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Vollständige Version anzeigen : Post zieht Mitarbeiter im Tarifstreit über den Tisch



Frei-denker
30.04.2008, 19:17
Mittwoch, 30. April 2008
"Moderater Abschluss"
Einigung bei der Post

Am Ende haben sie kurz vor Schluss doch noch einen Kompromiss hingekriegt: Die Deutsche Post hat mit Verdi einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Die zähen Verhandlungen fanden doch noch einen Abschluss, bevor der für den 2. Mai beschlossene Streik beginnen konnte.

Die Beschäftigten des ehemaligen Staatsbetriebs bekommen in diesem Jahr eine Gehaltserhöhung von vier Prozent und in 2009 nochmals einen Aufschlag von drei Prozent. Im Gegenzug werden die Beschäftigten pro Woche 50 Minuten länger. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 26 Monaten.
http://www.n-tv.de/Moderater_Abschluss_Einigung_bei_der_Post/300420084516/957034.html

Das sind im Durchschnitt in den nächsten zwei Jahren rund 3,5% pro Jahr.

Das ist deshalb Verarsche, weil die Preiserhöhungen momentan etwa 3% sind. In Bereichen wie Gas, Sprit oder Strom sind die Preissteigerungen noch höher.

Die Lohnerhöhung gleicht bestenfalls die Inflation aus.

------------------

Die Verarsche wird noch dadurch getoppt, dass die Arbeitszeit um etwa 50 Minuten pro Woche erhöht wird. Ausgehend von 38,5% sind das rund 2% Mehrarbeit, ohne dass es dafür einen Cent mehr Lohn gibt.

Das ist nichts anderes als eine Stundenlohnabsenkung. Man kann obendrein davon ausgehen, dass dafür Personal eingespart wird. Deren Arbeit wird ja jetzt von den anderen Mitarbeitern durch unbezahlte Mehrarbeit erledigt.

---------

Unterm Strich gehen die Postler also mit einer Lohnabsenkung aus der Tarifverhandlung. Und für so einen Abschluß wurde auf Streik verzichtet. Das sehe ich als Beweis, dass die Verdi-Funktionäre längst von den Arbeitgeberverbänden gekauft worden sind.

Im Grunde ein Totalbeschiß.

berty
30.04.2008, 21:44
http://www.n-tv.de/Moderater_Abschluss_Einigung_bei_der_Post/300420084516/957034.html

Das sind im Durchschnitt in den nächsten zwei Jahren rund 3,5% pro Jahr.

Das ist deshalb Verarsche, weil die Preiserhöhungen momentan etwa 3% sind. In Bereichen wie Gas, Sprit oder Strom sind die Preissteigerungen noch höher.

Die Lohnerhöhung gleicht bestenfalls die Inflation aus.

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Die Verarsche wird noch dadurch getoppt, dass die Arbeitszeit um etwa 50 Minuten pro Woche erhöht wird. Ausgehend von 38,5% sind das rund 2% Mehrarbeit, ohne dass es dafür einen Cent mehr Lohn gibt.

Das ist nichts anderes als eine Stundenlohnabsenkung. Man kann obendrein davon ausgehen, dass dafür Personal eingespart wird. Deren Arbeit wird ja jetzt von den anderen Mitarbeitern durch unbezahlte Mehrarbeit erledigt.

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Unterm Strich gehen die Postler also mit einer Lohnabsenkung aus der Tarifverhandlung. Und für so einen Abschluß wurde auf Streik verzichtet. Das sehe ich als Beweis, dass die Verdi-Funktionäre längst von den Arbeitgeberverbänden gekauft worden sind.

Im Grunde ein Totalbeschiß.

Nun ja, 4 % sind saumäßig wenig. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Postbeschäftigten den Eignern allein letztes Jahr eine Eigenkapitalrendite von 15,8 erarbeiteten. Und das Jahr zuvor von über 21 %.

Saumäßig schlecht und echt verdächtig ist, dass Verdi bereits im April 2008 Tarifgehälter festlegt, die erst im März 2010 und später zur Auszahlung kommen. Da liegen die Teuerungen im Nebel der Zukunft und die Gewerkschaft stimmt trotzdem zu. Na, vielleicht haben sie sich wenigstens ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Portopreise gesichert. Dann könnten sie wenigstens die daraus resultierende Preissteigerungen begrenzen.

Wenigstens gibt es bei den Gewerkschaften ja so was wie demokratische Mitbestimmung. Ich will mal hoffen, dass bei der Abstimmung die Mitglieder die Gewerkschaftsführung zum Nachverhandeln schicken.

Marathon
30.04.2008, 21:55
http://www.n-tv.de/Moderater_Abschluss_Einigung_bei_der_Post/300420084516/957034.html

Das sind im Durchschnitt in den nächsten zwei Jahren rund 3,5% pro Jahr.

Das ist deshalb Verarsche, weil die Preiserhöhungen momentan etwa 3% sind. In Bereichen wie Gas, Sprit oder Strom sind die Preissteigerungen noch höher.

Die Lohnerhöhung gleicht bestenfalls die Inflation aus.


Der Grundwert ist aber ein anderer.

Nehmen wir mal an, der Herr Ackerman erhält eine 3,5 prozentige Lohnerhöhung auf seine 13 Millionen Einkommen.
Wieviel mehr bekommt er dann und wieviele Joghurtpaletten oder Tankfüllungen könnte er sich dann dafür kaufen?

Das Ende
30.04.2008, 22:34
Der Grundwert ist aber ein anderer.

Nehmen wir mal an, der Herr Ackerman erhält eine 3,5 prozentige Lohnerhöhung auf seine 13 Millionen Einkommen.
Wieviel mehr bekommt er dann und wieviele Joghurtpaletten oder Tankfüllungen könnte er sich dann dafür kaufen?

Auf was willst du hinaus? Das wäre doch gerecht. Oder missverstehe ich dich da?


Was mir nur immer die Nackenhaare zu Berge stehen lässt ist, dass bei diesen Personen meist keine 3,5%ige Erhöhung angesagt ist sonder eine 30,5%ige Erhöhung....und eben auf diesen Grundwert.

Gleiches Recht und Erhöhung für alle. Das das "Grundgehalt" unterschiedlich ist, ist meiner Meinung nach völlig legitim.

klartext
30.04.2008, 23:14
Auf was willst du hinaus? Das wäre doch gerecht. Oder missverstehe ich dich da?


Was mir nur immer die Nackenhaare zu Berge stehen lässt ist, dass bei diesen Personen meist keine 3,5%ige Erhöhung angesagt ist sonder eine 30,5%ige Erhöhung....und eben auf diesen Grundwert.

Gleiches Recht und Erhöhung für alle. Das das "Grundgehalt" unterschiedlich ist, ist meiner Meinung nach völlig legitim.

Aussertarifliche Angestellte werden so bezahlt, wie es der Unternehmenseigner will. Es geht einen Aussenstehenden einen feuchten Kehrricht an.
Bei diesem Tarifabschluss haben die Betroffenen das letzte Wort. Stimmen sie zu, ist das so in Ordnung und orientiert sich an demokratischen Prinzipien.

Das Ende
01.05.2008, 20:09
Aussertarifliche Angestellte werden so bezahlt, wie es der Unternehmenseigner will. Es geht einen Aussenstehenden einen feuchten Kehrricht an.


Du hast im Grunde Recht. Nur wo ist das Maß? 1 Mio und 30% Erhöhung oder 1200Euro und 3% ?

Das finde ich nicht gerecht. Die Erhöhung sollte meiner Meinung nach gleich sein. Man kann ja immer noch Prämienzahlungen vereinbaren.

Die Herren verdienen eh schon so viel und wenn sie prozentual genauso viel bekommen ist das doch in Ordnung?

Das diese Neider sich an den Managergehältern aufgeilen ist lächerlich, da jeder da es eben ihre Sache ist.

Aber die Erhöhung sollte meiner Meinung nach für alle gleich sein. (also Prozentual) Man könnte jetzt das böse Wort umverteilen sagen. :)

Staatlich sollte man hier auch nicht eingreifen. Die machen mehr kaputt als das sie "reparieren".

klartext
01.05.2008, 20:36
Du hast im Grunde Recht. Nur wo ist das Maß? 1 Mio und 30% Erhöhung oder 1200Euro und 3% ?

Das finde ich nicht gerecht. Die Erhöhung sollte meiner Meinung nach gleich sein. Man kann ja immer noch Prämienzahlungen vereinbaren.

Die Herren verdienen eh schon so viel und wenn sie prozentual genauso viel bekommen ist das doch in Ordnung?

Das diese Neider sich an den Managergehältern aufgeilen ist lächerlich, da jeder da es eben ihre Sache ist.

Aber die Erhöhung sollte meiner Meinung nach für alle gleich sein. (also Prozentual) Man könnte jetzt das böse Wort umverteilen sagen. :)

Staatlich sollte man hier auch nicht eingreifen. Die machen mehr kaputt als das sie "reparieren".

Es kann keine Gleichheit geben, weil AT-Angestellte Leistung verkaufen, während Tarif-AN Zeit verkaufen. Beides bemisst sich völlig anders.

Achsel-des-Bloeden
01.05.2008, 20:52
Bei den Konkurrenunternehmen warten Globalisierungsverlierer darauf, für wenig mehr als 7,50 Euronen p.h. die Briefe auszutragen.

Das Ende
01.05.2008, 22:16
Es kann keine Gleichheit geben, weil AT-Angestellte Leistung verkaufen, während Tarif-AN Zeit verkaufen. Beides bemisst sich völlig anders.

Über den Sinn von Tarif oder nicht Tarif kann man sich streiten, aber ich meinte das eher grundsätzlich.

klartext
01.05.2008, 23:04
Über den Sinn von Tarif oder nicht Tarif kann man sich streiten, aber ich meinte das eher grundsätzlich.

Ich miente das auch grundsätzlich. Vergeliche das ceinfach mal mit einem Orchester. Der Standardgeiger wird nach Tarif bezahlt, der gefragte Solist verakuft sich nach dem Prinzip der Nachfrage.
Bei Fussballern ist es nicht anders. Warum man sich also gerade die Manager herausgreift, hat rein ideologische Gründe. An ihnen werden Klassenkämpfe abgearbeitet, gemient ist das System.

Skorpion968
02.05.2008, 00:56
Es kann keine Gleichheit geben, weil AT-Angestellte Leistung verkaufen, während Tarif-AN Zeit verkaufen. Beides bemisst sich völlig anders.

So so, du meinst also, dass es für die Entlohnung der Tarif-AN reicht, wenn sie ihre Zeit im Unternehmen absitzen und nebenbei vielleicht ein wenig Karten spielen? :))