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Vollständige Version anzeigen : Lernkultur in D. "beschämend, strafend, beleidigend"



Kenshin-Himura
01.04.2008, 00:46
http://www.focus.de/schule/schule/bildungspolitik/lernkultur-in-deutschland_aid_267812.html


Es sei nicht akzeptabel, wie Schüler in Deutschland abgestraft und beleidigt würden: Bildungsexperte Rainer Domisch sieht Mängel in der deutschen Lernkultur.

Wie ist es, wenn man als ehemaliger deutscher Lehrer und jetziger finnischer Bildungspolitiker einen Kennerblick auf das deutsche Bildungssystem wirft? (...) Kritik übt der Experte vor allem an den Beschämungen, Strafen und Beleidigungen, denen Schüler in Deutschland ausgesetzt seien. „Das Lernklima zwischen Lehrenden und Lernenden muss sich verbessern“, fordert Domisch (...).

Ich gehöre ja auch zu denen, die den Finnland- und Schweden-Hype in schul-politischen Mainstream-Diskussionen nicht mehr hören können. Ich sehe die Schul-Politik dieser Länder bei Weitem nicht so rosig, wie sie von den Medien und der Lehrer-Lobby gesehen werden, die sie in den Himmel heben (aber auch deren Gegner heben sie gleichsam in den Himmel - ein Widerspruch, an dem sich keiner stört). Vielem von dem, was in dem Artikel steht, würde ich nicht zustimmen.

Trotzdem finde ich, dass es ein recht lesenswerter Artikel ist, in welchem auch Aspekte benannt werden, die sonst immer sehr stark übersehen werden, wie mir scheint. Ludwig Erhard soll ja mal gesagt haben, dass 50% der Wirtschaft durch Psychologie bestimmt werden. Wenn das stimmt, scheinen es mir in der Schule noch mehr Prozente zu sein. Es kommt eben nicht nur auf die Lehr-Pläne an, sondern auch auf die Kommunikation. Ausweg aus diesem Teufelskreis ist die heilige Privatschule, die Abschaffung von Schulpflicht und Lehrer-Beamtentum, was Domisch natürlich wiederum nicht sieht.

In dem Thread soll ruhig das Thema in seiner ganzen "Breite" ( :lach: ) diskutiert werden, also die ganze Schul-Politik, darum geht's ja auch in dem Artikel.

Gruß,

Daniel.

Rikimer
01.04.2008, 00:54
Mein größter Kritikpunkt an den hiesigen Schulen ist das konsequente Ausbremsen der lernbereiten Schüler und Rückführung derselben auf Mittelmaß bei gleichzeitiger Nurkonzentration auf Lernschwache. Mit dem Ergebnis der endlosen Langeweile und damit des jetzigen Mittelmaßes in deutschen Schulen. Wunderbar sinnlos waren die Schwatzfächer (Rhetorik ist damit nicht gemeint) und damit einhergehend die Vermittlung von angeblichen Kommunikationsfertigkeiten und Sozialkompetenzen (Gruppenarbeit: einer schafft, organisiert, leitet, Rest langweilt sich oder macht andersweitiges)! :lach: :rolleyes:

Abgesehen davon: Finnland und Deutschland lassen sich nur schwer miteinander vergleichen. Ich erinnere mich nicht daran, das Finnland ein solch hohes Maß an unterschichtelnden Migranten hat einwandern lassen wie Deutschland...

MfG

Rikimer

klartext
01.04.2008, 00:55
Unser Schulsystem läuft immer deutlicher auf eine Zweigleisigkeit hinaus.
Auf der einen Seite die Privatschulen, die es den Eltern ermöglichen, selbst über die Bildung ihrer Kinder zu bestimmen und auf der anderen Seite die staatlichen Schulen, in denen der Staat über den Elternwillen bestimmt.
Schon heute werden Stellenbewerber von bestimmten Privatschulen bevorzugt.

Kenshin-Himura
01.04.2008, 00:59
und damit einhergehend die Vermittlung von angeblichen Kommunikationsfertigkeiten und Sozialkompetenzen (Gruppenarbeit: einer schafft, organisiert, leitet, Rest langweilt sich oder macht andersweitiges)! :lach: :rolleyes:


Und das dann womöglich noch benotet... Kenne selbst einen Fall, in welchem ein Mädchen einfach mal während einer Gruppenarbeit in den Urlaub fuhr, und dann anschließend eine "1" oder "2" bekam fürs Nichtstun, weiß es nicht mehr genau...


Abgesehen davon: Finnland und Deutschland lassen sich nur schwer miteinander vergleichen. Ich erinnere mich nicht daran, das Finnland ein solch hohes Maß an unterschichtelnden Migranten hat einwandern lassen wie Deutschland...

Der "PISA"-Test ist ja auch nicht gerade aussagekräftig. In solchen Tests schlagen hohe Ausländer-Anteile natürlich zu Buche.

Gruß,

Daniel.

klartext
01.04.2008, 01:07
Ich habe dazu das Zitat von einer Lehrerin übermittelt bekommen, dass sie nie auf einer Privatschule arbeiten würde, denn das wäre dort ja wie eine Prostitution, weil man sich da für die Eltern prostituieren müsste und für Geld machen müsste, was die Eltern sagen... Das sagt Alles über das Selbst-Verständnis mancher Staats-Lehrer. Inwiefern sich jedoch Schüler bis zur Entwürdigung für Noten "prostituieren" müssen, diese Frage stellte diese Dame wohl nicht.

Gruß,

Daniel.

Meine Kinder sind sämtlich auf Privatschulen gegangen. Dort ist, dank möglicher Auslese, die Qualität der Lehrer im Schnitt weit besser und man kann sich die Schulform aussuchen.
Die staatlichen Schulen halte ich mittlerweile nur mehr für einen Notbehelf, den man auch nur im Notfall in Anspruch nehmen sollte.

Felixhenn
01.04.2008, 02:19
Wie will ein Schüler der kein vernünftiges Deutsch spricht, Verständnis für einen gelesenen Text aufbringen? Wenn Erdogan fordert, dass türkischstämmige Schüler zuerst mal Türkisch lernen sollen, dann sollten sich auch alle über die Konsequenzen bewusst sein.

Bitte mal hier lesen:

http://www.finland.de/dfgnrw/dfg043a-pisa24.htm


Obwohl die beiden Autoren vor Alarmismus warnen und auf positive Trends hinweisen, verschließen sie nicht die Augen vor den Gefahren, die dem deutschen Bildungssystem langfristig zu schaffen machen. Rund 20 Prozent der Schüler bereiten Probleme. Die größte Risikogruppe sind die Einwandererkinder, hier vor allem lernschwache und –unwillige Türken. Die türkischen Schüler in Deutschland schneiden ähnlich schlecht ab wie die Schüler in ihrem Herkunftsland. Denn die Türkei kam bei Pisa 2003 auf Rang 28 von 29 Vergleichsländern. Deutschland leistet sich Parallelgesellschaften, die um bis zu 70 Punkte unter dem durchschnittlichen Pisa-Wert hierzulande liegen. Die schulische Integration von Einwandererkindern in Deutschland gelingt nicht: "In Australien, Kanada und in den USA sieht das anders aus; dort erzielen Migrantenkinder in etwa dieselben Pisa-Werte wie die Kinder ohne Migrationsgeschichte."


Es ist schon fast ein Akt der Selbstverteidigung, seine Kinder in Schulen zu schicken in denen Deutsch als alleinige Umgangssprache geduldet wird.

TzeTze
01.04.2008, 02:19
Traurig. Zunächst ist es so, da Eltern denen Bildung wichtig ist und gleichzeitig selbst gebildet sind, natürliche Vorteile haben. Wenn Kerner beispielsweise mehr Freizeit für Kinder fordert, dann kann er dies gut tun, weil seine Kinder in der Freizeit ihren Bildungsvorsprung noch ausbauen können. Während die Unterschicht Kinder, von Eltern geprägt, die die Schule und Lehrer schon immer unnötig fanden, sich weiter von der Bildung entfernen. Die "faulen" Elitekinder können dann damit angeben, das sie nicht lernen müssen und nie Hausaufgaben machen, während die Unterschicht Kinder, genauso cool sein möchten und aufgrund ihrer sprachlichen Probleme den Anschluss verlieren.

Diese Ungerechtigkeit ist in meinen Augen das größte Gesellschaftliche Problem. Denn abgesehen von der Herkunft haben die Unterschicht-Kinder auch keine Verbindungen, die ihnen eine Lehrstelle vermitteln könnten.

Einen allgemeinen Bildungsnotstand kann ich dagegen nicht erkennen. Denn auch mit Abitur und Studium wird man auf einem begrenzten Arbeitsmarkt Arbeitslos werden, wenn nicht der Wille zu Selbsständigkeit rettet.

Aber Konkurrenz belebt das Geschäft und der Druck von der "Straße" wird auch die Upperclass Kinder wieder zu mehr Kreativität zwingen.

Wo die Migranten sich mit den besten messen können (im Fußball) da steigen auch ihre Leistungen!
Aber bei uns messen sich die Migranten mit den deutschen Sonderschülern

Anthill_Inside
01.04.2008, 02:47
Was uns wirklich fehlt ist eine Feststellung sowie Förderung von Hochbegabten die in unserem jetztigen Schulsystem praktisch garnicht stattfindet. Oftmals werden diese Kinder bereits in jungen Jahren auffällig und dann als "Problemkinder" abgestempelt. Aber grade diese Kinder bräuchten eine besondere Förderung da Sie mit unser größtes Kapital für die Zukunft sind, bei der momentanen Schulpolitik werden Diese allerdings von vornherein zu Bildungsverlierern gemacht.

Don
01.04.2008, 08:03
http://www.focus.de/schule/schule/bildungspolitik/lernkultur-in-deutschland_aid_267812.html



Ich gehöre ja auch zu denen, die den Finnland- und Schweden-Hype in schul-politischen Mainstream-Diskussionen nicht mehr hören können. Ich sehe die Schul-Politik dieser Länder bei Weitem nicht so rosig, wie sie von den Medien und der Lehrer-Lobby gesehen werden, die sie in den Himmel heben (aber auch deren Gegner heben sie gleichsam in den Himmel - ein Widerspruch, an dem sich keiner stört). Vielem von dem, was in dem Artikel steht, würde ich nicht zustimmen.

Trotzdem finde ich, dass es ein recht lesenswerter Artikel ist, in welchem auch Aspekte benannt werden, die sonst immer sehr stark übersehen werden, wie mir scheint. Ludwig Erhard soll ja mal gesagt haben, dass 50% der Wirtschaft durch Psychologie bestimmt werden. Wenn das stimmt, scheinen es mir in der Schule noch mehr Prozente zu sein. Es kommt eben nicht nur auf die Lehr-Pläne an, sondern auch auf die Kommunikation. Ausweg aus diesem Teufelskreis ist die heilige Privatschule, die Abschaffung von Schulpflicht und Lehrer-Beamtentum, was Domisch natürlich wiederum nicht sieht.

In dem Thread soll ruhig das Thema in seiner ganzen "Breite" ( :lach: ) diskutiert werden, also die ganze Schul-Politik, darum geht's ja auch in dem Artikel.

Gruß,

Daniel.

Es ist zwar nachvollziehbar, daß Schüler über die Schule jammern. Das taten sie zu allen Zeiten.
Nur, würdet Ihr Jammerlappen alle vom Dach springen wenn Ihr UNSERE Schulzeit in den 60er und 70er Jahren mitmachen müßtet?
Eine Bemerkung eines Lehrers die nicht vor Lob trieft und sie fangen an herumzuheulen. Unfasslich.

lenco
01.04.2008, 08:29
Gefunden bei:

http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Zum_150_Geburtstag_von_Max_Pla/zum_150_geburtstag_von_max_pla.html


Hier ein kleiner Auszug aus einer Laudatio zum 150.Geburtstag von Max Planck, wo an das fühere deutsche Schulsystem erinnert wird. Passt grad zum Thema.....


Der 150. Geburtstag Max Plancks gibt Anlaß, mit ein wenig Wehmut an die Zeiten zurückzudenken, in denen unsere Bildung, unsere Schulen, Universitäten, Wissenschaften und Forschungsleistungen zur Spitze der Welt zählten. Zwischen 1901 und 1914 errangen deutsche Wissenschaftler nicht weniger als 17 von 60 Nobelpreisen, unter ihnen herausragende Persönlichkeiten wie Emil von Behring, Wilhelm Röntgen , Robert Koch, Paul Ehrlich und eben Max Planck. Erst weit abgeschlagen folgten Großbritannien (8), Frankreich (7) und die USA mit lediglich 2 Auszeichnungen.
Kaiser Wilhelm II. hatte die deutschen Technischen Universitäten ins Leben gerufen und das Ingenieurwesen endgültig aus dem Schatten der Geisteswissenschaften treten lassen. Die akademischen Titel „Dr. Ing.“ und „Dipl.-Ing.“ wurden zu Qualitätsbegriffen in aller Welt (heute von Bildungsideologen eliminiert und ersetzt durch „Bachelor“ und „Master“). Technische Erfindungen und Innovationen beflügelten die industrielle Produktion. In vielfachem Austausch befruchteten sich Wissenschaft und Wirtschaft gegenseitig. Im Zuge des Auf- und Ausbaus der deutschen Flotte und Marine stieg das Reich zur führenden Schiffbaunation auf. Deutscher Metall- und Maschinenbau, Elektro- und Waffentechnik erreichten einen weltweit unerreichten Stand. Selbst das hochindustrialisierte England konnte dieser Entwicklung weniger als 20 Jahre nach der Reichsgründung nicht länger folgen und sah sich durch steigende Importe aus dem Reich bedroht. Das bereits 1887 als Stigma für deutsche Produkte eingeführte „Made in Germany“ wurde entgegen der ursprünglichen Absicht bald zum Qualitätsbegriff für Waren auf dem gesamten Globus.

Dem hohen Standard von Wissenschaft und Forschung entsprach das preußisch-deutsche Schulwesen. Als erster europäische Staat hatte Preußen bereits 1717 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Das Abitur in Form des „Befähigungsnachweis für ein Hochschulstudium“ existierte seit 1788. Seit dem „Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten“ von 1794 waren Schulen und Universitäten „Veranstaltungen des Staates“. Alle öffentlichen Schulen und Universitäten unterstanden staatlicher Aufsicht. 1871 hatte der Staat die Aufsicht über alle Lehranstalten des Reiches übernommen und sorgte für die geregelte Ausbildung der Pädagogen sowie die Aufstellung der Lehrpläne nach modernen Grundsätzen. Das preußische Bildungssystem bestand seit 1810 aus Volksschule, Gymnasium und Universität. Realgymnasien, Oberrealschulen, Höhere Mädchenschulen, Mittelschulen, Fachschulen, Fachhochschulen und – wie erwähnt – Technische Hochschulen ergänzten dieses System später. Hinzu kam die gewerbliche und kaufmännische Lehrlingsausbildung. Bis in die Gegenwart – in der das gegliederte Schulsystem durch linke „Bildungsexperten“ zerschlagen wird – gab es nichts vergleichbar erfolgreiches in der Welt.

lupus_maximus
01.04.2008, 08:42
Gefunden bei:

http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Zum_150_Geburtstag_von_Max_Pla/zum_150_geburtstag_von_max_pla.html


Hier ein kleiner Auszug aus einer Laudatio zum 150.Geburtstag von Max Planck, wo an das fühere deutsche Schulsystem erinnert wird. Passt grad zum Thema.....


Der 150. Geburtstag Max Plancks gibt Anlaß, mit ein wenig Wehmut an die Zeiten zurückzudenken, in denen unsere Bildung, unsere Schulen, Universitäten, Wissenschaften und Forschungsleistungen zur Spitze der Welt zählten. Zwischen 1901 und 1914 errangen deutsche Wissenschaftler nicht weniger als 17 von 60 Nobelpreisen, unter ihnen herausragende Persönlichkeiten wie Emil von Behring, Wilhelm Röntgen , Robert Koch, Paul Ehrlich und eben Max Planck. Erst weit abgeschlagen folgten Großbritannien (8), Frankreich (7) und die USA mit lediglich 2 Auszeichnungen.
Kaiser Wilhelm II. hatte die deutschen Technischen Universitäten ins Leben gerufen und das Ingenieurwesen endgültig aus dem Schatten der Geisteswissenschaften treten lassen. Die akademischen Titel „Dr. Ing.“ und „Dipl.-Ing.“ wurden zu Qualitätsbegriffen in aller Welt (heute von Bildungsideologen eliminiert und ersetzt durch „Bachelor“ und „Master“). Technische Erfindungen und Innovationen beflügelten die industrielle Produktion. In vielfachem Austausch befruchteten sich Wissenschaft und Wirtschaft gegenseitig. Im Zuge des Auf- und Ausbaus der deutschen Flotte und Marine stieg das Reich zur führenden Schiffbaunation auf. Deutscher Metall- und Maschinenbau, Elektro- und Waffentechnik erreichten einen weltweit unerreichten Stand. Selbst das hochindustrialisierte England konnte dieser Entwicklung weniger als 20 Jahre nach der Reichsgründung nicht länger folgen und sah sich durch steigende Importe aus dem Reich bedroht. Das bereits 1887 als Stigma für deutsche Produkte eingeführte „Made in Germany“ wurde entgegen der ursprünglichen Absicht bald zum Qualitätsbegriff für Waren auf dem gesamten Globus.

Dem hohen Standard von Wissenschaft und Forschung entsprach das preußisch-deutsche Schulwesen. Als erster europäische Staat hatte Preußen bereits 1717 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Das Abitur in Form des „Befähigungsnachweis für ein Hochschulstudium“ existierte seit 1788. Seit dem „Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten“ von 1794 waren Schulen und Universitäten „Veranstaltungen des Staates“. Alle öffentlichen Schulen und Universitäten unterstanden staatlicher Aufsicht. 1871 hatte der Staat die Aufsicht über alle Lehranstalten des Reiches übernommen und sorgte für die geregelte Ausbildung der Pädagogen sowie die Aufstellung der Lehrpläne nach modernen Grundsätzen. Das preußische Bildungssystem bestand seit 1810 aus Volksschule, Gymnasium und Universität. Realgymnasien, Oberrealschulen, Höhere Mädchenschulen, Mittelschulen, Fachschulen, Fachhochschulen und – wie erwähnt – Technische Hochschulen ergänzten dieses System später. Hinzu kam die gewerbliche und kaufmännische Lehrlingsausbildung. Bis in die Gegenwart – in der das gegliederte Schulsystem durch linke „Bildungsexperten“ zerschlagen wird – gab es nichts vergleichbar erfolgreiches in der Welt.
Womit man auch indirekt beweisen kann, daß unsere Linken und 68er im Auftrag unserer "Freunde" handelten und weiter handeln.
Dann macht die Sache nämlich Sinn, ein Volk zur dritten Garnitur abzustempeln.

-jmw-
01.04.2008, 09:37
Ausweg aus diesem Teufelskreis ist die heilige Privatschule, die Abschaffung von Schulpflicht und Lehrer-Beamtentum, was Domisch natürlich wiederum nicht sieht.
Ganz richtig.
Ich habe nie verstanden, wie manche (viele!) annehmen können, ein Nur ein privates System ist flexibel genug, sich permanent an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

-jmw-
01.04.2008, 09:40
Womit man auch indirekt beweisen kann, daß unsere Linken und 68er im Auftrag unserer "Freunde" handelten und weiter handeln.
Na dann zeig uns mal, wie man das kann!

-jmw-
01.04.2008, 09:42
Interessant am Rande:


Seit dem „Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten“ von 1794 waren Schulen und Universitäten „Veranstaltungen des Staates“.
Unter anderem aus dem Grunde, um die ganzen Handwerker- und Bauernsöhne, die für ein paar Jährchen das Gymnasium besuchten, loszuwerden.
Vor der Verstaatlichung waren die Gymnasien nämlich auf deren Schulgelder angewiesen, danach natürlich nicht mehr und die Bürger- und Adelssöhne mussten nun nicht mehr mit dem Pöbel zusammen lernen.

lenco
01.04.2008, 10:42
Interessant am Rande:


Unter anderem aus dem Grunde, um die ganzen Handwerker- und Bauernsöhne, die für ein paar Jährchen das Gymnasium besuchten, loszuwerden.
Vor der Verstaatlichung waren die Gymnasien nämlich auf deren Schulgelder angewiesen, danach natürlich nicht mehr und die Bürger- und Adelssöhne mussten nun nicht mehr mit dem Pöbel zusammen lernen.

Ich seh's genau anders rum. Vor der Verstaatlichung waren die Gymnasien auf das Geld der Bürgerlichen und Adeligen angewiesen. Denn die wenigsten Bauern konnten das Schulgeld aufbringen. Nach der Verstaatlichung war auch den Bauernsöhnen- Töchtern der Besuch eines Gymnasuim möglich. Wobei nicht vergessen sollte, daß die Kinder von Bauern sehr stark in die Arbeit auf dem Bauernhof mit einbezogen wurden. Da noch nebenher das Gymi zu besuchen, das war schon sehr schwer.

Kenshin-Himura
01.04.2008, 12:39
Es ist zwar nachvollziehbar, daß Schüler über die Schule jammern. Das taten sie zu allen Zeiten.
Nur, würdet Ihr Jammerlappen alle vom Dach springen wenn Ihr UNSERE Schulzeit in den 60er und 70er Jahren mitmachen müßtet?
Eine Bemerkung eines Lehrers die nicht vor Lob trieft und sie fangen an herumzuheulen. Unfasslich.


Glaube nicht, dass solche Schüler die Mehrzahl oder eine nennenswerte Zahl sind, die sich bei Kritik sofort beleidigt fühlen. Auch fragwürdig, ob die Schulzeit in den 60er und 70er Jahren so viel schlimmer war. Vor Allem war man damals ehrlich autoritär, heute heucheln die Lehrer den Schülern eine Art Partner-Verhältnis vor, man bekommt überall eintrichtert wie "demokratisch" doch Alles ist. Es gibt ja heute höchstwahrscheinlich viel mehr Schüler, die strengere Lehrer fordern, als Solche, die laschere Lehrer fordern.

Gruß,

Daniel.

-jmw-
01.04.2008, 22:54
Ich seh's genau anders rum. Vor der Verstaatlichung waren die Gymnasien auf das Geld der Bürgerlichen und Adeligen angewiesen. Denn die wenigsten Bauern konnten das Schulgeld aufbringen. Nach der Verstaatlichung war auch den Bauernsöhnen- Töchtern der Besuch eines Gymnasuim möglich.
Finanziell möglich ja.
Aber sie wurden lange Zeit einfach nicht gelassen.

(Die Möglichkeit des Ausschlusses von Teilen der Bevölkerung ist gemäss liberaler Klassentheorie einer der möglichen Hauptgründe für eine Monopolisierung eines Wirtschaftszweiges durch die herrschende(n) Klasse(n).)


Wobei nicht vergessen sollte, daß die Kinder von Bauern sehr stark in die Arbeit auf dem Bauernhof mit einbezogen wurden. Da noch nebenher das Gymi zu besuchen, das war schon sehr schwer.
Wohlhabenderen Bauern und Handwerkern war es durchaus möglich, ihre Söhne für einige Jahre (natürlich nicht bis zum Abschluss!) eine höhere Schule besuchen zu lassen, sofern eine in der Nähe war.

Kenshin-Himura
01.04.2008, 23:48
http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Zum_150_Geburtstag_von_Max_Pla/zum_150_geburtstag_von_max_pla.html

(...)

Dem hohen Standard von Wissenschaft und Forschung entsprach das preußisch-deutsche Schulwesen. Als erster europäische Staat hatte Preußen bereits 1717 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. (...) Bis in die Gegenwart – in der das gegliederte Schulsystem durch linke „Bildungsexperten“ zerschlagen wird – gab es nichts vergleichbar erfolgreiches in der Welt.

Hm... :shrug: Damals war die Schulpflicht sicher noch eine sinnvolle Idee, aber das hat sich meines Erachtens wohl überholt... Unabhängig davon ist es ja richtig, dass vor Allem die Linken - aber nicht nur - einen sehr negativen Einfluss auf die Schulen haben.

Gruß,

Daniel.

Don
02.04.2008, 09:27
Glaube nicht, dass solche Schüler die Mehrzahl oder eine nennenswerte Zahl sind, die sich bei Kritik sofort beleidigt fühlen. Auch fragwürdig, ob die Schulzeit in den 60er und 70er Jahren so viel schlimmer war. Vor Allem war man damals ehrlich autoritär, heute heucheln die Lehrer den Schülern eine Art Partner-Verhältnis vor, man bekommt überall eintrichtert wie "demokratisch" doch Alles ist. Es gibt ja heute höchstwahrscheinlich viel mehr Schüler, die strengere Lehrer fordern, als Solche, die laschere Lehrer fordern.

Gruß,

Daniel.

Der autoritäre Druck was damals wesentlich höher, dies ist heutigen Jugendlichen überhaupt nicht mehr zu vermitteln da sich die gesamte Gesellschaft so verhielt.
Einen Eindruck davon haben gelegentlich ein paar Kids, die für Klamaukfernsehproduktionen ein paar Wochen in die Rolle damaliger Schüler schlüpfen.
Als Beispiel, daß wir uns hier gegenseitig duzen ohne das zumindesrt merkwürdig zu finden, wäre kaum vorstellbat gewesen.

Aber ich gebe Dir in einem Punkt recht. Vorgeheuchelte Gleichheit und als Demokratie getarnte Teilnahmslosigkeit sind im Endeffekt vielleicht schlimmer als eine autoritär geprägte persönliche Beziehung.