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Vollständige Version anzeigen : Geld-Guru sagt Dollar-Sturz und Pleiten voraus



Tell05
16.03.2008, 11:06
Finanzkrise
Geld-Guru sagt Dollar-Sturz und Pleiten voraus

Jim Rogers ist eine Legende unter Investmentbankern. Als einer der wenigen redet er Tacheles über die Finanzkrise. Im Interview mit morgenpost.de attackiert Rogers US-Notenbank-Chef Bernanke für dessen Zinspolitik. Und der Experte erläutert, womit Anleger heute überhaupt noch Geld verdienen können.


Finanzexperten, die Tacheles reden, sind dieser Tage rar gesät. Schließlich herrscht Panik an den Märkten, da wollen die Profis die angeschlagene Stimmung nicht mit unbedachten Aussagen zusätzlich verschlechtern. Das gilt für Bankexperten wie Hedgefonds-Manager gleichermaßen. Investmentstar Jim Rogers setzt sich über alle Konventionen hinweg. Der von New York nach Singapur ausgewanderte 67-Jährige kann sich deutliche Worte leisten, setzt er doch seit Jahren auf die richtigen Anlagetrends. Für Furore sorgte der kantige Investor, als er zusammen mit George Soros zwischen 1970 und 1980 den Quantum-Hedgefonds managte und dabei vierstellige Renditen erzielte.

morgenpost.de: Die Börsen sind außer Rand und Band. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Jim Rogers: Die Lage ist sehr ernst. Nach den Exzessen der vergangenen Jahre wird uns jetzt die Rechnung präsentiert. Wir stehen vor milliardenschweren Schieflagen im Finanzsektor, einem Crash am US-Immobilienmarkt und müssen einen Kollaps der Weltleitwährung Dollar mit ansehen. Zu allem Überfluss verschärfen die Notenbanken mit ihren Hilfsaktionen die Lage.

morgenpost.de: Moment mal. Die Währungshüter sind doch die Einzigen, die jetzt noch helfen können. Mit ihren Milliarden springen sie dem maroden Bankensystem und damit auch den Märkten doch regelmäßig zur Seite.

Rogers: Der wilde Aktionismus der US-Notenbanken macht alles nur noch schlimmer. Jetzt geht Fed-Chef Ben Bernanke herum und kauft den Banken ihre prekären Immobilienanleihen ab. Was will der Mann als Nächstes tun? Mit dem Hubschrauber durch die Welt fliegen und sämtliche Risikopapiere von Not leidenden Autokrediten bis zu gefährdeten Konsumentendarlehen einsammeln?

morgenpost.de: Was würden Sie als Notenbankchef tun?

Rogers: Ich würde umgehend zurücktreten und die Institution auflösen. Sollen doch die Märkte frei darüber entscheiden, wie es weitergeht.

morgenpost.de: Das hieße Bankenpleiten und Megarezession.

Rogers: Rezessionen hat es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gegeben. Sie sind wichtig, um den Markt von den vorherigen Exzessen zu bereinigen. So hat die Natur etwa regelmäßige Waldbrände eingerichtet, um das Unterholz für neues Wachstum zu lichten. Es kommt uns teurer, einen Abschwung mit Macht verhindern zu wollen, anstatt eine Rezession geschehen zu lassen. Niemand kann wollen, dass der Lauf der Dinge mit Liquiditätsspritzen aufgehalten wird.

morgenpost.de: Aber es muss doch im Interesse der Sparer sein, Bankenpleiten zu verhindern?

Rogers: Was ist so schlimm daran, wenn eine Investmentbank dichtmachen muss - und auch wenn sie das Kaliber einer Bear Stearns hat. Es kann nicht sein, dass wir jetzt die Privilegien junger Investmentbanker sichern, damit sie weiter in ihren Maserati durch die Straßen New Yorks cruisen können. Dafür darben dann 300 Millionen Amerikaner und in der Folge die ganze Welt.

morgenpost.de: Das müssen Sie uns erklären.

Rogers: Wenn jetzt die Geldpresse angeworfen wird, um die Milliardenhilfen zu finanzieren, dann heizt dies die Inflation an. Schon jetzt galoppieren die Kosten für die Lebenshaltung davon. Statt die Zinsen immer weiter zu senken und Milliarden in den Markt zu schießen, sollten die Währungshüter besser die Zügel anziehen und den Selbstreinigungsprozess der Märkte nicht behindern. Stattdessen müssen Millionen von Menschen über eine stärkere Teuerung für die Interessen einiger Investmentbanker blechen. Was die Fed hier veranstaltet, ist eine Art Sozialismus für Reiche. [...]

http://www.morgenpost.de/desk/1804570.html

Na ja, ist eben relativ leicht zu urteilen, wenn man sein "Erspartes" in Sicherheit gebracht hat. In seinem Alter verfügt man über die nötige Nonchalance einen eventuellen weltweiten Crash zu verdauen. Wer sich als "Hobby-Investor" betätigen kann, hat´s eigentlich schon hinter sich, in seinen Aussagen steckt allerdings viel Wahrheit.
Die sich meiner Meinung nach anbahnende weltweite Wirtschaftstragödie ist vorprogrammiert, leider, oder vielleicht doch nicht leider?

Bruddler
16.03.2008, 11:08
Die sich meiner Meinung nach anbahnende weltweite Wirtschaftstragödie ist vorprogrammiert, leider, oder vielleicht doch nicht leider?

Du meinst geplant ?! :rolleyes:

Tell05
16.03.2008, 11:12
Du meinst geplant ?! :rolleyes:

Hmh, cui bono? Bin mir da noch nicht sicher........?(

Bruddler
16.03.2008, 11:15
Hmh, cui bono? Bin mir da noch nicht sicher........?(

sag's ruhig ! ;)

Stadtknecht
16.03.2008, 11:16
Meine Frau und ich haben uns eine Immobilie gekauft, deren Finanzierung wir problemlos hinkriegen und zwar trotz realer Einkommensverluste.

Wir sparen an anderen Dingen, etwa am Urlaub, Restaurantbesuch, Kleidung.

Bruddler
16.03.2008, 11:21
Meine Frau und ich haben uns eine Immobilie gekauft, deren Finanzierung wir problemlos hinkriegen und zwar trotz realer Einkommensverluste.

Wir sparen an anderen Dingen, etwa am Urlaub, Restaurantbesuch, Kleidung.

Ihr seid wahrscheinlich Doppelverdiener mit gesichertem Einkommen ?

Stadtknecht
16.03.2008, 11:34
Ihr seid wahrscheinlich Doppelverdiener mit gesichertem Einkommen ?

Zumindest mein Einkommen ist sicher.

Der Firma, in der meine Frau arbeitet, geht es aber auch gut.

Klopperhorst
16.03.2008, 11:36
"Der wilde Aktionismus der US-Notenbanken macht alles nur noch schlimmer."

So ist es.


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Stadtknecht
16.03.2008, 11:41
Und was können wir dagegen tun?

Klopperhorst
16.03.2008, 11:45
Und was können wir dagegen tun?

Nichts. Rezessionen kommen und gehen. Das gewaltige US-Aussenhandelsdefizit wird jetzt abgebaut. Der Kapitalismus lebt durch Krisen, durch Zyklen, wie alles in der Natur.


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Stadtknecht
16.03.2008, 11:52
Was haben wir zu befürchten?

Ich befürchte, daß die USA auf die Idee kommen könnten, im Rahmen von Kriegsentschädigungen aus den Weltkriegen oder ähnlichem, Milliardenbeträge von Deutschland zu fordern.

Die deutsche Politik würde erwartungsgemäß einknicken, zahlen und zur Finanzierung die Steuern erhöhen.

So geschehen im Rahmes des Fonds Erinnerung / Verantwortung / Zukunft.

Bruddler
16.03.2008, 11:54
Was haben wir zu befürchten?

Ich befürchte, daß die USA auf die Idee kommen könnten, im Rahmen von Kriegsentschädigungen aus den Weltkriegen oder ähnlichem, Milliardenbeträge von Deutschland zu fordern.

Die deutsche Politik würde erwartungsgemäß einknicken, zahlen und zur Finanzierung die Steuern erhöhen.

So geschehen im Rahmes des Fonds Erinnerung / Verantwortung / Zukunft.

Aus Deutschland koennte man noch viel mehr herauspressen, als es derzeit bereits schon geschieht ! :(

Stadtknecht
16.03.2008, 12:02
Aus Deutschland koennte man noch viel mehr herauspressen, als es derzeit bereits schon geschieht ! :(

Das befürchte ich auch.

dimu
16.03.2008, 12:10
.
richtet euch schon mal darauf ein, dass wenn ihr zum bankautomaten geht, derselbige euch nur noch eine geringe summe ausspuckt, wenn überhaupt.

wer schläft und meint, es gehe schon irgendwie weiter, ungefähr so wie gehabt, hat ein schlimmes erwachen.

mir kanns, aus bestimmten gründen, wurscht sein.

seht und hört fleißig die medien, traut und glaubt unseren politikern und euch gehts gut.
ja,- wirklich gut.
.

Achsel-des-Bloeden
16.03.2008, 12:20
So werden die Amis ihre Schulden los.
Clever dieses ... :cool2:

Bruddler
16.03.2008, 12:26
böse Zungen behaupten, dass wieder so ein richtig fetziger Weltkrieg dem einen oder anderen Staat aus der finanziellen und wirtschaftlichen Patsche helfen wuerde.... :shrug:

Frei-denker
16.03.2008, 13:07
Wie ich in Threads zu diesem Thema bereits äußerte, argwöhne ich, dass dort eine gezielte Aktion läuft.

Hier mal ein paar Indizien dafür:

Zuerst die Situation:


Nehmen wir an, dass Bill Smith vor einiger Zeit ein Haus kaufen wollte. Eigenkapital hatte er keines, aber dafür fand er eine Bank, die ihm 100 Prozent der Kaufsumme lieh. In den USA geschah das in den vergangenen Jahren tausendfach.

Problematisch wurde es für Smith, als die Zinsen stiegen. Seitdem kann er seine Schulden kaum noch zurückzahlen. Die Bank stufte seinen Kredit deshalb als "schlecht" ein - und verkaufte die Forderung gegen Smith an jemand anderen, zum Beispiel an einen Hedgefonds. Der wiederum finanzierte das Geschäft mit Krediten anderer Banken, unter anderem aus Deutschland. Insgesamt wurden in den USA 700 Milliarden Dollar sogenannter Subprime Loans vergeben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,497691,00.html

Überlegung: Die Zahlungsunfähigkeit der Hausbesitzer wurde erst durch das Anheben der Zinsen verursacht.



2004 wurden die Zinsen wieder erhöht. Jedoch so stark, dass viele der Kreditnehmer regelrecht unfähig waren, die Zinsforderungen zu erfüllen.
http://www.hypothek.in/meldungen/us-immobilienkrise.php

Und wer legt die Zinsen in Amiland fest? Eine Klicke aus Privatbanken, welche 1913 die FED-Zentralbank unter ihre Kontrolle brachte: J.P.Morgan und der Rockefeller-Trust (Capital-Group). Also gerade die Bankengruppe, die jetzt sagt, dass sie hohe Verluste hätte und deren Strohmänner, Bernarke und Greenspan mit entsprechenden Äußerungen die Panik auf dem Immobilienmarkt anheizen.

Nächster Schritt, der zu beobachten war:

Die FED-Banken J.P.Morgan und Rockefeller nehmen die im Kurs gefallenen Wertpapiere im Tausch gegen Kredite an die Investmentbanken im großen Stil an. Kredite gegen wertgeminderte Hypothekenpapiere.

Auf diese Weise entstehen zwei Effekte:

1. Die Investmentbanken müssen an Morgan und Rockefeller Zinsen zahlen. Die Kredite brauchen sie, um nicht insolvenz zu werden.

2. Morgan und Rockefeller erhalten die Eigentumsrechte bzw. Hypothekenbriefe von ca. 2 Mio. Häuser in Amiland - für ein Appel und ein Ei.


Nächster Schritt:

Anhebung des Wertes der nun erhaltenen Hypothekenbriefe:

1. Zinssenkung:

Die Federal Reserve lockerte die Geldpolitik in großem Tempo; die nächste Zinssenkung ist für den 18. März zu erwarten.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/981/162530/

2. Steuerzahler soll Verluste der Hypothekenbriefe tragen - zugunsten Morgans und Rockefellers

Umso mehr fällt der dringliche Ton auf, mit dem Ben Bernanke, der Präsident der Federal Reserve, von den amerikanischen Banken Hilfen für bedrängte Hausbesitzer verlangt.

Es reiche nicht, dass die Geldverleiher ausgewählten Krisenopfern bei den Zinsen entgegenkommen, sagte er. Sie müssten auch auf einen Teil der Schuld verzichten. Die Regierung müsse auch gefährdete Hypotheken stärker als bisher garantieren. Die Lösung der Krise wird zur Aufgabe der Steuerzahler.
Link wie oben.


Ganz schön ausgefuchst, hm?

Erst die Zinsen anheben und so die Bürger und Investmentbanken zahlungsunfähig machen, dann die Hypotheken billig aufkaufen gegen Kredite an die Investmentbanken, dann die Zinsen wieder senken, so dass die Hypothekenbriefe wieder an Wert zunehmen und obendrein den Steuerzahler für Kursverluste zur Kasse bitten.

Erinnert ihr euch an die Weltwirtschaftskrise in den 20ern? Da machten die FED-Banken das Gleiche Spiel: Sie zogen schlagartig Geld aus dem Markt und kauften dann panisch fallende Aktien auf. AEG und Opel wechselten damals den Besitzer zu J.P.Morgan.

Sieht aus, als liefe hier ein ähnliches Spiel, wobei ich aber betone, dass ich noch nicht alle Details durchschaue.

Bruddler
16.03.2008, 13:15
:whis: :ahh: ........

SLOPPY
16.03.2008, 13:25
Was haben wir zu befürchten?

Ich befürchte, daß die USA auf die Idee kommen könnten, im Rahmen von Kriegsentschädigungen aus den Weltkriegen oder ähnlichem, Milliardenbeträge von Deutschland zu fordern.
Die deutsche Politik würde erwartungsgemäß einknicken, zahlen und zur Finanzierung die Steuern erhöhen.
So geschehen im Rahmes des Fonds Erinnerung / Verantwortung / Zukunft.

... oder ganz praktisch vor knapp drei Jahren, als Gasgerd verfügte (verfügen musste), den Amis 200 Millionen Liter fertig raffiniertes Benzin aus Deutschen Beständen zukommen zu lassen.