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Vollständige Version anzeigen : Ist der Tschad-Einsatz des Bundesheers Entwicklungshilfe



Osztrák-Magyar Monarchia
16.04.2008, 01:48
http://www.kurier.at/nachrichten/148607.php
Eure Meinung ist gefragt.

McDuff
16.04.2008, 05:52
Sinnlose Geldverschwendung und vollkommener Unfug.

Der kritische Denker
16.04.2008, 07:36
Sinnlose Geldverschwendung und vollkommener Unfug.

Dem schließe ich mich an. Man könnte das Geld sinnvoller verblasen.

Osztrák-Magyar Monarchia
16.04.2008, 16:20
Irgendwi muss dass Jagdkommando ja trainieren. Sehe ich nicht als Geldverschwendung:D

eintiroler
16.04.2008, 17:00
Dagegen, Proportional verhält sich der Nutzen nicht postiv zum Aufwand.

EinDachs
16.04.2008, 20:19
Ein notwendiges Übel, aber keine Entwicklungshilfe im herkömmlichen Sinn, sondern einfach nur eine friedensschaffende Massnahme.

Kilgore
16.04.2008, 20:29
Wenn die Österreicher das Geld, was sie sonst in Entwicklungshilfe verschwenden würden, in die Militärintervention stecken würden, legitim. Diese Maßnahme ist direkter und daher vermutlich auch einflussreicher als der übliche Geldfluss.

Es gibt aber definitiv sinnvollere Einsatzgebiete, um militärische Eingriffe vorzunehmen.

EinDachs
16.04.2008, 20:35
Wenn die Österreicher das Geld, was sie sonst in Entwicklungshilfe verschwenden würden, in die Militärintervention stecken würden, legitim.

Entwicklungshilfegeld ist doch nicht verschwendet. Zumindest nicht zwangsläufig.


Diese Maßnahme ist direkter und daher vermutlich auch einflussreicher als der übliche Geldfluss.
Aber das Geld fließt primär in die Versorgung von Soldaten des eigenen Landes und entspricht daher nicht wirklich dem, was man vernünftigerweise Entwicklungshilfe nennt.
Es ist eher ein Feuerwehreinsatz, keine Aufbauarbeit.


Es gibt aber definitiv sinnvollere Einsatzgebiete, um militärische Eingriffe vorzunehmen.

Sinnvoller als ein schwelender Bürgerkrieg in einem bitterarmen Land in unmittelbarer gropolitischer Nähe? Ich würd gern wissen, welche?

Kilgore
16.04.2008, 20:42
Entwicklungshilfegeld ist doch nicht verschwendet. Zumindest nicht zwangsläufig.

In den meisten Fällen ist sie es, und bei diktatorischen Regime zwangsläufig. Entwicklungshilfe ist in diesem Fall nur die Finanzierung von Schlächtern.
Entwicklungshilfe kostet uns allerdings zwangsläufig mehr, als dass sie uns nutzt, denn wirkliche Ergebnisse werden hierbei nicht gestellt.

Ich bin mir der westlichen Verantwortung in der Welt durchaus bewusst, aber indirekte Geldzuflüsse sind zu oft wirkungslos, als dass man sie dem Steuerzahler abknöpfen könnte. Und wenn die Gelder zu Regime wie Peking wandern, packt mich das pure Kotzen.


Sinnvoller als ein schwelender Bürgerkrieg in einem bitterarmen Land in unmittelbarer gropolitischer Nähe? Ich würd gern wissen, welche?

Davon abgesehen, dass die meisten westlichen Staaten derartige Kapazitäten zusätzlich zu Irak und Afghanistan gar nicht hätten, denke ich da an Länder wie den Sudan oder Simbabwe, und über den Kontinent hinaus Nordkorea, Myanmar, Iran, Turkmenistan oder Usbekistan. Nur sollte ein derartiger Einsatz keineswegs unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe laufen.

Derartige Diktaturen zu stürzen und Demokratien zu schaffen, wäre deutlich sinnvoller, als die Sicherheitskräfte des Tschad aufzubessern - was nicht heißen soll, dass diese Aktion vollständig sinnlos wäre.

Osztrák-Magyar Monarchia
16.04.2008, 21:33
@Kilgore und EinDachs
Es ist schon was an beiden Standpunkten dran- Es ist keine Aufbauhilfe aber es schafft die Vorraussetzungen für einen Aufbau.
Darum ist es auch so schade dass die EUFOR das UN-Mandat nicht voll umsetzt, das würde nämlich die vollständige Befriedung der Region vorsehen.

EinDachs
17.04.2008, 02:59
In den meisten Fällen ist sie es, und bei diktatorischen Regime zwangsläufig. Entwicklungshilfe ist in diesem Fall nur die Finanzierung von Schlächtern.
Entwicklungshilfe kostet uns allerdings zwangsläufig mehr, als dass sie uns nutzt, denn wirkliche Ergebnisse werden hierbei nicht gestellt.

Das kommt sehr stark drauf an, von welcher Art Entwicklungshilfe wir reden.
Mittlerweile ist es so, dass man sehr stark von der alten Methode einfach Geld runterzusenden abgegangen ist und hauptsächlich in projektbezogene Fonds von NGOs investiert.
Ein gewisser Grad der Korruption ist in einem unterentwickelten Drittweltland natürlich nie zu umgehen, aber sinnlos ist die Hilfe deshalb noch lange nicht.




Davon abgesehen, dass die meisten westlichen Staaten derartige Kapazitäten zusätzlich zu Irak und Afghanistan gar nicht hätten, denke ich da an Länder wie den Sudan
Sudan ist schwierig, will doch die Zentralregierung auf gar keinen Fall ausländische Truppen auf ihrem Gebiet dulden. Und ein Krieg ist schwer durchzuführen.

oder Simbabwe,
Wird über kurz oder lang eh dazukommen.
Ich rechne damit.

und über den Kontinent hinaus Nordkorea, Myanmar, Iran, Turkmenistan oder Usbekistan. Nur sollte ein derartiger Einsatz keineswegs unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe laufen.

Teilweise


Derartige Diktaturen zu stürzen und Demokratien zu schaffen, wäre deutlich sinnvoller, als die Sicherheitskräfte des Tschad aufzubessern - was nicht heißen soll, dass diese Aktion vollständig sinnlos wäre.

Das Kriegführen um Demokratien einzusetzen, halt ich generell für keine recht gelungene Idee. Das klappt nur in den wenigsten Fällen und dort dann auch eher wegen den günstigen Umständen im Lande selbst.
Um eine Demokratie stabil zu halten, sind Demokraten vonnöten und die sollten es am besten aus eigener Kraft schaffen. Dabei soll man sie unterstützen und fördern , aber ein Militärschlag schafft meist mehr Probleme als er lösen kann.
Zunächst wird Demokratisierung per se mit dem Feind und der Niederlage in Verbindung gebracht, dann ist ein Land in Chaos und Gewalt nicht gerade das beste Feld, um mit neuen Instituionen und unerfahrenen Regierungen zu experimentieren und zuletzt ist eine Demokratie so oder so auf dem Siegeszug, der durch unbedachte Militäraktionen eher verlangsamt als beschleunigt wird.
Ein großer Teil des Nahen Osten assoziert seit dem Irakkrieg Demokratie mit Bürgerkrieg.