PDA

Vollständige Version anzeigen : Wir lesen Zeitung. Heute: der Spiegel



Gärtner
23.03.2008, 17:14
Aber nur ganz kurz. Eigentlich nur ein oder zwei Sätze, die schon geeignet sind, die Krankheit zu verdeutlichen, an der viele Journalisten leiden: Bornierte Ignoranz und Faktenresistenz. Obwohl man ja nur mal nachgucken müßte. Worum es geht? Nachdem es der gebildete Zeitgenosse geschafft hat, die eigenwillige Titelzeile "Als Jesus noch ein Guru war" zu ignorieren (weiß er doch, daß innen drin wieder eine dieser "Spiegel"-typischen seitenlangen, pseudotheologischen Abhandlungen auf ihn wartet, voller Halbbildung, voller Halbwahrheiten, garniert mit viel Kolportage), wird er bereit im Editorial, im ersten Satz, in seinen Befürchtungen bestätigt: "Jesus war Maurer".

Jetzt ist der gebildete Leser eigentlich so weit, das ganze Ding einfach wieder zuzuklappen und wegzulegen, aber neugierig geworden, will er zumindest wissen, wie Autor Matthias Schulz zu dieser originellen Aussage kommt und ob er sie begründet. Und tatsächlich, auf Seite 146 ist über Jesus zu lesen:

"Markus zufolge war er 'Bauhandwerker' – solche Leute mörtelten und setzten Steine. Erst Luther machte aus ihm einen 'Zimmermann'."

Faszinierend. Drei Fehler in zwei Sätzen, das ist nicht schlecht. Also:

Im Markusevangelium, Kapitel 6, Vers 3 steht im griechischen Orignaltext ὁ τέκτων, was zunächst ganz allgemein "Handwerker" bedeutet, einer, der eine τέχνη, eine Technik beherrscht. Man könnte auch "Bauarbeiter" sagen, allerdings war ein τέκτων in der Regel mit hölzernen Gegenständen befaßt, nicht ausnahmslos, aber vornehmlich. Jede Bibelübersetzung seit der Vulgata oder der gotischen Wulfilabibel, wirklich jede hat also dieses Wort bis in die Gegenwart hinein als "Zimmermann" oder "Tischler" übersetzt. Auch Martin Luther tat dies, wie üblich in engster und strengster Anlehnung an den Urtext. Wie es dem Reformator überhaupt gelungen ist, in seiner Übersetzung des Neuen Testaments großartiges Deutsch mit wörtlicher Übertragung zu verbinden, wie jeder bestätigen wird, der des Altgriechischen mächtig ist.

Es ist wirklich ärgerlich, wenn manche Autoren glauben, jeden Dienstag morgen das Rad neu erfinden zu müssen und dabei von der Umwelt zu erwarten, diese phantastische Idee auch gebührend zu würdigen. Wenn sich dem Leser bereits schon bei der ersten flüchtigen Lektüre solcher so entstandener Texte die Fehler geradezu aufdrängen, dann verliert er schlicht die Lust, weiterzulesen. Muß er doch erwarten, sich auch im restlichen Text einer ähnlich hohen Fehlerquote gegenüberzusehen.

Früher gab es dagegen ein Heilmittel namens Schlußredaktion.

Wahabiten Fan
23.03.2008, 17:32
Aber nur ganz kurz. Eigentlich nur ein oder zwei Sätze, die schon geeignet sind, die Krankheit zu verdeutlichen, an der viele Journalisten leiden: Bornierte Ignoranz und Faktenresistenz. Obwohl man ja nur mal nachgucken müßte. Worum es geht? Nachdem es der gebildete Zeitgenosse geschafft hat, die eigenwillige Titelzeile "Als Jesus noch ein Guru war" zu ignorieren (weiß er doch, daß innen drin wieder eine dieser "Spiegel"-typischen seitenlangen, pseudotheologischen Abhandlungen auf ihn wartet, voller Halbbildung, voller Halbwahrheiten, garniert mit viel Kolportage), wird er bereit im Editorial, im ersten Satz, in seinen Befürchtungen bestätigt: "Jesus war Maurer".

Jetzt ist der gebildete Leser eigentlich so weit, das ganze Ding einfach wieder zuzuklappen und wegzulegen, aber neugierig geworden, will er zumindest wissen, wie Autor Matthias Schulz zu dieser originellen Aussage kommt und ob er sie begründet. Und tatsächlich, auf Seite 146 ist über Jesus zu lesen:

"Markus zufolge war er 'Bauhandwerker' – solche Leute mörtelten und setzten Steine. Erst Luther machte aus ihm einen 'Zimmermann'."

Faszinierend. Drei Fehler in zwei Sätzen, das ist nicht schlecht. Also:

Im Markusevangelium, Kapitel 6, Vers 3 steht im griechischen Orignaltext ὁ τέκτων, was zunächst ganz allgemein "Handwerker" bedeutet, einer, der eine τέχνη, eine Technik beherrscht. Man könnte auch "Bauarbeiter" sagen, allerdings war ein τέκτων in der Regel mit hölzernen Gegenständen befaßt, nicht ausnahmslos, aber vornehmlich. Jede Bibelübersetzung seit der Vulgata oder der gotischen Wulfilabibel, wirklich jede hat also dieses Wort bis in die Gegenwart hinein als "Zimmermann" oder "Tischler" übersetzt. Auch Martin Luther tat dies, wie üblich in engster und strengster Anlehnung an den Urtext. Wie es dem Reformator überhaupt gelungen ist, in seiner Übersetzung des Neuen Testaments großartiges Deutsch mit wörtlicher Übertragung zu verbinden, wie jeder bestätigen wird, der des Altgriechischen mächtig ist.

Es ist wirklich ärgerlich, wenn manche Autoren glauben, jeden Dienstag morgen das Rad neu erfinden zu müssen und dabei von der Umwelt zu erwarten, diese phantastische Idee auch gebührend zu würdigen. Wenn sich dem Leser bereits schon bei der ersten flüchtigen Lektüre solcher so entstandener Texte die Fehler geradezu aufdrängen, dann verliert er schlicht die Lust, weiterzulesen. Muß er doch erwarten, sich auch im restlichen Text einer ähnlich hohen Fehlerquote gegenüberzusehen.

Früher gab es dagegen ein Heilmittel namens Schlußredaktion.

"Gottchen", wie soll es auch anders sein, wenn man selbst keinen einzigen fundierten Beweis vorlegen kann und immer nur von "Briefen" erzählt ohne auch nur einen Einzigen davon vorweisen zu können.

Wie wäre es denn mit dem Beweis, daß "Petrus der Fels", unterstellt es hat ihn auch tatsächlich gegeben, überhaupt in Rom war.

Gärtner
23.03.2008, 17:35
"Gottchen", wie soll es auch anders sein, wenn man selbst keinen einzigen fundierten Beweis vorlegen kann und immer nur von "Briefen" erzählt ohne auch nur einen Einzigen davon vorweisen zu können.

Wie wäre es denn mit dem Beweis, daß "Petrus der Fels", unterstellt es hat ihn auch tatsächlich gegeben, überhaupt in Rom war.

Was haben jetzt die Paulusbriefe oder die Frage nach dem Aufenthaltsort des Petrus mit der Unfähigkeit des Spiegel-Autors zu tun, einfach mal die Nase ins Lexikon zu stecken?

Wahabiten Fan
23.03.2008, 17:38
Was haben jetzt die Paulusbriefe oder die Frage nach dem Aufenthaltsort des Petrus mit der Unfähigkeit des Spiegel-Autors zu tun, einfach mal die Nase ins Lexikon zu stecken?

Es geht darum, daß die Art eurer "Beweisführung" doch geradezu zu solchen Artikeln einläd.

Gärtner
23.03.2008, 18:03
Es geht darum, daß die Art eurer "Beweisführung" doch geradezu zu solchen Artikeln einläd.

Wie meinen? Was soll denn deiner Ansicht nach "unsere" Beweisführung sein? Hier geht es schlicht um Vokabelkenntnisse, die müßtest du freundlicherweise von deiner ideologischen Voreingenommenheit ausnehmen.

Dr.Zuckerbrot
23.03.2008, 19:30
Früher gab es dagegen ein Heilmittel namens Schlußredaktion.

Wann?

Im Essay "Montagsmoral für Angestellte" wird schon von der Verachtung geschrieben, die SPIEGEL-Leser und -schreiber für einander empfinden, und der stammt IIRC aus den Achtzigern. Mein Vater hat in den Siebzigern sein SPIEGEL-Abonnement gekündigt, weil der SPIEGEL schon damals ziemlich viel Mist schrieb.

harlekina
23.03.2008, 19:35
Ich dachte, Josef sei der Zimmermann gewesen. Dass Jesus ebenfalls dieses Handwerk ausgeübt hat, ist mir bisjetzt entgangen.
Maurer? Auch nicht schlecht.

bernhard44
23.03.2008, 19:40
Wie meinen? Was soll denn deiner Ansicht nach "unsere" Beweisführung sein? Hier geht es schlicht um Vokabelkenntnisse, die müßtest du freundlicherweise von deiner ideologischen Voreingenommenheit ausnehmen.

versuche doch mal in ca. 2000 Jahren den Beruf "Netzwerktechniker" zu übersetzen.........mal sehen was dabei rauskommt!

Sauerländer
23.03.2008, 19:44
Auch der Journalist ist Teil der Gesellschaft, über deren Angelegenheiten er schreibt. Warum sollte gerade dieser Berufszweig vom allgemeinen Niedergang ausgenommen sein?
So unerquicklich das auch sein mag.

harlekina
23.03.2008, 19:44
Gelehrter, du darfst nicht vergessen, dass das Thema Jesus, Glauben, Auferstehung zur Zeit boomt und dann bis Weihnachten in Vergessenheit gerät.
Da kann einem schon mal ein Lapsus reinrutschen.

Stechlin
23.03.2008, 19:49
versuche doch mal in ca. 2000 Jahren den Beruf "Netzwerktechniker" zu übersetzen.........mal sehen was dabei rauskommt!

:wand:

Mark Mallokent
23.03.2008, 19:49
Aber nur ganz kurz. Eigentlich nur ein oder zwei Sätze, die schon geeignet sind, die Krankheit zu verdeutlichen, an der viele Journalisten leiden: Bornierte Ignoranz und Faktenresistenz. Obwohl man ja nur mal nachgucken müßte. Worum es geht? Nachdem es der gebildete Zeitgenosse geschafft hat, die eigenwillige Titelzeile "Als Jesus noch ein Guru war" zu ignorieren (weiß er doch, daß innen drin wieder eine dieser "Spiegel"-typischen seitenlangen, pseudotheologischen Abhandlungen auf ihn wartet, voller Halbbildung, voller Halbwahrheiten, garniert mit viel Kolportage), wird er bereit im Editorial, im ersten Satz, in seinen Befürchtungen bestätigt: "Jesus war Maurer".

Jetzt ist der gebildete Leser eigentlich so weit, das ganze Ding einfach wieder zuzuklappen und wegzulegen, aber neugierig geworden, will er zumindest wissen, wie Autor Matthias Schulz zu dieser originellen Aussage kommt und ob er sie begründet. Und tatsächlich, auf Seite 146 ist über Jesus zu lesen:

"Markus zufolge war er 'Bauhandwerker' – solche Leute mörtelten und setzten Steine. Erst Luther machte aus ihm einen 'Zimmermann'."

Faszinierend. Drei Fehler in zwei Sätzen, das ist nicht schlecht. Also:

Im Markusevangelium, Kapitel 6, Vers 3 steht im griechischen Orignaltext ὁ τέκτων, was zunächst ganz allgemein "Handwerker" bedeutet, einer, der eine τέχνη, eine Technik beherrscht. Man könnte auch "Bauarbeiter" sagen, allerdings war ein τέκτων in der Regel mit hölzernen Gegenständen befaßt, nicht ausnahmslos, aber vornehmlich. Jede Bibelübersetzung seit der Vulgata oder der gotischen Wulfilabibel, wirklich jede hat also dieses Wort bis in die Gegenwart hinein als "Zimmermann" oder "Tischler" übersetzt. Auch Martin Luther tat dies, wie üblich in engster und strengster Anlehnung an den Urtext. Wie es dem Reformator überhaupt gelungen ist, in seiner Übersetzung des Neuen Testaments großartiges Deutsch mit wörtlicher Übertragung zu verbinden, wie jeder bestätigen wird, der des Altgriechischen mächtig ist.

Es ist wirklich ärgerlich, wenn manche Autoren glauben, jeden Dienstag morgen das Rad neu erfinden zu müssen und dabei von der Umwelt zu erwarten, diese phantastische Idee auch gebührend zu würdigen. Wenn sich dem Leser bereits schon bei der ersten flüchtigen Lektüre solcher so entstandener Texte die Fehler geradezu aufdrängen, dann verliert er schlicht die Lust, weiterzulesen. Muß er doch erwarten, sich auch im restlichen Text einer ähnlich hohen Fehlerquote gegenüberzusehen.

Früher gab es dagegen ein Heilmittel namens Schlußredaktion.

Na hör mal. Ich dachte immer, du schreibst den Spiegel. :]

Dr.Zuckerbrot
23.03.2008, 19:49
versuche doch mal in ca. 2000 Jahren den Beruf "Netzwerktechniker" zu übersetzen.........mal sehen was dabei rauskommt!

Ich bin jedenfalls Bernsteinkünstler.

Sauerländer
23.03.2008, 19:51
(...)
Da kann einem schon mal ein Lapsus reinrutschen.
Das ist doch gar keine Frage.
Die Frage ist, warum -offenbar- niemand nochmal drüberschaut und zumindest offensichtliche Fehler beseitigt.
Immerhin reden wir hier nicht über eine kleine Dorfzeitung mit einer Auflage von 3000 Stück mit einem einzigen Redakteur, sondern über den Spiegel.
Der mal ein Blatt war, zu dem der durchschnittliche Schreiberling andächtig aufblickte.

Stechlin
23.03.2008, 19:55
Das ist doch gar keine Frage.
Die Frage ist, warum -offenbar- niemand nochmal drüberschaut und zumindest offensichtliche Fehler beseitigt.
Immerhin reden wir hier nicht über eine kleine Dorfzeitung mit einer Auflage von 3000 Stück mit einem einzigen Redakteur, sondern über den Spiegel.
Der mal ein Blatt war, zu dem der durchschnittliche Schreiberling andächtig aufblickte.

Wie lange ist das her? Ich meine, war da Brandt noch Kanzler?

Geronimo
23.03.2008, 20:59
Wie lange ist das her? Ich meine, war da Brandt noch Kanzler?

Kannst du nicht wissen. Der SPIEGEL war ja in der Zone verboten. Also lange vor ´89 war´s.

Gruss
Gero

PS: Schön das du wieder da bist. Und...die Beiträge "drüben"...das warst du nicht wirklich?!

Gärtner
23.03.2008, 21:59
versuche doch mal in ca. 2000 Jahren den Beruf "Netzwerktechniker" zu übersetzen.........mal sehen was dabei rauskommt!

Die Übersetzung für ὁ τέκτων hat sich seit 2000 Jahren nicht geändert.

~~~


Gelehrter, du darfst nicht vergessen, dass das Thema Jesus, Glauben, Auferstehung zur Zeit boomt und dann bis Weihnachten in Vergessenheit gerät.
Da kann einem schon mal ein Lapsus reinrutschen.

Durchaus. Eigentlich.

Aber beim Spiegel ist es seit Augstein, der sich offensichtlich für einen begnadeten Freizeit-Theologen hielt (der Mann hat immerhin auch ein "Jesus"-Buch verbrochen), allgemeiner Usus, sich in bekannt mokant-überheblicher Manier zu biblisch-theologischen Themen einzulassen. Und so leid mir das tut - immerhin schreibe ich ja selbst auch für den Spiegel - wenn man wie ich dieses Fach studiert hat, dann fallen einem halt die entsprechenden Schnitzer auf. Wenn ich dann auf andere Bereiche, in denen ich nicht Experte bin, hochrechne, fällt das Ergebnis nicht sonderlich positiv aus.

~~~


Na hör mal. Ich dachte immer, du schreibst den Spiegel.

Ja doch.

~~~


Lieber Gelehrter, sprachlich 1A Beitrag. Inhaltlich natürlich auch. Aber besonders die Sprache gefällt mir. :) Sehr schön geschrieben.

Ich danke. Man bemüht sich. :)

SLOPPY
24.03.2008, 01:24
versuche doch mal in ca. 2000 Jahren den Beruf "Netzwerktechniker" zu übersetzen.........mal sehen was dabei rauskommt!

... denk doch mal nach, bevor Du so'n Müll verzapfst.

In all den Jahren von Jesus bis Luther hatte sich zwar wohl an der Technik, auch an den verwendeten Werkzeugen was geändert, jedoch nur wenig an den Handwerken selbst.
Demzufolge war der Zimmermannsberuf vor 2000 Jahren dem vor 400 Jahren recht ähnlich...

SLOPPY
24.03.2008, 01:38
...Eigentlich nur ein oder zwei Sätze, die schon geeignet sind, die Krankheit zu verdeutlichen, an der viele Journalisten leiden: Bornierte Ignoranz und Faktenresistenz....

... herzlichen Glückwunsch Herr Gelehrter und willkommen im Club :]

Was wir intelligenten und liberalen Bürger schon seit etlichen Jahren bemerken, stösst endlich auch mal bei einem linksgrünen Gutmenschen wie Dir auf Resonanz.

Zwar wundert es mich, dass Du ausgerechnet bei einem Bibelthema draufstösst, ist aber im Endeffekt egal.

Dass uns die selbsternannte Dressurelite der MSM (Main-Stream-Medien) und nach Eigendefinition Qualitätsjournalisten, uns seit Jahren mehr oder weniger Belügen und Betrügen, und zwar zu jedem wichtigen Thema unserer Gesellschaft, ist doch genau das Dilemma hierzulande. Nämlich die uneingeschränkte Deutungshoheit der vierten Gewalt im Staate, die längst zur heimlichen Nummer Eins geworden ist.

Gärtner
24.03.2008, 01:49
[COLOR=Navy]Was wir intelligenten und liberalen Bürger
Sapperlot, du bist liberal? http://img248.imageshack.us/img248/6500/glotzgw7.gif


schon seit etlichen Jahren bemerken, stösst endlich auch mal bei einem linksgrünen Gutmenschen wie Dir auf Resonanz.
Ich bin weder links noch grün.


Zwar wundert es mich, dass Du ausgerechnet bei einem Bibelthema draufstösst
Das ist leicht erklärt. Wie ich zuweilen bereits anmerkte, habe ich u.a. katholische Theologie studiert.


Dass uns die selbsternannte Dressurelite der MSM (Main-Stream-Medien) und nach Eigendefinition Qualitätsjournalisten, uns seit Jahren mehr oder weniger Belügen und Betrügen, und zwar zu jedem wichtigen Thema unserer Gesellschaft, ist doch genau das Dilemma hierzulande. Nämlich die uneingeschränkte Deutungshoheit der vierten Gewalt im Staate, die längst zur heimlichen Nummer Eins geworden ist.
Ich neige dazu, diese Diagnose für einen weiteren Fall von Pappdrachenjagd zu halten. Denn wäre dem wirklich so, daß die Journaille bestimmen könnte, wo der Hase langhoppelt, hätte z.B. Merkel die Bundestagswahlen 2005 krachend gewonnen (allein, der Wähler wollte nicht ganz so), oder es gäbe in der Bevölkerung wirklich ein Bewußtsein für die Gefahren des allseitig schnüffelnden Überwachungsstaates oder der Verstrickungen staatlicher Stellen mit dem Lobbyismus.

Diese Beispiele, positiver wie negativer Natur, mögen dir belegen, wie schwach der Einfluß der veröffentlichten Meinung tatsächlich ist.

Biskra
24.03.2008, 10:33
Jede Bibelübersetzung seit der Vulgata oder der gotischen Wulfilabibel, wirklich jede hat also dieses Wort bis in die Gegenwart hinein als "Zimmermann" oder "Tischler" übersetzt.

Die Vulgata spricht vom "faber", das bedeutet (ohne den qualifizierenden Zusatz tignarius) lediglich soviel wie Handwerker.


"nonne iste est faber filius Mariae frater Iacobi et Ioseph et Iudae et Simonis nonne et sorores eius hic nobiscum sunt et scandalizabantur in illo" Mk 6,3

"nonne hic est fabri filius nonne mater eius dicitur Maria et fratres eius Iacobus et Ioseph et Simon et Iudas" Mt 13,55

Stechlin
24.03.2008, 13:17
Kannst du nicht wissen. Der SPIEGEL war ja in der Zone verboten. Also lange vor ´89 war´s.

Das ist sachlich falsch.




PS: Schön das du wieder da bist. Und...die Beiträge "drüben"...das warst du nicht wirklich?!

Vielen Dank!

Wo ist "drüben"? Welche Beiträge meinst Du?

Geronimo
24.03.2008, 19:53
Das ist sachlich falsch.





Vielen Dank!

Wo ist "drüben"? Welche Beiträge meinst Du?

Na in dem Hass-Blog von Mr. X. Da hat wieder einer unter NITUP gegen das cpf gehetzt.

Gruss
Gero

Stechlin
24.03.2008, 20:03
Na in dem Hass-Blog von Mr. X. Da hat wieder einer unter NITUP gegen das cpf gehetzt.

Gruss
Gero

Drecksäcke! Nee, das war ich nicht. Ich habe Ehre in meiner Brust!

Werd mal gleich nachschauen...

harlekina
24.03.2008, 20:05
Drecksäcke! Nee, das war ich nicht. Ich habe Ehre in meiner Brust!

Werd mal gleich nachschauen...

Hätte mich auch sehr verwundert.

meckerle
24.03.2008, 20:23
Drecksäcke! Nee, das war ich nicht. Ich habe Ehre in meiner Brust!

Werd mal gleich nachschauen...
Lass dich von denen nicht ärgern, wir wissen dass du dies nicht selber bist. Das alleine zählt!

Geronimo
24.03.2008, 20:56
Drecksäcke! Nee, das war ich nicht. Ich habe Ehre in meiner Brust!

Werd mal gleich nachschauen...

Weiss ich doch!:] Ist nur widerlich was diese Primitivlinge immer wieder versuchen. Allein, es wird ihnen nichts nutzen!

Gruss
Gero

Stechlin
24.03.2008, 23:39
Hätte mich auch sehr verwundert.


Lass dich von denen nicht ärgern, wir wissen dass du dies nicht selber bist. Das alleine zählt!


Weiss ich doch!:] Ist nur widerlich was diese Primitivlinge immer wieder versuchen. Allein, es wird ihnen nichts nutzen!

Gruss
Gero

Hab´s gelesen. Und wieder so schlecht gemacht. Peinlich...;(

SLOPPY
25.03.2008, 04:15
Sapperlot, du bist liberal? http://img248.imageshack.us/img248/6500/glotzgw7.gif

... und wie, liberaler gehts schon gar nicht mehr :] Bei mir darf jeder denken was er möchte, solange er so handelt wie ich es für richtig halte.;)


Ich bin weder links noch grün.

... naja


Das ist leicht erklärt. Wie ich zuweilen bereits anmerkte, habe ich u.a. katholische Theologie studiert.

... als alleiniges Diplomstudium oder in Kombination zu einem Lehramt. Letzeres kann ich mir bei Dir gut vorstellen.


Ich neige dazu, diese Diagnose für einen weiteren Fall von Pappdrachenjagd zu halten. Denn wäre dem wirklich so, daß die Journaille bestimmen könnte, wo der Hase langhoppelt, hätte z.B. Merkel die Bundestagswahlen 2005 krachend gewonnen (allein, der Wähler wollte nicht ganz so), oder es gäbe in der Bevölkerung wirklich ein Bewußtsein für die Gefahren des allseitig schnüffelnden Überwachungsstaates oder der Verstrickungen staatlicher Stellen mit dem Lobbyismus.

Diese Beispiele, positiver wie negativer Natur, mögen dir belegen, wie schwach der Einfluß der veröffentlichten Meinung tatsächlich ist.

... wie bitte?

Darf ich Dich an die Hetzjagd aller brd-MSM auf Roland Koch erinnern, wo dem nicht nur im Rotfunk, sondern auch in allen Schmierblättern geradezu sinnentstellende bis total falsche Aussagen zugeschoben wurden, wo selbst eine Anne Will im sonntagabendlichen Plauderstündchen direkt Wahlwerbung für die SPD gemacht hat?
Oder die unsägliche Kampagne gegen die CDU Baden-Württembergs im allgemeinen und den MP persönlich im Zusammenhang des Ablebens von Herrn Filbinger. Oder wie war das doch nochmal mit den bewusst verbreiteten Lügen des Rotfunks zu Martin Hohmann und und und ... Um nurmal paar gravierende Beispiele zu nennen. Und wehe ein Politiker der "C" Parteien oder FDP ergreift in so einem Fall, selbst wenn es nur zur Richtigstellung der von ARD/ZDF verbreiteten Falschmeldungen/Halbwahrheiten geht, dagegen das Wort. Der wird medial geradezu in der Luft zerissen.

Oder weil Du die Merkel und den Bundeswahlkampf 2005 erwähnst - Politiker der SPD/Grünen wurden da in der Endphase bevorzugt bei Helligkeit, Sonnenschein und zu "angenehmen" Themen interviewt, die CDU/CSU und FDP Leute meist unterm Regenschirm und zu politisch unangenehmen, schwierigen Themen. Schon mal was von der Suggestivkraft der Bilder gehört?

Warum glaubst Du wohl, sitzen in den sogenannten Talkshows einem oder zwei konservativen Politikern meist mehr als die doppelte Anzahl aus dem SED/SPD/Grünen Lager, seit kurzem oftmals noch paar Musels dazu, gegenüber?
Alles nur Zufall und keine Absicht?

helmut
13.04.2008, 06:32
wird er bereit im Editorial, im ersten Satz, in seinen Befürchtungen bestätigt: "Jesus war Maurer".
Na ja, das dürfte erwohl nicht gewesen sein ...


"Markus zufolge war er 'Bauhandwerker' – solche Leute mörtelten und setzten Steine. Erst Luther machte aus ihm einen 'Zimmermann'."

Faszinierend. Drei Fehler in zwei Sätzen, das ist nicht schlecht. Also:Ich sehe höchstens zwei Fehler.


Im Markusevangelium, Kapitel 6, Vers 3 steht im griechischen Orignaltext ὁ τέκτων, was zunächst ganz allgemein "Handwerker" bedeutet, einer, der eine τέχνη, eine Technik beherrscht. Man könnte auch "Bauarbeiter" sagen, allerdings war ein τέκτων in der Regel mit hölzernen Gegenständen befaßt, nicht ausnahmslos, aber vornehmlich.Das mag für Griechenland zutreffen, im holzarmen Galiläa war das schon anders. Wenn Jesus tatsächlich ein Holzarbeiter war, dann hat er nie etwas gesagt, dass mit seinem Beruf in Zusammenhang steht. Aber er hat mehrmals in Gleichnissen was über Hausbau gesagt (Mt 7,24-27; Lk 14,28-30), und Häuser waren in Judäa aus Stein gebaut.


Jede Bibelübersetzung seit der Vulgata oder der gotischen Wulfilabibel, wirklich jede hat also dieses Wort bis in die Gegenwart hinein als "Zimmermann" oder "Tischler" übersetzt.Mangelndes Wissen über die Verhältnisse in Palästina im1.Jh.

helmut
13.04.2008, 06:41
Ich dachte, Josef sei der Zimmermann gewesen. Dass Jesus ebenfalls dieses Handwerk ausgeübt hat, ist mir bis jetzt entgangen.
Steht so in Mk 6,3. Nur in Matthäus wird gesagt, dass Joseph auch ein Bauhandwerker war.


Maurer? Auch nicht schlecht.Gab es damals viele Maurer im heutigen Sinn des Wortes? Steine wurden so geformt, dass die auch ohne Mörtel aufeinander hielten, als Verputz wurde Lehm benutzt ...

helmut
13.04.2008, 06:50
"Gottchen", wie soll es auch anders sein, wenn man selbst keinen einzigen fundierten Beweis vorlegen kann und immer nur von "Briefen" erzählt ohne auch nur einen Einzigen davon vorweisen zu können.
Wer macht denn so was? *neugierig*


Wie wäre es denn mit dem Beweis, daß "Petrus der Fels", unterstellt es hat ihn auch tatsächlich gegeben, überhaupt in Rom war.Petrus wird in den Paulusbriefen erwähnt, unter seinem aramäischen Namen kefa (z.B. Gal 1,18 bis 2,14).
Den wird Paulus ja kaum erfunden haben :))

Ob er in Rom war: wen interessiert das schon ;)

helmut
13.04.2008, 06:54
Wie lange ist das her? Ich meine, war da Brandt noch Kanzler?
Damals ja. Ich denke auch noch zur Zeit von Schmidt.
Aber was über das Thema Christentum im Spiegel stand, war auch damals schon nicht ernst zu nehmen.