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Vollständige Version anzeigen : Die "Satanischen Verse" im Theater...



Heiliger
29.03.2008, 10:10
Nun kommen sie doch, die von Salman Rushdie geschriebenen Zeilen, im Theater Potsdam!

Endlich wacht die Demokratie auf und stellt den Islam kritisch dar!



Die gefährlichste Theater-Premiere der Welt
Von ATTILA ALBERT und M. SAUERBIER
Es ist eine Premiere, die kein anderes Theater bisher gewagt hat: „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie (60), ab Sonntag in Potsdam auf der Bühne!

Kein anderes Werk hat Moslems weltweit so empört. Der Autor wurde dafür vom Iran in Abwesenheit per Fatwa zum Tode verurteilt. Auf seinen Kopf wurde eine Belohnung von 3 Millionen Dollar ausgesetzt. Jahrelang musste sich Rushdie verstecken, wird bis heute von Leibwächtern beschützt ...
Heute also die weltweit erste Bühnenversion – die Polizei ist in Alarmbereitschaft: Sind die 370 Zuschauer im Hans-Otto-Theater vor Protesten sicher?

Der Zentralrat der Muslime (500 Moscheen, 19 Verbände) sieht die Würde aller religiösen Menschen beschädigt. Generalsekretär Aiman A. Mazyek (39): „Heute wird der Koran in den Schmutz gezogen, morgen vielleicht Bibel und Tora.“






Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/03/29/theater-potsdam/die-gefaehrlichste-theater-premiere-der-welt,geo=4129434.html




Na dann mal wieder was los bei den jammernden Moslems!:hihi:

Stadtknecht
29.03.2008, 10:20
Wie soll das Theaterstück denn aussehen?

Bleich geschminkte, ausgemergelte Akteure und Antricen wälzen sich grunzend und brüllend auf der Bühne herum und ein rumänisches Sinti-Orchester spielt arabische Musik auf selbstgefertigten Instrumenten in einer Jazz-Interpretation.

Der "Böse" trägt eine SS-Uniform, die "Guten" tragen KZ-Kleidung und beschimpfen sich gegenseitig mit Brecht-Zitaten.

Anschließend wird die "Kafkaeske Großartigkeit" dieses Stückes wochenlang in den Feuilletons diskutiert.

Esreicht!
29.03.2008, 10:30
Hallo

Wollte nicht mal Wallraf die Verse in einer Moschee vorlesen?


kd

bvb-fan
29.03.2008, 10:36
naja, wenn morgen tora und bibel "in den schmutz gezogen" werden, dann wird es zumindest keine ausschreitungen geben und ich sage voraus, dass auch keine botschaften abgefackelt werden...

ich muss schon sagen, so langsam sollten mir mal die 1,9 mrd. moslems beweisen, dass sie keine tiere sind, sondern auch mal nachdenken...

Heiliger
29.03.2008, 10:41
naja, wenn morgen tora und bibel "in den schmutz gezogen" werden, dann wird es zumindest keine ausschreitungen geben und ich sage voraus, dass auch keine botschaften abgefackelt werden...

ich muss schon sagen, so langsam sollten mir mal die 1,9 mrd. moslems beweisen, dass sie keine tiere sind, sondern auch mal nachdenken...

Langsam, langsam willst Du sie damit gleich überfordern. Moslems und mal drüber nachdenken...:hihi:

Was meinst Du was das für ein Schock für die wird?

Ob sie das denn überstehen? ?(

Kittycat
29.03.2008, 11:56
Wie oft hätte ich als bekennende Christin eigentlich schon versuchen müssen, das Gebäude der SPIEGEL-Redaktion in Hamburg anzuzünden oder in die Luft zu sprengen? Oder warum hat Benedikt XVI. noch kein Kopfgeld auf Dan Brown und Ron Howard ausgesetzt?

Die Meinungsfreiheit soll nicht diejenigen schützen die sagen, was vielen gefällt, sondern gerade die die sagen, was vielen nicht gefällt. In einer aufgeklärten, säkularisierten und kultivierten Gesellschaft kann es keine Denk- und Diskussionsverbote geben, muss auch die kritische und/oder künstlerische Auseinandersetzung sowohl mit Religiösität bzw. Religion an sich, als auch den einzelnen Religionen, ihren Inhalten und Gläubigen ebenso uneingeschränkt gewährleistet sein, wie die freie Wahl der verwendeten Stilmittel.

Denn in einer gerechten und zivilisierten Gesellschaft muss alles auf jede vom Urheber gewünschten Weise geäußert werden dürfen, das nicht den alleinigen Zweck hat, einen anderen Menschen zu diffamieren und zu verletzen (sog. "Schmähkritik").

Die Stigmatisierung jedweder kritischen oder distanzierten, jedenfalls nicht bedingungslos verherrlichenden Auseinandersetzung mit dem Islam - erfolge sie nun politisch, gesellschaftlich, wissenschaftlich oder künstlerisch - zu einem todeswürdigen Verbrechen unterstreicht neben vielen anderen ihrer Aspekte den totalitären, menschenverachtenden und freiheitsfeindlichen Charakter dieser Ideologie.

Heiliger
29.03.2008, 13:18
Wie oft hätte ich als bekennende Christin eigentlich schon versuchen müssen, das Gebäude der SPIEGEL-Redaktion in Hamburg anzuzünden oder in die Luft zu sprengen? Oder warum hat Benedikt XVI. noch kein Kopfgeld auf Dan Brown und Ron Howard ausgesetzt?

Die Meinungsfreiheit soll nicht diejenigen schützen die sagen, was vielen gefällt, sondern gerade die die sagen, was vielen nicht gefällt. In einer aufgeklärten, säkularisierten und kultivierten Gesellschaft kann es keine Denk- und Diskussionsverbote geben, muss auch die kritische und/oder künstlerische Auseinandersetzung sowohl mit Religiösität bzw. Religion an sich, als auch den einzelnen Religionen, ihren Inhalten und Gläubigen ebenso uneingeschränkt gewährleistet sein, wie die freie Wahl der verwendeten Stilmittel.

Denn in einer gerechten und zivilisierten Gesellschaft muss alles auf jede vom Urheber gewünschten Weise geäußert werden dürfen, das nicht den alleinigen Zweck hat, einen anderen Menschen zu diffamieren und zu verletzen (sog. "Schmähkritik").

Die Stigmatisierung jedweder kritischen oder distanzierten, jedenfalls nicht bedingungslos verherrlichenden Auseinandersetzung mit dem Islam - erfolge sie nun politisch, gesellschaftlich, wissenschaftlich oder künstlerisch - zu einem todeswürdigen Verbrechen unterstreicht neben vielen anderen ihrer Aspekte den totalitären, menschenverachtenden und freiheitsfeindlichen Charakter dieser Ideologie.

Sehr sehr richtig.

Doch warum ging das bei den Politikern unter oder steht dort nicht mehr im Vordergrund?

Dies würde mich brennend interessieren!

Vielleicht haben (die Islamisten) ja Angst das viele Ihren "Glauben" nicht mehr so ernst nehmen wenn er hinterfragt werde. Dann könnte man den Leuten ja nichts mehr erzählen oder eintrichtern!

Kittycat
29.03.2008, 14:18
Sehr sehr richtig.

Doch warum ging das bei den Politikern unter oder steht dort nicht mehr im Vordergrund?

Dies würde mich brennend interessieren!

Ist es überhaupt untergegangen, oder wollte man es von vornherein gar nicht wissen? Mir scheint es ein überkommenes Problem der Politik zu sein, Gefahren so lange zu ignorieren, oder unter den Deckmänteln von Deeskalation und Dialog sogar noch zu fördern, bis es zu spät ist.

Ich erinnere an Adolf Hitler und den Nationalsozialismus: gleich zwei mal hat man diesen Mann, seine Bewegung und deren Gefährlichkeit unterschätzt, glaubte, ihn durch Kompromisse und partnerschaftliche Zusammenarbeit besänftigen und integrieren zu können. Erst innerhalb der deutschen Politik, und anschließend auf der europäischen Bühne. Am Ende versank Europa in Schutt und Asche, die Wieselhaftigkeit der Herren von Hindenburg, von Papen, Brüning, von Schleicher, Hugenberg u. a., sowie Zauderhaftigkeit der Herren Roosevelt, Chamberlain, Blum und Co. kostete am Ende über 60 Millionen Menschenleben.

Und nun wiederholt sich die Geschichte eben, jedenfalls bis zu dem Punkt, an dem eine menschenverachtende Ideologie sich anschickt, die Welt sich und ihrem Diktat zu unterwerfen, während die, die Macht und Pflicht haben sie zu stoppen, vor ihr katzbuckeln und sie durch pseudointellektuelle Anbiederung aufwerten - nur ob es schließlich wieder mit dem Sieg der Freiheit und Menschlichkeit enden wird, wage ich diesmal zu bezweifeln...


Vielleicht haben (die Islamisten) ja Angst das viele Ihren "Glauben" nicht mehr so ernst nehmen wenn er hinterfragt werde. Dann könnte man den Leuten ja nichts mehr erzählen oder eintrichtern!

Der Islam ist ganz einfach keine Religion, die das Wohl ihrer Gläubigen über das irdische Leben hinaus fördern will, sondern eine auf totale weltliche Macht ausgerichtete politische Ideologie. Als solche kann er keine Kritik, keine Abweichung und keinen Widerstand dulden. Einer Religionsgemeinschaft schadet so etwas nicht, ihre Gläubigen bleiben überzeugt, nach dem Ende ihres irdischen Lebens für ihren Glauben und ihre Treue belohnt zu werden, egal was andere sagen. Für eine politischen Ideologie hingegen, die Menschen ihrer Macht unterwerfen will, ist Kritik verheerend - denn die Menschen könnten sie sich gegen sie, ihre Lehren und ihre Macht erheben.

Heiliger
29.03.2008, 16:55
Der Islam ist ganz einfach keine Religion, die das Wohl ihrer Gläubigen über das irdische Leben hinaus fördern will, sondern eine auf totale weltliche Macht ausgerichtete politische Ideologie. Als solche kann er keine Kritik, keine Abweichung und keinen Widerstand dulden. Einer Religionsgemeinschaft schadet so etwas nicht, ihre Gläubigen bleiben überzeugt, nach dem Ende ihres irdischen Lebens für ihren Glauben und ihre Treue belohnt zu werden, egal was andere sagen. Für eine politischen Ideologie hingegen, die Menschen ihrer Macht unterwerfen will, ist Kritik verheerend - denn die Menschen könnten sie sich gegen sie, ihre Lehren und ihre Macht erheben.
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Genau das wollte ich damit ausdrücken, konnte es nur nicht so in Worte fassen! Danke!


Ich erinnere an Adolf Hitler und den Nationalsozialismus: gleich zwei mal hat man diesen Mann, seine Bewegung und deren Gefährlichkeit unterschätzt, glaubte, ihn durch Kompromisse und partnerschaftliche Zusammenarbeit besänftigen und integrieren zu können. Erst innerhalb der deutschen Politik, und anschließend auf der europäischen Bühne. Am Ende versank Europa in Schutt und Asche, die Wieselhaftigkeit der Herren von Hindenburg, von Papen, Brüning, von Schleicher, Hugenberg u. a., sowie Zauderhaftigkeit der Herren Roosevelt, Chamberlain, Blum und Co. kostete am Ende über 60 Millionen Menschenleben.

Und genau deshalb dachte ich, hoffte, das wir aus der Geschichte gelehrnt haben. Jedenfalls haben sie es mir so auf der Schule etc. beigebracht. Doch wie es Aussieht waren diejenigen die es heute wissen sollten, wohl mit anderen Dingen beschäftigt.
Unser friedliches Zusammenleben mit allen Menschen, steht wieder einmal auf dem Spiel. Man sieht es und feiert doch dem Untergang entgegen. Man sah es damals und war der selben Meinung wie heute, das wird schon nicht so schlimm werden und es kann doch gar nicht sein. Das jeder der an die Macht will, dafür auch lügt und betrügt, zum eigenen Vorteil, das dürfte doch jedem wohl klar sein, das war damals schon so und ist bis heute geblieben! Und erneut gibt es die Gutmenschen, die dieses beschwichtigen betreiben, bis es zum äußersten kommt.
Dann schreien sie rum und wollen von dem ganzen nichts gewußt haben!

Kittycat
29.03.2008, 17:23
Und genau deshalb dachte ich, hoffte, das wir aus der Geschichte gelehrnt haben. Jedenfalls haben sie es mir so auf der Schule etc. beigebracht. Doch wie es Aussieht waren diejenigen die es heute wissen sollten, wohl mit anderen Dingen beschäftigt.
Unser friedliches Zusammenleben mit allen Menschen, steht wieder einmal auf dem Spiel. Man sieht es und feiert doch dem Untergang entgegen. Man sah es damals und war der selben Meinung wie heute, das wird schon nicht so schlimm werden und es kann doch gar nicht sein. Das jeder der an die Macht will, dafür auch lügt und betrügt, zum eigenen Vorteil, das dürfte doch jedem wohl klar sein, das war damals schon so und ist bis heute geblieben! Und erneut gibt es die Gutmenschen, die dieses beschwichtigen betreiben, bis es zum äußersten kommt.
Dann schreien sie rum und wollen von dem ganzen nichts gewußt haben!

Spöttisch gesagt: man hat aus der Geschichte gelernt, wie man ohne Umwege und mit offenen Armen in sein Verderben - in Gestalt einer totalitären, menschenverachtenden und gewaltverherrlichenden Ideologie - rennt. Nämlich indem man ihr nicht bereits im Anfangsstadium entschlossen entgegentritt um sie im Keim zu ersticken, sondern indem man sie durch falsch verstandene Toleranz und Entgegenkommen ihr gegenüber immer weiter aufwertet , so lange, bis man irgendwann der Schwächere ist, und keine Gnade mehr zu erwarten hat.

Man predigt so lange die "multikulturelle" Gesellschaft, bis eine ihrer Kulturen - der Islam - stark genug geworden ist, alle anderen zu vernichten. Dann hat man eine extrem monokulturelle Gesellschaft, fernab aller Freiheit und allen Pluralismus, und ohne jede Toleranz, Nischen und Ausweichmöglichkeiten für jene, die anders sein und leben wollen.

Frumpel
29.03.2008, 19:09
Mathias Tänzer (47), Schutzbereichs-Chef der Polizei: „Ich zweifle, ob es klug war, so etwas auf den Spielplan zu setzen.“

Da haben wir es erneut: Islamisten wollen Zensur in unserem Land! Raus mit diesem Pack!
Man kann den Inhalt gut finden oder auch nicht, aber wir brauchen uns von diesem Gesocks nicht vorschreiben lassen, was bei uns gezeigt werden darf. Wir wollen keine "Sittenwächter"!:kotz:

EinDachs
29.03.2008, 19:15
Wie soll das Theaterstück denn aussehen?

Bleich geschminkte, ausgemergelte Akteure und Antricen wälzen sich grunzend und brüllend auf der Bühne herum und ein rumänisches Sinti-Orchester spielt arabische Musik auf selbstgefertigten Instrumenten in einer Jazz-Interpretation.

Der "Böse" trägt eine SS-Uniform, die "Guten" tragen KZ-Kleidung und beschimpfen sich gegenseitig mit Brecht-Zitaten.

Anschließend wird die "Kafkaeske Großartigkeit" dieses Stückes wochenlang in den Feuilletons diskutiert.

:rolleyes:

Die "Satanischen Verse" sind ein Buch (ein gutes im übrigen), aus dem man jetzt eben eine Theaterstück gemacht hat.
Weder Brecht noch SS werden in dem Buch erwähnt, deshalb musst du dir wohl ein anderes Werk suchen, wegen dem du uns als Opfer der antideutschen Theaterwelt inszenieren kannst.

Kittycat
29.03.2008, 19:43
“Da haben wir es erneut: Islamisten wollen Zensur in unserem Land!

War da nicht schon mal was? Ich meine doch, ja - da war schon mal was (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/10/0,3672,7137162,00.html)...X(

EinDachs
29.03.2008, 19:46
War da nicht schon mal was? Ich meine doch, ja - da war schon mal was (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/10/0,3672,7137162,00.html)...X(

Sowas hat man immer wieder.
Protestieren dürfen sie ja, solang es friedlich bleibt. Genauso wie wir sie ignorieren dürfen.

Kittycat
29.03.2008, 19:53
Sowas hat man immer wieder.
Protestieren dürfen sie ja, solang es friedlich bleibt. Genauso wie wir sie ignorieren dürfen.

Wenn sie nur kundgetan hätten dass ihnen das Fernsehprogramm nicht passt - bitte schön, erstens Meinungsfreiheit, und zweitens sogar auch meine Meinung :hihi:

Aber sie haben ja nicht nur ihre Meinung geäußert! Sie wollten den "Tatort"-Machern mit juristischen Mitteln vorschreiben lassen, was diese im Rahmen der Sendereihe thematisieren, womit diese sich auseinandersetzen, worüber zu diskutieren diese anregen wollen. Und das ging und geht zu weit! X(

EinDachs
29.03.2008, 20:03
Aber sie haben ja nicht nur ihre Meinung geäußert! Sie wollten den "Tatort"-Machern mit juristischen Mitteln vorschreiben lassen, was diese im Rahmen der Sendereihe thematisieren, womit diese sich auseinandersetzen, worüber zu diskutieren diese anregen wollen. Und das ging und geht zu weit! X(

Ach wo.
Das passiert ständig, dass irgendwelche Interessensgruppen versuchen irgendwas jursitisch zu belangen oder durchzusetzen. Das ist schade, weil dadurch leider mehr Mut (bzw. finanzielle Sicherheit) notwendig ist, wenn man gewagt und provokant sein will, andererseits will ich niemandem das Recht vorenthalten juristisch gegen beleidigende oder rufschädigende Medienfuzzis (von denen gibt es auch genug) vorzugehen.
Für gewöhnlich sind Richter in der Lage zu entscheiden, welche Klage gerechtfertigt ist und wer sich künstlich empört um Zensur auszuüben.

Kittycat
29.03.2008, 20:19
Ach wo.
Das passiert ständig, dass irgendwelche Interessensgruppen versuchen irgendwas jursitisch zu belangen oder durchzusetzen. Das ist schade, weil dadurch leider mehr Mut (bzw. finanzielle Sicherheit) notwendig ist, wenn man gewagt und provokant sein will, andererseits will ich niemandem das Recht vorenthalten juristisch gegen beleidigende oder rufschädigende Medienfuzzis (von denen gibt es auch genug) vorzugehen.
Für gewöhnlich sind Richter in der Lage zu entscheiden, welche Klage gerechtfertigt ist und wer sich künstlich empört um Zensur auszuüben.

Auch ich will niemandem das Recht vorenthalten, sich juristisch gegen Ehrverletzungen zu wehren.

Allerdings haben keine Kollektive keine Ehre, ergo kann diese weder verletzt, noch verteidigt werden. Wenn die "Tatort"-Macher eine fiktive alevitische Familie in den Mittelpunkt eines Films dieser Reihe stellen, dann ist völlig gleich, was die dargestellten Aleviten tun: es beleidigt nicht "die Aleviten", denn "die Aleviten" kann man nicht beleidigen.

Man kann nur Individuen beleidigen, und auch dann gilt es streng abzugrenzen, ob in einer Äußerung noch eine wie immer geartete sachliche Aussage oder subjektive Würdigung enthalten ist (dann noch von der Meinungsfreiheit gedeckt), oder es wirklich nur eine bloße Beleidigung ist (nur dann nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt) - was ausgesprochen selten vorkommen dürfte...

marc
29.03.2008, 23:00
Man kann nur Individuen beleidigen, und auch dann gilt es streng abzugrenzen, ob in einer Äußerung noch eine wie immer geartete sachliche Aussage oder subjektive Würdigung enthalten ist (dann noch von der Meinungsfreiheit gedeckt), oder es wirklich nur eine bloße Beleidigung ist (nur dann nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt) - was ausgesprochen selten vorkommen dürfte...

Nunja, sie haben Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt: "Hass gegen Teileder Bevölkerung aufstacheln", "Teile der Bevölkerung beschimpfen" et cetera. Und soweit ich weiß, ist aus dieser Anzeige nichts geworden, die Folge wurde ausgestrahlt und fertig.
Und dass Individuen für Kollektive sprechen ist zwar meistens sehr unsympathisch, zieht sich allerdings durch weitere Felder.
Bei den Aleviten kommt ja noch hinzu, dass sie tatsächlich oft Diskriminierung in islamischen Ländern ausgesetzt sind.


Zitat von Necla Kelek
Die Aleviten fühlen sich und werden in der Türkei immer schon "kollektiv marginalisiert", das heißt, sie werden ignoriert, verfolgt und ausgegrenzt. Sie unterscheiden sich von anderen Muslimen durch einen anderen Umgang mit Koran und Bibel, verehren den "präexistenten" Ali, folgen anderen Gebetsriten, ihre Frauen tragen kein Kopftuch. Vielen gelten sie deshalb als Musterbeispiel des modernen Islams und der Integration. Den anderen muslimischen Richtungen gelten die Aleviten nicht als "richtige" Muslime, weil sie nicht die "fünf Säulen" des sunnitischen wie schiitischen Islams akzeptieren und praktizieren.

Bei mir persönlich löst diese Strafanzeige jedenfalls keine eskalierenden Gefühlsregungen aus, was wohl daran liegt, dass ich mich -im Gegensatz zu vielen Foristen- nicht in einem permanenten Alarm- und Kriegszustand wähne.



Die "Satanischen Verse" sind ein Buch (ein gutes im übrigen), aus dem man jetzt eben eine Theaterstück gemacht hat.

Ja, das stimmt, das Buch ist wirklich sehr wundervoll und es ist schade, dass nur so wenig aus ihm bekannt ist.

Asylbewerber
29.03.2008, 23:11
Ja, das stimmt, das Buch ist wirklich sehr wundervoll und es ist schade, dass nur so wenig aus ihm bekannt ist.
Das Buch ist in der Tat sehr sehr gut geschrieben, daran beseht kein Zweifel. Aber ich weiss nicht, was daran oder wo sich darin die Kritik verbirgt.

Was die Muslime daran so aufbrachte war, dass ihre Kaaba als Bordell und die Umrundung dieser als geiles Drängen der Freier umschrieben wurde. Ausserdem trugen alle Huren dieses Bordells die Namen von Mohammeds Frauen die in voller Lust die Freier empfingen.

Das ist zwar irgendwo eine originelle Darstellung, doch mit Kritik hat das nichts zu tun.

marc
29.03.2008, 23:31
Das Buch ist in der Tat sehr sehr gut geschrieben, daran beseht kein Zweifel. Aber ich weiss nicht, was daran oder wo sich darin die Kritik verbirgt.

Was die Muslime daran so aufbrachte war, dass ihre Kaaba als Bordell und die Umrundung dieser als geiles Drängen der Freier umschrieben wurde. Ausserdem trugen alle Huren dieses Bordells die Namen von Mohammeds Frauen die in voller Lust die Freier empfingen.

Das ist zwar irgendwo eine originelle Darstellung, doch mit Kritik hat das nichts zu tun.

Naja, der ... Ärger aus muslimischer Sicht fängt ja schon mit den "Satanischen Versen" an sich an, denn diese "Satanischen Verse" sind ja keine Erfindung Rushdies, sondern ein Problem der gesamten islamischen Theologie, da in einer Sure, bzw. einer Variante der Sure X/Y die Vielgötterei, das Beten zu alten Göttern genehmigt wird, was allerdings im Widerspruch zu dem Monotheisgebot steht, das Mohammed ja selber aufgestellt hat. Dazu muss man wissen, dass M. nach islamischen Glauben nur das aufgeschrieben hat, was ihm der Erzengel Gabriel geflüstert hat - und dieser Widerspruch wurde teilweise eben damit zu kaschieren versucht indem man behauptete, diese mehr oder minder "Polytheistischen" Verse seien ihm eben vom Satan eingeflüstert worden, daher: Satanische Verse...

Genaueres, wer das da die wo reingeschrieben hat und wer es gelöscht hat et cetera, das kann ich jetzt auch nicht sagen, müsste ich nachschlagen.

Usw. usf. In dem Buch sind natürlich noch viele andere Anspielungen auf den Islam enthalten, Anspielungen, klar - "Magischer Realismus", vergleichbar etwa mit den "Maismenschen" von Asturias oder so, also so ... mh, vom Stil her usf.

Kittycat
30.03.2008, 00:16
Nunja, sie haben Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt: "Hass gegen Teileder Bevölkerung aufstacheln", "Teile der Bevölkerung beschimpfen" et cetera. Und soweit ich weiß, ist aus dieser Anzeige nichts geworden, die Folge wurde ausgestrahlt und fertig.
Und dass Individuen für Kollektive sprechen ist zwar meistens sehr unsympathisch, zieht sich allerdings durch weitere Felder.
Bei den Aleviten kommt ja noch hinzu, dass sie tatsächlich oft Diskriminierung in islamischen Ländern ausgesetzt sind.

Vielen Dank, aber Nachhilfe betreffend das deutsche Recht - sei es nun Art. 5 GG oder §§ 130, 185 ff. StGB - bedarf ich nun wirklich nicht, ich habe meine beiden juristischen Staatsexamina :]

Meine Kritik richtete sich nicht nur gegen das Verhalten der Aleviten, sondern mittelbar eben auch gegen den Straftatbestand der "Volksverhetzung", den ich ablehne. Man mag es erschreckend, verachtenswert oder schlicht verrückt finden, aber meines Erachtens haben etwa auch Rassisten das Recht, ihre entsprechende Meinung zu äußern. Die einzige für mich legitime Grenze der Meinungsfreiheit verläuft dort, wo eine Aussage keinen anderen Inhalt mehr hat, als die Verletzung eines anderen Menschen oder seines Ansehens.

Und um an der Ehre eines Menschen zu rühren, muss ich diesen konkret benennen: "die Aleviten" sind so wenig beleidigungsfähig wie "die Deutschen", oder gar "die Polizei" o. ä. Die bloße Idee, aus der Darstellung einer fiktiven alevitischen Familie in einem Fernsehfilm auf eine Aufstachelung zum Hass gegen, eine Beschimpfung, böswillige Verächtlichmachung oder Verleumdung der Aleviten insgesamt bzw. jedes einzelnen Aleviten zu schließen, entzieht sich bereits meinem großzügigsten logischen Verständnis, meine gunrdsätzliche Gegnerschaft zum § 130 StGB bleibt dabei noch ganz und gar außen vor...

EinDachs
30.03.2008, 03:28
Ja, das stimmt, das Buch ist wirklich sehr wundervoll und es ist schade, dass nur so wenig aus ihm bekannt ist.

Find ich auch.
Es ist aber wohl leider nicht jedermanns Geschmack.

EinDachs
30.03.2008, 03:31
Auch ich will niemandem das Recht vorenthalten, sich juristisch gegen Ehrverletzungen zu wehren.

Allerdings haben keine Kollektive keine Ehre, ergo kann diese weder verletzt, noch verteidigt werden. Wenn die "Tatort"-Macher eine fiktive alevitische Familie in den Mittelpunkt eines Films dieser Reihe stellen, dann ist völlig gleich, was die dargestellten Aleviten tun: es beleidigt nicht "die Aleviten", denn "die Aleviten" kann man nicht beleidigen.

Man kann nur Individuen beleidigen, und auch dann gilt es streng abzugrenzen, ob in einer Äußerung noch eine wie immer geartete sachliche Aussage oder subjektive Würdigung enthalten ist (dann noch von der Meinungsfreiheit gedeckt), oder es wirklich nur eine bloße Beleidigung ist (nur dann nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt) - was ausgesprochen selten vorkommen dürfte...

So betrachtet stimmt dies natürlich.
Ich geh auch davon aus, dass die Richter in solchen Fällen recht ähnlich argumentieren.
Man darf ja eh nicht übersehen, dass viele solcher Empörungsheuchlerklagen sowieso recht schnell abgewürgt werden.

marc
30.03.2008, 10:04
Vielen Dank, aber Nachhilfe betreffend das deutsche Recht - sei es nun Art. 5 GG oder §§ 130, 185 ff. StGB - bedarf ich nun wirklich nicht, ich habe meine beiden juristischen Staatsexamina :]

Meine Kritik richtete sich nicht nur gegen das Verhalten der Aleviten, sondern mittelbar eben auch gegen den Straftatbestand der "Volksverhetzung", den ich ablehne. Man mag es erschreckend, verachtenswert oder schlicht verrückt finden, aber meines Erachtens haben etwa auch Rassisten das Recht, ihre entsprechende Meinung zu äußern. Die einzige für mich legitime Grenze der Meinungsfreiheit verläuft dort, wo eine Aussage keinen anderen Inhalt mehr hat, als die Verletzung eines anderen Menschen oder seines Ansehens.

Und um an der Ehre eines Menschen zu rühren, muss ich diesen konkret benennen: "die Aleviten" sind so wenig beleidigungsfähig wie "die Deutschen", oder gar "die Polizei" o. ä. Die bloße Idee, aus der Darstellung einer fiktiven alevitischen Familie in einem Fernsehfilm auf eine Aufstachelung zum Hass gegen, eine Beschimpfung, böswillige Verächtlichmachung oder Verleumdung der Aleviten insgesamt bzw. jedes einzelnen Aleviten zu schließen, entzieht sich bereits meinem großzügigsten logischen Verständnis, meine gunrdsätzliche Gegnerschaft zum § 130 StGB bleibt dabei noch ganz und gar außen vor...

Ach, ich wollte mich sicher nicht in die Rolle eines Nachhilfelehrers aufschwingen, schon mindestens deswegen, weil auch ich gelesen habe, dass du Juristin bin und mir klar ist, dass wenn nicht alles schief gelaufen ist, du viel, viel besser im deutschen Recht bewandt seien müsstest, als ich es bin.
Nur hielt ich es für berechtigt, nach deinem Kommentar darauf hinzuweisen, dass es strafrechtlich zumindest möglich ist, auf Hetze gegenüber Kollektiven usf. zu reagieren.
Was du davon hälst, das steht wieder auf einem anderen Blatt.

Recht geben würde ich dir damit, dass auch ein Rassist die Möglichkeit haben sollte, seine Meinung frei zu äußern, also was den Aspekt der Meinungsfreiheit anbelangt, da sind wir vollkommen d'accord. Anders sieht es schon bei dem Thema "Volksverhetzung" aus. Du meinst, dass die Grenze der Meinungsfreiheit überschritten sei, wenn der Zweck einer Aussage nur darin liegen würde, Menschen zu verletzen, zu beleidigen, lehnst aber Volksverhetzung als Straftatbestand, zumindest in der gegenwärtigen Form, ab.
Ich sehe allerdings keine so große Kluft zwischen §130 und der von dir gezogenen Grenze der Meinungsfreiheit. Natürlich kann diese Kluft bestehen, klar, aber dass es Straftatbestand bleibt, "zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufzustacheln", finde ich absolut begrüßenswert.
Wie dann die Praxis aussieht, wer verklagt wird, wessen Klagen Erfolg haben et cetera, das gehört sicher mit zur Diskussion, aber erst zu einem weiteren Schritt, vor den ich allerdings die Frage um die Kränkung der Ehre von Kollektiven setzen würde.

Mh, eins vorrausgeschickt: Ich mag das Denken in Kollektiven nicht, vorallem weil die meisten dieser Kollektive künstlich gezogen werden, dazu oft prädestiniert sind und mit der Komplexität einzelner Individuen nicht in Einklang zu bringen sind. Daher fühle ich mich auch selbst nicht beleidigt, wenn versucht wird, ganze Kollektive zu beleidigen und ich zu diesem oder jenem selbst gezählt werde. ("Die" Deutschen usw.) Auch mit dem Begriff der "Ehre" kann ich nicht viel anfangen, weil er besudelt und mißbraucht ist wie wenige andere.
Nur halte ich es erstens aufgrund deines zumindest auf mich leicht krawallig wirkenden Auftretens und deiner mitunter etwas schrillen Rhetorik (Lügilanti, SED, ausrotten, doofe Kultur et cetera) für gut möglich, dass du ebenfalls in Kollektiven denkst, und etwa der Islam für dich ein monolothischer und bösartiger Block ist, an dem alle Muslime gleichgeschaltet Teil haben und diese nur dein Schlechtestes wollen. Aber nun, ich lasse mich gerne eines besseren belehren oder beleidigen, trotzdem: Wenn Kollektive in dieser Form möglich sind, dann ist es freilich auch möglich, ganze Kollektive zu beleidigen. Wenn ich beispielsweise sage, dass Homosexuelle kranke Menschen sind, eine ungewisse Spezies, die der Vitalität der restlichen Bevölkerung schaden, dann ist es mir einfach zu billig, mit einigen juristischen Taschenspielertricks darauf hinzuweisen, dass man ja keine konkreten Individuen gemeint habe und dahinter doch eine wohlgesinnte Argumentation stecken würde. (Ob man dann Strafanzeige stellt oder nicht, sei jetzt mal dahin gestellt.)

Es ist also durchaus möglich an der "Ehre" der Homosexuellen, der Muslime usw. zu kratzen, diese sind definitiv "beleidigungsfähig".
Ich meine: Ich würde dir völlig Recht geben, dass diese Klage gegen die Tatortmacher da bestenfalls lächerlich ist, und dass es riesen Probleme mit Muslimen gibt, dass es auch möglich seien muss, die Ethik, die man aus dem Koran ableiten kann zu verschimpfen, ohne zuerst als Faschist beschimpft zu werden und dann von den eigentlichen Faschisten mit einem Schlachtermesser erstochen zu werden, aber … ja. Das "aber" habe ich ja ausgeführt, denke ich.

Stadtknecht
30.03.2008, 12:17
:rolleyes:

Die "Satanischen Verse" sind ein Buch (ein gutes im übrigen), aus dem man jetzt eben eine Theaterstück gemacht hat.
Weder Brecht noch SS werden in dem Buch erwähnt, deshalb musst du dir wohl ein anderes Werk suchen, wegen dem du uns als Opfer der antideutschen Theaterwelt inszenieren kannst.

Ich meinte damit, welche Symbolik der Intendant in die Brisanz der theatralisch-dramatischen Auseinandersetzung zwischen Orient und Okzident angesichts des situativ-historischen Kontextes des Buches in seine Inszenierung integrieren könnte, was vom Publikum als ein Crescendo dichtgedrängter Bilderwelten zu realisieren vermag.

:D :D :D :D :D


Ich sollte Theaterkritiker werden. :)) :))

Stadtknecht
30.03.2008, 12:19
Mathias Tänzer (47), Schutzbereichs-Chef der Polizei: „Ich zweifle, ob es klug war, so etwas auf den Spielplan zu setzen.“

Da haben wir es erneut: Islamisten wollen Zensur in unserem Land! Raus mit diesem Pack!
Man kann den Inhalt gut finden oder auch nicht, aber wir brauchen uns von diesem Gesocks nicht vorschreiben lassen, was bei uns gezeigt werden darf. Wir wollen keine "Sittenwächter"!:kotz:

Ist doch verständlich.
Der Mann will keinen Aufstand und somit einen polizeilichen Super-GAU in seiner Verwaltungseinheit.

Was glaubst Du, warum sich Kommunalverwaltungen mit Händen und Füßen und allen Tricks gegen NPD-Veranstaltungen wehren?
Um Auseinandersetzungen und Folgekosten zu vermeiden.