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Vollständige Version anzeigen : Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben



Geronimo
25.04.2008, 23:32
Gerade im ZDF: ASPEKTE.

Über Bismarck und Napoleon III. Bismarck ist der Kriegstreiber, Napoleon III. ist der Deutschenfreund und Schöngeist usw. usw. Preußen provoziert den Krieg gegen Frankreich, Militarismus und Nationalismus, die "Erbfeindschaft" ist von Bismarck geschaffen worden....300 Jahre französischen Terrors auf deutschem Boden werden glatt ausgeblendet.

Die Schweine suchen sich neue Ziele in der deutschen Geschichte. Adolf ist wohl so langsam ausgelutscht. Einfach widerlich.

Geronimo:puke:

Geronimo
25.04.2008, 23:37
Weiter im Text, gleiche Sendung. Film über 1.Mai Ausschreitungen in Kreuzberg. Der deutsche "Bulle" wird von seiner Frau betrogen und reagiert sich als Knüppler gegen arme Türken und Autonome ab. Armer kleiner türkischer Junge sucht den Kampf und profiliert sich durch das verletzen eines deutschen "Bullen". Muss man doch verstehen, oder? Kommentar ASPEKTE: " entstanden ist so ein faszinierender und authentischer Film". Noch Fragen?

Geronimo
PS: Zum Glück zahle ich nix mehr GEZ.

JensVandeBeek
25.04.2008, 23:50
Geronimo
PS: Zum Glück zahle ich nix mehr GEZ.

Kannst du uns den Trick verraten ???

Geronimo
25.04.2008, 23:52
Kannst du uns den Trick verraten ???

Könnte ich schon....mach ich aber nicht! GEZ liest mit!:cool2: :D

Geronimo
25.04.2008, 23:53
Kannst du uns den Trick verraten ???

Frag noch mal per PN nach.

Hexenhammer
26.04.2008, 00:27
Kannst du uns den Trick verraten ???

Einfach abmelden, nichts mehr bezahlen und den Spinner von der GEZ, so er denn mal vor Deiner Haustür steht, zum Teufel jagen.

http://www.mieterverein-muenchen.de/verbraucherthemen/gez.htm
http://www.gez-boykott.de/GEZ-FAQ.html

Gärtner
26.04.2008, 02:02
Gerade im ZDF: ASPEKTE.

Über Bismarck und Napoleon III. Bismarck ist der Kriegstreiber, Napoleon III. ist der Deutschenfreund und Schöngeist usw. usw. Preußen provoziert den Krieg gegen Frankreich, Militarismus und Nationalismus, die "Erbfeindschaft" ist von Bismarck geschaffen worden....300 Jahre französischen Terrors auf deutschem Boden werden glatt ausgeblendet.

Die Schweine suchen sich neue Ziele in der deutschen Geschichte. Adolf ist wohl so langsam ausgelutscht. Einfach widerlich.

So unstrittig unter Historikern die Tatsache ist, daß Preußen einer der friedlichsten Staaten der europäischen Geschichte gewesen ist, so gilt dasselbe auch für die Erkenntnis, daß Bismarck in Verfolg der deutschen Einigung auf das prägende Einheitserlebnis aus war, das er, dem Charakter der Zei entsprechend, in einem Krieg erblickte. Die Geschichte um die geschickt frisierte "Emser Depesche" zeigt das überdeutlich.

Aus Napoleon III einen expliziten Deutschenfreund zu machen, dürfte allerdings an den Tatsachen wirklich ein wenig vorbeigehen.

Mcp
26.04.2008, 02:59
Die Geschichte um die geschickt frisierte "Emser Depesche" zeigt das überdeutlich.

Diese lächerliche Episode immer wieder hervorzuholen und gegen Deutschland in Stellung zu bringen, zeigt eigentlich bloß die ganze Armseligkeit der Argumente derer, die unserm Vaterland eine historische Erbschuld andichten wollen.

Wenn ich mich recht erinnere, ist DER SPIEGEL doch einer der Medien, welche die Niederlage Napoleons bei Leipzig heftig beklagen und die französische Variante eines Adolf Hitler, zum "Vater Europas" ausrufen.

War es nicht der kleine Artillerie-Leutnant, der als erster Kanonen gegen Demonstranten einsetzte, mit dem Ergebnis, dass seine Soldaten knöcheltief durch Blut waten mussten?

Meister Lampe
26.04.2008, 11:38
Diese lächerliche Episode immer wieder hervorzuholen und gegen Deutschland in Stellung zu bringen, zeigt eigentlich bloß die ganze Armseligkeit der Argumente derer, die unserm Vaterland eine historische Erbschuld andichten wollen.

Das, was du eine lächerliche Episode nennst, hat immerhin offziell einen Krieg ausgelöst.


Wenn ich mich recht erinnere, ist DER SPIEGEL doch einer der Medien, welche die Niederlage Napoleons bei Leipzig heftig beklagen und die französische Variante eines Adolf Hitler, zum "Vater Europas" ausrufen.

Wer gibt etwas auf den Spiegel? Für Napoleon als Vater Europas lassen sich immerhin noch Argumente finden, auch wenn ich diese Meinung nicht teile. Dein Vergleich mit Hitler allerdings ist schlichtweg absurd.


War es nicht der kleine Artillerie-Leutnant, der als erster Kanonen gegen Demonstranten einsetzte, mit dem Ergebnis, dass seine Soldaten knöcheltief durch Blut waten mussten?

War es nicht der eiserne Kanzler, der Paris solange beschoss, bis die Franzosen aufgaben?
Ich glaube, im 19. Jhdt hat sich keines der sogannten zivilisierten Völker mit Ruhm bekleckert. Wenn man's recht überlegt: Davor und danach auch nicht.

Schwarzer Rabe
26.04.2008, 12:09
Kannst du uns den Trick verraten ???

Einfach sagen, man hätte keinen Fernseher!

Schwarzer Rabe
26.04.2008, 12:10
Einfach abmelden, nichts mehr bezahlen und den Spinner von der GEZ, so er denn mal vor Deiner Haustür steht, zum Teufel jagen.

http://www.mieterverein-muenchen.de/verbraucherthemen/gez.htm
http://www.gez-boykott.de/GEZ-FAQ.html

Richtig, einfach fortjagen! :]

Mcp
26.04.2008, 12:16
Das, was du eine lächerliche Episode nennst, hat immerhin offziell einen Krieg ausgelöst. Krieg hätte es auch ohne die Fälschung dieser Depesche gegeben.




Wer gibt etwas auf den Spiegel? Für Napoleon als Vater Europas lassen sich immerhin noch Argumente finden, auch wenn ich diese Meinung nicht teile. Dein Vergleich mit Hitler allerdings ist schlichtweg absurd.Absurditäten ist das, was uns als Geschichte gelehrt wird. Mein Vergleich ist nicht absurder, als das, was uns sonst zugemutet wird.




War es nicht der eiserne Kanzler, der Paris solange beschoss, bis die Franzosen aufgaben?
Ich glaube, im 19. Jhdt hat sich keines der sogannten zivilisierten Völker mit Ruhm bekleckert. Wenn man's recht überlegt: Davor und danach auch nicht.

Jede lichte Zukunft wird durch unsere Gegenwart so beschmutzt, dass sie sich augenblicklich in finstere Vergangenheit verwandelt.

Bierbaron
26.04.2008, 12:37
Einfach abmelden, nichts mehr bezahlen und den Spinner von der GEZ, so er denn mal vor Deiner Haustür steht, zum Teufel jagen.

http://www.mieterverein-muenchen.de/verbraucherthemen/gez.htm
http://www.gez-boykott.de/GEZ-FAQ.html

Mein Reden. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich gar nicht erst angemeldet habe. ;)


Gerade im ZDF: ASPEKTE.

Über Bismarck und Napoleon III. Bismarck ist der Kriegstreiber, Napoleon III. ist der Deutschenfreund und Schöngeist usw. usw. Preußen provoziert den Krieg gegen Frankreich, Militarismus und Nationalismus, die "Erbfeindschaft" ist von Bismarck geschaffen worden....300 Jahre französischen Terrors auf deutschem Boden werden glatt ausgeblendet.

Die Schweine suchen sich neue Ziele in der deutschen Geschichte. Adolf ist wohl so langsam ausgelutscht. Einfach widerlich.

Geronimo:puke:

Hab die Doku zwar nicht gesehen, so ist mir dennoch aufgefallen, dass eine gehörige Geschichtsverfälschung mittlerweile zum festen Repertoire der meisten Geschichtsdokus geworden ist. Die Privaten unterscheiden sich in dieser Hinsichtübrigens auch nicht wirklich von den öffentlich rechtlichen Sendern.
Sklaven des Mainstreams halt....

Grüße
Bierbaron

Gärtner
26.04.2008, 15:09
Diese lächerliche Episode immer wieder hervorzuholen und gegen Deutschland in Stellung zu bringen, zeigt eigentlich bloß die ganze Armseligkeit der Argumente derer, die unserm Vaterland eine historische Erbschuld andichten wollen.
Ich bringe überhgaupt nichts "gegen Deutschland" in Stellung, und von "historischer Erbschuld" faselt außer dir auch niemand, Pappdrachenjäger.

Ich halte die Depeschengeschichte im Gegenteil für einen Beweis für Bismarcks Klugheit und psychologischer Beschlagenheit, in Verfolg seiner langfristigen Ziele sich auch unkonventioneller Mittel zu bedienen und die Gunst der Stunde zu nutzen.


die französische Variante eines Adolf Hitler
Das ist selbst für deine Verhältnisse wirklich törichter Unsinn. Bei aller berechtigten Kritik an Napoleon, er hat uns die historische Zivilisationsleistung des Code Civil geschenkt, der Gröfaz dagegen nur die Nürnberger Rassegesetze, die schnurstracks nach Auschwitz führten.

Kaiser
26.04.2008, 15:21
Gerade im ZDF: ASPEKTE.

Über Bismarck und Napoleon III. Bismarck ist der Kriegstreiber, Napoleon III. ist der Deutschenfreund und Schöngeist usw. usw. Preußen provoziert den Krieg gegen Frankreich, Militarismus und Nationalismus, die "Erbfeindschaft" ist von Bismarck geschaffen worden....300 Jahre französischen Terrors auf deutschem Boden werden glatt ausgeblendet.

Die Schweine suchen sich neue Ziele in der deutschen Geschichte. Adolf ist wohl so langsam ausgelutscht. Einfach widerlich.

Geronimo:puke:


Wohl die Grundthesen des neuen deutsch-französischen Geschichtsbuch.

Doch das etablierte Geschichtsverständnis ist immer wieder erfrischend. Merke:

Gibt ein deutscher Staatsmann auf die unverschämte Forderung eines frz. Blaublüters eine unhöfliche Antwort, dann ist das ein legitimer Grund die deutschen Nachbarn mit Krieg zu überziehen und auf Eroberungtour zu gehen. Ist der frz. Angreifer schuld? Natürlich nicht.

Wird dagegen der Thronfolger eines deutschen Verbündeten ermordet und steht man dem Verbündeten bei, dann trägt Deutschland natürlich die volle Schuld.

Wird die deutsche Minderheit in einer repressiven Militärdiktatur unter Augen der Weltöffentlichkeit jahrzehntelang unterdrückt und Bestimmungen wie Verträge des Völkerbundes mit Füssen getreten, dann ist militärische Abhilfe natürlich für Deutschland auch nicht erlaubt.

Merke. Egal aus welchen Gründen sich Deutsche verteidigen oder angreifen mögen, Schuld am Krieg sind sie nach etablierter Geschichtsklitterung stets.

Kaiser
26.04.2008, 15:26
So unstrittig unter Historikern die Tatsache ist, daß Preußen einer der friedlichsten Staaten der europäischen Geschichte gewesen ist, so gilt dasselbe auch für die Erkenntnis, daß Bismarck in Verfolg der deutschen Einigung auf das prägende Einheitserlebnis aus war, das er, dem Charakter der Zei entsprechend, in einem Krieg erblickte. Die Geschichte um die geschickt frisierte "Emser Depesche" zeigt das überdeutlich.


Ebenso wie man wissen sollte, das dem die unverschämte Forderung Napoleons III. vorausging, dass die Hohenzollern für alle Zeit auf den spanischen Thron verzichten sollten, Napoleon III. den traditionellen frz. Expansionskurs Richtung Rheingrenze fuhr und die Emser Depesche als dankbare Gelegenheit aufnahm seine Expansionsziele umzusetzen.

Das er den Krieg in den Sand setzte, tut dem keinen Abbruch.

Wenn die "gekränkte Eitelkeit" eines Monarchen als legitimer Kriegsgrund für "seriöse" Historiker ausreicht, weiß ich wirklich nicht, was man Deutschland moralisch in seiner Geschichte überhaupt ankreiden möchte.

Mcp
26.04.2008, 15:54
Ich bringe überhgaupt nichts "gegen Deutschland" in Stellung, und von "historischer Erbschuld" faselt außer dir auch niemand, Pappdrachenjäger. Immerhin beweisen Sie im Umgang mit Andersdenkenden, die von SPON neuerdings propagiere Etikette: nämlich gar keine.


Ich halte die Depeschengeschichte im Gegenteil für einen Beweis für Bismarcks Klugheit und psychologischer Beschlagenheit, in Verfolg seiner langfristigen Ziele sich auch unkonventioneller Mittel zu bedienen und die Gunst der Stunde zu nutzen.
Bismark war ein Säufer und Fresser. Und er hat das große Reich aller Deutschen für das kleine Preußische aufgegeben. Ein Katholik sollte zumindest diese Geschichte kennen.


Das ist selbst für deine Verhältnisse wirklich törichter Unsinn. Bei aller berechtigten Kritik an Napoleon, er hat uns die historische Zivilisationsleistung des Code Civil geschenkt, der Gröfaz dagegen nur die Nürnberger Rassegesetze, die schnurstracks nach Auschwitz führten.
Ja, ja. Beabsichtigter "Unsinn" und die Zahl empörender Äußerungen rechtfertigt allein diese Zeilen. Historiker schätzen dass die Revoluzzer knapp ein 1/3 der französischen Bevölkerung abgeschlachtet haben. Hauptsächlich Christen. Kein Völkermord, kein Genozid? Die Moderne meldet das Blut als notwendiges Opfer der Zivilisation.

Kaiser
26.04.2008, 16:02
Ja, ja. Beabsichtigter "Unsinn" und die Zahl empörender Äußerungen rechtfertigt allein diese Zeilen. Historiker schätzen dass die Revoluzzer knapp ein 1/3 der französischen Bevölkerung abgeschlachtet haben. Hauptsächlich Christen. Kein Völkermord, kein Genozid? Die Moderne meldet das Blut als notwendiges Opfer der Zivilisation.

Möglich, man sollte aber hinzufügen, dass Napoleon erst die Macht ergriffen hatte als die Schlächtereien im revolutionären Frankreich so gut wie beendet waren.

Gärtner
26.04.2008, 16:44
Immerhin beweisen Sie im Umgang mit Andersdenkenden, die von SPON neuerdings propagiere Etikette: nämlich gar keine.
Was bist du denn für ein Waschweib? Du saugst dir törichten Dummfug aus den Fingern, da mußt du auch auf die entsprechende Replik gefaßt sein. Niemand glaubt so leidenschaftlich an die deutsche Erb- und Kollektivschuld wie Nationaldilettanten. Verständlich, wo sollten sie sonst auch hin mit ihrem Erregunspotential?


Bismark war ein Säufer und Fresser. Und er hat das große Reich aller Deutschen für das kleine Preußische aufgegeben. Ein Katholik sollte zumindest diese Geschichte kennen.
Jaja, und als nächstes wird uns wieder die Schmonzette von Luther als "Zerstörer des Reiches" aufgetischt. Das "große Reich" war schon seit 1806 dahin, die großdeutsche Lösung hätte mit Habsburg nie funktioniert, dafür war die Konzeption der Doppelmonarchie mit der eines deutschen Nationalstaats gar nicht kompatibel. Ein gebildeter Mensch sollte zumindest diese Aspekte bedenken.

Im übrigen sagen die Eßgewohnheiten eines Menschen nun wirklich nichts über seine politischen Begabungen aus, oder ist bei dir nur ein hagerer Asket politikfähig? Mir ist ein barocker katholischer, sinnenfroher Wüstling allemal lieber als ein vertockneter Calvinist, der sein Glaubensbekenntnis auf der Registrierkasse tippt. Von schnurrbärtigen, wassertrinkenden Vegetariern aus Österreich ganz zu schweigen.


Ja, ja. Beabsichtigter "Unsinn" und die Zahl empörender Äußerungen rechtfertigt allein diese Zeilen. Historiker schätzen dass die Revoluzzer knapp ein 1/3 der französischen Bevölkerung abgeschlachtet haben. Hauptsächlich Christen. Kein Völkermord, kein Genozid? Die Moderne meldet das Blut als notwendiges Opfer der Zivilisation.
Ein Drittel der Bevölkerung? Greifst du nicht ein bißchen hoch? Ich sagte ja, Napoleon ist sicher kein Waisenknabe gewesen (von welchem Eroberer läßt sich das schon behaupten?). Aber daß die Quintessenz seines Handelns auch in einem unleugbaren zivilisatorischen Fortschritt zu finden ist, bleibt genauso als Tatsache bestehen wie jene, daß die "Leistung" des großen Völkerverderbers Hitler in der reinen Annihilation von Menschlichkeit, Kultur, Zivilisation und letztlich der Menschen selber liegt.

Die Gleichsetzung beider kann also nur aufgrund ideologischer Verbohrtheit erfolgen, wenn nicht Unwissen eine unzureichende Entschuldigung liefert.

Kaiser
26.04.2008, 17:06
Jaja, und als nächstes wird uns wieder die Schmonzette von Luther als "Zerstörer des Reiches" aufgetischt. Das "große Reich" war schon seit 1806 dahin, die großdeutsche Lösung hätte mit Habsburg nie funktioniert, dafür war die Konzeption der Doppelmonarchie mit der eines deutschen Nationalstaats gar nicht kompatibel. Ein gebildeter Mensch sollte zumindest diese Aspekte bedenken.


Da muss ich doch widersprechen. Die Konzeption der Doppelmonarchie erfolgte erst 1867 als Folge der Niederlage Österreichs im Krieg 1866 gegen Preußen, seines politischen Rauswurfs aus Deutschland und dem endgültigen Scheitern der großdeutschen Lösung.

Eine großdeutsche Lösung wäre vor 1867 durchaus denkbar gewesen. Eine großdeutsche Lösung hätte auch eine Doppelmonachie unnötig gemacht, da die Deutschen dann solch eine Mehrheit besessen hätten, die keines Ausgleichs mit den Ungarn zur Machtsicherung bedurft hätte. Insbesondere dann wenn Österreich den Krieg gegen Preußen gewonnen hätte.

Dubidomo
26.04.2008, 19:19
So unstrittig unter Historikern die Tatsache ist, daß Preußen einer der friedlichsten Staaten der europäischen Geschichte gewesen ist, so gilt dasselbe auch für die Erkenntnis, daß Bismarck in Verfolg der deutschen Einigung auf das prägende Einheitserlebnis aus war, das er, dem Charakter der Zei entsprechend, in einem Krieg erblickte. Die Geschichte um die geschickt frisierte "Emser Depesche" zeigt das überdeutlich.

Aus Napoleon III einen expliziten Deutschenfreund zu machen, dürfte allerdings an den Tatsachen wirklich ein wenig vorbeigehen.


Es war ein preußischer König, der Engländern, Franzosen und Amerikanern in punkto individueller Freiheit weit voraus war.
Das will man nicht mehr wissen. Es gibt nur noch die bösen Preußen!
Während man in Frankreich und England noch Jagd machte auf unerwünschte christliche Glaubensbekenntnisse, blühte in Preußen schon die religiöse Freizügigkeit.
In diesem Lande durfte jeder nach seiner Fasson selig werden. Wo kannte man schon in anderen europäischen Monarchien zu der Zeit eine solche religiöse Freiheit?


Napoleon III. war ein Schnorrer und Betrüger. Das hatte er schon ausgiebigst bei den italienischen Einigungskriegen bewiesen. Er ließ sich für seine Dienste und das Aushecken von Kriegen mit Savoyen belohnen. Gemäß seiner Völkerrechtsdoktrin war es unabänderlich, dass Frankreich Elsaß und Lothringen abgeben musste. Wer solche Vorlagen gibt, darf sich im Nachhinein nicht beschweren, wenn andere damit Tore erzielen. Und wer immer noch nicht wissen will, wie das Elsaß und Lothringen nach 1648 so peu á ,peu an Frankreich kamen, der sollte besser schweigen, wenn es um die ganz dunklen Kapitel deutsch-franz. Geschichte geht. Diebstahl ist und bleibt Diebstahl, auch wenn er von der Grande Nation ausgeführt wird. Und so bekam Napoleon III. 1870 die Quittung für seine Kriegstreibereien zwecks Länderklau. Da war einer, der ihn aufs Kreuz gelegt hat. Er hätte ja in Anbetracht der Gesamtsituation seinen Schwanz einziehen dürfen. Das war ihm nicht verwehrt worden. Wer den Krieg erklärte, war nach landläufiger Meinung auch der Schuldige ( Nachzulesen in der Biographie des Grafen Cavour, Chefminister von Sardinien-Piemont). Selbiges behaupten Franzosen und Briten bis heute im Falle des 1. und des 2. Weltkrieges. Bleiben wir also bei dieser Definition von Kriegsschuld.

Fuchs
27.04.2008, 17:48
ein guter grund in der schule besser
aufzupassen und den bildungsauftrag
der öffentlich-rechtlichen nicht allzu
ernst zu nehmen.

Gärtner
28.04.2008, 12:31
Da muss ich doch widersprechen. Die Konzeption der Doppelmonarchie erfolgte erst 1867 als Folge der Niederlage Österreichs im Krieg 1866 gegen Preußen, seines politischen Rauswurfs aus Deutschland und dem endgültigen Scheitern der großdeutschen Lösung.

Eine großdeutsche Lösung wäre vor 1867 durchaus denkbar gewesen. Eine großdeutsche Lösung hätte auch eine Doppelmonachie unnötig gemacht, da die Deutschen dann solch eine Mehrheit besessen hätten, die keines Ausgleichs mit den Ungarn zur Machtsicherung bedurft hätte. Insbesondere dann wenn Österreich den Krieg gegen Preußen gewonnen hätte.

Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein? Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen. Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.

Meister Lampe
28.04.2008, 12:50
Krieg hätte es auch ohne die Fälschung dieser Depesche gegeben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die ganze Affäre war jedoch keine Nebensächlihkeit, wie du hier tust, sondern einer der genialsten Schachzüge von Bismarck.


Absurditäten ist das, was uns als Geschichte gelehrt wird. Mein Vergleich ist nicht absurder, als das, was uns sonst zugemutet wird.

Ich weiss nicht, was dir so alles gelehrt wurde, aber ich erkenne historischen Unfug, wenn ich ihn sehe. Napoleon=Französicher Hitler? Was kommt als nächstes - Dschingis Khan als mongolischer Hitler?
Also wirklich.


Jede lichte Zukunft wird durch unsere Gegenwart so beschmutzt, dass sie sich augenblicklich in finstere Vergangenheit verwandelt.

Das siehst du zu schwarz, so schlecht ist dieses Forum auch nicht.

McDuff
28.04.2008, 13:21
Mal gespannt wann die Deutschenhasser in der Steinzeit angekommen sind.

Kaiser
28.04.2008, 17:59
Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein? Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen.


Nein, du bist kein Opfer einer Einbildung. Du schätzt nur deren rechtlichen Status falsch ein.

Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichisch-Ungarischer_Ausgleich

Vor 1867 gab es nur das Kaiserreich Österreich und die Ungarn hatten wenig zu melden.



Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.

Ja, Österreich-Ungarn war ein Vielvölkerstaat, doch dieser Umstand hinderte die österreichische Politik nicht daran, die Einigung Deutschlands unter ihrer Vorherrschaft zum Ziel zu haben.



Die Großdeutsche Lösung der Habsburger

Unter der Regierung des Kaisers Franz Joseph I. unternahm u.a. Felix Fürst zu Schwarzenberg für Österreich einige Versuche, den Deutschen Bund bundesstaatlicher zu machen. Der bekannteste davon war der Frankfurter Fürstentag 1863. Die bundesstaatlichere Verfassung hätte Österreichs Führung über den Deutschen Bund bestätigt und bestärkt und Österreich zum Führungsstaat eines großdeutschen, monarchischen, föderalen Staatenbunds in Mitteleuropa gemacht. Daneben gab es auch eine so genannte Großösterreichische Lösung, die u.a. von Felix Fürst zu Schwarzenberg vertreten wurde. In dieser hätte das Reich alle Gebiete Österreichs umfasst, also auch die außerhalb des Deutschen Bundes wie z.B. Galizien. Hätte Österreich mit seinen Verbündeten Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg, Hannover, Hessen-Darmstadt, Kurhessen und Nassau im Preußisch-Österreichischen Krieg gesiegt, wäre eine solche Lösung wahrscheinlich möglich geworden.


http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fdeutsch

Und nein, ich bin nicht der Autor des Textes. ;)

leuchtender Phönix
28.04.2008, 19:07
Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein?

Nur ein Teil Ungarns gehörte seitt 1526 dazu. Der größere Teil fiel erst infolge der Türkenkriege ende des 17 Jahrhunderts an die Habsburger.


Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen. Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.

Gegenentwurf eher weniger. Viel eher ein Kompromiss, um die Ungarn zufrieden zu stellen und aquf der eigenen Seite zu halten.