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Vollständige Version anzeigen : Elite - Dokumentation



Klopperhorst
14.05.2008, 17:54
Hier gibt es eine gute Doku über die sog. Elite.

Auf der Privatschule wird für 150.000 Euro das Bübchen geschult.

Man mag dazu stehen, wie man will, ich bin auch für Elite, aber finde es traurig, daß man dazu in Deutschland einen Arsch voll Geld haben muss, um seine Kinder vernünftig auszubilden.

Auch geht mir in einer "abgehobenen" Elite die Idee der Volksgemeinschaft verloren.

1. Teil
http://www.youtube.com/watch?v=uwcOuxeTlYk&feature=related

2. Teil
http://www.youtube.com/watch?v=EHT82S2UM3g&feature=related

3. Teil
http://www.youtube.com/watch?v=--wJVtKAj6A&feature=related

4. Teil
http://www.youtube.com/watch?v=rkhiOyurgOw&feature=related

5. Teil
http://www.youtube.com/watch?v=30j399evRfE&feature=related

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wtf
14.05.2008, 18:11
Man mag dazu stehen, wie man will, ich bin auch für Elite, aber finde es traurig, daß man dazu in Deutschland einen Arsch voll Geld haben muss, um seine Kinder vernünftig auszubilden.


Ach was, das muß man nicht.

Krabat
14.05.2008, 18:13
Wer Geld hat kann seine Kinder besser erziehen lassen. Das ist nichts Neues. Früher war das noch viel schlimmer.

Klopperhorst
14.05.2008, 18:13
Ach was, das muß man nicht.

Unterschätze nicht den Netzwerkgedanken. Untersuchungen legen nahe, daß Führungskräfte in der Wirtschaft überproportional von solchen Privatschulen kommen. Bei meiner Erfahrung in einem Startup 99 in München musste ich feststellen, daß hier auch adlige Netzwerke existierten.

Es ist schon etwas dran, daß Elite etwas mit dem Geldbeutel der Eltern zu tun hat, gewiss.


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Landogar
14.05.2008, 18:39
Ich weiss von Führungspersonen im Personalwesen, das oftmals bewusst Studenten von öffentlichen Hochschulen und Universitäten bevorzugt werden. Weil dort eher Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen gefragt sind, um den täglichen Hochschulaltag erfolgreich durchzustehen, und somit eher zur Charakterbildung beitragen.

wtf
14.05.2008, 18:41
Du hast behauptet, daß man einen Arsch voll Geld haben muß, um seine Kinder vernünftig auszubilden. Das habe ich negiert.

Daß es ein Old Boys Netzwerk von irgendwelchen Eliten gibt, stimmt, hat aber mit der genannten Behauptung zunächst nichts zu tun.

Klopperhorst
14.05.2008, 18:42
Du hast behauptet, daß man einen Arsch voll Geld haben muß, um seine Kinder vernünftig auszubilden. Das habe ich negiert.
...

150.000 sind für mich viel Geld - wenn ich das Luxusmodell will.

Aber sicher muss man nicht so viel hinblättern, damit aus den Kindern etwas wird, gewiss. Es ist nur ein Extrembeispiel gewesen, was zeigt, wohin die Reise geht.

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wtf
14.05.2008, 18:44
Herrgott, eine vernünftige Ausbildung beginnt nicht bei T€ 150.

Klopperhorst
14.05.2008, 18:46
Herrgott, eine vernünftige Ausbildung beginnt nicht bei T€ 150.

Damit kaufst du dir aber kein Netzwerk, wtf. Das hast du eben nicht verstanden, daß es auf Netzwerke ankommt, und dafür bezahlt man viel Geld.

Jobs werden sich vor allem über Beziehungen verschachert, die Noten sind wichtig, aber noch wichtiger sind die Beziehungen.

Nur so kann ich mir überhaupt die Entstehung von Eliten erklären.

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Rheinlaender
14.05.2008, 18:54
Unterschätze nicht den Netzwerkgedanken. Untersuchungen legen nahe, daß Führungskräfte in der Wirtschaft überproportional von solchen Privatschulen kommen.

Du kommst in die Old-Boys-Networks schon rein; Du musst es etwa sehen, um ein Bild zu nehmen, wie ein Wettrennen, bei dem Du einwenig spaeter anfaengst. wenn schnell genug bist (will sagen die richtige Kobination von Klugheit, Schrukellosigkeit und Fleiss) kannst dieses Manko aufheben, wenn nicht ...

Klopperhorst
14.05.2008, 18:58
Du kommst in die Old-Boys-Networks schon rein; Du musst es etwa sehen, um ein Bild zu nehmen, wie ein Wettrennen, bei dem Du einwenig spaeter anfaengst. wenn schnell genug bist (will sagen die richtige Kobination von Klugheit, Schrukellosigkeit und Fleiss) kannst dieses Manko aufheben, wenn nicht ...

Killer kommen überall rein, d.h. die 5% Hochbegabten, um die es ja hier nicht geht, eher um Netzwerke, die über Businesschulen entstehen, und die damit indirekt vom Geldbeutel der Eltern abhängen.


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-SG-
14.05.2008, 23:24
Ich denke es ist insbesondere gefährlich, dass diese Leute meist nur unter sich abhängen und zumeist ein überliberales Weltbild bei denen festsetzt, die rennen dann den ganzen Tag rum und reden BWL-denglisch, wollen nach Singapur und Chicago reisen usw.

Heinrich_Kraemer
15.05.2008, 01:04
Unterschätze nicht den Netzwerkgedanken. Untersuchungen legen nahe, daß Führungskräfte in der Wirtschaft überproportional von solchen Privatschulen kommen. Bei meiner Erfahrung in einem Startup 99 in München musste ich feststellen, daß hier auch adlige Netzwerke existierten.

Es ist schon etwas dran, daß Elite etwas mit dem Geldbeutel der Eltern zu tun hat, gewiss.


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Das ist richtig. Dennoch zählt neben (!) dem Geldbeutel, neben Noten usw., noch wesentlich mehr der "Stallgeruch". Eben das, was man mit der "Muttermilch" eingesaugt hat: Verhalten in unterschiedlichsten, v.a. "belanglosen", Situationen.

Rheinlaender
15.05.2008, 01:08
Das ist richtig. Dennoch zählt neben (!) dem Geldbeutel, neben Noten usw., noch wesentlich mehr der "Stallgeruch". Eben das, was man mit der "Muttermilch" eingesaugt hat: Verhalten in unterschiedlichsten, v.a. "belanglosen", Situationen.

Das kann man lernen - ich empfand es als Auslaender hier leichter als z. B. es Brite aus der Unterschicht gehabt haette. Ein auslaendischer Akzent gilt als "klassenneutral" und der Vorteil Englisch zunaechst auf der Schule oder ueber Buecher, (serioese) Zeitungen und die BBC gelernt zu haben fuehrt zu einer formaleren Sprache, die hier eher als Zeichen der besseren Klassen gilt.

Es sind auch hunderte ungeschriebener Regeln, wie man ein Weinglas haelt, wenn ein Gespraech vom Wetter auf ernsthaftere Dinge zu lenken ist, wie schwarz oder "juicy" ein Witz in welcher Situation sein darf (engl. Faustregel: Mit "juicy" eher vorsichtig; schwarz: kein Problem) etc.

Gärtner
15.05.2008, 01:56
Wer Geld hat kann seine Kinder besser erziehen lassen. Das ist nichts Neues. Früher war das noch viel schlimmer.

So unglaublich das klingt, aber zumindest für die jüngere Vergangenheit trifft das nicht zu. Sämtliche Untersuchungen bis hin zu einschlägigen OECD-Studien kommen zum selben Ergebnis: Selbst in den angeblich so verzopften Adenauerjahren hatte ein Arbeiterkind einfacheren Zugang zum höheren Bildungsweg als heute. Nie haben das Bankkonto der Eltern und deren Connections so sehr über weiteren schulischen und beruflichen Weg eines Menschen entschieden wie gegenwärtig. Kohle zählt statt IQ!

Vernichtender könnte die Bilanz von 35 Jahren sozialdemokratisch inspirierter Bildungspolitik gar nicht ausfallen.

Heinrich_Kraemer
15.05.2008, 02:09
Das kann man lernen - ich empfand es als Auslaender hier leichter als z. B. es Brite aus der Unterschicht gehabt haette. Ein auslaendischer Akzent gilt als "klassenneutral" und der Vorteil Englisch zunaechst auf der Schule oder ueber Buecher, (serioese) Zeitungen und die BBC gelernt zu haben fuehrt zu einer formaleren Sprache, die hier eher als Zeichen der besseren Klassen gilt.

Es sind auch hunderte ungeschriebener Regeln, wie man ein Weinglas haelt, wenn ein Gespraech vom Wetter auf ernsthaftere Dinge zu lenken ist, wie schwarz oder "juicy" ein Witz in welcher Situation sein darf (engl. Faustregel: Mit "juicy" eher vorsichtig; schwarz: kein Problem) etc.

Nein, kann man nicht, wenn man nicht von Anfang an dementsprechend geprägt wurde.
DENN: die "richtige", elitäre Verhaltensweise zeigt sich nicht in der formalen Beherrschung der Etikette, sondern darin, wie (!) man diese praktiziert, bzw. bewußt bricht.

Rheinlaender
15.05.2008, 02:16
Nein, kann man nicht, wenn man nicht von Anfang an dementsprechend geprägt wurde.
DENN: die "richtige", elitäre Verhaltensweise zeigt sich nicht in der formalen Beherrschung der Etikette, sondern darin, wie (!) man diese praktiziert, bzw. bewußt bricht.

Meine Erfahrung ist, dass eine gewisse Laessigkeit und Natuerlichkeit hilft. Die Tanzstundenetikette wirkt zu steif, leichtes Ueberspielen hilft - aber das nicht einfach.