Beverly
22.05.2008, 07:32
Aus einem Newsletter der Linkspartei:
Quo vadis LINKE? - Für eine Gesellschaft ohne Angst
DIE LINKE ist gefordert, in der kommenden Programmdiskussion Utopien zu formulieren, deren Ziel eine Gesellschaft ohne Angst ist, schlägt Thomas Händel in seinem Beitrag vor. Denn die Angst vor dem Verlust von Beschäftigung lähmt eine wachsende Zahl von Menschen, ihre Interessen in die Hand zu nehmen.
Zukunftsfähige und umsetzbare linke Reformalternativen gegen den brüchiger werdenden neoliberalen Mainstream in einer immer unübersichtlicher werdenden und sich schnell verändernden Gesellschaft fordern Elke Breitenbach und Katina Schubert. Dabei gelte es, sich klar abzugrenzen von rechten und rechtsextremen Versuchen, die soziale Frage für ihre menschenverachtende Propaganda zu instrumentalisieren.
Die wenigen Zeilen enthalten schon eine komplette Bankrotterklärung unserer "liberalen Demokratie" und zeigen auch, dass nicht nur die Konzepte der Rechten, sondern auch der "demokratischen Linken" untauglich sind.
In einer Demokratie, welche diesen Namen verdient, sollten Menschen nicht in Angst leben müssen. Materiell ist alles da, nur die Organisierung und Verteilung funktioniert nicht. Hier hat der "neoliberale Mainstream" in der Tat versagt, wie der Newsletter andeutet. Und selbst wenn es materielle Defizite gäbe, so wären die in einem funktionierendem System als Herausforderung zugleich so etwas wie ein Kitt - gemeinsame Anstrengungen oder gar eine "Menschheitsaufgabe", welche die Menschen zusammenhalten.
Doch das Verheerende am "neoliberalen Mainstream in einer unübersichtlichen Gesellschaft" sind zwei Dinge:
1. Es wird auf Vereinzelung und Individualisierung gesetzt und zum täglichen K(r)ampf ums Dasein aufgerufen.
"Konkurrenz" und "Wettbewerb" sollen eine Gesellschaft voran bringen und werfen sie dabei immer weiter zurück. Die Menschen sind nicht Teil einer Gemeinschaft, haben nicht Teil an Gemeinschaftsaufgaben und Projekte, gar an Menschheitsaufgaben, sondern konkurrieren auf allen Ebenen nur sinnlos gegeneinander. Deutsche als Einzelkämpfer konkurrieren gegen andere Deutsche, Deutsche konkurrieren gegen Türken usw. ...
"Ich und mein Bruder gegen meinen Cousin. Ich, mein Bruder und mein Cousin gegen den Rest der Welt!", charakterisiert ein arabisches Sprichwort diese Situation. Wobei die arabisch-islamische Welt immer wieder Schauplatz von Bürgerkriegen ist und weder der Bruder mit dem Bruder noch beide mit dem Cousin oder mit der Welt allzuviel Gutes schaffen. Nicht einmal zu Schlechtem sind sie in der Lage, wie 60 Jahre Israel mitten im arabischem Herzland beweisen :rolleyes:
Soll das im Zeichen des Neoliberalismus auch unsere "Zukunft" sein?
Damit sind wir bei
2. Konflikte werden nicht ausgetragen und gelöst, sondern geleugnet und verschleppt
Die Neoliberalen, die großen und kleinen Schergen "des Systems" vermeiden den offenen Konflikt. Da könnten sie ja verlieren, gar eines auf die Fresse kriegen (genug Wut haben sie mit ihren Drangsalierungen erzeugt).
Nein, sie gehen nach der Salamitaktik vor und verlangen noch immer, dass man sie etwa als Diskussionspartner ernst nimmt. Tut man das etwa in einem Forum nicht mehr, weil man ihren Unfug und ihren Zynismus Leid ist und im Zeichen der Meinungsfreiheit ein Arschloch ein Arschloch nennen will, heulen sie das Internet voll, drücken die Meldetaste und schreien nach dem Mod :]
Aus abgrundtiefer Hinterlist oder Blödheit wollen sie nicht verstehen, dass man in ihren "Argumenten" nur noch einen Ausdruck abgrundtiefer Menschenverachtung sehen kann. Alldiweil die Rechten ihre Gegner (die Linken) wenigstens als Gegner und das Andere, wenn auch zu Bekämpfende, akzeptieren sind die Neoliberalen nicht einmal dazu bereit. Bei den Rechten ist man irgendwann nicht mehr Teil ihres Projektes und wird im Extremfall exterminiert. Bei den Neoliberalen wird man immer als Teil ihres Projektes des allumfallsenden und global gewordenen Wettbewerbs angesehen - um auch exterminiert zu werden, wenn man da nicht merh mithalten kann.
Das führt an der Spitze zu
3. Keine klaren Fronten in der Politik
Die Neoliberalen und "Systemlinge" sehen ihre Politik als alternativlos an. Egal, wer bei Wahlen "drankommt", egal ob es ein Linker oder ein Rechtsextremist ist - auch er soll sich naturhaften ökonomischen Zwängen beugen und die Ideen des neoliberalen Mainstreams exekutieren und sei dieser noch so brüchig. Dass ihre Politik nichts taugt und ihre Konzepte Unsinn sind, stört den Mainstream nicht. Hauptsache, er hat alle Schlüsselpositionen besetzt und Mechanismen eingerichtet, in denen es für den Einzelnen auf legalem Wege unmöglich ist, aus dem System heraus zu kommen und eine politische Partei auf legalem Wege das System auch nicht ändern kann.
Die Fehler der Linken
Im Linkspartei-Newsletter greinten sie über die schwere Wahlschlappe der Linken in Italien. Woran lag die? Grundsätzlich daran, dass die Linke meinte, im Rahmen des Systems und mit den Mitteln des Systems das System ändern zu können.
Was ist eigentlich aus dem Klassenkampf von unten geworden? Muss er nicht mehr mit aller Härte geführt werden, weil die Herrschenden so lieb und nett geworden sind?
Die Fehler der Rechten
Im Gegensatz zur harmoniesüchtigen "demokratischen Linken", die ihre Feinde nicht erkennen und nicht bekämpfen will und dadurch sogar die Chance auf eine friedliche Konfliktlösung verspielt, hat die Rechte ein gesundes Verhältnis zur Sache an sich. Es gibt Feinde und die müssen bekämpft werden, basta! Mit seinen Feinden redet man nicht, man lässt sie auch nicht in seine Kleingartenkolonie oder in sein Volk. Soweit zwar derbe, aber richtig.
Schwachsinnig geht die Rechte bei der Definition und Begründung dessen vor, was ihr Feind ist. Es sind die Türken, die Juden, die "Fremdvölkischen" etc. - nie zum Beispiel die herrschenden Klasse, nie die Büttel der herrschenden Klasse. Wollen die Rechten mal wieder selbst deren Büttel spielen?
Das "Wirken" demokratischer Linker (Konflikte leugnen) und rassistischer Rechter (Konflikte sinnlos ethnokulturell definieren) ist "bestens" dazu geeignet, einem Blutvergießen dem Boden zu bereiten, dass alle Vergleiche mit dem Dreißigjährigem Krieg standhält.
Die Rechten hätten doch gern einen Bürgerkrieg, um die verhassten Auswanderer los zu werden. Und die herrschende Klasse könnte ihnen den Gefallen tun, um ähnlich wie in Jugoslawien oder Algerien nach einem Gemetzel erst recht unangefochten über ein kaputtes und ausgepowertes Volk zu herrschen.
So war es nach dem Dreißigjährigen Krieg ja auch: für 150 Jahre, bis aus Frankreich frischer Wind kam, konnten die Herrschenden in Deutschland mit ihren Untertanen tun und lassen was sie wollten :rolleyes:
Das Massaker muss man vielleicht gar nicht erst herbeireden, es mag schon beschlossene Sache sein. Und man hat nur noch Einfluss auf seine Ausgestaltung. Weil auf der Linken gerade diejenigen, die Politik nur im System und mit den Mitteln des Systems machen wollen, die Menschen in so große Verzweiflung stürzen, dass auch Pazifisten irgendwann Blut sehen wollen.
Haben die Linken nicht die Farbe Rot als Anspielung auf das Blut der Herrschenden, dass mal wieder reichlich vergossen werden mag ;) ?
Also: kommt das Massaker?
Quo vadis LINKE? - Für eine Gesellschaft ohne Angst
DIE LINKE ist gefordert, in der kommenden Programmdiskussion Utopien zu formulieren, deren Ziel eine Gesellschaft ohne Angst ist, schlägt Thomas Händel in seinem Beitrag vor. Denn die Angst vor dem Verlust von Beschäftigung lähmt eine wachsende Zahl von Menschen, ihre Interessen in die Hand zu nehmen.
Zukunftsfähige und umsetzbare linke Reformalternativen gegen den brüchiger werdenden neoliberalen Mainstream in einer immer unübersichtlicher werdenden und sich schnell verändernden Gesellschaft fordern Elke Breitenbach und Katina Schubert. Dabei gelte es, sich klar abzugrenzen von rechten und rechtsextremen Versuchen, die soziale Frage für ihre menschenverachtende Propaganda zu instrumentalisieren.
Die wenigen Zeilen enthalten schon eine komplette Bankrotterklärung unserer "liberalen Demokratie" und zeigen auch, dass nicht nur die Konzepte der Rechten, sondern auch der "demokratischen Linken" untauglich sind.
In einer Demokratie, welche diesen Namen verdient, sollten Menschen nicht in Angst leben müssen. Materiell ist alles da, nur die Organisierung und Verteilung funktioniert nicht. Hier hat der "neoliberale Mainstream" in der Tat versagt, wie der Newsletter andeutet. Und selbst wenn es materielle Defizite gäbe, so wären die in einem funktionierendem System als Herausforderung zugleich so etwas wie ein Kitt - gemeinsame Anstrengungen oder gar eine "Menschheitsaufgabe", welche die Menschen zusammenhalten.
Doch das Verheerende am "neoliberalen Mainstream in einer unübersichtlichen Gesellschaft" sind zwei Dinge:
1. Es wird auf Vereinzelung und Individualisierung gesetzt und zum täglichen K(r)ampf ums Dasein aufgerufen.
"Konkurrenz" und "Wettbewerb" sollen eine Gesellschaft voran bringen und werfen sie dabei immer weiter zurück. Die Menschen sind nicht Teil einer Gemeinschaft, haben nicht Teil an Gemeinschaftsaufgaben und Projekte, gar an Menschheitsaufgaben, sondern konkurrieren auf allen Ebenen nur sinnlos gegeneinander. Deutsche als Einzelkämpfer konkurrieren gegen andere Deutsche, Deutsche konkurrieren gegen Türken usw. ...
"Ich und mein Bruder gegen meinen Cousin. Ich, mein Bruder und mein Cousin gegen den Rest der Welt!", charakterisiert ein arabisches Sprichwort diese Situation. Wobei die arabisch-islamische Welt immer wieder Schauplatz von Bürgerkriegen ist und weder der Bruder mit dem Bruder noch beide mit dem Cousin oder mit der Welt allzuviel Gutes schaffen. Nicht einmal zu Schlechtem sind sie in der Lage, wie 60 Jahre Israel mitten im arabischem Herzland beweisen :rolleyes:
Soll das im Zeichen des Neoliberalismus auch unsere "Zukunft" sein?
Damit sind wir bei
2. Konflikte werden nicht ausgetragen und gelöst, sondern geleugnet und verschleppt
Die Neoliberalen, die großen und kleinen Schergen "des Systems" vermeiden den offenen Konflikt. Da könnten sie ja verlieren, gar eines auf die Fresse kriegen (genug Wut haben sie mit ihren Drangsalierungen erzeugt).
Nein, sie gehen nach der Salamitaktik vor und verlangen noch immer, dass man sie etwa als Diskussionspartner ernst nimmt. Tut man das etwa in einem Forum nicht mehr, weil man ihren Unfug und ihren Zynismus Leid ist und im Zeichen der Meinungsfreiheit ein Arschloch ein Arschloch nennen will, heulen sie das Internet voll, drücken die Meldetaste und schreien nach dem Mod :]
Aus abgrundtiefer Hinterlist oder Blödheit wollen sie nicht verstehen, dass man in ihren "Argumenten" nur noch einen Ausdruck abgrundtiefer Menschenverachtung sehen kann. Alldiweil die Rechten ihre Gegner (die Linken) wenigstens als Gegner und das Andere, wenn auch zu Bekämpfende, akzeptieren sind die Neoliberalen nicht einmal dazu bereit. Bei den Rechten ist man irgendwann nicht mehr Teil ihres Projektes und wird im Extremfall exterminiert. Bei den Neoliberalen wird man immer als Teil ihres Projektes des allumfallsenden und global gewordenen Wettbewerbs angesehen - um auch exterminiert zu werden, wenn man da nicht merh mithalten kann.
Das führt an der Spitze zu
3. Keine klaren Fronten in der Politik
Die Neoliberalen und "Systemlinge" sehen ihre Politik als alternativlos an. Egal, wer bei Wahlen "drankommt", egal ob es ein Linker oder ein Rechtsextremist ist - auch er soll sich naturhaften ökonomischen Zwängen beugen und die Ideen des neoliberalen Mainstreams exekutieren und sei dieser noch so brüchig. Dass ihre Politik nichts taugt und ihre Konzepte Unsinn sind, stört den Mainstream nicht. Hauptsache, er hat alle Schlüsselpositionen besetzt und Mechanismen eingerichtet, in denen es für den Einzelnen auf legalem Wege unmöglich ist, aus dem System heraus zu kommen und eine politische Partei auf legalem Wege das System auch nicht ändern kann.
Die Fehler der Linken
Im Linkspartei-Newsletter greinten sie über die schwere Wahlschlappe der Linken in Italien. Woran lag die? Grundsätzlich daran, dass die Linke meinte, im Rahmen des Systems und mit den Mitteln des Systems das System ändern zu können.
Was ist eigentlich aus dem Klassenkampf von unten geworden? Muss er nicht mehr mit aller Härte geführt werden, weil die Herrschenden so lieb und nett geworden sind?
Die Fehler der Rechten
Im Gegensatz zur harmoniesüchtigen "demokratischen Linken", die ihre Feinde nicht erkennen und nicht bekämpfen will und dadurch sogar die Chance auf eine friedliche Konfliktlösung verspielt, hat die Rechte ein gesundes Verhältnis zur Sache an sich. Es gibt Feinde und die müssen bekämpft werden, basta! Mit seinen Feinden redet man nicht, man lässt sie auch nicht in seine Kleingartenkolonie oder in sein Volk. Soweit zwar derbe, aber richtig.
Schwachsinnig geht die Rechte bei der Definition und Begründung dessen vor, was ihr Feind ist. Es sind die Türken, die Juden, die "Fremdvölkischen" etc. - nie zum Beispiel die herrschenden Klasse, nie die Büttel der herrschenden Klasse. Wollen die Rechten mal wieder selbst deren Büttel spielen?
Das "Wirken" demokratischer Linker (Konflikte leugnen) und rassistischer Rechter (Konflikte sinnlos ethnokulturell definieren) ist "bestens" dazu geeignet, einem Blutvergießen dem Boden zu bereiten, dass alle Vergleiche mit dem Dreißigjährigem Krieg standhält.
Die Rechten hätten doch gern einen Bürgerkrieg, um die verhassten Auswanderer los zu werden. Und die herrschende Klasse könnte ihnen den Gefallen tun, um ähnlich wie in Jugoslawien oder Algerien nach einem Gemetzel erst recht unangefochten über ein kaputtes und ausgepowertes Volk zu herrschen.
So war es nach dem Dreißigjährigen Krieg ja auch: für 150 Jahre, bis aus Frankreich frischer Wind kam, konnten die Herrschenden in Deutschland mit ihren Untertanen tun und lassen was sie wollten :rolleyes:
Das Massaker muss man vielleicht gar nicht erst herbeireden, es mag schon beschlossene Sache sein. Und man hat nur noch Einfluss auf seine Ausgestaltung. Weil auf der Linken gerade diejenigen, die Politik nur im System und mit den Mitteln des Systems machen wollen, die Menschen in so große Verzweiflung stürzen, dass auch Pazifisten irgendwann Blut sehen wollen.
Haben die Linken nicht die Farbe Rot als Anspielung auf das Blut der Herrschenden, dass mal wieder reichlich vergossen werden mag ;) ?
Also: kommt das Massaker?