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Vollständige Version anzeigen : Warum erklärte Napoleon III. 1870 dem Norddeutschen Bund den Krieg?



Dubidomo
21.05.2008, 19:23
Wollte er endlich sein Versprechen an die Italiener erfüllen, denen bei der Errichtung ihres Nationalstaates zu helfen?

Rom gehörte noch nicht dazu. Napoleons Truppen mussten den Papst und dessen Herrschaft gegen die "Garibaldis" schützen.

Warum? Als römischer Kaiser war er dazu verpflichtet!

Und so entzog er sich der Pflicht, indem er Preußen den Krieg erklärte. Die paar tausend Soldaten hätte er verschmerzen können. Trotzdem zog er alle Truppen aus Rom ab. Und Viktor Emanuel konnte endlich Rom besetzen und den Papst in den Vatikan abdrängen.

Und wer war schuld daran, dass das so gekommen ist, dass der Papst sein geheiligtes Rom an die Italiener verlor?

Die Deutschen, wer denn sonst? Sie haben Napoleon III. gezwungen Rom preiszugeben.
Und wer vertrat diese These ganz offen im deutschen Reichstag nach 1871und forderte von Bismarck ein Heer nach Rom zu entsenden und Rom dem Papst wieder zurückzugeben? Kein anderer als L. Windthorst , der große Förderer eines nationalen Deutschland. - Witz komm raus du bist umzingelt!- Dabei war er alles andere als ein Freund des deutschen Reiches sondern ein Parteigänger und der offizielle Interessenvertreter der Welfen gegenüber dem deutschen Reich nach 1866 und 1871. Und die frommen Katholiken Niedersachsens und die CDU NIedersachsens feiern ihn immer noch in völliger Unkenntnis der realen Tatsachen als nationales Urgestein! Seine Gegnerschaft zu Bismarck entsprang allein dem Hass gegen Bismarck und dessen Maßnahmen gegen das Königreich Hannover. Das Königreich Hannover war dem Herrn immer wichtiger gewesen als das schöne deutsche Reich. Und trotzdem gab er sich gekonnt als Vertreter der Katholiken im deutschen Reich, obwohl die Welfen, denen er treu diente, alles andere als katholisch waren. So wundert man sich, das der die deutschen Katholiken im Reichstag anführte? Und ist er dann auch einer der Urheber, natürlich dezent im Hintergrund, des deutschen Katholikenaufstandes, der als Kulturkampf verbrämt in die Geschichte eingehen soll. Wo war da Kultur im Spiel? Eher jede Menge antidemokratischer Unkultur!

Man sieht, auch auf dieser Linie wurde hart gegen das deutsche Reich von 1871 angekämpft. Für mich ist das ein sehr geschickter Schachzug Napoleons III., mit dem er der deutschen Nationalbewegung und ihrem Reich schon im Vorfeld und auf Dauer einen inneren und neuen äußeren Feind bescherte.
Daran erkennt man, dass nicht alle Ausländer an sich lieb und deutschfreundlich sind, auch wenn sie noch so sehr deutschfreundlich schmelzen. Mimikry ist auch da normal und Ehrlichkeit wenig überlebensfähig. Und so ist ein deutscher Gruß irgendeines Papstes noch lange keine Versicherung dafür, dess er Deutschland und seine deutschen Katholiken mag.
Am 23.3. 1933 hat sich das im Übermaß bestätigt! Hat da Napoleon III. seinen 1. Reichsparteitag feiern dürfen?

Biskra
22.05.2008, 06:46
Natürlich weil das perfide Albion ihn dazu überlistet hat, oder wie, Dubleroni?

Bruddler
22.05.2008, 07:33
Für solche Fragen ist Rheinländer zuständig ! ;)

Don
22.05.2008, 11:25
Natürlich weil das perfide Albion ihn dazu überlistet hat, oder wie, Dubleroni?

Wir werden jetzt gleich lernen, daß Napoleon III bereits den WKII und damit die endgültige Zerschlagung des deutschen Reiches plante das es zwar noch nicht gab, wovon er durch Umtriebe britischer Illuminaten aber bereits bestens unterrichtet war. Auch die Niederlage 71 war eingeplant, um den verhaßten Bismarck in Sicherheit zu wiegen und seine Ablösung durch den drögen Willy einzuleiten. Wahrhaftig meisterlich.

Freiherr
22.05.2008, 21:40
Für solche Fragen ist Rheinländer zuständig ! ;)

Nein, er ist lediglich für die Briten zuständig. :]

Dubidomo
28.05.2008, 14:38
Natürlich weil das perfide Albion ihn dazu überlistet hat, oder wie, Dubleroni?

Ist Dubleroni dein Schokoladengeschmack?

Dubidomo
28.05.2008, 14:41
Wir werden jetzt gleich lernen, daß Napoleon III bereits den WKII und damit die endgültige Zerschlagung des deutschen Reiches plante das es zwar noch nicht gab, wovon er durch Umtriebe britischer Illuminaten aber bereits bestens unterrichtet war. Auch die Niederlage 71 war eingeplant, um den verhaßten Bismarck in Sicherheit zu wiegen und seine Ablösung durch den drögen Willy einzuleiten. Wahrhaftig meisterlich.

Warum gibst du dir solche Mühe, wenn eh nicht stimmt, was ich schreibe? :D :D

Und die Illuminati sind ja sowas von beeese, dass man nicht eindringlich genug vor ihnen warnen kann. Ich danke dir aufrichtig, dass du zumindest in dem Punkt dich mir anschließen willst.

malnachdenken
28.05.2008, 14:56
Hier auch einiges Wissenswertes:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emser_Depesche

Dubidomo
28.05.2008, 16:55
Hier auch einiges Wissenswertes:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emser_Depesche

Daraus kommt folgender Text:
Die Emser Depesche war ein schriftlicher Bericht über die Verhandlungen König Wilhelms I. mit dem französischen Botschafter Vincent Benedetti in Bad Ems. Bismarcks Veröffentlichung einer redigierten Version der Emser Depesche diente Frankreich als Vorwand zur Erklärung des deutsch-französischen Krieges im Sommer 1870.

Das stimmt nicht ganz! Die Forderungen Benedettis waren so gehalten, dass sie als offene Beleidigung des preuß. Königs gelten sollten. Hätte Bismarck nicht reagiert, dann hätte eine franz. Zeitung das kurze Zeit später veröffentlicht und so den preuß. König zu einer Reaktion gezwungen. Der preuß. König hätte den Fehdehandschuh aufnehmen müssen und das hätte die Kriegserklärung des nordeutschen Bundes an Frankreich bedeutet. So war die Sache gedacht. Dafür bürgen die Memoiren eines Grafen Cavour, Chefminister Viktor Emanuels von Sardinien-Piemont. Wer es anders für richtig halten will, der lese doch selbst nach, was Graf Cavour zum Vorgehen eines Napoleon III., ungestraft Kriege vom Zaun brechen zu können, zu berichten hat. Die Reaktion Bismarcks ersparte es dem preuß. König selbst den Buhmann spielen zu müssen, indem er Frankreich den Krieg erklärte. Das ist in den Augen mancher Historiker sehr böse, weil Bismarck Napoleon III. ins eigene Messer laufen ließ! Deutsche dürfen nicht so clever sein, dann sind sie kriegslüstern. Das ist Deutschen bis heute verboten, weil sie von je her minderrassig sind! :D

Meister Lampe
28.05.2008, 18:11
Das stimmt nicht ganz! Die Forderungen Benedettis waren so gehalten, dass sie als offene Beleidigung des preuß. Königs gelten sollten.

Waren sie das? Sie waren vielmehr auf das diplomatische Ungeschick des französischen Aussenministers Gramonts zurückzuführen. Der hatte ja bereits so gut wie gewonnen (nämlich die Hohenzollern-Kandidatur verhindert) und so versaute er das dann zum Schluß nochmal.


Hätte Bismarck nicht reagiert, dann hätte eine franz. Zeitung das kurze Zeit später veröffentlicht und so den preuß. König zu einer Reaktion gezwungen. Der preuß. König hätte den Fehdehandschuh aufnehmen müssen und das hätte die Kriegserklärung des nordeutschen Bundes an Frankreich bedeutet. So war die Sache gedacht.

Ich bezweifle, daß dies die Absicht Gramonts war. Ich denke, er wollte die Sache endgültig in trockene Tücher bringen, indem er eine bindende preussische Konzession erlangte und damit einen innenpolitischen Erfolg. Dumm gelaufen, Monsieur Gramont.


Dafür bürgen die Memoiren eines Grafen Cavour, Chefminister Viktor Emanuels von Sardinien-Piemont. Wer es anders für richtig halten will, der lese doch selbst nach, was Graf Cavour zum Vorgehen eines Napoleon III., ungestraft Kriege vom Zaun brechen zu können, zu berichten hat.

Der Graf Cavour war zum fraglichen Zeitpunkt bereits zehn Jahre tot, da können wir seine Memoiren getrost vergessen.


Die Reaktion Bismarcks ersparte es dem preuß. König selbst den Buhmann spielen zu müssen, indem er Frankreich den Krieg erklärte. Das ist in den Augen mancher Historiker sehr böse, weil Bismarck Napoleon III. ins eigene Messer laufen ließ! Deutsche dürfen nicht so clever sein, dann sind sie kriegslüstern. Das ist Deutschen bis heute verboten, weil sie von je her minderrassig sind! :D

Welcher Historiker sagt das?

Dubidomo
28.05.2008, 18:45
Waren sie das? Sie waren vielmehr auf das diplomatische Ungeschick des französischen Aussenministers Gramonts zurückzuführen. Der hatte ja bereits so gut wie gewonnen (nämlich die Hohenzollern-Kandidatur verhindert) und so versaute er das dann zum Schluß nochmal.



Ich bezweifle, daß dies die Absicht Gramonts war. Ich denke, er wollte die Sache endgültig in trockene Tücher bringen, indem er eine bindende preussische Konzession erlangte und damit einen innenpolitischen Erfolg. Dumm gelaufen, Monsieur Gramont.



Der Graf Cavour war zum fraglichen Zeitpunkt bereits zehn Jahre tot, da können wir seine Memoiren getrost vergessen.



Welcher Historiker sagt das?

Na du! Wer denn sonst? Immer der fragt! Die Bewertung der Emser Depesche durch franz. und andere Historiker unterstellt das durch die Art wie Bismarck als Deutschem untersagt wird, Napoleon ins offene Messer laufen zu lassen.

Graf Cavour war da schon tot? Das ist nicht das Problem, wenn er berichtet, wie Napoleon zu seinen Lebzeiten mit Intrigen Kriege vom Zaun gebrochen hat.

Camillo Benso Graf von Cavour (italienisch Camillo Benso Conte di Cavour; * 10. August 1810 in Turin; † 6. Juni 1861 in Turin) war der Staatsmann, der die Italienische Einheit vorantrieb, der Architekt der italienischen Verfassung und der erste Ministerpräsident des neuen Königreiches Italien.

Vie a été publiée par Joseph Devey (1861)
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Benso_von_Cavour

Und du darfst ruhig bezweifeln, dass Gramonts das wollte. Franz. Politiker wie Napoleon wollen nie das Böse so wie deutsche. Darum kann auch Napoleon und sein Außenminister das nie gewollt haben trotz der authentischen Berichte eines Grafen Cavour. Und da der 1870 schon seit 9 Jahren tot war, hatte sich Napoleon nach dessen Tod total verändert. So muss es doch gewesen sein! NIcht wahr?

Es zu belegen, dass Napoleon nach Cavours Tod seine von Cavour belegten Methoden geändert hat. Das ist bisher nicht geschehen. Also gilt im Fall der Emser Depesche, dass Wilhelm I. gezwungen werden sollte den Krieg zu erklären. Hätte Wilhelm I. den Krieg erklären müssen, wären die süddeutschen Staaten außen vorgeblieben. Und was erzäht uns auch das über das angeblich ungeschickte Vorpreschen eines Benedetti? Da bleibt dann nichts mehr für Ungeschicklichkeit übrig sonder nur noch böse Absichten und Intrigen eines Napoelons III., wie das schon Graf Cavour beschrieben hatte.

Meister Lampe
28.05.2008, 19:16
Na du! Wer denn sonst? Immer der fragt! Die Bewertung der Emser Depesche durch franz. und andere Historiker unterstellt das durch die Art wie Bismarck als Deutschem untersagt wird, Napoleon ins offene Messer laufen zu lassen.

Ich bin kein Historiker, du Knallfrosch und habe die französische Kriegsschuld nie bestritten. Ich habe lediglich meine Interpretation der Emser Depesche dargelegt. Die äusseren Umstände lassen die Angelegenheit in einem anderen Licht erscheinen.
Weisst du was? Lassen wir doch mal echte Historiker zu Wort kommen:

"Es lässt sich nicht behaupten, dass Bismarck 1870 den Krieg wollte, aber dank der Krise, die er in die Welt gesetzt hatte, dank Gramonts Ungeschicklichkeit in ihrer Bewältigung und dank der Leidenschaften, die sie in der französischen Öffentlichkeit entfachte, bekam er ihn." (Gordon A. Craig, Deutsche Geschichte S.36)

"Napoleon und sein Ministerrat waren nicht in der Lage, den bereits erreichten diplomatischen Erfolg als Lösung der Krise effektvoll darzustellen. Selbst Bismarcks Emser Depesche liess einen solchen Weg noch offen...stattdessen beschritt man den allergefährlichsten Weg zum Krieg aus einem Grund, der gar nicht mehr existierte und stand vor ganz Europa als Friedensbrecher da." (Siegfried Fiedler, Taktik und Strategie der Einigungskriege, S.234)

Und jetzt nenne mal mal bitte einen von deinen "franz. und anderen" Historikern. Bitte mit Zitat.


Graf Cavour war da schon tot? Das ist nicht das Problem, wenn er berichtet, wie Napoleon zu seinen Lebzeiten mit Intrigen Kriege vom Zaun gebrochen hat.

Doch, das sehr wohl das Problem, wenn es nämlich um die Emser Depesche geht, zu der sich Cavour wohl kaum geäussert hat. Der soll ausserdem froh sein, daß ihm Napoleon III. gegen die Österreicher geholfen hat.


Und du darfst ruhig bezweifeln, dass Gramonts das wollte. Franz. Politiker wie Napoleon wollen nie das Böse so wie deutsche. Darum kann auch Napoleon und sein Außenminister das nie gewollt haben trotz der authentischen Berichte eines Grafen Cavour. Und da der 1870 schon seit 9 Jahren tot war, hatte sich Napoleon nach dessen Tod total verändert. So muss es doch gewesen sein! NIcht wahr?

Siehe oben. Napoleon III war natürlich kein Waisenknabe - Bismarck aber auch nicht. Und so hat der Eiserne Kanzler einen brillianten Schachzug gemacht, Deutschland geeinigt und ist als lebende Legende in die Geschichte eingegangen. Ist doch alles in Butter.

Dubidomo
28.05.2008, 19:34
Ich bin kein Historiker, du Knallfrosch und habe die französische Kriegsschuld nie bestritten. Ich habe lediglich meine Interpretation der Emser Depesche dargelegt. Die äusseren Umstände lassen die Angelegenheit in einem anderen Licht erscheinen.
Weisst du was? Lassen wir doch mal echte Historiker zu Wort kommen:

"Es lässt sich nicht behaupten, dass Bismarck 1870 den Krieg wollte, aber dank der Krise, die er in die Welt gesetzt hatte, dank Gramonts Ungeschicklichkeit in ihrer Bewältigung und dank der Leidenschaften, die sie in der französischen Öffentlichkeit entfachte, bekam er ihn." (Gordon A. Craig, Deutsche Geschichte S.36)

"Napoleon und sein Ministerrat waren nicht in der Lage, den bereits erreichten diplomatischen Erfolg als Lösung der Krise effektvoll darzustellen. Selbst Bismarcks Emser Depesche liess einen solchen Weg noch offen...stattdessen beschritt man den allergefährlichsten Weg zum Krieg aus einem Grund, der gar nicht mehr existierte und stand vor ganz Europa als Friedensbrecher da." (Siegfried Fiedler, Taktik und Strategie der Einigungskriege, S.234)

Und jetzt nenne mal mal bitte einen von deinen "franz. und anderen" Historikern. Bitte mit Zitat.



Doch, das sehr wohl das Problem, wenn es nämlich um die Emser Depesche geht, zu der sich Cavour wohl kaum geäussert hat. Der soll ausserdem froh sein, daß ihm Napoleon III. gegen die Österreicher geholfen hat.



Siehe oben. Napoleon III war natürlich kein Waisenknabe - Bismarck aber auch nicht. Und so hat der Eiserne Kanzler einen brillianten Schachzug gemacht, Deutschland geeinigt und ist als lebende Legende in die Geschichte eingegangen. Ist doch alles in Butter.

Du Knallfrosch! Mach deinen Schitt doch alleine!

Meister Lampe
28.05.2008, 20:39
Du Knallfrosch! Mach deinen Schitt doch alleine!

Dann halt nicht.