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Vollständige Version anzeigen : Die Dolchstoßlegende....



Wilhelm Tell
06.11.2004, 20:02
zur dolchstoßlegende nach dem WW1...

Wir wissen ja alle, so hoffe ich (weil ich kein Bock hab es zu erklären) was die Dolchstoßlegende war.
Nun, viele/die meisten Leute stempeln sie als 100%-ige Lüge an. Soweit ich weiß hat dieser Sozialist namens "Vater" diese Worte wirklich gesagt, die auf dem Wahlplakat der Nationalisten abgedruckt waren. Propaganda hin, Propaganda her, Kriegsentscheidend waren diese eventuellen Aktionen natürlich auf keinen Fall. Aber ist das richtig? Wurden Soldaten zu Desertation von linken Angestochen usw. ?

Euer Geschichtswissen ist gefragt....

Roberto Blanko
06.11.2004, 20:06
Wenn es so war, dann war es doch mehr als richtig, der Krieg war verloren und wofür weitere Menschen opfern. Daß das hinterher als "Dolchstoßlegende als der im Feld unbesiegten Armee" mißbraucht wurde, konnte wohl keiner ahnen.

Wenigstens ging es im zweiten WK bis zum bitteren Ende, sonst würden irgendwelche Deppen heute wieder solche Geschichten aus dem Hut zaubern...

Gruß
Roberto

Kaiser
07.11.2004, 08:15
Nun, sehen wir uns doch die Situation zur Revolution an:

- Rußland besiegt
- Serbien besetzt
- Belgien besetzt
- Frankreich zu fast 30 % besetzt
- die italienische Armee hinter den Piave zurückgetrieben

Die Nahrungsmittelversorgung war mit dem Besitz der Ukraine mittelfristig sicher gestellt. Im kriegsmüden Frankreich und Italien gab es bereits 1917 Meutereien und eine revolutionäre Stimmung. England drohte durch den uneingeschränkten U-Bootkrieg erdrosselt zu werden, da es kaum Techniken gegen U-Boote gab.

Ja, die Alliierten waren zahlenmäßig überlegen, aber das war seit 1914 der Fall. Die Panzerwaffe war damals zwar ein nettes Spielzeug aber noch viel zu unreif als einen schnellen Bewegungskrieg zu führen. Außerdem gab es Mitte 1918 effektive deutscheAnti-Panzerwaffen. Die deutsche Großoffensive scheiterte zwar und der alliierte Gegenstoß führte zwar zu großen einbrüchen, aber das war nicht kriegsentscheidend. Die deutsche Armee hielt nach wie vor große Teile Frankreichs besetzt.

Ein deutscher Totalsieg war nicht mehr möglich. Allerdings ein Vergleichsfrieden durch einen Abnutzungkrieg, was hinsichtlich des Vertrages von Brest-Litowsk zu einem Gesamtsieg geführt hätte. Deutschland hätte sich nach den genannten Offensiven dazu im Westen vollkommen defensiv verhalten müssen und sich langsam aus Frankreich zurückdrängen lassen müssen. Wer sich etwas besser mit den damaligen Gegebenheiten auskennt, wird wissen das das Verlustverhältnis von Angreifer zu Verteidiger im Schützengraben bei 3:1 liegt. Es wäre ein sehr blutiges Geschäft für die Alliierten geworden. Wohl zu blutig als das in Frankreich nicht der Funke der Revolution entzündet worden wäre. In Italien hätte man dagegen durch die Siege am Isonzo und Piawe verstärkt offensiv werden müssen, um es wie Rußland aus dem Krieg zu kicken um Frankreich anschließend im Süden anzugreifen. Leider hat man dies vor der Revolution versäumt.

Man vergesse nicht das 1918 militärisch nicht vergleichbar mit 1945 sondern 1943 war.

In einem Vergleichsfrieden hätte Deutschland dann z.B. auf seine Kolonien und Elaß-Lothringen verzichten können um zugleich seine Eroberungen im Osten zu behalten. Ein Vergleich der beide Seiten sein Gesicht hätte waren lassen können. Anschließend hätte man gemeinsam die kommunistische Revolution austreten können, was der Westen alleine bekanntlich nach der deutschen Kapitulation nicht schaffte.

Leider wurde diese Optionen durch die Revolution vereitelt.

Roberto Blanko
07.11.2004, 13:27
Deutschland war 1918 dermaßen besiegt, daß glaubst Du gar nicht, Kaiser.

Gruß
Roberto

Wilhelm Tell
07.11.2004, 17:44
Da stimm ich Roberto Blanko zu. Ich meien deine Profezeiung ist doch zu optimistisch dargestellt. Der VErtrag von Versailles is besser als eine totale Kapitulation, so meine ich.

Kaiser
08.11.2004, 09:05
Deutschland war 1918 dermaßen besiegt, daß glaubst Du gar nicht, Kaiser.

Gruß
Roberto

Dir steht es frei die strategische Lage genauso detailliert auszuführen wie ich es tat. Unter "dermaßen besiegt" stelle ich mir eine Situation wie 1945 vor. Nicht wie 1918.

Aber nur zu. Ich bin gespannt ob auch mehr herauskommt als ein Satz.

P.S.: Die alliierten Generäle und Politiker waren übrigens von der Kapitulation Deutschland sehr überrascht, was man z.B. in deren Memoiren auch nachlesen kann. Wie auch nicht, wenn der Feind mit Millionen Soldaten weit im Feindesland steht und auf einmal die Waffen streckt?

Kaiser
08.11.2004, 09:15
Da stimm ich Roberto Blanko zu. Ich meien deine Profezeiung ist doch zu optimistisch dargestellt. Der VErtrag von Versailles is besser als eine totale Kapitulation, so meine ich.

Was meinst du warum die Alliierten nicht auf eine bedingungslose Kapitualtion bestanden? Aus reiner Herzensgüte oder weil die militärische Lage für Deutschland günstiger war und der Krieg noch gut 2-3 Jahre hätte weitergehen können?

Es gab damals weder riesige Luftflotten noch eine starke Panzerwaffe für einen schnellen Bewegungskrieg. Die Alliierten hätten sich langsam und Kilometer für Kilometer durch die Schützengräben kämpfen müssen.

Selbst eine zahlenmäßig unterlegene und schlecht versorgte Armee kann dem Angreifer das vielfache an Verlusten zufügen wie sie selbst erleiden würde.

Und dank des Friedens im Osten war die Unterlegenheit der deutschen Armee geringer als in den Kriegsjahren davor. Zeitweise sogar ausgeglichen. Es blieb das Versorgungsproblem. Doch meuterten als erste die Fronttruppen? Nein, es meuterten die aufgehetzten Matrosen und dann die Zivilisten. Der Funke der Revolution erreichte die Front als letztes.

Hätte es im Falle der wirklichen Niederlage nicht umgekehrt sein müssen?

Roberto Blanko
08.11.2004, 09:56
Manch einer wird es nie begreifen, ich schreib da demnächst was zu, aber das kann ich nicht aus dem Hut zaubern.

Gruß
Roberto

Roberto Blanko
08.11.2004, 09:59
Unter "dermaßen besiegt" stelle ich mir eine Situation wie 1945 vor.

Wenigstens darin stimmen wir überein... Oder zauberst Du noch einen überraschten General aus dem Ärmel?

Gruß
Roberto

Kaiser
08.11.2004, 11:20
Manch einer wird es nie begreifen, ich schreib da demnächst was zu, aber das kann ich nicht aus dem Hut zaubern.


Tu dies Roberto. Dann werden wir sehen wer etwas nicht begriffen hat. :rolleyes:



Wenigstens darin stimmen wir überein... Oder zauberst Du noch einen überraschten General aus dem Ärmel?


Wie meinen? Bin ich es oder du der suggeriert, das die Militärische Situation Deutschland sich nach der Formel 1918=1945 beschreiben ließ?

Aber heben wir uns das für später auf. Ich freue mich schon auf deinen Post.

Wilhelm Tell
09.11.2004, 16:01
Aber nach diesen 2 JAhren fortsätzung des Krieges hätte die bidingunslose kapitulation erfolgt, so mien ich... ich will kein stolzes dt. Blut kränken aber der Krieg wäre so oder so verloren gegangen... wie auch immer zurück zum Thema bitte!!!! DOLCHSTOßLEGENDE

Kaiser
10.11.2004, 07:39
Aber nach diesen 2 JAhren fortsätzung des Krieges hätte die bidingunslose kapitulation erfolgt, so mien ich... ich will kein stolzes dt. Blut kränken aber der Krieg wäre so oder so verloren gegangen... wie auch immer zurück zum Thema bitte!!!! DOLCHSTOßLEGENDE

Ich bezweifele, das Frankreich und Italien innenpolitisch solange durchgehalten hätten. Die Meuterei von Teilen der französischen Armee im Jahr 1917 waren deutliche Vorzeichen auf eine revolutionäre Stimmung. Viele französische Parteien forderten eben solch einen Vergleichsfrieden um ein Ende der Kämpfe zu erreichen, die bei den Alliierten hauptsächliche französisches Leben und Besitz vernichteten. In Italien übernahm Mussolini 4 Jahre nach Kriegsende die Macht, OBWOHL Italien nominel zu den Siegern gehörte. Die italienische Regierung hat sich von den politischen Folgen und Schäden des Krieges nicht mehr erholt.

Es bedarf nicht viel Phantasie sich auszumalen, was passiert wäre, hätten die Alliierten weitere Millionen Soldaten in 2-3 Jahren bei Angriffen auf die Grabennetze der kaiserlichen Armee opfern müssen.

Ich bezweifele auch, das Englands Nahrungsmittelversorgung nach weiteren 2 Jahren uneingeschränkten U-Bootkrieg hätte gewährleistet hätte werden können. Effektive technische Abwehrmittel gegen U-Boote gab es damals nicht. Hätten die Briten den Krieg weitergeführt, wenn auf den Inseln eine Hungersnot ausgebrochen wäre?


P.S.: He Roberto, wo ist dein Post? :))

Roberto Blanko
10.11.2004, 21:47
P.S.: He Roberto, wo ist dein Post?

Ich arbeite dran, hab z. Z. nur leider nicht unbegrenzt Zeit, also gedulde Dich noch etwas, bevor ich Dich plattmache.

Gruß
Roberto

Schwarzer Rabe
11.11.2004, 07:27
Hey Roberto - POST!!!

Kaiser
11.11.2004, 07:41
Ich arbeite dran, hab z. Z. nur leider nicht unbegrenzt Zeit, also gedulde Dich noch etwas, bevor ich Dich plattmache.

Gruß
Roberto

Das bezweifel ich sehr stark, das du das schaffst :)) :)) :))

Aber ich bin gespannt, ob nach den großen Tönen wirklich etwas herauskommt.

Roberto Blanko
11.11.2004, 12:24
Im letzten Kriegsjahr unternahm Anfang des Jahres Deutschland seine letzte große Offensive in diesem Krieg. Die deutschen Soldaten kamen noch einmal fast bis an die Tore von Paris. Aber sie mußten das eroberte Land schon bald wieder an die Übermacht von Franzosen, Engländern und Amerikanern abgeben. Danach war die Moral des deutschen Heeres gebrochen. Bis Kriegsende befand es sich nur noch im Rückzugsgefecht. Im Kiel kam es zu Matrosenaufständen. In Berlin ging die Bevölkerung auf die Straße. Schließlich setzte der Friedensvertrag von Versailles einen Schlußpunkt unter das sinnlose Blutvergießen des 1. Weltkriegs.

Desweiteren:
3. 11. Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und den Alliierten
4. 11. In Kiel übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. Der Aufstand breitet sich auf andere Städte aus.
5. 11. In Hamburg rufen Soldaten und Arbeiter den Generalstreik aus.
7. 11. Revolution in München: Kurt Eisner (USPD) ruft die Volksrepublik Bayern aus; Flucht des bayerischen Königs Ludwig III (1845-1921)
25. 11. Kapitulation der deutschen Truppen in Ostafrika.

Klar hätte Deutschland noch ein paar Wochen im Stellungskrieg verharren können, aber das Volk, nicht nur in Deutschland, hate die Schnauze voll vom Krieg.

Gruß
Roberto

Roberto Blanko
11.11.2004, 12:27
Mehr?

Das Ende kam mit der Schlacht bei Amiens (8. bis 11. August). Hier setzten die Alliierten 450 Tanks ein, mit denen ihnen am 8. August ein so tiefer Durchbruch gelang, daß Ludendorff vom "schwarzen Tag des deutschen Heeres" sprach. Die deutsche Widerstandskraft war gebrochen.

Unter pausenlosen Angriffen der Alliierten wurden die deutschen Truppen Anfang September in ihre Ausgangsstellungen zurückverlegt. Ohne über eigene Tanks zu verfügen, war an eine weitere deutsche Offensive nicht zu denken. Gewinnen konnten die Mittelmächte den Krieg nicht mehr. Aber sie hielten ihre Stellungen bis November gegen einen immer stärker werdenden Gegner. Nur das flandrische Küstengebiet fiel Mitte Oktober an die Engländer.

Am 11. November fand die Unterzeichnung des Waffenstillstands statt. Noch am selben Tag schwiegen die Waffen. Der blutige Krieg hatte über zehn Millionen Menschenleben gefordert und unendliches Leid erzeugt.

Gruß
Roberto

Roberto Blanko
11.11.2004, 12:36
Bereits am 14. August stufte die OHL die militärische Lage als aussichtslos ein. Die Deutschen Truppen mussten sich nun mehrfach zurückziehen, bis sie nur noch einen geringen Teil Nordostfrankreichs besetzt hielten. Dabei gelang den Alliierten bis zuletzt kein entscheidender Durchbruch, was der so genannten Dolchstoßlegende nach dem Krieg zu einem Auftrieb verhalf.

Im September brach der Widerstand der bulgarischen Armee nach einem Durchbruch der Alliierten in die mazedonische Front komplett zusammen. Vor diesem Hintergrund verlangten Hindenburg und Ludendorff am 29. September ultimativ die Ausarbeitung eines Waffenstillstandsangebots durch politische Vertreter des Reiches. Am 4. Oktober unterbreitete die Reichsregierung dem amerikanischen Präsidenten ein derartiges Angebot. Die USA forderten daraufhin die Räumung der von den Deutschen besetzten Gebiete und die Entsendung von demokratischen Vertretern für die angestrebten Waffenstillstandsverhandlungen.

Gruß
Roberto

Kaiser
11.11.2004, 22:11
Im letzten Kriegsjahr unternahm Anfang des Jahres Deutschland seine letzte große Offensive in diesem Krieg. Die deutschen Soldaten kamen noch einmal fast bis an die Tore von Paris. Aber sie mußten das eroberte Land schon bald wieder an die Übermacht von Franzosen, Engländern und Amerikanern abgeben.


Ist bekannt.



Danach war die Moral des deutschen Heeres gebrochen. Bis Kriegsende befand es sich nur noch im Rückzugsgefecht.


Eine vollkommen übertriebene Behauptung, was im Verlauf deines eigenen Textes noch deutlich wird



Im Kiel kam es zu Matrosenaufständen. In Berlin ging die Bevölkerung auf die Straße. Schließlich setzte der Friedensvertrag von Versailles einen Schlußpunkt unter das sinnlose Blutvergießen des 1. Weltkriegs.
...


Eben, die Meutereien die zur Revolution führten fanden in der Heimat NICHT an der Front statt. Das spricht gegeben deine Aussage, das die Moral der Heeres vollkommen gebrochen war.



Klar hätte Deutschland noch ein paar Wochen im Stellungskrieg verharren können,


Quatsch. Wie kommst du darauf, das die Alliierten bei den vorhandenen Kräfteverhältnissen das Reich ohne Revolution in ein paar Wochen militärisch in die Knie hätten zwingen können?

Im 2.WK dauerte es nach der Landung in der Normandie fast ein ganzes Jahr bis zur Kapitulation Deutschland. Da griffen sie Deutschland von zwei Seiten mit Millionen Soldaten, zehntausenden von Panzern und tausenden von Flugzeugen an. 1918 gab es nur eine relevante Front, ein paar hundert unterentwickelte Panzer und eine Luftwaffe die zu keiner Zeit kriegsentscheidend war. Sprich der Kampf lag bei der Infanterie und Artelleire. In beiden war Deutschland zwar unterlegen, aber nicht dermaßen wie zwischen 1943 bis 1945. Der Schützengraben relativierte zudem die zahlenmäßige Unterlegenheit.

Sie hätten mindestens 2 Jahre bis nach Berlin gebraucht. Vorausgesetzt sie hätten den Rhein überwinden können und wären bis dahin in wenigen wichtigen Staaten innenpolitisch nicht zusammengebrochen.



aber das Volk, nicht nur in Deutschland, hate die Schnauze voll vom Krieg.


Richtig, nicht nur die Russen, Deutschen und Österreicher hatten 1918 die Schnauze voll, sondern ebenso die Franzosen und Italiener. Ich wiederhole daher nocheinmal meine These falls du sie falsch verstanden haben solltest. Deutschland hatte 1918 zwar keine Chance auf einen Siegfrieden, hätte aber bei einem weiteren defensiv geführten Abnutzungskrieg durch innenpolitische Destabilisierung bzw. sogar Revolution in Frankreich und Italien die Möglichkeit zu einem Verständigungsfrieden verspielt.



Das Ende kam mit der Schlacht bei Amiens (8. bis 11. August). Hier setzten die Alliierten 450 Tanks ein, mit denen ihnen am 8. August ein so tiefer Durchbruch gelang, daß Ludendorff vom "schwarzen Tag des deutschen Heeres" sprach. Die deutsche Widerstandskraft war gebrochen.


Natürlich war das eine schwere Niederlage, aber man hat dadurch lediglich die Front zurücknehmen müssen. Aber das war es schon. Nicht vergleichbar mit Stalingrad oder Kursk. Man stand nach wie vor in Frankreich und Belgien. Die rückwärtigen Stellungen hielten den weiteren Panzerangriffen stand. Einfach deswegen weil der Überraschungseffekt der Panzer verpfuffte und man wirkungsvolle anti-Tank-Geschütze in größeren Stückzahlen an die Front brachte.



Unter pausenlosen Angriffen der Alliierten wurden die deutschen Truppen Anfang September in ihre Ausgangsstellungen zurückverlegt. Ohne über eigene Tanks zu verfügen, war an eine weitere deutsche Offensive nicht zu denken. Gewinnen konnten die Mittelmächte den Krieg nicht mehr. Aber sie hielten ihre Stellungen bis November gegen einen immer stärker werdenden Gegner. Nur das flandrische Küstengebiet fiel Mitte Oktober an die Engländer.


Nichts was meinen Aussagen wiederspricht.



Bereits am 14. August stufte die OHL die militärische Lage als aussichtslos ein.


Ja, aussichtlos den gewünschten Sieg zu erreichen von dem man vor der Gegenoffensive der Alliierten träumte. Nicht mehr und nicht weniger.



Die Deutschen Truppen mussten sich nun mehrfach zurückziehen, bis sie nur noch einen geringen Teil Nordostfrankreichs besetzt hielten. Dabei gelang den Alliierten bis zuletzt kein entscheidender Durchbruch, was der so genannten Dolchstoßlegende nach dem Krieg zu einem Auftrieb verhalf.


NAtürlich, wieso konnte die kaiserliche Armee trotz mehrere Angriffe die Stellung halten, wenn angeblich der Kampfgeist zerbrochen und sich die Armee in Auflösung befand?

Die Alliierten hätten sich zuerst durch den Rest Frankreichs und dann durch Belgien vorkämpfen müssen. Das hätte das vielfache an Verlusten erfordert das von den Deutschen verlangt worden wäre. Die großen Flüsse Maas und der Rhein wären natürliche sowie leicht zu verteidigende Barrieren gewesen. Wie hätte es da weitergegangen? Durch das gut besfestigte Elsaß-Lothringen konnten die alliierten Kräfte während des ganzen Krieges nicht durchbrechen. Doch auch da wäre spätestens am Rhein Schluß gewesen. Ausgedehnte Luft oder Seelandungen waren damals noch Zukunftsmusik.



Im September brach der Widerstand der bulgarischen Armee nach einem Durchbruch der Alliierten in die mazedonische Front komplett zusammen.


Die deutschen Alliierten waren kräftemäßig vernachlässigbar. Der Krieg wurde in Frankreich entschieden. Das war allen Seiten klar.



Vor diesem Hintergrund verlangten Hindenburg und Ludendorff am 29. September ultimativ die Ausarbeitung eines Waffenstillstandsangebots durch politische Vertreter des Reiches.


Ja, auf Grundlage von Wilsons 14 Punkten, was einem Vergleichsfrieden recht nahe kam. Als Hindenburg und Ludendorf von der alliiertenBedingungen erfuhren wollten sie sogar zuerst weiterkämpfen bis die Revolution jeden weiteren Widerstand aussichtlos machte.



Am 4. Oktober unterbreitete die Reichsregierung dem amerikanischen Präsidenten ein derartiges Angebot. Die USA forderten daraufhin die Räumung der von den Deutschen besetzten Gebiete und die Entsendung von demokratischen Vertretern für die angestrebten Waffenstillstandsverhandlungen.


Das war nach der Revolution. Damit war der Krieg nicht fortsetzbar.


Halten wir mal fest was du uns sagtest:

- es gab Durchbrüche, die zur Rücknahme der Front führten
- die neue Front verlief nach wie vor in französischem und belgischen Feindesland und hielt bis zum Waffenstillstand allen Angriffen stand
- kein alliierter Soldat befand sich auf deutschem Boden
- die Meutereien und Revolution fanden daheim und nicht an der Front statt
- die Forderung nach Frieden gab es nicht nur in Deutschland, sondern natürlich auch bei den Alliierten

Tja, ist also kaum etwas gegen mich verwendbares geblieben. Der Großteil spricht sogar für meine These.

P.S.: Wenn du die Inhalte schon einfach so kopierst, wäre es nett wenn du die Quelle angibst.

Kaiser
11.11.2004, 22:20
Hier zum Thema OHL und die Weiterführung des Krieges:

"...
Zudem bestand er auf Waffenstillstandsbedingungen, die eine deutsche Wiederaufnahme der Kampfhandlungen unmöglich machen sollten. Die OHL wollte sich dem widersetzen und den Kampf militärisch weiterführen, konnte sich aber gegen die Reichsregierung nicht durchsetzen. Mit der Entlassung Ludendorffs wurde der Weg frei für die vierte deutsche Note an Wilson mit der Bitte um konkrete Waffenstillstandsbedingungen.
..."

http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/verhandlung/index.html

Hätte man lieber auf den militärischen Fachmann statt den Hochverrätern gehört.

Ich habe extra eine Quelle genommen, die wohl über jeden Zweifel des "bösen Revisionismus" erhaben ist.

Roberto Blanko
11.11.2004, 22:36
@Kaiser: Du kannst noch so viel gegenreden, der Krieg war militärisch, moralisch und sexuell verloren. Wie jemand einen Krieg rechtfertigen kann (mit gutem Fachwissen, Kaiser, Respekt) ist mir unverständlich. Krieg ist Scheiße und die Menschen damals hatten die Schnauze voll von diesem Krieg, außer natürlich einiger Generäle, die ihre fetten Ärsche außerhalb der Gefahrenzone parkten und auch in der Weimarer Republik weiter hetzten durften. Im Nachhinein war der Waffenstillstand ein Fehler, man hätte Deutschland schon damals vernichtend schlagen müssen, und anschließend als Protektorat Frankreich und Englands führen müssen ...Ein Jahr länger Krieg aber dafür 100 Jahre Frieden... Wäre ein gutes Geschäft gewesen. Aber man dachte halt an das Gute im Menschen... Schade...

Gruß
Roberto

Kaiser
11.11.2004, 22:51
@Kaiser: Du kannst noch so viel gegenreden, der Krieg war militärisch, moralisch und sexuell verloren.


Wie ich u.a. unter Anführung deiner eigenen Quelle ausführlich begründete, war lediglich die Aussicht auf einen Sieg wie verloren.



Wie jemand einen Krieg rechtfertigen kann (mit gutem Fachwissen, Kaiser, Respekt) ist mir unverständlich. Krieg ist Scheiße und die Menschen damals hatten die Schnauze voll von diesem Krieg, außer natürlich einiger Generäle, die ihre fetten Ärsche außerhalb der Gefahrenzone parkten und auch in der Weimarer Republik weiter hetzten durften.


Ein Verständigungsfrieden wäre Deutschland viel besser bekommen als der Versailler Vertrag. Selbst dir müßte das klar sein. Wie hätte man sich in einen starken Kaiserreich den Aufstieg Hitlers zum Führer vorstellen können? Gar nicht. Massenarmut und Elend der 20er wären Deutschland ebenso erspart geblieben wie der Nationalsozialismus und der 2.WK.



Im Nachhinein war der Waffenstillstand ein Fehler, man hätte Deutschland schon damals vernichtend schlagen müssen, und anschließend als Protektorat Frankreich und Englands führen müssen ...


Das war militärisch nicht möglich, sonst hätten Heißsporne und Deutschenhasser wie Clemenseau, Foch, etc. es gemacht.



Ein Jahr länger Krieg aber dafür 100 Jahre Frieden... Wäre ein gutes Geschäft gewesen. Aber man dachte halt an das Gute im Menschen... Schade...


Den Mist glaubst du doch selbst nicht. Kriege gab es immer in Europa. Dazu brauchte man kein mächtiges Deutschland. Und an das gute am Menschen haben diese Herren auch nicht geglaubt, sonst wäre der Friedensvertrag anders ausgefallen.

Die Türken unter Atatürk haben es richtig gemacht. Sie haben sich dem Friedenvertag nicht gebeugt und die alliierten Soldaten trotz aller Verluste solange aus dem Hinterhalt abgeknallt, an Bäumen aufgehängt, verstümmelt, und die Kehlen durchgeschnitten bis der letzte Engländer, Franzose, Italiener und Grieche das Land verließ.

Und das trotz Revolution und Niederlage. Denk darüber nach.

Roberto Blanko
11.11.2004, 22:59
Ein Verständigungsfrieden wäre Deutschland viel besser bekommen als der Versailler Vertrag.

Klar.

Auch Hitler hatte, ich glaube 1943 so eine Möglichkeit, als Frankreich besiegt war und England praktisch keine Möglichkeit hatte Deutschland ernsthaft anzugreifen und der Barbarrossa-Plan noch in den Schubladen lag.

Ich bin ein Träumer und Pazifist, tut mir leid, Kaiser, ich glaube wirklich noch an das Gute im Menschen, tut mir leid.

Gruß
Roberto

Kaiser
11.11.2004, 23:15
Klar.

Auch Hitler hatte, ich glaube 1943 so eine Möglichkeit, als Frankreich besiegt war und England praktisch keine Möglichkeit hatte Deutschland ernsthaft anzugreifen und der Barbarrossa-Plan noch in den Schubladen lag.

Ich bin ein Träumer und Pazifist, tut mir leid, Kaiser, ich glaube wirklich noch an das Gute im Menschen, tut mir leid.

Gruß
Roberto

Churchill hatte sich jedem deutschen Verständigungsangebot verweigert.

Und das Gute im Menschen kannst du überall suchen, nur nicht im Krieg und in der Politik. Dahingehend solltest du mit dem Träumen aufhören.

Willst du einen Rat von Lenin zum Verständnis des Lebens: "Frage nicht danach wer was sagt, sondern frage danach wem was nützt."

Wilhelm Tell
12.11.2004, 17:44
Ich muss noch mal zur ordnung rufen... Jungens... das thema ist nicht auf den event. Kriegsverlauf angelegt...

Ich wollte eigentlich eure Meinung zur DOLCHSTOßLEGENDE! das ist doch von solch gebildeten leuten zu erwarten... oder?

Kaiser
14.11.2004, 12:34
Ich muss noch mal zur ordnung rufen... Jungens... das thema ist nicht auf den event. Kriegsverlauf angelegt...

Ich wollte eigentlich eure Meinung zur DOLCHSTOßLEGENDE! das ist doch von solch gebildeten leuten zu erwarten... oder?

Beides gehört zusammen. Darauf basiert die "Dolchstoßlegende" schließlich.

Roberto Blanko
19.11.2004, 19:23
Sorry, daß ich solange nicht schreiben konnte.


Churchill hatte sich jedem deutschen Verständigungsangebot verweigert.

Lieber Kaiser,

was hätte der gute Churchill denn machen sollen? Deutschland angreifen? Wie denn?

Gruß
Roberto

Kaiser
19.11.2004, 19:37
Sorry, daß ich solange nicht schreiben konnte.


Ja, du warst gesperrt. Das ist eine gute Entschuldigung für Abwesenheit im Forum. ;)



Lieber Kaiser,

was hätte der gute Churchill denn machen sollen? Deutschland angreifen? Wie denn?


Ähm, ich sagte er hat Hitlers Verständigungsangebote ausgeschlagen. Wie paßt das da rein?

Was er hätte tun können? Wäre ich der Premier Englands (Voraussetzung ich wäre ein englischer Patriot) gewesen, hätte ich mit Hitler nach der Niederlage Frankreichs Frieden geschlossen. England erkennt die deutsche Vorherrschaft in Europa an und im Gegenzug übernimmt England Belgisch-Kongo und die niederländischen Kolonien. Da ein Krieg zwischen Hitler und Stalin unvermeidbar war, hätte ich darauf gewartet und jeweils die schwächere Seite mit Kriegsgerät beliefert um die Krieg so lang und verlustreich wie möglich zu machen. In dieser Zeit hätte ich gleichzeitig die englischen Streitkräfte aufgerüstet und ein Bündniss mit den USA geschmiedet. Dann hätte man entscheiden können einzugreifen oder sich gemütlich zurückzulehnen und auf Kosten anderer glänzende Geschäfte zu machen.

Bei solch einer Politik wäre England viel erspart geblieben und hätte sein Empire behalten können. Churchills Politik war dagegen das Todesurteil des Empires.

Roberto Blanko
19.11.2004, 19:40
Gute Analyse aber falsche Schlußfolgerung. Die Zeit war einfach reif dafür.

Gruß
Roberto

Kaiser
19.11.2004, 19:43
Gute Analyse aber falsche Schlußfolgerung. Die Zeit war einfach reif dafür.

Gruß
Roberto

Wie meinst du das?

LuckyLuke
19.11.2004, 19:44
...um sich dann ein paar Jahre später mit einem potenziell militärisch noch stärkeren Nazireich rumzuschlagen ?

Eine absurde Vorstellung, selbst für den Appeasementfritzen Chamberlain

Roberto Blanko
19.11.2004, 19:46
Das Ende des Empires und der Kolonien, Freiheit für die Gummibärchen, weg mit den Tüten...

Gruß
Roberto

Kaiser
19.11.2004, 19:54
...um sich dann ein paar Jahre später mit einem potenziell militärisch noch stärkeren Nazireich rumzuschlagen ?

Eine absurde Vorstellung, selbst für den Appeasementfritzen Chamberlain

Wer hätte gesagt das Hitler-Deutschland die UDSSR so einfach schlägt, wenn England ein temporäres Arrangement ala Amien geschlossen hätte? Von 1940-42 war England kein wirkliches militärisches Problem für Hitler. Die Geplänkel in Afrika banden in seiner Höchstzeit 3 Divisionen. In Westeuropa war eine englische Invasion ohnehin nicht möglich. Und als die West-Alliierten 1943 in Italien und ganz besonders 1944 in Frankreich zum Problem wurden war der Krieg im Osten eigentlich schon entschieden.

Kriegsmaterial hätte man im Frieden nur umso leichter nach Rußland schaffen können. Eine Expansion Japan in Südasien oder deren Angriff auf die USA wäre undenkbar gewesen, wenn England nicht primär in Europa beschäftigt war.


Was haben die Engländer stattdessen bekommen? Eine Sowjetunion die ein Gebiet von der Elbe bis zum Pazifik beherrschte, währenddessen das Empire sich auflöste.

Kaiser
19.11.2004, 19:54
Das Ende des Empires und der Kolonien, Freiheit für die Gummibärchen, weg mit den Tüten...

Gruß
Roberto

?( ?( ?(

Könntest du dich verständlich ausdrücken?

LuckyLuke
19.11.2004, 20:08
Wer hätte gesagt das Hitler-Deutschland die UDSSR so einfach schlägt, wenn England ein temporäres Arrangement ala Amien geschlossen hätte? Von 1940-42 war England kein wirkliches militärisches Problem für Hitler. Die Geplänkel in Afrika banden in seiner Höchstzeit 3 Divisionen. In Westeuropa war eine englische Invasion ohnehin nicht möglich. Und als die West-Alliierten 1943 in Italien und ganz besonders 1944 in Frankreich zum Problem wurden war der Krieg im Osten eigentlich schon entschieden.

Das militärische Problem bestand in seiner Seeüberlegenheit und seiner Fähigkeit von Mittelasien aus Hitler den Ölhahn abdrehen zu können.

Weiterhin standen die Briten bis 1941 ziemlich verlassen in Europa, sämtlicher Verbündeten beraubt, das Mutterland nur geschützt von ein paar Kilometern Wasser.


Kriegsmaterial hätte man im Frieden nur umso leichter nach Rußland schaffen können. Eine Expansion Japan in Südasien oder deren Angriff auf die USA wäre undenkbar gewesen, wenn England nicht primär in Europa beschäftigt war.

War Stalin zu diesem Zeitpunkt schon ein Alliierter ?



Was haben die Engländer stattdessen bekommen? Eine Sowjetunion die ein Gebiet von der Elbe bis zum Pazifik beherrschte, währenddessen das Empire sich auflöste.



Was nur sekundär auf den zweiten Weltkrieg zurück zu führen ist, sondern auf
recht starke nationalistische Bestrebungung im ganzen Commonwealth.

Das Empire bröselte schon seit dem ersten Weltkrieg auseinander.Die Kriegsanstrengungen gaben ihm nur den verdienten Rest.

Kaiser
19.11.2004, 20:32
Das militärische Problem bestand in seiner Seeüberlegenheit und seiner Fähigkeit von Mittelasien aus Hitler den Ölhahn abdrehen zu können.


Kein relevantes militärisches Problem. Deutschland verstand sich als Landmacht und eben nur als solche kontrolliert man Europa. Vom Öl aus Mittelasien war Deutschland nie abhängig, sondern vom rumänischen Öl und dem synthetischen Benzin aus heimischer Produktion.



Weiterhin standen die Briten bis 1941 ziemlich verlassen in Europa, sämtlicher Verbündeten beraubt, das Mutterland nur geschützt von ein paar Kilometern Wasser.


Eben, das spricht doch für meine alternative Politik. In solch einer ungewissenen Verfahrenen Situation weiterzukämpfen ist zeit-, geld- und menschenverschwendung. Die hätte man besser nutzen können. Mit Ausnahme der Luftschlacht um England hat England überall Federn gelassen und verloren.



War Stalin zu diesem Zeitpunkt schon ein Alliierter ?


Ja.



Was nur sekundär auf den zweiten Weltkrieg zurück zu führen ist, sondern auf
recht starke nationalistische Bestrebungung im ganzen Commonwealth.

Das Empire bröselte schon seit dem ersten Weltkrieg auseinander.Die Kriegsanstrengungen gaben ihm nur den verdienten Rest.

Die gab es wie gesagt uch schon vorher. Nur hat der Krieg Englands finanzielle und militärische Stärke überstrapaziert, so das das halten das Empires unmöglich war. Ohne jenen hätte England noch auf Jahrzehnte die Kraft besessen die Unabhängigkeitsbestrebungen nieder zu halten. Vielleicht hätte man auch mit der zusätzlichen Zeit ein Arrangement finden können.

Doch diese Chance hat man verspielt.

LuckyLuke
19.11.2004, 20:53
Kein relevantes militärisches Problem. Deutschland verstand sich als Landmacht und eben nur als solche kontrolliert man Europa. Vom Öl aus Mittelasien war Deutschland nie abhängig, sondern vom rumänischen Öl und dem synthetischen Benzin aus heimischer Produktion.

Das hast Du jetzt in den falschen Hals bekommen Herr Versicherungsvertreter.
Die Briten hätten von dort aus die rumänischen Ölfelder bomardieren können.

Die wichtigste Ölquelle wäre in weiten Teilen ausgefallen.
Das synthetische Benzin war eher ein Tropfen auf einen heißen Stein. In Hauptsache bezog man noch Öl/Ölschiefer aus Österreich oder über den Schwarzhandel über Spanien und Monaco.



Eben, das spricht doch für meine alternative Politik. In solch einer ungewissenen Verfahrenen Situation weiterzukämpfen ist zeit-, geld- und menschenverschwendung. Die hätte man besser nutzen können. Mit Ausnahme der Luftschlacht um England hat England überall Federn gelassen und verloren.


Die Briten entschieden sich eben für eine andere Reihenfolge und insgesamt gesehen sind die Briten recht gut weg gekommen ( unter 400.000 Toten)




Die gab es wie gesagt uch schon vorher. Nur hat der Krieg Englands finanzielle und militärische Stärke überstrapaziert, so das das halten das Empires unmöglich war. Ohne jenen hätte England noch auf Jahrzehnte die Kraft besessen die Unabhängigkeitsbestrebungen nieder zu halten. Vielleicht hätte man auch mit der zusätzlichen Zeit ein Arrangement finden können.

Doch diese Chance hat man verspielt.

Das ist mit Verlaub gesagt Unsinn. die Unabhängigkeitsbewegung war schon vor dem Krieg im vollem Gange und wäre auch ohne Weltkrieg nicht aufzuhalten gewesen.

Komischerweise brachen die letzten Kolonien ja weg(Rhodesien), als es den Briten wirtschaftlich primstens ging.

Roberto Blanko
19.11.2004, 21:03
Weiterhin standen die Briten bis 1941 ziemlich verlassen in Europa, sämtlicher Verbündeten beraubt, das Mutterland nur geschützt von ein paar Kilometern Wasser.


Die paar km reichten aber, denn Deutschland hatte keine Invasionsmöglichkeiten. Und ein Luftkrieg war damals nicht kriegsentscheidend.

Gruß
Roberto

Norbert Sanftmann
11.02.2005, 13:55
Wer hätte gesagt das Hitler-Deutschland die UDSSR so einfach schlägt, wenn England ein temporäres Arrangement ala Amien geschlossen hätte? Von 1940-42 war England kein wirkliches militärisches Problem für Hitler. Die Geplänkel in Afrika banden in seiner Höchstzeit 3 Divisionen. In Westeuropa war eine englische Invasion ohnehin nicht möglich. Und als die West-Alliierten 1943 in Italien und ganz besonders 1944 in Frankreich zum Problem wurden war der Krieg im Osten eigentlich schon entschieden.

Kriegsmaterial hätte man im Frieden nur umso leichter nach Rußland schaffen können. Eine Expansion Japan in Südasien oder deren Angriff auf die USA wäre undenkbar gewesen, wenn England nicht primär in Europa beschäftigt war.

.
:2faces: :2faces: :2faces:

Wenn die Engländer Frieden geschlossen hätten......wäre das wohl ihr mittelfristiges Todesurteil gewesen....denn den Krieg auf dem Balkan hätte es so Anfang 1941 nicht gegeben, somit auch den Angriff gegen die SU etwas früher....zudem hätte es Japan nicht gewagt gegen einen starken England in den Krieg zu ziehen, womit die Ostflanke der SU bedroht gewesen wäre. Das bedeutet, dass England nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sehr stark von Deutschland abhängig gewesen wäre und mittelfristig wahrscheinlich auch erobert worden....die Briten sollten deshalb auch heute noch Churchill die Füße küssen :2faces:

Helmuth
11.02.2005, 16:48
Norbert,
wie kommst Du zu der Annahme,dass England von D erobert worden wäre?Und nur wegen dieser Vermutung,die mit Sicherheit nicht gerechtfertigt ist,sollten die Füsse geküsst werden?

Rechtsaussen
11.02.2005, 18:01
Norbert,
wie kommst Du zu der Annahme,dass England von D erobert worden wäre?Und nur wegen dieser Vermutung,die mit Sicherheit nicht gerechtfertigt ist,sollten die Füsse geküsst werden?


Norbert scheint im Jahre 1900 zu leben. Da kannte die englische Romanschreibung ja kaum ein anderes Thema als die bevorstehende Invasion der "Hunnen". :2faces:

Churchills späterer eliminatorischer Deutschenhass hat hier schon seine Wurzeln.

treze
14.02.2005, 21:41
Zu den Nahrungsmitteln:

Schon 1915 sank die Brotration auf 60% des durchschnittlichen Friedensverbrauches.
Dies hatte verschiedene Gründe. Zum einen wurden viele Bauern und Pferde zum Kriegsdienst eingezogen.
Zudem war die Arbeit in Fabriken lukrativer.
Fakt ist auf jedenfall das es schon 1916 zu Strassenprotesten gegen den Hunger kam. Die Nahrungsmittelknappheit wurde trotz Schaffung eines Kriegsernährungsamtes noch schlimmer.
Quelle (http://www.km.bayern.de/blz/report/04_04/6.html)

Zur Geschichte, dass die Revolution Schuld an der Niederlage sei:

Angesichts der bevorstehenden Niederlage durch den Zusammenbruch der Westfront und ein Vorstoßen der Alliierten über Italien und den Balkan forderte General Ludendorff am 29.September 1918 Kaiser Wilhelm mit der Begründung, dass "die militärische Katastrophe nicht mehr länger verhindert werden könne" dazu auf, binnen 24 Stunden ein Waffenstillstandsgesuch an die Alliierten einzureichen. Also noch bevor eine Revolution im Gange war.
Diese "Kapitulation" traf viele unerwartet. Schliesslich stand man ja im "Feindesland".
Aber Herr Ludendorff wird sich schon etwas überlegt haben.
Die Verhandlungen wurden allerdings von den Allierten verschleppt, weil sie es scheinbar nicht eilig hatten Frieden zu schliessen.

Die Lage eskalierte dann, als die Marineleitung am 29. Oktober beschloss noch einmal gegen die Royal Navy auszulaufen. Weil ein Erfolg aussichtslos und die Niederlage ja von der Heeresleitung eingestanden wurde, weigerten sich die Matrosen. Diese Unruhen weiteten sich dann aus und endeten in der Gründung der Weimarer Republik.

Zuvor wurde allerdings am 30. September die parlamentarische Monarchie einberufen. Dies weil die Allierten demokratische Vertreter vorderten und weil Ludendorff und Hindenburg so die Verantwortung auf die Parteien schieben konnten.

So entstand sie also, die liebe Dolchstosslegende. Und scheinbar glauben heute noch Leute an sie.

Schlumpf
15.02.2005, 07:59
Die Nahrungsversorgung im DR war deshalb so schlecht, weil die Briten Nahrung als Konterbande auf See beschlagnahmten, übrigens vollkommen völkerrechtswidrig.
http://www.mehr-freiheit.de/staat/wilson.html
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/30248.html
Diese Blockade wurde auch nach dem Ede der Kampfhandlungen beibehalten.
http://www.lsg.musin.de/Geschichte/wr/Weimarer_Republik_Projekt/versailler%20friedensvertrag/der_versailler_vertrag.htm

Der freundliche Verursacher dieses Massenmordes (es starben ca 1 Million Deutsche) war übrigens der allseits beliebte Winston Churchill, der schon damals zeigte, dass Kriegsrecht für alle gilt nur nicht für ihn.
http://www.mehr-freiheit.de/staat/churchill.html

treze
15.02.2005, 18:33
Wie du in der Quelle, auf die ich in meinem vorigen Beitrag verwies, entnehmen kannst lag es auch daran, dass Deutschland schlicht nicht mit so langen Kampfhandlungen rechnete.
Klar lag es auch an den Seeblockaden, welche natürlich gegen das Völkerrecht verstiessen. Aber im Krieg wird dieses meistens mit Füssen getreten.

Zu dem wurden in den besetzten Gebieten von den Deutschen Zwangsarbeiter "rekrutiert". Nach heftigen Protesten liess man dies aber wieder. Zu mindest in Belgien. In Polen deportierte man weiterhin Zwangsarbeiter. Dies bestätigt auch die These, das es ihnen an Arbeitern/Bauern mangelte.

Norbert Sanftmann
16.02.2005, 12:57
Naja, Hitler war nicht unbedingt für seine Bescheidenheit bekannt....oder dafür..machtpolitische Gegenpole zu dulden wenns nicht unbedingt sein mus.....nachdem er eine Marine aufgebaut hätte, wäre England von D. dermaßen abhängig gewesen, dass entweder eine Marionettenregierung an die Macht gekommen wäre (wohl unwahrscheinlich) oder die Deutschen hätten kurzen Prozess mit der Insel gemacht.
aber naja ist ziemlich off-topic

Norbert Sanftmann
16.02.2005, 13:05
Norbert scheint im Jahre 1900 zu leben. Da kannte die englische Romanschreibung ja kaum ein anderes Thema als die bevorstehende Invasion der "Hunnen". :2faces:

Churchills späterer eliminatorischer Deutschenhass hat hier schon seine Wurzeln.

Will nicht bestreiten dass um 1900 eine deutsche Invasion aus der Luft gegriffen war :2faces: , auch nicht dass die Briten um jene Zeit natürlich machtpolitisch eiskalt auf die Durchsetzung des eigenen Machtanspruches bedacht waren.....dies bedeutet aber nicht, dass Hitler lange gezögert hätte England zu "pflücken", wenn keine alzu große Gegenwehr zu befürchten gewesen wäre (nach Sieg gegen SU und Marine aufrüstung)

Norbert Sanftmann
16.02.2005, 13:11
Zu den Nahrungsmitteln:




Die Lage eskalierte dann, als die Marineleitung am 29. Oktober beschloss noch einmal gegen die Royal Navy auszulaufen. Weil ein Erfolg aussichtslos und die Niederlage ja von der Heeresleitung eingestanden wurde, weigerten sich die Matrosen. Diese Unruhen weiteten sich dann aus und endeten in der Gründung der Weimarer Republik.

Zuvor wurde allerdings am 30. September die parlamentarische Monarchie einberufen. Dies weil die Allierten demokratische Vertreter vorderten und weil Ludendorff und Hindenburg so die Verantwortung auf die Parteien schieben konnten.

So entstand sie also, die liebe Dolchstosslegende. Und scheinbar glauben heute noch Leute an sie.

stimmt voll und ganz zu :2faces:

Die Marine zu jenem Zeitpunkt auslaufen zu lassen war ein Himmelfahrtskommando - zumal auch die USA inzwischen im Krieg waren und die Wirtschaft auf Rüstungsproduktion umgestellt haben.
Das Unterfangen die Seeherrschaft noch zu erringen war aussichtslos, wenn dann hätte es früher versucht werden müssen.
Dann schon lieber die Schiffe aufs offe Meer raus fahren und dort sprengen (damit die Alliierten es nicht übernehmen können)

Schlumpf
16.02.2005, 13:43
Norbert, leidest Du an dramatischer Kriegsvermischung?
Hitler und 1. Weltkrieg verträgt sich nicht wirklich richtig (naja, höchstens mit Hitler als Melder).

Norbert Sanftmann
16.02.2005, 16:00
Norbert, leidest Du an dramatischer Kriegsvermischung?
Hitler und 1. Weltkrieg verträgt sich nicht wirklich richtig (naja, höchstens mit Hitler als Melder).

Das bezog sich auch auf ein Posting von Kaiser....siehe Thread :2faces:

Wilhelm Tell
21.02.2005, 18:46
*grummel,grummel*
D.O.L.C.H.S.T.O.ß.L.E.G.E.N.D.E.

mann o mann..... ihr wisst ja allle sooo toll über die weltkriege bescheid.... es is ja gut!

jetzt kommt zur Potte.... muss hier eigentlich jede diskussion früher oder in den schalchten des WWII versinken???...... unglaublich!

rolfer
21.02.2005, 18:49
Wiso eigentlich "Legende"?

Wilhelm Tell
22.02.2005, 15:26
weiß es so in den meisten geshcihtsbüchern ausgdrückt wird... ob das berechtigt ist wollen will ja hier aufdecken...

treze
22.02.2005, 21:24
Ja, denn es ist nur eine Legende, die von den Nationalisten/Rechten nach dem ersten Weltkrieg benutzt wurde, um den Linken die Schuld am verlorenen Krieg zu geben. Wird dir wohl jeder Historiker bestätigen.

Kaiser
22.02.2005, 22:49
*grummel,grummel*
D.O.L.C.H.S.T.O.ß.L.E.G.E.N.D.E.

mann o mann..... ihr wisst ja allle sooo toll über die weltkriege bescheid.... es is ja gut!

jetzt kommt zur Potte.... muss hier eigentlich jede diskussion früher oder in den schalchten des WWII versinken???...... unglaublich!

Der 2.WK kommt hier doch gar nicht zur Sprache.

Ich verstehe dein Problem nicht.

Wilhelm Tell
23.02.2005, 21:46
na also... es geht doch.. konstruktive beiträge zum thema....

aber wurden wirklich soldaten von der Front von den linken mit demotivierender propaganda 'beschossen'?

haben sie wirklich versucht die dt. Front zu destabilisieren und so den Krieg zu verkürzen?

Siran
23.02.2005, 22:20
So weit ich weiß gab es bereits in der Weimarer Republik einen Prozess wegen eben dieser Dolchstoßlegende. Irgendjemand hatte Erbert als Volksverräter tituliert und deshalb kam das Ganze vor die Gerichte, die man zu der Zeit sicherlich nicht verdächtigen kann, im Sinne der Linken geurteilt zu haben. Das Gericht hat schon damals nachgewiesen, dass die Dolchstoßlegende eben genau das ist, eine Legende.

Wahrheitssucher
24.02.2005, 12:56
Hier mal ein Link zur Dolchstosslegende:

http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/revolut.html

Und noch eine Anmerkung zum WK II, GB war im Oktober 1940 praktisch besiegt! Die Luftwaffe hatt die Royal Airforce praktisch ausgeschaltet, leider wurde dieses nicht von den Verantwortlichen erkannt und ausgenutzt.
Der Strategiewechsel, welcher nach einem englischem Bombenangriff auf Berlin stattfand, verschaffte der Airforce genügend Luft, um den Kampf wieder aufzunehmen.

Ein Friedensschluss mit dem DR kam für GB absolut nicht in Frage, denn dann hätte man gegen den eigenen Grundsatz, nämlich stets die stärkste Landmacht zu bekämpfen, verstoßen.

Hinzu kommt, das GB bereits seit Ende 1939 massiv von den USA unterstützt wurde. Erneut erwiesen sich die USA als Herz/Lungenmaschine des Empires.

Wilhelm Tell
17.03.2005, 19:46
*Grummel*

D4ri4
17.03.2005, 19:52
Das ist doch keine Legende!

Die Deutschen wurden nur besiegt weil in der Heimat von Subversiven Elementen (Solche wie heute in der PDS) die Kriegsindustrie lahmgelegt wurde. Die haben mitten im krieg einfach aufgehört Munition herzustellen! Natürlich konnte die Armee ohne den Nachschub ihren grandiosen Vormarsch nicht vortsetzen und so schlug das was gerade noch nach einem großartigen Sieg aussah in eine Niederlage um.

Im Felde waren sie unbesiegt.

Was hingegen eine Legende ist, ist dass es die Juden waren die die Industrie lahmlegten, denn sowas heute zu sagen wäre ja hochgradig illegal.

W.I.L.
17.03.2005, 20:00
Das ist doch keine Legende!

Die Deutschen wurden nur besiegt weil in der Heimat von Subversiven Elementen (Solche wie heute in der PDS) die Kriegsindustrie lahmgelegt wurde. Die haben mitten im krieg einfach aufgehört Munition herzustellen! Natürlich konnte die Armee ohne den Nachschub ihren grandiosen Vormarsch nicht vortsetzen und so schlug das was gerade noch nach einem großartigen Sieg aussah in eine Niederlage um.

Im Felde waren sie unbesiegt.

Was hingegen eine Legende ist, ist dass es die Juden waren die die Industrie lahmlegten, denn sowas heute zu sagen wäre ja hochgradig illegal.


Wers glaubt wird selig. Die SPD hat doch jedem Kriegskredit zugestimmt. Und die (intelligenteren) Kriegsgegner waren nich in der Überzahl. Die Armee musste sich im Osten einen Frieden "erkaufen" und steckte im Westen fest. Wenn das ein grandioser Vormarsch war war das 3.Reich 1945 auch noch kurz vor dem Sieg. darüber kann man nur
:))

Ich weiß zwar nicht wer dir solchen Schwachsinn erzählt hat, aber bitte glaub ihm/ihr nicht.

Hölderlin
18.03.2005, 09:25
... die deutsche arbeiterklasse ist dem kaiser 1918 NICHT in den rücken gefallen, sondern das berufsbeamtentum, welches dienst nach vorschrift machte und somit einigen politischen kräften aus spd usw. das regieren ermöglichte

1. vom einfachen soldaten bis zum adligen leutnant, hatten die frontkämpfer den krieg satt (stichwort grabenkrieg, verdun, giftgas), jeder hatte die schnauze voll, warum waren wohl die ganzen fraternisierungen an der front möglich

2. die heeresrüstung war am ende, einfach mal die biographien einiger berühmter FLIEGER leser, parallelen zum 2. wk werden deutlich, rohstoffknappheit usw.

3. den ganzen katastrophalen versailler vertrag verdankt das deutsche volk einigen hirnverbrannten deutschen beamtenseelen, hitler verdankt diesen leuten seinen aufstieg, wer am versailler vertrag herumgebastelt hat, steht in jedem geschichtsbuch, jeder deutsche patriot konnte sich damit nicht abfinden (gebietsverluste), ein 2. wk war also vorprogrammiert,
patrioten waren damals alle die rechts von kpd und spartacus standen, also die mehrheit des deutschen volkes

Rechtsaussen
19.03.2005, 13:29
Wir haben eine neue Dolchstoßlegende, Power-Frau Heide Simonis wurde nach eigener Aussage von hinten erdolcht.

Da hat aber jemand aus der Geschichte nichts gelernt, sonst wüßte die Dame, wohin Dolchstoßlegenden führen können, furchtbar! Paul Spiegel, bitte melden! X(