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Vollständige Version anzeigen : Geht eigentlich alles bergab?



marc
20.03.2008, 12:25
Man gewinnt sehr oft den Eindruck, dass weite Teile der Menschheit noch vor dem Gotteswahn von einem allumfassenden Untergangsfetischismus befallen sind, und jede Nachrichtenmeldung nach Zeichen der drohenden Apokalypse filtern.

Nach einer Umfrage von CNN sind circa 60% aller US-Amerikaner davon überzeugt, dass wir in einer Zeit leben, in der die Geschehnisse aus der "Offenbarung des Johannes" wahr werden, wir also in der "Endzeit" leben. Unter großen Teilen der Muslime dürfte der Apokalyptische Wahn ähnlich ausgeprägt sein. Man denke nur an den mehr oder weniger demokratisch gewählten Ahmadinejad, der bei einer Versammlung der UNO den "12. Imam" gesichtet haben will, der im schiitischen Islam die entsprechende "Endzeit" einleitet. Hindus, radikale Juden, Buddhisten und deren Träume von einer "Buddhokratie" sind ebenfalls nicht besser.

Auch im (mehr oder weniger) säkularen Teil der Welt sieht der Glaube ähnlich aus. Je nach "Konfession" wird mit atheistischer Frömmigkeit jeweils die Klimakatastrophe herbeizitiert, der "Verfall der Werte", der "Untergang des Abendlands", die große Wirtschaftskrise, Massenarmut, Islamisierung, Auflösung des Halts im objektiven Christentum, woraus sich Homoehe und Gleichberechtigung ergeben würde, die wiederum die Schuld daran tragen würden, dass wir der vermuteten Islamisierung nichts entgegen zu setzen haben und bald die ersten Christen in Köln gesteinigt werden. Mit Zustimmung der GUTMENSCHEN natürlich, die oft als eine Art säkularer Dämonen dienen.
Aus deren Sicht wiederum droht am nahelegendsten die Klimakatastrophe, die "Schere zwischen Armen und Reichen", deren weiters Auseinanderklaffen zu bestreiten ja geradezu als Versündigung gilt usw. usf.

Kurz gesagt: Die entgegen gesetztesten Pole sind sich doch in einem oft einig:
Alles geht bergab.
Findet ihr das auch?

Klopperhorst
20.03.2008, 12:28
Es geht nicht begab, sonst hätte es keine Fortentwicklung der Lebewesen gegeben. Temporäre Rückschritte rausgerechnet, hat alles seinen Sinn, auf der Stufe zu einem neuen Menschentypus.

Nennen wir ihn kurzum den Übermenschen.


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Kilgore
20.03.2008, 12:55
Ich würde Ahmadinedschad zu gern persönlich beweisen, dass seine Endzeit gekommen ist.

politisch Verfolgter
20.03.2008, 13:35
1 % eignen 60 %, die halbe Menschheit vegetiert von unter 1 $ tgl. dahin, woran tgl. bis zu 170 000 Menschen sterben, z.B. 77 % der Inder hungern.
Für die 1 % und deren Helfershelfer geht sicher alles gewaltig bergauf.
In den USA eignen intern 1 % 40 %, 10 % 70 %, also 90 % weit weniger als 30 %, weil externen Saudi-Arabern per Petro$s dort ca. 7 % gehören.
Auf Religion braucht man sich dazu erst gar nicht einzulassen.

marc
20.03.2008, 14:01
1 % eignen 60 %, die halbe Menschheit vegetiert von unter 1 $ tgl. dahin, woran tgl. bis zu 170 000 Menschen sterben, z.B. 77 % der Inder hungern.
Für die 1 % und deren Helfershelfer geht sicher alles gewaltig bergauf.
In den USA eignen intern 1 % 40 %, 10 % 70 %, also 90 % weit weniger als 30 %, weil externen Saudi-Arabern per Petro$s dort ca. 7 % gehören.
Auf Religion braucht man sich dazu erst gar nicht einzulassen.

Hast du dafür auch Quellen?
Musste mich letztens mit vergleichbaren Fragen beschäftigen. Ergebnis:

Laut UNO lag die Zahl der Unterernährten (in den Entwicklungsländern) 1970 bei 37% - 2007 bei 13%.
Laut einer Untersuchung eines Instituts aus Osla lag der Gini-Koeffizient, mit dem Ungleichheit gemessen wird, zwischen den Ländern 1965 bei 0,58% und 1997 bei 0,52%.
Auch die Säuglingssterblichkeit in den Entwicklungsländern lag 1950 bei 18% und 1995 bei 6%.
Die durchschnittliche Lebenserwartung in den Entwicklungsländern stieg von geschätzten 30 Jahren 1900 auf 46 Jahre 1960 und 65 Jahre 2000. (UNO)

Und das alles ist dem Siegeszug der freien Marktwirtschaft zu verdanken, die wir weiter vorantreiben sollten, ohne uns von dem Niedergangs-Geschwätz der Rotbraunen aufhalten zu lassen.

politisch Verfolgter
20.03.2008, 15:19
Habs überall im TV aufgeschnappt (ZDF, ARD, Nachrichten). Die 1 %, 60 %, halbe Menschheit von unter 1 $ tgl. - stammen aus einer UN-Statistik vom Frühjahr 2007, die in diesen Nachrichten mal zitiert wurde.
Die 77 % Inder kamen vor ein paar Tagen von einer indischen Wissenschaftlerin aus dem Agrarsektor - ebenfalls dieses GEZ-TV.
Die US-Zahlen stammen aus ARD/ZDF-Nachrichten.
Ich hab zur Nachrichtenzeit am PC son DSB-S-Guckfenster offen, wo man sowas gelegentlich mitbekommt.

Eine freie Marktwirtschaft haben wir erst, wenn sie vom modernen Feudalismus entlastet ist, also von der grundrechtswidrigen Arbeitsgesetzgebung.
Erst dann sind Betriebslose vollwertige Marktteilnehmer, wenn sie von Inhabern nicht mehr auf minderwertige Teilleistungen marginalisierte und als Kanonenfutter gegeneinander gehetze Kostenfaktoren sind, wenn das nicht mehr gesetzlich zugewiesen, nicht mehr öffentl. finanziert und nicht mehr institutionalisiert wird. Zudem dürfen öffentl. Mittel weder direkt noch indirekt in Privatvermögen gepumpt werden.
Laufend appelliere ich für eine marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.

Sauerländer
20.03.2008, 15:32
Kurz gesagt: Die entgegen gesetztesten Pole sind sich doch in einem oft einig:
Alles geht bergab.
Findet ihr das auch?
Das scheint mir schwerlich bestreitbar zu sein.

Andererseits eröffnet das auch eine gewisse Chance, im Rahmen der sich daraus ergebenden Krise das Ruder gründlich herumzuwerfen.
Das ist gefährlich, unbequem und ethisch nicht unproblematisch - aber allemal besser, als noch lange dieser Welt dabei zuzusehen, das sie ist, wie sie eben ist.

EinDachs
20.03.2008, 15:36
Alles geht auf lange Sicht bergab, das ist ja wohl klar.
Das heißt nicht, dass es zwischenzeitlich nicht mal bergauf geht.

SLOPPY
20.03.2008, 15:46
... vonwegen alles geht bergab. Muss nachher erstmal knapp 5 km bergauf fahren um heimzukommen.:]

Bis später und denkt dran, für bergab Fahrten sind gute Bremsen nötig, sonst knallts...

Sauerländer
20.03.2008, 15:50
., für bergab Fahrten sind gute Bremsen nötig, sonst knallts...
...und man hat endlich einen Vorwand, sich ein NEUES Auto zu kaufen.:rolleyes:

ochmensch
20.03.2008, 15:56
...und man hat endlich einen Vorwand, sich ein NEUES Auto zu kaufen.:rolleyes:

Was ist denn das für eine Fahne? Mazedonische Volksrepublik Deutsches Reich?

politisch Verfolgter
20.03.2008, 15:57
Alles geht bergauf, wenn sich die Menschheit die Naturgesetze immer dienstbarer macht, statt die Einen Anderen.
Damit könnten wir Alle längst wie die Götter im Paradies leben.
Muß man dazu wirklich ein techn.-wiss. Studium absolviert haben, um das begreifen zu können?
Also ne, geht doch nur um den gesunden Menschverstand allgemein.
Wenn Roboter bereits Violine spielen, könnten schon längst massenhafte Klone existieren, aus "Legobaukästen" mit unerschöpflicher Variantenvielfalt.
Wobei die einzelnen techn.-wiss. Komponenten-Prinzipien immer weiter verfeinert und optimiert werden könnten.
Es fehlen dazu global diversif vernetzte high tech Aggregate bezahlender Nutzer.
Bezgl. der Betriebslosen darf nix vernetzt, nix diverisifziert und nix investiv genutzt werden. Genau das ist die größte Entwicklungsbremse der Menschheit.
Es ist politisch nicht gewollt und per Arbeitsgesetzgebungen rechtsräumlich unterbunden. Hier liegt das Problem!

Sauerländer
20.03.2008, 16:17
Was ist denn das für eine Fahne? Mazedonische Volksrepublik Deutsches Reich?
Die hat der Kamernosse blackbyte in der Weinstube nach Lektüre meines "politischen Werdegangs" gebastelt.

ochmensch
20.03.2008, 17:11
Die hat der Kamernosse blackbyte in der Weinstube nach Lektüre meines "politischen Werdegangs" gebastelt.

Und was hat die ehemalige jugoslawische Republik Makedonien mit deinem politischen Werdegang zu tun? :))

Sauerländer
20.03.2008, 17:16
Und was hat die ehemalige jugoslawische Republik Makedonien mit deinem politischen Werdegang zu tun? :))
Wenn ich das verrate, bekomme ich Schwierigkeiten mit dem makedonischen Geheimdienst.

Frei-denker
20.03.2008, 18:08
Es scheint irgendwie in der Psyche des Menschen zu liegen, permanent den Weltuntergang zu beschwören.

Die Christen machen das nun schon seit 2000 Jahren. Jede Generation war felsenfest davon überzeugt, den Weltuntergang noch mit zu erleben. Paulus Behauptung "der Herr kommt bald" gewinnt dabei "langsam" eine ironisch-komische Facette.

Im Mittelalter gab es auch schon mal eine Massenpsychose Richtung Weltuntergang. Muß kurz vorm 30-jährigen Krieg gewesen sein.

Aber auch bei anderen Gruppen ist ähnliches zu beobachten. Vor 30 Jahren dachten die Meißten, die Menschheit würde bald in einem Atomaren Weltkrieg untergehen.

Ich kann nicht sagen warum, aber offenbar ist das so ein psychischer Reflex, das Schlimmste zu erwarten. Wahrscheinlich können die Psychologen das erklären.

Don
20.03.2008, 19:57
Es scheint irgendwie in der Psyche des Menschen zu liegen, permanent den Weltuntergang zu beschwören.

Die Christen machen das nun schon seit 2000 Jahren. Jede Generation war felsenfest davon überzeugt, den Weltuntergang noch mit zu erleben. Paulus Behauptung "der Herr kommt bald" gewinnt dabei "langsam" eine ironisch-komische Facette.

Im Mittelalter gab es auch schon mal eine Massenpsychose Richtung Weltuntergang. Muß kurz vorm 30-jährigen Krieg gewesen sein.

Aber auch bei anderen Gruppen ist ähnliches zu beobachten. Vor 30 Jahren dachten die Meißten, die Menschheit würde bald in einem Atomaren Weltkrieg untergehen.

Die durchaus nachvollziehbare Besorgnis der Pazifisten Ende 70er Anfang 80er Jahre anläßlich der gegenseitigen Hochrüstung beiderseits des eisernen Vorhangs muss betrachtet werden in Zusammenhang mit der Kuba Krise 1962, die die meisten Beteiligten, auch ich, wenn auch als Kind noch live miterlebten und während der die Welt effektiv Stunden von einer nuklearen Katastrphe entfernt war.
Spätergeborene lesen sowas hier oder da, können aber keinen inneren Bezug zu der damaligen Situation herstellen, und verfallen dann wie Du in den Fehler dies mit religiösen Endzeitphantasien zu verwechseln.
Die Intentionen waren diametral entgegengesetzt.



Ich kann nicht sagen warum, aber offenbar ist das so ein psychischer Reflex, das Schlimmste zu erwarten. Wahrscheinlich können die Psychologen das erklären.

Wenn irgendwer das erklären könnte, gäbe es vielleicht schon Medikamente dafür.

Klopperhorst
20.03.2008, 20:30
Es scheint irgendwie in der Psyche des Menschen zu liegen, permanent den Weltuntergang zu beschwören.

Die Christen machen das nun schon seit 2000 Jahren. Jede Generation war felsenfest davon überzeugt, den Weltuntergang noch mit zu erleben. Paulus Behauptung "der Herr kommt bald" gewinnt dabei "langsam" eine ironisch-komische Facette.

Im Mittelalter gab es auch schon mal eine Massenpsychose Richtung Weltuntergang. Muß kurz vorm 30-jährigen Krieg gewesen sein.

Aber auch bei anderen Gruppen ist ähnliches zu beobachten. Vor 30 Jahren dachten die Meißten, die Menschheit würde bald in einem Atomaren Weltkrieg untergehen.

Ich kann nicht sagen warum, aber offenbar ist das so ein psychischer Reflex, das Schlimmste zu erwarten. Wahrscheinlich können die Psychologen das erklären.

In einer Welt voll Elend und Leid, legt man einmal die optimistischen Scheuklappen ab, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Man sollte nicht immer auf "Gott" vertrauen, daß doch alles irgendwie gerichtet wird. Ohne Bewusstsein für das Ende, wird es schneller ein Ende geben.


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dr-esperanto
20.03.2008, 21:19
Alles geht bergauf, wenn sich die Menschheit die Naturgesetze immer dienstbarer macht, statt die Einen Anderen.
Damit könnten wir Alle längst wie die Götter im Paradies leben.
Muß man dazu wirklich ein techn.-wiss. Studium absolviert haben, um das begreifen zu können?
Also ne, geht doch nur um den gesunden Menschverstand allgemein.
Wenn Roboter bereits Violine spielen, könnten schon längst massenhafte Klone existieren, aus "Legobaukästen" mit unerschöpflicher Variantenvielfalt.
Wobei die einzelnen techn.-wiss. Komponenten-Prinzipien immer weiter verfeinert und optimiert werden könnten.
Es fehlen dazu global diversif vernetzte high tech Aggregate bezahlender Nutzer.
Bezgl. der Betriebslosen darf nix vernetzt, nix diverisifziert und nix investiv genutzt werden. Genau das ist die größte Entwicklungsbremse der Menschheit.
Es ist politisch nicht gewollt und per Arbeitsgesetzgebungen rechtsräumlich unterbunden. Hier liegt das Problem!


Die Elite kann ja auch nur durch Monopole herrschen (aufs Erdöl, die Weltwährung, den Weizen usw.). Deshalb müssen die Güter knapp gehalten werden, damit man die Menschheit auch immer schön erpressen kann.

The_Darwinist
20.03.2008, 22:18
Das ist nun mal so!
Der Krieg ist der Vater aller Dinge!
Nur wenn zwei Dinge zusammen kommen, dann geht es bergauf!
Ein Volk, dass viel Potenzial hat und ein Krieg, ansonsten geht es immer weiter bergab, bis man irgendwann voll vor die Wand fährt!
Das ist aber auch gut so!
Weiter geht es nur, wenn beständig ein Feind da ist, der bekämpft werden muß!
Nur unter Druck sind Menschen in der Lage, neues zu denken und neue Wege zu gehen, weil sie nur dann bereit sind, das Risiko zu tragen!
Das war schon immer so und wird immer so bleiben!
Deshalb schürt Bush die Museljagd, ein steinzeitlicher Gegner ist immer noch besser als keiner!
Und Putin verschärft den Kurs Russlands, da ohne erkennbaren Feind alles aus dem Ruder lief.
Eine gute Erfindung benötigt nun mal eine Million Tote!

Efna
20.03.2008, 23:39
Keine Ahnung aber irgenddwie gehts immer weiter;)