PDA

Vollständige Version anzeigen : Sieg über den Terror durch Demokratisierung?



Misteredd
17.03.2008, 17:28
Ist der Krieg gegen den Terror durch die Demokratisierung des Nahen Ostens zu gewinnen?

WELT ONLINE: Nun hat die Bush-Doktrin zwei Seiten. Die Vorderseite ist sozusagen negativ: Die USA behalten sich das Recht vor, Präventivkriege zu führen. Die Rückseite ist positiv: Man will den Terror durch Demokratisierung des Nahen Ostens bekämpfen. Wann haben Ihre israelischen Freunde eigentlich aufgehört, über diesen zweiten Bestandteil der Bush-Doktrin zu lachen?


Podhoretz: Sie lachen immer noch. Ich respektiere dieses Gelächter, denn sie leben mit den Arabern zusammen.


WELT ONLINE: In den Palästinensergebieten führte die Demokratisierung des Nahen Ostens...


Podhoretz: ... zum Wahlsieg der radikal-islamischen Hamas. Ich verstehe schon, was Sie sagen wollen. Aber schauen Sie: Während des Kalten Krieges war ich ein Gegner der Idee, dass das sowjetische Imperium ewig halten werde und dass man sich deshalb mit ihm arrangieren müsse. Das römische Reich war endlich, das britische Empire war endlich, warum sollte es bei den Sowjets anders sein? Und warum sollte man ihrem Imperium nicht einen Schubs geben, damit es in sich zusammenbricht? (Ronald Reagan hat das dann endlich getan.) Beim Nahen Osten denke ich ähnlich. Hier haben wir eine Region, die sich gegenüber dem Virus der Demokratie, der sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs immer weiter verbreitet, als immun erwiesen hat. Warum sollte das so bleiben, wenn man nur fünf oder zehn Jahre in die Zukunft schaut?


WELT ONLINE: Sie können aber doch nicht bestreiten, dass freie Wahlen in den arabischen Ländern heute die Fundamentalisten an die Macht bringen würden.


Podhoretz: Leute, die ich sehr respektiere – Leute wie Amir Taheri, Fouad Ajami und Bernard Lewis, die die islamische Welt gut kennen – sagen, dass es etwas gibt, was hier im Westen kaum wahrgenommen wird: Im Nahen Osten ist die Wahlurne an und für sich schon ein Akt der Revolution. Wie immer die Wahl auch ausgeht, sie begründet das Prinzip der Volkssouveränität – im Gegensatz zur Herrschaft von oben. Erinnern Sie sich bitte an den Enthusiasmus während der ersten freien Wahlen im Irak, an die Leute mit dem blau gefärbten Zeigefinger. Im Übrigen sehe ich keine Alternative zur Demokratisierung des Nahen Ostens. Die Alternative ist ja, dass man Diktatoren unterstützt, nach dem Motto: „Er mag ein Hurensohn sein – aber er ist unser Hurensohn.“

WELT ONLINE: Finden Sie denn im Ernst, dass die Amerikaner Hosni Mubarak stürzen sollten? Das würde bedeuten, dass Ägypten danach von der Muslimbruderschaft regiert würde.

Podhoretz: Im Gegensatz zu dem, was über mich und manche meiner politischen Freunde gesagt wird, sind wir keine Extremisten. Wir sind nicht verrückt. Wir verstehen, dass Besonnenheit zur Politik gehört. Man tut in jedem Augenblick das, was möglich erscheint. Ein Beispiel: Ich glaube, dass die Saudis zu unseren schlimmsten Feinden gehören, aber sogar ich bin momentan dagegen, das saudische Königshaus zu stürzen, denn die Folgen wären unüberschaubar. Also stehe ich auf dem Standpunkt: Die Saudis kommen noch an die Reihe, ehe dieser Krieg vorüber ist. Alles zu seiner Zeit.

http://www.welt.de/politik/article1809863/Obama_erster_Demagoge_seit_den_30er-Jahren.html

-jmw-
17.03.2008, 18:51
Also stehe ich auf dem Standpunkt: Die Saudis kommen noch an die Reihe, ehe dieser Krieg vorüber ist. Alles zu seiner Zeit.
Fänd interessant, zu wissen, wie man in Er Riad darüber denkt.

leuchtender Phönix
17.03.2008, 18:51
Kurz und knapp. Nein!!!

Demokratie kann man nicht von außen hinbringen, sondern kann höchstens gefördert werden. Die muss selbst wachsen. Bei dem momentanen Image der USA würden ihre Versuche dort eher zu einer Ablehnung von Demokratie führen.

Misteredd
17.03.2008, 19:25
Fänd interessant, zu wissen, wie man in Er Riad darüber denkt.

Wieso nimmst Du die Ägyptische Schreibweise ? Im Hoch-Arabischen gibt es den Buchstaben E nicht.

Ar-Riad wird wohl Bescheid wissen. Ich denke aber nicht, dass das Haus As-Saud ein Gegner der Amerikaner ist und die haben momentan noch das sagen.

-jmw-
17.03.2008, 19:28
Wieso nimmst Du die Ägyptische Schreibweise ?
Ich glaub, in meinem Diercke steht es so. :)

Misteredd
17.03.2008, 19:34
Ich glaub, in meinem Diercke steht es so. :)

OK,
kleiner Exkurs in das Arabische. Das Hocharabische besitzt kein E. Oftmals wird aber der ägyptische Dialekt im Westen verwendet, wohl weil man mit diesem Land am ehesten Kontakt hatte. Ägypter sehen sich aber selbst nur sehr weit hinten als Araber, die wirklichen Hocharaber halten Ägypter eben für Ägypter und nicht Araber. Ägypter verwenden ein E.

Der Konsonant des Artikels Al (der/ die/ das) wird dem folgenden Konsonannten angepasst. Deshalb Ar-Riad aber Al-Jiddah, Al-Madinat, As-Salam).

Wenn Du gegenüber einem Saudi Er-Riad verwendest, hält er Dich für einen halbinformierten Ägypter (Al-Misr)- Sprecher. Das wäre verglichen mit dem Deutschen so, als wenn Du Bayrisch reden würdest, wenn Hochdeutsch üblich und angebracht wäre.

Besser wäre es Ar-Riad zu verwenden, denn damit zeigst Du, dass Du Ahnung hast und der Hochsprache des Arabischen und Saudi-Arabiens die notwendige Achtung entgegen bringst.

Justas
17.03.2008, 19:41
Podhoretz ist ein Jude und somit befangen.

Misteredd
17.03.2008, 20:01
Podhoretz ist ein Jude und somit befangen.

Wen würdest Du denn befragen wollen ?

Soll das ein Hindu werden oder ein Buddhist?

Kilgore
17.03.2008, 20:08
Ein Beispiel: Ich glaube, dass die Saudis zu unseren schlimmsten Feinden gehören, aber sogar ich bin momentan dagegen, das saudische Königshaus zu stürzen, denn die Folgen wären unüberschaubar. Also stehe ich auf dem Standpunkt: Die Saudis kommen noch an die Reihe, ehe dieser Krieg vorüber ist. Alles zu seiner Zeit.

http://www.welt.de/politik/article1809863/Obama_erster_Demagoge_seit_den_30er-Jahren.html


[/I]

Darauf freue ich mich jetzt schon. Der Mann spricht weise Worte.

Justas
17.03.2008, 20:13
Wen würdest Du denn befragen wollen ?

Soll das ein Hindu werden oder ein Buddhist?Auf jeden Fall keinen Befürworter von präventiven Militärschlägen gegen wen auch immer :rolleyes:

Buddisten sind im Fall gar nicht so schlecht. Friedlich.

Frei-denker
17.03.2008, 20:15
Zunächst mal ist es anmaßend, anderen Völkern eine Staatsform aufzuzwingen. Diese Volker dort unten sollen sich ihre Staatsform selber wählen.

Ebenso ist es realitätsfern zu glauben, dass diese Volksbeschiß-Form, die westliche Politiker "Demokratie" nennen, irgendwas an den grunsätzlichen Interessenskonflikten dort unten ändern würde.

Wenn man den Palis die besten Gebiete in der Westbank entlang des Jordans stiehlt, dann ist das Staatssystem irrelevant. Unrecht wird nicht durch ein anderes Staatssystem besser.

Justas
17.03.2008, 20:21
Zunächst mal ist es anmaßend, anderen Völkern eine Staatsform aufzuzwingen.
Das römische Reich war endlich, das britische Empire war endlich, warum sollte es bei den Sowjets anders sein?Alle diese Imperien versuchten anderen Völkern ihr System aufzuzwingen.

Ist das nun das Geheimnis ihrer "Endlichkeit" gewesen? :))

Die Amis sind an der Reihe. :]

Kilgore
17.03.2008, 20:40
Zunächst mal ist es anmaßend, anderen Völkern eine Staatsform aufzuzwingen. Diese Volker dort unten sollen sich ihre Staatsform selber wählen.

Du bist mir ja ein lustiges Kerlchen. Wie sollen die Menschen denn unter einer Diktatur ihr Wunschsystem wählen? :)) Gerade dafür ist doch die Demokratie notwendig.
Demokratisierungskriege sind eine pure Freundschaftsbekundung an die Völker, die von den jeweiligen Diktatoren unterdrückt worden sind. Wir wollen ihnen das Recht geben, über das Schicksal ihres Landes zu entscheiden.



Wenn man den Palis die besten Gebiete in der Westbank entlang des Jordans stiehlt, dann ist das Staatssystem irrelevant. Unrecht wird nicht durch ein anderes Staatssystem besser.

Was gibt es auf dem israelischen Territorium, was es auf dem palästinensischen nicht gibt, was die Palästinenser brauchen? Bevor die Israelis ins Land kamen, war Palästina eine pure Wüste, wo Nomaden entlangzogen. Das können sie auch im Gazastreifen und im Westjordanland.

Anthill_Inside
17.03.2008, 23:38
Auf jeden Fall keinen Befürworter von präventiven Militärschlägen gegen wen auch immer :rolleyes:

Buddisten sind im Fall gar nicht so schlecht. Friedlich.

Schon mal was von Buddhistischen Kriegermönchen gehört? Das du einen Juden von vornherein als befangen und nicht qualifiziert ablehnst weil er ein Jude ist tendiert stark in Richtung Antisemitismus.

Rheinlaender
18.03.2008, 01:15
Kurz und knapp. Nein!!!

Demokratie kann man nicht von außen hinbringen, sondern kann höchstens gefördert werden. Die muss selbst wachsen.

Das funktioniert schon - denke mal an die Mainzer, Batavische und Helevetische Republik oder im Falle der BRD. Man muss nur radikal genug mit den Demokratiegegnern umgehen.

Rheinlaender
18.03.2008, 01:19
Ebenso ist es realitätsfern zu glauben, dass diese Volksbeschiß-Form, die westliche Politiker "Demokratie" nennen, irgendwas an den grunsätzlichen Interessenskonflikten dort unten ändern würde.

Wenn man den Palis die besten Gebiete in der Westbank entlang des Jordans stiehlt, dann ist das Staatssystem irrelevant. Unrecht wird nicht durch ein anderes Staatssystem besser.

Es wird dann entschaeft, wenn sich die Geellschaften entsprechend angleichen, die Staatsgrenzen zu drittklassigen Verwaltungsgrenzen absinken. Die Demokratisierung muss einhergehen mit dem Aufbau supernationaler demokratischer Strukturen. Das hiesse fuer den Nahen Osten eine EU des Nahen Osten, die den Staaten die Moeglichkeit nimmt ueberhaupt gegeneinander Krieg zu fuehren. Also eine Art "Schumanplan Nahost".

Rheinlaender
18.03.2008, 01:28
Zunächst mal ist es anmaßend, anderen Völkern eine Staatsform aufzuzwingen. Diese Volker dort unten sollen sich ihre Staatsform selber wählen.

Die Idee, dass Staaten souveraen ueber ihre inneren Angelegenheit verfuegen koennen stammt aus dem Barock, wo sich die Fuersten gegenseitig zusicherten sich nicht die Suppe zu spucken, wenn es um die Behandlung ihrer Unterthanen ging.

Demokratien sollten diese Doktrin ueberwinden und die Rechte der Mitglieder aller Voelker in den Mittelpunkt stellen auf Einhaltung der Menschenrechte. Keine Nation sollte befugt sein, sich ihrer Verpflichtung zur Einhaltung der Menschenrechte entziehen zu koennen. Das heutige Voelkerrecht erlaubt hier nur eine Intervention im Falle einer vorhegehenden vertraglichen Verpflichtung. Demokratien sollten hier das Voelkerrecht modifizieren und sich das Recht nehmen die Souveraenitaet jedes Staates missachten, wenn die menshcenrechte missachtet werden.

Aldebaran
18.03.2008, 02:01
Es wird dann entschaeft, wenn sich die Geellschaften entsprechend angleichen, die Staatsgrenzen zu drittklassigen Verwaltungsgrenzen absinken. Die Demokratisierung muss einhergehen mit dem Aufbau supernationaler demokratischer Strukturen. Das hiesse fuer den Nahen Osten eine EU des Nahen Osten, die den Staaten die Moeglichkeit nimmt ueberhaupt gegeneinander Krieg zu fuehren. Also eine Art "Schumanplan Nahost".


..., dergleichen in Europa erst nach der Erfahrung des 2. Weltkrieges und der damit verbundenen endgültigen Entscheidung über die Hegemonie in Europa - allen klassischen Spielern wurde die Chance darauf für lange Zeit genommen - möglich war.

Im Nahen Osten haben wir eine ganz andere, quasi "archaische" Art des Konfliktes vorliegen: Zwei immer zahlreicher werdende Völker streiten sich um dasselbe, relativ kleine Land. Für diesen Konfikt ist die Kriegsfähigkeit von Staaten keine notwendige Bedingung - die eine Seite besitzt bekanntlich gar keinen Staat.

Rheinlaender
18.03.2008, 03:10
Im Nahen Osten haben wir eine ganz andere, quasi "archaische" Art des Konfliktes vorliegen: Zwei immer zahlreicher werdende Völker streiten sich um dasselbe, relativ kleine Land. Für diesen Konfikt ist die Kriegsfähigkeit von Staaten keine notwendige Bedingung - die eine Seite besitzt bekanntlich gar keinen Staat.

Deshalb ist es dort auch notwendig zunaechst funktionierende Staaten zu etablieren. Das Problem ist, diese Voelker im Eilsttempo binnen weniger Jahre auf den Stand von 1648 (Etablierung von alleine handlungsfaehigen Staaten), 1789 (tiefgreifende Demokratisierung der Gesellschaft) und von dort zum Vertrag von Maastrich zu bringen.

-jmw-
18.03.2008, 10:35
OK,
kleiner Exkurs in das Arabische.
[...]
Besser wäre es Ar-Riad zu verwenden, denn damit zeigst Du, dass Du Ahnung hast und der Hochsprache des Arabischen und Saudi-Arabiens die notwendige Achtung entgegen bringst.
Aha, okay.
Man lernt nie aus! :)

-jmw-
18.03.2008, 10:43
Auf jeden Fall keinen Befürworter von präventiven Militärschlägen gegen wen auch immer :rolleyes:

Buddisten sind im Fall gar nicht so schlecht. Friedlich.
So friedlich, wie man vielleicht meint hier im Westen, müssen Buddhisten keinesfalls sein.
Das Reich Tibet immerhin hat über Jahrhunderte seine Umgegend beherrscht, was ohne Gewalt nicht geht. (Anthill_Inside erwähnte bereits die Kriegermönche.)
Ebenso sind die Mongolen seit Ewigkeiten buddhistisch (lamaistisch), kaum allerdings für ihren Pazifismus bekannt.

Und überhaupt: Siddhartha Gautama war ein Kshatriya, ein Angehöriger der Kriegerkaste.

Misteredd
18.03.2008, 11:06
So friedlich, wie man vielleicht meint hier im Westen, müssen Buddhisten keinesfalls sein.
Das Reich Tibet immerhin hat über Jahrhunderte seine Umgegend beherrscht, was ohne Gewalt nicht geht. (Anthill_Inside erwähnte bereits die Kriegermönche.)
Ebenso sind die Mongolen seit Ewigkeiten buddhistisch (lamaistisch), kaum allerdings für ihren Pazifismus bekannt.

Und überhaupt: Siddhartha Gautama war ein Kshatriya, ein Angehöriger der Kriegerkaste.

So weit muss man gar nicht in die Vergangeheit gehen.

Samurai und Konsorten gehören da auch dazu. Wer soll denn bitte kriegerisch sein, wenn nicht die ?

-jmw-
18.03.2008, 12:20
Die Samurai gehören auch dazu, ja.

Misteredd
18.03.2008, 12:24
Die Samurai gehören auch dazu, ja.

Der genaue Begriff für einen japanisch-Buddhistischen Kampfmönch ist "Sohei".

Bruder Tuck war das wohl sympathischer.

Anthill_Inside
18.03.2008, 15:14
Es zeigt nur wieder das eine "friedliche" Religion und Gewalt sich eben doch nicht ausschließen.

-jmw-
18.03.2008, 16:17
Der genaue Begriff für einen japanisch-Buddhistischen Kampfmönch ist "Sohei".
Sohei?
Nie gehört.
In meinem "Was ist was?"-Buch über die Samurai jedenfalls kommt der Begriff nicht vor. :))

Misteredd
18.03.2008, 16:20
Sohei?
Nie gehört.
In meinem "Was ist was?"-Buch über die Samurai jedenfalls kommt der Begriff nicht vor. :))

Aus dem Was-ist Was Alter bist Du heraus!

Hier ein Einstieg:

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C5%8Dhei

Sōhei [soːheː (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen)] (jap. (http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Schrift) 僧兵, wörtlich Mönch-Soldat) ist die japanische (http://de.wikipedia.org/wiki/Japan) Bezeichnung für bewaffnete buddhistische (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus) Mönche im feudal organisierten Japan, die zeitweise beträchtlichen politischen Einfluss hatten und die weltlichen Herrscher zur Zusammenarbeit zwangen.
Sie ähnelten den asketisch im Gebirge lebenden Yamabushi (http://de.wikipedia.org/wiki/Yamabushi) (山伏, wörtlich Gebirgspriester), die aber einsiedlerisch zurückgezogen lebten. Die Sōhei dagegen waren in größeren Armeen oder Klanen organisiert, die in einem oder mehreren Klöstern zusammenlebten. Eines der berühmtesten dieser Klöster ist Enryakuji (http://de.wikipedia.org/wiki/Enryakuji), das auf dem Hiei (http://de.wikipedia.org/wiki/Hieizan) außerhalb von Kyōto (http://de.wikipedia.org/wiki/Ky%C5%8Dto) gelegen ist.

http://www.freewebs.com/warriorsofnippon/Sohei.jpg

Misteredd
18.03.2008, 16:21
Es zeigt nur wieder das eine "friedliche" Religion und Gewalt sich eben doch nicht ausschließen.

Da Religionen wie Ideologien menschengemacht sind, haben sie auch deren Fehler.

Nur der Glauben kommt von Gott.

-jmw-
18.03.2008, 17:38
Aus dem Was-ist Was Alter bist Du heraus!
Ist mir schon klar.
Allein, eben dieses Buch war mein erstes und letztes, das sich mit Samurai beschäftigte.
(Wobei "Der Weg des Kriegers" irgendwo auffer Festplatte schlummert...)

Anthill_Inside
18.03.2008, 17:41
Wir kommen vom Thema ab, glaubt hier wirklich Jemand das man diese Leute auf friedlichem Weg demokratisieren und Ihnen ihren Irrglauben sowie ihre faschistoide Ideologie abgewöhnen?

Justas
18.03.2008, 19:23
So friedlich, wie man vielleicht meint hier im Westen, müssen Buddhisten keinesfalls sein.
Das Reich Tibet immerhin hat über Jahrhunderte seine Umgegend beherrscht, was ohne Gewalt nicht geht.Wie dem auch sei, finde ich's irrwitzig einen Juden aus dem US-amerikanischen Establishment über Araber zu befragen und so tun, als könne man seine Meinung ernst nehmen. :))

Was nun Tibet angeht, weiss ich schon, dass Tibet einst ein No-Go-Area für Ausländer war. Typisch für alle fundamentalistischen Gottesstaaten. :rolleyes: Fremdling? Rübe ab!

Justas
18.03.2008, 19:26
Da Religionen wie Ideologien menschengemacht sind, haben sie auch deren Fehler.

Nur der Glauben kommt von Gott.Dessen Auslegung und Deutung besorgen aber wieder die Menschen :rolleyes:

-jmw-
18.03.2008, 19:27
Wie dem auch sei, finde ich's irrwitzig einen Juden aus dem US-amerikanischen Establishment über Araber zu befragen und so tun, als könne man seine Meinung ernst nehmen. :))
Nun, Abstammung wirkt natürlich beeinflussend auf die Meinung, das ist bei jedem so. :)


Was nun Tibet angeht, weiss ich schon, dass Tibet einst ein No-Go-Area für Ausländer war. Typisch für alle fundamentalistischen Gottesstaaten. :rolleyes: Fremdling? Rübe ab!
Eben.
Übel reaktionär.
Eigentlich machen die Chinesen in Tibet nur das, was die Revolutionäre in Frankreich und anderswo mit den Kirchen hier in Europa auch gemacht haben.

Justas
18.03.2008, 19:36
Nun, Abstammung wirkt natürlich beeinflussend auf die Meinung, das ist bei jedem so. :) Jedem seine Meinung.

Anthill_Inside
18.03.2008, 19:42
Wie dem auch sei, finde ich's irrwitzig einen Juden aus dem US-amerikanischen Establishment über Araber zu befragen und so tun, als könne man seine Meinung ernst nehmen. :))
Lese ich da einen gewissen Antisemitismus aus deiner Aussage heraus? Wo machst du eigentlich bei der Wahl dein Kreuz auf dem Zettel?

Rheinlaender
18.03.2008, 19:49
Wir kommen vom Thema ab, glaubt hier wirklich Jemand das man diese Leute auf friedlichem Weg demokratisieren und Ihnen ihren Irrglauben sowie ihre faschistoide Ideologie abgewöhnen?

Wer sagt, dass dies ausschliesslich friedlich erfolgen muss - man mit einer Kombination aus militaerischer Gewalt und ziviler Aufbauleistung arbeiten.

Justas
18.03.2008, 20:02
Lese ich da einen gewissen Antisemitismus aus deiner Aussage heraus?Warum fragst du MICH, was du in meiner Aussage herausliest???

Wo machst du eigentlich bei der Wahl dein Kreuz auf dem Zettel?Ich gehe nicht zur Wahl. Und bevor du voreilig deine Schlüsse ziehst, sei dir gesagt, dies seien die falschen.

Justas
18.03.2008, 20:10
Wir kommen vom Thema ab, glaubt hier wirklich Jemand das man diese Leute auf friedlichem Weg demokratisieren und Ihnen ihren Irrglauben sowie ihre faschistoide Ideologie abgewöhnen?Man kann keine Leute demokratisieren. Diesen Weg müssen sie selber gehen wollen.

Melone
18.03.2008, 20:12
Justas du hast offensichtlich jemanden gekränkt :))

Justas
18.03.2008, 20:15
Justas du hast offensichtlich jemanden gekränkt :))Das war instinktiv. Keine böse Absicht also! :D

angax
18.03.2008, 20:27
Man kann keine Leute demokratisieren. Diesen Weg müssen sie selber gehen wollen.

Genau wie Gandhi gemacht hat!

Gandhi war ein Inder, der mit seinem gewaltfreien Widerstandskonzept Indien aus dem Jauch von Engländer befreit hat.

Rheinlaender
18.03.2008, 20:37
Man kann keine Leute demokratisieren. Diesen Weg müssen sie selber gehen wollen.

Man muss u. U. Leute fuehren - z. B. vo aussen ein modernes Zielrecht etablieren. Wenn der erste Pascha wegen Schlagen seiner frau zu fuenf Jahren Geaengnis verurteilt wird oder der Mullah wegen abfaellige Bemerkungen zu Homsexuellen sich mit ihm die Zelle teilen darf und dies von der Besatzungmacht ohne Kompromisse durchgesetz wird - Zivile Beamte und Richter, militaerische Absicherung.

Dann kann man Gesellschaften im Eilverfahren demokratisieren. Man soll durchaus aus der Geschichte lernen und die Vorgehensweise der franz. Revolution oder waerend des engl. Buegrkriegs zeigt uns mache Methode um Gesellschaften im Eiltempo zu demokratisieren.

Justas
18.03.2008, 21:15
Man muss u. U. Leute fuehren - z. B. von aussen ein modernes Zielrecht etablieren. Wenn der erste Pascha wegen Schlagen seiner frau zu fuenf Jahren Geaengnis verurteilt wird oder der Mullah wegen abfaellige Bemerkungen zu Homsexuellen sich mit ihm die Zelle teilen darf und dies von der Besatzungmacht ohne Kompromisse durchgesetz wird - Zivile Beamte und Richter, militaerische Absicherung.

Dann kann man Gesellschaften im Eilverfahren demokratisieren. Man soll durchaus aus der Geschichte lernen und die Vorgehensweise der franz. Revolution oder waerend des engl. Buegrkriegs zeigt uns mache Methode um Gesellschaften im Eiltempo zu demokratisieren.Bullshit.

Sowie die französische Revolution als auch der engl. Bürgerkrieg (du meinst wohl Cromwell) schöpften ihre Antriebskraft aus dem Inneren der Gesellschaft und nicht von einer Okkupationsmacht.

Bemühe dich bitte nächstes Mal um bessere Beispiele. :rolleyes:

P.S. Was nun die Erfolge der Eildemokratisierung Frankreichs durch die franz. Revolution angeht, dann waren sie eher bescheiden. Und alle Anführer (ausser Marat) endeten unter dem Fallbeil.

Justas
18.03.2008, 21:16
Genau wie Gandhi gemacht hat!

Gandhi war ein Inder, der mit seinem gewaltfreien Widerstandskonzept Indien aus dem Jauch von Engländer befreit hat.Ghandi war nicht allein und es fanden sich viele, die ihm auf diesem Weg folgten.

arnd
18.03.2008, 22:03
Der Islam lehnt jede von Menschen gemachte Staatsform ab. Moslems --wahre Moslems -- halten sich einzig und allein an den Koran. Das heißt das einzige Gesetz ist Allahs Gesetz ,verkündet durch seinen Gesandten Mohammed. Dies ist die Scharia.

Es ist Wunschdenken den islamischen Terror durch Demokratisierung zu stoppen zu können. Fundamentalistische Moslems bekämpfen Vertreter derartiger Staatsformen.

Aldebaran
19.03.2008, 00:52
Deshalb ist es dort auch notwendig zunaechst funktionierende Staaten zu etablieren. Das Problem ist, diese Voelker im Eilsttempo binnen weniger Jahre auf den Stand von 1648 (Etablierung von alleine handlungsfaehigen Staaten), 1789 (tiefgreifende Demokratisierung der Gesellschaft) und von dort zum Vertrag von Maastrich zu bringen.


Dann müsste man aber auch zur Änderung von Grenzen bereit sein, denn viele der jetzt existierenden Staaten vereinigen in sich zu starke ethnische und religiöse Gegensätze.

(Es ist m.E. durchaus kein Zufall, dass in Europa erst jetzt Frieden herrscht, nachdem auch der letzte Vielvölkerstaat (Jugoslawien) im engeren Sinne zusammengebrochen ist. Was jetzt noch an ethnischen Spannungen existiert, wird zwar weiterhin zu entnervenden Debatten und Verhandlungen führen, aber nicht mehr zu Gewalt und Krieg.)

Das will man aber leider nicht, obwohl das Kosovo durchaus einen guten Präzedenzfall abgäbe. Übrigens ist auch die Festschreibung des Rechts auf Sezession des Südsudans ein weithin nicht beachteter, aber interessanter Schritt in dieser Richtung.

Wir brauchen ein reguläres "Scheidungsverfahren" für nicht funktionierende multiethnische Staaten.

Es ist aber kaum zu erwarten, dass Staaten wie Russland und China dem zustimmen. Selbst Spanien hat ja gezeigt, dass es in der Außenpolitik wegen innerer Probleme etwas anders denkt als der überwiegende Rest Europas.

leuchtender Phönix
19.03.2008, 20:33
Das funktioniert schon - denke mal an die Mainzer, Batavische und Helevetische Republik

Die zählen kaum. Von einem Obrigkeitsstaat (hier Napoleonisches Frankreich) dominierte (Sateliten-)Staaten sind kein Beweis für die Dauerhaftigkeit solcher Demokratien.


oder im Falle der BRD. Man muss nur radikal genug mit den Demokratiegegnern umgehen.

Die Weimarer Republik scheiterte, weil sie eine Demokratie ohne Demokraten waren. Die Demokratie muss auch akzeptiert und gewollt sein, sonst würde es wie die Weimarer Republik scheitern. In der BRD war das ja wegen der Erfahrungen mit Hitler und der sozialistischen Sowjetunion möglich.

Ehrlich gesagt waren die Allierten gar nicht so streng. Bei den Nürnberger Prozessen zum beispiel kamen viele recht gut weg.