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Vollständige Version anzeigen : Bushismen?



Stechlin
06.04.2008, 00:11
"Bush äußert Hoffnung auf Nato-Beitritt Serbiens"
(RIA Nowosti)




„Wir begrüßen die Bürger von Montenegro und Mazedonien, mit denen wir diesen Dialog (über den Nato-Beitritt) entwickeln wollen, und hoffen darauf, dass das freie und gedeihende Serbien ebenfalls seinen Platz neben seinen Nachbarn in der Nordatlantischen Allianz einnehmen wird."
http://de.rian.ru/safety/20080405/103809958.html

Es ist kaum zu fassen. Kaum daß der Nato-Gipfel vorbei ist, das Gerangel um den Nato-Beitritt Georgiens und der Ukraine mühsam vertagt und Rußland seine Sorge um die immer weiter expandierende Nato nochmals eindringlich vortrug, äußerte Bush doch tatsächlich den Wunsch, Serbien möge bald der Nato beitreten.

Ausgerechnet Serbien, welches vor neun Jahren von Nato-Bomben traktiert und mit tatkräftiger Unterstützung der Nordatlantik-Allianz des Kosovos beraubt wurde, soll sich nun in die Nato einreihen.

In Serbien würde man jeden Politiker sofort zum Teufel jagen, der auch nur im Schlaf daran dächte, das Land ausgerechnet seinen schlimmsten Peinigern auszuliefern. Ein Nato-Beitritt wäre wahrscheinlich die schlimmste Demütigung, die sich eine Nation nur antun könnte, die so wie Serbien unter der Politik der Nato gelitten hat.

Daß Bush nicht nachdenkt, bevor er das Maul aufmacht, ist eine achtjährige leidvolle Erfahrung, die nichts neues ist. Deshalb muß man sich ernsthaft fragen, ob das mit seinen Beratern abgesprochen war? Wenn ja, dann ist es um den außenpolitischen Zustand der USA noch schlimmer gestellt, als angenommen. Ist man im Weißen Haus ernsthaft so naiv zu glauben, Serbien träte der Nato bei? Ist man im Weißen Haus ernsthaft so naiv zu glauben, so eine friedliche Koexistenz mit Rußland zu erreichen?

Oh mann, nur noch Irre.

M. Aflak
06.04.2008, 00:17
Das kommt davon, wenn man das Zeug vom Dalai Lama raucht.

M. Aflak
06.04.2008, 00:22
Seine Mutter muß das während der Schwangerschaft auch geraucht haben.


Eine der Washingtoner Zeitungen ist der Ansicht, Bush habe sich rettungslos einem „Selbstbetrug von historischer Dimension“ hingegeben. Eine andere schrieb, der Präsident habe sich als „absolut realitätsfremd“ gezeigt.

Hier nur einige Kostproben: „Für die Terroristen hätte der Irak ein Ort werden sollen, wo Al Qaida die arabischen Massen zusammenschließen und Amerika verdrängen sollte. Stattdessen wurde der Irak zu einem Ort, wo sich die Araber Amerika angeschlossen haben, um Al Qaida zu verdrängen.“ „Im Irak sind wir Zeugen eines ersten umfassenden arabischen Aufstands gegen Osama bin Laden.“ „Die Schlacht im Irak ist edel, sie ist notwendig und gerecht. Dank unserer Tapferkeit wird die Schlacht im Irak mit einem Sieg gekrönt.“

Es wäre ein sinnloses Unterfangen, sich auf der Suche nach einer sinnvollen Aussage durch diesen Wald von Absurditäten durchzuboxen, weil die Rede eigentlich keinen Sinn enthielt - bis auf die Losung „Wir werden siegen!“

http://de.rian.ru/analysis/20080321/101943908.html

Stechlin
06.04.2008, 00:27
Seine Mutter muß das während der Schwangerschaft auch geraucht haben.

Towarisch, Du solltest schon die Überschrift dieses herzerfrischenden Artikels mitliefern. Ich finde, das ist die Mühe der Genossen von RIA-Nowosti schon wert:



Bush macht sich mit Rede
zum Irak-Krieg zur Witzfigur

M. Aflak
06.04.2008, 00:29
War kein absicht. Die Überschrift war zu klasse um sie absichtlich wegzulassen :]

M. Aflak
06.04.2008, 00:31
Noch mehr Bushismen:


"Erfolge unleugbar"

In der Rede erklärt Bush, dass sich die von ihm vor einem Jahr verfügte US-Truppenaufstockung zur Eindämmung der Gewalt im Irak bewährt habe und ein verfrühter Rückzug Terroristen und Extremisten ermutigen würde. "Die Erfolge, die wir im Irak sehen, sind unleugbar", heißt es in den vom Weißen Haus veröffentlichten Redeauszügen. "Kriegskritiker können nicht länger glaubwürdig argumentieren, dass wir im Irak verlieren."

http://www.tagesschau.de/ausland/irakkrieg12.html



Aber es geht bestimmt noch blöder. Ich such mal....

Stechlin
06.04.2008, 00:39
War kein absicht.

Darum wird sich jetzt die Ljubjanka kümmern. :cool2:

M. Aflak
06.04.2008, 00:41
Hier z. B.

So sieht seine Bestellung für den Irak aus, mit der er rechnet.


"Wenn sich die amerikanischen Truppen zurückziehen, bevor Bagdad sicher ist, würde die irakische Regierung von allen Seiten von Extremisten überrannt. Wir könnten mit einer epischen Schlacht zwischen schiitischen Extremisten, die vom Iran unterstützt werden, und sunnitischen Extremisten, denen von El Kaida und dem alten Regime geholfen wird, rechnen."

http://www.focus.de/politik/ausland/bush-rede_aid_123284.html



Und die Klassiker natürlich:


* "Man bekommt nicht alles, was man möchte. Eine Diktatur wäre viel einfacher, solange ich der Diktator bin." - Antwort auf die Frage nach der Schwierigkeit Texas zu regieren; "The Taming of Texas," Governing Magazine (July 1998)

* (Original engl.: "You don't get everything you want. A dictatorship would be a lot easier... So long as I'm the dictator.")

* "Was an Büchern mit am besten ist: Manchmal sind da ganz phantastische Bilder drin." - U.S. News & World Report, 3. Januar 2000

* "Ich denke wir sind uns alle einig, die Vergangenheit ist vorbei." - The Dallas Morning News, 10. Mai 2000

* (Original engl.: "I think we all agree, the past is over.")

* "Ich kenne mich aus mit dem Wachstum kleiner Unternehmen. Ich war auch mal eines." - New York Daily News, 19. Februar 2000

* "Ich weiß nicht, ob ich gewinne oder nicht. Ich glaube schon. Ich weiß jedenfalls, dass ich bereit bin. Und wenn nicht, dann eben nicht." - Des Moines, Iowa, 21. August 2000

* "Dort ist Adam Clymer, das größte Arschloch von der New York Times." - Begrüßung des Reporters der New York Times, 4. September 2000 in Naperville, Ill

* (Original engl.: "There's Adam Clymer, major league asshole, from the New York Times.")

* "Ich denke, wenn man weiß, was man glaubt, ist es viel einfacher, Fragen zu beantworten. Ich kann ihre Frage nicht beantworten." - Reynoldsburg, 4. Oktober 2000, Antwort auf die Frage, ob er sich wünsche, irgendeine seiner Antworten aus der ersten Debatte zurücknehmen zu können

* (Original engl.:"I think if you know what you believe, it makes it a lot easier to answer questions. I can't answer your question.")

* "Familien ist, wo unsere Nation Hoffnung findet, wo Flügel Traum ergreifen." - LaCrosse, Wisconsin, 18. Oktober 2000

* "Das ist eine eindrucksvolle Versammlung - die Reichen und die noch Reicheren. Manche nennen euch die Elite, ich nenne euch meine Basis." - New York, 20. Oktober 2000 (Von Bush selbst in ironischem Ton geäußert. Dennoch wurde dieser Satz häufig gegen ihn zitiert, so auch von Michael Moore im Film "Fahrenheit 9/11")

* "Dick Cheney und ich wollen nicht, dass sich diese Nation in einer Rezession befindet. Wir wollen, dass jeder, der Arbeit finden kann, in der Lage ist, Arbeit zu finden." - "60 Minutes II", 5. Dezember 2000

* "Jede Nation in jeder Region muss jetzt eine Entscheidung treffen. Entweder seid ihr für uns, oder ihr seid für die Terroristen." - 21. September 2001, whitehouse.gov

* "Ich werde nicht eine 2-Millionen-Dollar-Rakete auf ein leeres 10-Dollar-Zelt abfeuern lassen und ein Kamel in den Hintern treffen." - am 13. September 2001 bei einem Treffen mit den vier Senatoren von New York und Virginia. Berichtet in "A President Finds His True Voice", Newsweek vom 24. September 2001.

* (Original engl.: "I'm not going to fire a $2 million missile at a $10 empty tent and hit a camel in the butt.")

* "Immerhin ist dies der Kerl, der versucht hat, meinen Vater umzubringen." - Über Saddam Hussein, in Houston, Texas, 26. September 2002

* (Original engl.: "After all, this is a guy that tried to kill my dad at one time.")

* "Lassen Sie mich zunächst einmal klarstellen: Arme Menschen müssen nicht unbedingt Mörder sein." - Washington, D.C., 19. Mai 2003

* "Sehen Sie, freie Nationen sind friedliche Nationen. Freie Nationen greifen sich nicht gegenseitig an. Freie Nationen stellen keine Massenvernichtungswaffen her." - 3. Oktober 2003, Midwest Airlines Center, Milwaukee, Wisconsin

* (Original engl.: "See, free nations are peaceful nations. Free nations don't attack each other. Free nations don't develop weapons of mass destruction.")

* "Ich möchte sagen, dass die Welt unter meiner Führung freier und friedvoller geworden ist und Amerika sicherer." - Der Spiegel Jahres-Chronik 2003

* "Kein Präsident hat jemals soviel für die Menschenrechte getan wie ich!" - Ken Auletta "Fortress Bush", The New Yorker S.64, 19. Januar 2004

* (Original engl.: "No President has ever done more for human rights than I have.")

* "Ich bin ein Kriegspräsident, ich treffe hier im Oval Office außenpolitische Entscheidungen mit Krieg im Sinn." - 8. Februar 2004, "Meet the Press" auf NBC; übernommen für "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore, 2004

* (Original engl.: "I'm a war president. I make decisions here in the Oval Office in foreign policy matters with war on my mind.")

* "In diesem anders gearteten Krieg werden wir nie an einem Friedenstisch sitzen. Aber man darf sich keiner Täuschung hingeben, wir gewinnen, und wir werden gewinnen." - Rede beim nationalen Treffen der Amerikanischen Legionäre in Nashville, Tennessee, 31. August 2004

* "Sie sind nicht glücklich, weil ihr Land besetzt ist. Ich wäre auch nicht glücklich, wenn mein Land besetzt wäre." - Eine Aufnahme in "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore, 2004

* "Es ist wichtig, dass die Leute aus dem ganzen Land hierher kommen und unsere demokratische Art, eine neue Führung zu wählen, feiern. Man kann sich um unsere Truppen im Irak sorgen und um die Tsunami-Opfer, aber wir feiern die Demokratie." - 19. Januar 2005, im Vorfeld der Einführungsfeiern zu seiner zweiten Amtszeit, tagesschau.de

* "Ich habe versucht zu entkommen, offensichtlich hat es nicht funktioniert." - 20. November 2005, bei einer Pressekonferenz in Peking, nachdem er beim Verlassen des Raumes versucht hatte eine abgeschlossene Tür zu öffnen, news.bbc.co.uk

* (Original engl.: "I was trying to escape. Obviously, it didn't work.")

* "Angela Merkel hat die eiserne Faust des Kommunismus kennengelernt." - nach privatem Gespräch mit Angela Merkel im Oval Office, Januar 2006, zitiert in Frank Pergande, "Bush Besuch in Stralsund", faz.net, 13. Juni 2005

* "Das muss aufregend sein - auf gewisse Weise romantisch, auf gewisse Weise auch gefährlich. Sie machen Geschichte." - George W. Bush über Helfer in Afghanistan, die versuchen, Dorfbewohner zur Kooperation zu bewegen und sie zu überzeugen, den Mohnanbau aufzugeben, Welt.de - Präsident Bush findet Afghanistan "romantisch", 16. März 2008


http://de.wikiquote.org/wiki/George_W._Bush

Hexenhammer
06.04.2008, 01:25
Das kommt davon, wenn man das Zeug vom Dalai Lama raucht.

Quatsch, bei ihm ist das durch ganz banalen Alkoholmißbrauch so gekommen.

Wolf
06.04.2008, 01:47
Und wieder reißt die Welt auseinander...Meine Güte * MifkopfaufSchreibtisch-Hau*

Stechlin
06.04.2008, 02:29
Und wieder reißt die Welt auseinander...Meine Güte * MifkopfaufSchreibtisch-Hau*

Geht´s auch genauer? ?(

Stechlin
06.04.2008, 02:48
Quatsch, bei ihm ist das durch ganz banalen Alkoholmißbrauch so gekommen.

Nein, da steckt mehr dahinter. Er galt zeitlebens als Trottel und Drückeberger. Seine Zeiten des Ölgeschäfts waren genauso erfolgreich wie sein "Kampf gegen den Terror".

Wie man´s richtig macht, hat uns Putin gezeigt. In Tschetschenien herrscht jetzt ruhe, und das Land wird wieder aufgebaut. Die Leute haben begriffen, wer ihr wahrer Feind ist, nämlich diese Terroristen, denen sich Bin Laden auch rührend annahm. Das vergißt der Westen gerne, und auch, daß Beresowski sich immer noch in der "Obhut" des Britischen Empire befindet.

Im Westen genügt es, Pauschalreisen nach Pakistan zu buchen, um ins argwöhnische Blickfeld der Geheimdienste zu geraten, und manchmal landet einer gar in Guantanamo. Aber Beresowski darf ungestört seine Verbindungen zu tschetschenischen Al-Quaida-Terroristen unterhalten, ohne daß beim MI6 die Alarmglocken läuten. War da was? Verkündeten Bush und Blair nicht unisono, daß wir uns alle im Krieg gegen den Terror befinden?

Die Worte Churchills scheinen den Briten immer noch im Ohr wie ein Tinitus zu klingeln: "Wir haben die falsche Sau geschlachtet." Die falsche Sau war Rußland, und wie es scheint, ist es das auch wieder.

http://de.rian.ru/society/20080403/102861826.html

Kilgore
06.04.2008, 09:23
Serbien ist ein dem Westen ausdrücklich feindlich gesinntes Land. Nur wenige Wochen nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Serbien, die sich gegen Amerika und seine Verbündeten richtete, eine solch idiotische Forderung zu stellen, ist wirklich nicht mehr vertretbar. :rolleyes: