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Vollständige Version anzeigen : Hartz IV und deutsche Milchkuh



Bärwolf
13.04.2008, 13:11
Ich habe gehört eine deutsche Milchkuh bekommt an Subventionen acht mal so viel wie ein Hartz IV-Empfänger. Kann das hier jemand glaubhaft bestätigen oder wollte mich da nur einer veräppeln?

Rheinlaender
13.04.2008, 13:20
Ich vermute, dass die genauen Angaben hierzu in den Tiefen des Servers der EU verborgern sind:

http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm

(Am besten suchst Du direkt nach den "konsolidierten" Fassungen der Verordnungen nach Sachgebieten - Titel 3, Landwirtschaft):

http://eur-lex.europa.eu/de/repert/index_03.htm

politisch Verfolgter
13.04.2008, 13:44
Und was bekommt ein dt. $ständler an Subventionen, Abschreibungen, Steuererleichterungen und marginalisierten Kostenfaktoren?
Na ja, wenigstens zahl ich nix dafür.

wtf
13.04.2008, 14:01
Ich habe gehört eine deutsche Milchkuh bekommt an Subventionen acht mal so viel wie ein Hartz IV-Empfänger. Kann das hier jemand glaubhaft bestätigen oder wollte mich da nur einer veräppeln?

Da ich von einer deutschen Milchkuh erheblich mehr profitiere, sehe ich kein Problem (außer, daß ich Subventionen grundsätzlich hasse).

Felidae
13.04.2008, 14:07
Dazu müsste diese Milchkuh im Monat mit ca. 1000 Euro subventioniert werden. Aber selbst wenn, kann man sich wtfs Posting inhaltlich anschließen.

Denkpoli
13.04.2008, 17:44
Dazu müsste diese Milchkuh im Monat mit ca. 1000 Euro subventioniert werden.

Das ist unmöglich. Das musst du mindestens mit Faktor 4 multiplizieren.

Felixhenn
13.04.2008, 17:59
Bin Weintrinker.

Drache
13.04.2008, 18:11
Subventionen und Entwicklungshilfen müssten gänzlich abgeschafft werden, dann wäre auch H4, die Instanthaltung bundesdeutscher Strasse und Autobahnen und die Sicherheit der Renten kein Problem mehr.

Frei-denker
13.04.2008, 18:23
Worauf der Threadstarter hinaus will, dürfte klar sein - ein Angriff auf die Agrarsubventionen.

Zunächst mal muß man sich klarmachen, dass so eine Milka-Kuh ca. 40 Liter Milch pro Tag produziert. Macht im Monat rund 1200 Liter mit einem Verkaufswert von rund 800 €.

Und was den Restbetrag anbetrifft, so ist das nichts anderes als die Bezahlung einer wirtschaftlichen und effektiven Milchproduktion über Steuern. Würde man die Subventionen abschaffen, müßte man die Milchpreise drastisch anheben - kommt man im Endeffekt aufs Gleiche raus.

Ne laß mal, die Agrarsubventionen sind prinzipiell völlig in Ordnung, daran ändern auch gelegentliche Fehlsteuerungen und Auswüchse nix.

Aldebaran
13.04.2008, 18:36
Ich habe gehört eine deutsche Milchkuh bekommt an Subventionen acht mal so viel wie ein Hartz IV-Empfänger. Kann das hier jemand glaubhaft bestätigen oder wollte mich da nur einer veräppeln?


Wenn man dem nachzugehen versucht, stößt man zwar auf interessante Einblicke in die wunderbare Welt des Milchmarktes: Milchquoten, Interventionspreise, Garantiemangenabgabe, Fettgehaltsregelung usw., aber auf keine Zahlenangaben zum Thema Subventionen.

http://www.milchindustrie.de/de/eu/agrarpolitik/

http://www.zoll.de/b0_zoll_und_steuern/c0_marktordnung/g0_milchquotenregelung/index.html


Wer an die eigentliche Quelle will, kann natürlich Rheinlaenders Tipp folgen, muss dann allerdings mit erheblichen Gehirnkonvulsionen als nahezu unvermeidlicher Nebenwirkung rechnen.


Es gibt da eine Angabe in bild.de aus dem letzten Jahr:

http://www.bild.de/BTO/news/2007/08/04/einkauf-lebensmittel/milch-subventionen,geo=2253660.html

Demzufolge habe das DIW Subventionen von 480 Mio. € für den Milchmarkt berechnet. Nun ist Bild nicht die vertrauenswürdigste Quelle - gerade mit Zahlen haben die es nicht so - und außerdem war ich immer der Meinung, Agrarsubventionen seien eine Angelegenheit Brüssels, aber glauben wir das erst einmal.

Milchkühe gab es 2007 etwa 4,1 Millionen - die Landwirtschaftsstatistik ist in Deutschland zuverlässig. (Die Daten über den Viehbestand sind und seine Entwicklung sind genauer und aktueller als die entsprechenden über die menschliche Bevölkerung in diesem Land.)

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2007/12/PD07__516__413,templateId=renderPrint.psml


Daris ergeben sich Subventionen von 117 € pro Milchkuh. Damit kann die These fast als widerlegt betrachtet werden.



Man kann es auch anders angehen: Im März 2008 gabe es laut Arbeitsmarktberich 5,15 Mio arbeitsfähige und 1,93 Mio nicht arbeitsfähige Empfänger von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, im Volksmund "Hartz IV" genannt.

http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/html/start/monat/aktuell.pdf


Würden also die 4,1 Mio Milchkühe wirklich wie im Eingangsbeitrag subventioniert, wären die Kosten für die Milcherzeugung um den Faktor:

8*4,1/(5,15+1,93) = 4,7

höher als sämtliche Augaben für "Hartz IV". Der Posten "Grundsicherung für Arbeitssuchende" schlug im Bundeshaushalt 2007 mit einem Betrag von 33,6 Mrd. € zu Buche.

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_36606/DE/Wirtschaft__und__Verwaltung/Finanz__und__Wirtschaftspolitik/Bundeshaushalt/Bundeshaushalt__2007/001.html?__nnn=true

Es kann ausgeschlossen werden, dass der Milchmarkt mit einem Betrag von 4,7*33,6 Mrd € = 157,9 Mrd. € subventioniert wird.

Die Behauptung kann somit als widerlegt betrachtet werden.

Frei-denker
13.04.2008, 18:44
Sollte die obige Angabe stimmen und es in D 4,1 Mio. Kühe geben, dann geben die pro Tag ca. 160 Mio. Liter Milch. (Bullen mal außen vor).

Davon werden jedoch etliche sicher zu Fleisch verarbeitet. Pro Bürger kommt also pro Tag etwa ein bis zwei Liter Milch bei raus.

Also ich trink jeden Tag einen Liter. Und ich find das auch toll, dass wir in D so gut versorgt sind. :]

Insofern denke ich mal, dass die Milchproduktion in D schon eine prima Sache ist!

Don
13.04.2008, 19:03
Worauf der Threadstarter hinaus will, dürfte klar sein - ein Angriff auf die Agrarsubventionen.

Zunächst mal muß man sich klarmachen, dass so eine Milka-Kuh ca. 40 Liter Milch pro Tag produziert. Macht im Monat rund 1200 Liter mit einem Verkaufswert von rund 800 €.

Und was den Restbetrag anbetrifft, so ist das nichts anderes als die Bezahlung einer wirtschaftlichen und effektiven Milchproduktion über Steuern. Würde man die Subventionen abschaffen, müßte man die Milchpreise drastisch anheben - kommt man im Endeffekt aufs Gleiche raus.

Ne laß mal, die Agrarsubventionen sind prinzipiell völlig in Ordnung, daran ändern auch gelegentliche Fehlsteuerungen und Auswüchse nix.

Die Milchproduktion, wie auch die sämtlicher anderer Agrarprodukte, wäre weitaus wirtschafticher und effektiver ohne diese Subventionen.
Diese sind inzwischen ein ins gigantische gewachsener gordischer Knoten, aus dem sich Einzelmaßnahmen überhaupt nicht mehr herauslösen lassen.

Profiteure sind lediglich monostrukturierte Großbetriebe die über entsprechende Verbandstätigkeit und interne Beratung sehr gut davon leben, sowie Kleinbauern die eigentlich als Landschaftspfleger gesehen werden und mit dem Agrargütermarkt faktisch nichts zu tun haben, ergo auch als solche gesponsort werden sollten wenn man sich auf die Notwendigkeit ihrer Arbeit einigt.

Für jeden mittelständischen landwirtschaftlichen Betrieb sind diese Subventionen ein Nullsummenspiel, da die Förderung an anderer Stelle wieder abgegriffen wird, zum Beispiel bei Milch durch Quotengebühren (mafiöses Schutzgeld mit offiziösem Anstrich) und ähnlichem Verwaltungsunfug mehr.

Der Bauer kriegt keine 800,- für 1200 liter (66 Cent/liter). Sondern ca. 30 - 38 Cent pro liter, je nach Region und Abnehmer. Subventioniert wird nicht direkt die Milch sondern die Kühe. Geben die mehr Milch als seine Quote erlaubt, kann er sie wegschmeißen, verkaufen darf er sie nämlich nicht. EUCCP.
Jetzt werden vermutlich die Einfuhrzölle für Milch aus Neuseeland und wasweißichwoher gesenkt oder aufgehoben. Könnten Bauern frei agieren würden sie sich schon seit langem drauf einstellen. So müssen sie gottergeben drauf warten was Brüssel in seiner unergründlichen Weisheit für sie vorgesehen hat wenn die zu erwartenden Importe den Milchmarkt kippen, da sie nicht aus ihrem Käfig ausbrechen können ohne sanktioniert zu werden und sich zu ruinieren.
Der Wahnsinn galoppiert und die EU Pygmäenjockeys kontrollieren schon lange nicht mehr wohin die Gäule laufen.

Aldebaran
13.04.2008, 19:06
Sollte die obige Angabe stimmen und es in D 4,1 Mio. Kühe geben, dann geben die pro Tag ca. 160 Mio. Liter Milch. (Bullen mal außen vor).

Davon werden jedoch etliche sicher zu Fleisch verarbeitet. Pro Bürger kommt also pro Tag etwa ein bis zwei Liter Milch bei raus.

Also ich trink jeden Tag einen Liter. Und ich find das auch toll, dass wir in D so gut versorgt sind. :]

Insofern denke ich mal, dass die Milchproduktion in D schon eine prima Sache ist!

Da liegst Du etwas zu hoch. 2006 betrug die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh laut Stat. Jb. 6849 kg, also 18,8 kg pro Tag.

Da die Leistung stetig steigt, kann man derzeit also von etwa 20 l pro Kuh und Tag ausgehen.

Es reicht sogar für einen Exportüberschuss bei Milch und Milchprodukten:

http://www.milch-markt.de/de/infos/branchenzahlen_aktu/


Deiner Aussage schließe ich mich sonst aber an.

Ein Lob der deutschen Kuh!

Aldebaran
13.04.2008, 19:15
Die Milchproduktion, wie auch die sämtlicher anderer Agrarprodukte, wäre weitaus wirtschafticher und effektiver ohne diese Subventionen.
Diese sind inzwischen ein ins gigantische gewachsener gordischer Knoten, aus dem sich Einzelmaßnahmen überhaupt nicht mehr herauslösen lassen.

Profiteure sind lediglich monostrukturierte Großbetriebe die über entsprechende Verbandstätigkeit und interne Beratung sehr gut davon leben, sowie Kleinbauern die eigentlich als Landschaftspfleger gesehen werden und mit dem Agrargütermarkt faktisch nichts zu tun haben, ergo auch als solche gesponsort werden sollten wenn man sich auf die Notwendigkeit ihrer Arbeit einigt.

Für jeden mittelständischen landwirtschaftlichen Betrieb sind diese Subventionen ein Nullsummenspiel, da die Förderung an anderer Stelle wieder abgegriffen wird, zum Beispiel bei Milch durch Quotengebühren (mafiöses Schutzgeld mit offiziösem Anstrich) und ähnlichem Verwaltungsunfug mehr.

Der Bauer kriegt keine 800,- für 1200 liter (66 Cent/liter). Sondern ca. 30 - 38 Cent pro liter, je nach Region und Abnehmer. Subventioniert wird nicht direkt die Milch sondern die Kühe. Geben die mehr Milch als seine Quote erlaubt, kann er sie wegschmeißen, verkaufen darf er sie nämlich nicht. EUCCP.
Jetzt werden vermutlich die Einfuhrzölle für Milch aus Neuseeland und wasweißichwoher gesenkt oder aufgehoben. Könnten Bauern frei agieren würden sie sich schon seit langem drauf einstellen. So müssen sie gottergeben drauf warten was Brüssel in seiner unergründlichen Weisheit für sie vorgesehen hat wenn die zu erwartenden Importe den Milchmarkt kippen, da sie nicht aus ihrem Käfig ausbrechen können ohne sanktioniert zu werden und sich zu ruinieren.
Der Wahnsinn galoppiert und die EU Pygmäenjockeys kontrollieren schon lange nicht mehr wohin die Gäule laufen.


So ergibt sich das Paradoxon, dass Garantiepreise und Exportsubventionen in den letzten Jahren tendenziell gesunken sind, die Ausgaben für die GAP (gemeinsame Agrarpolitik) aber weiter gestiegen sind, und zwar die für den EAGFL (Europ. Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft) auf 112 Mrd € im Jahr 2006.?(

http://www.milch-markt.de/de/eu/agrarpolitik/

Frei-denker
13.04.2008, 19:15
Da liegst Du etwas zu hoch. 2006 betrug die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh laut Stat. Jb. 6849 kg, also 18,8 kg pro Tag.

Da die Leistung stetig steigt, kann man derzeit also von etwa 20 l pro Kuh und Tag ausgehen.

Es reicht sogar für einen Exportüberschuss bei Milch und Milchprodukten:

http://www.milch-markt.de/de/infos/branchenzahlen_aktu/


Deiner Aussage schließe ich mich sonst aber an.

Ein Lob der deutschen Kuh!

Hm, dann käme pro Tag und Bürger etwa ein Liter Milch. Hört sich nicht gerade viel an. Immerhin macht man daraus auch Teigwaren und andere Speisen.

torun
13.04.2008, 19:22
Hm, dann käme pro Tag und Bürger etwa ein Liter Milch. Hört sich nicht gerade viel an. Immerhin macht man daraus auch Teigwaren und andere Speisen.

..da die Bauern die letzte Zeit etwas zickig waren, haben viele grenznahe Molkereien bei den Nachbarn eingekauft.
Im übrigen ist die Milchproduktion quotiert. Und die Subvention richtet sich nach der individuellen Quote. Mehr Produktion muß entweder billig verkauft, selbst gesoffen, als Kälbermilich verbraucht oder weggeschüttet werden.

Die derzeitige Referenzmenge der Bundesrepublik beträgt etwa 28 Mill. Liter, die den Milchbauern garantiert abgenommen werden.

Frei-denker
13.04.2008, 19:37
..da die Bauern die letzte Zeit etwas zickig waren, haben viele grenznahe Molkereien bei den Nachbarn eingekauft.
Im übrigen ist die Milchproduktion quotiert. Und die Subvention richtet sich nach der individuellen Quote. Mehr Produktion muß entweder billig verkauft, selbst gesoffen, als Kälbermilich verbraucht oder weggeschüttet werden.

Womit man vermutlich die Überproduktion verhindern will.

Überproduktion hätte ich als Staat auch nicht abgekauft.

Vielmehr hätte ich dem Bauer zwar die Abnahmemenge aufgezwungen, jedoch den Preis etwas angehoben, so dass der Bauer fürs Scheißeschaufeln auch ein akzeptables Auskommen hat und nicht so knapp dran ist, wie heute (wie man hört).

Auch hätte ich den Molkereien untersagt, unsere subventionierte Milch ins Ausland zu verhöckern. Unglaublich, was da im Moment an Volksbetrug durch die Molkereien läuft. X(

Überproduktion des Bauern würde ich den Bauern exportieren lassen. Ob es sich dann für ihn lohnt, muß er selber entscheiden.

Alternativ könnte man auch für Überproduktion den halben Preis zahlen und die Milch als Schulmilch verwenden. Ist allemal besser als die Colascheiße. Ein bischen Kakao oder Erdbeersirup rein.

Auch eine Möglichkeit wäre es, die Überproduktion zum halben Preis zu kaufen und verbilligt an arme Familien und Arbeitslose zu verteilen.

Aldebaran
13.04.2008, 19:42
Womit man vermutlich die Überproduktion verhindern will.

Überproduktion hätte ich als Staat auch nicht abgekauft.

Vielmehr hätte ich dem Bauer zwar die Abnahmemenge aufgezwungen, jedoch den Preis etwas angehoben, so dass der Bauer fürs Scheißeschaufeln auch ein akzeptables Auskommen hat und nicht so knapp dran ist, wie heute (wie man hört).

Auch hätte ich den Molkereien untersagt, unsere subventionierte Milch ins Ausland zu verhöckern. Unglaublich, was da im Moment an Volksbetrug durch die Molkereien läuft. X(

Überproduktion des Bauern würde ich den Bauern exportieren lassen. Ob es sich dann für ihn lohnt, muß er selber entscheiden.

Alternativ könnte man auch für Überproduktion den halben Preis zahlen und die Milch als Schulmilch verwenden. Ist allemal besser als die Colascheiße. Ein bischen Kakao oder Erdbeersirup rein.

Auch eine Möglichkeit wäre es, die Überproduktion zum halben Preis zu kaufen und verbilligt an arme Familien und Arbeitslose zu verteilen.


Gibt es z.T. schon EU-weit:


1. Butterbeihilfe

Um den Absatz von Butter in der industriellen Weiterverarbeitung zu fördern, gewährt die Europäische Union eine Butterbeihilfe für die Verwendung in Backwaren und Speiseeis. Knapp 500.000 t Butter, d.h. ein Viertel der europäischen Produktion, wird somit mit Beihilfen gestützt. Die Beihilfen werden in einem Tenderverfahren vergeben und werden im Zuge der Absenkung der Interventionspreise für Butter ebenfalls abgebaut.

2. Butterreinfett

Um den Absatz von Butterreinfett im privaten Haushalt zu fördern, gewährt die Europäische Union eine Beihilfe für Butter, verarbeitet zu Butterreinfett. Traditionelle Rezepturen in Deutschland und Österreich kommen damit in den Genuss dieser Beihilfe.

3. Butter für soziale Einrichtungen

Um den Absatz von Butter in sozialen Einrichtungen (Krankenhäusern, Altenheimen etc.) zu fördern, gewährt die Europäische Union eine Beihilfe beim Absatz von Butter in diesen Institutionen.

4. Schulmilch

Um jungen Menschen eine gesunde Ernährung anbieten zu können, gewährt die Europäische Union eine Beihilfe für Schulmilch. Die Beihilfenmaßnahme bringt die jungen Menschen näher an den Genuss von Milch und Milcherzeugnissen und ist sehr wichtig zur Kalziumversorgung von heranwachsenden Menschen.

5. Magermilchpulver für die Verfütterung

Im Kälbermastbereich soll mehr Magermilchpulver in der Fütterung eingesetzt werden. Aus diesem Grunde gewährt die Europäische Union hier eine Beihilfe. Ca. 400.000 t Magermilchpulver werden so vom Markt gestützt. D.h. ein Drittel der europäischen Produktion wandert in diesen Beihilfenbereich. Auch hier sind die Beihilfen stark gekürzt worden und sollen in Zukunft in einem Tenderverfahren vergeben werden.

http://www.milch-markt.de/de/eu/agrarpolitik/beihilfen/

Das Problem war ja bisher immer: wohin damit?

Das scheint sich jetzt aber zu ändern.

dZUG
13.04.2008, 19:49
Deutsche Milch für deutsche Kinder alles andere kannst vergessen :hihi:

Frei-denker
13.04.2008, 19:49
Naja, ist ja schön, dass man da ein wenig in die richtige Richtung geht.

Hoffentlich kommt auch noch die Freimilch für Arbeitslose.

Hm, da kommt mir eine Idee. Man könnte ja den Arbeitslosen anbieten, die Milch auf dem Bauernhof zu erarbeiten. Irgendwas gibts da ja immer zu tun. Mit einem vernünftigen Umrechnungsfaktor Arbeit/Milch wäre da sicher einiges zu machen.

Verrari
13.04.2008, 19:52
Bin Weintrinker.

:top:

So geht es mir.
Milch interessiert mich nicht!

torun
13.04.2008, 20:19
Womit man vermutlich die Überproduktion verhindern will.

Überproduktion hätte ich als Staat auch nicht abgekauft.

Vielmehr hätte ich dem Bauer zwar die Abnahmemenge aufgezwungen, jedoch den Preis etwas angehoben, so dass der Bauer fürs Scheißeschaufeln auch ein akzeptables Auskommen hat und nicht so knapp dran ist, wie heute (wie man hört).

Auch hätte ich den Molkereien untersagt, unsere subventionierte Milch ins Ausland zu verhöckern. Unglaublich, was da im Moment an Volksbetrug durch die Molkereien läuft. X(

Überproduktion des Bauern würde ich den Bauern exportieren lassen. Ob es sich dann für ihn lohnt, muß er selber entscheiden.

Alternativ könnte man auch für Überproduktion den halben Preis zahlen und die Milch als Schulmilch verwenden. Ist allemal besser als die Colascheiße. Ein bischen Kakao oder Erdbeersirup rein.

Auch eine Möglichkeit wäre es, die Überproduktion zum halben Preis zu kaufen und verbilligt an arme Familien und Arbeitslose zu verteilen.


Derzeit besteht eine Überprodukion zwischen 15 - 20 %, die dann hochsubventioniert als z.B. Milchpulver exportiert wird. Was vor allem in Afrika verheerende Auswirkungen hat, da dieses Milchpulver billiger ist als die dort produzierte Milch.

Frei-denker
13.04.2008, 20:58
Derzeit besteht eine Überprodukion zwischen 15 - 20 %, die dann hochsubventioniert als z.B. Milchpulver exportiert wird. Was vor allem in Afrika verheerende Auswirkungen hat, da dieses Milchpulver billiger ist als die dort produzierte Milch.

Stimmt verheerende Auswirkungen.

In ein Land, in dem Hunger herrscht, kommen verbilligte Lebensmittel.

Ein Skandal!

torun
13.04.2008, 21:02
Stimmt verheerende Auswirkungen.

In ein Land, in dem Hunger herrscht, kommen verbilligte Lebensmittel.

Ein Skandal!
Billige Lebensmittel bedeuten nicht weniger Hunger.
Selbst die können nicht von allen gekauft werden. Schon garnicht von den Familien die von der verkauften Milch gelebt haben.

Frei-denker
13.04.2008, 21:05
Billige Lebensmittel bedeuten nicht weniger Hunger.
Selbst die können nicht von allen gekauft werden. Schon garnicht von den Familien die von der verkauften Milch gelebt haben.

Du meinst also, eine Verteuerung der Lebensmittel in einem hungernden Land senkt den Hunger?

Alfred
13.04.2008, 21:07
Stimmt verheerende Auswirkungen.

In ein Land, in dem Hunger herrscht, kommen verbilligte Lebensmittel.

Ein Skandal!

Na , nicht so sorglos.Es gab mal ein Land in Afrika das bekam Lebensmittel
der EU geschenkt.Hauptsächlich Fleischprodukte.Das hatte zur Folge das die
Schlachter und Fleischer dieses Landes und die Bauern die sonst das Schlachtvieh
lieferten Arbeitlos wurden.In der Folge brach diese Klein Industrie zusammen.

Als dann die EU die Kostenlosen Lieferungen einstellte war das Drama groß.
Nun gab es auch kein Einheimisches Fleisch mehr....

Leider komme ich nicht mehr darauf wo ich diesen Bericht fand....

Frei-denker
13.04.2008, 21:10
Na , nicht so sorglos.Es gab mal ein Land in Afrika das bekam Lebensmittel
der EU geschenkt.Hauptsächlich Fleischprodukte.Das hatte zur Folge das die
Schlachter und Fleischer dieses Landes und die Bauern die sonst das Schlachtvieh
lieferten Arbeitlos wurden.In der Folge brach diese Klein Industrie zusammen.

Als dann die EU die Kostenlosen Lieferungen einstellte war das Drama groß.
Nun gab es auch kein Einheimisches Fleisch mehr....

Leider komme ich nicht mehr darauf wo ich diesen Bericht fand....

Willst du also vor der Gefahr warnen, dass die EU ihre Milchpulverlieferungen an Afrika einstellen könnte?

Und als Alternative sollte sie die gleich einstellen und die Preise für Milch in Afrika nach oben schnellen lassen?

Oder wie muß man dich da jetzt verstehen?

torun
13.04.2008, 21:10
Na , nicht so sorglos.Es gab mal ein Land in Afrika das bekam Lebensmittel
der EU geschenkt.Hauptsächlich Fleischprodukte.Das hatte zur Folge das die
Schlachter und Fleischer dieses Landes und die Bauern die sonst das Schlachtvieh
lieferten Arbeitlos wurden.In der Folge brach diese Klein Industrie zusammen.

Als dann die EU die Kostenlosen Lieferungen einstellte war das Drama groß.
Nun gab es auch kein Einheimisches Fleisch mehr....

Leider komme ich nicht mehr darauf wo ich diesen Bericht fand....

Solche Auswirkungen gibt es auf die gesamte Landwirtschaft, vor allem in den Entwicklungsländern.

torun
13.04.2008, 21:16
Du meinst also, eine Verteuerung der Lebensmittel in einem hungernden Land senkt den Hunger?

Es geht doch nicht nur um die Lebensmittel !
Es geht um die Zerstörung der Agrarstrukturen in diesen Ländern, weil die eigenen Produkte nicht mehr verkauft werden können, und somit noch mehr Armut und Hunger entsteht.
Subventionierte oder durch billige Arbeitskraft und fehlende Sozialstandards hergestellte Produkte gefährden jeden Standort, solltest du eigentlich mitbekommen haben, ging ja oft genug durch die Medien.

Weiter_Himmel
13.04.2008, 21:24
Da ich von einer deutschen Milchkuh erheblich mehr profitiere, sehe ich kein Problem (außer, daß ich Subventionen grundsätzlich hasse).

Hmm ich muss zugeben das ich im Landwirtschaftlichen Bereich gewisse Subventionen für sehr wichtig fast sogar überlebenswichtig halte da sie dem Staat eine Gewisse Eigenversorgung an Nahrung zu sichern und ihn so nicht komplett abhänig von anderen Staaten machen ... was wohl bei sehr vielen Industrieländern der Fall wäre wenn die Heimische Landwirtschaft nicht Subventioniert wird ... .In anderen Subventions Bereichen gebe ich dir aber Recht ... .

Das was die EU mit Landwirtschaftssubventionen treibt ist natürlich wahnsinn und muss so schnell wie möglich gestoppt werden ... .

Ich sehe übrigens in der massiven Landwirtschaftssubvention sogar einen Grund für versuchte Massenzuwanderung hauptsächlich aus Afrika ... .

Die Bauern dort können ihre Waren nicht nach Europa verkaufen da die Europäische subventionierte Landwirtschaft mit Hilfe von Schutz Zöllen die Waren günstiger anbieten kann ...

Dadurch geraten die Afrikanischen Länder von denen viele von Landwirtschaft leben in sehr große Armut was Massenzuwanderung begünstigt ... .

Frei-denker
13.04.2008, 21:25
Es geht doch nicht nur um die Lebensmittel !
Es geht um die Zerstörung der Agrarstrukturen in diesen Ländern, weil die eigenen Produkte nicht mehr verkauft werden können, und somit noch mehr Armut und Hunger entsteht.
Subventionierte oder durch billige Arbeitskraft und fehlende Sozialstandards hergestellte Produkte gefährden jeden Standort, solltest du eigentlich mitbekommen haben, ging ja oft genug durch die Medien.

In den Ländern, in denen Hunger herrscht, sind die Agrarstrukturen doch gar nicht in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren. Wenn man da die verbilligte Milch auch noch abzieht - wirds makaber.

Das Problem ist wohl eher, dass die Anbautechniken dort völlig antik und ineffektiv sind.

Und wenn die Bevölkerung nicht das Geld hat, um billige Milch zu importieren, hat sie noch weniger Geld, um teure heimische Milch zu konsumieren.

Eine Lösung des Problems liegt eher in der Modernisierung der Anbauverfahren als in einer Milchverknappung durch Importstopp.

Alfred
13.04.2008, 21:28
Willst du also vor der Gefahr warnen, dass die EU ihre Milchpulverlieferungen an Afrika einstellen könnte?

Und als Alternative sollte sie die gleich einstellen und die Preise für Milch in Afrika nach oben schnellen lassen?

Oder wie muß man dich da jetzt verstehen?

Nein...ich meine das Hilfe auch immer ein Zweck zu Selbsthilfe sein sollte...

Das heisst zum beispiel das man den Negern erklärt wie Sie sich besser selbstversorgen können.Denn die Eu macht mehr kaputt als das Sie wirklich
eine Gute Entwicklungshilfe bietet....Kostenlose Milch in den ersten Monaten ja
Aber dann aufbau eigener Struckturen , das meinte ich...

Verrari
13.04.2008, 21:29
In den Ländern, in denen Hunger herrscht, sind die Agrarstrukturen doch gar nicht in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren. Wenn man da die verbilligte Milch auch noch abzieht - wirds makaber.

Das Problem ist wohl eher, dass die Anbautechniken dort völlig antik und ineffektiv sind.


Glaube ich nicht so ganz!
Beispiel: Simbabwe.
Ein einstmal blühendes Land wurde nicht durch antike und ineffektive Anbautechniken ruiniert.
Du weißt selber weshalb!

dZUG
13.04.2008, 21:35
In den Ländern, in denen Hunger herrscht, sind die Agrarstrukturen doch gar nicht in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren. Wenn man da die verbilligte Milch auch noch abzieht - wirds makaber.

Das Problem ist wohl eher, dass die Anbautechniken dort völlig antik und ineffektiv sind.

Und wenn die Bevölkerung nicht das Geld hat, um billige Milch zu importieren, hat sie noch weniger Geld, um teure heimische Milch zu konsumieren.

Eine Lösung des Problems liegt eher in der Modernisierung der Anbauverfahren als in einer Milchverknappung durch Importstopp.

Du sprichst was wichtiges an :D
Die Bevölkerungsexplosion in manchen Gegenden der Welt sind schon erschreckend.
Wenn wir könnten, könnten wir locker ganz Afrika noch mit versorgen.

Alfred
13.04.2008, 21:47
Glaube ich nicht so ganz!
Beispiel: Simbabwe.
Ein einstmal blühendes Land wurde nicht durch antike und ineffektive Anbautechniken ruiniert.
Du weißt selber weshalb!

Das kommt noch hinzu...

meckerle
13.04.2008, 21:49
Bin Weintrinker.
Nicht nur die Milchkuh, auch die Weinbauern werden subventioniert. Kannst dich also nicht rausreden. ;)

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Wein;art271,2333349

dZUG
13.04.2008, 21:50
Ohne Soja aus Amerika würde es bei uns auch schlecht aussehen.
Ob das Soja gen-verändert ist oder nicht spielt eigentlich keine Rolle mehr.
Und wenn der Sprit noch teuerer wird müssen nicht nur Spargelstecher und
Erdbeeren pflücker nach Deutschland das ist sicher :D

Verrari
13.04.2008, 21:53
Nicht nur die Milchkuh, auch die Weinbauern werden subventioniert. Kannst dich also nicht rausreden. ;)

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Wein;art271,2333349

Er hat aber nicht von Weinbauern gesprochen, sondern von Weintrinkern!

Ach würde man doch auch mal die Weintrinker subventionieren ....! :rolleyes:

meckerle
13.04.2008, 21:59
Billige Lebensmittel bedeuten nicht weniger Hunger.
Selbst die können nicht von allen gekauft werden. Schon garnicht von den Familien die von der verkauften Milch gelebt haben.
Und die EU investiert jährlich Milliarden um überschüssig erzeugte, landwirtschaftliche Produkte, zu vernichten. Das ist ein Frevel, die hierfür Verantwortlichen gehören in den Knast.

Andererseits verhungern täglich Menschen in der ganzen Welt. X(

meckerle
13.04.2008, 22:09
Er hat aber nicht von Weinbauern gesprochen, sondern von Weintrinkern!

Ach würde man doch auch mal die Weintrinker subventionieren ....! :rolleyes:
Ohne die Weinbauern würden aber die Weintrinker alt aussehen.

Überleg mal: wenn wir auf unser Viertele verzichten müssten? X( Nicht auszudenken und die vertrockneten Kehlen, wer könnte das verantworten? X(

Verrari
13.04.2008, 22:11
Ohne die Weinbauern würden aber die Weintrinker alt aussehen.

Überleg mal: wenn wir auf unser Viertele verzichten müssten? X( Nicht auszudenken und die vertrockneten Kehlen, wer könnte das verantworten? X(

Bestimmt die Künast, oder die Roth! germane

Felixhenn
13.04.2008, 22:24
Nicht nur die Milchkuh, auch die Weinbauern werden subventioniert. Kannst dich also nicht rausreden. ;)

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Wein;art271,2333349

Stimmt, und mit denen hatte ich schon heiße Diskussionen. Besonders mit denen aus der eigenen Familie.

meckerle
14.04.2008, 01:11
Bestimmt die Künast, oder die Roth! germane
Jawoll die Kühn-ast und neuerdings der "Erzengel" Gabriel! :D

meckerle
14.04.2008, 01:13
Stimmt, und mit denen hatte ich schon heiße Diskussionen. Besonders mit denen aus der eigenen Familie.
Dort stehst du aber auf verlorenem Posten, des ghört nämlich so. Stimmts ?

FranzKonz
14.04.2008, 01:33
Er hat aber nicht von Weinbauern gesprochen, sondern von Weintrinkern!

Ach würde man doch auch mal die Weintrinker subventionieren ....! :rolleyes:


Frankenwein auf Krankenschein!

:cheers:

Aldebaran
14.04.2008, 02:15
Es geht doch nicht nur um die Lebensmittel !
Es geht um die Zerstörung der Agrarstrukturen in diesen Ländern, weil die eigenen Produkte nicht mehr verkauft werden können, und somit noch mehr Armut und Hunger entsteht.
Subventionierte oder durch billige Arbeitskraft und fehlende Sozialstandards hergestellte Produkte gefährden jeden Standort, solltest du eigentlich mitbekommen haben, ging ja oft genug durch die Medien.


Die eigenen Produkte können meistens nicht einmal dorthin transportiert werden, wo sie gebraucht werde. Überschuss- und Hungergebiete liegen oft nur ein paar 100 km auseinander, aber bei einer möglichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 10-20 km/h für Lastwagen (und einem Achsenbruch pro 10.000 km) kann man das kaum ändern.

Außerdem ist die afrikanische Landwirtschaft viel zu kapitalschwach, um den Ausfall von Lieferungen z.B. aus Europa zu kompensieren. In Sambia und Mosambik wirbt man deshalb weiße Farmer aus Simbabwe an.

Und es sind beileibe nicht nur die Subventionen der EU, die den Afrikanern zu schaffen machen. Es ist auch die brasilianische Agroindustrie oder asiatische Staaten, gegen die die Afrikaner nicht konkurrieren können.

Zu guter Letzt sind auch die afrikanischen Regierungen daran interessiert, die Bevölkerungen ihrer unruhigen, aufgeblähten Hauptstädte möglichst billig zu versorgen.

Felixhenn
14.04.2008, 08:06
Dort stehst du aber auf verlorenem Posten, des ghört nämlich so. Stimmts ?

Nicht ganz, die möchten lieber eine funktionierende Weinwirtschaft ohne Subventionen. Aber die Situation wurde durch die EU so versaut, dass wirklich nur überleben kann wer sich im Subventionsdschungel auskennt. Da werden Subventionen gezahlt für Flächenstilllegungen, ebenso für Reaktivierungen. Da wird der Transport des Weines durch ganz Europa subventioniert. Da wird sogar das subventioniert was wir früher Weinpanscherei nannten.

Was früher einmal die Qualität deutschen Weines ausmachte, wurde von der EU systematisch abgeschafft und kann fast nur noch für Edelmarken gewährleistet werden. Die EU versucht in ihrer Regulierungswut zu regulieren was nicht zu regulieren ist. Es sind nun mal von alters her unterschiedliche Handhabungen in unterschiedlichen Gegenden. Während Franzosen durch Zusammenschütten verschiedener Weine einen allgemein gültigen Geschmack für eine Jahrgang und Marke künstlich erzeugen, war hierzulande die Weinlage und die Rebe wichtig und man hat auf gutes Wetter gewartet.

Wenn früher Kallstadter Kobnert Riesling Spätlese 1959 auf dem Etikett stand, hieß das: Der Wein stammt aus dem Weinort Kallstadt, der Weinlage Kobnert dort, wurde aus der Rebsorte Riesling hergestellt und 1959 nach dem Spätlesetag geerntet. Dann ist man hingegangen und hat für Qualitätsmerkmale QbA, Spätlese, Auslese, Trockenbeerauslese einfach den natürlichen Zuckergehalt genommen. Es war dann der Zeitpunkt der Lese egal wenn die Oechsle gestimmt haben. Dann hat man Gebiete zusammengelegt und aus kleinen von der Geographie gesegneten Lagen geschmacklose Großlagen gemacht um unter dem Namen Massen produzieren können. Die Lage: Kallstadter Saumagen war ein Gebiet in Kallstadt das die Form eines Saumagens hatte, ganz klein war und den anerkannt besten Wein hervorbrachte. Dann wurden die Lagen zusammengelegt und die Magenspitze ist jetzt am Waldrand auf der Heide wo früher der schlechteste Wein wuchs.

Das sind alles Entwicklungen die eigentlich niemand wirklich mag und teilweise von ahnungslosen Bürokraten aufgezwungen wurden. Einmal wollte ein Bürokrat der Kreisverwaltung Bad Dürkheim meinem Vater, der zum Vergnügen am Wald noch ein Fleckchen Land zum Werkeln gehalten hatte, vorschreiben den Zaun abzureißen den er gegen die zwei- und vierbeinigen Mitesser darum gezogen hatte. Der Schriftverkehr zeigte, dass der Bürokratenmensch vielleicht irgendwas von einer Bayrischen Landverordnung, die Pfalz war mal Bayrisch, verstand , aber das Gelände, das vier Km von ihm weg war nie gesehen hatte. Der Zaun blieb jedenfalls. Die Bürokraten leider auch.

Bärwolf
14.04.2008, 09:19
Da ich von einer deutschen Milchkuh erheblich mehr profitiere, sehe ich kein Problem (außer, daß ich Subventionen grundsätzlich hasse).

Nun, du könntest von einem HartzIVer durchaus profitieren, wenn du ihn für dich schwarzarbeiten läßt (Fensterputzen, renovieren, kleine bezahlte handwerkliche Handreichungen in Nachbarschaftshilfe :D , etc.). Ich habe gehört einige von denen machen das ganz gerne, um auf die gleiche gesellschaftliche "Wertigkeit" wie eine deutsche Milchkuh zu gelangen, wobei wir wieder beim "politisch Verfolgten" und seiner Matrix angelangt wären ;)
Ich bin auch gegen Subventionen, allerdings unter der radikalen Prämisse, dass man das ohne Ausnahmen durchzieht. Fängt man erstmal mit Ausnahmen an, kann man es auch gleich vergessen. Ich bevorzuge deshalb das Milton Friedmansche Modell, da würde sich dann auch sowas wie HartzIV erledigen.

wtf
14.04.2008, 09:24
Handwerker auf H4 sind keine guten Handwerker. Das Risiko, einen unversicherten Alkoholiker am Fuß meiner Leiter vorzufinden, wäre mir zu hoch.

Bärwolf
14.04.2008, 09:30
Ich vermute, dass die genauen Angaben hierzu in den Tiefen des Servers der EU verborgern sind:

http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm

(Am besten suchst Du direkt nach den "konsolidierten" Fassungen der Verordnungen nach Sachgebieten - Titel 3, Landwirtschaft):

http://eur-lex.europa.eu/de/repert/index_03.htm

Vielen Dank für den Hinweis, da muß ich mich anscheinend wirklich in den tiefen Dschungel begeben. :D

Bärwolf
14.04.2008, 09:39
:lach:
Handwerker auf H4 sind keine guten Handwerker. Das Risiko, einen unversicherten Alkoholiker am Fuß meiner Leiter vorzufinden, wäre mir zu hoch.

Tja, das Leben ist nicht so ganz ohne Risiko :D
Man muß sich die Leute da schon näher anschauen. Ich empfehle einen akademischen HartzIVler mit handwerklicher Ausbildung und Mitglied der Anonymen Alkoholiker (mehr Sicherheit kann man da einfach nicht bekommen, die sind nur noch nüchtern!:D ) und vielleicht noch zusätzlich mit veganer Lebensweise (Motto: Gesund leben trotz Hartz IV).
Akademiker deshalb, da kann er neben dem Job noch geistreiche Gespräche mit dir führen, sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe und alles für einen Preis. Es liegt ja an uns selbst, wenn wir unter dem Niveau der alten Römer leben und dieses Potential unserer Gesellschaft nicht nutzen.

Rheinlaender
15.04.2008, 11:45
Und was den Restbetrag anbetrifft, so ist das nichts anderes als die Bezahlung einer wirtschaftlichen und effektiven Milchproduktion über Steuern. Würde man die Subventionen abschaffen, müßte man die Milchpreise drastisch anheben - kommt man im Endeffekt aufs Gleiche raus.

Dann wird fuer Milch halt der Markpreis bezahlt. Wenn man kommt mit Kindern und so - kein sollen diese halt in der Schule ihren 1/2 Liter Milch kostenlos bekommen.

Abschaffung aller Agrasubventionen und Abschaffung der Zoelle - Grenzen auf. Waerde auch schlagartig die Buerokratie abbauen, da uns dann solche Regeln wie "Verordnung (EWG) Nr. 1552/80 der Kommission vom 20. Juni 1980 mit Durchführungsbestimmungen über die verwaltungstechnische Unterstützung bei der Ausfuhr bestimmter Käsesorten, die in Australien in den Genuß einer besonderen Einfuhrbehandlung kommen können" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31980R1552:DE:NOT) oder "Verordnung (EWG) Nr. 2099/82 des Rates vom 20. Juli 1982 über den Transfer von Magermilchpulver an die italienische Interventionsstelle durch die Interventionsstellen anderer Mitgliedstaaten" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31982R2099:DE:NOT) oder "Verordnung (EWG) Nr. 2921/90 der Kommission vom 10. Oktober 1990 über die Gewährung von Beihilfen für die zur Herstellung von Kasein und Kaseinaten bestimmte Magermilch" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31990R2921:DE:NOT) oder "Verordnung (EWG) Nr. 2055/93 des Rates vom 19. Juli 1993 zur Zuteilung einer spezifischen Referenzmenge an bestimmte Erzeuger von Milch oder Milcherzeugnissen" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31993R2055:DE:NOT) oder "Verordnung (EG) Nr. 3393/93 der Kommission vom 10. Dezember 1993 mit Durchführungsbestimmungen zur Gewährung der Beihilfe für die private Lagerhaltung bestimmter auf den kleineren Inseln des Ägäischen Meeres erzeugter Käsesorten" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31993R3393:DE:NOT) oder die Verordnung (EG) Nr. 280/98 der Kommission vom 3. Februar 1998 zur Abweichung von einigen Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 2597/97 des Rates zur Festlegung ergänzender Vorschriften für die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse hinsichtlich in Finnland und Schweden erzeugter, zum Verzehr bestimmter Milch" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31998R0280:DE:NOT) oder ... erspart wuerden.

Und die Butter wuerde auch billiger, weil die hiesigen Buttererzeuger nun z. B. mit New Zealand konkurieren muessten, da auch die Verordnung (EG) Nr. 2250/1999 des Rates vom 22. Oktober 1999 über das Zollkontingent für Butter mit Ursprung in Neuseeland" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31999R2250:DE:NOT) ins wohlverdiente Altpier wandern wuerde.

---

Und das schreibe ich ausdruecklich als Befuerworter der EU, wohlwissend, dass ohne EU dieser Buerokratenmuell nicht nur einmal produziert wuerde, sondern in jeder Hauptstadt extra.

dZUG
15.04.2008, 11:51
Und die Butter wuerde auch billiger, weil die hiesigen Buttererzeuger nun z. B. mit New Zealand konkurieren muessten, da auch die Verordnung (EG) Nr. 2250/1999 des Rates vom 22. Oktober 1999 über das Zollkontingent für Butter mit Ursprung in Neuseeland" (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31999R2250:DE:NOT) ins wohlverdiente Altpier wandern wuerde.

---

Und das schreibe ich ausdruecklich als Befuerworter der EU, wohlwissend, dass ohne EU dieser Buerokratenmuell nicht nur einmal produziert wuerde, sondern in jeder Hauptstadt extra.

Pfui Rheinlaender Pfui pfui..... (trotzdem Danke für die Links... gibtst dir immer so viel Mühe)

Rheinlaender
15.04.2008, 12:00
Pfui Rheinlaender Pfui pfui..... (trotzdem Danke für die Links... gibtst dir immer so viel Mühe)

Ich bin EU-Befuerworter - wenn die EU abgeschafft wird, dann gibt es diesen Muell in 41zigfacher Ausfertigung: Fuer jeden EU-Staat und fuer jedes dt. Bundesland wohl nochmal extra.

Zuzueglich zwischenstaatlichen Sondervereinbarungen - und das letzte was wir brauchen ist eine "Ausfuehrungsbestimmung zum Abwicklungungsverfahrens zum Import luxemburger Kaeses ueber den Hafen Bremen entsprechend des Vertrages ueber Zusammenarbeit in Fragen der von fetten und halbfetten Milchpordukten zwischen der Freien Hansestadt Bremen und dem Grossherzogthum Luxemburg nebst Sonderbestimmungen fuer die Kennzeichnung ueber Luxemburg exportierte niederlanedische Kaesesorten".

Dann doch lieber nur einmal den EU-Muell.

dZUG
15.04.2008, 12:04
Wir dürfen es um keinen Preis der Welt zulassen, dass wir vom Ausland abhängig sind.
Das ist meine Meinung!!
Der Wein aus Italien ist schon ein Gesundheitsrisiko :))
Du denkst Deutschland hat ein Komon-Welf wie UK, das ist aber nicht richtig und auch
gut.

Libero
15.04.2008, 17:39
Wir dürfen es um keinen Preis der Welt zulassen, dass wir vom Ausland abhängig sind.
Das ist meine Meinung!!
Der Wein aus Italien ist schon ein Gesundheitsrisiko :))



Dafür habt ihr das beste Fleisch in der EU.:hihi:

Fiel
15.04.2008, 18:05
..wie komm ich jetzt dadrauf?


http://de.altermedia.info//images/merkel2.jpg



Die kriegt doch gar kein HartzIV?