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Vollständige Version anzeigen : En 228



Dr.Zuckerbrot
14.03.2008, 20:00
In der vorletzten Kraftstoffnorm EN 228-2004 sind max. 5% Ethanol zugelassen. Die Änderung 2008 soll jetzt 10% zulassen. Das BMU hat ja verbreitet, daß die Autoindustrie von ca. 375000 Fahrzeugen sprach, die diesen Anteil nicht vertragen. Weiß jemand, welchen technischen Hintergrund der 5%-Grenzwert hatte? Technische Normen werden IIRC nicht en passant geändert.

Stadtknecht
15.03.2008, 09:32
Sieh mal auf den entsprechenden Internetseiten der Fahrzeughersteller nach, wenn überhaupt steht dort, ob Dein Auto 10% Äthanolbeimischung verträgt.

Wenn Du einen Nissan fährst, wirst Du enttäuscht sein.
Nissan macht keine Angaben.

wtf
15.03.2008, 09:35
Wenn ich richtig informiert bin, greift der Alkohol gewisse Metalle (Aluiminium etc.) an.

Stadtknecht
15.03.2008, 09:48
Meines Wissens nach geht es um Kunststoffe in Schläuchen und Dichtungen.

Hexenhammer
15.03.2008, 12:42
Ja dann müßen eben alte Autos abgeschafft und neue gekauft werden. Die Automobil-Lobby freut sich.

GnomInc
15.03.2008, 14:23
Es ist noch nicht klar , welche Autos den Biosprit nicht vertragen .
Ist ja auch klar - dafür sind die ja nie gebaut worden !

Allerdings gibts hier eine Übersicht , welche zumindestens sagt , welche Böcke
das vertragen und wo es unklar ist :


http://www.autozeitung.de/online/render.php?render=0114049

Viel Glück ................:cool2:

Dr.Zuckerbrot
15.03.2008, 14:29
Wenn ich richtig informiert bin, greift der Alkohol gewisse Metalle (Aluiminium etc.) an.

Und nicht nur das. Wenn ich aus meinem Arbeitsgebiet z.B. die RoHS-Richtlinie nehme, die für die Elektronik bestimmte Stoffe, u.a. Blei, verbietet, hatte das so schwerwiegende Folgen, daß man z.B. die Meß- und Regelgeräte von diesem Stoffverbot ausgenommen hat, weil man erst die Auswirkungen der Materialänderung auf die Zuverlässigkeit untersuchen will. Die Verträglichkeitsuntersuchungen für KfZ dürften eigentlich nicht viel unaufwendiger sein, wenn man für eine Lebensdauer von 10 Jahren Vorhersagen treffen will. Letztlich müßte man ja die gesamten Verträglichkeitsprüfungen der Typzulassungen wiederholen, wenn der Alkoholgrenzwert daher rührt. Meine Frage bezog sich darauf, ob jemand dazu genauere Kenntnisse hat, und falls ja, welche Untersuchungen überhaupt schon angestellt wurden. Man hätte ja jedenfalls eine Liste der Autotypen haben müssen, für die eine Freigabe explizit vorgelegen haben müßte.

Oder hat man seitens des BMU einfach nur geschludert und die Autoindustrie wollte die Leute auflaufen lassen?

Don
15.03.2008, 14:47
Wenn ich richtig informiert bin, greift der Alkohol gewisse Metalle (Aluiminium etc.) an.

Generell enthält Ethanol mindestens 4% Wasser. Ein Azeotrop. Unter 4% zu kommen erfordert irrwitzigen Aufwand und wird durch Kontakt auch nur mit Umgebungsluft sofort zunichte gemacht.
Abgesehen von direkten Problemen im Zündverhalten bei hochgezüchteten Motoren dürfte die verursachte Korrosion ein Hauptproblem darstellen, da die verwendeten Werkstoffe nicht dahingehend ausgewählt wurden.
Fangen die Kolbenringe an zu rosten, ist Schicht im Schacht.

Dieses Gesetz stellt Material und Vermögensvernichtung in großem Stil dar. Bin gespannt ob wir die Verursacher jemals zur vermögensrechtlichen Verantwortung ziehen können.
Nein, eigentlich bin ich nicht gespannt. :cool: