marc
11.04.2008, 20:22
Franz Künstler ist der älteste lebende Deutsche. Geboren im Juli 1900 kämpfte er im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Vor 52 Jahren ging er in Rente. Besuch bei einem Jahrhundertzeugen.
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=2461
Später kam der Pfarrer bereits zur Ölung, als er an einer Grippe litt. Wahrscheinlich hat der Besuch des Pastors bei ihm alle Reserven mobilisiert, sodass er am nächsten Tag wieder aufrecht am Bettrand saß. „Pfarrern und Ärzten
glaube ich kein Wort“, sagt er. Dabei haut er mit der Faust auf den Tisch.
Man muss sehr lange zurückschauen, um die Ursachen zu finden, warum das so ist.
Im März 1918 wird Franz Künstler als Soldat an die Front zum Piave nach Italien geschickt. „Auf einer Feldmesse hat ein katholischer Pfarrer die Waffen gesegnet und uns dabei aufgefordert, den Feind zu vernichten“, sagt Franz Künstler. „Wie kann ein Pfarrer so etwas sagen?“ Seitdem ist er nicht mehr in die Kirche gegangen. Seit 90 Jahren hält er das durch.
Bis vor ein paar Wochen hat außerhalb von Niederstetten kaum jemand Notiz von ihm genommen. Anfang Januar war es plötzlich mit der Beschaulichkeit vorbei. Auf einmal bekam Franz Künstler Fanpost aus Deutschland, England und den USA. Reliquienjäger fragten nach Kriegsstücken, Jugendliche nach Autogrammen und Journalisten nach Interviews. „Ich bräuchte eine Sekretärin“, sagt Künstler grinsend und zeigt auf eine Schachtel mit Briefen, die auf einem Stuhl in der Ecke des Zimmers liegt. „Keiner hat Rückporto beigelegt. Da können die lange auf eine Antwort warten.“
Usw. usf.
Schöne Reportage, finde ich.
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=2461
Später kam der Pfarrer bereits zur Ölung, als er an einer Grippe litt. Wahrscheinlich hat der Besuch des Pastors bei ihm alle Reserven mobilisiert, sodass er am nächsten Tag wieder aufrecht am Bettrand saß. „Pfarrern und Ärzten
glaube ich kein Wort“, sagt er. Dabei haut er mit der Faust auf den Tisch.
Man muss sehr lange zurückschauen, um die Ursachen zu finden, warum das so ist.
Im März 1918 wird Franz Künstler als Soldat an die Front zum Piave nach Italien geschickt. „Auf einer Feldmesse hat ein katholischer Pfarrer die Waffen gesegnet und uns dabei aufgefordert, den Feind zu vernichten“, sagt Franz Künstler. „Wie kann ein Pfarrer so etwas sagen?“ Seitdem ist er nicht mehr in die Kirche gegangen. Seit 90 Jahren hält er das durch.
Bis vor ein paar Wochen hat außerhalb von Niederstetten kaum jemand Notiz von ihm genommen. Anfang Januar war es plötzlich mit der Beschaulichkeit vorbei. Auf einmal bekam Franz Künstler Fanpost aus Deutschland, England und den USA. Reliquienjäger fragten nach Kriegsstücken, Jugendliche nach Autogrammen und Journalisten nach Interviews. „Ich bräuchte eine Sekretärin“, sagt Künstler grinsend und zeigt auf eine Schachtel mit Briefen, die auf einem Stuhl in der Ecke des Zimmers liegt. „Keiner hat Rückporto beigelegt. Da können die lange auf eine Antwort warten.“
Usw. usf.
Schöne Reportage, finde ich.