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Vollständige Version anzeigen : "Liberal Fascicm" - Provokante These von Jonah Goldberg: Nazis und Faschisten = links



-SG-
03.03.2008, 12:27
Hier ein Interview mit ihm, wo er Stellung dazu nimmt:
http://hughhewitt.townhall.com/talkradio/transcripts/Transcript.aspx?ContentGuid=8076ffd8-c377-49fd-ac07-31ad2ba6b942

Er klassifiziert Faschismus und Nazismus als "linkes" Phänomen und ordnet auch die demokratische Partei Amerikas dem totalitaristischen Spektrum unter:



“American liberalism is a totalitarian, political religion, but not necessarily an Orwellian one. It is nice, not brutal. Nannying, not bullying, but it is definitely totalitarian, or holistic, if you prefer, and that liberalism today sees no realm of human life that is beyond political significance, from what you eat to what you smoke to what you say. Sex is political. Food is political. Sports, entertainment, your inner motives and your outer appearances all have political salience for liberal fascists.”

Zudem stellt er fest:
the white men being the Jews of liberal fascism

Was haltet ihr von dieser Einordnung? Ist diese Taxonomie sinnvoll, wie brauchbar sind die Ableitungen?

Ausonius
03.03.2008, 12:31
Was haltet ihr von dieser Einordnung? Ist diese Taxonomie sinnvoll, wie brauchbar sind die Ableitungen?

Die Taxonomie ist total irre, Goldberg scheint ein nervenkranker Mann zu sein.

cajadeahorros
03.03.2008, 12:38
Es gibt relativ genaue Definitionen für Demokratie, Faschismus, Liberalismus, Links, Rechts etc.

Nur weil sich ein moderner totalitärer Staat (das was der Autor mit "sex is political und "food is political" umschreibt) "liberal" nennt muss man die Begriffe nicht umdefinieren. "Liberal" ist nicht "faschistisch" sondern moderner Faschismus bezeichnet sich als "liberal" wie sich der alte Faschismus eben "sozial" oder "national" bezeichnet hat weil es gerade "in" war.

-SG-
03.03.2008, 12:40
Die Taxonomie ist total irre

Es gibt relativ genaue Definitionen für Demokratie, Faschismus, Liberalismus, Links, Rechts etc.

Nur weil sich ein moderner totalitärer Staat (das was der Autor mit "sex is political und "food is political" umschreibt) "liberal" nennt muss man die Begriffe nicht umdefinieren. "Liberal" ist nicht "faschistisch" sondern moderner Faschismus bezeichnet sich als "liberal" wie sich der alte Faschismus eben "sozial" oder "national" bezeichnet hat weil es gerade "in" war.

So sehe ich das grundsätzlich auch. Aber das berührt ja noch nicht die Thesen die der Herr hat bzgl. der Strukturähnlichkeit von früheren Faschisten und heutigen Links-demokraten in den USA.

lupus_maximus
03.03.2008, 13:03
So sehe ich das grundsätzlich auch. Aber das berührt ja noch nicht die Thesen die der Herr hat bzgl. der Strukturähnlichkeit von früheren Faschisten und heutigen Links-demokraten in den USA.
Das die Nazis von den Linken als Rechts eingestuft wurden, hat mich schon immer gestört. Sozis sind immer links, da ändert auch ein National- vornedran nichts mehr daran.

dimu
03.03.2008, 13:07
.
>> Nazis und Faschisten = links <<

diese erkenntnis hat er von mir.
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Pescatore
03.03.2008, 13:39
Es gibt relativ genaue Definitionen für Demokratie, Faschismus, Liberalismus, Links, Rechts etc.

Nur weil sich ein moderner totalitärer Staat (das was der Autor mit "sex is political und "food is political" umschreibt) "liberal" nennt muss man die Begriffe nicht umdefinieren. "Liberal" ist nicht "faschistisch" sondern moderner Faschismus bezeichnet sich als "liberal" wie sich der alte Faschismus eben "sozial" oder "national" bezeichnet hat weil es gerade "in" war.


Ziemlich gut beschreibt der folgende kleine Artikel zum Thema "Neoliberalismus" genau diesen Vorgang der schleichenden Umdefinition (man erlaube mir diesen fast unkommentierten c&p Einschub, aber er passt einfach zu gut um ihn jetzt um der Forenregeln willen umzuformulieren):

Neoliberalismus:


Hüllwort für Wirtschaftstheorie und Politik (also im Ergebnis Gesetzgebung) des allmählich vollständig monopolisierten, von US-Eigentümern durch ihre mehrheitlichen Anteile kontrollierten Kapitals. Das Wort bzw. sein Einsatz verfolgt offenbar zwei Zwecke: 1) Ablenkung vom längst eingetretenen Vollzug der Monopolisierung, da im Kontext der Wirtschaftstheorie »Liberalismus« traditionell mit »Markt« und »Konkurrenz« verknüpft ist; das Monopol hat davon nur die Arbeitskraft als einzige Ware übriggelassen, wodurch der Begriff ~ faktisch auf »rüde Lohnsenkung« hinausläuft. Dadurch erhält er eine negative Konnotation und suggeriert gleichzeitig einen »starken«, d.h. vom Volk unkontrollierten Staat als einzigen Nothelfer dagegen, obwohl dieser de facto längst arbeitsteilig mit dem monopolisierten Kapital verschmolzen bzw. von der US-Regierung abhängig geworden ist; 2) wird durch diese ökonomistische Begriffsverengung und zugleich negative Konnotation der klassische (auf kapitalistischer Konkurrenz fußende) Liberalismus mit all seinen bürgerlichen Werten – Gleichheit vor dem Gesetz, Entfaltung der Persönlichkeit, Meinungsfreiheit, Rationalität der Debatte usw. – aus der Erinnerung gedrängt und madig gemacht. Diese Werte – besonders ihr namengebender Kernwert, die persönliche Freiheit (libertas) – sollen vom Begriff des Liberalismus mittels des Wortgebrauchs von ~ möglichst abgespalten und dann vergessen, aber auch mit negativen Konnotationen infiziert werden.
http://www.avenz.de/definition/neoliberialismus.htm

Leo Navis
03.03.2008, 13:43
Da hat jemand wohl keine Ahnung, was Neoliberalismus ist. Mich stört sowieso, dass diese auf soziale Marktwirtschaft ausgerichtete Strömung immer wieder mit Manchesterkapitalismus verwechselt wird.

Caly
03.03.2008, 14:07
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>> Nazis und Faschisten = links <<

diese erkenntnis hat er von mir.
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Nationales Denken
Leitkultur
Sicherheit vor Freiheit


An sich sind das konservative Elemente und keine Linke! ;)