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Vollständige Version anzeigen : Fischer erwartet Bundeswehr-Einsatz im Süden Afghanistans



Maximilian
04.05.2008, 09:32
Nach US-Regierungswechsel

Fischer erwartet Bundeswehr-Einsatz im Süden Afghanistans

Berlin (RPO). Für Ex-Außenminister Joschka Fischer ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bundeswehr auch im besonders gefährlichen Süden Afghanistans kämpfen muss. Nach dem bevorstehenden Regierungswechsel in den USA werde sich Deutschland entsprechenden Forderungen der NATO-Verbündeten nicht mehr länger verschließen können, sagte Fischer in Toronto.


"Mit einer neuen US-Regierung werden wir früher oder später auch im Süden kämpfen", sagte der Grünen-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel" in Toronto. Ein neuer US-Präsident werde die Deutschen viel stärker in die Pflicht nehmen: "Die nächste amerikanische Regierung wird da ganz anderen Druck machen als es Bush noch vermag."

Fischer bezeichnete es als "großen Fehler" der jetzigen Regierung, dass Deutschland sich in den vergangenen zwei Jahren gegen Forderungen von NATO-Partnern wie Kanada und den USA gesperrt hat, die Bundeswehr auch im Süden Afghanistans einzusetzen. Auch wenn dieser Einsatz nun vielleicht künftig angeordnet werde: "Wir werden immer noch die Bösewichte sein, die eine gute Möglichkeit verpasst haben, das aus eigener Initiative zu tun", sagte Fischer bei einem Besuch im Munk-Zentrum für internationale Studien der Universität Toronto.

Die Bundesregierung müsse das Ziel des Afghanistan-Einsatzes offensiver vertreten, forderte Fischer weiter: "In Deutschland hat man vergessen, wieso wir eigentlich da sind." Es müsse wieder deutlich werden, dass der Krieg eine Reaktion auf die Terroranschläge in den USA im September 2001 gewesen sei. Solche Anschläge würden "wieder passieren", wenn der Kampf gegen Taliban und Al Qaida keinen Erfolg habe, warnte der Grünen-Politiker.

http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/03/877078.html



Der Herr Fischer sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Anwesenheit von ausländischen und andersgläubigen Truppen in Afghanistan nicht erwünscht ist!

Don
04.05.2008, 10:35
Der Herr Fischer sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Anwesenheit von ausländischen und andersgläubigen Truppen in Afghanistan nicht erwünscht ist!

So bitter das ist, aber ich muß ihm zugestehen daß er hier das ausspricht, was notwendig ist und eintreten wird.
Nun, wenn sogar Taxijoschka das erkennt...

Unsere Verbündeten werden nicht vergessen, wie sie von uns dort im Regen stehen gelassen wurden. Freundschaft beweist sich im Krisenfall.

Aber Du kannst Dir ja gern die gemäßigten Taliban als neue Freunde auswählen.
Ich würde dann aber keine höheren Gebäude mahr planen.

Skaramanga
04.05.2008, 10:40
Na, ist es ihm in der Toskana zu langweilig geworden? :cool:

Kilgore
04.05.2008, 10:47
Ob seiner äußerst fragwürdigen Vergangenheit muss man Joschka Fischer sein Profil zugestehen - in der Welt von spröden Steinmeiers, feigen Merkels und ahnungslosen Jungs ist er klar einer der klügsten Außenpolitiker Deutschlands, dessen Rückzug vom politischen Parkett nicht nur einen schlimmen Linksrutsch seiner Partei, sondern auch einen außenpolitischen Rutsch in die Verantwortungslosigkeit zur Folge hatte - das zeigt sich in nahezu jeder außenpolitischen Debatte. Ich bewundere seinen positiven Wandel vom realitätsfernen Pazifisten zum Interventionisten.

Angesichts der dreisten Verteilungsungerechtigkeit ist es völlig verständlich, warum die Verbündeten des Nordatlantikvertrags langsam aber sicher genervt werden. Die außenpolitische Verantwortung Deutschlands ist groß, daher wird es Zeit, diese endlich auch wahrzunehmen.

In typisch populistisch-opportunistischer Weise versperrt sich auch die Bundeskanzlerin diesem Thema. Würde sich die Bundesregierung allerdings einmal die Mühe machen, die Notwendigkeit des Afghanistan-Einsatzes der Bevölkerung glaubhaft zu machen, bräuchte sie nicht bei jeder Pflicht, die am Hindukusch wartet, Angst vor dem eigenen Volk zu haben.

Trotz Deutschlands unrühmlicher Vergangenheit müssen wir wieder lernen, auch auf militärischem Wege Verantwortung zu übernehmen. In keinem anderen Land wird sofort über den Sinn des gesamten Krieges spekuliert, wenn einmal tragischerweise zwei Soldaten im Einsatz umkommen.

Die Kanzlerin kann nicht einerseits einen festen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für Deutschland einfordern und sich gleichzeitig jeder Verantwortung innerhalb des Westbündnisses verwehren.

Wahabiten Fan
04.05.2008, 10:52
Ich bewundere seinen positiven Wandel vom realitätsfernen Pazifisten zum Interventionisten.



Der Fischer war noch nie realitätsfern oder gar pazifistisch!

Ruepel
04.05.2008, 10:59
Wie war das nochmal?
Soldaten sind Mörder,laut Grün-Linker Gutmenschen Ideologie.

Kilgore
04.05.2008, 11:11
Der Fischer war noch nie realitätsfern oder gar pazifistisch!

Ich denke da nur an seine Haltung zum NATO-Doppelbeschluss und seinen dortigen Auschwitz-Vergleich - der damalige Kommentar von Heiner Geißler war übrigens einer der treffendsten Politkommentare, die ich je hören und lesen durfte :]

Wahabiten Fan
04.05.2008, 11:11
Wie war das nochmal?
Soldaten sind Mörder,laut Grün-Linker Gutmenschen Ideologie.

Der Fischer hätte auch gesagt: "Der Schnee ist schwarz", wenn es seiner Karriere genutzt hätte!:))

torun
04.05.2008, 12:35
Er kann ja nochmal 30 Kg Gewicht abbauen und dann in den Süden marschieren. ich würde ihn davon nicht abhalten.

Don
04.05.2008, 13:09
Ob seiner äußerst fragwürdigen Vergangenheit muss man Joschka Fischer sein Profil zugestehen - in der Welt von spröden Steinmeiers, feigen Merkels und ahnungslosen Jungs ist er klar einer der klügsten Außenpolitiker Deutschlands, dessen Rückzug vom politischen Parkett nicht nur einen schlimmen Linksrutsch seiner Partei, sondern auch einen außenpolitischen Rutsch in die Verantwortungslosigkeit zur Folge hatte - das zeigt sich in nahezu jeder außenpolitischen Debatte. Ich bewundere seinen positiven Wandel vom realitätsfernen Pazifisten zum Interventionisten.

Ich halte Fischer nach wie vor für die größte Pfeife, zwar laut und eloquent aber bar jeder Sachkenntnis und Verantwortung, und kann nicht nachvollziehen wodurch diese Einschätzung auch in weiten Teilen der Bevölkerung als bester Außenminister aller Zeiten je zustandekommen konnte., außer eben durch die peinliche Regentenhofberichterstattung durch linken Freudentaumel paralysierter Medien.
Welches positive Ergebnis hat dieser Mensch in seiner gesamten politischen Laufbahn denn je konkret erreicht? Eines würde mir genügen.



Angesichts der dreisten Verteilungsungerechtigkeit ist es völlig verständlich, warum die Verbündeten des Nordatlantikvertrags langsam aber sicher genervt werden. Die außenpolitische Verantwortung Deutschlands ist groß, daher wird es Zeit, diese endlich auch wahrzunehmen.

In typisch populistisch-opportunistischer Weise versperrt sich auch die Bundeskanzlerin diesem Thema. Würde sich die Bundesregierung allerdings einmal die Mühe machen, die Notwendigkeit des Afghanistan-Einsatzes der Bevölkerung glaubhaft zu machen, bräuchte sie nicht bei jeder Pflicht, die am Hindukusch wartet, Angst vor dem eigenen Volk zu haben.

Trotz Deutschlands unrühmlicher Vergangenheit müssen wir wieder lernen, auch auf militärischem Wege Verantwortung zu übernehmen. In keinem anderen Land wird sofort über den Sinn des gesamten Krieges spekuliert, wenn einmal tragischerweise zwei Soldaten im Einsatz umkommen.

Die Kanzlerin kann nicht einerseits einen festen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für Deutschland einfordern und sich gleichzeitig jeder Verantwortung innerhalb des Westbündnisses verwehren.


Das ist korrekt, und völlig meine Meinung. Diese "wasch mich aber mach mich nicht naß" Diplomatie ist ekelerregend.

Sniper
04.05.2008, 19:11
Na ja, ich bin ja jetzt auch nicht der Amerikafreund und war immer der Meinung, wenn die Amis Krieg spielen wollen, dann sollense das tun, uns aber in Ruhe lassen.

Allerdings halte ich den BW-Einsatz in der jetzigen Form für nen Witz! Da hättense mal lieber das THW schicken sollen, wäre billiger und wahrscheinlich noch effizienter gewesen.
Wenn man schon unbedingt Deutschland am Hindukusch verteidigen muß, dann soll man das doch bitte auch tun und seine Zeit nicht damit verplempern, den Abfall zu sortieren oder darauf zu achten, daß der TÜV beim Kübelwagen nicht abgelaufen ist.

Wenn schon Militäreinsatz, dann bitte auch richtig. Und sich nicht einfach hinter Sandsäcken in ner ruhigen Gegend verschanzen und die anderen Nationen mal machen lassen. Und wenn man dazu zu feige was auch immer ist, dann lieber die Jungs mal alle schön zurückholen, denn dann haben sie da wirklich nix verloren und sind daheim besser aufgehoben. Das wären dann wenigstens Nägel mit Köpfen, denn noch weiter blamieren kann man sich eigentlich eh nicht.
Alternativ wäre es natürlich auch sinnvoll, mal lieber die Heimatfront (und die liegt ja bekanntlich immer noch zwischen Nordsee und Alpen) vor den Terroristen zu verteidigen, hocken ja genug in diesem unserem Lande.........