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Vollständige Version anzeigen : Paul Carell



arnd
05.04.2008, 18:35
Was haltet ihr von dem Buchautor Paul Carell?

Zur Zeit lese ich von Carell (alias Paul Karl Schmidt) "Sie kommen" --ein Buch über die Invasion in der Normandie .Vorher habe ich von ihm "Stalingrad " gelesen.
Ich denke ,dass Carell die Geschichte objektiv beschrieben hat.

Lichtblau
05.04.2008, 18:49
Der Krieg ist bei ihm ein großes männliches Abenteuer.
Widerlichster menschenverachtender Militarimus!

arnd
05.04.2008, 19:01
Der Krieg ist bei ihm ein großes männliches Abenteuer.
Widerlichster menschenverachtender Militarimus!

Das finde ich nun gar nicht. Er hat sehr viele Zeitzeugen befragt und die Geschichte realistisch dargestellt.

Könnte es sein ,dass du Carell mit Ernst Jünger verwechselst?

marc
05.04.2008, 19:22
Was haltet ihr von dem Buchautor Paul Carell?

Sagt mir fast gar nichts. Ich habe nur mal meiner Oma ein Buch von ihm gekauft, das sie lesen wollte und in den "Wohlgesinnten", eines der letzten Bücher, die ich gelesen habe, heißt es:

"Man nehme nur die erbärmliche Prosa der deutschen Autoren, die den Krieg im Osten behandeln - die triefende Sentimentalität, die tote, grauenhafte Sprache. Die Prosa eines Herrn Paul Carell zum Beispiel, eines Autors, der es in den letzten Jahren zu einigem Erfolg gebracht hat. Zufällig habe ich diesen Herrn Carell in Ungarn kennengelernt, als er noch Paul Karl Schmidt hieß und unter der Schirmherrschaft seines Ministers von Ribbentrop schrieb, was er wirklich dachte, in einer kräftigen Prosa mit schönster Wirkung: Die Judenfrage ist keine Frage der Humanität, keine der Religion, sie ist einzig und allein eine der politischen Hygiene. Nun ist dem ehrenwerten Herrn Carell-Schmidt das bemerkenswerte Kunststück gelungen, zwei sterbenslangweilige Bände über den Krieg gegen die Sowjetunion zu veröffentlichen, ohne ein einziges Mal das Wort Jude zu erwähnen. Ich weiß es, denn ich habe sie gelesen: Es war mühsam, aber ich habe Ausdauer."

arnd
05.04.2008, 19:29
Sagt mir fast gar nichts. Ich habe nur mal meiner Oma ein Buch von ihm gekauft, das sie lesen wollte und in den "Wohlgesinnten", eines der letzten Bücher, die ich gelesen habe, heißt es:

"Man nehme nur die erbärmliche Prosa der deutschen Autoren, die den Krieg im Osten behandeln - die triefende Sentimentalität, die tote, grauenhafte Sprache. Die Prosa eines Herrn Paul Carell zum Beispiel, eines Autors, der es in den letzten Jahren zu einigem Erfolg gebracht hat. Zufällig habe ich diesen Herrn Carell in Ungarn kennengelernt, als er noch Paul Karl Schmidt hieß und unter der Schirmherrschaft seines Ministers von Ribbentrop schrieb, was er wirklich dachte, in einer kräftigen Prosa mit schönster Wirkung: Die Judenfrage ist keine Frage der Humanität, keine der Religion, sie ist einzig und allein eine der politischen Hygiene. Nun ist dem ehrenwerten Herrn Carell-Schmidt das bemerkenswerte Kunststück gelungen, zwei sterbenslangweilige Bände über den Krieg gegen die Sowjetunion zu veröffentlichen, ohne ein einziges Mal das Wort Jude zu erwähnen. Ich weiß es, denn ich habe sie gelesen: Es war mühsam, aber ich habe Ausdauer."

Carell ,alias Obersturmbannführer Schmidt, war bestimmt überzeugter Nationalsozialist, und genau aus diesem Grunde hatte ich auch einige Bedenken die Bücher über Stalingrad und die Invasion 1944 zu lesen. Ich muß aber sagen, dass diese Bücher eine realistische Darstellung der Geschichte zu sein scheinen.

Stadtknecht
06.04.2008, 09:37
Ich kenne nur: Die Wüstenfüchse" das habe ich mit 14 gelesen.

Damals fand ich es gut, heute würde ich sagen: Trivialliteratur vom Schlage eines Landser-Romanes.

Quo vadis
06.04.2008, 10:13
Was haltet ihr von dem Buchautor Paul Carell?

Zur Zeit lese ich von Carell (alias Paul Karl Schmidt) "Sie kommen" --ein Buch über die Invasion in der Normandie .Vorher habe ich von ihm "Stalingrad " gelesen.
Ich denke ,dass Carell die Geschichte objektiv beschrieben hat.


Guter Autor."Die Wüstenfüchse"- mit Rommel in Afrika fand ich sehr lesenswert.

Quo vadis
06.04.2008, 10:18
Ich kenne nur: Die Wüstenfüchse" das habe ich mit 14 gelesen.

Damals fand ich es gut, heute würde ich sagen: Trivialliteratur vom Schlage eines Landser-Romanes.

Unsinn--wenn du den Afrika- Feldzug in unpersönlichen Zahlenkolonnen und Daten willst, brauchst du nur bei wiki nachzuschlagen..da ist das Buch in der Tat nichts für dich.
Aber aus der Sicht in der HKL, von Freund und Feind ist das Buch die viel bessere Option.Du bekommst den historischen Abriss mit Erlebnisberichten kombiniert.

Stadtknecht
06.04.2008, 10:44
Unsinn--wenn du den Afrika- Feldzug in unpersönlichen Zahlenkolonnen und Daten willst, brauchst du nur bei wiki nachzuschlagen..da ist das Buch in der Tat nichts für dich.
Aber aus der Sicht in der HKL, von Freund und Feind ist das Buch die viel bessere Option.Du bekommst den historischen Abriss mit Erlebnisberichten kombiniert.

Was ist den HKL?

Eine Einzelhandelskette, ein Lebensmitteldiscounter?

Quo vadis
06.04.2008, 16:02
Was ist den HKL?

Eine Einzelhandelskette, ein Lebensmitteldiscounter?

Dass ist die "Hauptkampflinie" oder vulgo, die "Front"......und dabei lese ich im Gegensatz zu dir generell keine Landser-Hefte.;)

Biskra
06.04.2008, 21:37
Was haltet ihr von dem Buchautor Paul Carell?

Ist ein gutes Beispiel für das Wirken von Altnazis in der BRD.

Ausonius
07.04.2008, 00:59
"Operation Barbarossa" und "Verbrannte Erde" hab ich vor Jahren mal gelesen. Im Prinzip sind seine Bücher "Landser"-Hefte in gehobenem Stil, aber diese Art der Tatsachenreportage mit Zeitzuegen war damals sehr beliebt (so sei an die Bücher "Der längste Tag" und "Die Brücke von Arnheim" von Cornelius Ryan erinnert). Carell - der nach dem Krieg eine ausgesprochene Edelfeder war - ließ sehr subtil in seine populären Bücher die früher gewonnene Einstellung als Nazi-Propagandist einfließen.
Das prägnanteste Beispiel dürfte das Einleitungskapitel für sein Buch "Operation Barbarossa" gewesen sein, indem er durch Weglassung und Verzerrung andeutet, dieser Krieg sei ein Präventivkrieg gewesen. Später im Buch äußert er seine unverhohlene Bewunderung für eine "harte" Kriegsführung - und zwar auch für die sowjetische. So findet General Jeremenko Carells Beifall, der seine Truppen mit kaum Nachschub auf eine Offensive an der Nordfront schickte.
Dazu fehlt dem Buch eine ausführliche militärhistorische Analyse, wie sie etwa dem vorzüglichen Buch "Blitzkrieg-Legende" von Frieser zugrunde liegt. Und die Karten sind auch nicht so toll, was ich persönlich wichtig finde.

Stadtknecht
07.04.2008, 12:22
Dass ist die "Hauptkampflinie" oder vulgo, die "Front"......und dabei lese ich im Gegensatz zu dir generell keine Landser-Hefte.;)

Die Groschenromanphase ( Landser, John Sinclair, Gespensterhefte usw. ) endete etwa mit meinem 14. Geburtstag.

arnd
10.04.2008, 18:04
Ist ein gutes Beispiel für das Wirken von Altnazis in der BRD.

Der Mann war offensichtlich ein Altnazi, trotzdem denke ich ,dass seine Darstellung von Schlachten des zweiten Weltkrieges realistisch sind.

Stechlin
10.04.2008, 21:46
Der Mann war offensichtlich ein Altnazi, trotzdem denke ich ,dass seine Darstellung von Schlachten des zweiten Weltkrieges realistisch sind.

Sieh an. Und warum?

arnd
11.04.2008, 13:03
Sieh an. Und warum?

Weil Carell Deutsche und Alliierte gleichwertig behandelt .

1871
16.05.2008, 16:46
Der ist doch osbolet, seitdem Auftragshistoriker Benz ihn so glänzend in seiner Carell-"Autobiographie" "widerlegt" hat. :hihi:

Kreuzbube
16.05.2008, 20:18
Ist ein gutes Beispiel für das Wirken von Altnazis in der BRD.

Ho, Ho, Ho Chi Minh!:yeah: :hihi:

Biskra
16.05.2008, 21:35
Ho, Ho, Ho Chi Minh!:yeah: :hihi:

Langsam gehst du mir auf die Eier mit deinem sinnfreien Gestalke.

Geronimo
16.05.2008, 23:01
Unsinn--wenn du den Afrika- Feldzug in unpersönlichen Zahlenkolonnen und Daten willst, brauchst du nur bei wiki nachzuschlagen..da ist das Buch in der Tat nichts für dich.
Aber aus der Sicht in der HKL, von Freund und Feind ist das Buch die viel bessere Option.Du bekommst den historischen Abriss mit Erlebnisberichten kombiniert.

Dem stimme ich zu. I.Ü. sind alle geschilderten Ereignisse historisch gesichert und nie irgendwo bezweifelt worden. Kann man ja von gewissen "Ausstellungen" nun nicht gerade behaupten, gell?!

Gruss
Gero

Geronimo
16.05.2008, 23:05
Ich schätze mich glücklich einen Band aus der Bertelsmann-Reihe "Der zweite Weltkrieg" aus dem Jahre 1967 zu besitzen. Tolles Bildmaterial und vor allem Analysen von hochrangigen Beteiligten mit exzellentem Kartenmaterial. Carell hat diese Klasse nur noch mit Erlebnisberichten von Frontsoldaten und Kommandeuren ergänzt. Warum auch nicht? So kann wenigstens dem einen oder anderen Playstation-Kiddie Geschichte näher gebracht werden. Ob es den Linken paßt oder nicht. Und genau deshalb jaulen die ja auf!

Gruss
Gero

Geronimo
16.05.2008, 23:08
Was ist den HKL?

Eine Einzelhandelskette, ein Lebensmitteldiscounter?

Wer das nicht weiß, sollte sich an so einem Strang nicht beteiligen und die Schnauze halten!

Geronimo
16.05.2008, 23:13
Empfehlung von mir zum Thema: lest mal Peter Bamm. Arzt und Frontoffizier. Wirklich gute Literatur. Auch seine Nachkriegserzählungen z.B. "An den Küsten des Lichts".
Das Beste: "Unter unsichtbarer Flagge". Sein Erlebnisbericht als Feldarzt.
http://www.amazon.de/Die-unsichtbare-Flagge-Peter-Bamm/dp/346610002X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1210976026&sr=8-1

Wer kennt´s?

Gruss
Gero

Stadtknecht
17.05.2008, 08:38
Wer das nicht weiß, sollte sich an so einem Strang nicht beteiligen und die Schnauze halten!

Qualifizierte Antwort, Brüllaffe!

Kreuzbube
17.05.2008, 09:02
Langsam gehst du mir auf die Eier mit deinem sinnfreien Gestalke.

Gib`s zu, Du hast auch gelacht!:]

arnd
30.05.2008, 13:06
Ich lese gerade von PAUL CARELL und GÜNTER BÖDDEKER
"Die Gefangenen--Leben und Überleben Deutscher Soldaten hinter Stacheldraht"

Das Buch berichtet nicht lediglich von Greueltaten gegen deutsche Kriegsgefangene sondern der Autor zeigt auch viele Beispiele fairer Behandlung der Kriegsgefangenen durch die Amerikaner und Briten auf.
Diese unvoreingenommene Darstellung spricht dafür,dass Zeitgeschichte wahrheitsgemäß dargestellt wird.

Thorbjörn
31.05.2008, 11:53
Was haltet ihr von dem Buchautor Paul Carell?

Zur Zeit lese ich von Carell (alias Paul Karl Schmidt) "Sie kommen" --ein Buch über die Invasion in der Normandie .Vorher habe ich von ihm "Stalingrad " gelesen.
Ich denke ,dass Carell die Geschichte objektiv beschrieben hat.

Carells Bücher gehen als interessante, um Authenzität bemühte Reportagen durch.
Sie sind nah am Geschehen und der damaligen Denkensart geschrieben.
Das macht ihren Wert aus und hebt sie von heutigen Werken der nachgeborenen BRD-Hofhistorikerriege ab.

arnd
28.03.2009, 23:06
Carells Bücher gehen als interessante, um Authenzität bemühte Reportagen durch.
Sie sind nah am Geschehen und der damaligen Denkensart geschrieben.
Das macht ihren Wert aus und hebt sie von heutigen Werken der nachgeborenen BRD-Hofhistorikerriege ab.

Sehe ich auch so .

Sehr interessant ist auch der Bildband "Der Russlandkrieg-Fotografiert von Soldaten", den ich mir kürzlich gekauft habe.