Vollständige Version anzeigen : Wer weiß am besten was Jesus wollte?
Viele Leute glauben ja zu wissen, was Jesus eigentlich wollte.
Allerdings kamen und kommen sie dabei zu sehr unterschiedlichen, teilweise entgegengesetzten Ansichten.
Interessant wäre mal die Frage, bei welcher Person ihr den Eindruck habt: "Die isses! Der oder die weiß wirklich was Jesus wollte. So wie er Jesus auslegte, so ist das Christentum!"
Es folgt eine kleine Umfrage.
Anthill_Inside
16.03.2008, 22:17
Die Möglichkeit bestimmte Leute auszuschließen wäre nett gewesen, einige Personen die sich hier im Forum erdreisten wissen es sicherlich nicht.
Viele Leute glauben ja zu wissen, was Jesus eigentlich wollte.
Allerdings kamen und kommen sie dabei zu sehr unterschiedlichen, teilweise entgegengesetzten Ansichten.
Interessant wäre mal die Frage, bei welcher Person ihr den Eindruck habt: "Die isses! Der oder die weiß wirklich was Jesus wollte. So wie er Jesus auslegte, so ist das Christentum!"
Es folgt eine kleine Umfrage.
Kenne keinen.
Aber eins ist sicher: Seine Aussagen und Taten dürfen in keinem Widerspruch mit den überlieferten Aussagen und Taten von Jesus Christus stehen. Auch wenn mir klar ist das keine Person höher steigen kann als die ihm vor Augen stehende Quelle...
MfG
Rikimer
Sauerländer
16.03.2008, 22:47
Der Wille Jesu und insofern der Wille Gottes ist natürlich (wie immer bei Offenbarungsreligionen, deren Anbetungsgegenstand sich einem selbst nicht unmittelbar offenbart hat) interpretativ, sobald es über simpelste Grundsätze hinausgeht - und mitunter können sogar die strittig sein (vergl. etwa "Du sollst nicht töten!" vs "Du sollst nicht morden!").
Nun könnte ich Gott jemandem offenbaren - aber wie sollte irgendjemand anderes sicher sein, dass der keinen Unsinn, sondern WIRKLICH Gottes Wort vernahm?
Daraus entsteht natürlich potentiell eine riesige Bandbreite verschiedenster Verständnisse.
Und deshalb muss es eine Führung geben, die zwar mit Augenmaß, aber doch auch mit unbedingter Autorität solche Fragen entscheidet, damit nebenbei auch symbolisch ein gewisses Abbild der uneingeschränkten Souveränität Gottes auf Erden liefert.
DAS ist -bei aller Anfechtbarkeit- der unaufhebbare Sinn des Papsttums.
Insofern: Ratzinger.
Aber nicht als Ratzinger, sondern als Papst.
dr-esperanto
16.03.2008, 22:50
Kardinal Ratzinger hat doch kürzlich ein Jesus-Buch geschrieben. Jemandem, der sein ganzes Leben lang die Bibel und die Kirchengeschichte studiert hat, so wie Kardinal Ratzinger, würde ich also am meisten vertrauen.
Außerdem kann man ja alle Jesus-Sätze mal selber sammeln und dann sehen, was sich daraus für ein Bild ergibt. Einige Sätze Jesu sind aber auch widersprüchlich und auch mit Falschüberlieferung/Fälschung müssen wir in der Bibel rechnen.
dr-esperanto
16.03.2008, 22:53
Und dann ist es ja auch so, dass einzelne Heilige oder Kongregationen oder sogar ganze Kirchen je verschiedene Aspekte der jesuanischen Lehre betont und gelebt haben. Von daher finde ich die Spaltung der Kirchen auch bereichernd.
Sauerländer
16.03.2008, 22:56
Und dann ist es ja auch so, dass einzelne Heilige oder Kongregationen oder sogar ganze Kirchen je verschiedene Aspekte der jesuanischen Lehre betont und gelebt haben. Von daher finde ich die Spaltung der Kirchen auch bereichernd.
Ich persönlich halte das eher für gefährlich.
Eine Religion in unserem Sinne erhebt notwendigerweise einen absoluten Wahrheitsanspruch.
Das verträgt sich notwendigerweise mit inner Pluralität ZIEMLICH schlecht.
Womit ich kein Urteil über diese verschiedenen Gemeinschaften abgeben will, viele davon sind aus dem kontext ihrer Entstehung heraus ja durchaus hinsichtlich ihrer Beweggründe verständlich.
Und dann ist es ja auch so, dass einzelne Heilige oder Kongregationen oder sogar ganze Kirchen je verschiedene Aspekte der jesuanischen Lehre betont und gelebt haben. Von daher finde ich die Spaltung der Kirchen auch bereichernd.
Kommt halt drauf an in welcher Hinsicht bereichernd. Bezogen auf die Kunst kann das schon sein, vielleicht auch bezogen darauf, dass es sozusagen für jeden eine passende Form des Christentums gibt: Für die Marxisten die Befreiungstheologie, für die Veganer Drewermann, für die Konservativen Kardinal Meisner usw.
Aber ... da sind halt die Gegensätze oft schon so groß, dass ... das "strategisch" gesehen eher ein Nachteil ist. Man stelle sich vor, die Christenheit würde gemeinsam mit einer Stimme sprechen, dann sehe die Welt schon ganz anders aus.
Ob sie besser aussehen würde sei mal dahingestellt, aber die Kraft wäre wesentlich größer. Die Vereinigten Staaten von Amerika hätten ja auch wesentlich weniger Macht, wenn sie nicht unter einem gemeinsamen Nenner stehen würden etc.
dr-esperanto
16.03.2008, 23:16
Also eine Strategie brauchen wir nicht, der große Stratege der Kirche ist Gott selber. Wenn Gott will, dass irgendwann alle Christen werden, dann wird das auch so kommen.
martin54
17.03.2008, 06:31
Ich habe Ernst - Erwin - Westeuropa gewählt, weil ich meine, mal gelesen zu haben: "Herr, erbarme Dich !"
AW: Wer weiß am besten was Jesus wollte?
Die anderen der Super Best Friends? :shrug:
Schwarzer Rabe
17.03.2008, 13:08
Jesus wollte Adolf Hitler!
Kann ich mir kaum vorstellen.
Der Kerl hat zuviel merkwürdiges Zeugs gemacht.
Jesus wollte Adolf Hitler!
Es gibt wohl kaum jemanden, der von Jesus weiter entfernt war als Hitler. :D
goldrush
17.03.2008, 13:46
Sollte dies nicht am Besten jeder für sich selbst herausfinden? Wie soll sonst beurteilt werden, was andere für "richtig" halten?
Leo Navis
17.03.2008, 13:47
Wow, ich selbst habe fast 30 %. Danke, Leute.
Bratschnik
17.03.2008, 13:54
Vieleicht sollte man eher fragen wer am besten wissen
kann was Jesus von jedem einzelnen wollte.
Jesus war schließlich der Sohn Gottes.
Lediglich ein paar allgemeingültige Verhaltensregeln aufzustellen, deren Gültigkeit dann von der Erhaltung vergänglichen Papieres abhängig wären, würde wohl ein bißchen wenig erscheinen für jemanden der das Universum erschaffen hat.
Ergo, wer kann am besten wissen was Gott von einem will wenn nicht jeder selbst.
Frei-denker
17.03.2008, 14:10
Das dürfte wohl die Kirche am besten wissen, hat sie diese Darstellung doch erst erfunden.
Es gab da wohl auch Evangelien, die Jesus weniger verklärt darstellten - das Evangelium der Maria Magdalena. Wurde aus dem Kanon rausgeschmissen und das Gerücht in Umlauf gebracht, sie sei eine Nutte gewesen.
Derartige Diffamierungspraktiken kennt man sonst eher aus der Politik. Aber Religion ist natürlich auch immer ein wenig Politik.
Und als unter Konstantins Befehl die Bibel zusammengestellt wurde, da standen die Kirchenfürsten unter der Androhung aus dem römischen Reich geworfen zu werden, wenn sie keine Grundlage für eine Staatsreligion zusammenstellen. Sehr heilige Motivation!
Dass Glaubensgruppen, die mit diesem Kanon nicht einverstanden waren, kurzerhand als Ketzer erklärt wurden, verwundert da auch nicht sonderlich...
MorganLeFay
17.03.2008, 14:32
Vermutlich sein Vater. Aber der ist momentan so schweigsam.
Sauerländer
17.03.2008, 14:35
Vermutlich sein Vater. Aber der ist momentan so schweigsam.
Bzw wendet sich an die Menschen immer nur im Einzelgespräch.
EinDachs
17.03.2008, 17:53
Viele Leute glauben ja zu wissen, was Jesus eigentlich wollte.
Allerdings kamen und kommen sie dabei zu sehr unterschiedlichen, teilweise entgegengesetzten Ansichten.
Interessant wäre mal die Frage, bei welcher Person ihr den Eindruck habt: "Die isses! Der oder die weiß wirklich was Jesus wollte. So wie er Jesus auslegte, so ist das Christentum!"
Es folgt eine kleine Umfrage.
Meiner Meinung nach Friedrich Nietzsche.
Ich habe Ernst - Erwin - Westeuropa gewählt, weil ich meine, mal gelesen zu haben: "Herr, erbarme Dich !"
Unter diesem Account hat sich Erwin übrigens auch schon einmal registriert, er gab sich unter dem Namen als Linker aus, der Roland Koch bewundert - und wurde gesperrt. :))
"...denn sie wissen nicht, was sie tun..."
Daraus schlussfolgere ich: Es muss Erwin sein!
Eine weitere Theorie wäre: Erwin ist die Hiobsbotschaft in Person.
EinDachs
17.03.2008, 18:20
Die Erwingroup ist doch Jesus - second coming.
Drum spricht er in Gleichnisen und mit sich selbst.
Ratzinger traue ich das kaum zu, denn er vertritt andere Positionen als Jesus.
Ratzinger treibt tiefe Gräben in den Dialog der Religionen, während Jesus für Gemeinschaft, Dialog und Reformierung stand.
Benedikt XVI hält an erzkonservativen, traditionalistischen Klauseln fest, während Jesus veraltete Regeln durch neue, sinnvolle Reformen ersetzen wollte.
Die Erwingroup ist doch Jesus - second coming.
Drum spricht er in Gleichnisen und mit sich selbst.
Ich fürchte, bei seinem letzten Abendmahl wird sich Erwin völlig allein mit sich selbst die Kante geben - und trotzdem sind alle Stühle besetzt :))
EinDachs
17.03.2008, 18:25
Ratzinger traue ich das kaum zu, denn er vertritt andere Positionen als Jesus.
Ratzinger treibt tiefe Gräben in den Dialog der Religionen, während Jesus für Gemeinschaft, Dialog und Reformierung stand.
Benedikt XVI hält an erzkonservativen, traditionalistischen Klauseln fest, während Jesus veraltete Regeln durch neue, sinnvolle Reformen ersetzen wollte.
Allerdings.
Die Marxisten haben mit Jesus Lehren mehr am Hut als das was der Pharisäer Ratzinger so von sich gibt. In entscheidenden Fragen gehts dem alten Herrn ja nur darum die Macht seiner Institution zu schützen, obwohl absehbar wäre, dass der Typ auf den er sich beruft eher eine andere Ansicht hätte.
Noch ein Argument, dass für Erwin spricht - der Junge kennt sich mit dem Thema Auferstehung bestens aus :))
Schwarzer Rabe
17.03.2008, 21:03
Es gibt wohl kaum jemanden, der von Jesus weiter entfernt war als Hitler. :D
Nicht, wenn das "Hufeisenprinzip" Anwendung findet! :)
dr-esperanto
17.03.2008, 22:14
Das dürfte wohl die Kirche am besten wissen, hat sie diese Darstellung doch erst erfunden.
Es gab da wohl auch Evangelien, die Jesus weniger verklärt darstellten - das Evangelium der Maria Magdalena. Wurde aus dem Kanon rausgeschmissen und das Gerücht in Umlauf gebracht, sie sei eine Nutte gewesen.
Derartige Diffamierungspraktiken kennt man sonst eher aus der Politik. Aber Religion ist natürlich auch immer ein wenig Politik.
Und als unter Konstantins Befehl die Bibel zusammengestellt wurde, da standen die Kirchenfürsten unter der Androhung aus dem römischen Reich geworfen zu werden, wenn sie keine Grundlage für eine Staatsreligion zusammenstellen. Sehr heilige Motivation!
Dass Glaubensgruppen, die mit diesem Kanon nicht einverstanden waren, kurzerhand als Ketzer erklärt wurden, verwundert da auch nicht sonderlich...
Die alternativen Evangelien der Gnosis sind aber erst später, im 2. und 3.Jh., entstanden - sind also noch weiter von den Ereignissen um Jesus entfernt als die kanonischen Evangelien (diese zwischen 60-100 nach Christi Geburt, also 30-70 Jahre nach Jesu Wirken, wenn es auch vorher schon lose Blattsammlungen mit Jesussprüchen und Gleichnissen gegeben haben muss). Auch atmen diese alternativen Evangelien einen ganz anderen Geist, nämlich den, dass man sich selber erlösen muss aus der sterblichen Hülle (qlippâh), um aus der schmutzigen Materie ins sphärische Lichtreich emporzusteigen, wo man verschiedene Äonen durchlebt oder auch wieder in die niederträchtige Materie hineingeboren wird. In der Gnosis ist ständig von "Energien", "Sphären", "Äonen" und anderem Quatsch die Rede, Worte, die Jesus sicher nie gebraucht hätte - der war erdnah, erzählte Gleichnisse vom Sämann und predigte das Reich Gottes, die Gottesherrschaft usw. Es ist also durchaus wahrscheinlicher, dass die schlichtere Version zutrifft und der vielleicht etwas plumpere Jesus der echte war und nicht der hochphilosophische Yogi der gnostischen Dysangelien...
dr-esperanto
17.03.2008, 22:18
Ratzinger traue ich das kaum zu, denn er vertritt andere Positionen als Jesus.
Ratzinger treibt tiefe Gräben in den Dialog der Religionen, während Jesus für Gemeinschaft, Dialog und Reformierung stand.
Benedikt XVI hält an erzkonservativen, traditionalistischen Klauseln fest, während Jesus veraltete Regeln durch neue, sinnvolle Reformen ersetzen wollte.
Nur muss die Kirche die damals neuen Reformen Jesu dummerweise bewahren, konservieren, weshalb die Kirche zwangsläufig konservativ sein muss. Würde die Kirche Jesu Neuerungen ihrerseits durch Neuerungen verändern, würde sie Jesus ja verraten.
Ratzinger traue ich das kaum zu, denn er vertritt andere Positionen als Jesus.
Ratzinger treibt tiefe Gräben in den Dialog der Religionen, während Jesus für Gemeinschaft, Dialog und Reformierung stand.
Benedikt XVI hält an erzkonservativen, traditionalistischen Klauseln fest, während Jesus veraltete Regeln durch neue, sinnvolle Reformen ersetzen wollte.
Jesus stellte die Wahrheit (und das Licht) über alles. Die Ökumene, der Dialüg, wären seine Sache mit Sicherheit nicht. Es würde ihn wahrscheinlich noch nicht einmal interessieren.
MfG
Rikimer
dr-esperanto
17.03.2008, 22:20
Meiner Meinung nach Friedrich Nietzsche.
Ja, der hat Jesus genau durchschaut, das stimmt: Jesus ist der Anti-Held, der Gerechtigkeit vom Jenseits erwartet (siehe Bergpredigt).
Ist doch ganz einfach: Jesus.
dr-esperanto
17.03.2008, 22:23
Jesus stellte die Wahrheit (und das Licht) über alles. Die Ökumene, der Dialüg, wären seine Sache mit Sicherheit nicht. Es würde ihn wahrscheinlich noch nicht einmal interessieren.
MfG
Rikimer
Ja, Jesus haftete auch eine ausgesprochene Radikalität an. Für Dialog war er auch nicht so sehr, wenn wir mal an seine Streitgespräche mit den Pharisäern denken ("ihr Schlangenbrut".....oh, das werde ich in meinem nächsten Dialog auch verwenden, das kommt bestimmt gut).
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