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Vollständige Version anzeigen : Der Eisenbahnfaschismus



Moloch
14.04.2008, 21:20
Warum engagiert sich dieses Deppen-Volk so sehr für die Eisenbahn?

Von dem Geld, das der Staat jedes Jahr in die Eisenbahn versenkt (11 Milliarden), könnte man mehr 1 Million Sozialhilfeempfänger komplett versorgen, inkl. Krankenversicherung. Oder jedes Jahr mehr als 1000 km Autobahnen bauen. Oder die Mehrwertsteuer um 2 Prozent senken. Oder, oder....

Und nun mal was zu den Fahrpreisen der Bahn: Soviel zahlt man in verschiedenen Ländern für eine kurzfristig für morgen gebuchte Fahrt:

2,43 €-ct/km USA Chicago-Minneapolis 657 km Megabus 15,95 €
3,09 €-ct/km UK Glasgow-London 650 km Megabus 20,06 €
3,51 €-ct/km ES Madrid-Sevilla 532 km Socibus 18.65 €
4,35 €-ct/km CA Toronto-Montreal 543 km Coach Canada 23,60 €
4,87 €-ct/km AUS Adelaide-Melbourne 728 km Greyhound Australia 35,46 €
6,32 €-ct/km S Göteborg-Stockholm 470 km Säfflebussen 29,72 €
6,77 €-ct/km NZ Auckland-Wellington 640 km Intercity 43,33 €

.... und in Deutschland zahlt man:

18,63 €-ct/km DE Berlin-München 585 km Deutsche Bahn 109 €

In Deutschland sind nämlich seit knapp 80 Jahren Fernbuslinien als Konkurrenz zur Bahn verboten. Die Eisenbahnfaschisten erlauben das nicht, weil der Bahn dann Kunden verloren gingen. Fernbuslinien wären so preiswert, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können und bräuchten keinerlei staatliche Subventionen.

Und dann gibt es doch tatsächlich Leute, deren Kopf so zugeschissen ist mit der Propaganda der Eisenbahnfaschisten, daß sie glauben, der Straßenverkehr würde subventioniert.

Schaut mal in den Straßenbaubericht 2007 (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/073/1607394.pdf)

Gesamtausgaben für Neu-, Ausbau, Erhaltung und Betrieb
Autobahnen 3.608,7 Mio. €
Bundesstraßen 2.497,0 Mio. €

Einnahmen aus der Lkw-Maut 3 Mrd. €
Einnahmen aus der Kfz-Steuer 8,8 Mrd. €
Einnahmen aus der Mineralölsteuer 42 Mrd. €
Anteil des Straßenverkehrs am Mineralölsteueraufkommen, geschätzt: 80%

Anteil an der gesamten Kfz-Verkehrsleistung: (Straßenbaubericht 2007, Seite 5)
Autobahnen: 31,5%
Bundesstraßen: 15,5%

Autobahnen: (3+0.315*(8.8+0.8*42))/3.6087=453%
Bundesstraßen: (0.155*(8.8+0.8*42))/2.497=263%

Kostendeckungsgrad Autobahnen: 453%
Kostendeckungsgrad Bundesstraßen: 263%

Die Bahn hingegen kriegt - das schrieb ich schon - jedes Jahr 11 Mrd. € vom Staat. Und ist trotzdem so teuer.

Die Bahn muß sterben, damit wir leben können!

Würfelqualle
14.04.2008, 21:59
Ich finde, dass die Deutsche Bahn wieder verstaatlicht werden soll.

Oder Mitbewerber sollten zugelassen werden. Aber die Mitbewerber sollten ihr eigenes Schienennetz haben, damit sie keine Miete an die Deutsche Bahn zahlen müssen. Weiterhin sollten sie eigene Bahnhöfe haben, aus gleichen Grund, wie mit dem Schienennetz. Wie das aber in die Praxis umgesetzt werden könnte, entzieht sich meiner Kenntnis.


Aber sehe keinen Sinn, 1 Millionen Sozialhilfe Schmarotzer damit satt zu bekommen.

Die sollen schindern gehen, das sich die fettgefressenen Schwabbelbäuche, in wohldefinierte Sixpacks verwandeln.



Gruss vonne Würfelqualle

Würfelqualle
14.04.2008, 22:08
Wo wir gerade davon reden: Auf MDR läuft gerade ein DDR Film der zum Teil in einem Reichsbahnausbesserungswerk spielt. Mal schauen was das wird :)

Ach ja: Für die Umbenennung der Bahn in Deutsche Bundesbahn!!! :)

Mönsch da hieß die Interflug ja noch Lufthansa !

:))


Gruss vonne Würfelqualle

Würfelqualle
14.04.2008, 22:15
Genau das habe ich eben auch gedacht ;)

"Das ist doch der Dings" :cool2:

Achja: Staatlich sollten neben der Bundesbahn auch die Post, die Lufthansa;) und die Stromkonzerne sein.



:top:


Gruss vonne Würfelqualle

steffel
30.04.2008, 01:22
Warum engagiert sich dieses Deppen-Volk so sehr für die Eisenbahn?

Von dem Geld, das der Staat jedes Jahr in die Eisenbahn versenkt (11 Milliarden), könnte man mehr 1 Million Sozialhilfeempfänger komplett versorgen, inkl. Krankenversicherung. Oder jedes Jahr mehr als 1000 km Autobahnen bauen. Oder die Mehrwertsteuer um 2 Prozent senken. Oder, oder....

Und nun mal was zu den Fahrpreisen der Bahn: Soviel zahlt man in verschiedenen Ländern für eine kurzfristig für morgen gebuchte Fahrt:

2,43 €-ct/km USA Chicago-Minneapolis 657 km Megabus 15,95 €
3,09 €-ct/km UK Glasgow-London 650 km Megabus 20,06 €
3,51 €-ct/km ES Madrid-Sevilla 532 km Socibus 18.65 €
4,35 €-ct/km CA Toronto-Montreal 543 km Coach Canada 23,60 €
4,87 €-ct/km AUS Adelaide-Melbourne 728 km Greyhound Australia 35,46 €
6,32 €-ct/km S Göteborg-Stockholm 470 km Säfflebussen 29,72 €
6,77 €-ct/km NZ Auckland-Wellington 640 km Intercity 43,33 €

.... und in Deutschland zahlt man:

18,63 €-ct/km DE Berlin-München 585 km Deutsche Bahn 109 €

In Deutschland sind nämlich seit knapp 80 Jahren Fernbuslinien als Konkurrenz zur Bahn verboten. Die Eisenbahnfaschisten erlauben das nicht, weil der Bahn dann Kunden verloren gingen. Fernbuslinien wären so preiswert, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können und bräuchten keinerlei staatliche Subventionen.

Und dann gibt es doch tatsächlich Leute, deren Kopf so zugeschissen ist mit der Propaganda der Eisenbahnfaschisten, daß sie glauben, der Straßenverkehr würde subventioniert.

Schaut mal in den Straßenbaubericht 2007 (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/073/1607394.pdf)

Gesamtausgaben für Neu-, Ausbau, Erhaltung und Betrieb
Autobahnen 3.608,7 Mio. €
Bundesstraßen 2.497,0 Mio. €

Einnahmen aus der Lkw-Maut 3 Mrd. €
Einnahmen aus der Kfz-Steuer 8,8 Mrd. €
Einnahmen aus der Mineralölsteuer 42 Mrd. €
Anteil des Straßenverkehrs am Mineralölsteueraufkommen, geschätzt: 80%

Anteil an der gesamten Kfz-Verkehrsleistung: (Straßenbaubericht 2007, Seite 5)
Autobahnen: 31,5%
Bundesstraßen: 15,5%

Autobahnen: (3+0.315*(8.8+0.8*42))/3.6087=453%
Bundesstraßen: (0.155*(8.8+0.8*42))/2.497=263%

Kostendeckungsgrad Autobahnen: 453%
Kostendeckungsgrad Bundesstraßen: 263%

Die Bahn hingegen kriegt - das schrieb ich schon - jedes Jahr 11 Mrd. € vom Staat. Und ist trotzdem so teuer.

Die Bahn muß sterben, damit wir leben können!

Den fettunterstrichenen Beitrag sollte man besonders beachten. Ja in unserem tollen Deutschland sind Fernbuslininen verboten (bis auf einige Verbindungen nach Berlin - wegen der Mauer damals), während gleichzeitig die Bahn - !! auch nach der Privatisierung !!! jährlich 11 Milliarden Euro Steuergelder erhält.
Die Bahn ist im Vergleich zum Bus wesentlich teurer; ich habe mal gelesen,
das ein lokbespannter Zug mit 1 Lok BR 218 und 4 Doppelstockwagen Preisstand März 2005 8,80 Euro/km kostete, also auf 100 km 880 Euro.
Jeder kann sich ausrechnen, dass bei einer durchschnittlichen Auslastung die Bahn immer noch Verluste macht, die dann der Steuerzahler mittels der Regionalisierungsentgelte (etwa 6 Milliarden Euro pro Jahr) abdrücken muss.

Ich kann mir auch denken, warum die Fernbuslininen immer noch verboten sind:
- Alle Firmen, die mit Waggon- und Gleisbau zu tun haben, würden dann zurückstecken müssen
- Die Autoindustrie ist sicherlich auch sehr zufrieden mit dieser Regelung, da dann weniger Leute mit dem ÖPNV fahren.


Hat eigentlich schon mal jemand gegen diese Regelung geklagt und was sagt die EU dazu?

Rheinlaender
30.04.2008, 09:15
Warum engagiert sich dieses Deppen-Volk so sehr für die Eisenbahn?

[...]

Die Bahn muß sterben, damit wir leben können!

In einem Zug, der alle ca. 5 Min. auf einer Bahnstrecke fahren kann, kannst Du rund 600 Leute transportieren. Du kannst also 12'000 Leute, im Bahnerdeutsch einst liebevoll "Befoerderungsfaelle", von A nach B bringen. Hinzu kommt , dass Du diese Leuten vom Stadtzentrum ins Stadtzentrum bringen kannst. Wenn ich von London nach Koeln oder Frankfurt fliege, dauert der Flug zwar gerade etwas ueber eine Stunde, wenn ich von meiner Haustuer in Central London zu einer Haustuer in Koeln oder Frankfurt rechne, bin ich schneller mit der Bahn.

Alleine London Underground transportiert taeglich ca. 3 Mio. Fahrgaeste - das waere mit Bussen nicht machbar. Oxford Street ist fuer den normalen Verkehr gesperrt, dennoch Oxford Street durch den oeffentlichen Bussverkehr chronisch verstopft.

Das sit einfach eine Frage der Kapazitaet.

kotzfisch
30.04.2008, 09:34
Fernbuslinien verboten?So ein Quatsch!

Die Grundthese stimmt schon NICHT!

http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbuslinie

So ein Dünnschiss.

Allerdings: Markt für die Bahn!

klartext
30.04.2008, 10:58
Genau das habe ich eben auch gedacht ;)

"Das ist doch der Dings" :cool2:

Achja: Staatlich sollten neben der Bundesbahn auch die Post, die Lufthansa;) und die Stromkonzerne sein.
Schon eine bizarre Vorstellkung, dass alles besser wäre, wenn es der Staat tut.
Die selben Leute, die derartiges behaupten, schimpfen im gleichen Atemzug exakt auf diesen Staat.

George Rico
30.04.2008, 11:27
Mehdorn hat die Bahn zu einem profitablen Unternehmen und zu einer der größten Eisenbahngesellschaften der Welt gemacht. Zudem sind die Fahrkartenpreise in Kombination mit einer Bahncard50, die es für 110€/Jahr gibt, trotz allem noch bezahlbar. Und die Bahn ist, bezogen auf Langstrecken im Fernverkehr, allemal schneller als ein Überlandbus.



---

kotzfisch
01.05.2008, 10:29
Der NICHT verboten ist.

Wenn der Markt das hergäbe,wären Fernbuslinien auch in größerem Ausmaß da.
Also scheint die Bahn trotz allem noch wirtschaftlich attrakiv zu sein.

Stechlin
01.05.2008, 12:02
Warum engagiert sich dieses Deppen-Volk so sehr für die Eisenbahn?

Von dem Geld, das der Staat jedes Jahr in die Eisenbahn versenkt (11 Milliarden), könnte man mehr 1 Million Sozialhilfeempfänger komplett versorgen, inkl. Krankenversicherung. Oder jedes Jahr mehr als 1000 km Autobahnen bauen. Oder die Mehrwertsteuer um 2 Prozent senken. Oder, oder....

Und nun mal was zu den Fahrpreisen der Bahn: Soviel zahlt man in verschiedenen Ländern für eine kurzfristig für morgen gebuchte Fahrt:

2,43 €-ct/km USA Chicago-Minneapolis 657 km Megabus 15,95 €
3,09 €-ct/km UK Glasgow-London 650 km Megabus 20,06 €
3,51 €-ct/km ES Madrid-Sevilla 532 km Socibus 18.65 €
4,35 €-ct/km CA Toronto-Montreal 543 km Coach Canada 23,60 €
4,87 €-ct/km AUS Adelaide-Melbourne 728 km Greyhound Australia 35,46 €
6,32 €-ct/km S Göteborg-Stockholm 470 km Säfflebussen 29,72 €
6,77 €-ct/km NZ Auckland-Wellington 640 km Intercity 43,33 €

.... und in Deutschland zahlt man:

18,63 €-ct/km DE Berlin-München 585 km Deutsche Bahn 109 €

In Deutschland sind nämlich seit knapp 80 Jahren Fernbuslinien als Konkurrenz zur Bahn verboten. Die Eisenbahnfaschisten erlauben das nicht, weil der Bahn dann Kunden verloren gingen. Fernbuslinien wären so preiswert, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können und bräuchten keinerlei staatliche Subventionen.

Und dann gibt es doch tatsächlich Leute, deren Kopf so zugeschissen ist mit der Propaganda der Eisenbahnfaschisten, daß sie glauben, der Straßenverkehr würde subventioniert.

Schaut mal in den Straßenbaubericht 2007 (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/073/1607394.pdf)

Gesamtausgaben für Neu-, Ausbau, Erhaltung und Betrieb
Autobahnen 3.608,7 Mio. €
Bundesstraßen 2.497,0 Mio. €

Einnahmen aus der Lkw-Maut 3 Mrd. €
Einnahmen aus der Kfz-Steuer 8,8 Mrd. €
Einnahmen aus der Mineralölsteuer 42 Mrd. €
Anteil des Straßenverkehrs am Mineralölsteueraufkommen, geschätzt: 80%

Anteil an der gesamten Kfz-Verkehrsleistung: (Straßenbaubericht 2007, Seite 5)
Autobahnen: 31,5%
Bundesstraßen: 15,5%

Autobahnen: (3+0.315*(8.8+0.8*42))/3.6087=453%
Bundesstraßen: (0.155*(8.8+0.8*42))/2.497=263%

Kostendeckungsgrad Autobahnen: 453%
Kostendeckungsgrad Bundesstraßen: 263%

Die Bahn hingegen kriegt - das schrieb ich schon - jedes Jahr 11 Mrd. € vom Staat. Und ist trotzdem so teuer.

Die Bahn muß sterben, damit wir leben können!

Du solltest weniger Klebstoff schnüffeln.

Stechlin
01.05.2008, 12:09
Mehdorn hat die Bahn zu einem profitablen Unternehmen und zu einer der größten Eisenbahngesellschaften der Welt gemacht. Zudem sind die Fahrkartenpreise in Kombination mit einer Bahncard50, die es für 110€/Jahr gibt, trotz allem noch bezahlbar. Und die Bahn ist, bezogen auf Langstrecken im Fernverkehr, allemal schneller als ein Überlandbus.



---


Mehdorn ist als Vorstandsvorsitzender für erhebliches Missmanagement bei der Bahn verantwortlich, unter anderem für den Abbau von 44,4 Prozent aller Weichen und Kreuzungen, 65,7 Prozent aller Privatgleisanschlüsse und 17,7 Prozent der gesamten Gleislänge; darüber hinaus wird das Schienennetz seit Jahren vernachlässigt. Versäumt wurden offenbar auch Rückstellungen für den Ersatz von ICE-Garnituren und anderen Waggons - denn dafür verlangt Mehdorn Geld durch Privatisierung. Die Folgen spüren Bahnfahrer täglich: Mehr als ein Drittel der Züge ist verspätet, jeder vierte Anschlusszug wird nicht erreicht.
http://www.attac.de/mehdorn-weg/


So wurde die von Bahnchef Mehdorn verbreitete Erfolgsbilanz unkritisch weiterverbreitet. In seiner Halbjahresbilanz Mitte August verkündete er stolz einen Überschuß von 1,9 Milliarden Euro. Tatsächlich fließen jedoch zugleich etliche Milliarden Euro an Subventionen in die Kassen der Deutschen Bahn AG. Diese setzen sich zusammen aus Bauzuschüssen, Mittel für den Regionalverkehr und Aufstockung der Gehälter der Bahnbeamten. Nur so kann die Dienstleistung Bahn überhaupt aufrecht erhalten werden. Doch diese Subventionen sind im Vergleich zur Subventionierung von Straßenverkehr und Flugverkehr gering und dieses Ungleichgewicht verursacht von Jahr zu Jahr ein Zurückdrängen der Bahn im Konkurrenzkampf.

http://www.netzwerk-regenbogen.de/verkeh060908.html

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Frei nach Marx: Auch ein toter Hering glänzt im Mondenschein. ;)

Felidae
01.05.2008, 12:50
Die Bahn einfach zu 100 % privatisieren. Dann braucht sie auch keine Subventionen mehr, weil unrentable, wenig genutzte Strecken nicht mehr bedient werden, überflüssiges Personal rausfliegt und auch sonst mehr auf die Kosten geschaut wird.

Weg mit allen Staatsbetrieben!

George Rico
01.05.2008, 17:11
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Frei nach Marx: Auch ein toter Hering glänzt im Mondenschein. ;)

Inwiefern wird beispielsweise das Schienennetz vernachlässigt? Allein in Niedersachsen werden im Jahre 2008 rund 200 Millionen Euro in den Erhalt und die Sanierung des Streckennetzes investiert. Zudem darf die Objektivität von attac durchaus angezweifelt werden, obwohl man natürlich auch nicht alles glauben sollte, was die Bahn in ihrer hauseigenen Propagandazeitschrift, dem Heftchen "Mobil", veröffentlicht.



---

¿Why-So-Serious?
01.05.2008, 17:26
Oder Mitbewerber sollten zugelassen werden. Aber die Mitbewerber sollten ihr eigenes Schienennetz haben, damit sie keine Miete an die Deutsche Bahn zahlen müssen. Weiterhin sollten sie eigene Bahnhöfe haben, aus gleichen Grund, wie mit dem Schienennetz. Wie das aber in die Praxis umgesetzt werden könnte, entzieht sich meiner Kenntnis.


Hast du eine Idee wie teuer es ist ein Schienennetz auf zu bauen? Weißt du wieviel ein netter Bahnhof kostet?

Bevor du also überhaupt einen Cent verdienen kannst, musst du Investitionen im mindestens 2 stelligen Milliarden bereich leisten, um überhaupt ins Bahngeschäft einsteigen zu können.

Darüber hinaus macht es kein Sinn ein zweites Netz für den gleichen Zweck aufzubauen, da dies die Auslastung des ersten Netzes senkt und dieses somit unrentabler macht. Viel mehr sollte man verstärkt an andere Anbieter die Schienenstrecken vermieten.

Biskra
01.05.2008, 20:30
Fernbuslinien verboten?So ein Quatsch!

Die Grundthese stimmt schon NICHT!

http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbuslinie

So ein Dünnschiss.

Allerdings: Markt für die Bahn!

Jetzt nehme ich fast an, daß du Berliner bist. Denn nur von bzw. nach Berlin gibt es wirklich nationale Fernbusverbindungen. Im Rest Deutschlands gilt immer noch die Bevorteilung der Bahn, die im Personenbeförderungsgesetz seit Adis Zeiten verankert ist.

Mehr hier:

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2356142

Ach ja, Busse mit der Bahn zu vergleichen (wie im Eingangstext), ist natürlich ein bisschen doof, die Bahn sorgt auch für Güterverkehr und der ist so nicht auf die Straße umlegbar.

PS: Berlin-München kostet mit dem Bus 46 EUR.

Stechlin
01.05.2008, 21:33
Inwiefern wird beispielsweise das Schienennetz vernachlässigt? Allein in Niedersachsen werden im Jahre 2008 rund 200 Millionen Euro in den Erhalt und die Sanierung des Streckennetzes investiert. Zudem darf die Objektivität von attac durchaus angezweifelt werden, obwohl man natürlich auch nicht alles glauben sollte, was die Bahn in ihrer hauseigenen Propagandazeitschrift, dem Heftchen "Mobil", veröffentlicht.



---

Richtig. Und genau das ist der Punkt! Die Bahn fährt hier eine riesige Propagandamaschinerie auf, um das Bild eines rentablen und prosperierenden "Unternehmens" zu suggerieren. Es ist ja nicht nur diese "Bahn-Prawda", die Bahn hat ja sogar einen eigenen TV-Kanal (http://www.bahntv-online.de/btvo/site/). Interessant an der Sache ist mal so ganz nebenbei, für was man bei der Deutschen Bahn so alles Geld hat.

Die Bilanzen, welche die Bahn veröffentlicht, sind so was von geschönt und zurechtgerechnet, daß es Herrn Mehdorn eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte.

Und dennoch! Zu welchem Preis wird hier die Bahn "fit" gemacht (welch Euphemismus) für das Haifischbecken Namens Börse? Wenn Du einen Eisenbahner in Deiner Bekannt- oder Verwandtschaft hast, dann laß Dir mal berichten, wie es in diesem Laden an der Basis, also abseits aller offiziellen Sprechblasen, aussieht. Da wird "gespart", daß einem schwindlich werden kann.
Die Laufzeiten von Lokomotiven und die Inspektionsintervalle wurden verlängert, Reparaturtolleranzen unverantwortlich ausgeweitet. Und das alles mit weniger Personal, welches zudem vollkommen überarbeitet ist. Fahrkartenschalter werden dicht gemacht, Bahnhofsgebäude geschlossen und dem Zahn der Zeit überlassen. Und auch im Schienenbereich wird zunehmend auf Verschleiß gefahren. Die Zahl der Langsamfahrstellen nahm kontinuierlich zu. Freilich nicht auf den Paradestrecken der Deutschen Bahn. Aber schau mal in die Fläche. Da denkst Du manchmal, die Zeit wäre stehengeblieben. Keine Übertreibung. Kannst ja beispielweise mal in die Prignitz fahren. Da scheint der Kampf Natur gegen Technik für Erstgenannte entschieden zu werden. Und alles nur, um Profite zu machen. Die Frage heißt nicht mehr, sein oder nicht sein, sondern Bedarf oder Gewinn!

Es gibt Prestigeprojekte, die das öffentliche Bild der Bahn nachhaltig prägen. Aber schaut man genauer hin, und hinterfragt die Phrasen der Tiefensees, Suckales und Mehdorns, so kommt man zu einem anderen Ergebnis. In der Selbstdarstellung der Bahn, die vor Selbstbeweihräucherung und unerträglicher Heuchelei nur so strotzt, ist die Zielgruppe so offensichtlich, daß dies die einzige Wahrheit an dieser elenden Propaganda ist: der zahlungskräftige Oberschichtler, der aus reinem Gutmenschentum entweder aufs Auto oder gar den Flieger generös verzichtet. (Vergessen wir nicht, die primäre Konkurenz der Bahn ist nicht das Auto, sondern das Flugzeug. Deshalb ist es ja mittlerweile auch einfacher ein Flugticket zu buchen als eine Fahrt mit dem ICE.) Jedenfalls verirrt sich der Oberschichtler selten nach Kyritz oder Güstrow. Und dann bestimmt nicht mit dem Pöbel in einem Großraumabteil ohne "Bordservice".

Die Bahn ist nationales Eigentum. Sie ist eine Errungenschaft der ganzen Nation, und von dieser auch finanziert und aufgebaut worden. Sie diente dem Transportbedürfnis aller Menschen. Und das ist ihr primäres Ziel, Personen und Güter zu transportieren. Es soll weder Vergnügen sein noch bringen, sondern der schlichten Erkenntnis dienen, daß zu einer funktionierenden Industriegesellschaft eben eine für alle benutzbare Infrastruktur gehört. Wieviel Kilometer Eisenbahn wären in Deutschland enstanden, hätte man selbige nur unter dem Kriterium des Profits betrieben?

Eine einfache Fahrt von Bergen auf Rügen zum Chiemsee kostet 122,- Euro. Das waren mal 244,- Mark. Für eine Fahrt! Und man will ja auch wieder zurück.

Bei der Deutschen Bahn arbeiten heute so über den Daumen gepeilt noch genauso viele Menschen wie einst bei der Deutschen Reichsbahn der DDR! Du kannst Dir selbst ausmalen, wo da an allen Ecken und Enden gespart, gestrichen und verkleinert wurde. Und die Bahn ist trotz moderner Stellwerks- und anderer Technik nicht signifikant weniger arbeitsintensiv geworden.

Wenn das alles der Preis sein soll für den Börsengang der Deutschen Eisenbahn, dann gute Nacht Deutschland. Die Bahn soll fahren und keine Dividenden erwirtschaften. Dafür wurde sie nicht geschaffen. Aber dem Gott des Zinses opfern wir auch noch diesen Organismus unserer Nation.

Das ist der Neoliberalismus. "Wohl" bekomms.

alta velocidad
05.05.2008, 11:52
Wer will denn bitte mit dem Bus quer durch Deutschland fahren? Da müsste man ja schon reichlich bescheuert sein! :D

Rocko
16.05.2008, 18:06
Und sowas ist dann verboten oder wie soll ich das verstehen?

9Euro Linienbus (http://www.touring.de/Fahrplan.54.0.html)

Damit bin ich letztens noch preiswert von Hannover nach Heidelberg gefahren :)

Don
16.05.2008, 19:16
Der NICHT verboten ist.

Wenn der Markt das hergäbe,wären Fernbuslinien auch in größerem Ausmaß da.
Also scheint die Bahn trotz allem noch wirtschaftlich attrakiv zu sein.

Ich bin mir da nicht sicher, da ich seit meiner Schulzeit kaum noch Busse und Bahn benutze.
Damals betrieb allerdings die Familie eines Schulfreunds ein Busunternehmen (das ich auch benutzte), und Linienverbindungen wurden damals von der Post lizensiert. (Die Post betrieb damals noch einen eigenen Busverkehr).
Privatbusse waren also von vielen Zeitfenstern und Haltestellen ausgeschlossen, um dem Staatsmoloch keine Konkurrenz zu machen.
Über die heutige Situation bin ich nicht informiert, aber sicher gibt es für Linienverkehr nach wie vor eine Lizensierung (die es für den Frachtverkehr ja auch gibt), und ich halte es durchaus für möglich daß Staatsunternehmen wie die Bahn darauf Einfluß haben.

Moloch
17.05.2008, 16:39
Fernbuslinien verboten?So ein Quatsch!

Die Grundthese stimmt schon NICHT!

http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbuslinie

Aus Kotzfischs Link:


Fernbuslinien in Deutschland [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Fernbusse in Deutschland
Fernbuslinien können nach dem Personenbeförderungsgesetz nur genehmigt werden, wenn die selbe Verkehrsleistung nicht bereits durch andere Verkehrsmittel (Eisenbahn, bestehende Buslinien) in befriedigendem Umfang erbracht wird. Da Deutschland - im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern - über ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz verfügt, an das alle Großstädte und Ballungszentren angeschlossen sind, hat der Inlandsverkehr mit Fernbussen in Deutschland heutzutage eine geringere Bedeutung als in vielen anderen Ländern.
Die meisten Linien sind internationale Linien, mit denen fast alle europäischen Länder erreicht werden können, und für die innerhalb von Deutschland ein Beförderungsverbot besteht.[1]

Ausführlicher in http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbusse_in_Deutschland


Rechtliche Situation [Bearbeiten]
Nach dem deutschen Personenbeförderungsgesetz können neue Buslinien nicht genehmigt werden, wenn die selbe Verkehrsleistung bereits durch andere Verkehrsmittel (Eisenbahn, bestehende Buslinien) in befriedigendem Umfang erbracht wird. Eine neu einzurichtende Buslinie muss zu einer wesentlichen Verbesserung des Verkehrsangebotes führen. [1] Dies ist u.a. dann gegeben, wenn die neue Buslinie
eine Strecke bedient, auf der derzeit kein anderes Verkehrsmittel verkehrt oder
eine wesentlich kürzere Fahrzeit als bestehende Verkehrsmittel aufweist oder
zu Zeiten verkehrt, zu denen mit anderen Verkehrsmitteln keine Verbindung besteht.
Ziel der Regelung ist die Wahrung der öffentlichen Verkehrsinteressen, insbesondere die Verhinderung einer Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Unternehmern untereinander oder mit den Eisenbahnen. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass eine solche Konkurrenzsituation sich in der Regel negativ auf die Verkehrsbedienung einer Relation auswirkt und schützt daher die bereits vorhandenen Verkehrsmittel vor Wettbewerbern.
Da der Fahrpreis bei diesen Überlegungen keine Rolle spielt, wird der Preiswettbewerb durch einen Qualitätswettbewerb ersetzt. Ein Unternehmer kann eine Buslinie nur eröffnen, wenn diese zu einer deutlichen Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebotes beiträgt. Tut sie dies nicht, sondern hebt sie sich nur durch einen niedrigeren Fahrpreis von den bestehenden Angeboten ab, ist eine Genehmigung nicht möglich.

Ernesto-Che
23.05.2008, 21:45
... Fernbuslinien wären so preiswert, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können und bräuchten keinerlei staatliche Subventionen.


Hat eigentlich schon mal jemand gegen diese Regelung geklagt und was sagt die EU dazu?[/QUOTE]

Ja sicher bei den Benzinpreisen
in Deutschland !

Gladius Germaniae
05.06.2008, 10:51
http://www.welt.de/wirtschaft/article1904177/SPD_lockt_Heuschrecken_an_Bord_der_Bahn.html

dabei sind es ja ausgerechnet die sozialdemokraten die so eine Volksverkaufs und Verratslinie fahren.