Zirhli
15.11.2004, 08:02
Ich wollte zu den angeblichen finanziellen Belastungen der EU noch etwas schreiben. Denn es ging in letzter Zeit nicht mehr darum, ob die Türkei ein europäisches Land ist, es konnte bestätigt werden, dass sie es ist, sondern vermehrt darum, dass die Türkei angeblich nicht finanziell tragbar wäre.Dabei gingen diese Diskutanten lediglich vom Status Quo aus, was aber Unsinn ist, da ein Beitritt erst in 10-15 Jahren möglich sein wird! Denn erst wenn auch die wirtschaftlichen Daten stimmen, kann die Türkei überhaupt EU-Mitglied werden. Es geht also nicht um den Beitritt im Dezember, sondern ob überhaupt Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden sollen.
Die Wirtschaft in ganz Europa würde von einem Beitritt der Türkei enorm profitieren. Die grössten Profiteure sind Deutschland, Frankreich und Italien. Dazu habe ich einige Informationen zusammengestellt, die das belegen.
Die deutschen Ausfuhren würden damit nach Handelsblatt-Berechnungen auf 22,3 Mrd EUR von 8,9 Mrd EUR klettern.
Zitat:
Quelle: Dow Jones Newswires/11/31.5.2004/hab
Ein EU-Beitritt der Türkei im Jahr 2014 würde dem Land schon lange vor Beginn der Mitgliedschaft ein kleines Wirtschaftswunder bescheren, das auch die Konjunktur in der bisherigen Europäischen Union (EU) spürbar beflügeln würde. Das ist das Ergebnis einer Studie zu den wirtschaftlichen Folgen einer möglichen Aufnahme der Türkei in die EU, die die niederländische Bank ABN Amro im Auftrag des Wirtschaftsministeriums der Niederlande erstellt hat." Es gibt eigentlich kein ökonomisches Argument, das dagegen spricht, die Türkei in zehn Jahren in die EU aufzunehmen" , sagt ABN-Amro-Volkswirt Frank Vinke dem Handelsblatt.
Bereits die Entscheidung der EU, formale Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufzunehmen, hätte kurzfristig beachtenswerte ökonomische Folgen. Das Wirtschaftswachstum wäre pro Jahr rund einen Prozentpunkt höher als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Bis 2024 könnte sich das türkische Bruttoinlandsprodukt sogar mehr als verdreifachen. ABM Amro prognostiziert, dass die EU-Exporte in die Türkei von 2003 bis 2013 um 150% steigen. Die deutschen Ausfuhren würden damit nach Handelsblatt-Berechnungen auf 22,3 Mrd EUR von 8,9 Mrd EUR klettern.
Statistische Bundesamt
Zitat:
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind im
Jahr 2003 die deutschen Exporte in die Türkei gegenüber dem Vorjahr
um 18,0% auf knapp 8,9 Mrd. Euro gestiegen. Die Einfuhren aus der
Türkei nach Deutschland erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,9%
auf 7,2 Mrd. Euro. Für die deutsche Handelsbilanz mit der Türkei
ergab sich damit ein Ausfuhrüberschuss von knapp 1,7 Mrd. Euro.
Die Hauptausfuhrgüter von Deutschland in die Türkei waren 2003 vor
allem Pkw und Wohnmobile im Wert von 862 Mill. Euro (Anteil von 9,7%
an der Gesamtausfuhr von Deutschland in die Türkei) und Fahrgestell-,
Karosserie- und Motorteile im Wert von 680 Mill. Euro (7,7%). Weitere
wichtige Exportgüter waren Kunststoffe (342 Mill. Euro; 3,9%),
nachrichtentechnische Geräte (205 Mill. Euro; 2,3%) und Eisen-,
Blech- und Metallwaren (247 Mill. Euro; 2,8%).
Aus der Türkei wurden im vergangenen Jahr vorwiegend Bekleidung
aus Baumwolle im Wert von 2,0 Mrd. Euro (Anteil von 28,1% an der
Gesamteinfuhr aus der Türkei nach Deutschland) und Fahrgestell-,
Karosserie- und Motorteile (385 Mill. Euro; 5,3%) nach Deutschland
geliefert. Wichtige Importgüter waren ferner Rundfunk- und
Fernsehgeräte (357 Mill. Euro;5,0%) und Schalen- und Trockenfrüchte
(270 Mill. Euro; 3,8%).
Zitat:
Der Aktionär, Party am Bosporus, Heft Nr. 15
"Seit gut einem Jahr steigen die Kurse an den Weltbörsen und auch an der Türkischen Börse in Istanbul. Der türkische Aktienindex ISE National 30 schaffte 2003 ein Plus von fast 90%. Doch damit ist der Boom am Bosporus wahrscheinlich noch nicht zu Ende. Für langfristig orientierte Anleger ist es noch nicht zu spät einzusteigen. Denn im internationalen Vergleich sind die Aktien in der Türkei immer noch günstig bewertet und das BIP-Wachstum soll in den folgenden Jahren stärker sein als beispielsweise das der USA oder des Euroraums."
Die Wirtschaftswoche schrieb im Heft vom 1.4. von den „Istanbullen“. Das Wirtschaftsmagazin Taipan brachte im Januar dieses Jahres einen Spezialreport zum Thema Türkei raus. Zudem schrieb Börse Online über die Türkei: „Dem Land geht es wirtschaftlich so gut wie lange nicht mehr. Davon profitieren Börse und Währung.“ In der Euro am Sonntag in der Ausgabe Nr. 14 vom 04.04.04 wird ebenfalls auf die Chancen in der Türkei hingewiesen. Die Redakteure von EuramS meinen, dass ein Investment in der Türkei eine „ideale Depotbeischmischung“ ist. Der Höhenflug bezieht sich ihrer Meinung nach nicht nur auf die EU-Fantasie, sondern auch auf die niedrige Inflation und damit die Zinssenkungsfantasie.
Zitat:
Aus einer Pressemitteilung des CEROS Vermögensverwaltung AG, Vorstand Markus Ross:
„Der türkische Aktienmarkt hat noch erhebliches Potenzial und rückt zunehmend ins Interesse internationaler Anleger. Die Türkei ist für Investoren langfristig eine attraktive Alternative zu den osteuropäischen Schwellenländern, aber auch zu China und Indien.“
Die Wirtschaftsexperten von CEROS sehen beispielsweise in China klare Überhitzungstendenzen – hingegen sei der türkische Markt noch relativ unentdeckt und habe noch erhebliches Wachstumspotential.
Die Mär, dass die Türkei Europa belasten würde ist somit widerlegt. Eine europäische Perspektive wird der Türkei nicht nur wirtschaftlich Flügel verleihen, sondern dem Land auch europäische Standards geben. Das würde nicht nur den Minderheiten im speziellen und Menschenrechten im allgemeinen zugute kommen, sondern würde auch erheblich zum Frieden in der Welt beitragen. Die Bevölkerungen anderer moslemischer Länder sind auch nur Menschen, die auch in Frieden und Freiheit leben möchten. Wenn diese erst einmal sehen, wie ein moslemisches Bruderland von einem vermeintlichen "Christenclub" ins Herz geschlossen wurde, wird keiner mehr propagieren können, dass es einen "Clash of Civilisations" gäbe. Den radikalen Islamisten würde für immer der Wind aus den Segeln genommen.
Die Wirtschaft in ganz Europa würde von einem Beitritt der Türkei enorm profitieren. Die grössten Profiteure sind Deutschland, Frankreich und Italien. Dazu habe ich einige Informationen zusammengestellt, die das belegen.
Die deutschen Ausfuhren würden damit nach Handelsblatt-Berechnungen auf 22,3 Mrd EUR von 8,9 Mrd EUR klettern.
Zitat:
Quelle: Dow Jones Newswires/11/31.5.2004/hab
Ein EU-Beitritt der Türkei im Jahr 2014 würde dem Land schon lange vor Beginn der Mitgliedschaft ein kleines Wirtschaftswunder bescheren, das auch die Konjunktur in der bisherigen Europäischen Union (EU) spürbar beflügeln würde. Das ist das Ergebnis einer Studie zu den wirtschaftlichen Folgen einer möglichen Aufnahme der Türkei in die EU, die die niederländische Bank ABN Amro im Auftrag des Wirtschaftsministeriums der Niederlande erstellt hat." Es gibt eigentlich kein ökonomisches Argument, das dagegen spricht, die Türkei in zehn Jahren in die EU aufzunehmen" , sagt ABN-Amro-Volkswirt Frank Vinke dem Handelsblatt.
Bereits die Entscheidung der EU, formale Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufzunehmen, hätte kurzfristig beachtenswerte ökonomische Folgen. Das Wirtschaftswachstum wäre pro Jahr rund einen Prozentpunkt höher als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Bis 2024 könnte sich das türkische Bruttoinlandsprodukt sogar mehr als verdreifachen. ABM Amro prognostiziert, dass die EU-Exporte in die Türkei von 2003 bis 2013 um 150% steigen. Die deutschen Ausfuhren würden damit nach Handelsblatt-Berechnungen auf 22,3 Mrd EUR von 8,9 Mrd EUR klettern.
Statistische Bundesamt
Zitat:
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind im
Jahr 2003 die deutschen Exporte in die Türkei gegenüber dem Vorjahr
um 18,0% auf knapp 8,9 Mrd. Euro gestiegen. Die Einfuhren aus der
Türkei nach Deutschland erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,9%
auf 7,2 Mrd. Euro. Für die deutsche Handelsbilanz mit der Türkei
ergab sich damit ein Ausfuhrüberschuss von knapp 1,7 Mrd. Euro.
Die Hauptausfuhrgüter von Deutschland in die Türkei waren 2003 vor
allem Pkw und Wohnmobile im Wert von 862 Mill. Euro (Anteil von 9,7%
an der Gesamtausfuhr von Deutschland in die Türkei) und Fahrgestell-,
Karosserie- und Motorteile im Wert von 680 Mill. Euro (7,7%). Weitere
wichtige Exportgüter waren Kunststoffe (342 Mill. Euro; 3,9%),
nachrichtentechnische Geräte (205 Mill. Euro; 2,3%) und Eisen-,
Blech- und Metallwaren (247 Mill. Euro; 2,8%).
Aus der Türkei wurden im vergangenen Jahr vorwiegend Bekleidung
aus Baumwolle im Wert von 2,0 Mrd. Euro (Anteil von 28,1% an der
Gesamteinfuhr aus der Türkei nach Deutschland) und Fahrgestell-,
Karosserie- und Motorteile (385 Mill. Euro; 5,3%) nach Deutschland
geliefert. Wichtige Importgüter waren ferner Rundfunk- und
Fernsehgeräte (357 Mill. Euro;5,0%) und Schalen- und Trockenfrüchte
(270 Mill. Euro; 3,8%).
Zitat:
Der Aktionär, Party am Bosporus, Heft Nr. 15
"Seit gut einem Jahr steigen die Kurse an den Weltbörsen und auch an der Türkischen Börse in Istanbul. Der türkische Aktienindex ISE National 30 schaffte 2003 ein Plus von fast 90%. Doch damit ist der Boom am Bosporus wahrscheinlich noch nicht zu Ende. Für langfristig orientierte Anleger ist es noch nicht zu spät einzusteigen. Denn im internationalen Vergleich sind die Aktien in der Türkei immer noch günstig bewertet und das BIP-Wachstum soll in den folgenden Jahren stärker sein als beispielsweise das der USA oder des Euroraums."
Die Wirtschaftswoche schrieb im Heft vom 1.4. von den „Istanbullen“. Das Wirtschaftsmagazin Taipan brachte im Januar dieses Jahres einen Spezialreport zum Thema Türkei raus. Zudem schrieb Börse Online über die Türkei: „Dem Land geht es wirtschaftlich so gut wie lange nicht mehr. Davon profitieren Börse und Währung.“ In der Euro am Sonntag in der Ausgabe Nr. 14 vom 04.04.04 wird ebenfalls auf die Chancen in der Türkei hingewiesen. Die Redakteure von EuramS meinen, dass ein Investment in der Türkei eine „ideale Depotbeischmischung“ ist. Der Höhenflug bezieht sich ihrer Meinung nach nicht nur auf die EU-Fantasie, sondern auch auf die niedrige Inflation und damit die Zinssenkungsfantasie.
Zitat:
Aus einer Pressemitteilung des CEROS Vermögensverwaltung AG, Vorstand Markus Ross:
„Der türkische Aktienmarkt hat noch erhebliches Potenzial und rückt zunehmend ins Interesse internationaler Anleger. Die Türkei ist für Investoren langfristig eine attraktive Alternative zu den osteuropäischen Schwellenländern, aber auch zu China und Indien.“
Die Wirtschaftsexperten von CEROS sehen beispielsweise in China klare Überhitzungstendenzen – hingegen sei der türkische Markt noch relativ unentdeckt und habe noch erhebliches Wachstumspotential.
Die Mär, dass die Türkei Europa belasten würde ist somit widerlegt. Eine europäische Perspektive wird der Türkei nicht nur wirtschaftlich Flügel verleihen, sondern dem Land auch europäische Standards geben. Das würde nicht nur den Minderheiten im speziellen und Menschenrechten im allgemeinen zugute kommen, sondern würde auch erheblich zum Frieden in der Welt beitragen. Die Bevölkerungen anderer moslemischer Länder sind auch nur Menschen, die auch in Frieden und Freiheit leben möchten. Wenn diese erst einmal sehen, wie ein moslemisches Bruderland von einem vermeintlichen "Christenclub" ins Herz geschlossen wurde, wird keiner mehr propagieren können, dass es einen "Clash of Civilisations" gäbe. Den radikalen Islamisten würde für immer der Wind aus den Segeln genommen.