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Vollständige Version anzeigen : Späte Einsicht - "Multi-Kulti" als Irrweg



ab-rhein-main-nahe
25.03.2008, 17:28
„Die einzige gesellschaftliche Gruppe, die man gefahrlos verabscheuen darf“ – gemeint sind ausnahmsweise einmal nicht Ausländer, Juden, Homos oder die sonstigen üblichen Verdächtigen in Sachen Unterdrückung und Diskriminierung, sondern, man höre und staune, die weiße englische Arbeiterklasse!

Zu dieser politisch unkorrekten Feststellung kommt ausgerechnet die linksliberale britische Tageszeitung „Observer“ und bekommt dabei Schützenhilfe vor der nicht minder linken BBC, die eben jener vergessenen „white working class“ gleich mehrere Dokumentationen widmete, in denen ausnahmsweise einmal nicht von „Reaktion“ und „Rassismus“ der zuvor so oft Gescholtenen die Rede ist.

Das Stauen geht prompt weiter, denn den Vorgängen widmet sich Die Zeit (vom 11.03.2008) in einem längeren Artikel, der ebenfalls Aussagen enthält, die zwar unzweifelhaft wahr sind, aber eigentlich seit Jahrzehnten hierzulande der politischen Inquisition unterliegen:

„... Politische wie mediale Klasse verhängten fortan "eine Verschwörung des Schweigens"; über das heikle Thema Einwanderung, wie der frühere Labourminister Frank Field in der Sendung sagte, wurde "vor den Kindern" nicht gesprochen. Das Volk wurde nicht gefragt. Alle Regierungen, auch die von Margaret Thatcher, entschieden sich, den multikulturellen Pfad einzuschlagen. ...

Die Sympathien des linksliberalen Milieus gehörten fortan den Menschen der Dritten Welt. Sie allein verdienten Sympathie und aktive Hilfe, zumal bei ihrem Versuch, in immer größerer Zahl in die westlichen Industriestaaten überzusiedeln. Big Business und linksliberales Milieu setzten sich, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven, dafür ein, die mit offenen Armen aufzunehmen. ...

Moralisierende Kolumnisten, Literaten und Politiker fordern unentwegt dazu auf, die "neue kulturelle Vielfalt zu zelebrieren" und als Bereicherung anzusehen; doch sie leben in aller Regel in lauschigen Vororten fernab der Probleme; ihre Kinder können sie auf Privatschulen schicken, sollten die lokalen staatlichen Schulen überwältigt werden von Jugendlichen mit Immigrationshintergrund, die kein Englisch sprechen und einen geordneten Unterricht erheblich erschweren. ...

Die Arbeiterklasse muss mit den Neuankömmlingen um Jobs, Sozialgelder und Sozialwohnungen konkurrieren, ihre Löhne werden durch die industrielle Reservearmee (Anm.: Der Begriff stammt von Karl Marx – ob heutigen Kommunisten bewusst ist, dass sie durch die Propagierung zügelloser Einwanderung, gespeist aus nationalem Selbsthass, die Interessen der Arbeiter auf das Gröbste verraten?) der Einwanderer tendenziell nach unten gedrückt, während sich ihre vertraute Umwelt binnen kürzester Frist radikal verändert. ...

Der Anruf eines Hörers auf BBC Radio 5 illustrierte das Gefühl, zu einer Minderheit im eigenen Land geworden zu sein. Wenn er sich um einen Job bewerben und dabei mit einer Frau, einem Schwulen und dem Vertreter einer ethnischen Minderheit konkurrierte, sei er "chancenlos", meinte der Anrufer; für ihn setze sich niemand ein, während diverse Organisationen und Antidiskriminierungsgesetze die Interessen der anderen Individuen wahrnähmen. ...

In der Tat, ob England, Deutschland oder im übrigen Europa: Die genannten Prozesse sind die gleichen und die oben zitierten Passagen treffen ohne Abstriche auch auf die Zustände in unserem Land zu, nicht zuletzt dank der jahrelangen Wühlarbeit von Presseorganen wie auch der Zeit. Deren Selbstkritik gipfelt in folgender, reichlich späten, Quintessenz:

Richtig an dieser Aussage ist, dass der Multikulturalismus, der über Jahrzehnte hinweg in Großbritannien wie anderswo in Westeuropa unangefochten dominierte, allen ethnischen und sexuellen Minderheiten potenziellen "Opferstatus" zuwies, der nach besonderen Schutzmaßnahmen verlangte. Allein der weißen Arbeiterklasse blieb die Rolle des "Unterdrückers" vorbehalten.

Wohl war, aber genau das hat unsereins schon vor Jahrzehnten gesagt und erntete Berufsverbot, Gefängnis und gesellschaftliche Ächtung.

Bleibt zu hoffen, dass der Autor irgendwann einmal dazu Stellung bezieht, was zu tun ist, um die festgestellte Misere zu beenden.

(Der komplette Artikel kann unter http://www.zeit.de/online/2008/11/working-class-grossbritannien?page=1 eingesehen werden)

I.Kant
25.03.2008, 18:19
Was ist denn da zitiert und was nicht? X(

sporting
25.03.2008, 18:27
ist es nicht überall auf der welt die weisse arbeiterklasse die das boot (welt) über wasser hält? den rest sind eh nur parasiten.

Ragtimer
25.03.2008, 19:00
Ein sehr guter Artikel.

Die Lefties geben vor, sich für Unterdrückte einzusetzen, aber in Wirklichkeit interessieren sie sich für die Sorgen derer, denen es wirklich dreckig geht, einen Teufel. Hauptsache man kann sich in politisch korrekter Selbstgefälligkeit suhlen.

klartext
25.03.2008, 19:08
Was uns permanent als multikulturelle Gesellschaft untergejubelt werden soll, ist tatsächlich nur eine multiethnische Gesellschaft nach dem Vorbild des Balkan.
Oder wie soll man sich mit anatolischen Ziegenhirten oder sonstigen halben und ganzen Analphabeten kulterell austauschen ? Kultur kann ich den den Gettos von Neukölln und Kreiuzberg nicht entdecken.