Adlige anschlossen.

Ich sage es nochmal: 100 Jahre zu früh.

Ja, wahrscheinlich hatten sie wirklich Angst davor den Rasen zu betreten ;)
Auch in Deutschland hatten die Bauern Verbindungen zum Adel. Der bekannteste Adlige war der Götz von Berlichingen.

Alfred
22.05.2008, 12:21
Ich denke es wird zu Furchtbaren Konflikten in Deutschland und Europa kommen .

@Beverly...die Rechten wissen um den Feind von oben , die Herrschende Klasse...

Gothaur
22.05.2008, 12:32
Warum nicht zu Verteilungkämpfen zwischen Arm und Reich? Ein Konflikt zwischen verschiedenen Ethnien ist doch nur ein billiges Ablenkungsmanöver, wo am Ende die Anführer beider Seiten von der herrschenden Klasse und / oder anderen Staaten geschmiert werden :rolleyes:

Das ist doch viel logischer, weil die soziale Schere immer weiter auseinander geht und den Armen ein in jeder Hinsicht aggressionsfördernder Lebensstil aufgezwungen wird. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich mittlerweil all die Gestalten, mit denen man es da gegen seinen Willen zu tun hat

tot sehen will!

Das durchaus unabhängig von der Frage Deutscher oder Türke - ich hasse Türken nicht, weil sie Türken sind - links oder rechts, Christ, Jude oder sonstwas, schwul oder hetero. Wer sich einen Kopf über das Türkentum des Türken machen kann, dem geht es noch viel zu gut und er hat das Wesentliche nicht begriffen. Es gibt nur

Arm und Reich

und die Reichen und ihre Büttel in der Unter- und Mittelschicht müssen dran glauben. Nicht weil das schön ist und ungefährlich ist es auch nicht - gerade bei den von Linken resp. "Arm" veranstalteten Massakern entwickelte sich eine Eigendynamik, durch die auch viele Umstürzler dran glauben mussten :rolleyes:
Aber das Allermindeste ist das Aufbrechen einer verlogene "Harmonie", die nur noch vorgetäuscht wird und das Festhalten an einer "Gemeinschaft" - Staat, Volk, Nation - die es gar nicht gibt.
Deine ganzen Fragen sind sekundärer Natur, denn in erster Linie ist es schlichtweg eine Frage von Stärke und deren Einsatz gegenüber denen, die Schwächeln.
Und da haben wir nun mal eine eindeutige Verschiebung hin zu Migranten, die einerseits ein völlig anderes kulturelles Verständnis zu Gewalt bei der Dursetzung eigener Interessen haben, und andererseits aus den verschiedensten Gründen überwiegend mehrheitlich in entsprechenden körperlichen Ausbildungskadern eingebunden sind, z.B. Boxschulen, Sportkampfschulen, Muckibuden, etc.
Wenn sich nicht intellektuell mit der Not, Enpässen, einseitiger Verteilung und Bevorteilung auseinandergesetzt werden kann, wird dieses mittels Gewalt auf der Straße stattfinden, bzw ersteres hat immer gegenüber der Alternative das Nachsehen.
Voltago

Bärwolf
22.05.2008, 12:54
Warum nicht zu Verteilungkämpfen zwischen Arm und Reich? Ein Konflikt zwischen verschiedenen Ethnien ist doch nur ein billiges Ablenkungsmanöver, wo am Ende die Anführer beider Seiten von der herrschenden Klasse und / oder anderen Staaten geschmiert werden :rolleyes:

Das ist doch viel logischer, weil die soziale Schere immer weiter auseinander geht und den Armen ein in jeder Hinsicht aggressionsfördernder Lebensstil aufgezwungen wird. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich mittlerweil all die Gestalten, mit denen man es da gegen seinen Willen zu tun hat

tot sehen will!

Das durchaus unabhängig von der Frage Deutscher oder Türke - ich hasse Türken nicht, weil sie Türken sind - links oder rechts, Christ, Jude oder sonstwas, schwul oder hetero. Wer sich einen Kopf über das Türkentum des Türken machen kann, dem geht es noch viel zu gut und er hat das Wesentliche nicht begriffen. Es gibt nur

Arm und Reich

und die Reichen und ihre Büttel in der Unter- und Mittelschicht müssen dran glauben. Nicht weil das schön ist und ungefährlich ist es auch nicht - gerade bei den von Linken resp. "Arm" veranstalteten Massakern entwickelte sich eine Eigendynamik, durch die auch viele Umstürzler dran glauben mussten :rolleyes:
Aber das Allermindeste ist das Aufbrechen einer verlogene "Harmonie", die nur noch vorgetäuscht wird und das Festhalten an einer "Gemeinschaft" - Staat, Volk, Nation - die es gar nicht gibt.

Ich denke es ist doch kein Unterschied ob sich Ethnien oder Arm und Reich hassen, weil beide Konfliktparteien immer die Opfer von Machtpolitikern werden, die daraus ihren Vorteil ziehen. Aber sicher ist der ökonomisch-soziale Konflikt auch m. E. der Entscheidendere, dabei ist gar nicht der Gegensatz von arm und reich so das Problem, sondern vielmehr ob die Strukturen diesen Gegensatz verfestigen oder ob sie dynamisch und durchlässig sind, d. h. also ob Bewegung im Spiel ist, s. d. ich als Armer mehr als nur die Hoffnung habe nicht immer arm zu bleiben und eine Option auf Verbesserung meiner Lage, und umgekehrt, dass ich als Reicher auch immer das Risiko habe (bei falschen Entscheidungen) auch wieder mal arm zu werden, usw. usf.

Bei der Umfrage würde ich prognostizieren, das es erstmal eine Weile noch mit der Apathie so weitergeht, mit späterer Option auf Verhältnisse wie in Ex-Jugo.

Beverly
22.05.2008, 13:10
der mainstream neoliberal? schön wärs. die parteien schwenken ehr auf sowas wie eine linkspopulistische richtung ein (alle, selbst die cdu&fdp, wenn auch nur ein bißchen)...

Du merkst nicht einmal, wenn alle Parteien deine Ideologie umsetzen. Weil dabei nur Mist rauskommt und du nicht wahr haben willst, dass dieser Mist auf deiner Ideologie beruht.

Nur ein Beispiel: gestern war in den Nachrichten auf 3sat zehn Minuten die Rede von einem Streik der Ärtze wegen der Gesundheitsreform. Mir war erst nach zehn Minuten klar, dass es nicht um die Gesundheitsreform in der BRD, sondern in Österreich ging. So gleichen sich die Diskurse und so gleich ist die neoliberale Politik in jedem Land!

Beverly
22.05.2008, 13:52
:)

Nein, das liegt nicht an einem Militärstaat, das liegt in der Natur des Volkes, des Volkscharakters. Mit Heine kann man da schlecht argumentieren, der auch die Preußen als dafür verantwortlich sah. Aber schau mal auf die Bayern, wie die noch heute ihrem Kini hinterher trauern.

Es liegt am Volkscharakter, der jahrhundertelangen Aufteilung in winzige Territorialstaaten und der nie verwirklichten nationalen Revolution, die von unten heraus die Demokratie bringen sollte. Hätte 1848 funktioniert hätten wir Heute kein Österreich und kein Preußen mehr, sondern ein mächtiges Deutschland in Mitteleuropa.
Die Tschechen, Polen, Ungarn und Slowaken hätten schon 1848 ihre Unabhängigkeit erlangt, Deutschland würde weite Gebiete umfassen und diese wären nur von Deutschen bewohnt. Natürlich wohl auch von Zuwanderern. Möglicherweise wäre auch die europäische Einigung schneller gekommen.

Preußen die Hauptschuld zu geben, einem Staat der die Toleranz staatlich verordnete, ist falsch. Da lies noch einmal ein wenig in preußischer Geschichte.

@Schlumpfling, FranzKonz,

wenn ich eure Ausführungen mit der akuten Misere verbinde, die hausgemacht und primär von ethnokulturell Deutschen - wobei sich Schweizer und Österreicher auch angesprochen fühlen dürfen - verschuldet ist, scheint mir "Deutschland" als politische Größe, gar Impulsgeber endgültig und für alle Zeiten erledigt zu sein.
Objektiv haben wir entweder andere, kleiner oder größer Bezugsgrößen, an das politische Projekt Deutschland glaubt nur noch die NPD und eine Handvoll Nationalisten.
Die Einwanderer beziehen sich vielleicht deshalb auf Größen aus ihren Herkunftsländern, weil ihnen ihre neue Heimat nichts bietet, mit dem sie sich indentifizieren können. Dem Diskurs der Liberalen zufolge bräuchten sie sich nicht ein ein Projekt Deutschland zu integrieren, weil es die Liberalen sind, die diesem Projekt gerade den Todesstoß versetzen. Den Rechten zufolge hätten sie in "Deutschland" keinen Platz.

Dazu kommt bei den ethnischen Deutschen (Schweizer, Österreicher, herhören!) ein IMHO ökonomisch motivierter Rassismus. Man sieht auf die herab, die man wirtschaftlich und sozial unter sich wähnt. Da sind die Einwanderer ganz unten, aber dann folgt eine Hierarchie BRD-Ost an zweitunterster Stelle, darüber BRD-West und an der Spitze die noch nicht kaputtreformierten Österreicher und die reichen Schweizer. Rasse ist Klasse ;) womit wir bei der Klassenzugehörigkeit als wichtigem Identifikationsmerkmal sind. Für die Trine mit türkischer Herkunft ist nicht der Pass so wichtig - da empfiehlt selbst der türkische Elternverein den deutschen Pass, weil man damit in der EU gut reisen kann - sondern es in die Mittelschicht zu schaffen und von der Trine mit deutschen Vorfahren optisch nicht mehr unterschieden zu werden.

In normalen Zeiten wären auch Interessenverbände, Gewerkschaften und Parteien ein wichtiges Identifikationsmerkmal. Gerade weil sie unterschiedliche Gruppen vertreten und konträre Ideologien haben, halten sie eine Gesellschaft zusammen. Aber die Zeiten sind nicht normal, sondern neoliberal und die Neoliberalen haben es geschafft, alle gesellschaftlichen Institutionen zu durchdringen, zu domestizieren oder zu marginalisieren. Man trifft da immer auf die gleichen Gesichter, Stimmen, Aussagen und Verhaltensweisen - aber ie auf jemanden, der wirksam für einen eintritt.

Womit wir bei den großen Religionsgemeinschaften sind. Auch die spielen brav ihre Rolle in der Schmierenkömonide, verdummen die Menschen und hetzen sie gegeneinander auf. Christen, Juden und Moslems führen sich gleichermaßen als Vertreter mieser nahöstlicher Sekten auf, die es mit Lug, Trug und jeder Menge Gewalt zu einer unangemessenen Bedeutung in Europa und der Welt gebracht haben. Alles, was so über das Niveau der "Gemeinde", wo die Menschen nicht wegen der Ideologie, sondern der sozialen Kontakte hingehen, hinausgeht, kann man da getrost in die Tonne treten.

Ich habe für mein Leben festgestellt, dass es nur drei wirkliche Größen gibt:

1. die Familie (Blutsverwandte)
2. die Familie als Zweitfamilie bestehend aus dem Freundeskreis
3. das, was in diesem kaputten Gemeinwesen noch sachrational-technokratisch funktioniert

Als vierte Größe fasziniert mich alles, was auf Gemeinschaftlichkeit im Großen abzielt. Hier sehe es sogar als positiv am Dritten Reich an, den Menschen zeitweise wenigstens die Illusion vermittelt zu haben, an einem großartigem Projekt mitwirken zu dürfen. Eine Kritik, die daran nicht die Lüge entlarvt, sondern den Nazis die Gemeinschaftlichkeit per se vorwirft, halte ich für schwachsinnig und unausgegoren.
Wobei Projekt und Vision aber zeitgemäß und der Moderne angemessen sein müssen - weshalb ich für das Brimborium der Religionen nicht zu haben bin. Dagegen gehören Dokus über die Raumfahrt, ihre gegenwärtigen und zukünftigen Projekte zu den seltenen Momenten, wo ich gern fern sehen und denen, die da rumspringen nicht den Hals umdrehen will.
Leider existieren Gemeinschaft im Großen, Projekt und Vision derzeit nur in der Fantasie oder auf Blaupausen für Marsmissionen und dergleichen.

Den Rest und damit auch "die Nation" kann man getrost knicken. Alles Schnee von Gestern, irrationaler Mumpitz oder korrupte Schauspielerei und Gschaftlhuberei. Das politische Projekt Deutschland ist definitiv tot und die ihm immanenten Fehler und Fehlkonstruktionen auf kontinentaler Ebene in der EU oder auf weltweiter Ebene in der Globalisierung weiter wirken zu lassen, wird auch diesen Projekten das verdiente schimpfliche Ende bereiten.

Wenn ich aus meiner Lebenserfahrung der Einfachheit halber mal ein Gesamtprojekt stricken soll, müsste es folgende Komponenten haben:

- Selbstorganisation in kleinen Gruppen wie der Familie und dem Freundeskreis und das nicht für die zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch im Wirtschaftlichen
- Staat als primär sachrationale und technokratische Veranstaltung ohne all die ideologischen Blähungen der Linken und Rechten, der Nationalisten oder gar Fundamentalisten
- Gemeinschaftlichkeit im Großen, sich als Teil von Projekten und Visionen erleben können

borisbaran
23.05.2008, 16:01
Du merkst nicht einmal, wenn alle Parteien deine Ideologie umsetzen. Weil dabei nur Mist rauskommt und du nicht wahr haben willst, dass dieser Mist auf deiner Ideologie beruht.
schön wärs. sämtliche parteien wollen jetzt kurz vor der wahl teure geschenke an die wähler verteilen und die spd wittert wieder morgenluft ihrem unsäglichen mindestlohn.
und schieflaufen tut es wg. zu viel staat, steuern, vorschriften und marktregulierung.

Nur ein Beispiel: gestern war in den Nachrichten auf 3sat zehn Minuten die Rede von einem Streik der Ärtze wegen der Gesundheitsreform. Mir war erst nach zehn Minuten klar, dass es nicht um die Gesundheitsreform in der BRD, sondern in Österreich ging. So gleichen sich die Diskurse und so gleich ist die neoliberale Politik in jedem Land!
toll. ind österreich streiken die ärtzte auch. und? ist eben ein freies land. wenn zb in china die ärzte versuchen würden zu streiken...