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Vollständige Version anzeigen : Ist das Leben in Deutschland noch lebenswert?



haihunter
29.02.2008, 16:06
Was macht denn das Leben in Deutschland noch lebenswert? Die relative Sicherheit unseres Landes? Die Sauberkeit? Oder was sonst? Warum wandern so viele Menschen aus, weshalb sind sie unzufrieden mit unserem Land?

Ich bin der Meinung, daß hier zur Zeit doch einiges schief läuft. So hat der Staatsapparat sich zu viele Gesetze und Regeln gegeben, die ganz einfach lähmend sind. Anstatt dem Bürger zu helfen, ein möglichst sorgenfreies Leben zu führen, wird man bevormundet und ausgepresst. Hat man eine Geschäftsidee steht vor der Verwirklichung erst mal die Bürokratie, die durch teilweise unsinnige Gesetze und Verordnungen den zukünftigen Unternehmer erst mal an die Kette legt.

Dazu kommt, daß der Staat durch eine verfehlte Steuerpolitik den „kleinen Mann“ ebenso wie den Mittelständler konsequent ausnimmt. Wie kann es denn sein, daß man sich in unserem Lande kaum noch das Heizöl leisten kann, der Staat aber nicht einschreitet? Das Heizen im Winter ist doch ein absolutes Grundbedürfnis in unserem Land! Es muß doch auch in Zukunft noch möglich sein, daß nicht nur reiche Leute in der kalten Jahreszeit in der Lage sind, ihre Wohnungen und Häuser warm zu halten. Hier ist ganz dringender Handlungsbedarf, denn die Ölpreise werden sicherlich nicht mehr erwähnenswert sinken. Das Selbe gilt natürlich für die Strompreise: man will AKW’s abschalten, kauft dafür dann aber teuren Strom aus dem Ausland, z.B. aus Frankreich, und das ist natürlich – Atomstrom! Welche Idiotie! Von den völlig überteuerten Benzinpreisen gar nicht zu reden. Schöner Link zu diesem Thema:

http://www.bwl-bote.de/20070723.htm

Wie bekommt man nun den Staat dazu, uns Bürgern das Leben wieder zu erleichtern und, vor allem, es wieder bezahlbar zu machen? Ich denke immer wieder, daß man mit dem deutschen Michel einfach alles machen kann, aber sind wir wirklich derart „obrigkeitsgläubig“, daß wir uns das auf alle Zeiten gefallen lassen? Aber welche Möglichkeiten hätten wir, die Bürger Deutschlands, denn, um überhaupt etwas tatsächlich zu ändern? Was kann man tun, was soll man tun? Was denkt Ihr?

Tratschtante
29.02.2008, 16:50
Für Randale - wie in Frankreich - fehlt dem deutschen Michel der Mut.
Also wird alles beim Alten bleiben.
Ich hab es schon oft geschrieben: wir haben unfähige Politiker, die von nichts eine Ahnung haben. So eine kleine "Revolution" könnte nicht schaden. Aber so lange die gewählt werden, denken sie, ihre Politik ist in Ordnung.

haihunter
29.02.2008, 17:09
Für Randale - wie in Frankreich - fehlt dem deutschen Michel der Mut.
Also wird alles beim Alten bleiben.
Ich hab es schon oft geschrieben: wir haben unfähige Politiker, die von nichts eine Ahnung haben. So eine kleine "Revolution" könnte nicht schaden. Aber so lange die gewählt werden, denken sie, ihre Politik ist in Ordnung.

Ja, das ist leider wirklich so. Deshalb kann man eigentlich nur an die Nicht-Wähler appellieren, doch zu wählen, jedoch eine der kleinen Parteien. Nur dann, wenn "unsere" Politiker sehen, daß die Wähler abwandern und Alternativen wählen, nur dann kann man was bewegen. Auf die Straßen gehen, würde auch was bringen, aber der durchschnittliche deutsche "Normalo" macht das halt nicht.

Badener3000
29.02.2008, 18:20
Die hohe Lebensqualität in Deutschland resultiert aus:

Wirtschaftskraft
Sozialsystem
Kulturtiefe
Geschichtträchtigkeit
Mentalität des Denkens, Schaffens und Ordnens.

Sonstwo sind diese Parameter höchstens in Japan noch in solcher Stärke anzutreffen.

In ländlichen Regionen, wenn man seine Schäfchen einigermaßen im Trockenen hat, wirds die nächsten 30 Jahre noch so halten, aber ansonsten.......man gewöhnt sich langsam an den Abstieg.

haihunter
29.02.2008, 19:21
Das Problem, das ich sehe, ist, daß der Staat sich nur selbst verwaltet. Diese ungeheure Bürokratie begründet sich fast nur noch in sich selbst. Statt daß der Staat dem Bürger lediglich die Rahmenbedingungen bietet und ansonsten den Bürger "machen" läßt, wird man durch alle möglichen unsinnigen Regelungen und Verordnungen gegängelt. Dazu kommt, daß durch eine jahrzehntelange schlechte Politik überall das Geld fehlt und man als einzige Einnahmequelle den normalen deutschen Bürger und den Mittelständler sieht und ausquetscht wie eine Zitrone. Man kommt nicht auf die Idee, das Leben mal etwas billiger zu machen, sondern im Gegenteil: man erhöht Steuern und Abgaben. Wie der Normalmensch das im Endeffekt bezahlen soll, ist "unseren" Politikern dann egal. Das beste Beispiel für mich ist das mittlerweile völlig überteuerte Heizöl. In einem Land, in dem eine warme Wohnung im Winter einfach lebensnotwendig ist, tut der Staat nichts, aber auch gar nichts, um es dem einfachen Mann zu ermöglichen, sein Häuschen zu heizen. Auf solche lebensnotwendigen Güter wie Heizöl sollte auf jeden Fall zumindest die MwSt, am besten aber ALLE Steuerarten (Mineralölsteuer, etc.) abgeschafft werden. Was soll man denn machen, wenn man kein Geld mehr hat, um Heizöl zu kaufen? Es ist doch heute schon fast unbezahlbar.

-jmw-
29.02.2008, 19:24
Ja, es ist lebenswert, jedenfalls für mich.
Und ich werd auch nicht so bald verschwinden!

DerErnst
29.02.2008, 19:30
Es gibt viele ländliche Gebiete, wo das Leben noch lebenswert ist und wo man etwas retten kann. Aber die Großstädte sind verloren und keineswegs mehr lebenswert.

politisch Verfolgter
29.02.2008, 19:42
Für jene 10 % der deutschen Privathaushalte ist das Leben hierzulande immer lebenswerter, die sich ihr Vermögen von weiten Teilen des Rests per grundrechtswidriger Arbeitsgesetzgebung laufend verzinseszinsen lassen.
Ebenso für die oberen und obersten Chargen des ÖD. Auch für Zuzügler, die aus Elendsverhältnissen kommen.
Wer aber als Deutscher per Gesetz zum Kostenfaktor beliebiger, auch rel. anonymer Inhaber erklärt, per Berufsverbot dazu zwangsbevorratet und damit von Eigenleistungs-Profit abgeschottet wird, der unterläßt nicht nur zunehmend Nachwuchs, für den wird D immer uninteressanter, immer weniger lebenswert. Das betrifft also vor allem sog. "Arbeitnehmer" und sog. "Arbeitslose".
Wenns geht, geht man dagegen in innere Emigration oder man haut ganz ab.
Wer die Zeche erwirtschaften soll, der hat in D nix zu lachen und auch nix mehr verloren. Wem Andere die Zeche per "Arbeitsvertrag" erwirtschaften, dem gehts in D immer besser.
Politisch Verfolgte sollten bitte keinen Nachwuchs haben und wenns geht keinen Umverteilungsaffen schieben. Viell. ändern Zuzügler ja was zum Positiven, weils ja kaum mieser laufen kann, wenn man trotz sog. "mentalem %Rang" >>90 nix Einträgliches tun darf.
Ohne was zu tun, gehts hier in D gerade noch so eben. Man sollte dann nix vererben müssen, keinen Nachwuchs und keine Frau(en) zu finanzieren haben, mit sich die elterliche Linie erlöschen lassen und bis dahin nachwuchslose Verwandte beerben bzw. sich zuvor beschenken lassen.
Wir haben eine Leistungsunterbindungsgesellschaft, in der man nur gut leben kann, wenn Andere für einen leisten, die dazu gesetzlich marginalisiert werden.

Sui
29.02.2008, 20:05
Ein sehr guter Brief zu diesem Thema von Martin Schoelller

Ein Unternehmer schlägt Alarm. Die aggessive Vorgehensweise von Regierung, BND und Steuerfahndung setze ein falsches Signal, schreibt Martin Schoeller in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel. Schoeller ist Präsident von Europe’s 500, einer Vereinigung der Top 500 europäischen Wachstumsunternehmen. WELT ONLINE dokumentiert das Schreiben.



http://www.welt.de/meinung/article1741147/Liebe_Angela_Merkel_bitte_keinen_Klassenkampf.html

Aus dem Brief:

1. Staatliche Integrität

Das Kaufen gestohlener Daten wirft Fragen über die Integrität des Staates auf.

2. Rechtsgrundsatz

Das Verwerten unrecht erworbener Informationen wird eine Welle der Empörung auslösen, falls es überhaupt gelingt. Weiterführende links
Regierung plant höhere Strafen für Steuersünder

3. Denunziantentum

Denunziantentum hat in der deutschen Geschichte des letzten Jahrhunderts eine unselige Rolle gespielt. Es fragt sich, ob Denunziantentum in Deutschland wieder gefördert werden soll?

Sollen jetzt alle enttäuschten, geschiedenen Eheleute, entlassene Bankmitarbeiter u.ä. animiert werden zum Denunziantentum?


4. Gleichbehandlung

Was sollen diese Leute denken, wenn sie jetzt kein Geld von Ihnen bekommen, wohl aber derjenige, der die Daten gestohlen hat?


5. Irreleitung

Sie erzeugen das Zerrbild, dass die Besserverdienenden sich vor ihren staatlichen Verpflichtungen drücken, was wider Ihrem besseren Wissen nicht der Wirklichkeit entspricht, und provozieren breite Teile der Bevölkerung, das gleiche zu tun.

6. Strafgerechtigkeit

Sie fordern härtere Strafen für Steuerhinterziehung und gleichzeitig Amnestie für Datendiebstahl und den Kauf gestohlener Daten. Dies verletzt das Gerechtigkeitsgefühl vieler Menschen zutiefst und schafft Staatsverdrossenheit. Dies wirft auch wieder die alte Frage auf nach Strafen für Steuerverschwendung.

7. Risikoabgrenzung

Sie wissen, dass viele Stiftungen dazu dienen, Vermögenswerte vom risikobehafteten Firmenvermögen abzuschotten, und nicht dazu dienen, Steuern zu hinterziehen. Und Sie stellen es trotzdem anders dar. Foto: Schoeller Group
Unternehmer Martin Schoeller

8. Neidmissbrauch

Sie scheinen, politische Sympathie durch Befriedigung des Neidgefühls in der Bevölkerung zu suchen, und dabei gleichzeitig höhere Güter der Integrität des Staates und Solidarität der Gesellschaft zu opfern.


9. Kompetenzüberschreitung

Wird der BND jetzt zur Bespitzelung der eigenen Bürger missbraucht, wobei sein Mandat allerdings auf Fragen der Sicherheit beschränkt ist?


10. Glaubwürdigkeit

Sie erklären die Steuersünderdatei als einen Beifang. Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass diese Datei als Hauptfang der deutschen Sicherheit gedient haben soll. Das Argument klingt gut für die Medien und die Öffentlichkeit, ist aber sehr unglaubwürdig für den denkenden Bürger.


11. Thesaurierung

Sie erlauben als Staat das steuerfreie Thesaurieren von Zinsen in einer Reihe von Vehikeln und Gestaltungsmöglichkeiten und stellen Stiftungen, die ursprünglich das gleiche bewirken sollten, als Verbrechen dar. Es geht hier also sachlich häufig nur um eine Nuance, und es fragt sich deshalb, ob Herr Steinbrück sich dieser Zusammenhänge bewusst ist und wissentlich die Empörung über einen handwerklichen Fehler (wie Zinsen thesauriert und kapitalisiert werden) übertreibt?

12. Fairness

Sie sprechen von Steuerhinterziehung und erwarten, dass der Bürger die 20.000 Seiten Steuergesetz kennt. Dies ist eines der Themen, die Herr Kírchhoff konstruktiv und offen angehen wollte. Dies nicht zu tun und gleichzeitig vom Bürger einen Überblick über das 20.000 Seiten Gesetzwerk zu erwarten, setzt die Regierung und ihre Administration in ein unfaires und sogar bürgerfeindliches Licht.

13. Angst vor Wettbewerb

Steueroasen anzugreifen, ist ein Zeichen von mangelndem Zutrauen in das eigene System. Passiveinkünfte, egal aus welcher Steueroase, werden in Deutschland hinzugerechnet. D.h. dass allein das Anlegen von Geldern in Steueroasen bringt einem in Deutschland Steuerpflichtigen nichts.

14. Beispiel Schweiz

Die Schweizer Kantone konkurrieren friedlich und effizient mit ihren Steuersystemen innerhalb der Schweiz, wobei ein Kanton wie Zürich um die 30 % Einkommensteuer verlangt und ein Kanton wie die Schwyz zwischen 0 – 10 %. Keiner in der Schweiz beklagt diesen bürgerfreundlichen Wettbewerb. Trotzdem wandern nicht alle Bürger von Zürich in die Schwyz. Deutschland könnte glücklich sein, die Konkurrenzfähigkeit, die niedrige Steuerbelastung, die hohe Eigenverantwortung, die gute Sozialversorgung und die niedrige Arbeitslosigkeit der Schweiz zu haben. Der jetzige Kurs steuert weg von diesem Zielbild, während die Regierung unter Herrn Schröder erfolgreich Fortschritte in diese Richtung verzeichnen konnte.

15. Angemessenheit

Herrn Zumwinkel in der Früh mit der Polizei unter laufenden Kameras aus dem Bett zu holen, wäre im Falle der Festnahme eines unter Fluchtgefahr stehenden Mafiosi angemessen. War dies nicht im Falle von Herrn Zumwinkel eine unzulässige Überschreitung staatlicher Kompetenzen? Ist das Geständnis von Herrn Zumwinkel unter Androhung von Beugehaft erzwungen worden? 16. Stil und Image Fast alle europäischen Nachbarländer vergleichen die deutsche Vorgehensweise mit Stasi- und Gestapomethoden. Meinen Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, aufgrund Ihrer Richtlinienkompetenz hier eine Kurs- und Imagekorrektur vorzunehmen?

Pandulf
29.02.2008, 20:36
Das Lebensunwerte an dem heutigen "Deutschland" ist der Materialismus, der alles erdrückt. Man kann keine Gesellschaft nur auf Materialismus aufbauen. Es fehlen immaterialle Werte und Ideen. Genau diese sind es, die erst eine Gemeinschaft enstehen lassen, die sich dann um diese Werte zentriert. Traditionell werden die Werte durch eine Religion gesetzt. Der Materialismus dagegen führt als bewusste Gegenwelt zu Individualismus und Vereinsamung. Doch die Zeit der kulturellen Vorherrschaft individualistischer Ideologien (Protestantismus, Liberalismus) läuft aus, da sie keine Antworten mehr auf die Probleme haben, die sie selbst geschaffen haben.

Gascht
29.02.2008, 20:51
Es gibt viele ländliche Gebiete, wo das Leben noch lebenswert ist und wo man etwas retten kann. Aber die Großstädte sind verloren und keineswegs mehr lebenswert.

Auch in Großstädten gibt es noch lebenswerte Gebiete. Dort, wo die Grundstückspreise bzw. die Mieten hoch sind, setzt sich erst gar kein Bodensatz ab.

haihunter
01.03.2008, 12:48
Das Lebensunwerte an dem heutigen "Deutschland" ist der Materialismus, der alles erdrückt. Man kann keine Gesellschaft nur auf Materialismus aufbauen. Es fehlen immaterialle Werte und Ideen. Genau diese sind es, die erst eine Gemeinschaft enstehen lassen, die sich dann um diese Werte zentriert. Traditionell werden die Werte durch eine Religion gesetzt. Der Materialismus dagegen führt als bewusste Gegenwelt zu Individualismus und Vereinsamung. Doch die Zeit der kulturellen Vorherrschaft individualistischer Ideologien (Protestantismus, Liberalismus) läuft aus, da sie keine Antworten mehr auf die Probleme haben, die sie selbst geschaffen haben.

Das größte Problem, das ich sehe, ist in erster Linie unser Abzockerstaat. Man hat zumindest das Gefühl, daß kein Politiker seinen Job so versteht, daß man dem Bürger ein gutes Leben ermöglicht. Stattdessen haut man gerade auf die lebensnotwendigen Dinge auch noch ordentlich Steuern drauf. Und die, die ihre Kohle im Ausland anlegen bzw. in Sicherheit bringen, werden wie Schwerverbrecher verfolgt. Etwas geringere Steuern würde auch die Steuerzahlungsmoral erheblich fördern.

Freidenkerin
01.03.2008, 15:15
Es gibt viele ländliche Gebiete, wo das Leben noch lebenswert ist und wo man etwas retten kann. Aber die Großstädte sind verloren und keineswegs mehr lebenswert.
Ich werde bestimmt mal später auf einen Bauernhof in einem verschlafenen, katholischen Dorf im hintersten Winkel Niederbayerns ziehen. Dort können meine zehn blonden Kinder sorglos, glücklich und ohne Multi-Kulti-Hölle aufwachsen!

politisch Verfolgter
01.03.2008, 15:21
Betriebslose benötigen keine Unternehmer, nicht mal stille Teilhaber, sondern vollen Zugang zur Nutzbarmachung der Naturgesetze, indem eben high tech Netzwerke investiv genutzt werden, womit die ökonomische Hebelwirkung betriebl. Renditeobjekte von den betriebslosen Anbietern abgeschöpft wird, die damit vollwertige Marktteilnehmer sind.
Alle Gesetze, Institutionen und öffentl. Mittel müssen weg, die Betriebslose zum von Inhabern marginalisierbaren Kostenfaktor deklarieren.
Wir benötigen also Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz, noch kürzer: eine Leistungsgesellschaft.

haihunter
03.03.2008, 12:35
Wir benötigen also Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz, noch kürzer: eine Leistungsgesellschaft.

In erster Linie benötigen wir weit weniger Bürokratie und dann auch Politiker, die sich für das Volk einsetzen und nicht nur für ihre eigenen Interessen.

MorganLeFay
03.03.2008, 12:56
Was fuer ein dramatischer Strangtitel.

Ein BLick in die Selbstmordstatistiken laesst mich vermuten, dass es ausreichend Menschen gibt, die das Leben in Deutschland lebenswert finden, und ein weitere Blick in andere Laender bringt mich zu dem Schluss, dass das leben sogar ausgesprochen lebenswert ist.

Berechtigte und noetige Kritik in allen Ehren, aber man kann auch uebertreiben.

Volkov
03.03.2008, 16:07
Für Randale - wie in Frankreich - fehlt dem deutschen Michel der Mut.
Also wird alles beim Alten bleiben.
Ich hab es schon oft geschrieben: wir haben unfähige Politiker, die von nichts eine Ahnung haben. So eine kleine "Revolution" könnte nicht schaden. Aber so lange die gewählt werden, denken sie, ihre Politik ist in Ordnung.

El Bingo !
Dem kann ich mich nur anschließen.

haihunter
03.03.2008, 16:12
Was fuer ein dramatischer Strangtitel.

Ein BLick in die Selbstmordstatistiken laesst mich vermuten, dass es ausreichend Menschen gibt, die das Leben in Deutschland lebenswert finden, und ein weitere Blick in andere Laender bringt mich zu dem Schluss, dass das leben sogar ausgesprochen lebenswert ist.

Berechtigte und noetige Kritik in allen Ehren, aber man kann auch uebertreiben.

Ja, kann man? Vielleicht kennst Du keine älteren Menschen, die voller Panik versuchen, Ihr Häuschen zu heizen und nicht wissen, wie sie das Heizöl bezahlen sollen, da der Staat sie im Stich läßt und die Rente hinten und vorne nicht mehr reicht.
Vielleicht kennst Du auch keine Kleinunternehmer, denen die extreme Überbürokratisierung und Überregulierung ganz real an die Existenz geht. Ich kenne von beiden Fällen etliche.
Vielleicht solltest Du Dir aber mal die Zahlen der Auswanderer aus Deutschland anschauen und dann mal Dein Hirn einschalten. Dann wirst Du, vielleicht, erkennen, daß in vielen Fällen dieser Strangtitel noch eine klare Untertreibung ist! :rolleyes:

McDuff
04.03.2008, 05:55
Die großen Probleme sind der absolute Egoismus der Eilten (Politmanagerkaste) und die Entwertung aller traditionellen Werte. Dadurch und durch den dauernd zelebrierten Antipatriotismus zerfällt unsere Gesellschaft.

martin54
04.03.2008, 06:29
Die großen Probleme sind der absolute Egoismus der Eilten (Politmanagerkaste) und die Entwertung aller traditionellen Werte. Dadurch und durch den dauernd zelebrierten Antipatriotismus zerfällt unsere Gesellschaft.

In Bezug auf die Entwertung traditioneller Werte muß ich Dir sogar zustimmen; die wichtigsten traditionellen Werte sollten für jeden Menschen Mitmenschlichkeit, Rücksicht, Anteilnahme usw. heißen. Der zunehmende Verfall dieser Werte ist aber nicht den "bösen Linken" zuzuschreiben, sondern gerade denen, die sich u.a. als "wertkonservativ" bezeichnen.

martin54
04.03.2008, 06:31
Auch in Großstädten gibt es noch lebenswerte Gebiete. Dort, wo die Grundstückspreise bzw. die Mieten hoch sind, setzt sich erst gar kein Bodensatz ab.

Mit anderen Worten: alle, die sich keine hoffnungslos überzogenen Preise leisten können, sind der "Bodensatz" ? Junge, Du mußt noch viel über das Leben lernen !

McDuff
04.03.2008, 06:52
In Bezug auf die Entwertung traditioneller Werte muß ich Dir sogar zustimmen; die wichtigsten traditionellen Werte sollten für jeden Menschen Mitmenschlichkeit, Rücksicht, Anteilnahme usw. heißen. Der zunehmende Verfall dieser Werte ist aber nicht den "bösen Linken" zuzuschreiben, sondern gerade denen, die sich u.a. als "wertkonservativ" bezeichnen.


Das ist bei denen nur Verpackung genau wie das "C". Gerade diese haben Inhalte und Werte dem Machterhalt geopfert und werden nun Opfer ihrer Gier.

Xenes
04.03.2008, 07:41
Auch in Großstädten gibt es noch lebenswerte Gebiete. Dort, wo die Grundstückspreise bzw. die Mieten hoch sind, setzt sich erst gar kein Bodensatz ab.

Hallo,
ich lese in diesem Forum schon lange Zeit, dies ist nun mein erster Beitrag:
Ob das Leben in Deutschland noch lebenswert ist, das ist recht unterschiedlich:
im Süden dieses Landes mehr als im Norden, in attraktiven Städten mit hervorragendem kulturellen Angebot, tollen Freizeitmöglichkeiten und einem reichhaltigen Jobangebot mehr als in abgelegenen verödeten Provinzen.
Wir sollten uns nicht aufs flache Land zurückziehen, sondern, im Gegenteil, die
Zentren der Macht, die großen Städte, "zurückerobern". Lebensqualität fehlt,
wenn es für eine normale Familie nicht mehr möglich ist, ihre Kinder, ohne große finanzielle Probleme und ohne Angst vor Überfremdung und Kriminalität, in einer
ganz normalen Großstadt aufwachsen zu lassen. Da es schon so weit gekommen ist,
denken viele Deutsche ans Auswandern.

Bärwolf
04.03.2008, 08:40
Die Probleme die hier angesprochen wurden existieren alle, jetzt mal unabhängig vom jeweiligen politischen Standpunkt. Also ist ein weiteres "Problem" das alles irgendwie seine "Richtigkeit" hat. Je nach dem in welcher Gruppe/Kaste/Partei/Position/Standpunkt sich jemand befindet wird die Wahrnehmung auf die Gesamtlage ausgeleuchtet. Keine Angst, es liegt mir fern hier einen radikalen Relativismus zu predigen, aber augenscheinlich ist, das die Wahrnehmung (in diesem Strang wird´s deutlich) überwiegend negativ und pessimistisch ausfällt. Ich glaube, dass diese gefühlte deutsche Realität mit der objektiven Situation in Deutschland durchaus übereinstimmt.
Geht man in den Vergleich mit anderen Ländern wird es sehr schwierig, da kommen zu viele subjektive Mommente hinzu als das man da eindeutige Aussagen treffen könnte, man muß dann schon sehr genau benennen was man eigentlich vergleicht, aber das kann man ja machen.
Für mich sind die gravierenden Punkte 1. die zunehmende irrsinnige Bürokratisierung und Gängelung aller Lebensbereiche, die ständige Bevormundung durch ideologisch-soziale Kontrolle und dadurch 2. die Einschränkung des Handlungsrahmens des einzelnen Bürgers durch politische und gestzliche Vorgaben, die oft reinen Willkürakten gleich kommen.
3. Das sich festbeißen vieler aus der 68er Generation und ihrer Epigonen in durch sie eingenommene Institutionen in Staat und Bildungseinrichtungen, etc.
Deren Unfähigkeit aus den eignen ideologischen Fehlern zu lernen und statt dessen diese zu beschönigen und noch weiter bis ins absurde auszubauen.
4. Die Unfähigkeit der großen Politik (und die Angst davor) dynamische Entscheidungen zu treffen, statt dessen in einem lähmenden Konsenswahn zu verharren und das auch noch als "vernünftige" Politik zu verkaufen.
Man schaue sich mal einfach die Personen Merkel und Sarkozy an. Sarkozy ist in Deutschland "unheimlich", weil er einfach was will. Man macht sich lustig über ihn, sieht nur das er ein Egomane ist oder sich gerne mit Frauen zeigt, sicher alles zweitrangig, aber es wird fast nur darüber berichtet. Seine Ideen werden arrogant abgebügelt als "Phantasmen", aber keiner scheint sich in Deutschland mal ernsthaft mit seinen Thesen auseinanderzusetzen, weil, das würde ja Veränderung und Dynamik voraussetzen, wogegen Merkel steht.
Was wäre so falsch an einer zusätzlichen Mittelmeer-Union? Was ist daran falsch, wenn er fordert Deutschland und Frankreich müßten militärisch zusammen einen neuen europäischen kern bilden und hier zu potte kommen.
Merkel und ihre Deutschen wollen weiter einen verlogenen Pazifismus (mit militärischen "Friedeneinsätzen" als Sozialarbeiter in Uniform oder THW mit Waffen, aber ohne Munition)- und wenn´s in Europa mal wieder richtig zur Sache geht dürfen wahrscheinlich die Amis wieder antreten, weil man ja selber nicht wehrfähig ist. Alles Sachen auf die Sarkozy durchaus ein richtiges Auge hat, aber in Deutschland nur Kopf in den Sand stecken hervorruft.
Beispiele gibt es viele und ich habe nur mal eins herausgenommen (Merkel/Sarkozy) was hier grundsätzlich schief läuft.

haihunter
04.03.2008, 11:11
Die deutsche Mittelschicht rutscht ab. Ein weiterers Indiz dafür, daß das Leben in Deutschland nicht mehr lebenswert und auch nicht mehr bezahlbar ist.

http://de.news.yahoo.com/ap/20080304/r_t_ap_de_other/tde-studie-millionen-deutsche-aus-der-mi-61556ad_1.html

Wie lange kann das noch weitergehen, bis man endlich mal was dagegen tut? Schamlos werden gerade die Dinge hoch besteuert, die der Normalbürger braucht: Heizöl, Benzin, Strom, etc. Heute gibt es auch einen entsprechenden Artikel in der BILD!

http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/03/04/so-raubt-der-staat/die-steuerzahler-aus,geo=3920632.html

McDuff
04.03.2008, 11:19
Die deutsche Mittelschicht rutscht ab. Ein weiterers Indiz dafür, daß das Leben in Deutschland nicht mehr lebenswert und auch nicht mehr bezahlbar ist.

http://de.news.yahoo.com/ap/20080304/r_t_ap_de_other/tde-studie-millionen-deutsche-aus-der-mi-61556ad_1.html

Wie lange kann das noch weitergehen, bis man endlich mal was dagegen tut? Schamlos werden gerade die Dinge hoch besteuert, die der Normalbürger braucht: Heizöl, Benzin, Strom, etc. Heute gibt es auch einen entsprechenden Artikel in der BILD!

http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/03/04/so-raubt-der-staat/die-steuerzahler-aus,geo=3920632.html

Irgendwie müssen die Subventionen für die Bonzen und die Stütze für die ungebetenen Gäste ja herkommen. Also schröpft man die Mittelschicht so lange bis sie ausgeblutet ist.

haihunter
04.03.2008, 11:59
Irgendwie müssen die Subventionen für die Bonzen und die Stütze für die ungebetenen Gäste ja herkommen. Also schröpft man die Mittelschicht so lange bis sie ausgeblutet ist.

Und damit das ganze Volk! Denn es ist die Mittelschicht, die eine Gesellschaft trägt!

Tratschtante
04.03.2008, 12:04
Und damit das ganze Volk! Denn es ist die Mittelschicht, die eine Gesellschaft trägt!

Das begreift hier aber niemand. Da kann man nichts ändern.

haihunter
04.03.2008, 12:27
Das begreift hier aber niemand. Da kann man nichts ändern.

Es muß sich aber was ändern, sonst geht Deutschland tatsächlich vor die Hunde! Ich verstehe halt nich, daß immer wieder die selben Versager vom deutschen Michel in Amt und Würden gewählt werden.

Tratschtante
04.03.2008, 17:18
Es muß sich aber was ändern, sonst geht Deutschland tatsächlich vor die Hunde! Ich verstehe halt nich, daß immer wieder die selben Versager vom deutschen Michel in Amt und Würden gewählt werden.

Wieviel Auswahl haben wir denn? Wenn du sagst, du bist Nichtwähler, geht das Gekreische los. Aber wenns keine Alternative gibt. Und die machen auch aus 8% Wählerbeteiligung noch einen Erfolg für ihre Partei aus.
Ist dir das noch nicht aufgefallen, daß es an Wahlabenden nur noch Gewinner gibt? Die einen gewinnen, weil sie nicht soviel verloren haben wie befürchtet, die anderen sind Gewinner, weil sie's grade so gepackt haben. Und wenn eine Partei eingestehen muß, daß sie total abgeschmiert ist, dann hat der Wähler ihre "Botschaft" nicht verstanden, was mehr oder weniger heißt: er war zu blöd dazu.

Manfred_g
05.03.2008, 01:13
In Bezug auf die Entwertung traditioneller Werte muß ich Dir sogar zustimmen; die wichtigsten traditionellen Werte sollten für jeden Menschen Mitmenschlichkeit, Rücksicht, Anteilnahme usw. heißen. Der zunehmende Verfall dieser Werte ist aber nicht den "bösen Linken" zuzuschreiben, sondern gerade denen, die sich u.a. als "wertkonservativ" bezeichnen.

Das sehe ich eher andersherum, denn da wo der allmächtige Staat heimliches oder gar offizielles Ziel ist, da können keine aufrichtigen, zwischenmenschlichen Werte "blühen".
Wenn mir heute ein Ex-DDR Bürger erzählt, daß es dort durchaus sowas wie Zusammenhalt unter den Bürgern gab, dann glaube ich das sogar. Aber meiner Überzeugung nach, war dieser Zusammenhalt aus der Not gegen den Staat heraus geboren. Dazu kommt ein Schuß Anti-West-Propaganda die zusammenschweißt, die Mangelwirtschaft die durch gegenseitige Hilfe erträglicher wurde und das Unwissen um eingeschleuste Stasispitzel, das sonst so manch nachbarschaftlicher Beziehung ihren Reiz genommen hätte.
Aber ganz sicher gab es diesen Zusammenhalt nicht deswegen, weil das System den Humanismus gepflegt hätte.

Thauris
05.03.2008, 04:30
Irgendwie müssen die Subventionen für die Bonzen und die Stütze für die ungebetenen Gäste ja herkommen. Also schröpft man die Mittelschicht so lange bis sie ausgeblutet ist.


Hier fragt man sich, wo die Kohle eigentlich herkommt - ich kenne niemanden aus der deutschen Mittelschicht, der über solche Mittel verfügt ?(


http://de.youtube.com/watch?v=BkpVida3-90&feature=related

McDuff
05.03.2008, 05:50
Hier fragt man sich, wo die Kohle eigentlich herkommt - ich kenne niemanden aus der deutschen Mittelschicht, der über solche Mittel verfügt ?(


http://de.youtube.com/watch?v=BkpVida3-90&feature=related

Laß dir mal sagen was die Brutto verdienen, dann weißt du warum ;(

haihunter
05.03.2008, 12:45
Laß dir mal sagen was die Brutto verdienen, dann weißt du warum ;(

Ja, genau. Wenn man die Statistiken sieht und dann weiß, wieviele Prozente meines sauer verdienten Geldes an den Staat gehen, dann treibt einem das schon die Zornesröte ins Gesicht.
Wenn man dann, trotz eines ordentlichen Bruttogehaltes Probleme bekommt, sein Leben in Deutschland zu fristen und man am Monatsende feststellt, daß man wieder nichts an Erspartem zur Seite legen kann, dann fragt man sich doch schon, was man hier noch soll und wie das alles noch enden wird.

Es wäre die Pflicht unserer Politiker alles dafür zu tun, daß das Leben in Deutschland bezahlbar bleibt, aber stattdessen werden genau die wichtigsten Verbauchsgüter mit hohen Abgaben belegt.

Prokne
05.03.2008, 15:10
Ich werde bestimmt mal später auf einen Bauernhof in einem verschlafenen, katholischen Dorf im hintersten Winkel Niederbayerns ziehen. Dort können meine zehn blonden Kinder sorglos, glücklich und ohne Multi-Kulti-Hölle aufwachsen!

Klingt wie der Himmel auf Erden! :]