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Vollständige Version anzeigen : Nach Stimmengleichstand in Nevada: Kartenspiel gegen Kerry entschied für Bush



WladimirLenin
08.11.2004, 22:55
Nach Stimmengleichstand in Nevada: Kartenspiel gegen Kerry entschied für Bush

Im Wahlgesetz von Nevada heißt es, dass nach einem Gleichstand bei Wahlen entweder das 'Münzewerfen', 'Strohhalme ziehen' oder das 'Kartenziehen' für den Sieg entscheidend ist.

So hatten die Kandidaten Bushs und Kerrys bei der Wahl zur Bezirkskommission von White Pine County in Nevada beide 1.847 Stimmen und machten es mit einem Kartenspiel aus. So zog der republikanische Kandidat die Kreuz-Dame und gewann somit gegen den Demokraten, der die Karo-Sieben zog.

http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=545344&rubrik1=Politik&rubrik2=Ausland&rubrik3=Vereinigte%20Staaten&sort=1&sparte=4

Oder
Blick.ch (http://shortnews.stern.de/goto.cfm?id=545344&link=www%2Eblick%2Ech%2Fnews%2Fuswahlen%2Fnews%5F9 10)

Wie witzig ist das? Ein Mensch, der durch ein Kartenspiel zum Präsidenten wurde
:rofl:

Frank
08.11.2004, 23:00
Ich fordere ein UN-Mandat zur Demokratisierung dieses Landes!

Siran
08.11.2004, 23:05
Ob das jetzt sehr demokratisch ist oder nicht, die Behauptung, dass Bush nur dadurch zum Präsidenten wurde, ist komplett falsch. Bush hatte in Nevada mehr als 30 000 Stimmen mehr...

Frank
08.11.2004, 23:08
So oder so, Siran.

Es ist kein Mehrheitswahlrecht. Und das steht "Der Mutter aller Demokratien" gar nicht gut.


(Ich bleibe also bei meiner Forderung.)

Siran
08.11.2004, 23:09
Mein Kommentar bezog sich auch auf Lenin, nicht auf dich.

Ich persönlich mag das Wahlmännersystem auch nicht, aber ich habe bisher auch keine wirklich größere Bewegung in den USA gefunden, die sich für die Abwandlung dieses Wahlrechtes ausspricht.

WladimirLenin
08.11.2004, 23:10
Ob das jetzt sehr demokratisch ist oder nicht, die Behauptung, dass Bush nur dadurch zum Präsidenten wurde, ist komplett falsch. Bush hatte in Nevada mehr als 30 000 Stimmen mehr...

Aber theoretisch wäre es denkbar, dass irgendwann einmal ein Präsident durch ein Kartenspiel gewinnen kann!

WladimirLenin
08.11.2004, 23:11
Mein Kommentar bezog sich auch auf Lenin, nicht auf dich.

Ich persönlich mag das Wahlmännersystem auch nicht, aber ich habe bisher auch keine wirklich größere Bewegung in den USA gefunden, die sich für die Abwandlung dieses Wahlrechtes ausspricht.

In zwei Bundesstaaten (Nebraska und Maine gibt es nicht mehr das "Winner Takes All" System

Rorschach
08.11.2004, 23:14
In zwei Bundesstaaten (Nebraska und Maine gibt es nicht mehr das "Winner Takes All" System
Selbiges wurde aber z.B. für Colorado letzten Dienstag abgelehnt.

Das Gesetz mit dem Kartenziehen ist witzig, und da es sich auf so wenige Wähler beschränkt mit Sicherheit nie wahlentscheidend. ;)

WladimirLenin
08.11.2004, 23:16
Selbiges wurde aber z.B. für Colorado letzten Dienstag abgelehnt.

Das Gesetz mit dem Kartenziehen ist witzig, und da es sich auf so wenige Wähler beschränkt mit Sicherheit nie wahlentscheidend. ;)

Wenn es nun Gleichstand bei den Wahlmännern steht und dieser Distrikt gerada entscheiden muss, wenn die Wahlmänner des Bundesstaates Nevada wählen sollen. Dann wäre es Wahlentscheidend!

Frank
08.11.2004, 23:20
Es sollten alle von Anfang an Karten spielen, dass würde eine Menge Geld und Ärger sparen.



Oder aber man führt eine Demokratie ein.

Siran
08.11.2004, 23:22
Aber theoretisch wäre es denkbar, dass irgendwann einmal ein Präsident durch ein Kartenspiel gewinnen kann!

Ich bezweifle ernsthaft, dass es bei einem entscheidenden Staat ein derartiges Manöver gäbe. Allerdings gebe ich zu, dass ich ein paar Verständnisprobleme habe. Was hat die Bezirkskommision mit der Wahl zum Präsidenten zu tun? Entscheidend für diese sind doch die Stimmen der Wahlmänner?

Rorschach
08.11.2004, 23:23
Wenn es nun Gleichstand bei den Wahlmännern steht und dieser Distrikt gerada entscheiden muss, wenn die Wahlmänner des Bundesstaates Nevada wählen sollen. Dann wäre es Wahlentscheidend!
Das ist schon richtig, aber Nevada bringt gerade mal 5 Wahlmänner ein, ob es da rechnerisch möglich ist, daß dieser Bundesstaat alleine entscheidet ist schon fraglich. Unwahrscheinlich ist es auf jeden Fall, da zusätzlich ja auch noch alle Bezirke von Nevada unentschieden ausgehen müssten.

Aber spaßeshalber könnte man es mal teilweise nachrechnen:
Electoral College Calculator (http://www.archives.gov/federal_register/electoral_college/calculator.html)
:D

WladimirLenin
08.11.2004, 23:28
Ich bezweifle ernsthaft, dass es bei einem entscheidenden Staat ein derartiges Manöver gäbe. Allerdings gebe ich zu, dass ich ein paar Verständnisprobleme habe. Was hat die Bezirkskommision mit der Wahl zum Präsidenten zu tun? Entscheidend für diese sind doch die Stimmen der Wahlmänner?

Wenn jetzt Nevada schon gewählt hat und ausgezählt hat und dort im Moment Unentschieden steht, dann könnten die Wahlmänner niemanden wählen, doch da dieser Bezirk Kartenziehen macht, kann man die Wahl für eine Seite entscheiden!

Rorschach
08.11.2004, 23:32
Mittlerweile glaube ich, daß der Stern da etwas durcheinander gebracht hat, und eine gleichzeitig stattfindende Wahlentscheidung letzten Dienstag (in White Pine County) als mitentscheidend fürs Präsidentenrennen gewertet hat.

Ergebnisse zur Präsidentenwahl. (http://election.cbsnews.com/election2004/county/president_nv0.shtml)

Wahl zum "Bezirkskommissar". (http://www.cnn.com/2004/US/11/04/high.card.ap/index.html)



Hat die Demokratie also doch noch eine Chance? :D

Frank
08.11.2004, 23:35
Zitat von Rorschach
Hat die Demokratie also doch noch eine Chance?

Nicht solange kein Mehrheitswahlrecht eingeführt wird.

Rorschach
08.11.2004, 23:37
Nicht solange kein Mehrheitswahlrecht eingeführt wird.
Das ist doch gerade das Problem in den USA...

Oder meinst du in dieser Kleinprovinz?

Frank
08.11.2004, 23:39
Nein, nein - ich rede von dem ganzen Land.

WladimirLenin
08.11.2004, 23:42
Ich hab es geschaft, dass es unentschieden steht:
D = Demokratic Party R = Republican Party
Alabama - D
Alaska - D
Arizona - R
Arkansas - D
California - D
Colorado - D
Conneticut - R
Delaware - D
District of Columbia - R
Florida - R
Georgia - D
Hawai - D
Idaho - D
Illinois - R
Indiana - D
IOWA - D
Kansas - R
Kentucky - D
Louisiana - D
Maine - D
Maryland - R
Massachusetts - R
Michigan - R
Minisota - R
Mississippi - R
Missorie - R
Montana - R
Nebraska - R
Nevada - R
New Hampshire - R
New Jersey - D
New Mexiko - D
New York - D
North Carolina - R
North Dakota - R
Ohio - D
Oklahoma - R
Oregon - R
Pennsylvania - D
Rhode Island - R
South Carolina - D
South Dakota - D
Tennessie - D
Texas - R
Utah - R
Vermont - D
Virginia - R
Washington - R
West Virginia -D
Wisconsin - R
Wyoming - R

So kommt man auf 269 - 269

Frank
08.11.2004, 23:44
** Kopfschüttel **

Und Gute Nacht Euch allen!

Rorschach
08.11.2004, 23:47
Nein, nein - ich rede von dem ganzen Land.
Dann hätte Bush dieses Mal auch gewonnen. :( ;)

Moderner wäre es so herum sicher, aber ich bezweifle auch, ob sich dafür in naher Zukunft eine Mehrheit finden läßt.




So kommt man auf 269 - 269
So hätte Nevada dann aber auch nur zu einem Gesamt-Unentschieden beigetragen. ;)

Schnell ausgerechnet....Respekt.

Siran
08.11.2004, 23:50
Lenin, du solltest dir, bevor du solche Listen aufstellst, überlegen, wie wahrscheinlich es z.B. ist, dass Alabama jemanden wie Kerry wählt oder der District of Colombia an jemanden wie Bush...

WladimirLenin
08.11.2004, 23:52
Lenin, du solltest dir, bevor du solche Listen aufstellst, überlegen, wie wahrscheinlich es z.B. ist, dass Alabama jemanden wie Kerry wählt oder der District of Colombia an jemanden wie Bush...

Wir reden nicht, ob meine Liste realistisch ist, doch theoretisch würde meine Liste zum Unentschieden führen! :D. Nach meiner Meinung sollte die SWP in den USA alle Wahlmänner (538) kriegen!

Siran
08.11.2004, 23:56
Wir reden nicht, ob meine Liste realistisch ist, doch theoretisch würde meine Liste zum Unentschieden führen! :D. Nach meiner Meinung sollte die SWP in den USA alle Wahlmänner (538) kriegen!

Doch eigentlich schon. Wir haben in Deutschland auch ein System, bei dem eine Stimme die Kanzlerwahl entscheiden kann. Egal, wie sie gewonnen wird.

WladimirLenin
09.11.2004, 00:00
Doch eigentlich schon. Wir haben in Deutschland auch ein System, bei dem eine Stimme die Kanzlerwahl entscheiden kann. Egal, wie sie gewonnen wird.

Eine Frage nebenbei:

Was passiert, wenn die SPD/Grüne 50% im Bundestag haben und FDP/CDU/CSU auch 50% haben?

Siran
09.11.2004, 00:09
Ziemlich einfach... Es gibt eine andere Koalition.

Aber z.B. gab es vor dem gelungenen Misstrauensvotum gegen Schmidt auch vorher schon eins. Obwohl die Zahlen eigentlich für ein Misstrauensvotum gereicht hätten, wurde es abgeschmettert. Später hat sich herausgestellt, dass wohl einige der Parlamentarier bestochen waren.

Frank
09.11.2004, 10:08
Rorschach,

natürlich hätte Bush auch dieses mal gewonnen - habe ich etwas anderes behauptet?

Roberto Blanko
09.11.2004, 10:17
Vor vier Jahren hatte Bush keine Stimmenmehrheit, Frank-Lügenbold.

Gruß
Roberto

Und laß Deine geistige Gülle woanders ab...

Frank
09.11.2004, 10:29
Vielen Dank für Deine lieben Worte.

Rorschach
09.11.2004, 14:23
Rorschach,

natürlich hätte Bush auch dieses mal gewonnen - habe ich etwas anderes behauptet?
Nein, es hat in diesem Strang nur so geklungen, als hätte Bush so schlechtere Chancen.

Bin ja eigentlich derselben Meinung wie du in Sachen Wahlrecht und USA.

buckeye
05.01.2005, 03:43
http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=545344&rubrik1=Politik&rubrik2=Ausland&rubrik3=Vereinigte%20Staaten&sort=1&sparte=4

Oder
Blick.ch (http://shortnews.stern.de/goto.cfm?id=545344&link=www%2Eblick%2Ech%2Fnews%2Fuswahlen%2Fnews%5F9 10)

Wie witzig ist das? Ein Mensch, der durch ein Kartenspiel zum Präsidenten wurde
:rofl:
haettest dur dir den artikel richtig durchgelesen waere dir aufgefallen das es dabei um die wahl zum county-commisionar ging , welche nichts mit der presidentschaftswahl zu tun hatte und jedes county macht die regeln in solchen faellen selber , mal richtig lesen bevor du in propagandahetze verfaellst ;)
zur gleichen zeit wie der praesident wurden US-Rep. State-Rep. und halt in den countys sherriffs , judges usw. gewaehlt , dabei hat die eine wahl nichts mit der anderen zu tun

Wahrheitssucher
05.01.2005, 06:32
Wie eine einzige Stimme entscheiden kann, kann man an folgendem (fiktiven) Beispiel sehen:

Nehmen wir mal zwei fiktive US-Bundesstaaten an, A und B.

A stellt 10 Wahlmänner, B 11 Wahlmänner.

Im Bundesstaat A gehen alle 1 Mio. Wahlberechtigen zur Wahl und wählen einheitlich den Kandidaten der Partei D, im Bundesstaat B geht nur ein einziger zur Wahl und wählt den Kandidaten der Partei R.

Aufgrund des amerikanischen Wahlmännersystems hätte die Partei R mehr Wahlmänner gewonnen als die Partei D, obwohl sie nur eine einzige Stimme bekommen hat!

Zugegeben, dieses fiktive Beispiel ist extrem, aber aufgrund des amerikanischen Wahlrechtes durchaus möglich!