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Vollständige Version anzeigen : Wissenschaftlicher Beirat stellt Mitarbeit an Gesundheitsfonds ein



Sven71
27.03.2008, 17:00
Wegen erheblichen politischen Drucks hat sich der Wissenschaftliche Beirat um Gerd Glaeske aus dem Projekt "Gesundheitsfonds" zurückgezogen. Der Grund waren Forderungen des Gesundheitsministeriums nach einem differenzierten Lastenausgleich für die einzelnen Krankenkassen nach Chronikeranteil. Will sagen: Krankenkassen, in denen mehr Patienten mit chronischen Krankheiten versichert sind, sollen anteilig mehr Geld aus dem Finanzausgleich der Kassen erhalten. Der Beirat stellte aber fest, daß sich ein Finanzausgleich in der vom BVA und dem Gesundheitsministerium geforderten Höhe wissenschaftlich nicht begründen läßt.
Anstatt Krankheit zu bezuschussen, sollten Präventionsprogramme gezielter gefördert werden - so dachte der Beirat. Langfristig würde der Anteil der Kranken in jeder Kasse auf diese Weise sinken.

Bezeichnend für die Faktenresistenz der politischen Linken äußerte sich in diesem Fall die SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner:

"Auch Wissenschaftler müssen sich nach dem Willen des Gesetzgebers richten."

Also hat die Regierung doch leichtes Spiel: Die Bundesregierung beschließt mit Mehrheit, daß die Schwerkraft der Erde verringert werden müsse, damit in der Luftfahrt weniger Kerosin verbraucht werde. Und schon hat sich jeder Physiker von den Newton'schen Gesetzen zu verabschieden, weil das der Wille des Gesetzgebers ist.

Solche Blödbatzen bekommen satte Diäten für komplette Realitätsferne und Inkompetenz! Entsprechend viele Blödbatzen muss es in der Bevölkerung geben, damit die Wahl derartiger Gestalten in den Bundestag überhaupt möglich wird.

Wenn die MdB's nur noch für Schenkelklopfer gut sind, dann muß man feststellen, daß diese Damen und Herren den Steuerzahler durch ein miserables Preis-/Leistungsverhältnis zu teuer zu stehen kommen.

Frei-denker
27.03.2008, 17:08
Der Beirat verschließt offenbar ein wenig die Augen vor dem Egoismus einzelner Gruppierungen.

Denn die Zahlungsausgleiche haben ja nicht das Ziel, Krankheiten aus der Welt zu schaffen, sondern zu verhindern, dass sich Krankenkassen nur gesunde Patienten rauspicken, reichlich Profite machen und die anderen Krankenkassen sollen die kranken Menschen bezahlen. So funktioniert ein auf Solidaritätsprinzip gegründetes Gesundheitssystem natürlich nicht.

Der Zahlungsausgleich hätte dieses profitorientierte Verhalten der Manager in die Schranken gewiesen.

Auch ist dieser Zahlungsausgleich ja kein Hindernis, Programme zu starten, die Gesundheit oder Genesung fördern. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.

Ich vermute mal, dass diese sogenannten "Präventionsprogramme" eher ein Eingriff ins Privatleben der Menschen waren und deren Verhalten reglementieren sollten, um die Profite der Krankenkassen zu erhöhen. Die Versicherungen sollen ihre Finger aus unserem Privatleben halten.

Wenn die was für die Kosten tun wollen, sollen die mal weniger Glaspaläste bauen.

Don
27.03.2008, 17:21
Lol.

1. Gut, wir haben einen Kassendschungel. Aber die Gesetzlichen picken sich niemand raus, das dürfen sie nicht. Qua Gesetz.
(Beschränkte Möglichkeiten von berufsgruppenspezifischen Kassen mal ausgenommen, aber das ist marginal).
Es gibt aber Kassen die keine Neumitglieder mehr kriegen, sowie die Zwangseinweisung zur AOK fürs Prekariat, was naturgmäß ins Kontor haut.

2. Die simpelste und wirksamste Lösung zeigte sich bei der einführung der Praxisgebühr. Wundersamerweise bereits bei diesen mickrigen 10 Mücken pro Quartal. Die Minderausgaben waren sensationell.
Wie kann man also derart vernagelt sein und nicht erkennen, daß die zwei Säulen a) Rechnungsbetrag vorstrecken durch Patienten (mit einer Handvoll Härtefallregelungen) sowie b) Selbstbehalt des Patienten ( in Verbindung mit Prämienrabatten) sofort und derart dramatisch wirksam wären daß wir uns mit einer Neugestaltung des Systems die dafür erforderliche Zeit nehmen könnten?

Wozu zum Teufel brauchen wir linksdrehende Fliegenträger und sonstige Hochschulversager als "Berater" inkompetenter und ideologisch vernagelter Politschranzen?
IT'S SO SIMPLE!!! AND IT WORKS!!!!!

Skaramanga
27.03.2008, 18:15
...
"Auch Wissenschaftler müssen sich nach dem Willen des Gesetzgebers richten."
...


Ein schlimmer Satz. Galileo und die Inquisition lassen grüßen. Hat das Potential zum "Unsatz des Jahres".

politisch Verfolgter
27.03.2008, 18:20
Hier gehts um keine Naturgesetze, sondern um feudalistische Ideologie.
Die Politik hat sich übrigens nach den Naturgesetzen zu richten. Sie hat zu bezwecken, daß wir uns die Naturgesetze immer dienstbarer bekommen, statt die Einen Anderen.

wtf
27.03.2008, 18:37
Ich stimme Don zu. Gerade heute habe ich zweimal das Gewinsel gehört, weil es aktuell wehtut, aber in der nächsten Woche nochmal behandelt werden muß (macht 2x 10 Euro).

Man bekommt eine Verhaltensänderung nur via Potemonnaie hin.

politisch Verfolgter
27.03.2008, 19:14
Ja, Villa&Porsche haben Betriebszwecke zu werden, nicht Affenschieberei von Geringverdienern ;-)
Wer sich durch betriebl. Tätigkeit selbst verwirklicht, hat keinen Grund, seine Gesundheit durch Fehlverhalten zu gefährden.
Das größte Gesundheitsrisiko ist der Frust aus Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot - auch für die Nachkommen solcher Eltern.

Fiel
27.03.2008, 19:18
Spätestens das Bundesverfassungsgericht wird die 'Arbeit' der Koakolaken wieder pulversieren. Die bringen doch gar nichts mehr auf die Beine, was einer rechtsstaatlichen Überprüfung standhalten könnte.

FranzKonz
27.03.2008, 19:21
Recht hat er. Wer für eine Krampfhenne wie Ulla Schmidt arbeitet, schadet seiner Reputation.

politisch Verfolgter
27.03.2008, 19:24
Der Sozialstaat ist nur ein Behelfskonstrukt, den modernen Feudalismus notdürftig scheinzurechtfertigen. Drum sind alle darauf "aufbauenden" Gesetze grundrechtlich ebenso fragwürdig. Wir haben keine grundrechtlichen Fundamente, weswegen ich allmählich froh bin, keinen Nachwuchs zu haben.
Zudem ist D nur ne Rosine auf dem Globus, wos meist noch fragwürdiger zugeht.

Sven71
27.03.2008, 19:29
Der Beirat verschließt offenbar ein wenig die Augen vor dem Egoismus einzelner Gruppierungen.

Denn die Zahlungsausgleiche haben ja nicht das Ziel, Krankheiten aus der Welt zu schaffen, sondern zu verhindern, dass sich Krankenkassen nur gesunde Patienten rauspicken, reichlich Profite machen und die anderen Krankenkassen sollen die kranken Menschen bezahlen. So funktioniert ein auf Solidaritätsprinzip gegründetes Gesundheitssystem natürlich nicht.

Der Zahlungsausgleich hätte dieses profitorientierte Verhalten der Manager in die Schranken gewiesen.

Auch ist dieser Zahlungsausgleich ja kein Hindernis, Programme zu starten, die Gesundheit oder Genesung fördern. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.

Ich vermute mal, dass diese sogenannten "Präventionsprogramme" eher ein Eingriff ins Privatleben der Menschen waren und deren Verhalten reglementieren sollten, um die Profite der Krankenkassen zu erhöhen. Die Versicherungen sollen ihre Finger aus unserem Privatleben halten.

Wenn die was für die Kosten tun wollen, sollen die mal weniger Glaspaläste bauen.


Langsam: Es geht ja gar nicht um die Frage, OB Zahlungsausgleich oder nicht. Es geht um die Höhe des Zahlungsausgleichs: Wenn diejenigen Kassen, die mit wenig "Chronikern" im Mitgliederportfolio das große Los gezogen haben, nun exorbitante Ausgleichszahlungen z. B. an die AOK zahlen sollen, dann bleibt diesen oftmals kleinen BKKen in der Tat kein Geld mehr für Präventionsprogramme.

Wenn der Beirat feststellt, daß mit derart hohen Ausgleichszahlungen die Krankenbehandlung stärker im Vordergrund steht und diejenigen Kassen, die sich mitunter dank effektiver Präventionsleistungen einen "gesünderen" Mitgliederstamm zueigen gemacht haben, für ihren Erfolg noch durch hohe Abgaben quasi bestraft werden, dann ist das eine Gefahr für jegliche Präventivmedizin.
Ich halte es für klug, wenn den stärker auf Therapie als auf Prävention ausgelegten Kassen ein spürbares Restrisiko ohne Ausgleichszahlung verbleibt, um den Druck in Richtung Präventionsprogramm auch hier zu erhöhen.

Was den Eingriff ins Privatleben angeht: Das hat man bei jeder Therapie. Wenn ich eine Pille mit allen denkbaren Nebenwirkungen schlucken muß und im Ergebnis vorübergehend fahruntauglich werde, so beeinträchtigt das mein Privatleben auch.
Und wenn ich in einem Solidarsystem zu Lasten einer Masse von Beitragszahlern zu für den Einzelnen günstigen Preisen (na, was kostet denn eine Herz-OP) behandelt werden kann, dann ist ein Eingriff ins Privatleben im Rahmen eines Bonus-Systems definitiv gerechtfertigt: Wer sich die KHK und den Altersdiabetes anfrisst und dies bewußt in Kauf nimmt, der lebt eben auch auf Kosten der Beitragszahler. Und wenn Letztere verständlicherweise Beitragssatzstabilität oder gar -senkung einfordern, dann ist der Weg der Prävention der sinnvollste. Jede eingesparte Herz-OP spart bares Geld und hilft außerdem den Betroffenen.

politisch Verfolgter
27.03.2008, 19:48
Die Financiers benötigen einen gemeinsamen Inhaberpool, woraus per med. begründeter vertraglicher Regelung Behandlungen erfolgen.
Kassenunwesen taugt nix, und der menschl. Organismus hat nix mit dem Einkommen zu tun. Es hat um rein medizinisch begründete Vertragsregelungen zu gehen. Was med. nicht begründbar ist, ist selbst zu finanzieren.
Freiwillig Sonderrisiken (z.B. Risikosport bis hin zu Saufen und Rauchen) Eingehende sind stärker zu belasten - spätestens im einschlägigen Behandlungsfall.