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Vollständige Version anzeigen : Wahlalternative was wird daraus ?



N-Spray
21.11.2004, 18:52
Ich gestehe mit diesem Verein, der an diesen WE die Mitgliederabstimmung über Parteigründung in die Wege geleitet hat, zu liebäugeln. Da ich politisch eher ein Anfänger bin, würde mich die Meinung erfahrender Diskussionsmitglieder zu diesem Thema interessieren.
Ich weiss, auch wenn es schwer fällt, aber mir ist weniger an pöbelndern Aussagen und dafür mehr an begründeter Kritik gelegen. Wie schätzt Ihr die Chancen einer solchen Initiative ein ? Wird die durch den Zeitplan ermöglichte Teilnahme an der LTW in NRW ein Fiasko für die Neuen, oder eher für die Alten ?
Schreibt doch bitte mal Euro Meinung dazu.

Beverly
21.11.2004, 19:01
Ich gestehe mit diesem Verein, der an diesen WE die Mitgliederabstimmung über Parteigründung in die Wege geleitet hat, zu liebäugeln. Da ich politisch eher ein Anfänger bin, würde mich die Meinung erfahrender Diskussionsmitglieder zu diesem Thema interessieren.
Ich weiss, auch wenn es schwer fällt, aber mir ist weniger an pöbelndern Aussagen und dafür mehr an begründeter Kritik gelegen. Wie schätzt Ihr die Chancen einer solchen Initiative ein ? Wird die durch den Zeitplan ermöglichte Teilnahme an der LTW in NRW ein Fiasko für die Neuen, oder eher für die Alten ?
Schreibt doch bitte mal Euro Meinung dazu.

Ich spiele auch mit dem Gedanken bei der Wahlalternative mit zu machen, allerdings mache ich mir keine Hoffnungen darauf, über Parlamente und Institutionen etwas verändern zu können.
Eine "Wahlalternative" hat folgende Funktionen

1. Treffpunkt für Gleichgesinnte
2. Alternativen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik zu erarbeiten und bekannt zu machen
3. durch eigene Medien (Internet, Zeitungen, Radio- und Fernsehsender) eine Gegenöffentlichkeit herzustellen
4. durch Sozial- und Wohlfahrtseinrichtungen den Anhängern Rückhalt über die bloße Ideologie hinaus zu geben und so auch Alternativen zum bestehenden System zu schaffen
5. als Teil einer breiten, antikapitalistischen Bewegung zu agieren

Wahlen und Parlamente sind da nur eine Bühne, um für Partei, Bewegung und ihre Ziele zu werben.

Danny
21.11.2004, 19:01
Was besseres als diese neue Partei kann schwarz-gelb gar nicht passieren! Denn ein Großteil der Leute, die diese Partei 2006 wählen, wären wohl klassische SPD-Wähler. Nehmen wir mal an, dise Partei bekäme 2006 4,5%, wären das entsprechend weniger Stimmen für Rot/Grün. Gleichzeitig würde die Partei aber nicht einziehen, weil sie an der 5%-Hürde gescheitert wäre! Ja, die Chancen stehen ausgezeichnet, für einen Regierungswechsel! :D

Beverly
21.11.2004, 19:22
Was besseres als diese neue Partei kann schwarz-gelb gar nicht passieren! Denn ein Großteil der Leute, die diese Partei 2006 wählen, wären wohl klassische SPD-Wähler. Nehmen wir mal an, dise Partei bekäme 2006 4,5%, wären das entsprechend weniger Stimmen für Rot/Grün. Gleichzeitig würde die Partei aber nicht einziehen, weil sie an der 5%-Hürde gescheitert wäre! Ja, die Chancen stehen ausgezeichnet, für einen Regierungswechsel! :D


Da stimmt gar nichts:

1. Union und FDP werden 2006 Stimmen an rechte Parteien verlieren, das gleicht die Schwächung von Rot-Grün durch linke Parteien aus

2. Der "klassische SPD-Wähler" mutiert immer mehr zum Nichtwähler, weil er von der SPD enttäuscht ist. Eine "Wahlalternative" holt ihn wieder an die Urne.

3. Schwarz-Gelb und Rot-Grün sind in ihrer Politik nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Beide vertreten eine sozial ungerechte und wirtschaftlich selbstmörderische Politik.

5. Eine "Wahlalternative" kann zwischen 0 und 20 Prozent alles einfahren, angesichts der Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien sind die Chancen auf einen Einzug in den nächsten Bundestag nicht schlecht.

6. Die Union hat sich dadurch, dass sie beim Sozialabbau noch härter als die SPD sein wollte, ihre Chance auf eine Regierungsübernahme verscherzt. Zudem könnte eine Regierungsübernahme der Union auch daran scheitern, dass die FDP es gar nicht in den nächsten Bundestag schafft, wer braucht die noch?

Ich glaube, der nächste Bundestag wird so ähnlich aussehen wie der sächsische Landtag, also von rechts nach links:

Rechte Partei
CDU/CSU
FDP
Grüne
SPD
PDS
Wahlalternative

Dann wird es eine "große Koalition" geben, die aber über keine Mehrheit in der Bevölkerung mehr verfügt. Wenn sie so weiter macht, wie Union und SPD es bisher getan haben, wird dem Verlust der Mehrheit in der Bevölkerung der Verlust der Mehrheit im Bundestag folgen. 2010 sieht dann ganz anders aus als es sich G. Schröder in seiner Agenda vorgestellt hat.

Leyla
21.11.2004, 19:27
Also, mir hat eine SPD-Linke (so was gibt´s noch - hat bestimmt Magengeschwüre) mal durch die Blume gesagt, dass man sich von der Wahlalternative nichts Außergewöhnliches versprechen sollte, weil die SPD sich da nur strategisch ihren Koalitionspartner aufbaut.

mentecaptus
21.11.2004, 19:27
Ich gestehe mit diesem Verein, der an diesen WE die Mitgliederabstimmung über Parteigründung in die Wege geleitet hat, zu liebäugeln. Da ich politisch eher ein Anfänger bin, würde mich die Meinung erfahrender Diskussionsmitglieder zu diesem Thema interessieren.
Ich weiss, auch wenn es schwer fällt, aber mir ist weniger an pöbelndern Aussagen und dafür mehr an begründeter Kritik gelegen. Wie schätzt Ihr die Chancen einer solchen Initiative ein ? Wird die durch den Zeitplan ermöglichte Teilnahme an der LTW in NRW ein Fiasko für die Neuen, oder eher für die Alten ?
Schreibt doch bitte mal Euro Meinung dazu.
Die Wahlalternative hat das Problem, dass sie eine Ein-Themen-Partei wäre - und den "Elan der Bewegung" bereits verloren hat. Eine schnelle Parteigründung während der Hartz-Proteste wäre effektiv gewesen, den ball am Rollen zu halten - nun aber haben die vielen Querelen im Vorfeld der Parteigründung um die Postenvergabe in eklatanter Weise aufgezeigt, dass die Wahlalternative bereits in diesem frühen Stadium unter die Räuber gefallen ist: in anderen Organisationen ausgemusterte und radikale Spinner haben sich einen erheblichen Einfluss gesichert und einen Weg eingeschlagen, der einen geradezu frappierend an den des Ikraus äh... Ronald Barnabas Schill erinnert. Die völlig verfrühte und damit schlecht vorbereitete Teilnahme an der NRW-Wahl wird das "Dien Bien Phu" der WASG (oder dann PASG) werden - mit der entsprechenden Konsequenz.

Bedauerlich finde ich dies für die wirklich überzeugten und engagierten Menschen, die sich so stark für eine neue Idee eingebracht haben und nun wieder einmal mit ansehen müssen, wie diese auf dem "Altar des politischen Erfolgs" geopfert wird.

Aber es gilt nach wie vor Benjamin Disraelis Aussage: "Partei ist organisierte Meinung". Und nur einige Wenige können mit dem Kompass umgehen - bei der WASG sind dies inzwischen überwiegend Leute, die auf anderen Schiffen wegen Inkompetenz abgemustert wurden...

N-Spray
21.11.2004, 19:29
@Beverly

Ich spiele auch mit dem Gedanken bei der Wahlalternative mit zu machen, allerdings mache ich mir keine Hoffnungen darauf, über Parlamente und Institutionen etwas verändern zu können.
Also, wenn ich das richtig mitbekommen habe, sieht sich die WAsG eben doch als eine notgedrungene Organisation für die Vertretung des Außerparlamentarischen Widerstandes. Ich erinnere mich sowas gelesen zu haben. Auch war sinngemäß die Rede davon, dass es eben aus rechtlichen Gründen die Bildung einer Partei bedarf um in Deutschland Politik mit zu gestalten.

Beverly
21.11.2004, 19:31
Also, mir hat eine SPD-Linke (so was gibt´s noch - hat bestimmt Magengeschwüre) mal durch die Blume gesagt, dass man sich von der Wahlalternative nichts Außergewöhnliches versprechen sollte, weil die SPD sich da nur strategisch ihren Koalitionspartner aufbaut.

Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Die SPD vergrault durch ihre unsoziale Politik die Wähler und um die "wiederzubekommen" baut sie eine konkurrierende Partei auf?
Da wäre es logischer auf die unsoziale Politik zu verzichten.

N-Spray
21.11.2004, 19:35
@Danny

Nehmen wir mal an
Ja, diese Argumentation habe ich schon öfters gehört, genauso könnte man annehmen, dass die WAsG über 50% kommt oder man könnte Annehmen, dass die beiden Großen zusammen gehen. Fakt ist, dass es so wie es ist nicht weiter geht und wenn die SPD ihrer Rolle als Arbeitnehmerpartei nicht mehr nachkommt, dann muss es eben was anderes geben.

Danny
21.11.2004, 19:36
Zudem könnte eine Regierungsübernahme der Union auch daran scheitern, dass die FDP es gar nicht in den nächsten Bundestag schafft, wer braucht die noch?

Und wer braucht diese Grünen Vögel noch, die dank ihrer wirtschaftsfeindlichen Politik maßgeblich daran beteiligt war, daß es Deutschland wirtschaftlich so schlecht geht?

Leyla
21.11.2004, 19:42
Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Die SPD vergrault durch ihre unsoziale Politik die Wähler und um die "wiederzubekommen" baut sie eine konkurrierende Partei auf?
Da wäre es logischer auf die unsoziale Politik zu verzichten.

Nein, eben nicht. Die unsoziale Politik steht überhaupt nicht zur Disposition. Wer, glaubst Du, regiert unser Land?

Das wird doch immer offensichtlicher: Komissionshengste aus der Privatwirtschaft, wie Hartz & Co. Was in der Öffentlichkeit als "Berater" ausgegeben wird, sind doch die eigentlich Regierenden.

Parteien und Politiker stehen lediglich im Wettbewerb darum, wer uns die vermeintlichen "Sachzwänge" am besten vermittelt.

Was glaubst Du, warum sich die Hauptkritik der Union an Schröder im Zusammenhang mit Hartz IV immer nur um eine mangelhafte "Vermittlung" gedreht hat?

N-Spray
21.11.2004, 19:44
@Leyla

Also, mir hat eine SPD-Linke (so was gibt´s noch - hat bestimmt Magengeschwüre) mal durch die Blume gesagt, dass man sich von der Wahlalternative nichts Außergewöhnliches versprechen sollte, weil die SPD sich da nur strategisch ihren Koalitionspartner aufbaut.
Ja, von der SPD-Linken hört man recht wenig. Die Geschichte mit dem Kanzlerbrief und dem ich glaube Chemnitzer Manifest scheint recht ausgelaugt zu sein. Ist halt kein demokratischer Aufbau in der bestehenden Parteistruktur, da haben wenige das Sagen und die Politik wird von Oben gemacht. Die da Oben haben jedoch die Bindung zur Basis verloren und vergessen durch die Beratung von Wirtschaftsvertretern ihre Aufgabe als Volkspartei.
Klar könnte es auch eine strategische Maßnahme der SPD sein, aber wenn so wieder soziale Politik in die SPD einzieht, dann habe ich persönlich auch keine Probleme damit.
Die Wirkung ist für mich entscheidend.

Roter Prolet
21.11.2004, 19:45
Zitat von Leyla
Nein, eben nicht. Die unsoziale Politik steht überhaupt nicht zur Disposition. Wer, glaubst Du, regiert unser Land?

Das wird doch immer offensichtlicher: Komissionshengste aus der Privatwirtschaft, wie Hartz & Co. Was in der Öffentlichkeit als "Berater" ausgegeben wird, sind doch die eigentlich Regierenden.

Parteien und Politiker stehen lediglich im Wettbewerb darum, wer uns die vermeintlichen "Sachzwänge" am besten vermittelt.

Was glaubst Du, warum sich die Hauptkritik der Union an Schröder im Zusammenhang mit Hartz IV immer nur um eine mangelhafte "Vermittlung" gedreht hat?

Mit anderen Worten: Schröder, Merkel, Stoiber, Fischer, Struck, Westerwelle und andere Kaberettisten sind Polit-Marionetten der herrschenden Klasse (oder irr ich mich da?)

Leyla
21.11.2004, 19:48
Klar könnte es auch eine strategische Maßnahme der SPD sein, aber wenn so wieder soziale Politik in die SPD einzieht, dann habe ich persönlich auch keine Probleme damit.
Die Wirkung ist für mich entscheidend.

Es muss nicht unbedingt als strategische Maßnahme von der SPD ausgegangen sein - inzwischen ist die Wahlalternative aber mit Sicherheit "unterwandert".

Leyla
21.11.2004, 19:49
Mit anderen Worten: Schröder, Merkel, Stoiber, Fischer, Struck, Westerwelle und andere Kaberettisten sind Polit-Marionetten der herrschenden Klasse (oder irr ich mich da?)

Wenn Du es so brutal formuliert wissen willst: JA.

Roter Prolet
21.11.2004, 19:51
Wenn Du es so brutal formuliert wissen willst: JA.

Naja, direkter kann ich es nicht formulieren. :))

N-Spray
21.11.2004, 19:54
@Mente

Die Wahlalternative hat das Problem, dass sie eine Ein-Themen-Partei wäre - und den "Elan der Bewegung" bereits verloren hat. Eine schnelle Parteigründung während der Hartz-Proteste wäre effektiv gewesen, den ball am Rollen zu halten - nun aber haben die vielen Querelen im Vorfeld der Parteigründung um die Postenvergabe in eklatanter Weise aufgezeigt, dass die Wahlalternative bereits in diesem frühen Stadium unter die Räuber gefallen ist: in anderen Organisationen ausgemusterte und radikale Spinner haben sich einen erheblichen Einfluss gesichert und einen Weg eingeschlagen, der einen geradezu frappierend an den des Ikraus äh... Ronald Barnabas Schill erinnert. Die völlig verfrühte und damit schlecht vorbereitete Teilnahme an der NRW-Wahl wird das "Dien Bien Phu" der WASG (oder dann PASG) werden - mit der entsprechenden Konsequenz.

Bedauerlich finde ich dies für die wirklich überzeugten und engagierten Menschen, die sich so stark für eine neue Idee eingebracht haben und nun wieder einmal mit ansehen müssen, wie diese auf dem "Altar des politischen Erfolgs" geopfert wird.

Aber es gilt nach wie vor Benjamin Disraelis Aussage: "Partei ist organisierte Meinung". Und nur einige Wenige können mit dem Kompass umgehen - bei der WASG sind dies inzwischen überwiegend Leute, die auf anderen Schiffen wegen Inkompetenz abgemustert wurden...
Das ist ja mal eine nicht erwartete Aussage von Dir.
Dem einen geht es nicht schnell genug, dem anderen zu schnell.
Wer sich mit der aktuellen Programmdiskussion der WAsG beschäftigt wird erkennen, das es eben nicht nur eine "Ein Thema Partei" werden wird. Es sind sehr wohl Aussagen zu fast allen politischen Aufgaben vorhanden. Nun, exotische Bereiche wie Landwirtschaft mag noch fehlen, aber selbst dazu sind schon Meinungen in der Programmdiskussion. Ich habe festgestellt, dass viele der Mitglieder am liebsten ein vollkommen lückenloses Parteiprogramm vorlegen wollen.
Mit der NRW Wahl sehe ich das Problem, die bundespolitischen Themenausrichtung auf Landesebene zu brechen. Da gibt es aber eine Programmkommission, bei der sich die Mitglieder einbringen können und auch sollten.

N-Spray
21.11.2004, 20:01
@RoterAmboss

Mit anderen Worten: Schröder, Merkel, Stoiber, Fischer, Struck, Westerwelle und andere Kaberettisten sind Polit-Marionetten der herrschenden Klasse (oder irr ich mich da?)
Gibt es nicht sogar internationale Organisationen, deren Aufgabe es ist die Politik wirtschaftlich zu beraten ? Welchen Zweck und welche Ziele könnten denn diese haben ?

Beverly
21.11.2004, 20:07
Es muss nicht unbedingt als strategische Maßnahme von der SPD ausgegangen sein - inzwischen ist die Wahlalternative aber mit Sicherheit "unterwandert".

Mit solchen taktischen Spielchen diskreditieren die Etablierten Wahlen und Parlamente aber mehr als es alle Extremisten je könnten. Wenn alles nur Schmu und Manipulation ist lehnen gerade die an Demokratie Interessierten den Parlamentarismus ab.

Leyla
21.11.2004, 20:10
Mit solchen taktischen Spielchen diskreditieren die Etablierten Wahlen und Parlamente aber mehr als es alle Extremisten je könnten. Wenn alles nur Schmu und Manipulation ist lehnen gerade die an Demokratie Interessierten den Parlamentarismus ab.

Hundert Punkte.

Kaiser
21.11.2004, 21:19
Ich gestehe mit diesem Verein, der an diesen WE die Mitgliederabstimmung über Parteigründung in die Wege geleitet hat, zu liebäugeln. Da ich politisch eher ein Anfänger bin, würde mich die Meinung erfahrender Diskussionsmitglieder zu diesem Thema interessieren.
Ich weiss, auch wenn es schwer fällt, aber mir ist weniger an pöbelndern Aussagen und dafür mehr an begründeter Kritik gelegen. Wie schätzt Ihr die Chancen einer solchen Initiative ein ? Wird die durch den Zeitplan ermöglichte Teilnahme an der LTW in NRW ein Fiasko für die Neuen, oder eher für die Alten ?
Schreibt doch bitte mal Euro Meinung dazu.

Ich denke eine derartige Wahlalternative hat recht gute Chancen, da es im Westen keine wirkliche linke Alternative gibt. Deren Potential schätze ich auf bis zu 10 %. Es ist allerdings fraglich, ob sie sich dauerhaft etablieren kann oder dasselbe Ende nimmt wie die Schillpartei, wenn sie sich nur auf ein Thema fixiert.

Auf jeden Fall tut dies der SPD und Grünen sehr weh. :))

Beverly
21.11.2004, 21:46
Ich denke eine derartige Wahlalternative hat recht gute Chancen, da es im Westen keine wirkliche linke Alternative gibt. Deren Potential schätze ich auf bis zu 10 %. Es ist allerdings fraglich, ob sie sich dauerhaft etablieren kann oder dasselbe Ende nimmt wie die Schillpartei, wenn sie sich nur auf ein Thema fixiert.

Eine umfassende Programmatik zu erstellen dürfte noch das kleinste Problem sein. Viel wichtiger ist es, nicht im Sumpf der Etablierten zu versacken, sondern eine gesunde Distanz zu diesem System zu finden.

Vermeidung von Korruption und Aufbau einer nicht-totalitären Systemalternative ist das A und O.

Kaiser
21.11.2004, 21:50
Eine umfassende Programmatik zu erstellen dürfte noch das kleinste Problem sein.


Unterschätz das nicht.



Viel wichtiger ist es, nicht im Sumpf der Etablierten zu versacken, sondern eine gesunde Distanz zu diesem System zu finden.

Vermeidung von Korruption und Aufbau einer nicht-totalitären Systemalternative ist das A und O.

Wenn man nicht an der Regierung ist, wird man da keine Probleme haben. Das die SPD ihre linken Spalter zur Belohnung in die Regierung nimmt, glaube ich nicht. Das wäre ein Offenbarungseid.

mentecaptus
21.11.2004, 22:03
@Mente

Das ist ja mal eine nicht erwartete Aussage von Dir.
Ach, daran gewöhnst du dich. Ich habe zwar feste Grundüberzeugung basierend auf bestimmten Werten, aber ansonsten bin ich ziemlich n meinen Ansichten - auch in der Bewertung der Meinung Anderer. Das fällt aber nur denjenigen auf, die meine Posts auch lesen und bereit sind, sie zu verstehen. Nicht wenige beschränken sich darauf, sie in eine Schublade einzuordnen und allenfalls zu überfliegen. Und mancher (wie Beverly) verschließt diese Schublade mit der "Ignor-Funktion", um sich nicht der Gefahr auszusetzen, eine einmal gefasste Meinung überdenken zu müssen.


Dem einen geht es nicht schnell genug, dem anderen zu schnell.
Ich habe bereits vor mehreren Monaten (im Politikforum.de) die Meinung vertreten, die Parteigründung müsse parallel zum Aufbau passieren, solange noch das Interesse der Medien gegeben ist. Und dies war/ist eine strategische Einschätzung und nicht eine inhaltliche.


Wer sich mit der aktuellen Programmdiskussion der WAsG beschäftigt wird erkennen, das es eben nicht nur eine "Ein Thema Partei" werden wird. Es sind sehr wohl Aussagen zu fast allen politischen Aufgaben vorhanden. Nun, exotische Bereiche wie Landwirtschaft mag noch fehlen, aber selbst dazu sind schon Meinungen in der Programmdiskussion. Ich habe festgestellt, dass viele der Mitglieder am liebsten ein vollkommen lückenloses Parteiprogramm vorlegen wollen.
Egal, wie umfangreich ein solches Programm auch werden wird, wie auch schon Schill ist die WASG auf ein Thema festgelegt und wird auch ausschließlich damit in Verbindung gebracht. Dieses "Image" wird sie nicht auf absehbare Zeit los und verstrickt sich in unnötigen Debatten, die keinen interessieren, anstatt auf ihre einzige "kernkompetenz" zu setzen: Soziale Gerechtigkeit. Alles anderen Programmpunkte werden sich in hohlen Phrasen verlieren...

Und auch hier merke ich nochmlas an, dass dies meine strategische Einschätzung ist; für mich ist die WASG und ihr "Dagagen-Haltung" ein aberwitziges und zum Scheitern verurteiltes Projekt. Dennoch äußere ich mich dazu, wie es aus meiner Sicht, besser/anders gemacht werden könnte.

Der Christdemokrat in mir ist eben von Natur aus ein hilfsbereiter Geselle... ;)

Mit der NRW Wahl sehe ich das Problem, die bundespolitischen Themenausrichtung auf Landesebene zu brechen. Da gibt es aber eine Programmkommission, bei der sich die Mitglieder einbringen können und auch sollten.
Ja, das wird schwierig. Schill ist am umgekehrten Weg gescheitert - die landespolitische Ausrichtung auf die innere Sicherheit wurde ihm außerhalb hamburgs nicht abgenommen. Die WASG wird es schwer haben, sich glaubwürdig zu präsentieren. Je mehr sie auf "Gegen-Hartz-IV" setzt, um so authentischer ist sie - und umso unglaubwürdiger als Landeskraft für NRW. Eine mehr als diffizile Situation für die WASG - die übrigen Parteien können diesbezüglich eigentlich abwarten, welche Entscheidung die WASG trifft - und sich die entsprechende offene Flanke aussuchen.

Klar ist aber auch: wenn die WASG in NRW scheitert (unter 5%), dann wird sie sich davon nur schwer wieder erholen - wenn überhaupt.

N-Spray
21.11.2004, 22:42
Ich denke eine derartige Wahlalternative hat recht gute Chancen, da es im Westen keine wirkliche linke Alternative gibt. Deren Potential schätze ich auf bis zu 10 %. Es ist allerdings fraglich, ob sie sich dauerhaft etablieren kann oder dasselbe Ende nimmt wie die Schillpartei, wenn sie sich nur auf ein Thema fixiert.

Auf jeden Fall tut dies der SPD und Grünen sehr weh. :))
Ich schätze das Potential der WAsG noch größer ein. Es liegt in ihren Händen es zu erreichen. Wenn es gelingt die SPD einen Teil ihrer Stammwähler und damit ihren Status als Traditionspartei zu entziehen, kann verbunden mit einer offenen Informationspolitik ein erhebliches größeres Ergebnis erwartet werden.

Leyla
21.11.2004, 23:02
Wenn man nicht an der Regierung ist, wird man da keine Probleme haben. Das die SPD ihre linken Spalter zur Belohnung in die Regierung nimmt, glaube ich nicht. Das wäre ein Offenbarungseid.

Was heißt: "zur Belohnung"? Die MÜSSEN sich nach einem Koalitionspartner umsehen. Und da ist es ihnen lieber, selbst einen aufzubauen, bzw. zu unterwandern als irgendwas völlig Unberechenbares mit ins Boot zu nehmen.

N-Spray
21.11.2004, 23:08
Ach, daran gewöhnst du dich. Ich habe zwar feste Grundüberzeugung basierend auf bestimmten Werten, aber ansonsten bin ich ziemlich n meinen Ansichten - auch in der Bewertung der Meinung Anderer. Das fällt aber nur denjenigen auf, die meine Posts auch lesen und bereit sind, sie zu verstehen. Nicht wenige beschränken sich darauf, sie in eine Schublade einzuordnen und allenfalls zu überfliegen. Und mancher (wie Beverly) verschließt diese Schublade mit der "Ignor-Funktion", um sich nicht der Gefahr auszusetzen, eine einmal gefasste Meinung überdenken zu müssen.
Mit Deiner teilweisen arroganten Art kommt nich jeder zurecht. Im Grunde biste aber ein Netter, zumindest manchmal. :)
Vielleicht hättest Du nicht soviele Treads von Beverly löschen sollen, dann würde er Dich auch nicht in diese Schublade stecken. Aber das gehört hier nicht hin.


Ich habe bereits vor mehreren Monaten (im Politikforum.de) die Meinung vertreten, die Parteigründung müsse parallel zum Aufbau passieren, solange noch das Interesse der Medien gegeben ist. Und dies war/ist eine strategische Einschätzung und nicht eine inhaltliche.
Das Intresse der Medien ist immer kurzfristig und sensationslustig. Die WAsG war in der Presse und tauchte kurz unter um jetzt wieder neu und kräftiger zu erscheinen. Die überwiegende linke Basis hätte ein Übergehen ihrer Mitwirkung bei der Programmgestaltung nie akzeptiert, die Handlungsweise war sicherlich die richtige, auch wenn es nicht jeder verstanden hat. :D


Egal, wie umfangreich ein solches Programm auch werden wird, wie auch schon Schill ist die WASG auf ein Thema festgelegt und wird auch ausschließlich damit in Verbindung gebracht. Dieses "Image" wird sie nicht auf absehbare Zeit los und verstrickt sich in unnötigen Debatten, die keinen interessieren, anstatt auf ihre einzige "kernkompetenz" zu setzen: Soziale Gerechtigkeit. Alles anderen Programmpunkte werden sich in hohlen Phrasen verlieren...
Sei sicher, die Kernkompetenz der WAsG wird auch mit der sozialen Gerechtigkeit das Hauptwahlkampfthema sein.


Und auch hier merke ich nochmlas an, dass dies meine strategische Einschätzung ist; für mich ist die WASG und ihr "Dagagen-Haltung" ein aberwitziges und zum Scheitern verurteiltes Projekt. Dennoch äußere ich mich dazu, wie es aus meiner Sicht, besser/anders gemacht werden könnte.

Der Christdemokrat in mir ist eben von Natur aus ein hilfsbereiter Geselle...
Zumindest hier stimmen wir sogar teilweise überein, auch aus meiner Sicht hätte einiges anders/besser gemacht werden können.
Ich gehe mal davon aus, dass Du mit der "Dagegen-Haltung" die Agenda 2010 der Bundesregierung meinst. Ja, die WAsG ist gegen die Agenda 2010, da diese für die Menschen keine Vorteile bringt. Reformen sollen etwas Positives bewirken, dass ist mit der Agenda 2010 nicht der Fall.

Dampflok
21.11.2004, 23:31
Die WASG hat zwei große Defizite.

Zum Einen die Festlegung auf gewerkschaftliche Inhalte. Die gewerkschaften agieren heute miefig-piefig und haben keinen besonders großen Rückhalt mehr, obwohl eigentlich alle Arbneitmnehmer eine gute Vertretung brauchen. Aber eine Partei die den Namen verdient kann sich nicht nur auf einen Programmpunkt stützen, wenn ich auch mit der Meinung konform gehe, daß wohl die meisten Programmpunkte aus Phrasen bestehen, hinter denen nur halbherzig gekämpft wird.

Das zweite Problem der WASG ist deren Farblosigkeit. Bitte entschuldigt den Vergleich, aber sie ist vom Auftreten her das Gegenteil einer ganz schlimmen Partei, die es in Dtl. mal gegeben hat. Diese Partei hat es mit ihrer aggressiven, kompromißlosen Art aber leider weit gebracht. Bei der WASG gibt es keine Köpfe, zu denen man hinaufschauen kann, keine Stars, keine Idole. Lafontaine hat damals auf den Kanzler verzichtet, weil er wußte, daß das bessere optische Aussehen Schröders ein paar Prozentpunkte bringen würde. Bei der WASG stellt sich eine solche Frage erst gar nicht, weil keine Köpfe da sind!


.

mentecaptus
21.11.2004, 23:47
Mit Deiner teilweisen arroganten Art kommt nich jeder zurecht. Im Grunde biste aber ein Netter, zumindest manchmal. :)
Das ist weniger Arroganz als ein gehöriges maß an (Selbst)Ironie. Aber auch die bekommt nicht jeder mit und dann wirkt das zuweilen arrogant. Geht mir im RL genauso, ist aber systemimmanent und bleibt auch so.


Vielleicht hättest Du nicht soviele Treads von Beverly löschen sollen, dann würde er Dich auch nicht in diese Schublade stecken. Aber das gehört hier nicht hin.
Doch, da ich von Beverly nur einmal Stränge gelöscht habe: er hatte acht hintereinander zum gleichen Thema eröffnet und teilweise dermaßen abstrus diffmamierendes Zeugs gespostet, dass ich davon vier aussortieren musste. Die übrigen vier habe ich in einem Strang (Thema Hartz-Reform) zusammengefasst. Und das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: im übrigen sperrt im Politikofrum.de ausschließlich die Redaktion und nicht die Moderatoren. Und zwei "gelbe Karten" hatte Beverly bereits, bevor ich Mod wurde - bei seiner ersten Sperrung war ich einer der ersten und wehementesten Befürworter seiner sofortigen Entsperrung (die dann auch erfolgte). Den Spruch mit dem "Undank" bringe ich jetzt mal nicht...


Das Intresse der Medien ist immer kurzfristig und sensationslustig. Die WAsG war in der Presse und tauchte kurz unter um jetzt wieder neu und kräftiger zu erscheinen. Die überwiegende linke Basis hätte ein Übergehen ihrer Mitwirkung bei der Programmgestaltung nie akzeptiert, die Handlungsweise war sicherlich die richtige, auch wenn es nicht jeder verstanden hat. :D
Eben. So läuft das Spiel und man muss es für sich nutzen. Das hat die WASG versäumt. Und deine Einschätzung zu einem "Wiederaufflammen" des Interesses teile ich nur sehr bedingt...


Zumindest hier stimmen wir sogar teilweise überein, auch aus meiner Sicht hätte einiges anders/besser gemacht werden können.
Ich gehe mal davon aus, dass Du mit der "Dagegen-Haltung" die Agenda 2010 der Bundesregierung meinst. Ja, die WAsG ist gegen die Agenda 2010, da diese für die Menschen keine Vorteile bringt. Reformen sollen etwas Positives bewirken, dass ist mit der Agenda 2010 nicht der Fall.
Doch, Hartz IV bringt viele Vorteile für viele Menschen. Aber nicht für alle und ich kann verstehen, dass die Betroffenen - vor allem dank der Bundesregierung - verängstigt, sauer und tief besorgt sind.

mentecaptus
21.11.2004, 23:52
Das zweite Problem der WASG ist deren Farblosigkeit. Bitte entschuldigt den Vergleich, aber sie ist vom Auftreten her das Gegenteil einer ganz schlimmen Partei, die es in Dtl. mal gegeben hat. Diese Partei hat es mit ihrer aggressiven, kompromißlosen Art aber leider weit gebracht. Bei der WASG gibt es keine Köpfe, zu denen man hinaufschauen kann, keine Stars, keine Idole. Lafontaine hat damals auf den Kanzler verzichtet, weil er wußte, daß das bessere optische Aussehen Schröders ein paar Prozentpunkte bringen würde. Bei der WASG stellt sich eine solche Frage erst gar nicht, weil keine Köpfe da sind!
Das stimmt frappierend. mit einem Haider oder Gysi an der Spitze würde kein Aas nach Sachthemen fragen, weil diese durch einen charismatischen Repräsentanten dageboten und dieser mit den Inhalten personifiziert würde. Ein ähnliches Problem haben zZ auch die CDU und die FDP, die GRÜNEN leben immer noch vom Nymbus Fischer. Und um Generalissimus Müntefering beneidet die SPD jede andere Partei.

Leyla
21.11.2004, 23:58
Doch, Hartz IV bringt viele Vorteile für viele Menschen.

Einer davon ist Hartz.

mentecaptus
22.11.2004, 00:11
Ex-Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Sozialisten wollen eine neue Linkspartei gründen. Am Wochenende trafen sich die Aktivisten in Nürnberg und beschlossen entsprechende Schritte. Grundsatzdiskussionen wurden vermieden, der Konsens stattdessen in linken Allgemeinplätzen gesucht.

Jetzt sollen die rund 6000 Mitglieder in einer Urabstimmung die Parteigründung endgültig beschließen. Das Ergebnis soll am 21. Dezember vorgestellt werden. Zwischen unerklärlichen Geschäftsordnungsanträgen, überforderten Moderatoren und akuter Zeitnot gestaltete sich der Kongress zu einer Farce.

Auf der Strecke blieben einige versprengte Warner, die einen erfolgreichen Wahlkampf der kleinen Truppe in dem bevölkerungsreichsten Bundesland nicht ganz zu Unrecht als Ding der Unmöglichkeit bezeichnet hatten. Auf taube Ohren stieß überdies der Wunsch einiger Delegierter, vor einer Parteigründung Satzung und Grundsatzprogramm auszuformulieren - und diese auf dem Kongress lang und breit auszudiskutieren.

Dennoch: Die im Humboldtsaal versammelte Linke, allerorten als heillos zerstritten verschrien, tat ihr Bestes, sich selbst und den zwei Dutzend angereisten Journalisten Friede, Freude und Eierkuchen zu präsentieren. Doch die Abwesenheit von Polit-Prominenz in dem Noch-Verein macht das Überspringen der Wahlalternative über die Fünf-Prozent-Hürde in Bund und Land eher unwahrscheinlich. Von den Anti-Hartz-Protesten im Osten profitierte bisher auch nicht die Linke, sondern vor allem die rechtsextreme NPD bei den Wahlen im Saarland und in Sachsen und die DVU in Brandenburg.

SPD-Dissident Oskar Lafontaine, der den Trend vielleicht drehen könnte, hält sich nach anfänglichem Flirt inzwischen von den "Alternativen" fern. Umso nachdrücklicher spielt Gewerkschaftsfunktionär und WASG-Vorstandsmitglied Klaus Ernst die Rolle des schillernden Frontmanns - und gibt dabei die Hoffnung auf Lafontaine nicht auf. Locker heizt er am "Redepult" - das auf Wunsch einer feministischen Vereinsdame nicht mehr mit dem allzu maskulinen Wort "Rednerpult" bezeichnet werden soll - den Delegierten ein. 247 sind es, nachdem auch die letzten schneebedingten Zuspätkommer aus Berlin und Brandenburg den Weg in den Humboldtsaal gefunden haben, der gewöhnlich Faschingsbälle und Vereinstreffen beherbergt.

Zwischen den dicht gedrängten Tischreihen ist kaum Platz, und so werden vor dem Startschuss erstmal alle aufgefordert, ihre Garderobe draußen aufzuhängen, so viel Ordnung soll auch bei den Linken sein. "Die SPD hat ihre Grundsätze verlassen und ist ein neoliberaler Kanzler- Wählverein geworden", wettert Ex-SPDler Ernst, den die Sozialdemokraten im Mai noch vor der Vereinsgründung im Juli aus ihrer Partei ausgeschlossen hatten und dem der unerwartete Medienrummel in Nürnberg sichtbar Genugtuung bereitet.

Bis jetzt sei das Echo in der Öffentlichkeit positiv gewesen. "Aber SPD und Grüne werden mit gewaltigen Kanonen auf uns schießen." Bislang habe es niemand geschafft, die "WASG" an den linken Rand zu drängen. "Und wir sehen uns auch als Wahlalternative in der Mitte des linken Spektrums und wollen eine breite Basis, weil nur darin für uns eine Chance besteht", beschwört Ernst die Zuhörer, darunter zahlreiche Sozialisten. Doch woher die breite Basis kommen soll, weiß auch er nicht. Die Zahl der Montagsdemonstrierer ist jedenfalls seit Monaten rückläufig.

Der WASG-Mitgründer und Ex-Bundesvorsitzende der IG Medien, Detlef Hensche, liefert unter dem Jubel der Delegierten eine pathetische Rede. "Uns verbindet der Wille, einzugreifen und der Mut des David, sich gegen den Goliath einer heimlichen Allparteienkoalition zu stellen", dröhnt es den "lieben Genossen" wortgewaltig in den Ohren. "Unsere vornehmste Aufgabe wird es sein, eine Gesellschaft zu entwerfen, in der es Menschenwürde und gleiche Entfaltungsmöglichkeiten für alle gibt." - irgendwie hat man diese Sprüche alle schon einmal gehört.

Goethe, Tucholsky und Fried in einer Front
Zugleich warnt Hensche vor den Gefahren, die der jungen Partei drohten: Zerrieben, vereinnahmt oder totgeschwiegen zu werden. "Man kann einen Menschen auch mit einer Wohnung erschlagen", sagt Hensche - und verweist auf Kurt Tucholsky. Der mahnende Spruch wird zwar Heinrich Zille zugeschrieben, und auch der hatte eher feuchte Berliner Mietskasernen als moderne Plattenbauten im Sinn. Dennoch, der Griff in die forschrittliche Zitatkiste kommt gut an in Nürnberg. Kaum ein Redner kann sich zurückhalten, auch Goethe, Brecht und Erich Fried werden bemüht, und wenn es der guten Sache dient, kann schon mal was verwechselt werden - oder?

Ansonsten geben sich die angehenden Politiker schon erstaunlich abgeklärt - sehr zum Leidwesen einiger Antragsteller. Den Gefallen, ausgiebiger über Inhalte und Substanz der Neugeburt zu sprechen, will die Mehrheit der Delegierten der Presse und den Basisdemokraten nicht tun. "Wir haben keine Chance, wenn wir uns in grenzenloser Selbstbeschäftigung ergehen", mahnt Ernst. "Nicht jede kleine Gruppe, die ihre Mitgliederversammlung in einer Telefonzelle abhalten kann, darf uns benutzen, um ihre Ziele durchzusetzen." Man müsse eine gemeinsame Linie finden.

"Mir sind hier zu viele am Werk, die Angst vor Fehlern haben", zürnt dagegen IG-Metall-Funktionär Thies Gleiss. "Die wollen eine Partei nach dem Lehrbuch mit einem Programm, das möglichst noch den Gegner überzeugt." Auch auf die Frage nach möglichen Koalitionspartnern gibt es nur schwammige Worte. PDS? Historisch vorbelastet und durch diverse Regierungskoalitionen indiskutabel. Grüne? Zu abgeschliffen. "Wir treten für ein Bündnis mit allen Kräften ein, die sich für den Sozialstaat einsetzen", sagt Organisatorin Gisela Kessler. "Eine klare Tagesordnung hätte mehr Zeit für Diskussionen frei schaufeln können", kritisiert Christine Lehnert in einer der zwei kurzen Kaffepausen, die für die Liste "Sozialistische Alternative" im Rostocker Stadtrat sitzt.

Und so könnten auf dem für März anberaumten Programm-Kongress doch noch die Fetzen fliegen. "Über eine Arbeiterregierung", betont WASG-Vorstand Axel Troost, "werden wir aber nicht diskutieren."[/quote]
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,328953,00.html

Ziemlich bemittleidenswert, was den gutgläubigen und Engagierten Mitbürgern da angetan wird, die sich seit Wochen und Monaten für eine neue Art der Basisdemokratie und des sozialen Miteinanders einsetzen - nur um feststellen zu müssen, dass die noch gar nicht in Gang gekommene Revolution ihre Kinder schon gefressen hat.

Hohle Phrasen, Basta-Politik, Missachtung der Basis... Ich frage mich, warum die aus der SPD ausgetreten sind? Ist dieser billige Abklatsch denn wirklich anders als das gescholtene Original?

mentecaptus
22.11.2004, 00:13
Einer davon ist Hartz.
Welche Vorteile erwachsen denn Peter Hartz persönlich aus der Umsetzung der sog. Hartz-Reformen?

Roberto Blanko
22.11.2004, 00:14
Sein Honorar für den Unfug wird nicht von schlechten Eltern gewesen sein. Otto Normalverbraucher könnte davon jahrelang leben.

Gruß
Roberto

mentecaptus
22.11.2004, 00:38
Sein Honorar für den Unfug wird nicht von schlechten Eltern gewesen sein. Otto Normalverbraucher könnte davon jahrelang leben.

Gruß
Roberto
Eine mögliche Appanage hat Peter Hartz wohl kaum für die Umsetzung seiner Reformen erhalten, sondern allenfalls für die Erstellung der Reformvorschläge. Und die Umsetzung (Hartz IV) habe ich als Vorteil für viele Menschen bezeichnet - und bei Leyla nachgefragt, weshalb Hartz selbst einer hiervon sein solle.

Also?

Roberto Blanko
22.11.2004, 00:48
Eine Appanage wird er wohl nicht bekommen haben, aber egal. Da sofort die Rede von einer eins-zu-eins-Umsetzung war ist sein Honorar für die Erstellung der Reformvorschläge gleichzusetzen mit seiner Umsetzung. Klar gibt es auch Leute, die davon profitieren, meine Mutter steht deutlich besser da als vorher, bei mir ist es fast egal, aber Hunderttausenden wird es schlechter gehen, sehr ausgewogen die Sache. Also heißt es wohl für viele: "Das Leben wird Hartz..."

Gruß
Roberto

mentecaptus
22.11.2004, 01:04
Eine Appanage wird er wohl nicht bekommen haben, aber egal. Da sofort die Rede von einer eins-zu-eins-Umsetzung war ist sein Honorar für die Erstellung der Reformvorschläge gleichzusetzen mit seiner Umsetzung.
Dann wurde der arme Mann ja nach Strich und Faden betrogen und sollte deines Erachtens umgehend Betrugsanzeige gegen die Bundesregierung und speziell den Kanzler stellen? Denn - abgesehen von der Immunität der besagten - die angebliche 1:1-Umsetzung war ein reines Lippenbekenntnis, dem die von dieser Regierung Schröder bekannten Taten folgten: eine ausghöhlte Idee behält ihren Namen und wird mit fast völlig anderem Inhalt gefüllt - und als Original verkauft.


Klar gibt es auch Leute, die davon profitieren, meine Mutter steht deutlich besser da als vorher, bei mir ist es fast egal, aber Hunderttausenden wird es schlechter gehen, sehr ausgewogen die Sache. Also heißt es wohl für viele: "Das Leben wird Hartz..."
Du stellst also rein auf die bequemen Versorgungszahlungen durch den Staat ab... wie stellst du dich zu dem Bereich des "Förderns" und den vielen Chancen, die sich gerade auch für Jugendliche und Langzeitarbeitslose bieten? Ist dir die bevorzugte Förderung der Jugendlichen bekannt und hast du dich mit dieser sehr interessanten Thematik der zukünftigen Jobvermittlung und Beratung durch die Fallmanager entsprechend beschäftigt?

Roberto Blanko
22.11.2004, 01:13
Das Problem ist doch eher der Mangel an Arbeitsplätzen, selbst wenn ich jedem Arbeitslosen einen Fallmanager zur Seite stelle, habe ich nur die Stellen der Fallmanager neu besetzt, glaube nicht daß das ausreicht. Klar hat Hartz IV auch Vorteile, RV, KV, aber lassen wir uns mal überraschen, was da genau auf uns zu kommt.

Appanage ist meines Wissen die Bezahlung von Königen, wenn ich mich nicht irre, und soweit sind wir mit Herrn Hartz doch noch nicht.

Gruß
Roberto

mentecaptus
22.11.2004, 01:27
Das Problem ist doch eher der Mangel an Arbeitsplätzen, selbst wenn ich jedem Arbeitslosen einen Fallmanager zur Seite stelle, habe ich nur die Stellen der Fallmanager neu besetzt, glaube nicht daß das ausreicht. Klar hat Hartz IV auch Vorteile, RV, KV, aber lassen wir uns mal überraschen, was da genau auf uns zu kommt.
Pro Landkreis (die Träger der Maßnahme) gibt es ungefähr 10.000 betroffene "Bedarfsgemeinschaften" und es werden wohl zwischen 700 und 1.000 "1-Euro-Jobs" zum Start angeboten werden - also überwiegend und zunächst für Jugendliche.

Nebenbei bemerkt: nicht jeder erwerbsfähige Arbeitslose wird von den Fallmanagern betreut; die bekommen Fälle zugewiesen, mit denen sie dann eine Eingliederungsvereinbarung abschließen, an der sich beide Seiten zu orientieren haben.


Appanage ist meines Wissen die Bezahlung von Königen, wenn ich mich nicht irre, und soweit sind wir mit Herrn Hartz doch noch nicht.
Fast: www.wissen.de

Apanage
Zuwendung an nicht regierende Angehörige regierender Fürsten.[frz., „Leibgedinge, Erbteil“]

N-Spray
22.11.2004, 06:59
Die WASG hat zwei große Defizite.

Zum Einen die Festlegung auf gewerkschaftliche Inhalte. Die gewerkschaften agieren heute miefig-piefig und haben keinen besonders großen Rückhalt mehr, obwohl eigentlich alle Arbneitmnehmer eine gute Vertretung brauchen. Aber eine Partei die den Namen verdient kann sich nicht nur auf einen Programmpunkt stützen, wenn ich auch mit der Meinung konform gehe, daß wohl die meisten Programmpunkte aus Phrasen bestehen, hinter denen nur halbherzig gekämpft wird.
Wenn ich sehe, dass z.B. Peter Hartz gleichzeitig IG Metall sowie auch SPD Mitglied ist, wundert mich das überhaupt nicht. Mich würde mal interessieren, wieviel Funktionäre der Gewerkschaften derzeit in der SPD organisiert sind. Das dies dem Ruf der Gewerkschaften schadet, dürfte ja wohl klar sein. Hätten die Gewerkschaften richtig gegen Hartz IV den Protest unterstützt, wäre der Sommer anders verlaufen.


Das zweite Problem der WASG ist deren Farblosigkeit. Bitte entschuldigt den Vergleich, aber sie ist vom Auftreten her das Gegenteil einer ganz schlimmen Partei, die es in Dtl. mal gegeben hat. Diese Partei hat es mit ihrer aggressiven, kompromißlosen Art aber leider weit gebracht. Bei der WASG gibt es keine Köpfe, zu denen man hinaufschauen kann, keine Stars, keine Idole. Lafontaine hat damals auf den Kanzler verzichtet, weil er wußte, daß das bessere optische Aussehen Schröders ein paar Prozentpunkte bringen würde. Bei der WASG stellt sich eine solche Frage erst gar nicht, weil keine Köpfe da sind!.
Die Köpfe kommen noch, ich gehe sogar davon aus, dass dies zur Einführungsstrategie gehört.

N-Spray
22.11.2004, 07:02
@Mentecaptus

Doch, Hartz IV bringt viele Vorteile für viele Menschen. Aber nicht für alle und ich kann verstehen, dass die Betroffenen - vor allem dank der Bundesregierung - verängstigt, sauer und tief besorgt sind.
Ich wußte gar nicht, dass wir soviele Menschen haben, die von einer Senkung des Lohnniveaus von um die 30% profitieren, denn dazu trägt Hartz bei.

Beverly
22.11.2004, 07:51
Die MÜSSEN sich nach einem Koalitionspartner umsehen. Und da ist es ihnen lieber, selbst einen aufzubauen, bzw. zu unterwandern als irgendwas völlig Unberechenbares mit ins Boot zu nehmen.

Die SPD kann doch auch mit der Union zusammen gehen, wenn es sonst keinen Koalitionspartner gibt. Und das tut sie doch ohne Bedenken.

Beverly
22.11.2004, 07:54
@Mentecaptus

Ich wußte gar nicht, dass wir soviele Menschen haben, die von einer Senkung des Lohnniveaus von um die 30% profitieren, denn dazu trägt Hartz bei.

Bei mir in der Gegend wurden in der Straßenreinigung zwei Familienväter durch 1-Euro-Kräfte entlassen und regulär bezahlten Winterdienst gibt es deswegen auch nicht mehr. DAS ist Hartz IV und Mentecaptus ist ein mieser kleiner Lohnschreiber.

Beverly
22.11.2004, 08:00
Ich schätze das Potential der WAsG noch größer ein. Es liegt in ihren Händen es zu erreichen. Wenn es gelingt die SPD einen Teil ihrer Stammwähler und damit ihren Status als Traditionspartei zu entziehen, kann verbunden mit einer offenen Informationspolitik ein erhebliches größeres Ergebnis erwartet werden.

Das Protestpotenzial ist auch nicht zu verachten und lässt sich mit griffigen Parolen mobilisieren. Wenn die WASG von den Gysis und Lafontaines verschont bleibt, ist das auch nicht schlecht. Dass sie keine "Köpfe" hat, mag sogar ein Vorteil sein, weil alle derzeitigen "Köpfe" in der Politik durch und durch korrumpiert sind.

mentecaptus
22.11.2004, 18:14
@Mentecaptus

Ich wußte gar nicht, dass wir soviele Menschen haben, die von einer Senkung des Lohnniveaus von um die 30% profitieren, denn dazu trägt Hartz bei.
:rolleyes:

Eine Senkung des Lohnniveaus? Das solltest du schon erläutern...

mentecaptus
22.11.2004, 18:17
Das Protestpotenzial ist auch nicht zu verachten und lässt sich mit griffigen Parolen mobilisieren. Wenn die WASG von den Gysis und Lafontaines verschont bleibt, ist das auch nicht schlecht. Dass sie keine "Köpfe" hat, mag sogar ein Vorteil sein, weil alle derzeitigen "Köpfe" in der Politik durch und durch korrumpiert sind.
Wie ich sehe, halte nicht nur ich die WASG für kopflos... :P

Gärtner
22.11.2004, 18:35
... Mentecaptus ist ein mieser kleiner Lohnschreiber.
Öhm.. das muß auch nicht unbedingt sein.

Leyla
22.11.2004, 19:32
:rolleyes:

Eine Senkung des Lohnniveaus? Das solltest du schon erläutern...

Ganz einfach, wegen der verschärften Zumutbarkeitsregelungen. Wer zahlt denn noch freiwillig den Tariflohn, wenn es eine "Reservearmee" von ALG2-Empfängern gibt, die wesentlich schlechter bezahlte Jobs annehmen MÜSSEN, wenn sie nicht wegen einer 30%-igen Kürzung ihrer Lohnersatzleistungen zum Monatsende hin aufs Essen verzichten wollen.

Leyla
22.11.2004, 20:06
Welche Vorteile erwachsen denn Peter Hartz persönlich aus der Umsetzung der sog. Hartz-Reformen?

Er hat nicht zufällig selber eine Belegschaft zu zähmen, nein?

Er ist nicht zufällig VW-Vorstand und erpresst seine Leute mit der Vernichtung, bzw. Verlagerung von Arbeitsplätzen, wenn sie nicht billiger arbeiten?

Teil dieser Erpressung ist Hartz IV, weil es den Gedanken an die Arbeitslosigkeit unerträglich macht.

Gerade für diejenigen, die seit 30 Jahren arbeiten und nach einem Jahr Arbeitslosigkeit durch Hartz IV gezwungen wären, ihre Ersparnisse, bzw. ihre private Altersversorgung aufzuessen, ihre Lebensversicherung aufzulösen und Ähnliches.

N-Spray
22.11.2004, 22:21
:rolleyes:

Eine Senkung des Lohnniveaus? Das solltest du schon erläutern...

Na, da brauchst Du gar nicht mit den Augen zu rollen.
Leyla hat das schon ganz passend erklärt.

Zitat von Leyla

Ganz einfach, wegen der verschärften Zumutbarkeitsregelungen. Wer zahlt denn noch freiwillig den Tariflohn, wenn es eine "Reservearmee" von ALG2-Empfängern gibt, die wesentlich schlechter bezahlte Jobs annehmen MÜSSEN, wenn sie nicht wegen einer 30%-igen Kürzung ihrer Lohnersatzleistungen zum Monatsende hin aufs Essen verzichten wollen.

Dadurch, dass die Arbeitslosen gezwungen werden ihre Arbeitskraft zu jedem Preis, der nicht als Sittenwidrig gilt anzubieten, oder sollte man hier lieber sagen ohne ablehnen zu dürfen, werden auch mit Hilfe der jetzt zur Diskussion stehenden Kündigungsschutzänderungen das ach so kostenintensive Personal ausgetauscht werden. Arbeitgeber wäre ja dumm, wenn er es nicht machen würde. Konzerne können dies sogar mit Ihrer Pflicht gegenüber den Aktionären begründen.
Nun, wie komme ich auf 30% ? War ich gar nicht, dass haben die im Presseclub gesagt. Nun gut, Prof. Meinhard Miegel sprach davon, daß sich die Menschen hierzulande auf eine Lohnsenkung von 25 Prozent gefaßt machen müßten. Ich dachte mir, Hartz hat es ja sonst auch mit der Zahl 30%, also wird er sowas schon dabei gedacht haben.
Und da muß man ja vorher die Arbeitslosenhilfe senken, oder? Stell Dir mal vor, die Untätigen bekommen irgendwann mehr als die armen Malocher. Welch soziale ungerechtigkeit.

N-Spray
18.12.2004, 17:49
Heute ist/war Eingangsschluss für die Briefwahl.
Na, noch zwei Tage und dann dürfte die Zustimmung zur Parteigründung veröffentlicht werden. :P

Lutz
18.12.2004, 19:22
Wieso kann ich mich nur nicht freuen?

N-Spray
18.12.2004, 19:43
@Lutz
Dafür freu ich mich für Dich mit. :2faces:

mentecaptus
18.12.2004, 20:22
Heute ist/war Eingangsschluss für die Briefwahl.
Na, noch zwei Tage und dann dürfte die Zustimmung zur Parteigründung veröffentlicht werden. :P
Dass die Zustimmung für eine Parteigründung groß sein wird, dürfte kaum jemanden überraschen. Mittlerweile interessiert es aber kaum jemanden mehr, der nicht unmittelbar mit der WASG zu tun hat - weder die Medien, noch die Leute. Die WASGler hatten ihre 15 Minuten Publicity und das war's - evtl. kann nochmal Ende januar ein kurzes Aufflackern kommen, wenn die ersten ALG-II-Zahlungen (ohne Übergangsregelung) dann nicht hinhauen und die BLÖD-Zeitung deas thema wieder aufgreift. Rechtzeitig zur SH-Landtagswahl, um das Land endlich von der inkomepetenten Heide Simonis und ihrer ruinösen Gurkentruppe zu befreien.

Also, forza WASG, tut euren Teil, um Schleswig-Holstein eine Zukunft zu bieten! :D

Beverly
18.12.2004, 21:48
Dass die Zustimmung für eine Parteigründung groß sein wird, dürfte kaum jemanden überraschen. Mittlerweile interessiert es aber kaum jemanden mehr, der nicht unmittelbar mit der WASG zu tun hat - weder die Medien, noch die Leute. Die WASGler hatten ihre 15 Minuten Publicity und das war's - evtl. kann nochmal Ende januar ein kurzes Aufflackern kommen, wenn die ersten ALG-II-Zahlungen (ohne Übergangsregelung) dann nicht hinhauen und die BLÖD-Zeitung deas thema wieder aufgreift. Rechtzeitig zur SH-Landtagswahl, um das Land endlich von der inkomepetenten Heide Simonis und ihrer ruinösen Gurkentruppe zu befreien.

Also, forza WASG, tut euren Teil, um Schleswig-Holstein eine Zukunft zu bieten! :D

Wenn es die WASG in den schleswig-holsteinischen Landtag schaff, kann sie ja die bisherige Landesregierung tolerieren, von einer Regierungsbeteiligung als Juniopartner halte ich nichts. Sollte es zu einer Großen Koalition kommen - auch gut, dann wissen alle woran sie sind :rolleyes:

Roberto Blanko
18.12.2004, 21:53
evtl. kann nochmal Ende januar ein kurzes Aufflackern kommen, wenn die ersten ALG-II-Zahlungen (ohne Übergangsregelung) dann nicht hinhauen und die BLÖD-Zeitung deas thema wieder aufgreift

Ein typischer CDU-Politiker, der Mente. Keine Ahnung, aber mitreden wollen... Die ALG-II-Zahlungen erfolgen (hoffentlich) Anfang Januar. Anders ausgedrückt: Wie erkennt man (fran)am schnellsten einen Deppen? Am CDU/CSU-Parteibuch...

Gruß
Roberto

Beverly
18.12.2004, 22:03
Ein typischer CDU-Politiker, der Mente. Keine Ahnung, aber mitreden wollen...
Und die WASG redet er klein, obwohl er keine Ahnung hat, wie sie bei den kommenen Wahlen abschneiden wird. Zwischen 0 und 20 Prozent ist da alles drin und eine niedrige Wahlbeteiligung kann sehr hilfreich sein, wie man am Einzug der PDS in das Europaparlament gesehen hat :D

mentecaptus
18.12.2004, 22:32
Wenn es die WASG in den schleswig-holsteinischen Landtag schaff, kann sie ja die bisherige Landesregierung tolerieren, von einer Regierungsbeteiligung als Juniopartner halte ich nichts. Sollte es zu einer Großen Koalition kommen - auch gut, dann wissen alle woran sie sind :rolleyes:
Das ist absoluter Quatsch, Beverly. Die WASG ist noch nicht einmal eine Partei und wird mithin auch gar nicht zur Wahl angetreten - die findet bekanntlich am 20.02.05 statt.

Selbst zum Mai, wenn in NRW gewählt wird, dürfte es mit den Anmeldefristen sehr eng werden...


Szenarien:
Sofern die Rechten nicht reinkommen (akt. 2%) wird es keine große Koalition geben.
Rot-Grüne mehrheit
Rot-Grüne Regierung mit Duldung durch den SSW (Süd-Schleswigscher-Wählerverband; Dän. Minderheit ohne Prozent-Beschränkung)
Schwarz-Gelb
Alleinregierungen schließe ich mal aus.

mentecaptus
18.12.2004, 22:37
Ein typischer CDU-Politiker, der Mente. Keine Ahnung, aber mitreden wollen... Die ALG-II-Zahlungen erfolgen (hoffentlich) Anfang Januar. Anders ausgedrückt: Wie erkennt man (fran)am schnellsten einen Deppen? Am CDU/CSU-Parteibuch...

Gruß
Roberto
Das Kompliment des "Deppen" gebe ich gerne zurück und zitiere für dich auch noch mal den Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".
Die Auszahlungen Anfang Januar werden getätigt, auch wenn die Anträge nicht vollständig bearbeitet sind oder nicht vollständig sind! Daher fließt auch auf jeden Fall das Geld!

Anfang Februar sieht das dann anders aus... Also, erst informieren, dann nachdenken, dann's Maul aufreißen.

Kaiser
19.12.2004, 00:04
Was heißt: "zur Belohnung"?


Macht zur Belohnung dafür sich Wählerpotential der SPD "anzueignen". Will die SPD sich als "Volkspartei" behaupten, muß sie jedes aufkeimen einer deutschlandweiten sozialen Alternative verhindern.



Die MÜSSEN sich nach einem Koalitionspartner umsehen. Und da ist es ihnen lieber, selbst einen aufzubauen, bzw. zu unterwandern als irgendwas völlig Unberechenbares mit ins Boot zu nehmen.

Aufbauen? Alles was die WASG an Stimmen erhält sind in erster Linie potentielle SPD-Wähler. Und als Koalitionspartner hat die SPD bereits die beste Ausgangslage, nämlich als potentielle Partner die CDU, FDP, Grünen und PDS.

Wozu braucht sie noch jemanden?

Kaiser
19.12.2004, 00:06
Szenarien:
Sofern die Rechten nicht reinkommen (akt. 2%) wird es keine große Koalition geben.
Rot-Grüne mehrheit
Rot-Grüne Regierung mit Duldung durch den SSW (Süd-Schleswigscher-Wählerverband; Dän. Minderheit ohne Prozent-Beschränkung)
Schwarz-Gelb
Alleinregierungen schließe ich mal aus.

Ich tippe auf eine große Koalition. Ach ja, den großen Erfolg der NPD hat in Sachsen auch keine Umfrage vorher gesehen. ;)

Und laß dich von Roberto nicht anpinkeln. Was soll man von Trollen erwarten?

N-Spray
19.12.2004, 00:52
@Mentecaptuis

Dass die Zustimmung für eine Parteigründung groß sein wird, dürfte kaum jemanden überraschen. Mittlerweile interessiert es aber kaum jemanden mehr, der nicht unmittelbar mit der WASG zu tun hat - weder die Medien, noch die Leute. Die WASGler hatten ihre 15 Minuten Publicity und das war's - evtl. kann nochmal Ende januar ein kurzes Aufflackern kommen, wenn die ersten ALG-II-Zahlungen (ohne Übergangsregelung) dann nicht hinhauen und die BLÖD-Zeitung deas thema wieder aufgreift. Rechtzeitig zur SH-Landtagswahl, um das Land endlich von der inkomepetenten Heide Simonis und ihrer ruinösen Gurkentruppe zu befreien.

Also, forza WASG, tut euren Teil, um Schleswig-Holstein eine Zukunft zu bieten!
Huhu, welch bedeutende Worte. Allerdings frage ich mich, warum ich in meinen Bekanntenkreis andere Meinungen höre.
Da wedelt doch einer mit nem Staubtuch, oder verkauft hier jemand fremdes Eigentum ? Der Zuspruch in der Bevölkerung ist da, NRW 2005 wird eine neue deutsche Alternative hervorbringen. Nein, national sind wir nicht, aber wo verdammt noch mal soll schon ein Richtungswechsel erfolgen, wenn nicht im bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Land in Europa. Wir erwarten übrigens noch plumpere Anmache, als hier von Schwarzmalern bisher vorgetragenden Scheinargumenten. So long Mente und viel Spaß beim blubern. ;)

mentecaptus
19.12.2004, 01:20
Ich tippe auf eine große Koalition. Ach ja, den großen Erfolg der NPD hat in Sachsen auch keine Umfrage vorher gesehen. ;)
Tritt die NPD denn an? In den 90ern hatte mal die DVU im Landtag gesessen (hat keiner bemerkt) und die wollten sich das doch auteilen innerhalb ihrer Rechts-Volksfront.

Anmeldeschluss für Wahlanmeldungen ist der 3.1. - aber da müssen dann auch die Wahlkreiskandidaten samt Unterschriften etc. eingereicht sein...


Und laß dich von Roberto nicht anpinkeln. Was soll man von Trollen erwarten?
Das haben (verbal) Inkontinente nicht im Griff, wohin sie ihre Ableistungen absondern... :D

mentecaptus
19.12.2004, 01:22
@Mentecaptuis

Huhu, welch bedeutende Worte. Allerdings frage ich mich, warum ich in meinen Bekanntenkreis andere Meinungen höre.
Da wedelt doch einer mit nem Staubtuch, oder verkauft hier jemand fremdes Eigentum ? Der Zuspruch in der Bevölkerung ist da, NRW 2005 wird eine neue deutsche Alternative hervorbringen. Nein, national sind wir nicht, aber wo verdammt noch mal soll schon ein Richtungswechsel erfolgen, wenn nicht im bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Land in Europa. Wir erwarten übrigens noch plumpere Anmache, als hier von Schwarzmalern bisher vorgetragenden Scheinargumenten. So long Mente und viel Spaß beim blubern. ;)
Sprechblasenautomat.

Frank
19.12.2004, 09:50
Zum Thema:

Nichts. Es gab schon einige Versuche, neue Parteien zu etablieren. Alle sind gescheitert. Sogar die viel Werbung unterstützte "Pro DM" oder "Chance 2000" sind quasi nicht mehr existent.

Ich glaube nicht an den Erfolg einer weiteren Linkspartei.

Beverly
19.12.2004, 10:13
Das Kompliment des "Deppen" gebe ich gerne zurück und zitiere für dich auch noch mal den Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".

Dann würden die Diskussionen um Hartz IV ohne dich stattfinden, es sei denn man setzt dich auf AG II :D



Die Auszahlungen Anfang Januar werden getätigt, auch wenn die Anträge nicht vollständig bearbeitet sind oder nicht vollständig sind! Daher fließt auch auf jeden Fall das Geld!

Anfang Februar sieht das dann anders aus... Also, erst informieren, dann nachdenken, dann's Maul aufreißen.
Ich kenne von Betroffenens Folgendes:

1. mal eben 50 Euro weniger als die vorher auch nicht gerade üppige Arbeitslosenhilfe

2. Es gibt nur 345 Euro und kein Wohngeld, da man im Eigenheim lebt

3. Der Job, den man bisher zu regulärer Entlohnung gemacht hat, ist futsch, weil das nun 1-Euro-Jobber machen
Dann soll mann die ca. 500 000 nicht vergessen, die gar nichts mehr kriegen.

Beverly
19.12.2004, 10:18
Es gab schon einige Versuche, neue Parteien zu etablieren. Alle sind gescheitert. Sogar die viel Werbung unterstützte "Pro DM" oder "Chance 2000" sind quasi nicht mehr existent.

Seitdem die Grünen die Agenda 2010 unterstützt haben, haben viele - wie auch ich - mit denen gebrochen oder wählen allenfalls noch wegen der Umweltpolitik Grün. Das Potenzial für eine neue Linkspartei ist daher größer als noch vor einigen Jahren.


Ich glaube nicht an den Erfolg einer weiteren Linkspartei.
Ich bin bereit, mich überraschen zu lassen. Aber an sich sind mir Parteien heute viel weniger wichtig als eine Massenbewegung, die es aufzubauen und zu erhalten gilt. Eine Partei kann sich auf die eine oder andere Weise immer mal wieder als untauglich, überholt, daneben erweisen, ich habe das mit den Grünen erlebt. ( und Kaiser steht das mit der NPD wohl noch bevor :D )

Beverly
19.12.2004, 10:38
Ach ja, den großen Erfolg der NPD hat in Sachsen auch keine Umfrage vorher gesehen. ;)
weil sich absolut nicht voraussagen lässt, ob und wie viele Kleinbürger in der Wahlkabine ihren Anfall kriegen :P
Ansonsten kann man aber ebensogut Lotto spielen wie sich an einer eindeutigen Voraussage für NRW versuchen.Die Wahlbeteiligung könnte zwischen 40 und 70 Prozent schwanken.
Im Landtag sitzen im einem Extremfall nur SPD, CDU und Grüne, weil einschließlich der FDP alle andere Parteien an der 5-Prozent-Hürde gescheitert sind. Es kann sein, dass die FDP die 5 Prozent schafft, dann sind es vier. Es kann aber auch sein, dass neue Parteien die 5 Prozent schaffen und die FDP draußen ist. Es kann auch sein, dass die Grünen plötzlich draußen snd, weil Wähler von ihnen zu einer Linkspartei abwanderten.

Wenn man das mal sortiert haben wir:

1. Nur SPD und CDU im Landtag, alle anderen unter 5 Prozent
1. a. noch die Grünen im Landtag
1. b. noch die FDP im Landtag
1. c. noch FDP und Grüne im Landtag
2. Einen Landtag mit folgender Besetzung von links nach rechts

- WASG
- Grüne
- SPD
- FDP
- Union
- NPD

Daraus lassen sich weitere Szenarien ableiten wie

2. a. WASG, SPD und CDU im Landtag
2. b. WASG, SPD, CDU und NPD im Landtag (beides als Watsche für die Grünen und die FDP nicht uninteressant :D )
aber auch das absolute Horrorszenario
2. c. SPD, CDU und NPD im Landtag :rolleyes:

Daraus leitet sich dann Szenario 3 ab:

Die Leute haben die Faxen dicke von Parteien, Parlamenten, Intrigen und Demagogie. Der Düsseldorfer Landtag wird gestürmt, das Sauerland wird anarchosozialistisch :) und das Ruhrgebiet eine Kommune.

Beverly
19.12.2004, 10:51
Allerdings frage ich mich, warum ich in meinen Bekanntenkreis andere Meinungen höre.

Du bist bei der WASG? Ich kenne einige, die da auch mitmachen wollen und werde das unter bestimmten Umständen auch tun.
Allerdings will ich z. B. keinen Koalitionspartner für die SPD heranzüchten, diesbezüglich hat Kaiser recht: eine Kleinpartei, die etwas verändern will, darf sich nicht zum Juniopartner einer etablierten Partei machen, wie das ausgegangen ist, haben die Grünen gezeigt.
Darüber hinaus darf eine Partei nicht - wie das die Realos bei den Grünen getan haben - die Massenbewegung, von der sie getragen wird, kaltschnäuzig erst benutzen und dann kaputt machen. Sie muss Teil einer Massenbewegung bleiben, ihr durch klare Organisation und Ausarbeitung von Alternativen Inputs geben. Dann bekommt sie von dieser Massenbewegung übrigens auch mehr Stimmen als die Grünen derzeit erhalten.
Darüber hinaus muss diese Partei auch anfangen bzw. dazu beitragen, Altenativen schon jetzt Wirklichkeit werden zu lassen. Die Grünen hätten mehr erreicht, wenn sie vor 20 Jahren Genossenschaften gegründet hätten als sich in sinnlosen Flügelkämpfen zu verzetteln. Das gilt auch für eine WASG.


So long Mente und viel Spaß beim blubern. ;)
Dem schließe ich mich an :) :)

Lutz
19.12.2004, 11:03
Eine aus einem Interessenverband hervorgehende Partikularinteressenpartei wird sich wohl kaum durchsetzen, zumal sich ihr "Programm" mir nur als Schnittmenge von Teilen des SPD/PDS-Programms darstellt. Lafo hat sich auch wieder beruhigt, somit bleibt euch noch nicht einmal mehr ein karismatischer Spitzenmann.
Vor zwei-drei Wochen demonstrierte ich auch mit ALGII-Empfängern vorm CDU-L-Parteitag gegen Kürzungen im Jugendförderbereich. Da musste ich mich auch belegen lassen, was "wir" denn so schlimmes machen würden. Ein Demonstrant beschwerte sich, dass er nur noch 345€ bekommen würde und das er undbedingt arbeiten will. Als er mir seine Armut dargelegt hatte, kannte ich natürlich keine Widerworte. Mein Verständis war dahin, als er sich ne Minute später ne Zigarette ansteckte - dafür reichte es offensichtlich noch!
Für die Stabilität des Systems sind die LW in NRW un Schles-Hol. von enormer Bedeutung: Ein Wahlsieg der CDU und eine glücklicher Weise nicht mehr sichere schwarz-gelb Regierung in beiden Ländern hätte verherende Auswirkungen auf die Bundespolitik. Es besteht die Gefahr, dass die Union im Bundesrat eine 2/3-Mehrheit bekommt - die Bundesregierung wäre faktisch handlungsunfähig! Und diesen Trend unterstützt eine WASG nur noch.
Naja ich werde mich höchstwarscheinlich in beide Länder aufmachen, um mit "Wahl zu kämpfen"...

Kaiser
19.12.2004, 11:14
Tritt die NPD denn an?


Ja, tut sie. Die DVU verzichtet auf eine Aufstellung zur Wahl in Schleswig-Holstein im Zuge der vereinbarten Arbeitsteilung.



In den 90ern hatte mal die DVU im Landtag gesessen (hat keiner bemerkt) und die wollten sich das doch auteilen innerhalb ihrer Rechts-Volksfront.


Vielleicht weil totschweigen die offizielle Politik der etablierten Parteien und systemtreuen Medien gegenüber der Arbeit nationaler Parteien war? :rolleyes:



Anmeldeschluss für Wahlanmeldungen ist der 3.1. - aber da müssen dann auch die Wahlkreiskandidaten samt Unterschriften etc. eingereicht sein...


Das stellt kein Problem dar.

Lutz
19.12.2004, 11:18
Eine Kleinpartei, die etwas verändern will, darf sich nicht zum Juniopartner einer etablierten Partei machen, wie das ausgegangen ist, haben die Grünen gezeigt.
Darüber hinaus muss diese Partei auch anfangen bzw. dazu beitragen, Altenativen schon jetzt Wirklichkeit werden zu lassen.

Welche Alternativen bietet denn die WASG? Zu was eigentlich? Sind schon Finanzierungskonzepte veröffentlicht? Wie viele WASGler haben nach Reformen geschrieen und sich empört zusammengeschlossen, weil sie selbst betroffen sind? Ihr schreit nach Veränderungen, weil euch selbige zu weit gehen? Das erkläre mir mal einer. Feiert euch nicht als Heilsbringer, ihr stellt die WASG hier sehr überzeugend als einen Zusammenschluss empöhrter Egoisten dar die vorgeben, dem Gemeinwohl zuträglich zu sein! Legt doch mal bitte die "neuen" Konzepte dar! Ich meine nicht die, die in einer personellen Einkommenserhöhung der WASG-Mitglieder münden, sondern jene, die Deutschland gesamt voranbringen!

Kaiser
19.12.2004, 11:22
Du bist bei der WASG? Ich kenne einige, die da auch mitmachen wollen und werde das unter bestimmten Umständen auch tun.
Allerdings will ich z. B. keinen Koalitionspartner für die SPD heranzüchten, diesbezüglich hat Kaiser recht: eine Kleinpartei, die etwas verändern will, darf sich nicht zum Juniopartner einer etablierten Partei machen, wie das ausgegangen ist, haben die Grünen gezeigt.


Ich glaube nicht, das die WASG im Fall des Falles den Sirenengesängen der SPD widerstehen würde, wenn sie die Chance hätte als Juniorpartner in die Regierung einzusteigen. Denn den ideologischen Anspruch als Führungsmacht einer Regierung hat sie nicht. Sie hat ein einziges Thema, dem sich eine große aber sehr heterogene Gruppe verschrieben hat. Den Zusammenhalt zu bewahren bedeutet schnelle Erfolge vorweisen zu müssen, da sich die Menge sonst genauso schnell enttäuscht verstreut wie sie sich zusammengefunden hat. Man wird daher froh sein "etwas" sofort zu bewegen, statt "alles" in einer ungewissen Zukunft.

Genauso wie die Grünen.

Und genau das ist dann der Anfang vom Ende der WASG.

Kaiser
19.12.2004, 11:30
Für die Stabilität des Systems sind die LW in NRW un Schles-Hol. von enormer Bedeutung: Ein Wahlsieg der CDU und eine glücklicher Weise nicht mehr sichere schwarz-gelb Regierung in beiden Ländern hätte verherende Auswirkungen auf die Bundespolitik. Es besteht die Gefahr, dass die Union im Bundesrat eine 2/3-Mehrheit bekommt - die Bundesregierung wäre faktisch handlungsunfähig!

Dürfen die Wähler nicht wählen was sie wollen, weil der Föderalismus auf Blockade und die etablierten Parteien auf Engstirnigkeit geeicht sind?

Lutz
19.12.2004, 11:55
Ich will in keiner Weise die Wahlfreiheit einschränken! Vielmehr wollte ich auf die Prisanz der anstehenden Wahlen hinweisen und erreichen, das jeder seine Wahlabsichten regelmäßig objektiv-kritisch prüft.

Roberto Blanko
19.12.2004, 12:03
Das Kompliment des "Deppen" gebe ich gerne zurück und zitiere für dich auch noch mal den Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".
Die Auszahlungen Anfang Januar werden getätigt, auch wenn die Anträge nicht vollständig bearbeitet sind oder nicht vollständig sind! Daher fließt auch auf jeden Fall das Geld!

Anfang Februar sieht das dann anders aus... Also, erst informieren, dann nachdenken, dann's Maul aufreißen.


evtl. kann nochmal Ende januar ein kurzes Aufflackern kommen, wenn die ersten ALG-II-Zahlungen (ohne Übergangsregelung) dann nicht hinhauen und die BLÖD-Zeitung deas thema wieder aufgreift

Hallo Mente,

entschuldige den Deppen,aber Du mußt doch zugeben, daß Deine beiden Beiträge nicht zusammenpassen. Jeder kann sich halt mal irren, wie Du siehst sogar ein CDU-Politiker...

Gruß
Roberto

Beverly
19.12.2004, 12:10
Ein Demonstrant beschwerte sich, dass er nur noch 345? bekommen würde und das er undbedingt arbeiten will. Als er mir seine Armut dargelegt hatte, kannte ich natürlich keine Widerworte. Mein Verständis war dahin, als er sich ne Minute später ne Zigarette ansteckte - dafür reichte es offensichtlich noch!Also ist er dir noch nicht arm genug :rolleyes: ? Wann kommt Hartz V :rolleyes: ?

Beverly
19.12.2004, 12:14
einen Zusammenschluss empöhrter Egoisten
schreibt ein empörter Egoist :rolleyes:

Kaiser
19.12.2004, 12:15
Ich will in keiner Weise die Wahlfreiheit einschränken! Vielmehr wollte ich auf die Prisanz der anstehenden Wahlen hinweisen und erreichen, das jeder seine Wahlabsichten regelmäßig objektiv-kritisch prüft.

Und was heißt das jetzt konkret?

Beverly
19.12.2004, 12:24
Ich glaube nicht, das die WASG im Fall des Falles den Sirenengesängen der SPD widerstehen würde, wenn sie die Chance hätte als Juniorpartner in die Regierung einzusteigen. Denn den ideologischen Anspruch als Führungsmacht einer Regierung hat sie nicht. Sie hat ein einziges Thema, dem sich eine große aber sehr heterogene Gruppe verschrieben hat. Den Zusammenhalt zu bewahren bedeutet schnelle Erfolge vorweisen zu müssen, da sich die Menge sonst genauso schnell enttäuscht verstreut wie sie sich zusammengefunden hat. Man wird daher froh sein "etwas" sofort zu bewegen, statt "alles" in einer ungewissen Zukunft.

Genauso wie die Grünen.

Und genau das ist dann der Anfang vom Ende der WASG.

Solche Untergangsszenarien kann man auch für die NPD entwerfen - in der Versenkung verschwinden oder sich von den etablierten "Gelegenheitspatrioten" einkaufen lassen.

Aber es kann auch ganz anders kommen (sogar bei der NPD ;) ), vielleicht nicht so sehr aus der Vernunft der Systemalternative heraus, sondern aus dem Verhalten der Etablierten. Die werden Apparatschiks neuer linke und rechter Parteien mit Pfründen ködern wollen, doch die sie tragenden Wählerschichten werden sie nicht materiell integrieren. Im Gegenteil: neue Parteien haben nur ein Chance, weil immer mehr Menschen materiell ausgegrenzt werden. Was werden die wohl mit Parteien anstellen, deren Funktionäre sie im eiskalten Regen eines Turbo-Kapitalismus sitzen lassen?

Meines Erachtens geht die Integrations- und Korrumpierungs-Strategie nicht so reibungslos vonstatten wie bei den Grünen. Zoff und zumindest verbaler Mord und Totschlag wären die Folge.
Und nachdem Bier- und Sektgläser geflogen sind, wird sich so eine Partei in einen systemkonformen und einen radikalen Flügel spalten - das hätten die Fundis bei den Grünen machen sollen, eine eigene Partei gründen.

Und wenn das System wirklich den Niedergang erfährt, auf dem du ja baust :D , werden gerade kluge und weitblickende Funktionäre neuer Parteien sich von ihm nicht mehr kaufen lassen. 1. Offizier auf einem Dampfer mag ganz schön sein, aber nicht wenn das Schiff "Titanic" heißt. Bei den Grünen hat sich auch nur die 2. Wahl korrumpieren lassen, die 1. Wahl neuer Parteien wird klüger sein.

mentecaptus
19.12.2004, 15:27
Für die Stabilität des Systems sind die LW in NRW un Schles-Hol. von enormer Bedeutung: Ein Wahlsieg der CDU und eine glücklicher Weise nicht mehr sichere schwarz-gelb Regierung in beiden Ländern hätte verherende Auswirkungen auf die Bundespolitik. Es besteht die Gefahr, dass die Union im Bundesrat eine 2/3-Mehrheit bekommt - die Bundesregierung wäre faktisch handlungsunfähig! Und diesen Trend unterstützt eine WASG nur noch.
Du hast dich vertippt: statt "verherend" muss es natürlich "verheißungsvoll" heißen. Kann ja mal vorkommen. ;)

Und von den beiden Wahlen geht noch ein anderes Signal aus: es sind die beiden letzten Bundesländer, in denen das rot-grüne Expermient noch nicht abgewählt wurde. Und in beiden würde es wirklich Zeit!


Naja ich werde mich höchstwarscheinlich in beide Länder aufmachen, um mit "Wahl zu kämpfen"...
Sei mir willkommen in SH. Vielleicht sehen wir uns ja, wenn auch nicht in den gleichen Farben...

mentecaptus
19.12.2004, 15:31
Vielleicht weil totschweigen die offizielle Politik der etablierten Parteien und systemtreuen Medien gegenüber der Arbeit nationaler Parteien war? :rolleyes:
Nein, weil es überwiegend unfähige Deppen waren, die abgesehen von ihren Diäten keinerlei Affinität zum Parlamentarismus hatten. Die erforderliche Arbeit, Sorgfalt und wenigstens Ansatzweise Verständnis für die Tätigkeit ging denen vvöllig ab - was man an den paar mickrigen Anträgen und Redebeiträgen sehen konnte, die eher unter "Comedy" abzuheften waren. Genauso schäbig wie die DVUler in Sachsen-Anhalt Ende der 90er...

mentecaptus
19.12.2004, 15:34
Hallo Mente,

entschuldige den Deppen,aber Du mußt doch zugeben, daß Deine beiden Beiträge nicht zusammenpassen. Jeder kann sich halt mal irren, wie Du siehst sogar ein CDU-Politiker...

Gruß
Roberto
Was passt nicht? Anfang Januar wird auf jeden Fall gezahlt, Anfang Februar dann nur, wenn die Anträge (und Bescheide) ordnungsgemäß eingereicht, bearbeitet und beschieden sind. Und wenn Ende Januar keine Bescheide da sind, wissen die Leute, dass sie Anfang Februar kein Geld (mehr) bekommen.

Was passt nicht zusammen? Hast es nur nicht verstanden.

Lutz
19.12.2004, 18:22
Du hast dich vertippt: statt "verherend" muss es natürlich "verheißungsvoll" heißen. Kann ja mal vorkommen. ;)
Und von den beiden Wahlen geht noch ein anderes Signal aus: es sind die beiden letzten Bundesländer, in denen das rot-grüne Expermient noch nicht abgewählt wurde. Und in beiden würde es wirklich Zeit!


Sei mir willkommen in SH. Vielleicht sehen wir uns ja, wenn auch nicht in den gleichen Farben...

Zum obrigen Teil: Sehe ich natürlich anders.. :D

Zum unteren Teil: Gerne! Das klären wir per PN wenns tatsächlich soweit kommen sollte, an mir solls nicht scheitern! Das anvisierte Ziel ist Lübeck!

Lutz
19.12.2004, 18:40
Also ist er dir noch nicht arm genug?

Was für eine Frage - und bösartige Unterstellung zu gleich! Mir ist natürlich nichts daran gelegen, Leute in die Armut zu treiben, genauso wenig will das die SPD. Es gibt natürlich auch im Rahmen des ALGII Betroffene, die sich bezüglich ihrer Jobbemühungen nichts vorwerfen lassen müssen! Und für deren Protest habe ich Verständnis und unterstütze sie. Ich wollte mit dem Beitrag nur darstellen, wie schwer es für uns Sozis gerade im Wahlkampf war, die Reform(en) zu verkaufen. Allerdings haben sich 80% - und so auch der Raucher - mit ihrer Kritik selbst disqualifiziert. Die Reformen sind notwendig und ein Schritt in die richtige Richtung (Blubb, ich weiss - ist aber so!). Natürlich ist es ein Unding, das die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden - zumindest wenn es ungerechtfertigter Weise geschieht! Das will in der SPD auch keiner. Es scheitert an der mangelnden Solidarität der Reichen - die Einstellungen der Menschen sind das Problem! Und wenn ein ALGII beziehendes WASG-Mitglied 10 Millionen € gewinnt gibt er auch nicht 9,5 Mio solidarisch ab! Das liegt am Kapitalismus, der auf die Ausbeutung Vieler zum Nutzen Weniger setzt - sicherlich nicht die finale Gesellschaftsform!

Lutz
19.12.2004, 18:41
schreibt ein empörter Egoist :rolleyes:
Auch hier tust du mir unrecht!

Beverly
19.12.2004, 19:02
Blubb
Mehr war dieser Post von dir auch nicht, sorry ist aber so. Du und deine SPD wollen etwas verkaufen, von dem sie selbst wissen, dass es Scheiße ist. Dann beklagt ihr euch noch darüber, wie schwer das ist, na sowas 8o

Beverly
19.12.2004, 19:03
Auch hier tust du mir unrecht!wir sind alle Egoisten, so what :rolleyes: ?

Roter Prolet
19.12.2004, 19:04
Sag mal, Krillin...äh...Lutz was ist an diesen "Reformen" notwendig?

Lutz
19.12.2004, 19:50
Du und deine SPD wollen etwas verkaufen, von dem sie selbst wissen, dass es Scheiße ist. Dann beklagt ihr euch noch darüber, wie schwer das ist, na sowas.

Du hasst mich bewusst missverstanden - ich sage nicht, dass es Scheiße ist - jedenfalls nicht das gesamte Projekt und nicht unter diesen Bedingungen! Auf die vereinzelt auftretenden aber vorhandenen durch ALGII verursachten Missstände habe ich verwiesen und erklärt, dass ich sie in keiner Weise gut finde oder unterstütze! Nebenbei habe ich oben kurz das "große" Problem angeschnitten. Ich beklage mich nicht, ich kritisiere nur das unsachliche Verhalten vieler Kritiker im WK.


Wir sind alle Egoisten, so what ?

Danke das du meine traurige Theorie stützt. Du hast dich den Spielregeln des Kapitalismus schon vollends unterworfen - schade! Ich bin kein Egoist, dafür interessiert mich das Gemeinwohl und die ideale Gesellschaft viel zu sehr. Das mit dem nicht Egoist sein fängt schon damit an, in der Tramwai aufzustehen, wenn Sitzplatzbedürftige einsteigen.


@ Roter Amboss: Ich habe schon zu oft zu viel darüber gesagt, bitte lies u.a. hier nach:

Arbeitsmarktreform (http://www.arbeitsmarktreform.spd.de/servlet/PB/menu/1034926/index.html)

Ein paar Seiten zurück hatte ich nach der Alternative in WASG gefragt, nach ihrem Programm für Deutschland und nach ihren Finanzierungsplänen! Diesbezüglich hatte Kaiser in Beitrag #73 eine recht akzeptable Momentaufnahme erstellt. Was ist damit?

Roter Prolet
19.12.2004, 21:52
Bist zwar in der SPD(?) und trotzdem findest du stellenweise die Umsetzung der "Reformen" zum Kopfschütteln. Jedenfalls finde ich diese Agenda 2010 als Sozialabbau, die Millionen Menschen in die Armut drängen wird. Fakt ist, dass diese "Reformen" im Grunde genommen immer Wenigen mehr Geld zuschustert und immer Mehreren mehr Geld weggenommen wird. Eine verschärfte Fortführung der Kohl-Politik, mehr nicht.

Lutz
19.12.2004, 22:51
Den letzten beiden Sätzen kann ich nicht zustimmen, das ist nicht der Sinn und auch nicht der Effekt der Reformen.
Das ich in der SPD bin und trotzdem nicht alles abnicke ist in der Forenwelt für viele verwunderlich, "draußen" aber normale Realität bei allen Mitgliedern! Sobald man mehr als eine Person ist, muss man einen Kompromiss bilden - das ist auch gut so. Ich stelle generell eine besonders ausgeprägte Fehlvorstellung von >Parteimitgliedern< in den politischen Foren fest. Es ist kein Widerspruch, nicht alles, was "von oben" kommt, gut zu finden und gleichzeitig begeisterter Anhänger der (in meinem Fall) Sozialdemokratie zu sein. Mit "von oben" meine ich die Bundesregierung. Die SPD und somit auch besonders ihre Basis ist weiterhin für soziale Gerechtigkeit (nicht nur...), die Reformen haben doch zu unübersehbaren Reaktionen geführt! Viele sind gegangen - die meisten sind aber geblieben. Was ich damit ausdrücken will ist, dass der Großteil der SPD natürlich Bauchschmerzen bei ALG II hat, deswegen aber noch lange nicht den Hut nimmt, dafür ist ihnen "das Projekt" Sozialdemokratie einfach zu groß, zu vielseitig und zu wertvoll. Die einen gehen, die anderen stellen sich und arbeiten es von innen heraus auf.
Fazit: Bei der Lektüre zB eines Interviews mit Gerhard Schröder muss sich der Leser immer wieder vor Augen halten, dass er vllt im Namen der SPD, nicht aber für die gesamte SPD spricht.

Roter Prolet
19.12.2004, 23:30
Willst du etwa diese "Reformen" tatsächlich als notwendig und sozial verkaufen?
Soziale Gerechtigkeit und demokratischer Sozialismus...Erstgenanntes ist doch echt erlogen und zweiteres ist ein schlechter Witz seit unzähligen Jahrzehnten.
Wenn ich mir die Lage in der Bundesrepublik ansehe, dann hast jetzt echt einen Ast ab. 6 Jahre nach dem Regierungswechsel von 1998 hat sich eigentlich nix verbessert, im Gegenteil, es hat sich veschärft. Immer noch über 4 Millionen Arbeitslose (die offizielle Zahl, würd mal gerne die wahre Zahl der Arbeitslosen erfahren) und Soziaabbau vom Feinsten. CDU und SPD sind de fakto in ihrer Politik fast identisch.
Wundert mich nicht, dass viele enttäuschte Sozialdemokraten die SPD verliessen (Jetzt hat die SPD einen historischen Mitgliederschwund hinter sich und schliesse ein erneutes "Abnehmen" der Partei überhaupt nicht aus.) und nun bei linken oder rechten Parteien Zuflucht finden.

N-Spray
19.12.2004, 23:48
@Roter Amboss

Wundert mich nicht, dass viele enttäuschte Sozialdemokraten die SPD verliessen (Jetzt hat die SPD einen historischen Mitgliederschwund hinter sich und schliesse ein erneutes "Abnehmen" der Partei überhaupt nicht aus.) und nun bei linken oder rechten Parteien Zuflucht finden.
Die SPD wird unter dieser Führung noch viele Mitglieder verlieren.
Und das Gerede von wegen die Basis in der SPD hat oftmals andere Ansichten kann ich bald nicht mehr hören. Wenn es wirklich so ist, dann sollen diese doch mal für einen Kurswechsel sorgen. Wenn dann aber wie zuletzt der Münte mit fast 90% im Amt bestätigt wird, dann trägt die Basis Mitschuld an der menschenverachtenden Politik.

Roter Prolet
20.12.2004, 00:06
@Roter Amboss

Die SPD wird unter dieser Führung noch viele Mitglieder verlieren.
Und das Gerede von wegen die Basis in der SPD hat oftmals andere Ansichten kann ich bald nicht mehr hören. Wenn es wirklich so ist, dann sollen diese doch mal für einen Kurswechsel sorgen. Wenn dann aber wie zuletzt der Münte mit fast 90% im Amt bestätigt wird, dann trägt die Basis Mitschuld an der menschenverachtenden Politik.

Achtung, lieber N-Spray, die Gruppe von Leuten, die auf der grossen Versammlung der SPD Münte zum Parteichef gewählt haben, repräsentieren nicht die gesamte Basis-Anhängerschaft der SPD.
Ausserdem wird den Leuten an der Basis vorgegaukelt, die Politik der Schröder/Fischer-Regierung wäre sozialgerichtet. Ein Verarschung, wie viele Mitglieder mitkriegten und das SPD-Parteibuch wegwarfen.
Eigentlich sind dann die SPD-Basisleute, die ehrlich sozial denken, sozusagen blinde verarschte Mitläufer gewesen. Schröder ist wie sein 85-jähriges Vorbild Schmidt "Schnauze" ein "Genosse der Bosse", sprich des Kapitals Fussabtreter.

N-Spray
20.12.2004, 00:26
@Roter Amboss

Achtung, lieber N-Spray, die Gruppe von Leuten, die auf der grossen Versammlung der SPD Münte zum Parteichef gewählt haben, repräsentieren nicht die gesamte Basis-Anhängerschaft der SPD.
Aber auch diese müssen ja irgendwie dort hin gekommen sein.
Was ist denn aus dem Chemnitzer Manifest und den sogenannten Kettenbrief geworden ? Das waren mehrere tausend SPD`ler und bewirkt hat es nichts.


Schröder ist wie sein 85-jähriges Vorbild Schmidt "Schnauze" ein "Genosse der Bosse", sprich des Kapitals Fussabtreter.
Wenn die Politik in dieser Weise die Interessen des Großkapitals vertritt, dann läuft einiges verkehrt im Land. Ich sehe leere Innenstädte und der Einzelhandel stirbt aus. Ich sehe Kleinunternehmer, die Aufträge nicht annehmen können, weil Kreditrichtlinien kalkulierte Gewinne verhindern. Der Mittelstand wird aufgekauft und wie bei DBZ fusioniern die starken zu übermächtigen Konzernen. Dabei verlieren die einfachen Menschen am meisten und dürfen das zusammen sparen, was die Mächtigen mehr haben wollen.

Roter Prolet
20.12.2004, 00:33
Zitat von N-Spray
Aber auch diese müssen ja irgendwie dort hin gekommen sein.
Was ist denn aus dem Chemnitzer Manifest und den sogenannten Kettenbrief geworden ? Das waren mehrere tausend SPD`ler und bewirkt hat es nichts.

Etwa Manipulation?


Wenn die Politik in dieser Weise die Interessen des Großkapitals vertritt, dann läuft einiges verkehrt im Land. Ich sehe leere Innenstädte und der Einzelhandel stirbt aus. Ich sehe Kleinunternehmer, die Aufträge nicht annehmen können, weil Kreditrichtlinien kalkulierte Gewinne verhindern. Der Mittelstand wird aufgekauft und wie bei DBZ fusioniern die starken zu übermächtigen Konzernen. Dabei verlieren die einfachen Menschen am meisten und dürfen das zusammen sparen, was die Mächtigen mehr haben wollen.

Hey, willkommen im real existierenden Staatsmonopolistischen Kapitalismus (Stamokap), Lenin lässt grüssen.

N-Spray
20.12.2004, 13:41
@Roter Amboss


Hey, willkommen im real existierenden Staatsmonopolistischen Kapitalismus (Stamokap), Lenin lässt grüssen.
Ist schon was dran.

Das Ergebnis der Abstimmung ist nun bekannt.

Brief des Bundesvorstandes an alle Mitglieder der WASG

Liebe Mitstreiterinnen,

Liebe Mitstreiter,

die Urabstimmung ist gelaufen! Das Ergebnis wird heute in der Bundespressekonferenz bekanntgegeben. Als Erste wollen wir aber Euch informieren:

Bei der Urabstimmung waren 5577 Mitglieder abstimmungsberechtigt.

Bisher haben sich 4279 Mitglieder beteiligt (= 76,7 %)

Das vorläufige Endergebnis:

Mit JA stimmten 4116 (= 96,2 %)

Mit NEIN stimmten 155 (= 3,6 %)

ENTHALTEN haben sich 8 (= 0,2 %)

Damit wurde die notwendige Mehrheit nach unserer Satzung (2/3 der abgegebenen Stimmen) weit übertroffen. Fast drei Viertel der abstimmungsberechtigten Mitglieder haben mit JA gestimmt (selbstverständlich werden die durch den Postlauf verspätet eingehenden Stimmen in das endgültige Ergebnis aufgenommen!).

Damit haben Bundesvorstand und Länderrat den eindeutigen Auftrag, die Partei am 22. Januar im Länderrat zu gründen. Ab diesem Datum ist dann der Eintritt in die neue Partei möglich.

In der Zwischenzeit werden die Programmkommission und die Satzungskommission mit Beteiligung je eines Mitglieds aus allen Landesverbänden an Statut und Gründungsprogramm arbeiten. Die entsprechenden Zwischenstände der Beratungen lassen sich auf unserer Homepage einsehen und herunterladen.

Am 26. Februar wird der Programmkonvent folgen, der unsere bis dahin beschriebenen programmatischen Positionen einer kritischen Öffentlichkeit und uns nahestehenden Wissenschaftlern vorstellt.

Für den 6. und 7. Mai werden wir zum Gründungsparteitag nach Nordrhein-Westfalen einladen.
....


http://www.wahlalternative-asg.de/434.0.html

Roter Prolet
20.12.2004, 13:53
@Roter Amboss
Zitat


Hey, willkommen im real existierenden Staatsmonopolistischen Kapitalismus (Stamokap), Lenin lässt grüssen.


Ist schon was dran.

Es ist auch so.
Noch nie Lenins Stamokap-Theorie gelesen?

N-Spray
20.12.2004, 14:10
Ehrlich gesagt, war mir der Begriff bis gestern neu, aber ich denke nicht nur Lenin konnte die Zusammenhänge erkennen.
Habe mich mal kurz eingelesen und kann die Bezeichnung akzeptieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stamokap

Roter Prolet
20.12.2004, 14:12
Ehrlich gesagt, war mir der Begriff bis gestern neu, aber ich denke nicht nur Lenin konnte die Zusammenhänge erkennen.
Habe mich mal kurz eingelesen und kann die Bezeichnung akzeptieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stamokap

Gute Sache, dass einer mehr den Kapitalismus in seiner wahren Gestalt und Entwicklung erkennt.
Darum: Respekt an N-Spray!

Kaiser
21.12.2004, 00:34
Nein, weil es überwiegend unfähige Deppen waren, die abgesehen von ihren Diäten keinerlei Affinität zum Parlamentarismus hatten.
Die erforderliche Arbeit, Sorgfalt und wenigstens Ansatzweise Verständnis für die Tätigkeit ging denen vvöllig ab - was man an den paar mickrigen Anträgen und Redebeiträgen sehen konnte, die eher unter "Comedy" abzuheften waren.
Genauso schäbig wie die DVUler in Sachsen-Anhalt Ende der 90er...


Aha, mit wievielen Abgeordneten der DVU hast du dich denn so ausführlich unterhalten um zu deiner Meinung zu kommen? Und welche DVU-Anträgen hast du denn sorgfälig begutachtet?

Laß mal die Kirche im Dorf Mente. :2faces:

mentecaptus
21.12.2004, 00:57
Aha, mit wievielen Abgeordneten der DVU hast du dich denn so ausführlich unterhalten um zu deiner Meinung zu kommen? Und welche DVU-Anträgen hast du denn sorgfälig begutachtet?

Laß mal die Kirche im Dorf Mente. :2faces:
Die Anträge konnte man einsehen - es gibt sowas wie den "Landtag", eine Zeitschrift, in der so'n Murx abgedruckt wird. Und die DVUler waren im Schleswig-Holstein-Magazin auch zu "bewundern", ebenso bei Fahrten in den Kieler Landtag. Also halt den Ball flach...

Kaiser
21.12.2004, 01:32
Die Anträge konnte man einsehen - es gibt sowas wie den "Landtag", eine Zeitschrift, in der so'n Murx abgedruckt wird.


Und du hast dich mit jedem Antrag eingehend beschäftigt? Kannst du uns auch inhaltlich einige dieser Anträge widergeben?

Nicht das ich an deiner Objektivität zweifeln würde...



Und die DVUler waren im Schleswig-Holstein-Magazin auch zu "bewundern", ebenso bei Fahrten in den Kieler Landtag.

Aha, also ein kleiner Artikel und einige Fahrten befähigen dich zu einer fundierten Aussage über die Intelligenz und Kompetenz mehrer Abgeordneten.

Sag, mit wie vielen der DVU-Abgeordneten hast du persönlich geredet?



Also halt den Ball flach...

Wer bricht hier den Stab über die DVU-Fraktion? Ich hinterfrage lediglich deine Aussagen.

Beverly
21.12.2004, 08:53
Die WASG tritt bei den Landtagswahlen in NRW an, siehe den Artikel der Kölnischen Rundschau auf

http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksArtikel.id=1103214654112&listID=1037966282302&openMenu=1037966276803&calledPageId=1037966276803

Zur allgemeinen Politik steht da:


In ihrer ?Berliner Erklärung? vom Wochenende forderte die Wahlalternative einen grundlegenden Richtungswechsel in der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik. Vorstandsmitglied Axel Troost sagte, man setze sich für eine Reformpolitik ein, in dessen Zentrum der massive Abbau der Arbeitslosigkeit stehe. ?Die SPD hat sich davon verabschiedet, Arbeitnehmerinteressen zu vertreten?, so Troost. Er sprach von einem breiten neoliberalen Konsens in der Republik und äußerte die Erwartung, dass es zur Verschärfung der Krise komme, wenn die Reformen auf dem Arbeitsmarkt und der Gesundheitspolitik greifen.

Die PDS begrüßte die Gründung. Bundesgeschäftsführer Rolf Kutzmutz erklärte, seine Partei ?bleibt offen für eine Kooperation mit der sich gründenden Partei?. Troost sagte, das Verhältnis der ?Wahlalternative? zur PDS sei ?noch relativ unbefleckt?.

Es wird also spannend und wenn die WASG konsequent bei ihrer Analyse - Verschärfung der Krise durch neoliberale Politik - und ihren Bestrebungen zu einem Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik bleibt, kann sie sich zu einer Systemalternative entwickeln.

Kaiser
21.12.2004, 10:04
Es wird also spannend und wenn die WASG konsequent bei ihrer Analyse - Verschärfung der Krise durch neoliberale Politik - und ihren Bestrebungen zu einem Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik bleibt, kann sie sich zu einer Systemalternative entwickeln.

NRW dürfte ein gutes Umfeld für einen ersten Test der WASG nach der Wählergunst sein. Mehr enttäuschte SPD und Grünen-Wähler dürfte es in keinem Bundesland geben.

mentecaptus
21.12.2004, 11:07
Und du hast dich mit jedem Antrag eingehend beschäftigt? Kannst du uns auch inhaltlich einige dieser Anträge widergeben?
Eben dies ist das Problem: fehlende Substanz.

Aber du glaubst doch nicht wirklich, dass man sich an olle Anträge aus den 90ern erinnern kann. :rolleyes: Da fällt mir nicht mal was zu meiner Partei, der CDU, ein; und zur DVU nur einer aus Brandenburg, als die DVU das Landesamt für verfassungsschutz abschaffen wollte - nur hat brandenburg keines, sondern dort nimmt das bundesamt diese Aufgaben wahr... :P


Nicht das ich an deiner Objektivität zweifeln würde...
Wieso nicht? Ich behaupte ja gar nicht, objektiv zu sein.


Aha, also ein kleiner Artikel und einige Fahrten befähigen dich zu einer fundierten Aussage über die Intelligenz und Kompetenz mehrer Abgeordneten.

Sag, mit wie vielen der DVU-Abgeordneten hast du persönlich geredet?
Nun mach dich mal nicht lächerlich. Ich glaube kaum, dass du mehr Infos oder praktische Erfahrungen gemacht hast in Bezug auf die Themen, wozu du hier immer deinen Senf abgibst... Also fass dir erst mal an die eigenen Backen, bevor du dich hier aufblähst.

mentecaptus
21.12.2004, 11:12
NRW dürfte ein gutes Umfeld für einen ersten Test der WASG nach der Wählergunst sein. Mehr enttäuschte SPD und Grünen-Wähler dürfte es in keinem Bundesland geben.
Die WASG hat mE keine Chance - sie tritt nicht Ende Feburar in Schleswig-Holstein an und dort wäre eigentlich die beste Lage gewesen: die unzufriedenheit über das neue ALG II wird wohl Anfang Februar noch einmal aufflackern und evtl. bundesweit noch einmal kurz für Furore sorgen. Daher hätte die WASG hier im Norden einen Achtungserfolg erzielen können.

Aber Ende Mai hat sich das längst wieder gelegt und es wird - je nach Ausgang in SH - wohl eher darum gehen, ob die (dann hoffentlich) letzte rot-grüne Landesregierung ebenfalls von Bord gehen muss und so Rot-Grün als Experiment kolossal gescheitert wäre... aber die 3% für die WASG werden der SPD weh tun und vielleicht sogar den Ausschlag geben, damit in NRW endlich wieder die Union zum Zuge kommt...

Beverly
21.12.2004, 11:21
Eben dies ist das Problem: fehlende Substanz.Wo? Bei der Union oder ihrer rechten Konkurrenz :P ?

Beverly
21.12.2004, 11:31
Die WASG hat mE keine Chance
ich glaube als Parteisoldat muss Sprüche auch dann wiederholen, wenn sie keiner Ernst nimmt :rolleyes:;)


sie tritt nicht Ende Feburar in Schleswig-Holstein an und dort wäre eigentlich die beste Lage gewesen: die unzufriedenheit über das neue ALG II wird wohl Anfang Februar noch einmal aufflackern und evtl. bundesweit noch einmal kurz für Furore sorgen. Daher hätte die WASG hier im Norden einen Achtungserfolg erzielen können.

Aber Ende Mai hat sich das längst wieder gelegt
Gegenrechnung: Januar/Februar haben die AG II-Bezieher noch Reserven, die sind im Mai aufgebraucht. Das Konto dann ratzekahl leer und sie realisieren, dass es keine Aussicht auf Besserung gibt. Die Konsumzurückhaltung durch AG II hat auf den Mittelstand durchgeschlagen, hier merken Krauter, bei denen der Arbeitslose plötzlich keine Currywurst, keine Zigarette, keine Zeitung oder kein Fischbrötchen mehr kauft, dass sie auch mit ihm Strudel sind.Also könnten die Landtagswahlen in NRW zum "richtigen" Zeitpunkt kommen.


es wird - je nach Ausgang in SH - wohl eher darum gehen, ob die (dann hoffentlich) letzte rot-grüne Landesregierung ebenfalls von Bord gehen muss und so Rot-Grün als Experiment kolossal gescheitert wäre... aber die 3% für die WASG werden der SPD weh tun und vielleicht sogar den Ausschlag geben, damit in NRW endlich wieder die Union zum Zuge kommt...
Du vergisst die 2 bis 4 Prozent für die Rechten, die der CDU weh tun werden. So wie die WASG der SPD Stimmen entzieht, kann das auch eine rechte Partei bei der Union tun. Oder Unionswähler bleiben einfach zu Hause, weil sie CDU und NPD gleichermaßen misstrauen. Dann hat es für die Regierungsübernahme in NRW doch nicht gereicht 8o und außer Sprüchen ist nichts gewesen :P

Roter Prolet
21.12.2004, 11:35
Ich las jetzt vor kurzem in meiner Zeitung, dass die WASG sich am 22. Januar 2005 zu einer Partei formiert. Stimmt das, Beverly?

Gärtner
21.12.2004, 11:37
Die WASG wird bestenfalls ein kurzfristiges Strohfeuer-Dasein erleben und dann recht bald wieder der Vergessenheit anheimfallen. Sie hat keine prominenten Köpfe, die nun einmal notwendig sind, um politische Botschaften zu transportieren, und außer der Hartz IV-Problematik besetzt sie auch kein weiteres Themenfeld. Das kann für kurze Zeit gut gehen, aber die Schill-Partei hat gezeigt, wie es Ein-Thema-Parteien ergeht.

Und, mentecaptus, das Ende von Rotgrün in SH sehe ich noch lange nicht. Der Herr Carstensen ist der beste Mann im Wahlkampfteam der Kieler Regierung, die bitten den Herrgott beim Abendgebet immer darum, er möge der Union als Kandidat noch lange erhalten bleiben.

Mir ist es völlig schleierhaft, wie die CDU eine dermaßene Flachpfeife auf den Schild heben konnte...

moxx
21.12.2004, 11:42
ich gebe der WASG höchstens 0,5%, vielleicht wird sie ja noch von DIE PARTEI geschlagen. das wäre amüsant.
also wer wettet dagegen, denn wetteinsatz können wir per pn klären. :D

Benny
21.12.2004, 11:50
Also ich hätte lieber gesehen, dass diese politisch aktiven, IN der SPD versucht hätten mehr Einfluß zu nehmen.
Aber so wird das Parteienspektrum noch unübersichtlicher.

Roter Prolet
21.12.2004, 11:55
Ich begrüsse eher die Losspaltung der WASG-Leuten von der neoliberalen SPD.
Erstens wird damit die Münte-Partei geschwächt, zweitens werden die sozial denkenden WASG-Leuten gewählt, sonst wenn sie in der SPD geblieben wären, würden sie meiner Ansicht nach nicht gewählt und gestärkt werden

moxx
21.12.2004, 11:59
Ich begrüsse eher die Losspaltung der WASG-Leuten von der neoliberalen SPD.
Erstens wird damit die Münte-Partei geschwächt, zweitens werden die sozial denkenden WASG-Leuten gewählt, sonst wenn sie in der SPD geblieben wären, würden sie meiner Ansicht nach nicht gewählt und gestärkt werden

tja dass war schon immer das problem der linken, sie sucht ihre feinde in ihrem lager und übersieht dabei ihren echten gegener.
ich weiß wirklich nicht, ob noch mehr cdu länder notwendig sind. wenn SH und NRW an die cdu fallen dann hat diese eine 2/3 mehrheit im bundesrat, dass ist zuviel.
und denn WASG-leuten sollte man folgende losung einmal vorhalten:

"lieber einen sozialdemokraten ohne grundsätze, als einen christdemokraten mit!"

mentecaptus
21.12.2004, 12:12
Und, mentecaptus, das Ende von Rotgrün in SH sehe ich noch lange nicht. Der Herr Carstensen ist der beste Mann im Wahlkampfteam der Kieler Regierung, die bitten den Herrgott beim Abendgebet immer darum, er möge der Union als Kandidat noch lange erhalten bleiben.
Er ist ein sehr bodenständiger Typ, das kommt vor allem in den ländlichen gegenden an. Hier im "Speckgürtel" von hamburg machen sich seine Defizite in Bezug auf Wirtschaft und Finanzen natürlich deutlicher bemerkbar. Allerdings kann die rot-grüne landesregierung hierbei auch nicht punkten, denn die haben gezeigt, dass sie es nicht können.


Mir ist es völlig schleierhaft, wie die CDU eine dermaßene Flachpfeife auf den Schild heben konnte...
Er hat sicherlich nicht gerade glücklich agiert und obwohl ich ihn ja nun schon mehrfach persönlich "genossen" habe, bin ich auch kein überzeugter Anhänger von PHC. Allerdings sollte man die (unrühmliche) Vorgeschichte nicht vergessen... nach dem schmählichen Abgang von Volker Rühe Anfang 2000 wurde der etwa 40jährige Jo Wadephul neuer Landesvorsitzender und kam auch gut an. Zu gut... denn der frische Wind hat einige Alteingesessenen nicht so gefallen, so dass es innerhalb der Landtagsfraktion zum offenen Bruch kam - und Wadephul daruafhin als Landesvorsitzender zurücktrat. Carstensen war der Kompromisskandidat - vermutlich eben auch, weil er sich aus solchen Machtspielchen heraushält.

Ach ja, Wadephul... der ist noch da. Als Vorsitzender der Programmkommission spielt er seit einiger Zeit wieder eine gewichtige Rolle in der SH-Union, auch wenn er momentan lieber etwas im Hintergrund bleibt und das Rampenlicht den anderen überlässt. Und er ist nicht der einzige...

Gärtner
21.12.2004, 12:20
Er ist ein sehr bodenständiger Typ, das kommt vor allem in den ländlichen gegenden an.
Zumindest in den Umfragen hat er die einst klare Unionsführung erfolgreich in einen Vorsprung für Rotgrün verwandelt.


nach dem schmählichen Abgang von Volker Rühe Anfang 2000 wurde der etwa 40jährige Jo Wadephul neuer Landesvorsitzender und kam auch gut an. Zu gut... denn der frische Wind hat einige Alteingesessenen nicht so gefallen, so dass es innerhalb der Landtagsfraktion zum offenen Bruch kam - und Wadephul daruafhin als Landesvorsitzender zurücktrat. Carstensen war der Kompromisskandidat - vermutlich eben auch, weil er sich aus solchen Machtspielchen heraushält.
Faszinos, die SH-Union. Seit Jahren in der Opposition und keine überzeugende personelle Alternative.

Kaiser
21.12.2004, 13:54
Du vergisst die 2 bis 4 Prozent für die Rechten, die der CDU weh tun werden. So wie die WASG der SPD Stimmen entzieht, kann das auch eine rechte Partei bei der Union tun. Oder Unionswähler bleiben einfach zu Hause, weil sie CDU und NPD gleichermaßen misstrauen. Dann hat es für die Regierungsübernahme in NRW doch nicht gereicht 8o und außer Sprüchen ist nichts gewesen :P


In Sachsen lag die Prognose für die NPD bei 3 %. :cool:

Kaiser
21.12.2004, 14:02
Die WASG wird bestenfalls ein kurzfristiges Strohfeuer-Dasein erleben und dann recht bald wieder der Vergessenheit anheimfallen. Sie hat keine prominenten Köpfe, die nun einmal notwendig sind, um politische Botschaften zu transportieren, und außer der Hartz IV-Problematik besetzt sie auch kein weiteres Themenfeld. Das kann für kurze Zeit gut gehen, aber die Schill-Partei hat gezeigt, wie es Ein-Thema-Parteien ergeht.


Sie verhandelt nach wie vor mit Lafontaine über einen Parteibeitritt. Ich könnte mir gut vorstellen, das jener dort sein Glück versucht. In der SPD wird er nicht mehr auf den grünen Zweig kommen.

Die Schill-Partei hat dagegen den Fehler gemacht sich zu einer bürgerlichen Koalition als Juniorpartner zu gesellen. Ohne diese Regierungsbeteiligung würde die Schill-Partei heute wesentlich besser aussehen.

Die WASG sollte daher aus den Fehlern von Schill lernen und sich nicht von der SPD als Mehrheitsbeschaffer mißbrauchen lassen.

Kaiser
21.12.2004, 14:08
Die WASG hat mE keine Chance


Das halte ich für zu verfrüht. Das Potential der Unzufriedenen in Deutschland ist riesig.



- sie tritt nicht Ende Feburar in Schleswig-Holstein an und dort wäre eigentlich die beste Lage gewesen: die unzufriedenheit über das neue ALG II wird wohl Anfang Februar noch einmal aufflackern und evtl. bundesweit noch einmal kurz für Furore sorgen. Daher hätte die WASG hier im Norden einen Achtungserfolg erzielen können.


Warum sie das nicht tut, ist auch mir schleierhaft. Ich schätze sie haben Organisationsprobleme. Aber vielleicht weiß Beverly mehr.



Aber Ende Mai hat sich das längst wieder gelegt und es wird - je nach Ausgang in SH - wohl eher darum gehen, ob die (dann hoffentlich) letzte rot-grüne Landesregierung ebenfalls von Bord gehen muss und so Rot-Grün als Experiment kolossal gescheitert wäre... aber die 3% für die WASG werden der SPD weh tun und vielleicht sogar den Ausschlag geben, damit in NRW endlich wieder die Union zum Zuge kommt...

Man wird sehen. Aber was die WASG für die SPD ist, ist die NPD/DVU für die CDU. Es werden also beide "Volksparteien" Federn lassen müssen, so das es sich wohl ausgleichen wird. In letzter Zeit hat die SPD ja verglichen zu der CDU Boden gut gemacht.

Ich persönlich schätze, das es in SH eine große Koalition geben wird, weil es für andere Alternativen nicht reichen wird. Es sei denn die SPD holt die Ampel-Koalition aus der Mottenkiste.

Beverly
21.12.2004, 14:25
Die WASG wird bestenfalls ein kurzfristiges Strohfeuer-Dasein erleben und dann recht bald wieder der Vergessenheit anheimfallen. Sie hat keine prominenten Köpfe, die nun einmal notwendig sind, um politische Botschaften zu transportieren, und außer der Hartz IV-Problematik besetzt sie auch kein weiteres Themenfeld. Das kann für kurze Zeit gut gehen, aber die Schill-Partei hat gezeigt, wie es Ein-Thema-Parteien ergeht.

"Hartz IV" hat bis jetzt noch keine Revolution ausgelöst, doch es tritt ja erst 2005 in Kraft und ich halte die Reaktionen für völlig ungewiss. Ein bisschen Protest vom "harten Kern" der Bewegung wird es mit Sicherheit geben, Orte und Termine stehen schon fest. Was und wie viel sich darum gruppiert und wann ... schon im Februar, erst im Sommer oder Herbst 2005??????
Ebenso ungewiß ist daher wie Hartz IV als Treibsatz für die WASG wirkt. Aber sie kann und wird auch nicht auf den Level einer Anti-Hartz IV-Partei stehen bleiben. Ein grundsätzlicher Kurswechsel in der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist ihr erklärtes Ziel und es muss noch darüber hinausgehen, angefangen bei ihrem eigenen Selbstverständnis als Partei. Die "Volkspartei" alten Typs ist tot, die Frage ist nur ob sie von etablierten Mafia-Vereinen und braunen Schlägertrupps abgelöst werde oder an ihre Stelle Parteien treten, welche die von ihnen angestrebte Gegengesellschaft selbst aufbauen, anstatt nur nach der Macht im Staate zu gieren.


Und, mentecaptus, das Ende von Rotgrün in SH sehe ich noch lange nicht.

Mentecaptus muss von Amts wegen Dinge sehen, die sonst niemand sieht. Dafür muss er andere Dinge wie z. B. den auch auf die Union übergreifenden Wählerschwund nicht sehen.

Beverly
21.12.2004, 14:33
Ich las jetzt vor kurzem in meiner Zeitung, dass die WASG sich am 22. Januar 2005 zu einer Partei formiert. Stimmt das, Beverly?

Ja, nach einer Urabstimmung der Mitglieder soll aus ihr eine Partei werden.

Roter Prolet
21.12.2004, 14:43
Ja, nach einer Urabstimmung der Mitglieder soll aus ihr eine Partei werden.

Da bin ich gespannt welche KONKRETE politische Inhalte sie hat.
In Punkto Soziales und Arbeit.

Beverly
21.12.2004, 14:48
In Sachsen lag die Prognose für die NPD bei 3 %. :cool:

Ich halte die Bedinungen für die NPD in NRW für viel ungünstiger als in Sachsen.

Beverly
21.12.2004, 14:52
nach dem schmählichen Abgang von Volker Rühe Anfang 2000 wurde der etwa 40jährige Jo Wadephul neuer Landesvorsitzender und kam auch gut an. Zu gut... denn der frische Wind hat einige Alteingesessenen nicht so gefallen, so dass es innerhalb der Landtagsfraktion zum offenen Bruch kam - und Wadephul daruafhin als Landesvorsitzender zurücktrat. Carstensen war der Kompromisskandidat - vermutlich eben auch, weil er sich aus solchen Machtspielchen heraushält.

Ach ja, Wadephul... der ist noch da. Als Vorsitzender der Programmkommission spielt er seit einiger Zeit wieder eine gewichtige Rolle in der SH-Union, auch wenn er momentan lieber etwas im Hintergrund bleibt und das Rampenlicht den anderen überlässt. Und er ist nicht der einzige...

Was sind das für Zustände in unseren Parteien, wenn Leute befürchten müssen, abgesägt zu werden, weil sie zu gut ankommen?

Beverly
21.12.2004, 15:04
Ich schätze sie haben Organisationsprobleme. Aber vielleicht weiß Beverly mehr.

Ich weiß nur aus meinem Umfeld, dass Anfang 2005 eine WASG-Regionalorganisation gegründet werden soll. Die WASG mag bundesweit schon 6000 Mitglieder haben, aber in vielen Regionen dürfte da organisatorisch noch nichts stehen.
Für die WASG in Schleswig-Holstein kommt Februar als Wahltermin vielleicht einfach zu früh.

Beverly
21.12.2004, 15:18
Aber was die WASG für die SPD ist, ist die NPD/DVU für die CDU.

Da gibt es nur einige kleine Unterschiede. Die WASG ist auch deswegen eine Neugründung, weil den Menschen in Westdeutschland die anderen Parteien links von der SPD (DKP, PDS) einfach nicht vermittelbar sind.
Bei der Neugründung ist man "unbelastet" und es besteht zudem die Chance, aus von SPD und Grünen gemachten Fehlern zu lernen. Man muss diese Chance aber auch ergreifen und man muss wissen, wo man radikal und kompromisslos sein muss und wo man verbindlich und pragmatisch sein kann.

NPD/DVU dagegen ist das Bündnis zweier überkommener Rechtsparteien, deren Normalzustand das Dümpeln im 0,x Prozent-Bereich ist. Da NPD und DVU aber in der Vergangenheit von frustrierten Kleinbürgern öfters als Mittel zum "Dampf ablassen" benutzt wurden und dann in Landesparlamente kamen, glauben Voigt und Frey nun, ihre Stunde sei gekommen. Kann aber gut sein, dass es wieder nur eine Geisterstunde ist, die dann ein, zwei Legislaturperioden währt. Und so wird es wahrscheinlich kommen, wenn NPD/DVU allen Ernstes glauben, politisch schon immer richtig gelegen zu haben und jetzt sei die Zeit qua sozialer Verwerfungen und Legitimationsverlust der bürgerlichen Demokratie endlich "reif" für ihre überkommene Ideologie.

moxx
21.12.2004, 15:24
Da bin ich gespannt welche KONKRETE politische Inhalte sie hat.
In Punkto Soziales und Arbeit.

beverlys schweigen sagt für mich so einiges... :D
schönen gruss

moxx

mentecaptus
21.12.2004, 16:04
Zumindest in den Umfragen hat er die einst klare Unionsführung erfolgreich in einen Vorsprung für Rotgrün verwandelt.
Na na na, die SH-SPD lag in den letzten Jahren immer mit mehr als 5% vor dem Ergebnis der Bundes-SPD - daran hat sich nichts geändert. Und den Stimmenzuwachs auf Bundesebene willst du ja wohl kaum dem Peter Harry Carstensen anlasten, oder?


Faszinos, die SH-Union. Seit Jahren in der Opposition und keine überzeugende personelle Alternative.
Ich kann ja nicht alles machen... :D

Cotton
21.12.2004, 20:21
SPD....wann werdet ihr denn schlau. wählt den deutschen jodelverein.

N-Spray
21.12.2004, 21:02
@Mentecaptus

Die WASG hat mE keine Chance - sie tritt nicht Ende Feburar in Schleswig-Holstein an und dort wäre eigentlich die beste Lage gewesen: die unzufriedenheit über das neue ALG II wird wohl Anfang Februar noch einmal aufflackern und evtl. bundesweit noch einmal kurz für Furore sorgen. Daher hätte die WASG hier im Norden einen Achtungserfolg erzielen können.

Aber Ende Mai hat sich das längst wieder gelegt und es wird - je nach Ausgang in SH - wohl eher darum gehen, ob die (dann hoffentlich) letzte rot-grüne Landesregierung ebenfalls von Bord gehen muss und so Rot-Grün als Experiment kolossal gescheitert wäre... aber die 3% für die WASG werden der SPD weh tun und vielleicht sogar den Ausschlag geben, damit in NRW endlich wieder die Union zum Zuge kommt...

Hier liegst Du gleich doppelt falsch.
SH war einfach zu früh, schon wegen des Organisationsaufbau und der Programmdiskussion. Selbst NRW ist noch früh, aber es werden sicherlich mehr als 3% dabei raus kommen. Wie es dann am Schluß aussieht, dass werden wir noch früh genug sehen. Sollte NRW für die SPD fallen, kann 2006 recht schnell näher kommen.
Die Proteste gegen Hartz werden sich im nächsten Jahr ausweiten. Hoffen wir nur, dass es friedlich bleibt.

Lutz
21.12.2004, 23:32
Also ich hätte lieber gesehen, dass diese politisch aktiven, IN der SPD versucht hätten mehr Einfluß zu nehmen.
Aber so wird das Parteienspektrum noch unübersichtlicher.
:top:

N-Spray
22.12.2004, 00:20
@Lutz
=> Chemnitzer Manifest
http://home.t-online.de/home/Soziale.Politik.und.Demokratie/Chemnitz.html

glaube, der Kanzlerbrief kam auch von denen.
Allerdings glaube ich nicht an einen Richtungswechsel innerhalb der SPD.

Roter Prolet
22.12.2004, 15:48
@Lutz
=> Chemnitzer Manifest
http://home.t-online.de/home/Soziale.Politik.und.Demokratie/Chemnitz.html

glaube, der Kanzlerbrief kam auch von denen.
Allerdings glaube ich nicht an einen Richtungswechsel innerhalb der SPD.

Hey, danke für den Link, N-Spray!

N-Spray
22.12.2004, 19:25
@Roter Amboss

Hey, danke für den Link, N-Spray!

Nichts zu danken.

Das Stoppen des Sozialabbaus ist viel wichtiger als
irgendwelche Parteispielchen. Auch wenn diese SPD´ler
sich nicht an der WAsG beteiligen wollen, (die haben halt
noch Hoffnung) so haben sie meine volle Solidarität.

Ob es nun Menschen von der DKP, PDS, WAsG, hoffende
SPD´ler oder ehrliche Sozialpolitiker von der CDU oder CSU
sind, es muss endlich einen Richtungswechsel geben.

Streiten kann man sich nachher ja immer noch. :D

Lutz
22.12.2004, 21:41
Das Stoppen des Sozialabbaus ist viel wichtiger als
irgendwelche Parteispielchen. Auch wenn diese SPD´ler
sich nicht an der WAsG beteiligen wollen, (die haben halt
noch Hoffnung) so haben sie meine volle Solidarität.

Ob es nun Menschen von der DKP, PDS, WAsG, hoffende
SPD´ler oder ehrliche Sozialpolitiker von der CDU oder CSU
sind, es muss endlich einen Richtungswechsel geben.

Streiten kann man sich nachher ja immer noch.

Stimme zu. Umgekehrt wollen sich die WASGler nicht mehr an der SPD beteiligen... aber das ist gehüpft wie gesprungen. Bei mir ist es keine Hoffnung, vielmehr Zuversicht! Zuversicht, das die Verantwortlichen ihrem Namen nach handeln bzw. sich die Widersprüche in Grenzen halten. Zuversicht, dass sie das "große Ganze" nicht aus den Augen verlieren!

Beverly
22.12.2004, 22:48
Ob es nun Menschen von der DKP, PDS, WAsG, hoffende
SPD´ler oder ehrliche Sozialpolitiker von der CDU oder CSU
sind, es muss endlich einen Richtungswechsel geben.
Diesen Richtungswechsel kann es aber nur mit einer überparteilichen Bewegung geben.

Beverly
22.12.2004, 22:50
Bei mir ist es keine Hoffnung, vielmehr Zuversicht! Zuversicht, das die Verantwortlichen ihrem Namen nach handeln bzw. sich die Widersprüche in Grenzen halten. Zuversicht, dass sie das "große Ganze" nicht aus den Augen verlieren!

diesen Optimismus habe ich schon lange verloren :rolleyes:

N-Spray
23.12.2004, 23:07
Stimme zu. Umgekehrt wollen sich die WASGler nicht mehr an der SPD beteiligen... aber das ist gehüpft wie gesprungen. Bei mir ist es keine Hoffnung, vielmehr Zuversicht! Zuversicht, das die Verantwortlichen ihrem Namen nach handeln bzw. sich die Widersprüche in Grenzen halten. Zuversicht, dass sie das "große Ganze" nicht aus den Augen verlieren!

- Die Verantwortlichen ihrem Namen nach handeln ? -
Das erkläre mir doch bitte genauer.

Die Verantwortlichen sind aus meiner Sicht nicht mehr in der Lage objektiv zu sein. Leider haben die doch (fast) alle keinen Bezug mehr zur Realität.

Ab und zu wird mal mit arbeitnehmerfreundlichen oder sozialen Forderungen das Interesse der Öffentlichkeit medienwirksam erregt, aber nach ein paar Tagen werden diese vorher groß angekündigten Forderungen wieder leise, still und heimlich in die Mottenkiste gesteckt.

Es ist Zeit, dass die Menschen in unserem Staat sich gegen diese Art von Lobbyisten wehren. Da dies aber auf legaler Art und Weise geschehen muß, sehe ich nur die Möglichkeit einer Neuen- Partei.

Allerdings muß es geregelt sein, dass sich diese Entwicklung in einer neuen Formation nicht wiederholen kann. Siehe Grüne.

N-Spray
23.12.2004, 23:12
Diesen Richtungswechsel kann es aber nur mit einer überparteilichen Bewegung geben.

Vorschläge werden gerne gesehen.
Also so ne Art linke Politikberatung ?

Die Gewerkschaften kannst Du hier vergessen, die haben erst heute wieder mit Clement zusammengehockt und das Gespräch als ein deutliches Zeichen zur Dialogbereitschaft bewertet.

Lutz
23.12.2004, 23:42
- Die Verantwortlichen ihrem Namen nach handeln ? -
Das erkläre mir doch bitte genauer.

Na eben verantwortlich.


Die Verantwortlichen sind aus meiner Sicht nicht mehr in der Lage objektiv zu sein. Leider haben die doch (fast) alle keinen Bezug mehr zur Realität.

Das ist doppelt Widersprüchlich: Eben subjektive Eindrücke bringen sie doch der Realität nahe. Objektiv handeln heißt doch nicht nur im Interesse der Arbeiter zu handeln, was mich dazu bringt:


Ab und zu wird mal mit arbeitnehmerfreundlichen oder sozialen Forderungen das Interesse der Öffentlichkeit medienwirksam erregt, aber nach ein paar Tagen werden diese vorher groß angekündigten Forderungen wieder leise, still und heimlich in die Mottenkiste gesteckt.
Es ist Zeit, dass die Menschen in unserem Staat sich gegen diese Art von Lobbyisten wehren. Da dies aber auf legaler Art und Weise geschehen muß, sehe ich nur die Möglichkeit einer Neuen- Partei.

Man muss den Lobbyismus differenzieren, denn er ist gewollt und notwendig und auch gut so: Verschiedenste Vertreter verschiedenster Interessen wirken auf "die Politik" ein, am Ende kommt ein großer Kompromiss raus, wenn man sich ans Lehrbuch hält. Nämlich das Gemeinwohl. Genauso wie die Wirtschaftsbosse Interessenvertreter sind, bist du einer, ich einer und die WASG auch! Du willst dich von Lobbyisten befreien, dh ausgenommen deine eigene Lobby? Das kannst du so nicht gemeint haben - die WASG ist eine Bündelung von Partikularinteressen, sie geht aus einem Interessenverband hervor. Also die klassische Teilhabe am Lobbyismus - gut und richtig so. Über die nahezu vollständige Interessenüberschneidung mit der SPD kann allerdings schon gestritten werden.. :D

N-Spray
24.12.2004, 00:30
Na eben verantwortlich.
Das ist doppelt Widersprüchlich: Eben subjektive Eindrücke bringen sie doch der Realität nahe. Objektiv handeln heißt doch nicht nur im Interesse der Arbeiter zu handeln, was mich dazu bringt:
Wenn ich mich hier falsch ausgedrückt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung. Sagen wollte ich damit, dass die Verantwortlichen überhaupt nicht mehr wissen, was der Normalbüger (Mehrheit) in unserem Land denkt und wie es ihm geht. Natürlich haben sie Ihre Studien, Umfrageergebnisse, Auswertungen und sonstige Analysen. Wer aber so abseits des normalen Lebens diskutiert, Meinungen manipuliert und von ständigen Beratern umgeben ist, der hat doch in der Regel jeden Bezug zum Volk verloren.
Und genau diese Personen wollen dann (regelmäßig vor Wahlen) nur unser Bestes und sich in ihrer Position bestätigen lassen. Schlecht lebt es sich bestimmt nicht in diesen Kreisen.



Man muss den Lobbyismus differenzieren, denn er ist gewollt und notwendig und auch gut so: Verschiedenste Vertreter verschiedenster Interessen wirken auf "die Politik" ein, am Ende kommt ein großer Kompromiss raus, wenn man sich ans Lehrbuch hält. Nämlich das Gemeinwohl. Genauso wie die Wirtschaftsbosse Interessenvertreter sind, bist du einer, ich einer und die WASG auch! Du willst dich von Lobbyisten befreien, dh ausgenommen deine eigene Lobby? Das kannst du so nicht gemeint haben - die WASG ist eine Bündelung von Partikularinteressen, sie geht aus einem Interessenverband hervor. Also die klassische Teilhabe am Lobbyismus - gut und richtig so. Über die nahezu vollständige Interessenüberschneidung mit der SPD kann allerdings schon gestritten werden.. :D
Das Gemeinwohl, oder eher wie praktiziert, das Wohl der Wirtschaft.

Klar eine starke Wirtschaft ist Vorraussetzung für einen hohen Lebensstandart. So haben wir es gelernt und so muss es ja auch sein.

Tatsache ist aber auch, dass die Wirtschaft stark ist und es den Menschen in unserem Staat immer schlechter geht.

Beverly
24.12.2004, 12:22
Ab und zu wird mal mit arbeitnehmerfreundlichen oder sozialen Forderungen das Interesse der Öffentlichkeit medienwirksam erregt, aber nach ein paar Tagen werden diese vorher groß angekündigten Forderungen wieder leise, still und heimlich in die Mottenkiste gesteckt.

Es ist Zeit, dass die Menschen in unserem Staat sich gegen diese Art von Lobbyisten wehren. Da dies aber auf legaler Art und Weise geschehen muß, sehe ich nur die Möglichkeit einer Neuen- Partei.

Allerdings muß es geregelt sein, dass sich diese Entwicklung in einer neuen Formation nicht wiederholen kann. Siehe Grüne.

Es ist nicht "nur" eine neue Partei, sondern "auch" eine neue Partei. Neben ihr muss es noch eine überparteiliche und außerparlamentarische Bewegung geben, Bündnisse gegen Sozialabbau, die es mittlerweile in jeder Region gibt.

Roter Prolet
24.12.2004, 13:40
Die Frage stellt sich nun, ob die WASG im Gegensatz zur SPD die Interessen der breiten Massen (mit-)vertreten werden oder wie ihr Zerfallsstamm SPD den Ärmeren das Geld aus der Tasche saugt und es in die Tasche des Monopolkapitals schaufelt.
Da möchte ich gerne Beverly um eine Antwort bitten, wenn möglich.

Lutz
24.12.2004, 13:43
Natürlich haben sie Ihre Studien, Umfrageergebnisse, Auswertungen und sonstige Analysen. Wer aber so abseits des normalen Lebens diskutiert, Meinungen manipuliert und von ständigen Beratern umgeben ist, der hat doch in der Regel jeden Bezug zum Volk verloren.

Das stimmt nicht. Das mag auf die 40-50 Spitzenpolitiker aus allen Parteien zutreffen, die verbleibenden 550 BT-Abgeordneten sind sog. "Hinterbänkler". Sie haben freilich auch viel zu tun aber sie sind regelmäßig in ihrem Wahlkreis unterwegs, verfügen nur über einen kleinen Helferstaab (2-3 Mann) und führen kein übermäßg luxuriöses Leben - wie auch bei dem ganzen Stress und den Abgaben an zahlreiche Parteiorgane.



Klar eine starke Wirtschaft ist Vorraussetzung für einen hohen Lebensstandard. So haben wir es gelernt und so muss es ja auch sein.

Glaube das nicht. Die Geschichte hat Gegenteiliges schon mehrfach widerlegt. Sicherlich hat die Wirtschaft auch einen Einfluss auf den Lebensstandard, mehr noch auf das Wachstum. Leider sind beide Faktoren nur mittelbar mit einander verknüpft.

Beverly
24.12.2004, 14:43
Die Frage stellt sich nun, ob die WASG im Gegensatz zur SPD die Interessen der breiten Massen (mit-)vertreten werden oder wie ihr Zerfallsstamm SPD den Ärmeren das Geld aus der Tasche saugt und es in die Tasche des Monopolkapitals schaufelt.
Da möchte ich gerne Beverly um eine Antwort bitten, wenn möglich.

In welche Richtung sich die WASG entwickelt, kann man jetzt noch nicht sagen. Als SPD-Verschnitt wäre sie überflüssig, so viel ist klar. Glaubwürdig kann sie m. E. nur bleiben, wenn sie sich den etablierten Parteien und ihren unseligen Koalitionen, Konsensen und Klüngeln konsequent verweigert.

moxx
25.12.2004, 19:40
In welche Richtung sich die WASG entwickelt, kann man jetzt noch nicht sagen. Als SPD-Verschnitt wäre sie überflüssig, so viel ist klar. Glaubwürdig kann sie m. E. nur bleiben, wenn sie sich den etablierten Parteien und ihren unseligen Koalitionen, Konsensen und Klüngeln konsequent verweigert.

und damit nichts als geschrei erreicht hat...
die frage ist doch: soll sich real etwas ändern oder sollen eure vorstellungen befriedigt werden? die wasg ist nichts weiter als ein protetsuntenehmen, dass gar nicht die möglichkeit in betracht zieht irgendetwas zu verändern.
die leute dort wären in der spd viel besser aufgehoben, denn dort haben sie die möglichkeit aktiv die rolle ihrer interessengruppe zu vertreten und sogar etwas zu verändern.

Roter Prolet
26.12.2004, 02:31
und damit nichts als geschrei erreicht hat...
die frage ist doch: soll sich real etwas ändern oder sollen eure vorstellungen befriedigt werden? die wasg ist nichts weiter als ein protetsuntenehmen, dass gar nicht die möglichkeit in betracht zieht irgendetwas zu verändern.
die leute dort wären in der spd viel besser aufgehoben, denn dort haben sie die möglichkeit aktiv die rolle ihrer interessengruppe zu vertreten und sogar etwas zu verändern.

Die Etablierten Parteien sind viel mehr für den Erhalt des Status Quo des Systems als irgendwelche "verantwortungsvolle Reformen" durchzuziehen.

moxx
26.12.2004, 15:13
da gebe ich dir recht, jedoch sind die möglichkeiten potentiell gegeben, in der wasg, sind sie nicht einmal dass. und da liegt der hase im pfeffer.
außerdem sind ja schon reformen verabschiedet worden, sie mögen dir nicht passen, aber das system bewegt sich in eine andere richtung, zwar langsam aber sicher...

Roter Prolet
26.12.2004, 15:19
da gebe ich dir recht, jedoch sind die möglichkeiten potentiell gegeben, in der wasg, sind sie nicht einmal dass. und da liegt der hase im pfeffer.
außerdem sind ja schon reformen verabschiedet worden, sie mögen dir nicht passen, aber das system bewegt sich in eine andere richtung, zwar langsam aber sicher...

...den Bach runter.
Tolle "Reformen" haben da die etablierten Parteien vom stapel gelassen.
Ich konnte noch in den letzten Tagen in Reportagen verfolgen und erkennen, wie "toll" diese "Reformen" klappen.
Und bin mir sicher, ich bin nicht der einzige, den solche "Reformen" gegen den Strich gehen, ich denk hier an den kleinen Widerstand-Vorgeschmack der Montagsdemos.

moxx
26.12.2004, 15:25
tja,
also ein paar demonstrierende ossis, als vorgeschmack der revolution, da freu ich mich drauf ist bestimmt besser als kino!
aber ich weise dich einmal auf etwas hin:
die reformen wirken, es merkt nur niemand.
-die krankenkassen machen seit der praxisgebür endlich wieder gewinn und können ihre schulden abbauen. mir ist aber noch nicht zu ohren gekommen, dass es eine echte gesunheitsmissere gibt.
- das selbe wird, dass sage ich vorraus bei harzIV geschehen, nur durch anreize bringt man die menschen wieder in lohn und brot. und das vorherige system in dem man mehr arbeitslosengeld bekam als wenn man arbeitete war nun wirklich kein anreiz system.
es gibt studien aus den usa in dennen arbeitslosen, 500$ geboten wurde wenn sie innerhalb 15 wochen wieder eine arbeit fänden.
guess what, die gruppe mit prämie war nach 10 wochen wieder an der arbeit, die gruppe ohne erst nach 17 wochen und dass nicht vollständig.

mag sein, es kann einzelfälle geben in denen ungerechtigkeiten entstehen, aber irgendwie muss man eben anfangen.

Lutz
26.12.2004, 16:14
Also ein paar demonstrierende ossis...

Vorsicht, bitte! Verbanne das Wort "Ossi" bitte aus deinem Sprachgebrauch, so wie ich "Wessi" verbannt habe! Wir sind EIN Volk, diese negativ vorbelasteten Begriffe tragen nicht gerade zum Abschluss des Einigungsprozesses bei! Weg damit! Ich komme aus den jungen BL - bin aber nach meinem Verständnis ein Kind der Bundesrepublik - obwohl ich noch einige Jahre DDR mitgemacht habe...

Also, an alle: Aktiv Einigung betreiben! :D

Beverly
26.12.2004, 16:56
die reformen wirken, es merkt nur niemand

was "wirkt" ist die weitere Umverteilung von unten nach oben und das merken alle :rolleyes:

Roter Prolet
26.12.2004, 17:02
Zitat von moxx
also ein paar demonstrierende ossis, als vorgeschmack der revolution, da freu ich mich drauf ist bestimmt besser als kino!

Nur ein paar "Ossis"? Was ich sah, waren nicht nur Ostdeutsche sondern auch Westdeutsche. Eure Bemerkungen gegenüber Ostdeutschen als "Jammerlappen" oder "Nörgler" hat schon "Schnauze" Schmidt veröffentlicht. Einfach nur widerlich.
Aber wenn du diese Demos als Vorabend einer Revolution siehst, dann ist was dran. :rolleyes:

Redskin84
26.12.2004, 18:02
Die Reformen bewirken nur das die Menschen immer weniger haben und es immer schwerer für sie wird ein schönes Leben zu führen.
Hingegen eine kleine Gruppe immer reicher wird.


Und das die Wahlalternative was bewirken könnte bezweifle ich auch.
Ist in meinen Augen nur ein Versuch die Leute die sich von der SPD abwenden von der Union oder gar schlimmerem fernzuhalten.

Gärtner
26.12.2004, 18:22
Nur ein paar "Ossis"? Was ich sah, waren nicht nur Ostdeutsche sondern auch Westdeutsche. Eure Bemerkungen gegenüber Ostdeutschen als "Jammerlappen" oder "Nörgler" hat schon "Schnauze" Schmidt veröffentlicht. Einfach nur widerlich.
Hatte er denn so unrecht? Die Herrschaften, die das Schicksal der Rentner beklagen, verkennen die Verhältnismäßigkeiten. Ohne die Einheit könnten die Leute heute auf dem Rentenniveau Polens, Tschechiens oder Ungarns leben.

Daß in Neufünfland viel danebengegangen ist, bestreitet niemand. Aber daß die dortige Versorgungsmentalität ("der Staat wird´s schon richten") die Sache nicht leichter macht, ist genauso unbestreitbar.

Beverly
26.12.2004, 18:48
Daß in Neufünfland viel danebengegangen ist, bestreitet niemand. Aber daß die dortige Versorgungsmentalität ("der Staat wird´s schon richten") die Sache nicht leichter macht, ist genauso unbestreitbar.

Die Menschen wurden über Jahrhunderte darauf getrimmt, sich Politik und Wirtschaft zu fügen. Eigenitiative wurde ihnen aberzogen, weil alles vom Staat und den Unternehmern kam. "Versorgungsmentalität" ist da die logische Folge und aus Sicht der Betroffenen auch berechtigt. Wenn Politik und Wirtschaft nun sagen "seht zu wo ihr bleibt, wir brauchen euch nicht mehr" brauchen sie sich über Gegenreaktionen nicht zu wundern. Die können noch heftiger werden, im Extremfall werden die ob ihrer "Versorgungsmentalität" und fehlender "Eigeninitiative" Geschollenen die Kritik auf eine ganz besondere Art und Weise annehmen: den Staat, der sie nicht mehr versorgt, abschaffen und die Wirtschaft, die sich nicht braucht, selbst übernehmen :)

N-Spray
26.12.2004, 18:51
Hatte er denn so unrecht? Die Herrschaften, die das Schicksal der Rentner beklagen, verkennen die Verhältnismäßigkeiten. Ohne die Einheit könnten die Leute heute auf dem Rentenniveau Polens, Tschechiens oder Ungarns leben.

Daß in Neufünfland viel danebengegangen ist, bestreitet niemand. Aber daß die dortige Versorgungsmentalität ("der Staat wird´s schon richten") die Sache nicht leichter macht, ist genauso unbestreitbar.

Der Gelehrte verkennt die Situation. Wo wäre denn der alte Teil des vereinigten Deutschland wenn es dieses Nachholbedürfnis in den neuen Bundesländern nicht gegeben hätte. Den Menschen in den neuen Bundesländern wurde zwar Geld gegeben, jedoch wurde die dortige Wirtschaftsstruktur zu gunsten hiesige Produzenten eleminiert.

Die vorherige Situation war ja auch nicht mit Polen, der Tscheslowakei oder Rußland zu vergleichen.

Den Menschen dort aber aufgrund Vorurteile eine staatliche Versorgungsmentalität zu bescheinigen halte ich persönlich für eine Frechheit.

Gärtner
26.12.2004, 19:01
Der Gelehrte verkennt die Situation. Wo wäre denn der alte Teil des vereinigten Deutschland wenn es dieses Nachholbedürfnis in den neuen Bundesländern nicht gegeben hätte. Den Menschen in den neuen Bundesländern wurde zwar Geld gegeben, jedoch wurde die dortige Wirtschaftsstruktur zu gunsten hiesige Produzenten eleminiert.
Ich habe ja schon gesagt, daß ich vieles am Einigungsprozeß für fehlerhaft halte. Dazu gehört sicherlich auch die Konquistadoren-Mentalität, mit der die Wessis den Osten überrannten.

Aber bei deinem Gedanken des Konjunkturprogramms Ost solltest du auch den Nettotransfer aus den alten Ländern bedenken, von dem das alles bezahlt wurde.


Die vorherige Situation war ja auch nicht mit Polen, der Tscheslowakei oder Rußland zu vergleichen.
Das wirtschaftliche System des Ostblocks galt auch in der DDR, oder etwa nicht? Nur daß die anderen Osteuropäer keinen reichen Vetter im Westen hatten, der die Taschen aufmachte (nicht falschverstehen, ich halte das für richtig und notwendig, was konnten schließlich die Ostdeutschen für 40 Jahre Teilung?).


Den Menschen dort aber aufgrund Vorurteile eine staatliche Versorgungsmentalität zu bescheinigen halte ich persönlich für eine Frechheit.
Das hat mit Voruteilen oder Frechheit nichts, mit den Bedingungen bis 1990 aber sehr viel zu tun. Politische oder wirtschaftliche Eigeninitiative waren ja nun nicht gerade Tugenden, die in der DDR besonders gefördert worden wären.

N-Spray
26.12.2004, 19:07
Es ist nicht "nur" eine neue Partei, sondern "auch" eine neue Partei. Neben ihr muss es noch eine überparteiliche und außerparlamentarische Bewegung geben, Bündnisse gegen Sozialabbau, die es mittlerweile in jeder Region gibt.
Regionale Soziale Bündnisse sind wichtig, aber wirklich Erfolg würde nur ein bundesweites Bündnis versprechen.

Vor allen muß für die Öffentlichkeit die Möglichkeit geschaffen werden, die angebliche Notwendigkeit für diese Reformen (die keine sind) zu widerlegen.

Es kann doch nicht sein, dass die Meinung der Medien durch Kapital und falschen Aussagen von Wirtschafttheoretikern so manipuliert wird, wie es zur Zeit der Fall ist.

Roter Prolet
26.12.2004, 19:07
Zitat von der Gelehrte
Nur daß die anderen Osteuropäer keinen reichen Vetter im Westen hatten, der die Taschen aufmachte (nicht falschverstehen, ich halte das für richtig und notwendig, was konnten schließlich die Ostdeutschen für 40 Jahre Teilung?).

Die Ostdeutschen konnten nix dafür, dass Deutschland gespalten worden ist.
Viel eher ein gewisser Kölner Ex-Oberbürgermeister, der schon das mit einem passendem Spruch zeigen wollte, was er erfolgreich vorhatte.

Gärtner
26.12.2004, 19:15
Die Ostdeutschen konnten nix dafür, dass Deutschland gespalten worden ist.
Viel eher ein gewisser Kölner Ex-Oberbürgermeister, der schon das mit einem passendem Spruch zeigen wollte, was er erfolgreich vorhatte.
*möpp* Jaja, immer auf die Kölner...


Ich persönlich halte ja eher die Alliierten für die Spaltung verantwortlich.

Aber sei´s drum, solange Gruppierungen wie die PDS oder auch die WASG nur auf die neidverkomplexte Tränendrüse drücken, sehe ich keinen nennenswerten Erfolg.

Roter Prolet
26.12.2004, 19:20
Aber sei´s drum, solange Gruppierungen wie die PDS oder auch die WASG nur auf die neidverkomplexte Tränendrüse drücken, sehe ich keinen nennenswerten Erfolg.

Solange Parteien wie SPD und CDU ihre "modernisierten Reformkonzepte" durchziehen, wird es für die Zukunft der Menschen alles andere als rosig. :rolleyes:

moxx
27.12.2004, 13:23
die Wirtschaft, die sich nicht braucht, selbst übernehmen :)

das wäre einmal sehr wünschenswert, denn in einer marktwirtschaft entstehen arbeistplätze nicht, weil man arbeitsplatzbäume pflanzt, sondern weil privatpersonen welche schaffen.
der osten hat die besten vorraussetzungen in ganz deutschland (mal region münchen, frankfurt, hamburg ausgenommen ) nur machen die leute nichts daraus...

moxx
27.12.2004, 13:26
Vorsicht, bitte! Verbanne das Wort "Ossi" bitte aus deinem Sprachgebrauch, so wie ich "Wessi" verbannt habe! Wir sind EIN Volk, diese negativ vorbelasteten Begriffe tragen nicht gerade zum Abschluss des Einigungsprozesses bei! Weg damit! Ich komme aus den jungen BL - bin aber nach meinem Verständnis ein Kind der Bundesrepublik - obwohl ich noch einige Jahre DDR mitgemacht habe...

Also, an alle: Aktiv Einigung betreiben! :D

für mich ist "bayer"! auch ein negativ besetztes wort, genau wie in teilen der usa das wort "hesse" ein negativ besetztes wort ist.
aber ist mir egal, ich bin stolz darauf, ihr im osten deutschlands solltet endlich einmal die nase hoch nehmen und stolz drauf sein aus thüringen, sachsen, anhalt oder sonstewas zu kommen.
das fördert das miteinander viel mehr aus poltische korrektheit.

moxx
27.12.2004, 13:27
Die Menschen wurden über Jahrhunderte darauf getrimmt, sich Politik und Wirtschaft zu fügen. Eigenitiative wurde ihnen aberzogen, weil alles vom Staat und den Unternehmern kam.
und die unternehmer sind alle vom himmel gefallen, nein stell dir vor sie sind aus dem unterdrückten volk entstanden...

mentecaptus
27.12.2004, 13:35
und die unternehmer sind alle vom himmel gefallen, nein stell dir vor sie sind aus dem unterdrückten volk entstanden...
"Manche halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse; Andere meinen, er sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken kann; nur Wenige sehen in ihm ein Pferd, das den Karren zieht."
(Winston Churchill)

Beverly
27.12.2004, 15:19
Aber sei´s drum, solange Gruppierungen wie die PDS oder auch die WASG nur auf die neidverkomplexte Tränendrüse drücken, sehe ich keinen nennenswerten Erfolg.

Die "nicht nennenswerten" Erfolge der PDS bei den letzten Landtagswahlen bestehen darin, in Brandenburg die CDU und in Sachsen die SPD auf den dritten Platz verwiesen zu haben. So "nicht nennenswert" hätte ich es mit der WASG gern im Westen. Und die "neidverkomplexte Tränendrüse" muss bei dir selbst den Blick getrübt haben, sonst hättest du dir diesen Post gespart.

Beverly
27.12.2004, 15:22
und die unternehmer sind alle vom himmel gefallen, nein stell dir vor sie sind aus dem unterdrückten volk entstanden...sie sind so entstanden wie all die herrschenden Klassen vor ihnen - Sklavenhalter, Feudaladel - und sie werden ebenso vergehen, weil sie obsolet geworden sind und nichts Positives mehr leisten

N-Spray
27.12.2004, 16:26
Nun kann man sich auch den zeitlichen Ablauf der Parteigründung der Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit als Schaubild ansehen.
http://www.w-asg.de/typo3temp/a9b1b23182.jpg

Quelle nachgereicht: Bundesseite der WAsG
http://www.w-asg.de/496.0.html

moxx
27.12.2004, 19:40
sie sind so entstanden wie all die herrschenden Klassen vor ihnen - Sklavenhalter, Feudaladel - und sie werden ebenso vergehen, weil sie obsolet geworden sind und nichts Positives mehr leisten

wenn jemand aus einem handwerksbetrieb durch harte arbeit ein großes unternehmen schafft, dann ist er nicht besser als ein sklavenhalter...also das kann allenfalls das neidvolle gekeife einer wasg anhängerin (oder anhänger ?( )sein...

Beverly
27.12.2004, 21:43
wenn jemand aus einem handwerksbetrieb durch harte arbeit ein großes unternehmen schafft, dann ist er nicht besser als ein sklavenhalter...
schon im alten Rom hätte der hypothetische Handwerksmeister unter glücklichen Umständen durch "harte Arbeit" den Aufstieg geschafft - seine eigene und die seiner Sklaven :rolleyes:;)

Kaiser
28.12.2004, 01:00
Solange Parteien wie SPD und CDU ihre "modernisierten Reformkonzepte" durchziehen, wird es für die Zukunft der Menschen alles andere als rosig. :rolleyes:

Selbst Schuld. Die Mehrheit der Deutschen die wählen gehen, entscheiden sich dafür. Also müssen sie die Konsequenzen tragen bis sie sich mehrheitlich anderen Optionen öffnen.

N-Spray
28.12.2004, 15:39
Selbst Schuld. Die Mehrheit der Deutschen die wählen gehen, entscheiden sich dafür. Also müssen sie die Konsequenzen tragen bis sie sich mehrheitlich anderen Optionen öffnen.

Die Mehrheit der Deutschen kann sich schnell ändern.

Wenn durch die sogenannten Steuererleichterungen in 2005 weitere 2,5 Milliarden Euro umverteilt werden, – von unten nach oben, wohlgemerkt, kann man die Reaktionen - oder sollte man es Notwehr nennen, bald vom Fenster aus miterleben. Zu hoffen ist nur, dass alles friedlich bleibt.

Damit die Menschen eine Wahlalternative haben, dafür gibt es ja dann die WAsG. :cool:

moxx
28.12.2004, 15:40
schon im alten Rom hätte der hypothetische Handwerksmeister unter glücklichen Umständen durch "harte Arbeit" den Aufstieg geschafft - seine eigene und die seiner Sklaven :rolleyes:;)

ich glaube langsam echt, dass du unter realitätsverlust leidest, einen gesellen mit einem sklaven zu vergleichen ist schon arg daneben.
aber was solls... ich kanns nicht ändern. :O

moxx
28.12.2004, 15:43
Die Mehrheit der Deutschen kann sich schnell ändern.

Wenn durch die sogenannten Steuererleichterungen in 2005 weitere 2,5 Milliarden Euro umverteilt werden, – von unten nach oben, wohlgemerkt, kann man die Reaktionen - oder sollte man es Notwehr nennen, bald vom Fenster aus miterleben. Zu hoffen ist nur, dass alles friedlich bleibt.

Damit die Menschen eine Wahlalternative haben, dafür gibt es ja dann die WAsG. :cool:

mein krankenkassenbeitrag wurde schon heruntergesetzt und ich falle bestimmt nicht unter den oberen teil der gesellschaft. ich finds gut, als student sind 10€ mehr oder weniger in der tasche was gutes.

und: es wird nicht umverteilt...beweiß mir die these!

N-Spray
28.12.2004, 16:01
mein krankenkassenbeitrag wurde schon heruntergesetzt und ich falle bestimmt nicht unter den oberen teil der gesellschaft. ich finds gut, als student sind 10€ mehr oder weniger in der tasche was gutes.

Du Glücklicher. 8o


Krankenkassen Beitragssätze werden nicht sinken
Billiger werden die Krankenkassen-Beiträge 2005 nicht - entgegen dem Wunsch von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Einige Kassen könnten sogar teurer werden.

Aus Angst vor unkalkulierbaren Ausgaberisiken im nächsten Jahr wird die große Mehrzahl der gesetzlichen Krankenkassen ihre Mitglieder Anfang 2005 nicht mit Beitragssenkungen erfreuen. Ausnahmen bestätigen allenfalls die Regel, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur DPA. Einige Kassen mit bislang nicht Kosten deckenden Beiträgen werden sogar teurer. Der Beitragssatz aller 279 gesetzlichen Krankenkassen liegt derzeit im Durchschnitt bei 14,2 Prozent. Er sank im Verlauf des Jahres nur um 0,1 Punkte. Angepeilt hatte das Bundessozialministerium 13,6 Prozent.

Aus dem Stern - Quelle:
http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/?id=534166&nv=hp_rt


und: es wird nicht umverteilt...beweiß mir die these!
Nun, wenn man es den Arbeitslosen wegnimmt und damit den Spitzenverdienern gibt, dann handelt es sich um eine Umverteilung.

Beverly
28.12.2004, 16:21
ich glaube langsam echt, dass du unter realitätsverlust leidest, einen gesellen mit einem sklaven zu vergleichen ist schon arg daneben.
aber was solls... ich kanns nicht ändern. :O

Ich habe nicht einen Gesellen mit einem Sklaven verglichen oder gar gleichgesetzt, sondern nur versucht, dir klarzumachen, dass es das "Unternehmertum" schon im alten Rom gab.

mentecaptus
28.12.2004, 16:54
Ich habe nicht einen Gesellen mit einem Sklaven verglichen oder gar gleichgesetzt, sondern nur versucht, dir klarzumachen, dass es das "Unternehmertum" schon im alten Rom gab.
Auch wenn ich mich über den "Sinngehalt" deiner Beiträge schon lange nicht mehr wundere, ist deine Aussage hier einfach falsch. Denn du hattest genau diese Parallelität zwischen damaligen Sklaven und heutigen Arbeitnehmern gezogen - bewusst, wie nicht nur ich meine...

moxx
28.12.2004, 19:51
Du Glücklicher. 8o


Aus dem Stern - Quelle:
http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/?id=534166&nv=hp_rt


Nun, wenn man es den Arbeitslosen wegnimmt und damit den Spitzenverdienern gibt, dann handelt es sich um eine Umverteilung.

ja aber das ist nicht so, es wird ihnen nichts genommen, nur weniger gegeben und den reichen weniger genommen.
das mag man zwar immernoch für ungerecht halten aber es wird hier vor allem niemandem etwas weggenommen.

moxx
03.01.2005, 16:14
um mal auf den topic zurückzukommen...

ich habe heute in den nachrichten gehört dass die protestaktionen gegen hartz IV vor den arbeitsämtern ja ein voller erfolg geworden sind.
in leipzig ganze 50 leute 8o 8o 8o
hatte nicht hier irgendwer behaupet es würde gaaaaannnnz schrecklich werden, erneute chaostage in ganz deutschland und so... :)) :)) :))