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WladimirLenin
06.11.2004, 20:15
Gemeinden verweigern Obdachlosen angeblich Hilfe
Hamburg (AP) Zahlreiche Kommunen und Landkreise verweigern laut einem "Spiegel"-Bericht Obdachlosen die ihnen zustehende Hilfe. Das Spektrum der Verstöße gegen die Vorschriften des Sozialhilferechts sei "weit gespannt und systematisch", zitiert das Magazin in einem Vorabbericht vom Samstag den Vorsitzenden des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, Wolfgang Gern. So würden zahlreiche Kostenträger Obdachlosen oft schon nach drei Tagen Unterbringung jegliche weitere Hilfe vorenthalten, obwohl sie dazu verpflichtet seien.
Bei der bundesweiten Untersuchung seien Gemeinden in Sachsen, im Allgäu und in der Pfalz besonders negativ aufgefallen, schrieb der "Spiegel". In Städten wie Berlin, Frankfurt am Main, München und Stuttgart verhielten sich die Behörden dagegen vorbildhaft, habe die Studie ergeben.
Laut "Spiegel" gibt es in Deutschland schätzungsweise 400.000 Wohnungslose, darunter 100.000 Frauen. Das Durchschnittsalter sei in den vergangenen fünf Jahren von rund 45 auf 38 Jahre gesunken. Jeder vierte Obdachlose sei jünger als 28 Jahre.
http://www.solms-braunfelser.de/ap/apnews.php?code=20041106APD1078
Also so sparen die Politiker. Auf Kosten der Bedürftigen! :flop: Konnten sie nicht woanders sparen?
Roter Prolet
06.11.2004, 20:30
Zum Beispiel in Rüstung.
Weil man ja bei der Bundeswehr so überhaupt nicht spart...
Immer erwischt es die schwächsten der Geselschaft.
Aber wenn wundert's? Der Sozialstaat BRD, wurde schon seit Ende der 60er Jahren abgebaut. Und das es Heute solche Auswüchse erreicht wundert mich nicht.
Roter Prolet
06.11.2004, 20:39
Zitat von MIG ddr
Immer erwischt es die schwächsten der Gesellschaft.
Aber wenn wundert's? Der Sozialstaat BRD, wurde schon seit Ende der 60er Jahren abgebaut. Und das es heute solche Auswüchse erreicht wundert mich nicht.
Tja, was soll man sagen. Willkommen im real existierenden Kapitalismus!
Tja, was soll man sagen. Willkommen im real existierenden Kapitalismus!
Ich bin nur auf der Durchreise. :2faces:
Es gab in der Sowjetunion auch Obdachlose...
Roter Prolet
06.11.2004, 20:50
Ja, während des Bürgerkriegs 1918-1921 und im zweiten Weltkrieg 1941-1945, sonst nie.
Falsch, es war nur so, dass in Russland die Obdachlosigkeit und das Betteln verboten war.
Sowjetische Strafgesetzbuch, Artikel 198: Verstoß gegen die Meldepflicht und Artikel 209: systematische Landstreicherei und Bettlerei
Also hat sich keiner dazu bekannt und in der Öffentlichkeit hat man die Leute kaum gesehen, schließlich mussten sie Angst haben, dass sie direkt ins Kittchen wandern. Gegeben hat es die Obdachlosigkeit trotzdem.
Roter Prolet
06.11.2004, 20:56
Ja, die Gesetze waren möglicherweise präsent, aber Obdachlosigkeit gab es trotzdem nicht.
Klar, wer gibt denn schon zu, dass er obdachlos ist, wenn es verboten ist?
WladimirLenin
06.11.2004, 20:59
Falsch, es war nur so, dass in Russland die Obdachlosigkeit und das Betteln verboten war.
Sowjetische Strafgesetzbuch, Artikel 198: Verstoß gegen die Meldepflicht und Artikel 209: systematische Landstreicherei und Bettlerei
Also hat sich keiner dazu bekannt und in der Öffentlichkeit hat man die Leute kaum gesehen, schließlich mussten sie Angst haben, dass sie direkt ins Kittchen wandern. Gegeben hat es die Obdachlosigkeit trotzdem.
Es gab eine Integrationspflicht in der UdSSR: Jeder musste bei der Gesellschaft mit anpacken!
Außerdem hatte jeder das Recht auf Arbeit und auf Wohnraum, also brauchte man nicht Obdachlos zu sein!
Warum etwas verbieten und bestrafen, was es nicht gibt, Lenin?
WladimirLenin
06.11.2004, 21:59
Warum etwas verbieten und bestrafen, was es nicht gibt, Lenin?
Viele Drogenabhängige sind doch auch Obdachlos!
Siran, Hast du einen Link zum sowjetischen Strafgesetzbuch? Ich würde gerne mal das gesamte sowj. STGB durchlesen!
Viele Drogenabhängige sind doch auch Obdachlos!
Siran, Hast du einen Link zum sowjetischen Strafgesetzbuch? Ich würde gerne mal das gesamte sowj. STGB durchlesen!
Was hat das jetzt damit zu tun? Man muss doch nicht drogenabhängig sein, um obdachlos zu werden...
Und nein, habe ich keinen Link dazu. Die Paragraphen stammen aus einem Artikel über Obdachlosigkeit in der Sowjetunion damals und in Russland jetzt.
WladimirLenin
06.11.2004, 22:05
Was hat das jetzt damit zu tun? Man muss doch nicht drogenabhängig sein, um obdachlos zu werden...
Stimmt! Aber wie kommt es zur Obdachlosigkeit?
Man lebt solange bei den Eltern, bis man eine Wohnung kriegt. Man meldet sich bei dem Amt für Wohnungen und beantragt eine. Danach wartet man bis man die kriegt! So könnte man die Obdachlosigkeit bekämpfen
Und nein, habe ich keinen Link dazu. Die Paragraphen stammen aus einem Artikel über Obdachlosigkeit in der Sowjetunion damals und in Russland jetzt.
Weißt du woher ich ein sowj. StGB herkriege?
Stimmt! Aber wie kommt es zur Obdachlosigkeit?
Man lebt solange bei den Eltern, bis man eine Wohnung kriegt. Man meldet sich bei dem Amt für Wohnungen und beantragt eine. Danach wartet man bis man die kriegt! So könnte man die Obdachlosigkeit bekämpfen
Schon mal aufgefallen, dass es diese mechanismen in Deutschland auch gibt? Die Sozialhilfe garantiert dir ja an sich eine Wohnung. Warum also gibt es welche?
Ich darf nochmal aus diesem Bericht zitieren:
Es sind ehemalige Strafgefangene, die ihre Wohnung nach russischem Recht verloren haben, ehemalige Bewohnern von Kinderheimen, Wirtschaftsmigranten und Flüchtlinge, Menschen, die ihre Wohnung durch betrügerische Machenschaften verloren haben oder die ihre Wohnung freiwillig verkauft haben, aber keine neue Wohnung gefunden haben, Menschen, die wegen familiärer Konflikte auf die Straße geraten sind.
All diese Leute haben eben keine Familie, auf die sie zurückfallen können...
Weißt du woher ich ein sowj. StGB herkriege?
Nö, woher soll ich das wissen? Du könntest es mal in einer Landesbibliothek oder sowas probieren.
Klar, wer gibt denn schon zu, dass er obdachlos ist, wenn es verboten ist?
Obdachlosigkeit wird früher oder später dadurch offensichtlich, dass man unter Brücken schläft. Das ist hier auch nicht gern gesehen - Obdachlose werden mitunter schon mal dort weggeprügelt.
Obdachlosigkeit wird früher oder später dadurch offensichtlich, dass man unter Brücken schläft. Das ist hier auch nicht gern gesehen - Obdachlose werden mitunter schon mal dort weggeprügelt.
Das ist natürlich auch nicht in Ordnung (und auch gar nicht erlaubt, nicht dass das was ändern würde), aber doch was anderes, ob man dafür gleich mal eine Weile im Gefängnis zubringen kann, oder?
Wenn ich einer befreundeten Sozialarbeiterin Glauben schenken darf, gibt es Obdachlose, die sich ernsthaft überlegen, Straftaten im Bereich der Sachbeschädigung zu verüben - NUR damit sie im Knast überwintern können. Aus purer Angst vor Minusgraden und abgefrorenen Zehen.
Als Schutz vor Erfrieren kann ich mir das durchaus vorstellen. Aber es ist ja ein Unterschied, ob man dann absichtlich Straftaten verübt und auf die Konsequenzen eingestellt ist, oder ob man einfach dafür, dass man nicht ins Konzept passt, im Bau verschwindet.
Ich wollte damit auch nicht andeuten, dass jeder Obdachlose, der irgendwo auf der Welt im Bau verschwindet, vorher tatsächlich eine Straftat begangen hat.
Es ist wahrscheinlich überall so, dass Außenseiter tendenziell zuerst verdächtigt werden, wenn irgendwo ein Vebrechen geschehen ist.* Da sie sich keinen Anwalt leisten können, kann die Untersuchungshaft sich auch ganz schön in die Länge ziehen, wenn keine anderen Verdächtigen greifbar sind.
"Nicht ins Konzept passen" hört sich nach Eigenwilligkeit an - Wohnungslosigkeit ist aber im Normalfall nicht der eigene Wille des Betroffenen, sondern strukturelle Gewalt.
*Damit will ich nicht entschuldigen, dass es AUCH im Realsozialismus passiert ist - gerade da sollte es am wenigsten passieren.
Ich hatte mich jetzt mit "nicht ins Konzept passen" auf die Aussage der UdSSR bezogen, dass es Obdachlosigkeit nicht gibt. Jeder Mensch, der also das Pech hatte, aufgrund widriger Umstände auf der Straße zu landen, hat diese Behauptung Lüge gestraft und musste daher verschwinden.
Dass tendenziell bei Aussage gegen Aussage einem Wohnungsbesitzer eher geglaubt wird als einem Obdachlosen, erkenne ich durchaus als Problem an.
Meines Wissens wird jedem Inhaftierten, der länger als drei Monate in Untersuchungshaft sitzt, ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt. Aber klar, drei Monate sind natürlich auch kein Pappenstiel.
...Und ein Pflichtverteidiger ist entweder engagiert, aber unerfahren - oder er ist völlig fertig und macht Dienst nach Vorschrift.
Roter engel
07.11.2004, 12:03
Wenn ich einer befreundeten Sozialarbeiterin Glauben schenken darf, gibt es Obdachlose, die sich ernsthaft überlegen, Straftaten im Bereich der Sachbeschädigung zu verüben - NUR damit sie im Knast überwintern können. Aus purer Angst vor Minusgraden und abgefrorenen Zehen.
du darfst ihr glauben schenken...sowas ist leider war
Mondgoettin
08.02.2005, 12:42
Klar,bei uns muessen die Obdachlosen elendig erfrieren,aber manche Asylanten bekommen jede menge Hilfe,wenn sie verfolgt werden.
In den Usa bekommt ein Auslaender garantiert nicht gleich Hilfe vom Staat sondern muss sich erst mal nen Job suchen.
Ich finde es nicht richtig,dass es bei uns wo es immer mehr Armut gibt,Leute aus dem Ausland,Asylanten etc..bevorzugt werden.
Schaebig ist das und Deutschland muss immer noch bezahlen fuer das,was eine andere Generation im Dritten Reich angerichtet hat.
Mein Mann ist ein Amerikaner und er fragte mich mal spoettisch warum dann die Amerikaner nicht mehr fuer ihre Sklaverei zur Verantwortung gezogen wuerden.
Deshalb muss Deutschland immer so uebertrieben Human sein.
Nur wegen dem ganzen Mist im dritten Reich,das Hitler angerichtet hat.
Bis in alle Ewigkeit werden wir dafuer bezahlen.
Mondgoettin
08.02.2005, 12:51
und als wir in einer Kleinstadt bei Stuttgart wohnten,haben die damals vor Jahren extra Containerwohnungen fuer die sogenannten "Russlanddeutschen"gebaut.
Die dann aber wieder niedergerissen worden sind,denn die hatten dann alle schoene Sozialwohnungen bekommen,von der Gemeinde.Sogar neue fernseher,Waschmaschinen etc.. vom Sozialamt gestellt bekommen.das witzigste war,als ich anrief dort und fragte ob sie denn einen alten Fernseher gebrauchen koennten,die Russlanddeutschen.Denn leid taten sie mir auch irgendwie.Aber der Betreuer dort meinte,nein,bitte keine gebrauchten Sachen,sie bekommen nur neue Sachen vom Sozialamt.Klare Logik oder,aber bei uns da gibt es Armut und Wonungslose Menschen.
Irgendwie Ironisch auch.......
Warum hat man diese leeren Wohnungen dann nicht den Obdachlosen gegeben?
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