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Vollständige Version anzeigen : Atomggegner von Zug überfahren



Manfred_g
07.11.2004, 15:34
Grade im News Ticker von N24:

Dramatischer Vorfall.
Ein an die Gleise geketteter männlicher Demonstrant wird auf der Strecke Frankreich-Deutschland vom Zug überrollt und verliert beide Beine!

Roter engel
07.11.2004, 15:36
"och wie ungeschickt", kommt jetzt bestimmt
"den haben wir wohl übersehen"

für ein paar nazis macht die Polizei alles, aber für sowas!!!

Frank
07.11.2004, 15:40
Irgendwann musste das ja mal passieren.

Und ich unterstelle niemandem eine Absicht dabei, Engel. Aber ist es wirklich notwendig, sich an Gleise zu ketten - also eine bewusst gefährliche Situation heraufbeschwören und dann hoffen, dass die Ordnungskräfte des Staates (den man ja so hasst) einem helfen?

Manfred_g
07.11.2004, 15:53
Irgendwann musste das ja mal passieren.

Und ich unterstelle niemandem eine Absicht dabei, Engel. Aber ist es wirklich notwendig, sich an Gleise zu ketten - also eine bewusst gefährliche Situation heraufbeschwören und dann hoffen, dass die Ordnungskräfte des Staates (den man ja so hasst) einem helfen?


Sicher war da keine Absicht dabei. Schon alleine deswegen, weil der Lokführer in der ganzen Sache vermutlich keine politische Absicht verfolgte.
Das Einzelschicksal ist zweifellos tragisch, aber man fragt sich wirklich, inwieweit man andere für Situationen verantwortlich machen darf, die man selbst maßgeblich provoziert hat.

Schrapsel
07.11.2004, 15:58
Ich frage mich nur, wieso ich kein Mitleid empfinde. :P

mlptrainer
07.11.2004, 15:59
Ich frage mich nur, wieso ich kein Mitleid empfinde. :P

Ich schon.

Aber ich frage mich, was Menschen bezwecken, wenn sie sich auf die Gleise legen, das ist sehr unvernünftig.

Neutraler
07.11.2004, 16:00
Selber Schuld,meine ich.Wer so blöd ist,hat nichts besseres verdient.

prinzregent
07.11.2004, 16:12
Selbst Schuld.

Sowas war voraus sehbar, ungeachtet der Gefahren die die Demostranten eingehen.

Ich möchte wirklich nicht ausfallend werden, aber für mich sind das nur Idioten. Sie begreifen es nicht, das sie mit derart 'aktiven' Demos nichts erreichen, außer sich selbst in Risiko begeben.

Manfred_g
07.11.2004, 16:17
Ich frage mich nur, wieso ich kein Mitleid empfinde. :P

Obwohl ich kein Kernkraftgegner bin, habe ich schon Mitleid. Vermutlich weil ich untertelle, daß er erstens, wirklich von seiner Meinung überzeugt war und zweitens, in erster Linie sich selbst und weniger andere gefährdet hat.

Es ist irgendwo auch der Ärger über soviel Unvernunft mit Trauer gemischt.

Ich las grade, daß er inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist. :(

mlptrainer
07.11.2004, 16:17
Selbst Schuld.

Sowas war voraus sehbar, ungeachtet der Gefahren die die Demostranten eingehen.

Ich möchte wirklich nicht ausfallend werden, aber für mich sind das nur Idioten. Sie begreifen es nicht, das sie mit derart 'aktiven' Demos nichts erreichen, außer sich selbst in Risiko begeben.

So ist es.

Solche naiven Menschen werden gewissermaßen durch die Kräfte der Natur vorzeitig selektiert.

Frank
07.11.2004, 16:19
Dieses Unglück ist niemandem zu gönnen. Niemand muss hier Mitleid haben - ABER Gehässigkeiten sind völlig daneben.

Manfred_g
07.11.2004, 16:29
Eigentlich möchte ich mich für die Eröffnung des Stranges entschuldigen. Es geht in eine ganz andere Richtung als beabsichtigt und das hätte ich wissen müssen.

Eigentlich hätte ich eher beabsichtigt zu hinterfragen, wie der Staat darauf zu reagieren hat.
Ich meine die Atomkraft einfach abschalten wie einen Wecker geht nicht so ohne weiteres.
Transporte überflüssig machen, bedeutet: selber aufbereiten. Das ist seinerseits ein extrem umstrittenes Unterfangen und stößt auf noch mehr Ablehnung.
So langsam fahren, daß der Transport sofort bremsen kann wird wohl auch nicht machbar sein.
Andererseits will/kann natürlich auch niemand wirklich wünschen, daß es zu weiteren Toten kommt.
Ich hoffe einfach mal, die Demonstranten werden vernünftiger.

Siran
07.11.2004, 16:37
Ein etwas ausführlicherer Bericht:

Castor-Zug verletzt Demonstranten tödlich

Bei Protesten gegen den Castor-Atomtransport aus Frankreich nach Deutschland hat es einen Toten gegeben. Der Zug mit dem Nuklearmüll an Bord hatte einem an die Gleise geketteten Umweltschützer beide Beine abgetrennt. Der 23-Jährige erlag seinen Verletzungen.

Nancy - Die Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Der Demonstrant, der sich nach Angaben der Feuerwehr in Nancy bei Avricourt an die Gleise gekettet hatte, ist tot. Der Atomzug hatte ihm beide Beine abgetrennt. Zu dem Unglück sei es trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen gekommen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace teilte mit, bei dem Unfallopfer handele es sich um eine junge Frau. Zwei Männer hätten es rechtzeitig geschafft, die Gleise zu verlassen. Die Information sei aber nicht gesichert, da niemand vor Ort sei. Greenpeace hatte nicht mit Protestaktionen in Frankreich gerechnet.

Ob der Atommülltransport nach dem Unfall weiter rollte oder blockiert blieb, war zunächst unklar. Eine Stellungnahme des französischen Kerntechnikkonzerns Cogema war zunächst nicht zu erhalten.weiter (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,326854,00.html)

Quelle:Spiegel

Manfred, ich hatte gestern schon einen Thread eröffnet: Warum demonstrieren Leute gegen Atommülltransporte? (http://www.politikforen.de/showthread.php?t=5962) Vielleicht fällt das besser mit deinem gewünschten Thema zusammen.

Roter engel
07.11.2004, 16:40
Irgendwann musste das ja mal passieren.

Und ich unterstelle niemandem eine Absicht dabei, Engel. Aber ist es wirklich notwendig, sich an Gleise zu ketten - also eine bewusst gefährliche Situation heraufbeschwören und dann hoffen, dass die Ordnungskräfte des Staates (den man ja so hasst) einem helfen?

is ja nur ein linkes leben, was? und bei ohnesorg hast sich sicher nur zufällig ein schuß gelöst...

wie gesagt für nazis hat man immer geld, wa?

Roter engel
07.11.2004, 16:42
Ich frage mich nur, wieso ich kein Mitleid empfinde. :P

ich frage mich, wo du wohnst.

Roter engel
07.11.2004, 16:45
Ich schon.

Aber ich frage mich, was Menschen bezwecken, wenn sie sich auf die Gleise legen, das ist sehr unvernünftig.

ich frage mich, wie menschen so dämlich sein können wie du...das ist auch sehr gefährlich

http://archiv.greenpeace.de/GP_GRAFIK/PHOTOS/KLETTER1.JPG

Frank
07.11.2004, 17:25
Engel - WAS HAT DAS MIT NAZIS ZU TUN???
Und was bitte habe ich gegen den Demonstranten gesagt?

Modena
Es war ein Unglück, denn das Gegenteil wäre ja Glück. Und das war es sicher nicht. Ich bleibe also bei meinem Statement und wiederhole: Gehässigkeiten sind hier nicht angebracht.

Siran
07.11.2004, 17:37
Roter Engel, der Unfall ist auf französischen Gebiet passiert, unsere Polizei hat da also überhaupt gar nichts damit zu tun. Auch halte ich es für unfair gegenüber dem Lokführer, ihm hier Absicht zu unterstellen. Er hat ja, als er die Demonstranten gesehen hat, eine Notbremsung gemacht. Dafür, dass der Bremsweg nicht ausgereicht hat und der junge Mann nicht von den Schienen runter konnte, weil er sich daran gekettet hatte, kann der Lokführer ja nichts.

mlptrainer
07.11.2004, 18:06
ich frage mich, wie menschen so dämlich sein können wie du...das ist auch sehr gefährlich

Warum?

Man weiss ja, wie es bei den Linken und Ökospinnern so zu geht.

Es ist schlimm, daß solche jungen Menschen idealisiert und voller Dummheit genau an der falschen Stelle ansetzen, um das Problem zu beheben.

Frank
07.11.2004, 18:37
Modena,

wir sind uns ja hier mal fast einig. Was ich aber nicht mag, sind abfällige Bemerkungen über Verletzungen oder sogar den Tod von Menschen.

Natürlich ist es bescheuert, sich an ein Gleis zu ketten, das hatte ich ja weiter oben schon geschrieben. Und auch Mitleid dürfte recht wenig aufkommen. Das Gegenteil aber, nämlich Spott und Hohn, hat niemand verdient.

mggelheimer
07.11.2004, 19:57
is ja nur ein linkes leben, was? und bei ohnesorg hast sich sicher nur zufällig ein schuß gelöst...
wie gesagt für nazis hat man immer geld, wa?

Schwachsinn! In den Reihen derer die du als NAzis bezeichnest gibt es einfach keine oder nur wenige Menschen die bereit sind für ihre Ideale auch den Tod in Kauf zu nehmen, daran schwächelt die "Bewegung".

Also ich habe höchsten Respekt vor denen die bereit sind ihr Leben für die Umwelt zu riskieren. Ob das bei einem Atomtransport so sinnvoll ist, oder ob dieser Tatendrang nicht lieber im Brasilianischen Urwald sein Betätigungsfeld finden sollte ist erst einmal zweitrangig.
Denn dieser, im Augenblick noch namenlose Aktivist hat sein leben für eine große Sache geopfert, dardurch wird er im Herzen aller weiter Leben.

gothmania
07.11.2004, 19:57
Auch wenn es aller "political correctness" widerspricht - aber Mitleid oder Trauer kann ich für das Opfer nicht empfinden. Die grünen Atomkraftgegner haben in Deutschland so viel Schaden angerichtet und so viele Arbeitsplätze auf dem Gewissen, dass ich hoffe, dieser dramatische Unfall wird den Naivlingen in Gorleben eine Lehre sein!

Neutraler
07.11.2004, 19:59
Was regt ihr euch noch länger darüber auf?Der Typ hat doch nichts besseres verdient,wenn er schon so blöd war und sich auf einen solchen sinnlosen Wahnsinn eingelassen hat.Vielleicht bringt das wenigstens die anderen Chaoten dazu,ihre sinnlose Aktion aufzugeben.

Equilibrium
07.11.2004, 20:08
is ja nur ein linkes leben, was? und bei ohnesorg hast sich sicher nur zufällig ein schuß gelöst...

wie gesagt für nazis hat man immer geld, wa?


Es war Gottes Will,das er gestorben ist.

Roter engel
07.11.2004, 20:27
Es war Gottes Will,das er gestorben ist.

und es ist gottes wille, dass ich dich nochmal irgendwann erwürg

Equilibrium
07.11.2004, 20:30
und es ist gottes wille, dass ich dich nochmal irgendwann erwürg


Die Wege des Herrn sind Unergründlich... :rolleyes:

mggelheimer
07.11.2004, 20:31
und es ist gottes wille, dass ich dich nochmal irgendwann erwürg

Ist das der angeblich "Humanistische Geist" der Linken? Ist die Linke am Ende doch extrem Autoritär? Würde das Gulag-System zurück kehren wenn der Rote Engel die Regierungsgewalt inne hätte??? Fragen über Fragen!

Equilibrium
07.11.2004, 20:34
Im übrigen,R.E. kannst du dich dann kaum Hüterin der Moral nennen... :rolleyes:

ekueku
07.11.2004, 21:02
Furchtbare Geschichte! Für irgendwelche Häme ist da kein Platz. Habe ich das richtig verstanden, daß das Opfer eine junge Frau war?

Siran
07.11.2004, 21:06
Da kann man sich anscheinend nicht so genau einigen, einige sprechen von einer Frau, bei den anderen ist von einem jungen Mann die Rede und auch das Alter variiert zwischen 21 und 23 Jahren.

Laut französischen Nachrichtenberichten hatte sich diese Gruppe hinter(!) einer Kurve angekettet, durch die der Zug mit 100 km/h fuhr. Augenscheinlich hatten sie sich im Wald versteckt, denn eine Gruppe Polizisten, die drei Minuten vorher die Strecke abging, hatte sie nicht entdeckt. Ein Polizist bemerkte sie und gab der Lok ein Warnzeichen, für eine rechtzeitige Bremsung war es aber wohl zu spät.

ekueku
07.11.2004, 21:25
Da kann man sich anscheinend nicht so genau einigen, einige sprechen von einer Frau, bei den anderen ist von einem jungen Mann die Rede und auch das Alter variiert zwischen 21 und 23 Jahren.

Laut französischen Nachrichtenberichten hatte sich diese Gruppe hinter(!) einer Kurve angekettet, durch die der Zug mit 100 km/h fuhr. Augenscheinlich hatten sie sich im Wald versteckt, denn eine Gruppe Polizisten, die drei Minuten vorher die Strecke abging, hatte sie nicht entdeckt. Ein Polizist bemerkte sie und gab der Lok ein Warnzeichen, für eine rechtzeitige Bremsung war es aber wohl zu spät.Naja, Siran,

die Geschichte, welche die Medien da verbreiten, muß sich an der Realität messen lassen. Und eine Eisenbahn-"Kurve", durch welche ein schwerer Atomtransporter mit 100 Sachen brausen kann, ist eine Kurve mit ziemlich großem Radius, mal ganz davon abgesehen, daß die fahrbare Höchstgeschwindigkeit dieser Kurve mit großer Sicherheit wesentlich über 100 km/h lag!

Folglich konnte der Lokführer gewiß mehrere 100 Meter der Strecke übersehen!

Warum er den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen brachte, wird also sehr kritisch hinterfragt werden müssen, zumal mit solchen Vorkommnissen zu rechnen war. Mal sehen, was weiter berichtet wird.

Grüße,
eku

Che Guevara 2
07.11.2004, 22:24
Schon wieder ein rücksichtsloser Mord der Atomindustrie.

Diese Tyrannen schrecken auch vor nichts mehr zurück.

Schwarzer Rabe
08.11.2004, 07:35
Tja, selber schuld! Die sollen sich lieber aufs Fahrrad setzen und sich ihren eigenen Strom machen...

MoJo
08.11.2004, 08:01
... tut da nur der Zugführer leid.

Wenn er nicht gerade zu den Hardlinern seines Geschäfts zählt, die in ihrer Kanzel eine Strichliste führen von denen, die an den frontseitigen Puffern ihrem Leben gezielt ein Ende setzen.

Noch dazu wird er sich sicher einer Flut von Klagen und drohungen ausgesetzt sehen. Und wenn er sich dann nicht auch noch einen sehr sehr guten Anwalt mietet, stecken die Linken Alternativen dieser Regierung ihn auch noch in's Loch! X(

Schwarzer Rabe
08.11.2004, 08:02
Richtig Mojo!

John Donne
08.11.2004, 08:22
Offensichtlich spiegeln die Reaktionen auf dieses Ereignis die Gespaltenheit der Gesellschaft in der Frage, ob Atomenergie sinnvoll ist oder nicht, wider.

Ob es sich bei diesem Ereignis um einen Unfall oder eine gezielte Tötung handelt, wird erst nach minutiöser Aufklärung des Hergangs entschieden werden können. Hier im Vorfeld von politischem Mord zu sprechen, zeugt m.E. nicht von Objektivität und rechtsstaatlicher Herangehensweise.
Wie schon m.E. richtig gesagt wurde, ist angesichts des Tods eines Menschens Häme in jedem Fall unangebracht, auch wenn es sich bei dem Anketten an Eisenbahngleise um eine höchst umstrittene Protestform handelt, in der deutsche Gerichte durchaus schon ein Straftat gesehen haben. Das Recht zur Trauer ist jedem gegeben.
Der Einsatz des eigenen Lebens des Opfers nötigt mir Respekt ab,wobei ich jedoch nicht sicher bin, ob er in "jugendlichem Leichtsinn" nicht doch die durch das Anketten selbst herbeigeführte Gefahr unterschätzt hat. Für mich ist das Ereignis ein tragischer Unfall, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist.
Da meinem Wissensstand nach selbst Greenpeace nicht mit Protesten auf französischem Boden gerechnet hat, bin ich mir nicht sicher, ob der Zugführer des Transportzugs damit in diesem Umfang hätte rechnen müssen. Auch ihm gilt übrigens mein Beileid, da er m.E. ebenfalls Opfer der Ereignisse ist.

Wie der Staat darauf zu reagieren hat, ist eine gute und berechtigte Frage. Die Handlungsrichtlinien des französischen Staates, der in diesem Fall ja unter den Staaten der Hauptbetroffene ist, kenne ich gar nicht. Was den deutschen Staat angeht, bin ich nicht der Meinung, daß hier akuter Änderungsbedarf besteht. Friedlicher Widerstand ist sicher erlaubt - einige halten ihn in diesem Falle sogar für geboten. Ein Mehr an Vorsicht auf beiden Seiten wäre wünschenswert. Militanten Widerstand halte ich in einem funktionierenden Rechtsstaat - und die Bundesrepublik Deutschland ist ein solcher - für verfehlt. Dennoch zeigt die Erfahrung - bisher zumindest in Deutschland -, daß damit zu rechnen ist. Zurecht sind die Richtlinien diese, daß dem Leben der Beteiligten Vorrang eingeräumt wird und Nötigungen später gerichtlich als solche bestraft werden.
Ärgerlich finde ich, daß diese Transporte den beteiligten Bundesländern so hohe Kosten verursachen. Dennoch muß in einem Rechtsstaat gelten: "pacta sunt servanda".

Grüße
John

Roberto Blanko
08.11.2004, 22:41
Wenn der Zug mit 100 km/h gefahren ist dann war es mindestens vorsätzliche Tötung, wahrscheinlich würde die Anklage vor einem ernsthaften Gericht sogar auf Mord lauten. Aber auch Benno Ohnesorgs Mörder wurde freigesprochen...

schade, daß es keinen Rechtsstaat gibt...

Gruß
Roberto

Frank
08.11.2004, 22:51
Roberto,

dass ist doch Quatsch. Ein ICE ist noch schneller unterwegs. Ist er deshalb ein potenzieller Totschläger oder Mörder?

War bei dem Bahnunglück bei London der Lokführer ein Mörder, oder war eher der Autofahrer schuldig?

Siran
08.11.2004, 23:11
Hm, wenn bei uns ein Fußgänger über die vollbefahrerene Autobahn rennt, ist dann der Autofahrer schuld, weil er mit 130 unterwegs war?

Frank
08.11.2004, 23:14
[Ironie an]

Der verdammte Staat hätte den Fussgänger schützen müssen, er bewacht ja auch sonst jede Nazi-Demo!

[/Ironie aus]

Niggels
08.11.2004, 23:49
Wenn der Zug mit 100 km/h gefahren ist dann war es mindestens vorsätzliche Tötung, wahrscheinlich würde die Anklage vor einem ernsthaften Gericht sogar auf Mord lauten. Aber auch Benno Ohnesorgs Mörder wurde freigesprochen...

schade, daß es keinen Rechtsstaat gibt...

Gruß
Roberto
Welch ein Unsinn...

Bayer
09.11.2004, 07:19
Mir tut dieser Ökoheini absolut nicht leid, warum auch? Wenn ich mich mit Absicht auf die Gleise kette, muß ich halt auch damit rechnen daß ein Zug kommt. Leid tun mir in diesem Fall nur die Rettungskräfte und die Feuerwehrleute die den übriggebliebenen Dreck von Gleisen kratzen mußten und der Zugführer, der das ganze mit ansehen mußte.

Was ich überhaupt nich verstehen kann ist, wie man der Meinung sein kann, daß hier irgendetwas mit Absicht geschehen ist. Also nochmal hier kettet sich jemand absichtlich an die Schienen!!!! Das betreten von Gleisanlagen stellt an sich schon eine unerlaubte Handlung dar. Und das aus gutem Grunde. Wer behauptet, daß der Zugführer evtl. absichtlich nicht gebremst hat liegt wohl auch falsch. Der Zugführer hat sehr wohl noch gebremst, aber wißt ihr überhaupt wie lang der Bremsweg eines Zuges ist? Bei 100 Km/h kann das bis über 1000 Meter sein. Selbst wenn der Lokführer Adleraugen hatte und den Typen schon einige 100 Meter vorher gesehen hat, hätte er es mit Sicherheit nicht mehr geschafft. Was hätte er denn Eurer Meinung nach machen sollen? Mit einem Fernglas vor den Augen fahren? Oder so langsam zu schleichen, daß die Ökoterroristen den Zug entern?

Die Logik die hier manche an den an den Tag legen (der Zugführer hat Schuld weil sich ein Irrer auf die Gleise schnallt) bedeutet dann daß an jedem getöteten Selbstmörder der sich irgendwo auf die Gleise legt der Zugführer oder die Bahn schuld ist? Oder daß ein Autofahrer schuldig ist wenn jemand auf einer Schnellstraße hinter einer Kurve herumspaziert, oder die E-Werke schuld sind wenn jemand auf einen Strommasten klettert? Seltsame Logik, aber das ist wohl "Öko-Logik"...

MoJo
09.11.2004, 08:42
... immer wieder heisst es, bei 100 km/h, ich glaube indes, dass ein solcher "Gefahrentransport" nicht schneller fahren darf als 50 Km/h. Auf der Strasse ist es ja (gerade in belagerten Kriesengebieten) nicht viel mehr als Schrittgeschwindigkeit.

Eher glaube ich, dass die Gammalobby dem Zugführer gesagt hat, er solle bedrohlich mit unverminderter Geschwindigkeit (und die kann in einem Kurvenbereich auch sooo gross nicht gewesen sein) weiterfahren wobei die Zecken dann "Reissaus" nehmen. Ging vieleicht 1000 Mal gut, da jedoch dann nicht mehr!

Hoffentlich ziehen da jetzt mal alle eine Lehre draus.

ekueku
09.11.2004, 12:04
Mir tut dieser Ökoheini absolut nicht leid, warum auch? Wenn ich mich mit Absicht auf die Gleise kette, muß ich halt auch damit rechnen daß ein Zug kommt. Leid tun mir in diesem Fall nur die Rettungskräfte und die Feuerwehrleute die den übriggebliebenen Dreck von Gleisen kratzen mußten und der Zugführer, der das ganze mit ansehen mußte.

[...]

Der Zugführer hat sehr wohl noch gebremst, aber wißt ihr überhaupt wie lang der Bremsweg eines Zuges ist? Bei 100 Km/h kann das bis über 1000 Meter sein. Selbst wenn der Lokführer Adleraugen hatte und den Typen schon einige 100 Meter vorher gesehen hat, hätte er es mit Sicherheit nicht mehr geschafft. Was hätte er denn Eurer Meinung nach machen sollen? Mit einem Fernglas vor den Augen fahren? Oder so langsam zu schleichen, daß die Ökoterroristen den Zug entern?

[...] Also, ich habe mir die Strecke bei Avricourt/Fr. (ca. 60 km westlich von Straßburg) mal auf der Karte angesehen, nennenswerte Kurven sind in der Nähe dieses Ortes keine. 5 bis 6 KM in jede Richtung ganz flache "Kurven", die weit einsehbar sein sollten, außer direkt bei der Ortschaft, dort ist eine etwas engere Kurve, die aber auch mehrere Kilometer Radius hat. Ganz unvorbereitet kann man nicht gewesen sein, denn der Zug ist schon vorher bei Nancy für 2 Stunden aufgehalten worden, weil zwei AK-Gegner von den Geleisen abgemacht werden mußten. Der 23-jährige Franzose war ja nicht alleine, solch eine verdächtige Gruppe in der Nähe der Geleise solllte dem Lokführer schon aus großer Entfernung aufgefallen sein...

Kann sein, daß Mojo recht hat.

Bei den Franzosen kriegt die Obrigkeit erst dann Angst vor den Untertanen, wenn die sich zusammenrotten und gewaltsam vorgehen, dann spurt auch der Herr Minister und sein Polizist. Die haben da vor Längerem eine schlechte Erfahrung gemacht, nicht wahr?

Gruß,
eku


http://www.saar-echo.de/news.php?news_ID=15616
("Atomgegner von Castor-Zug überrolt", 7.11.2004, 17:40)

ekueku
09.11.2004, 12:45
Hm, wenn bei uns ein Fußgänger über die vollbefahrerene Autobahn rennt, ist dann der Autofahrer schuld, weil er mit 130 unterwegs war? Kann durchaus sein, daß der Autofahrer dafür extra was aufgebrummt kriegt, wenn er mit 130 an einer Baustelle oder an Arbeitern auf dem Mittelstreifen vorbeirast und dort nur 80 oder 60 oder gar nur 40 km/h Vmax erlaubt sind. Dort muß er mit Personen oder Gegenständen, Hindernissen, ein- ausfahrenden Baustellen-Kfz etc. rechnen und angepasst fahren, evtl. sogar langsamer, als die erlaubte Vmax, meine ich und meint evtl. auch die Polizei.

Die Frage lautet also richtig, was mußte der Lokführer unter den gegebenen Umständen (Verkehrsverhältnissen) voraussehen, war blindes Vertrauen auf die pol. Streckenwache zulässig, worauf mußte er sich einstellen, was war ihm persönlich an weitergehenden Vor-sichts-maßnahmen möglich und zumutbar, um diese Situation zu vermeiden? Das sind Fragen, die zunächst ganz unabhängig von dem möglichen Selbstverschulden des Opfers zu klären wären.

Wahrscheinlich gibt es eine gerichtliche Untersuchung des Falles.

Grüße,
eku

Schwarzer Rabe
09.11.2004, 12:50
Trotzdem ist das Opfer selbst Schuld! Auf Schienen fahren nunmal große, schwere Züge und sind somit keine "Liegemöglichkeiten" irgendwelcher Ultra-Grünen!

ekueku
09.11.2004, 13:24
Trotzdem ist das Opfer selbst Schuld! Auf Schienen fahren nunmal große, schwere Züge und sind somit keine "Liegemöglichkeiten" irgendwelcher Ultra-Grünen! Gewiß, Rabe,

dürfte das Opfer seinen Teil der Schuld beigetragen haben, aber man wird auch den Schuldanteil der anderen Beteiligten hinterfragen müssen, denn auch große, schwere Züge haben Bremsen. Das ist wie im Straßenverkehr und auch sonst im Leben: Meine Ampel zeigt "Grün", da habe ich auf jeden Fall das Recht, ungehemmt und mit angelegten Scheuklappen und Ohrnschützern über die Kreuzung zu brausen - nur die blöde Polizei sieht das immer ganz anders, z.B., wenn daneben ein paar unmündige Kinder/eine alte Oma/ein Fahrrdfahrer/ein Hans-guck-in-die Luft usw. ersichtlich unaufmerksam herumschwankten.

Also: Nur wenn der Schuldanteil des Opfers ganz überwiegt, haben der Lokführer und weitere Beteiligte wohl eine Chance, unbehelligt davonzukommen. Die Aufklärung des Sachverhalts muß man aber abwarten, auf den wenigen vorliegenden Informationen aufbauend kann man kein Urteil treffen.

Grüße,
eku

Schwarzer Rabe
09.11.2004, 15:17
Hey EKU - gute Argumentation! Kann nichts mehr gegensetzen! Bist bzw. warst du Anwalt?

Manfred_g
09.11.2004, 15:30
...Also: Nur wenn der Schuldanteil des Opfers ganz überwiegt, haben der Lokführer und weitere Beteiligte wohl eine Chance, unbehelligt davonzukommen...



Nach meiner derzeitigen (nichtjuristischen) Einschätzung, ist allerdings genau dies der Fall. So mancher Selbstmöder legte sich schon auf Schienen.
Aber wenn sich jemand auch noch daran festkettet, geht derjenige so sehr auch noch über das Verhalten eines typischen Selbstmörders hinaus, daß ich beim besten Willen, in Relation dazu, kein große Verfehlung des Lokführers oder anderer Beteiligter erkennen kann.

Juristisch könnte man womöglich aber argumentieren, daß das Tempo des Zuges jederzeit so (gering) sein muß, daß es dem überschaubaren Streckenabschnitt angepaßt ist - ähnlich wie bei KFZ

John Donne
09.11.2004, 17:34
Gewiß, Rabe,

dürfte das Opfer seinen Teil der Schuld beigetragen haben, aber man wird auch den Schuldanteil der anderen Beteiligten hinterfragen müssen, denn auch große, schwere Züge haben Bremsen.
Das ist wie im Straßenverkehr und auch sonst im Leben: Meine Ampel zeigt "Grün", da habe ich auf jeden Fall das Recht, ungehemmt und mit angelegten Scheuklappen und Ohrnschützern über die Kreuzung zu brausen - nur die blöde Polizei sieht das immer ganz anders, z.B., wenn daneben ein paar unmündige Kinder/eine alte Oma/ein Fahrrdfahrer/ein Hans-guck-in-die Luft usw. ersichtlich unaufmerksam herumschwankten.

Die Schienen gehören aber nicht zum allgemeinen Verkehrraum. Hier haben andere als Schienenfahrzeuge nichts zu suchen. Und selbst Schienenfahrzeuge dürfen die Schienen nicht "einfach so" benutzen. Insbesondere gilt die StVO nicht. Hier gilt tatsächlich vom Grundsatz her: Zeigt mein Signallicht grün, darf ich fahren. Meines Wissens nach gilt hier auch beispielsweise die mit dem Führen von Fahrzeugen im Geltungsbereich der StVO verbundene Gefährdungshaftung nicht. Kurz: Im Straßenverkehr muß ich mit allem rechnen, auf der Schiene nicht. Hier mag jedoch eine Sonderfall vorliegen (s.u.).



Also: Nur wenn der Schuldanteil des Opfers ganz überwiegt, haben der Lokführer und weitere Beteiligte wohl eine Chance, unbehelligt davonzukommen. Die Aufklärung des Sachverhalts muß man aber abwarten, auf den wenigen vorliegenden Informationen aufbauend kann man kein Urteil treffen.

Grüße,
eku

Fraglich ist hier m.E. einzig und allein: Mußten der Zugführer und andere z.B. aufgrund von Erfahrungen bei bisherigen Transporten oder des Verlaufs des bisherigen Transports damit rechnen, daß die Protestform des sich Ankettens auf diesem Streckenabschnitt angewendet würde? Haben sie damit gerechnet und entsprechend reagiert?
Deinem letzten Abschnitt stimme ich voll und ganz zu.

Grüße
John

Felix19
09.11.2004, 21:20
Trotzdem ist das Opfer selbst Schuld! Auf Schienen fahren nunmal große, schwere Züge und sind somit keine "Liegemöglichkeiten" irgendwelcher Ultra-Grünen!


Tatsache
und diese Schienen sind auch sehr unbequem.
Dennoch geht es dort um mehr als nur um sich auf den Schienen auszuruhen. Eine Sitzblockade auf den Schienen, ob angekettet oder nicht, zählt als eine Demonstration und zwar als eine mehr als nur berechtigte wenn man sich den Blödsinn mit den Castor-Transporten anguckt. Laut offiziellen Berechnungen darf in 20 Jahren wieder auf den Strassen gelegen werden, da dann der ganze Müll wieder zurücktransportiert werden kann. Aber zurück zur Demo: Das ist eine Demo, die hat vom Staat beschützt zu werden. Wurde sie wahrscheinlich auch nur halt dieser Mensch nicht. Der Zug hätte halten müssen, vor allem weil der Zugfahrer sicher weiß das Castor-Transporte nicht mit S-Bahn fahren vergleichbar ist und dort des öfteren mal Menschen auf den Gleisen liegen.
Nicht um den eigenen Tod herbeizuführen, sondern um den Tod von anderen zu verhindern.

Bayer
10.11.2004, 06:56
Die Ökospinner biegen sich alles zurecht wie sie grade brauchen. Jeder ist schuld, nur sie selbst nicht. Natürlich - es sind ja auch soooo tolle Gutmenschen. Sie dürfen alles: blockieren (Straßen und Bahnlinien), zerstören (angesägte Gleise usw.), wirtschaftliche Schäden verursachen (Kosten für die Polizeieinsätze, Aufwendungen für die Beseitigung der Schäden, Verdienstausfälle für Firmen die durch Ökos blockiert werden usw. usw usw). Zahlen dürfen dann die Steuerzahler - zu denen die Ökos ja meistens gar nicht gehören, da sie als arbeitsscheues Gesindel ja sowieso nur dem Staat auf der Tasche liegen. Alles im Dienste ihrer "guten" Sache. Frei nach dem Motto: Wir blockieren einfach mal, und schon ist alles gut, oder?

Es kotzt mich einfach nur an. Wenn ihr demontrieren wollt, dann tut dies meinetwegen - aber ohne dabei Schäden zu verursachen und anderer Leute Arbeit zu verhindern und zu blockieren. Und vor allem hört auf zu jammern, wenn durch jemand von Euch selbstverschuldet zu Schaden kommt.

Roter engel
10.11.2004, 19:08
Wenn der Zug mit 100 km/h gefahren ist dann war es mindestens vorsätzliche Tötung, wahrscheinlich würde die Anklage vor einem ernsthaften Gericht sogar auf Mord lauten. Aber auch Benno Ohnesorgs Mörder wurde freigesprochen...

schade, daß es keinen Rechtsstaat gibt...

Gruß
Roberto

mit der ladung 100 km/h...das glaubste doch selber nicht

besser schnell überrollt zu werden, als langsam
aber eigendlich hab ich mir einen anderen tod gewünscht, aber was tut man nicht alles für die umwelt

Che Guevara 2
10.11.2004, 20:28
Wenn der Zug mit 100 km/h gefahren ist dann war es mindestens vorsätzliche Tötung, wahrscheinlich würde die Anklage vor einem ernsthaften Gericht sogar auf Mord lauten. Aber auch Benno Ohnesorgs Mörder wurde freigesprochen...

schade, daß es keinen Rechtsstaat gibt...

Gruß
Roberto

Der Rechtsstaat wurde in diesem Lande schon lange abgeschafft.

Bist du links und Kommunist, dann kannst du dich begraben.
Aber der Tag der Revolution naht.

Nicht nur Ohnesorg. Auch Baader, Meinhof, Enslin wurden im Stammheimer KZ ermordet.
Die Liste ist lang, angefangen von den Genossen, die in der Adenauerära in BRD Gefängnissen starben.