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Vollständige Version anzeigen : "Krampf der Kulturen" - welcher "Global Player" wird als erster untergehen?



Beverly
02.05.2008, 19:08
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der ideologischen Konfrontation zwischen liberalem Kapitalismus und Staatssozialismus feierten unter dem Stichwort "Kampf der Kulturen" geopolitische Diskurse eine Wiederauferstehung. Die Welt wird dabei in folgende Regionen eingeteilt:

1. Nordamerika mit den USA als einziger verbliebener Supermacht

2. West- und Mitteleuropa mit der EU als neuer ökonomischer Supermacht

3. Osteuropa mit einem unter Putin wieder erstarkenden Russland

4. Die arabische und islamische Welt mit dem Islamismus, welcher die Stelle des Kommunismus als Systemalternative zum westlichen Liberalismus einnimmt

5. Die "Schwellenländer" Ostasiens mit China als wirtschaftlichem Shooting Star der Globalisierung

6. Südasien mit Indien als zweiten wirtschaftlichen Superstar der Globalisierung

Lateinamerika, das seit Jahr und Tag von wirtschaftlichen Krisen geschüttelt wird, und das von Bürgerkriegen zerrissene Afrika spielen als Global Player nur untergeordnete Rollen. Diese beiden Kontinente werden als die "Verlierer" gehandelt. Wobei sich allerdings die Frage stellt, wann sich welcher der sechs o. g. Global Player ebenfalls zu den Loosern zählen darf. Oder ob sich hinter den Glitzerfassaden der Boomtowns und den geschönten Statistiken schon Millionen, wenn nicht Milliarden "Looser" drängen, die früher oder später das Potemkinsche Globale Dorf anstecken werden?
Waren für viele, wenn nicht die meisten Menschen Gegenwart und Zukunftsperspektiven besser, als die USA einen Kriegsverbrecher anheuerten, um vor den Russen auf dem Mond zu landen, Nasser in Ägypten von der Nähnadel bis zur Rakete alles selbst produzieren wollte, China noch "Rotchina" hieß, Indien von einer machtgeilen Tussi regiert wurde, deren Namen und Gesicht aber jeder kannte, die BRD die soziale Marktwirtschaft praktizierte, weil der Sowjetkommunismus entschieden zu viel des Guten war?
Verdecken gekaufte Journalisten und Intellektuelle, die rasante Entwicklung der Produktivkräfte und die sexuelle Liberalisierung nur einen schleichenden Niedergang auch bei den vermeintlichen Gewinnern der Globalisierung?

Geht es in Wirklichkeit um die Frage, bei wem aus dem schleichenden der rasante Niedergang wird? Muss man am Ende sogar den lauten und vernehmlichen Knall wünschen, weil er den Weg frei für Neues und Besseres macht?

Deshalb die Frage: Welcher Global Player wird als erster untergehen?

Beverly
02.05.2008, 19:30
Ich kann mich nicht entscheiden, welcher Global Player als erster hops gehen wird. Die Auswahl fällt schwer, weil alle irgendwie sch*** sind.

1. Die USA

Sie waren schon immer eine knallharte Oligarchie, aber früher haben sie das noch unter Kontrolle gehalten. Es gab rassistische Ekel und die Bürgerrechtsbewegung, finstere Reaktion und die Raumfahrt, Homohasser und Homos, Sinn und Unsinn. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sie die Balance verloren. Fälschlich für "liberal" gehaltene political correctness Schleimer bei den Demokraten, offen agierende Erfüllungsgehilfen der Plutokratie bei den Demokraten. Ich bin für McCain, weil der mich da auf ein Ende mit Schrecken hoffen lässt - Obama wäre nur Schrecken ohne Ende.

2. Die EU

In ihr lebe ich und meine immer wiederkehrende "gute" Laune sagt zumindest mir alles. Wobei man dazu sagen muss, dass die EU von allen Global Playern den einfachen Menschen die meisten Freiheiten und die beste materielle Versorgung bietet. Sagt einiges über die Zustände bei den anderen aus :rolleyes:
Nur ein Beispiel für dieses "gute Leben": letztens kam in einer Dokumentation, dass mittlerweile 1/3 der Menschen um 40 auf Zuwendungen von ihren Elten angewiesen seien, weil sie allein nicht mehr über die Runden kommen. Ein Scheiß kommt auf den anderen, entweder selbst erlebt oder in der Glotze reingezappt.

3. Russland

"From bad to worse". Da haben sich doch bei den letzten Wahlen die "Demokraten" gewundert, dass das russische Volk sie nicht will, obwohl sie es in den 1990er Jahren mit ihren "Reformen" arm gemacht haben. Undankbar, diese Russen. Die männliche Spielart säuft sich lieber zeitig zu Tode, als in Putins Neuem Russland alt zu werden - wirklich undankbar, diese Russen.

4. Die arabische und islamische Welt

Deren hiesige Goodwill-Botschafter machen mit ihren Pöbeleien wohl früher oder später jeden zum Nazi :rolleyes: Ach ja, der Islam und blah :rolleyes: Ich sehe da nur mehr Armut, mehr Unterdrückung, mehr ostentativ zur Schau gestellten Reichtum der Reichen, mehr Dekadenz, mehr Bigotterie. Eine demographische Expansion ohne gleichwertige Entwicklung der Produktivkräfte. Eigentlich nur einen Popanz, den die westlichen Eliten als neues Feindbild aufgebaut haben. "Der Islam als Ideologie" schimpfte mal ein Orientwissenschaftler darüber und der Mann mag ein rechthaberischer Westler sein - nur hat er Recht.

5. China

China wurde schon mal als "Blase" gehandelt, die irgendwann platzt. Wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass es in China heftigst kracht :rolleyes: und hinter den Boomtowns an der Küste ist ein riesiges und armes Binnenland. Die Chinesen haben eine Neuauflage jener Verwerfungen, die schon früher Millionen das Leben kosteten, nicht verdient. Wenn es knallt, sollten aber alle Westler, die bisher China als so toll gefeiert haben, vor Ort dabei sein :)

6. Indien

Ich habe immer das Gefühl, da übernimmt sich ein Land, das eigentlich andere Sorgen und Nöte hätte, als von westlichen Blödschwätzern im Zeichen der Globalisierung gefeiert zu werden. Eine Milliarde Menschen leben da auf einem nicht allzu großem Subkontinent - wenn schon modern und supa dupa, dann wäre anstatt billig billig eigentlich ein Raumfahrtprogramm fällig :rolleyes:

So gesehen hat jeder Global Player seinen ganz eigenen Charme des Beschissenen. Und die Wahl fällt schwer :rolleyes:

Bestrafer
02.05.2008, 19:56
Ich schätze mal die USA zuerst, natürlich nicht ohne die EU mitzureissen. Russland wird meiner Ansicht nach eine überrschende Rolle einnehmen und den Part der "Guten" spielen.

Wenn einmal in den USA Köpfe rollen, dann rollen sie nahezu weltweit.
Nach dem Sturz der Firma "USA" wird es für Israel ebenfalls höchst kritisch. Keine Schutzmacht, kein Schutz. Die Araber (u.v.a) werden ihre Rache einfordern ...

Ich hoffe dass das alles noch vor Weihnachten passiert - 2008 scheint ein sehr gutes Jahr für untergehende Schurkenstaaten ala USA und deren Vasallen zu sein

;)

Aldebaran
02.05.2008, 20:02
Ich habe für Russland gestimmt.

Von allen genannten Alternativen ist die Diskrepanz von Weltmachtanspruch und Fundament im Fall Russlands am größten. Er gründet sich im wesentlichen auf zwei Dinge: Die Öl- und Gasvorkommen und die Atomwaffen.

Der Öl- Gasexport hat in Russland ganz offensichtlich zur "holländischen Krankheit" geführt, nämlich einer Unterentwicklung einer international konkurrenzfähigen Industrie wegen einer überbewerteten Währung. Zudem sind die russischen Ölvorkommen gar nicht so groß, wie häufig angenommen. Venezuela hat mehr. Beim Gas sieht es allerdings besser aus, doch hat Russland in letzter Zeit ja viel getan, um seine Kunden Ausschau nach Alternativen halten zu lassen.

Dazu kommt, dass erneut, wie schon zu Sowjetzeiten, zu viele Ressourcen dazu verwandt werden, um mit den USA militärisch mitzuhalten. Wenn dann noch der Zug ins Autoritäre weiterfährt, werden weitrehin und immer mehr kreative Köpfe Russland verlassen, weil sie z-B. libertär gesonnen, jüdischer Herkunft oder homosexuell sind. Vielleicht gelingt es dem neuen Präsidenten, mit einem etwas liberaleren Anstrich dergleichen zu vermeiden, aber angesichts der Bürokratie, der Geheimdienste und der allgegenwärtigen Korruption bin ich da weniger als skeptisch.

Das größte Problem ist allerdings die demographische Entwicklung. Zwar ist die Geburtenzahl jüngst wieder etwas gestiegen, aber die Jahrgänge von 1991-2005 sind so schwach wie in Deutschland. Hinzu kommen die ethnischen Probleme, die Einwanderung und das scheinbar unaufhaltsame Vorrrücken des Islams.

Russland könnte seine Probleme lösen, wenn es seine überzogenen Weltmachtansprüche fallenließe. Es könnte ein zweites Kanada werden, aber wie es scheint, ist die Fixierung der politischen Klasse irreversibel.

Arthas
02.05.2008, 20:14
Die EU ist in spätestens 20 Jahren Geschichte. Ob durch eine Islamische Machtübernahme oder einen Europäischen Bürgerkrieg ist noch nicht sicher, aber sie wird untergehen. Die Vereinigten Staaten werden in absehbarer Zeit zumindest ihren Weltmachtstatus verlieren. Russland, China und Indien werden die kommenden Weltmächte des 21. Jahrhunderts. Was mit den Islamischen Ländern passiert hängt davon ab, ob sich Europa weiter islamisieren läst oder ob es wieder zu seinen Nationalen Identitäten zurück findet.

Beverly
02.05.2008, 20:16
Ich schätze mal die USA zuerst, natürlich nicht ohne die EU mitzureissen.

Die gerechte Strafe dafür, dass sich in den USA und den EU immer mehr ein System durchsetzt, dem einfache Menschen völlig egal sind und das nur noch für die Interessen einer privilegierten Minderheit arbeitet.


Wenn einmal in den USA Köpfe rollen, dann rollen sie nahezu weltweit.

Dem werden sich die anderen Global Player hoffentlich nicht entziehen können :)


Nach dem Sturz der Firma "USA" wird es für Israel ebenfalls höchst kritisch. Keine Schutzmacht, kein Schutz. Die Araber (u.v.a) werden ihre Rache einfordern ...wobei die Israelis dazu beigetragen haben, dass sich im Nahen Osten so viele Psychopathen tummeln. Viel Spaß den Zionisten mit den Irren, die sie selbst gezüchtet haben :)


Ich hoffe dass das alles noch vor Weihnachten passiert - 2008 scheint ein sehr gutes Jahr für untergehende Schurkenstaaten ala USA und deren Vasallen zu sein

;)

Für mich verspricht 2008 ebenso ein Scheißjahr zu werden wie 2007 und 2006 und ... irgendwo sind das zu viele Scheißjahre in einer Scheißwelt. Wenn da Weihnachten 2008 die Geschenke etwas größer werden, habe ich nichts dagegen :)

leuchtender Phönix
02.05.2008, 20:58
Die gerechte Strafe dafür, dass sich in den USA und den EU immer mehr ein System durchsetzt, dem einfache Menschen völlig egal sind und das nur noch für die Interessen einer privilegierten Minderheit arbeitet.


So ein Unsinn.

Beverly
02.05.2008, 22:03
So ein Unsinn.

Na, dann schau dir mal die Umfrage an. Derzeit ist da die EU im Contest der Untergangskandidaten führend - und das, obwohl sie im Vergleich zu allen anderen Global Playern die relativ besten Lebensbedingungen hat.
Das hindert die User, die wohl alle in ihr leben müssen, aber nicht, von ihr absolut die Schnaue voll zu haben. Europa bietet ja so prickelnde Visionen nach dem Motto "was auf den Tisch kommt, wird gegessen". Wobei die Teller für viele immer leerer werden :rolleyes:

Wolf
02.05.2008, 22:14
Ich würde sagen , leider die EU . Die EU wird untergehen , vom Islam und anderen "Südländern" besetzt . Die USA wird uns aber auch davon befreien ...

Ich hoffe und denke , die USA werden dann eine Krieg gegen Russland und den Nahen Osten gewinnen . Daher denke ich auch , EU+USA=Westkoalition und Asien & Russland = Rotsternallianz oder sowas ...

An die Waffen germane

Anthill_Inside
02.05.2008, 22:18
Sollte die momentane Innen sowie Aussenpolitik der EU in der jetzigen Form weiter geführt werden dürfte sich die Europäische Union in nächster Zeit zu den Globalisierungsverlierern zählen.

Aldebaran
02.05.2008, 22:18
Na, dann schau dir mal die Umfrage an. Derzeit ist da die EU im Contest der Untergangskandidaten führend - und das, obwohl sie im Vergleich zu allen anderen Global Playern die relativ besten Lebensbedingungen hat.
Das hindert die User, die wohl alle in ihr leben müssen, aber nicht, von ihr absolut die Schnaue voll zu haben. Europa bietet ja so prickelnde Visionen nach dem Motto "was auf den Tisch kommt, wird gegessen". Wobei die Teller für viele immer leerer werden :rolleyes:


Es sind aber zwei verschiedene Dinge, von etwas die Schnauze voll zu haben und es für nicht überlebensfähig zu halten. Ich bin auch kein großer Freund der EU, halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass sie sich weiter "durchwursteln" wird. Sie wird keine Weltmacht im engeren Sinne werden, aber ungefähr ihren Platz im weltweiten Konzert behalten, also ein "global player" bleiben. Der Euro wird mangels Alternativen zur zweiten Weltwährung, Deutschland wird mittelfristig noch der industrielle Motor bleiben und die Engländer und Franzosen ihre Atomwaffen behalten. Eine Erweiterung nach Osten (Ukraine) wäre wünschenswert, eine nach Südosten (Türkei) allerdings ganz und gar nicht.

Hier fließt viel Wunschdenken in die Urteile ein.

Beverly
02.05.2008, 22:36
Es sind aber zwei verschiedene Dinge, von etwas die Schnauze voll zu haben und es für nicht überlebensfähig zu halten. Ich bin auch kein großer Freund der EU, halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass sie sich weiter "durchwursteln" wird. Sie wird keine Weltmacht im engeren Sinne werden, aber ungefähr ihren Platz im weltweiten Konzert behalten, also ein "global player" bleiben. Der Euro wird mangels Alternativen zur zweiten Weltwährung, Deutschland wird mittelfristig noch der industrielle Motor bleiben und die Engländer und Franzosen ihre Atomwaffen behalten. Eine Erweiterung nach Osten (Ukraine) wäre wünschenswert, eine nach Südosten (Türkei) allerdings ganz und gar nicht.

Das liest sich wie gnadenloses Mittelmaß.


Hier fließt viel Wunschdenken in die Urteile ein.

Das mag so sein :rolleyes: - aber vielleicht auch die Erkenntnis, dass Mittelmaß zur Katastohe führen kann - nämlich dann, wenn es gravierende Probleme schafft und zugleich den Druck nicht entstehen lässt, der zur Lösung dieser Probleme führen kann. Die EU scheint mir ein Kandidat für diese Art von Mittelmaß zu sein. Ja, sie wurstelt sich durch. Sie ist neoliberal, aber nicht so knallhart wie die USA. Sie ist groß, aber keine Weltmacht mit einer tragfähigen Vision für die Zukunft. Sie hat eine Bürokratie mit zentralistischen Tendenzen - erlaubt aber ihren Mitgliedsregierungen, ggfs. eigene Süppchen zu kochen. Durch ihre Existenz mag sie vorerst eine Selbstzerfleischung West- und Mitteleuropas verhindern - aber ebenso verhindert sie, dass Europa Impulse für eine menschenwürdige Weltordnung gibt, da sie "Zukunft" gnadenlos auf ihre eigene Zukunft reduziert. Sie hat eine gemeinsame Währung - aber dabei machen so viele Länder nicht mit, das schon deswegen das Unternehmen "Euro" ein schlechter Witz ist. Man kann in ihr reisen, ohne an jeder Staatsgrenze Reisepass oder Visum zücken zu müssen - nur kann sich nicht jeder das Reisen leisten. Sie leistet sogar einen Beitrag zur Raumfahrt - aber meines Wissens nutzt sie lieber russische Sojus-Raketen, anstatt eigene bemannte Trägersysteme zu entwickeln. Ihre Chefideologen faseln sogar von einer europäischen Identität - die besteht aber hauptsächlich darin, sowohl partikulare - Volk und Kultur - als auch universalistische Identitäten zu negieren. Schließlich vereint sie Europa - kann oder will aber nicht die Kluft zwischen Westeuropa und Russland überwinden. Sie ist groß, aber hält das flächen- und bevölkerungsmäßig größte Volk Europas außen vor. Es gibt eine Menge EU-Bestimmungen und die EU schreckt nicht davor zurück, in die Angelegenheiten ihrer Mitgliedsländer einzugreifen - aber trotzdem macht jedes Mitgliedsland im Zweifelsfall, was es will. Die EU ist nüchtern und pragmatisch - und das bis zum Schwachsinn X( ! Die EU mag uns noch lange erhalten bleiben - weil ihre Rivalen noch größerer Horror sind :rolleyes:

Efna
02.05.2008, 22:48
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der ideologischen Konfrontation zwischen liberalem Kapitalismus und Staatssozialismus feierten unter dem Stichwort "Kampf der Kulturen" geopolitische Diskurse eine Wiederauferstehung. Die Welt wird dabei in folgende Regionen eingeteilt:

1. Nordamerika mit den USA als einziger verbliebener Supermacht

2. West- und Mitteleuropa mit der EU als neuer ökonomischer Supermacht

3. Osteuropa mit einem unter Putin wieder erstarkenden Russland

4. Die arabische und islamische Welt mit dem Islamismus, welcher die Stelle des Kommunismus als Systemalternative zum westlichen Liberalismus einnimmt

5. Die "Schwellenländer" Ostasiens mit China als wirtschaftlichem Shooting Star der Globalisierung

6. Südasien mit Indien als zweiten wirtschaftlichen Superstar der Globalisierung

Lateinamerika, das seit Jahr und Tag von wirtschaftlichen Krisen geschüttelt wird, und das von Bürgerkriegen zerrissene Afrika spielen als Global Player nur untergeordnete Rollen. Diese beiden Kontinente werden als die "Verlierer" gehandelt. Wobei sich allerdings die Frage stellt, wann sich welcher der sechs o. g. Global Player ebenfalls zu den Loosern zählen darf. Oder ob sich hinter den Glitzerfassaden der Boomtowns und den geschönten Statistiken schon Millionen, wenn nicht Milliarden "Looser" drängen, die früher oder später das Potemkinsche Globale Dorf anstecken werden?
Waren für viele, wenn nicht die meisten Menschen Gegenwart und Zukunftsperspektiven besser, als die USA einen Kriegsverbrecher anheuerten, um vor den Russen auf dem Mond zu landen, Nasser in Ägypten von der Nähnadel bis zur Rakete alles selbst produzieren wollte, China noch "Rotchina" hieß, Indien von einer machtgeilen Tussi regiert wurde, deren Namen und Gesicht aber jeder kannte, die BRD die soziale Marktwirtschaft praktizierte, weil der Sowjetkommunismus entschieden zu viel des Guten war?
Verdecken gekaufte Journalisten und Intellektuelle, die rasante Entwicklung der Produktivkräfte und die sexuelle Liberalisierung nur einen schleichenden Niedergang auch bei den vermeintlichen Gewinnern der Globalisierung?

Geht es in Wirklichkeit um die Frage, bei wem aus dem schleichenden der rasante Niedergang wird? Muss man am Ende sogar den lauten und vernehmlichen Knall wünschen, weil er den Weg frei für Neues und Besseres macht?

Deshalb die Frage: Welcher Global Player wird als erster untergehen?

Glaubst wirklich bei irgendein "Kampf der Kulturen" um einen wirklichen Kampf um Kultur oder Religion. Sowas sind Gewöhnlicherweise Argumente für die Massen um sie für einen Krieg zu Sensiblisieren. Der der Profitiert ist der Kapitalist, schau dir doch die Kapitalfaschistischen Saudis einerseits unterstützen sie dieIslamisten Mit Öl und auf der anderen genauso auch ihre Freunde die USA. am Endeffekt sind die Saudis diejenigen die dadurch ihren Arsch vergoldet kriegen. Und das sicherlich nicht nur die Saudis sondern auch andere Kapitalisten. Ähnlich war es im Zweiten Weltkrieg In der Schweiz gab es viele Banken die beide Seiten Kredite für Kriegsunternehmen und sich dadurch ihren Arsch vergoldet kriegten. Ich glaube es war ein Industrieboss der mal nach dem ersten Weltkrieg sagte "Für mich war der Krieg wie eine Badekur". Es geht vor allem Macht und um Geld.

Beverly
02.05.2008, 22:59
Glaubst wirklich bei irgendein "Kampf der Kulturen" um einen wirklichen Kampf um Kultur oder Religion.

Daran glaube ich nicht, ich halte diese Thesen für Unfug. Ich glaube nicht daran, dass die von mir skizzierten Global Player zugrunde gehen, weil einer den anderen in einem Konflikt wie zwischen den imperialistischen Mächten vor 1945 oder dem "Kalten Krieg" zwischen USA und SU besiegt. Bei ihren "Kämpfen" schmeißen die Eliten der heutigen Machtblöcke doch allenfalls mit Wattebällchen, weil sie längst Teil ein und derselben Globalen Oligarchie sind.

Ich glaube vielmehr, dass die "Global Player" hauptsächlich an ihren inneren Problemen zugrunde gehen. In allen von ihnen leben Menschen, die sagen "ich halte das nicht mehr aus" - egal aus welchen Gründen. Und in allen ist es den Herrschenden und ihren Ideologien egal, dass sie die Menschen leiden lassen.

Efna
02.05.2008, 23:02
Daran glaube ich nicht, ich halte diese Thesen für Unfug. Ich glaube nicht daran, dass die von mir skizzierten Global Player zugrunde gehen, weil einer den anderen in einem Konflikt wie zwischen den imperialistischen Mächten vor 1945 oder dem "Kalten Krieg" zwischen USA und SU besiegt. Bei ihren "Kämpfen" schmeißen die Eliten der heutigen Machtblöcke doch allenfalls mit Wattebällchen, weil sie längst Teil ein und derselben Globalen Oligarchie sind.

Ich glaube vielmehr, dass die "Global Player" hauptsächlich an ihren inneren Problemen zugrunde gehen. In allen von ihnen leben Menschen, die sagen "ich halte das nicht mehr aus" - egal aus welchen Gründen. Und in allen ist es den Herrschenden und ihren Ideologien egal, dass sie die Menschen leiden lassen.

Genau das meine ich und gerade diese Oligarchen müssen gestürtzt werden!

Beverly
03.05.2008, 08:55
Genau das meine ich und gerade diese Oligarchen müssen gestürtzt werden!

Ich hatte sehr oft die Diskussion über das für und wider einer Weltregierung und eines Weltstaates. Das fing vor über 30 Jahren in der Mittelschule an, als uns die Lehrerin aus Kästners "Konferenz der Tiere" vorlas. Als Trickfilm wurde das damals im Fernsehen gezeigt. Weil die Menschen wieder einen Krieg machen, verordnen die Tiere im Interesse der Kinder eine Weltregierung.

De facto haben wir diese "Weltregierung" und diesen "Weltstaat" schon. Wer hier über sie diskutiert, als ob es da um etwas noch zu Schaffendes (wenn dafür) oder zu Verhinderndes (wenn dagegen) geht, der hinkt 18 Jahre hinter der Entwicklung her. Damals habe ich in einem Artikel für die Zeitung der Berliner Grünen vor der Globalen Oligarchie gewarnt - jetzt haben wir sie. Damals hatte ich noch die Hoffnung, die Grünen könnten Teil eines Gegenprojektes für eine menschenwürdige Weltordnung sein - heute sind viele "Ökologen" nur noch Faschistenpack, das dieser Oligarchie hinten rein kriecht.

Dass es die Weltregierung und den Weltstaat nicht formal gibt, macht ihn real um so repressiver. Formale, institutionalisierte Entitäten müssen wenigstens ab und zu etwas für die Menschen tun, denen gegenüber sie einen Machtanspruch haben. Sind sie dazu nicht willens oder fähig oder haben die Menschen ihre Tyrannei satt, werden sie früher oder später gestürzt. Eine formale Weltregierung, welche die Menschen so im Elend und Perspektivlosigkeit leben ließe wie es die "Global Player" tun, wäre schon lange nicht mehr im Amt.

Da herrscht es sich informell doch viel bequemer, umfassender und gründlicher. Eine formale Weltregierung und ein formaler Weltstaat müssten sowohl in der einen oder anderen Art Sorge für die Menschen tragen, die wie ich einen technokratischen Weltstaat befürworten. Ein Weltstaat müsste auch irgendwie Zugeständnisse an seine Gegner - z. B. Nationalisten - machen, wenn er nicht an allen Ecken und Enden Aufstände haben will. Ich denke da an eine föderale Struktur und darunter selbst verwaltete Gemeinwesen. Ein Ende der Massenmigrationen und von "Multikulti", so wie es jetzt ist. Idealerweise sogar eine Welt, wo selbst verwaltete Gemeinwesen 80 bis 98 Prozent der Dinge regeln und die Weltregierung nur noch eine Restgröße ist. Ein "Büro für Sabotage" wie in einem Roman von Frank Herbert, dass die Entstehung herrschaftlicher Strukturen in der Art unserer Global Player verhindert. So ein Büro für Sabotage kann übrigens jede/r aufmachen. Man braucht dazu nur Argumentverstärker, einen klaren Kopf und eine ruhige Hand :]

Denn jetzt ist die globale Klassengesellschaft mir ihren die Herrschaft stützenden Diskursen so:

H E R R S C H E N D E K L A S S E

Diskurs der Globalisierung und der Postmoderne

USA - EU - RUSSLAND - CHINA - INDIEN - ISLAMISCHE WELT ....

nationale und religiöse Diskurse

B E H E R R S C H T E K L A S S E N

Die herrschende Klasse nutzt die territorialen Entitäten, ohne sich ihnen irgendwie verpflichtet zu fühlen. Das Kapital kann jederzeit China und Indien fallen lassen, um dann den Kongo zu neuen Boomregion zu machen. Wenn der Kongo abgegessen ist, fließen die Kapitalströme vielleicht in die Arktis und die Antarktis.
Für die beherrschten Klassen hat sich jede interessenmäßige und gefühlsmäßige Bindung an die territorialen Entitäten erledigt. Es sind entweder Kunstgebilde, wie der "melting pot" der USA oder Multikulti in der EU oder sie pflegen schon von jeher brutale Herrschaftstraditionen (Russland, China, Indien, Islamische Welt). Wer da bei den Beherrschten noch "Patriot" ist, leidet am Stockholm-Syndrom.

Beverly
03.05.2008, 09:08
Soeben hat schon wieder ein User für die EU als Untergangskandidaten gestimmt. Damit führt sie den Contest mit großem Abstand an - was mich doch einigermaßen erstaunt. Angesichts des so beliebten Muselbashens in diesem Forum hätte ich auf die islamische Welt als Favoriten getippt. Wenn da das Öl alle ist, gibt es schließlich in den Golfstaaten nur noch rostende Luxuswagen zu besichtigen.´

Ich kann mir dieses Ergebnis nur so erklären, dass die allermeisten, wenn nicht alle Teilnehmer, in der EU leben und sie so gegen ihre alltägliche Misere stimmen.
Würde die Abstimmung mit politisch bewussten Usern aus einem der anderen "Global Player" gemacht, würde da vermutlich derjenige Global Player zum Untergangskandidaten erklärt werden, in dem sie selbst leben müssen. Das vielleicht noch viel drastischer als es hier mit der EU geschieht. Gestern kam auf Phoenix eine Doku über zwangsweise verheiratete Frauen in Afghanisten, die sich aus Verzweiflung über ihr Leben selbst verbrennen. So sieht es bei unseren globalen Konkurrenten aus :(

Aldebaran
03.05.2008, 16:57
Das liest sich wie gnadenloses Mittelmaß.

Das muss kein Nachteil sein. Immerhin kann man dann nicht so tief fallen.:D



Das mag so sein :rolleyes: - aber vielleicht auch die Erkenntnis, dass Mittelmaß zur Katastohe führen kann - nämlich dann, wenn es gravierende Probleme schafft und zugleich den Druck nicht entstehen lässt, der zur Lösung dieser Probleme führen kann. Die EU scheint mir ein Kandidat für diese Art von Mittelmaß zu sein. Ja, sie wurstelt sich durch. Sie ist neoliberal, aber nicht so knallhart wie die USA. Sie ist groß, aber keine Weltmacht mit einer tragfähigen Vision für die Zukunft. Sie hat eine Bürokratie mit zentralistischen Tendenzen - erlaubt aber ihren Mitgliedsregierungen, ggfs. eigene Süppchen zu kochen. Durch ihre Existenz mag sie vorerst eine Selbstzerfleischung West- und Mitteleuropas verhindern - aber ebenso verhindert sie, dass Europa Impulse für eine menschenwürdige Weltordnung gibt, da sie "Zukunft" gnadenlos auf ihre eigene Zukunft reduziert. Sie hat eine gemeinsame Währung - aber dabei machen so viele Länder nicht mit, das schon deswegen das Unternehmen "Euro" ein schlechter Witz ist. Man kann in ihr reisen, ohne an jeder Staatsgrenze Reisepass oder Visum zücken zu müssen - nur kann sich nicht jeder das Reisen leisten. Sie leistet sogar einen Beitrag zur Raumfahrt - aber meines Wissens nutzt sie lieber russische Sojus-Raketen, anstatt eigene bemannte Trägersysteme zu entwickeln. Ihre Chefideologen faseln sogar von einer europäischen Identität - die besteht aber hauptsächlich darin, sowohl partikulare - Volk und Kultur - als auch universalistische Identitäten zu negieren. Schließlich vereint sie Europa - kann oder will aber nicht die Kluft zwischen Westeuropa und Russland überwinden. Sie ist groß, aber hält das flächen- und bevölkerungsmäßig größte Volk Europas außen vor. Es gibt eine Menge EU-Bestimmungen und die EU schreckt nicht davor zurück, in die Angelegenheiten ihrer Mitgliedsländer einzugreifen - aber trotzdem macht jedes Mitgliedsland im Zweifelsfall, was es will. Die EU ist nüchtern und pragmatisch - und das bis zum Schwachsinn X( ! Die EU mag uns noch lange erhalten bleiben - weil ihre Rivalen noch größerer Horror sind :rolleyes:

Genau das meine ich.

Schauen wir uns mal die Probleme der EU an:

Demographie? Nicht schlimmer als in Russland, Japan und bald auch China.

"Islamisierung"? Wirklich amüsant finde ich, dass viele derjenigen, die Westeuropa dem Islam anheimfallen sehen, ausgerechnet Russllandfans sind, obwohl der Moslemanteil in Putins Reich mindestens doppelt so hoch ist wie in der EU. Und im Vergleich zu der Herausforderung, vor der die Amerikaner angesichts von wohl mehr als 100 Millionen Latinos im Jahr 2050 stehen, sind die europäischen Migrationsprobleme zumindest quantitativ noch relativ harmlos.

Wirtschaft und Technologie: Immerhin schafft es Europa dank des mittlerweise monströsen deutschen Leistungsbilanzüberschusses, nicht "auf Pump" zu konsumieren wie die USA. Der Euro wird als Handels-, Anlage- und Reservewährung interessanter, was die Reichen und Superreichen der Welt zusätzlich zu den Schweizer Konten an Europa bindet. Und in fast allen Bereichen von Forschung und Technologie ist Europa mit an der Spitze: Es baut Flugzeuge aller Größenordnungen, Raketen und die modernsten Kernkraftwerke, in Europa werden bald vieleicht die ersten menschengemachten Schwarzen Löcher enstehen und in ein paar Jahren die erste Kernfusion mit positiver Energiebilanz stattfinden.

Ressourcen: Europa mag es an Öl und Gas mangeln, dafür besitzt es aber viel fruchtbares Ackerland und recht viel produktive Waldbstände, was neuerdings ja wieder wichtiger geworden ist. Und es entwickelt die Technologien, um von Öl und Gas unabhängig zu werden. Es ist alles eine Frage des Wollens, also der Politik. Eine idiotische Anti-Atompolitik, die ein Land wie Italien mittlerweile völlig abhängig vom Erdgas gemacht hat und dies auch in Deutschland zu verbrechen droht, wäre natürlich eine Katastrophe.

Sicher ist Europa außenpolitisch nur im Schlepptau der Amerikaner handlungsfähig, aber solange die USA noch handlungsfähig sind, reicht das eben aus.

Natürlich können wir es versauen. Wir können weiterhin eine dumme Energiepolitik betreiben und uns in immer tiefere Abhängigkeit zu Russland und den nordafrikanischen Staaten begeben. Wir können weiterhin eine suizidale Migrationspolitik betreiben nach dem Motte: Qualifiziert ist, wer es irgendwie schafft, hineinzukommen. Wir können uns mit einem kopflosen Rückzug aus Afghanistan zu einem unzuverlässigen Bündnispartner stempeln, auf den sich besser nicht verlässt, wenn man nicht als "Kollaborateur" unter dem Richtschwert irgendwelcher Taliban enden will. Wir können uns mit der Türkei die Probleme des Mittleren Osten ins Haus holen. Wir können auch die Konkurrenzfähigkeit der Exportwirtschaft zerstören und die Arbeitslosigkeit steigern, indem wir selbst im Angesicht der demographischen Probleme den Sozialstaat bis an die absoluten Grenzen der Finanzierbarkeit ausbauen.

Hoppla, alles linke Themen! Dann wissen wir ja, wer bekämpft werden muss, wenn Europa nicht untergehen soll.

Aldebaran
03.05.2008, 17:13
Soeben hat schon wieder ein User für die EU als Untergangskandidaten gestimmt. Damit führt sie den Contest mit großem Abstand an - was mich doch einigermaßen erstaunt. Angesichts des so beliebten Muselbashens in diesem Forum hätte ich auf die islamische Welt als Favoriten getippt. Wenn da das Öl alle ist, gibt es schließlich in den Golfstaaten nur noch rostende Luxuswagen zu besichtigen.´

Ich kann mir dieses Ergebnis nur so erklären, dass die allermeisten, wenn nicht alle Teilnehmer, in der EU leben und sie so gegen ihre alltägliche Misere stimmen.
Würde die Abstimmung mit politisch bewussten Usern aus einem der anderen "Global Player" gemacht, würde da vermutlich derjenige Global Player zum Untergangskandidaten erklärt werden, in dem sie selbst leben müssen. Das vielleicht noch viel drastischer als es hier mit der EU geschieht. Gestern kam auf Phoenix eine Doku über zwangsweise verheiratete Frauen in Afghanisten, die sich aus Verzweiflung über ihr Leben selbst verbrennen. So sieht es bei unseren globalen Konkurrenten aus :(


Die Schwäche des Islams ist gleichzeitig seine Stärke.

"Der Islam" hat eigentlich nur zwei Karten auszupielen, die ihn zum global player machen: Das Öl und die Migration.

Gerade die verheerenden sozialen Zustände in den islamischen Ländern schaffen ja erst den Migrationsdruck. Hinzu kommen die Bürgerkriege, die regelmäßig ein Tor in den Westen schaffen, durch den Zehn- oder Hunderttausende von neuen "Flüchtlingen" einen neuen Brückenkopf in Europa oder Nordamerika schaffen können. Die kehren nämlich auch nach dem Ende des Bürgerkrieges nicht zurück, sondern bleiben und vermehren sich durch eine hohe Geburtenrate und das allgemein bekannte Heiratsverhalten, das den "Familiennachzug" zum Dauerzustand macht, ziemlich schnell. Wie sonst etwa wären Somalis nach Schweden, Norwegen, Maine oder Minnesota gekommen?

Auf der anderen Seite der Arbeitsteilung stehen die reichen Golfstaaten, die zwar wenig gegen die soziale Not in den islamischen Ländern, dafür aber umso mehr für die Pflege der islamischen Religion nicht zuletzt in den westlichen Ländern tun.

Die größte Gefahr für den Islam sehe aber ausgerechnet in den Golfstaaten, nämlich in deren schleichender Amerikanisierung. Die Abhängigkeit von den USA, die materiellen Freuden des petrodollarfinanzierten Wohllebens und der hemmungslose Kapitalismus à la Dubai lässt jetzt schon ein gewisses Erlahmen im Hinblick auf die arabische und islamische Sache erkennen. Saudi-Arabien fürchtet jetzt schon mehr den Iran als Israel und hat zu diesem bisher so verhassten Fremdkörper real mittlerweile bessere Beziehungen als zum "Bruderland" Syrien.

So ist der Hauptverbündete des Islams letztlich die Dummheit der anderen global player - und das heißt im Fall des Westens: Die Linke.

leuchtender Phönix
03.05.2008, 18:30
Na, dann schau dir mal die Umfrage an. Derzeit ist da die EU im Contest der Untergangskandidaten führend - und das, obwohl sie im Vergleich zu allen anderen Global Playern die relativ besten Lebensbedingungen hat.

Da ist der Wunsch Vater des Gedanken. Viele wünschen sich die Zeit zurück, in der die Nationalstaaten ohne EU (oder ähnlichem) agiert hatten.

Nur das die EU (noch) kein Global Player. Die EU tritt nach außen nirgendas als Einheit auf. Noch machen die einzelnen Staaten (mehr oder weniger) ihr eigenes Ding. In Punkto Irak macht jedes EU-Land was es will. Bei den plympischen Spielen gibt es auch Aktionen einzelner Länder. Aber nirgends die EU als ganzes.


Das hindert die User, die wohl alle in ihr leben müssen, aber nicht, von ihr absolut die Schnaue voll zu haben. Europa bietet ja so prickelnde Visionen nach dem Motto "was auf den Tisch kommt, wird gegessen". Wobei die Teller für viele immer leerer werden :rolleyes:

Und für viele bieten sie auch Entwicklungsmöglichkeiten. Für die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland ist die EU nicht verantwortlich.

Beverly
04.05.2008, 21:40
(...)So ist der Hauptverbündete des Islams letztlich die Dummheit der anderen global player - und das heißt im Fall des Westens: Die Linke.

Demnach müsstest du auch zu einem Hauptverbündetem des Islams gehören, denn du versaust dir deinen Diskurs durch einen geradezu schwachsinnigen Antikommunismus und Linkenhass. Im Bezug auf die arabische und islamische Welt übersieht du zudem, dass die "Linke" im weitesten Sinne und all ihren Ausprägungen von stalinistisch (Baath) bis demokratisch zu den schärfsten resp. fast einzigen Widersachern des Islamismus gehört. In Palästina ist angesichts von Hamas und korrupter Fatah die PFLP fast die einzige wählbare Partei, in Syrien hat die Baath die Machtübernahme der Islamisten verhindert, alldiweil die sich nach dem Sturz Saddam Husseins durch die USA im Irak austoben dürfen. In Anatolien ist die PKK - obwohl sie in vieler Hinsicht vorm Arsch sein mag - fast noch das einzige Gegengewicht zu dem nationalreligiösem Faschismus der Türkei, deren Arroganz mich so ankotzt, dass ich Plakate kurdischer Nationalisten in Berlin für einen Lichtblick halte.

Was die Migrationspolitik betrifft - "Zuwanderung", "Multikulti" und dergleichen ist auf dem Mist liberaler Diskurse gewachsen. Da sind Migranten als Individuen und im Kollektiv - "Ethnie" - nicht mehr und nicht weniger als Teilnehmer am "freien Spiel der Kräfte" im ungebändigtem Kapitalismus, was mit links nichts zu tun hat.

Beverly
04.05.2008, 21:46
Da ist der Wunsch Vater des Gedanken. Viele wünschen sich die Zeit zurück, in der die Nationalstaaten ohne EU (oder ähnlichem) agiert hatten.

Nur das die EU (noch) kein Global Player. Die EU tritt nach außen nirgendas als Einheit auf. Noch machen die einzelnen Staaten (mehr oder weniger) ihr eigenes Ding. In Punkto Irak macht jedes EU-Land was es will. Bei den plympischen Spielen gibt es auch Aktionen einzelner Länder. Aber nirgends die EU als ganzes.



Und für viele bieten sie auch Entwicklungsmöglichkeiten. Für die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland ist die EU nicht verantwortlich.

Die EU führt nach wie vor bei den Untergangskandidaten und die USA haben beim Wettlauf um Platz 2 die islamische Welt abgehängt. Von im Westen lebenden Usern, die hier besser leben als in nicht-westlichen Weltregionen, geben 70 Prozent dem Westen wie er jetzt ist keine großen Zukunftschancen. Das sollte eigentlich nachdenklich machen, anstatt "weiter so" oder "die Linken sind schuld" zu plärren.

Aldebaran
04.05.2008, 22:35
Demnach müsstest du auch zu einem Hauptverbündetem des Islams gehören, denn du versaust dir deinen Diskurs durch einen geradezu schwachsinnigen Antikommunismus und Linkenhass.

Da ist nichts Schwachsinniges dran. Schwachsinnig ist Dein Glaube, dass die Linke in irgendeiner Weise bei der Lösung Deiner persönlichen Probleme behilflich sein könnte, die letztlich der Ausgangspunkt Deines Denkens sind.

Ich habe an genügend vielen Stellen dargelegt, dass das Wirken der Linken in fast allen Bereichen auf eine Schwächung Europas und des Westens hinausläuft. Es wäre mal an der Zeit, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen.



Im Bezug auf die arabische und islamische Welt übersieht du zudem, dass die "Linke" im weitesten Sinne und all ihren Ausprägungen von stalinistisch (Baath) bis demokratisch zu den schärfsten resp. fast einzigen Widersachern des Islamismus gehört. In Palästina ist angesichts von Hamas und korrupter Fatah die PFLP fast die einzige wählbare Partei, in Syrien hat die Baath die Machtübernahme der Islamisten verhindert, alldiweil die sich nach dem Sturz Saddam Husseins durch die USA im Irak austoben dürfen. In Anatolien ist die PKK - obwohl sie in vieler Hinsicht vorm Arsch sein mag - fast noch das einzige Gegengewicht zu dem nationalreligiösem Faschismus der Türkei, deren Arroganz mich so ankotzt, dass ich Plakate kurdischer Nationalisten in Berlin für einen Lichtblick halte.

Das Ergebnis der Politik dieser Karikaturen linker Parteien und Bewegungen ist ja gerade der Islamismus. Die schiitischen und sunnitischen Milizen im Irak sind doch nicht aus dem Nichts entstanden! Das Baath-Regime hat durch die Diskriminierung und z.T. direkte Verfolgung der Schiiten und mehr noch der Kurden die irakische Gesellschaft völlig desintegriert. Zuletzt hat es sich sogar selbst in den Islamisierungszug gesetzt. Wenn ich mich an Reportagen aus dem Irak vor 2003 erinnere, waren schon damals die verschleierten Frauen in der Mehrheit und Saddams größtes Bauprojekt war - eine Riesenmoschee.

Ausgerechnet "konservative" Monarchien wie in Marokko, Jordanien und vor allem in den Golfstaaten zeigen sich heute als gesellschaftlich progressiver denn ein sklerotisches, ehemals "linkes", nun aber zu einem bloßen Machterhaltungssystem degeneriertes Regime wie in Syrien.

Auch die PKK verstärkt letztlich den Nationalismus der Türken. Die Reaktion der Kurden darauf bestand zuletzt darin, mehrheitlich AKP zu wählen.



Was die Migrationspolitik betrifft - "Zuwanderung", "Multikulti" und dergleichen ist auf dem Mist liberaler Diskurse gewachsen. Da sind Migranten als Individuen und im Kollektiv - "Ethnie" - nicht mehr und nicht weniger als Teilnehmer am "freien Spiel der Kräfte" im ungebändigtem Kapitalismus, was mit links nichts zu tun hat.

Nicht nur liberaler, sondern natürlich auch linker. Der Multikulturalismus ist mindestens so sehr ein Kind des linken wie des liberalen Internationalismus. Es ist ja nun völlig unstreitig, dass linke Parteien Zuwanderung wollen und genauso unstreitig ist es, dass sich ein Bündnis zwischen Linken und Islam in Europa bildet, wenn man betrachtet, wer sich für Moscheebauten einsetzt und wer muslimische Abgeordnete in die Parlamente schickt.

Im übrigen ist es nicht die Idee der Liberalen, Einwanderer unbeschränkt am Sozialstaat teilhaben zu lassen.

Dolomitengeist
05.05.2008, 17:03
Es wurde die Frage gestellt: Wer wird als erstes Untergehen?
Ich glaube in dieser Reihenfolge GB-D-F
Und andere werden Später folgen.
Auch wir müssen aufpassen, daß wir vom Islam nicht überrumpelt werden.
Deshalb ist es auch für mich ein persönliches Anliegen, in Südtirol dagegen anzukämpfen
Wer über Südtirol sich gerne Informieren möchte , ist gerne als Gast auf unseren
Blog willkommen.
http://dolomitengeisteu-dolomitengeist.blogspot.com/2008/04/zitatmit-den-muslimischen-zuwanderern.html

PS:Ich habe gehört, daß einige User hier gibt, die aus den Focus-Forum hierhergezogen sind, dann werden mich sicher noch einige kennen.

MfG
DG

Silencer
05.05.2008, 18:11
@Dolomitengeist,

du hast wahrscheinlich damit Recht - als erster Staat wird GB fallen. EU als Bündnis wird sich wahrscheinlich halten können, jedoch Zukunft als Global Player wird EU nur dann haben, wenn sie sich entweder mit den USA oder mit Russland enger verbündet. Das muss aber vor Ablauf der nächsten 50 Jahre geschehen. Wenn es dazu nicht kommt, wird Sarkozys falsche Entscheidung der Anbiederung an Nord-Afrika, aus Europa endgültig einen islamischen Kontinent machen, der keine bedeutenden Beziehungen mehr zu den entwickelten Regionen der Welt haben wird. Die echten Europäer werden vorher Europa in Richtung Nor- und Süd Amerika und Australien in Scharen verlassen. Den Trend gibt es schon heute.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, was wird aus der Schweiz. Ohne funktionierende EU kann die Schweiz als blockfreier Staat nicht überleben.

Allgemein tendiere ich zu der Aussage dass nur richtig rechte Parteien Europa vor dem Niedergang bewahren können. Also solche die auf Nationen setzen und nicht auf Multikulti. Linke und Liberale sind Schuld an der heutigen krise der Nationalstaaten. Sie werden auch die EU "erledigen".

Die neue Weltmacht wird sowieso früher oder später China heissen. Das ist inzwischen durch die Dumheit der Kapitalisten der "ersten" Welt nicht mehr zu verhindern.

FranzKonz
05.05.2008, 18:41
Nun seht mal nicht ganz so schwarz.

Die USA haben ernsthafte Probleme mit ihrer Währung und ihren Schulden. Sie haben aber auch ein großes Land und jede Menge eigener Resourcen sowie eine gut ausgebildete Bevölkerung.

Europa ist zwar in Bezug auf Ressourcen nicht ganz so gut ausgestattet wie die USA, zum Ausgleich dafür sind die Europäer weltweit recht gut angesehen und als Handelspartner allseits geachtet.

Es wird wohl die eine oder andere Veränderung geben, aber den Untergang des Abendlandes sehe ich so schnell nicht kommen.

Beverly
05.05.2008, 18:53
Nun seht mal nicht ganz so schwarz.

Die USA haben ernsthafte Probleme mit ihrer Währung und ihren Schulden. Sie haben aber auch ein großes Land und jede Menge eigener Resourcen sowie eine gut ausgebildete Bevölkerung.

Europa ist zwar in Bezug auf Ressourcen nicht ganz so gut ausgestattet wie die USA, zum Ausgleich dafür sind die Europäer weltweit recht gut angesehen und als Handelspartner allseits geachtet.

Es wird wohl die eine oder andere Veränderung geben, aber den Untergang des Abendlandes sehe ich so schnell nicht kommen.

Worauf willst du mit deinem "Optimismus" hinaus?

Dass die "Global Player" noch hundert Jahre so weiter machen können, ohne dass irgendetwas besser wird als heute. Also mit fossilen Brennstoffen und ein bisschen Bio rumwursteln und nicht einmal Sonnenenergie in großem Maßstab nutzen. Keine nennenswerte Raumfahrt und dafür bei dem Versuch "die Probleme auf der Erde zu lösen" von einer Krise zur nächsten taumeln. Weitere schleichende Verelendung der Massen, damit die Plutokraten Geldsäcke um den Globus schieben können.

Gerade das "weiter so" ist der sicherste Weg in den Untergang :rolleyes:

Leo Navis
05.05.2008, 19:01
Am ehesten die USA oder Russland. USA, weil sie sich mit ihren ständigen Krisen selbst in den Arsch ficken und die Poliitk sich da mittlerweile zum absolutem Politainment mit Clowns auf der Bühne gewandelt hat.

... und Russland, weil die Führungselite glaubt ihr Land wäre der Nabel der Welt, der Rest der Welt aber auf dieses seltsame Land eher herabblickt. Außerdem sind die Russen ja seit einiger Zeit schon nicht gerade zimperlich damit, Staaten zu vernichten.

leuchtender Phönix
05.05.2008, 19:48
Die EU führt nach wie vor bei den Untergangskandidaten und die USA haben beim Wettlauf um Platz 2 die islamische Welt abgehängt. Von im Westen lebenden Usern, die hier besser leben als in nicht-westlichen Weltregionen, geben 70 Prozent dem Westen wie er jetzt ist keine großen Zukunftschancen.

Was hat das schon zu sagen? Von einem Zusammenbruch keine spur. Maßlose Übertreibung. Mehr nicht.


Das sollte eigentlich nachdenklich machen, anstatt "weiter so" oder "die Linken sind schuld" zu plärren.

Wo habe ich derartiges geschrieben?

Beverly
05.05.2008, 21:31
Von einem Zusammenbruch keine spur.

:lach:

Ausonius
05.05.2008, 22:06
Ich tippe insgesamt auf die arabische Welt, wenngleich ich die nicht als "global player" sehen würde (das war vielleicht zu Zeiten so, als die OPEC noch Gewicht hatte). Diese Staaten sind zu schwach, um den Konflikt gegen den Westen zu gewinnen und nehmen in der kommenden internationalen Konkurrenz eine klassische Stellvertreterfunktion ein, so wie die afrikanischen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges.

Bergischer Löwe
06.05.2008, 08:31
M.E. nach die EU weil dieses künstliche Gebilde nur wenig Rückhalt in der Bevölkerung hat und die überwiegende Mehrheit der Mitglieder doch nur Vorteile für ihr eigenes Land im Kopf haben. Das wird langfristig nicht gutgehen.

FranzKonz
06.05.2008, 09:22
Worauf willst du mit deinem "Optimismus" hinaus?

Dass die "Global Player" noch hundert Jahre so weiter machen können, ohne dass irgendetwas besser wird als heute. Also mit fossilen Brennstoffen und ein bisschen Bio rumwursteln und nicht einmal Sonnenenergie in großem Maßstab nutzen. Keine nennenswerte Raumfahrt und dafür bei dem Versuch "die Probleme auf der Erde zu lösen" von einer Krise zur nächsten taumeln. Weitere schleichende Verelendung der Massen, damit die Plutokraten Geldsäcke um den Globus schieben können.

Gerade das "weiter so" ist der sicherste Weg in den Untergang :rolleyes:

Ich meinte damit, daß wir auch für die eine oder andere Krise mit einem guten Bildungsniveau und einem gesegneten Klima mit relativ sicheren Ernten ganz gut gerüstet sind.

Deine Klassenkampfparolen sind überholt. Wir haben in Europa keine verelendeten Massen, wir füttern sogar diejenigen recht ordentlich mit durch, die stinkend faul oder asozial sind.

Das Energieproblem steht auf einem anderen Blatt. In Bezug auf alternative Energiequellen dürften wir in Deutschland die Nase recht weit vorne haben, leider nur durch Subventionen, weniger durch Vernunft. Eigentlich müßten wir weiterhin Kernenergie nutzen.

leuchtender Phönix
06.05.2008, 09:50
:lach:

Mehr hast du wohl nicht zu sagen. Es gibt immer mal gute und schlechte zeiten (als würde es immer nur heiteren Sonnenschein geben). Aber von einem Zusammenbruch ist trotzdem keine Spur.

leuchtender Phönix
06.05.2008, 09:52
Ich tippe insgesamt auf die arabische Welt, wenngleich ich die nicht als "global player" sehen würde (das war vielleicht zu Zeiten so, als die OPEC noch Gewicht hatte). Diese Staaten sind zu schwach, um den Konflikt gegen den Westen zu gewinnen und nehmen in der kommenden internationalen Konkurrenz eine klassische Stellvertreterfunktion ein, so wie die afrikanischen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges.

Zustimmung. Indien schätze ich auch nicht als global Player ein. Jedenfalls in den nächsten Jahrzehnten.

Beverly
06.05.2008, 09:56
Das Energieproblem steht auf einem anderen Blatt. In Bezug auf alternative Energiequellen dürften wir in Deutschland die Nase recht weit vorne haben, leider nur durch Subventionen, weniger durch Vernunft. Eigentlich müßten wir weiterhin Kernenergie nutzen.

Die Kernspaltung halte ich für eine Sackgasse - sie ist gefährlich und bindet Ressourcen, die woanders effektiver eingesetzt werden. Ich denke da konkret an Sonnenenerige in großem Maßstab durch Kraftwerke in den Wüsten, vielleicht im geostationärem Orbit um die Erde.
Kernfusion würde ich auch nicht völlig außer Acht lassen, nur glaube ich, dass da nicht viel draus wird. Die Fusionsforschung läuft schon seit 50 Jahren ohne greifbare Ergebnisse. Ebensogut kann man auf dieser Ebene nach Verfahren Suchen, nicht nur einen Bruchteil (wie bei Kernspaltung oder -fusion), sondern Materie insgesamt in Energie umzuwandeln.

Im übrigen habe ich diesen Untergangs-Strang auch eröffnet, weil ich bei keinen der "Global Player" große Anstrengungen sehe, in wirklich zukunftsfähige Technologien zu investieren. Denen scheint es nur darum zu gehen, die bestehenden Technologien zu nutzen - so macht Russland nicht durch Raumfahrt, sondern durch Öl und Gas auf sich aufmerksam.

Dass die "Global Player" Stagnation betreiben und der Welt für 100 oder mehr Jahre Stillstand verordnen, ist allein nicht das Schlimme, was in die Katastrophe führen wird. Es wird zur Katastrophe führen, dass die Global Player angefangen bei psychologischen Faktoren - "Gier" - über den immanenten Wachstumszwang des Kapitalismus und der demographischen Expansion zumindest in Teilen der Welt Strukturen geschaffen haben, die nur existieren können, wenn sie sich weiter entwickeln. Würde auf technologischen Gebiet die Weiterentwicklung und die Konkurrenz zugelassen, würden der Fantasie die Zügel schießen, wäre das polyzentrische System wahrscheinlich sogar sehr leistungsfähig. Mit technologischer und wissenschaftlicher Stagnation bleibt nur noch die Frage, ob es mit einem Winseln oder einem Knall enden wird.

leuchtender Phönix
06.05.2008, 10:16
Die Kernspaltung halte ich für eine Sackgasse - sie ist gefährlich und bindet Ressourcen, die woanders effektiver eingesetzt werden.

Von irgendwoher muss die Energie ja kommen. Kohle, Öl und Gas sind wegen der CO2-Freisetzung auch keine Alternativen.


Ich denke da konkret an Sonnenenerige in großem Maßstab durch Kraftwerke in den Wüsten, vielleicht im geostationärem Orbit um die Erde.

Kraftwerke in der Wüste kaum machbar.
1) Die enorme Entfernung und das Mittelmeer im Weg.
2) Sonnenenergie hat einen großen Schwachpunkt. Bei Nacht liefern die keinen Strom.

Geostationärer Orbit ist wegen der enormen Transportkosten aussichtslos. Ein einzelner Start einer Ariane-Rakete oder eines Space-Shuttels kostzet enorm viel und die können nur wenig Ladung mitnehmen.


Kernfusion würde ich auch nicht völlig außer Acht lassen, nur glaube ich, dass da nicht viel draus wird. Die Fusionsforschung läuft schon seit 50 Jahren ohne greifbare Ergebnisse.

Und langsam geht es in die heiße Phase. Ein Versuchsreaktor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Thermonuklearer_Experimenteller_Re aktor


Ebensogut kann man auf dieser Ebene nach Verfahren Suchen, nicht nur einen Bruchteil (wie bei Kernspaltung oder -fusion), sondern Materie insgesamt in Energie umzuwandeln.

Bei beiden Varianten wird Materie in Energie umgewandelt. Eine direkte Umwandlung wäre nur bei gegenseitiger Auslöschung von Materien und Antimaterien möglich.


Im übrigen habe ich diesen Untergangs-Strang auch eröffnet, weil ich bei keinen der "Global Player" große Anstrengungen sehe, in wirklich zukunftsfähige Technologien zu investieren.

Doch. Gerade der Versuchsreaktor in Frankreich zeigt es. Solche Forschung ist sehr teuer und deswegen ist die Kooperation doch sinnvoll.


Denen scheint es nur darum zu gehen, die bestehenden Technologien zu nutzen - so macht Russland nicht durch Raumfahrt, sondern durch Öl und Gas auf sich aufmerksam.

Russland betreibt immer noch Weltraumforschung. Nur nicht mehr alleine, sondern in Kooperation. Das Produkt ist die ISS.


Dass die "Global Player" Stagnation betreiben und der Welt für 100 oder mehr Jahre Stillstand verordnen, ist allein nicht das Schlimme, was in die Katastrophe führen wird. Es wird zur Katastrophe führen, dass die Global Player angefangen bei psychologischen Faktoren - "Gier" - über den immanenten Wachstumszwang des Kapitalismus und der demographischen Expansion zumindest in Teilen der Welt Strukturen geschaffen haben, die nur existieren können, wenn sie sich weiter entwickeln. Würde auf technologischen Gebiet die Weiterentwicklung und die Konkurrenz zugelassen, würden der Fantasie die Zügel schießen, wäre das polyzentrische System wahrscheinlich sogar sehr leistungsfähig. Mit technologischer und wissenschaftlicher Stagnation bleibt nur noch die Frage, ob es mit einem Winseln oder einem Knall enden wird.

Es gibt keine Stagnation.

FranzKonz
06.05.2008, 10:16
Die Kernspaltung halte ich für eine Sackgasse - sie ist gefährlich und bindet Ressourcen, die woanders effektiver eingesetzt werden. Ich denke da konkret an Sonnenenerige in großem Maßstab durch Kraftwerke in den Wüsten, vielleicht im geostationärem Orbit um die Erde.
Kernfusion würde ich auch nicht völlig außer Acht lassen, nur glaube ich, dass da nicht viel draus wird. Die Fusionsforschung läuft schon seit 50 Jahren ohne greifbare Ergebnisse. Ebensogut kann man auf dieser Ebene nach Verfahren Suchen, nicht nur einen Bruchteil (wie bei Kernspaltung oder -fusion), sondern Materie insgesamt in Energie umzuwandeln.

Im übrigen habe ich diesen Untergangs-Strang auch eröffnet, weil ich bei keinen der "Global Player" große Anstrengungen sehe, in wirklich zukunftsfähige Technologien zu investieren. Denen scheint es nur darum zu gehen, die bestehenden Technologien zu nutzen - so macht Russland nicht durch Raumfahrt, sondern durch Öl und Gas auf sich aufmerksam.

Dass die "Global Player" Stagnation betreiben und der Welt für 100 oder mehr Jahre Stillstand verordnen, ist allein nicht das Schlimme, was in die Katastrophe führen wird. Es wird zur Katastrophe führen, dass die Global Player angefangen bei psychologischen Faktoren - "Gier" - über den immanenten Wachstumszwang des Kapitalismus und der demographischen Expansion zumindest in Teilen der Welt Strukturen geschaffen haben, die nur existieren können, wenn sie sich weiter entwickeln. Würde auf technologischen Gebiet die Weiterentwicklung und die Konkurrenz zugelassen, würden der Fantasie die Zügel schießen, wäre das polyzentrische System wahrscheinlich sogar sehr leistungsfähig. Mit technologischer und wissenschaftlicher Stagnation bleibt nur noch die Frage, ob es mit einem Winseln oder einem Knall enden wird.

Kernspaltung ist natürlich eine Sackgasse, weil auch dieser Brennstoff endlich ist. Aber bis er zu Ende ist, kann die Technologie genutzt werden um die geleisteten Investitionen zu erwirtschaften.

Sonnenenergie ist derzeit nicht konkurrenzfähig.

Fusion steht, wie Du selbst anmerkst, auf wackeligen Beinen.

Natürlich wird in erster Linie die Cash Cow gemolken. Das bedeutet nicht, daß keine Forschung auf anderen Gebieten betrieben wird.

Mit der Gier hast Du natürlich recht. Das wird noch zu einigen Blasen führen, bis die Regierungen begreifen, daß es so nicht geht oder bis es mal wieder zu einer kleinen Revolution kommt. Aber das ist alles nicht der Untergang des Abendlandes.

Wenn wir wirklich einen Niedergang der westlichen Welt erleben, so ist ein allgemeiner Verfall von "Sitte, Moral und Anstand" Symptom und Ursache zugleich. So war es bei allen vorigen Hochkulturen, und so wird es wohl auch diesmal kommen.

Da die Militärtechnologie heute weiter entwickelt ist, werden es ein paar Barbarenhorden diesmal recht schwer haben, über den Limes zu kommen. ;)

Beverly
06.05.2008, 16:55
Kernspaltung ist natürlich eine Sackgasse, weil auch dieser Brennstoff endlich ist. Aber bis er zu Ende ist, kann die Technologie genutzt werden um die geleisteten Investitionen zu erwirtschaften.

Sonnenenergie ist derzeit nicht konkurrenzfähig.

Fusion steht, wie Du selbst anmerkst, auf wackeligen Beinen.

Natürlich wird in erster Linie die Cash Cow gemolken. Das bedeutet nicht, daß keine Forschung auf anderen Gebieten betrieben wird.

Kernspaltung halte ich für ein Auslaufmodell, für das mir Forschungsmittel zu schade sind. Ansonsten darf man IMHO keinen Ansatz außer acht lassen und muss von Biogas bis Kernfusion oder Annihilation alles in Betracht ziehen und an allem arbeiten.


Mit der Gier hast Du natürlich recht. Das wird noch zu einigen Blasen führen, bis die Regierungen begreifen, daß es so nicht geht oder bis es mal wieder zu einer kleinen Revolution kommt. Aber das ist alles nicht der Untergang des Abendlandes.

Der eine oder andere Krawall mag sogar notwendig sein, damit das Gesamtsystem sich weiter entwickelt. Schlimm sind die Extreme - totale Apathie und Duckmäusertum, welche den bestehenden Herrschaftssystemen den Gang in die Tyrannei erleichtern oder Revolutionen und Umstürze, die zur Errichtung einer neuen Tyrannei führen.


Wenn wir wirklich einen Niedergang der westlichen Welt erleben, so ist ein allgemeiner Verfall von "Sitte, Moral und Anstand" Symptom und Ursache zugleich. So war es bei allen vorigen Hochkulturen, und so wird es wohl auch diesmal kommen.

Unsere Eliten taugen nix und das meiste, was sich Autorität anmaßt, ist nur noch Dreck, man kann es nicht oft genug sagen. Bei den Massen mag auch vieles im Argen liegen - ich habe da die Sittengemälde in der BVG vor Augen - aber was soll man von Menschen erwarten, die noch immer zu Unselbstständigkeit und Gehorsam gegen die Autoritäten erzogen werden, wenn diese Autoritäten fröhlich und vorsätzlich versagen.


Da die Militärtechnologie heute weiter entwickelt ist, werden es ein paar Barbarenhorden diesmal recht schwer haben, über den Limes zu kommen. ;)

Die islamische Welt, Indien und China sind doch aus eigenem Vermögen gar keine Global Player. Wenn das Öl alle ist und das globale Kapital China und Indien fallen lässt, fallen da einige tief, die nie besonders hoch gestiegen sind. Die
"Musels", Inder und Chinesen werden doch nur von hiesigen Diskursen groß geredet, um ein Feindbild und einen Buhmann zu haben.

Don
06.05.2008, 17:11
6. Indien

Ich habe immer das Gefühl, da übernimmt sich ein Land, das eigentlich andere Sorgen und Nöte hätte, als von westlichen Blödschwätzern im Zeichen der Globalisierung gefeiert zu werden. Eine Milliarde Menschen leben da auf einem nicht allzu großem Subkontinent - wenn schon modern und supa dupa, dann wäre anstatt billig billig eigentlich ein Raumfahrtprogramm fällig :rolleyes:

So gesehen hat jeder Global Player seinen ganz eigenen Charme des Beschissenen. Und die Wahl fällt schwer :rolleyes:

Es sind 1,3 Milliarden. Die Bevölkerungsdischte ist nur etwa 35% höher als bei uns.
(Tja, wir sind ein kleines Land).
Sie sind zwar nicht so gut wie China, aber die Anstrengungen nach oben zu kommen sind nicht zu übersehen. Immerhin haben sie es geschafft, inzwischen rund 300 Millionen Menschen in die indische Mittelschicht zu heben. Das heißt richtige Wohnung oder Haus, Vespa oder Auto, Urlaubsreisen etc. pp. Immerhin die vierfache Anzahl der Einwohner Deutschlands. Die Infrastruktur bessert sich merklich. Zur Zeit überhitzt sich deren Wirtschaft etwas, für hochqualifizierte Jobs liegen Einkommen inzwischen teilweise über denen in Deutschland. Teilweise weit darüber.

Sie werden allerdings die nächsten Jahrzehnte noch nicht maßgeblich bei den Großen mitspielen. Dazu fehlt die Einsicht in Qualität, aber auch das wird kommen.

Beverly
06.05.2008, 18:25
Es sind 1,3 Milliarden. Die Bevölkerungsdischte ist nur etwa 35% höher als bei uns.
(Tja, wir sind ein kleines Land).
Sie sind zwar nicht so gut wie China, aber die Anstrengungen nach oben zu kommen sind nicht zu übersehen. Immerhin haben sie es geschafft, inzwischen rund 300 Millionen Menschen in die indische Mittelschicht zu heben. Das heißt richtige Wohnung oder Haus, Vespa oder Auto, Urlaubsreisen etc. pp. Immerhin die vierfache Anzahl der Einwohner Deutschlands. Die Infrastruktur bessert sich merklich. Zur Zeit überhitzt sich deren Wirtschaft etwas, für hochqualifizierte Jobs liegen Einkommen inzwischen teilweise über denen in Deutschland. Teilweise weit darüber.

Sie werden allerdings die nächsten Jahrzehnte noch nicht maßgeblich bei den Großen mitspielen. Dazu fehlt die Einsicht in Qualität, aber auch das wird kommen.

wenn von 1300 Millionen nur 300 Millionen zur Mittelschicht gehören, was machen dann die restlichen 1000 Millionen - Kuchen essen, weil sie kein Brot haben?

FranzKonz
06.05.2008, 18:50
Der eine oder andere Krawall mag sogar notwendig sein, damit das Gesamtsystem sich weiter entwickelt. Schlimm sind die Extreme - totale Apathie und Duckmäusertum, welche den bestehenden Herrschaftssystemen den Gang in die Tyrannei erleichtern oder Revolutionen und Umstürze, die zur Errichtung einer neuen Tyrannei führen.
:128: Der alte Schweinezyklus eben. ;)

Unsere Eliten taugen nix und das meiste, was sich Autorität anmaßt, ist nur noch Dreck, man kann es nicht oft genug sagen. Bei den Massen mag auch vieles im Argen liegen - ich habe da die Sittengemälde in der BVG vor Augen - aber was soll man von Menschen erwarten, die noch immer zu Unselbstständigkeit und Gehorsam gegen die Autoritäten erzogen werden, wenn diese Autoritäten fröhlich und vorsätzlich versagen.
Nun mach mal einen Punkt. Meine Eltern sind prima. Wenn jemand versucht hat, mich zur Unselbstständigkeit zu erziehen, dann waren das von Ideologien verblödete Lehrer. Leider muß ich sagen, daß es nicht selten linke Ideologien waren.

Die islamische Welt, Indien und China sind doch aus eigenem Vermögen gar keine Global Player. Wenn das Öl alle ist und das globale Kapital China und Indien fallen lässt, fallen da einige tief, die nie besonders hoch gestiegen sind. Die
"Musels", Inder und Chinesen werden doch nur von hiesigen Diskursen groß geredet, um ein Feindbild und einen Buhmann zu haben.
Unter anderem deshalb sage ich ja, daß unsere Voraussetzungen gar nicht so schlecht sind.

Don
06.05.2008, 19:39
wenn von 1300 Millionen nur 300 Millionen zur Mittelschicht gehören, was machen dann die restlichen 1000 Millionen - Kuchen essen, weil sie kein Brot haben?

Tun sie gerne, Inder lieben eklig Süßes.

Einer der größten Fehler von Menschen mit allzu geringschätziger Haltung gegenüber anderen ist die Unterschätzung des Gegenüber.
Anstatt anzuerkennen und etwas zu bedenken, daß sie es schafften in ca. 20 Jahren 1/4 ihrer Bevölkerung, also das 4 fache unserer Bevölkerung, in relativen materiellen Wohlstand zu heben krittelt die deutsche Transe an den restlichen 3/4 rum.

Übrigens gibt es in Indien viel mehr Transen als hier.:))

Don
06.05.2008, 19:43
Unter anderem deshalb sage ich ja, daß unsere Voraussetzungen gar nicht so schlecht sind.

Stimmt. Wenn wir endlich das tun würden was wir können und nicht bei jedem Scheiß irgendwelchen Trends nachlaufen würden bzw uns in Selbstmitleid suhlen.

Anfangen würde ich damit mal 4 Wochen lang alle Glotzensender abzustellen. Antennen fällen oder so ähnlich.

FranzKonz
06.05.2008, 19:51
Stimmt. Wenn wir endlich das tun würden was wir können und nicht bei jedem Scheiß irgendwelchen Trends nachlaufen würden bzw uns in Selbstmitleid suhlen.

Anfangen würde ich damit mal 4 Wochen lang alle Glotzensender abzustellen. Antennen fällen oder so ähnlich.

:top: Meine Verblödungskiste ist schon lange auf dem Müll.

Beverly
06.05.2008, 21:50
:top: Meine Verblödungskiste ist schon lange auf dem Müll.

ich habe mir heute eine Doku über einen linken Ideologen - Fidel Castro - reingezogen und davor eine über Wandlitz ;)

Beverly
06.05.2008, 21:52
Anstatt anzuerkennen und etwas zu bedenken, daß sie es schafften in ca. 20 Jahren 1/4 ihrer Bevölkerung, also das 4 fache unserer Bevölkerung, in relativen materiellen Wohlstand zu heben krittelt die deutsche Transe an den restlichen 3/4 rum.

Sollen die Inder nicht auch gut in Mathematik sein? Sie haben meines Wissens die Null eingeführt ;)

Und die simple Mathematik sagt mir, dass man deinen Ausführungen zufolgen in Indien mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent in totaler Armut leben muss.

Beverly
06.05.2008, 21:56
Wenn jemand versucht hat, mich zur Unselbstständigkeit zu erziehen, dann waren das von Ideologien verblödete Lehrer. Leider muß ich sagen, daß es nicht selten linke Ideologien waren.

Mit den Lehrern ging es zu meiner Schulzeit. Da waren Rechte und Konservative, Mittige und Liberale und eben Linke zu gleichen Teilen vertreten. Die hielten sich so halbwegs in Schach und keine Fraktion konnte eine Alleinherrschaft dazu nutzen, die Schüler zu indoktrinieren oder verblöden zu lassen.

"Linke Ideologen" waren eher die Aktivisten diverser Polit-Sekten, die mit ihrer Rechthaberei oft nervten. Aber ohne die es ist schlimmer, weil dann rechter Fanatismus und mittiger kleingeistiger Egoismus unter sich sind.

Aldebaran
06.05.2008, 22:19
Die Kernspaltung halte ich für eine Sackgasse - sie ist gefährlich und bindet Ressourcen, die woanders effektiver eingesetzt werden. Ich denke da konkret an Sonnenenerige in großem Maßstab durch Kraftwerke in den Wüsten, vielleicht im geostationärem Orbit um die Erde.

Abgesehen von den schon genannten Gesichtspunkten:

Die Kernspaltung ist bei Ausnutzung des Brutprozesses eine Energie für Jahrhunderte.

Neuerdings wird vorgeschlagen, die Sonnenenergie in der Sahara zu nutzen. Angesehen von den technischen Problemen (Sandstürme, kein Strom in der Nacht, ca. 1 Mio t Kupferbedarf für Kabel) gibt es noch einen prohibitives Argument: Die Saharastaaten würden auf dem Schalter sitzen und eine Speichermöglichkeit für Strom gibt es nicht. Dagegen ist die Erpressbarkeit durch die Gaslieferanten regelrecht harmlos.

So ein Mist kann wirklich nur in den vernebelten Gehirnen grün-linker Gutmenschen entstehen.

Und die Nutzung im Orbit hat außer den Kosten ein weiteres Problem: Wie die Energie zum Boden leiten?



Kernfusion würde ich auch nicht völlig außer Acht lassen, nur glaube ich, dass da nicht viel draus wird. Die Fusionsforschung läuft schon seit 50 Jahren ohne greifbare Ergebnisse. Ebensogut kann man auf dieser Ebene nach Verfahren Suchen, nicht nur einen Bruchteil (wie bei Kernspaltung oder -fusion), sondern Materie insgesamt in Energie umzuwandeln.

Ohne Kernfusion aber keine Raumfahrt, denn nur ein Fusionsantrieb kann wirklich große Raumschiffe bewegen.



Im übrigen habe ich diesen Untergangs-Strang auch eröffnet, weil ich bei keinen der "Global Player" große Anstrengungen sehe, in wirklich zukunftsfähige Technologien zu investieren. Denen scheint es nur darum zu gehen, die bestehenden Technologien zu nutzen - so macht Russland nicht durch Raumfahrt, sondern durch Öl und Gas auf sich aufmerksam.

Dass die "Global Player" Stagnation betreiben und der Welt für 100 oder mehr Jahre Stillstand verordnen, ist allein nicht das Schlimme, was in die Katastrophe führen wird. Es wird zur Katastrophe führen, dass die Global Player angefangen bei psychologischen Faktoren - "Gier" - über den immanenten Wachstumszwang des Kapitalismus und der demographischen Expansion zumindest in Teilen der Welt Strukturen geschaffen haben, die nur existieren können, wenn sie sich weiter entwickeln. Würde auf technologischen Gebiet die Weiterentwicklung und die Konkurrenz zugelassen, würden der Fantasie die Zügel schießen, wäre das polyzentrische System wahrscheinlich sogar sehr leistungsfähig. Mit technologischer und wissenschaftlicher Stagnation bleibt nur noch die Frage, ob es mit einem Winseln oder einem Knall enden wird.


Wissenschaftliche Stagnation? Gerade Europa ist im Bereich der Grundlagenforschung sehr aktiv und steht auf Augenhöhe mit den Amerikanern.

Die ESA hat die erste Sonde mit einem Ionentriebwerk gestartet und mit dem neuen Raumtransporter einen weiteren Schritt hin zur eigenen bemannten Raumfahrt getan.

Ein gewaltiges Neutrino-"teleskop" ist in Kooperation mit den Amerikanern im antarktischen Eis entstanden und 1600 Detektoren sind in der argentinischen Pampa ebenfalls unter sehr maßgeblicher Beteiligung europäischer Institutionen installiert worden, um die kosmische Strahlung zu ergründen.

Ich habe jetzt bewusst nur Beispiele aus der "l'art pour l'art"- Forschung genommen.

leuchtender Phönix
07.05.2008, 07:56
Sollen die Inder nicht auch gut in Mathematik sein? Sie haben meines Wissens die Null eingeführt ;)

Nicht nur die 0 sondern alle unsere Zaheln. Die heißen nur arabische Zahlen, weil die sie weiterverbreitet hatten.


Und die simple Mathematik sagt mir, dass man deinen Ausführungen zufolgen in Indien mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent in totaler Armut leben muss.

In China. Er bezieht sich auf die Zahlen von China. Im übrigen ist die Ernährungslage in China sehr viel besser, als noch vor Jahrzehnten, wo dank Mao zig-millionen verhungert sind.