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Vollständige Version anzeigen : Adel?



Felidae
27.02.2008, 18:00
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).

Krabat
27.02.2008, 18:04
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).

Der letzte Idiot gibt immer den Löffel ab. Bist Du impotent und kannst keine Kinder zeugen?

Felidae
27.02.2008, 18:06
Der letzte Idiot gibt immer den Löffel ab. Bist Du impotent und kannst keine Kinder zeugen?

Ich bin erst 24. FÜr Kinder noch etwas zu jung, wie ich meine.

Leo Navis
27.02.2008, 18:16
Mit 24 bist Du für Kinder im optimalen Alter.

roxelena
27.02.2008, 18:18
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).

Deine familie ist seit 300 Jahren geschlechtskrank? :cool2:

Und du ein verzärteltes Einzelkind

roxelena
27.02.2008, 18:19
Mit 24 bist Du für Kinder im optimalen Alter.

Der Adora ist zu vornehm für die Bumserei...man lässt bumsen

MorganLeFay
27.02.2008, 18:20
"Ah ! Ça ira, ça ira, ça ira..."

:whis:

Felidae
27.02.2008, 18:25
Mit 24 bist Du für Kinder im optimalen Alter.

No Sir.

Leo Navis
27.02.2008, 18:26
Biologisch - sicher doch. Schon seit einigen Jahren.

Felidae
27.02.2008, 18:28
Biologisch - sicher doch. Schon seit einigen Jahren.

Ja, aber nicht reif genug.

EinDachs
27.02.2008, 18:30
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).

Adeligen hab ich keinen in der Familie, aber einer meiner Vorfahren wurde gehengt weil er einen Adeligen ermordet hat.

eintiroler
27.02.2008, 18:33
Ja ich stamme von einem Adelsgeschlecht ab, welches seit 500-600 Jahren rein deutsch ist und mehrere Ansitze sein eigen nennt und nannte.

Kilgore
27.02.2008, 18:39
Mit 24 bist Du für Kinder im optimalen Alter.

Ich würde mir da noch fünf Jahre Zeit lassen, mindestens.

Kronauer
27.02.2008, 18:40
ja, ist aber seit 1917 verödet (Enteignung, Ermordung, Flucht)

roxelena
27.02.2008, 18:40
Ist der Restadel auch durch Inzucht leicht angeschlagen?

Kilgore
27.02.2008, 18:42
Biologisch - sicher doch. Schon seit einigen Jahren.

Wo wären wir, wenn alle Männer / Jungen mit 13 Jahren Kinder zeugen würden?

eintiroler
27.02.2008, 18:45
Wo wären wir, wenn alle Männer / Jungen mit 13 Jahren Kinder zeugen würden?

Dann sehe es bei uns aus wie in China. Und ich würde an Platzangst sterben ;)

Kilgore
27.02.2008, 18:47
Dann sehe es bei uns aus wie in China. Und ich würde an Platzangst sterben ;)

Wenn sich die Italiener so fortpflanzen würden, hätten sie vor lauter Müllberge in ihren Städten kaum noch Platz, es sei denn, sie würden da eine gewisse Provinz bevölkern ;)

eintiroler
27.02.2008, 18:51
Wenn sich die Italiener so fortpflanzen würden, hätten sie vor lauter Müllberge in ihren Städten kaum noch Platz, es sei denn, sie würden da eine gewisse Provinz bevölkern ;)

Wieso das? Weißt du nicht, das Müll ihr Hauptnahrungsmittel ist? :D
Zu der gewissen Provinz, wir haben hier eine schöne Organisation, die versucht ihre Vermehrung zu verhinder:

Felidae
27.02.2008, 18:58
Ist der Restadel auch durch Inzucht leicht angeschlagen?

Nicht so sehr wie du.

Reichsadler
27.02.2008, 19:16
Ich bin nicht inzestgeschädigt und hoffe zeugungsfähig zu sein. Desweiteren stamme ich aus einer anti-autoritären Arbeiter- und Bauernfamilie :]

Psyche
27.02.2008, 19:17
Stamme von polnischem Adelsgeschlecht ab.

EinDachs
27.02.2008, 19:21
Stamme von polnischem Adelsgeschlecht ab.

Das hat Nietzsche auch behauptet.

eintiroler
27.02.2008, 19:26
Das hat Nietzsche auch behauptet.

Hättest du das bloß nicht gesagt. Jetzt behauptet sie gleich, sie stamme von Nietzche ab ;)

MorganLeFay
27.02.2008, 19:35
Was ist eigentlich so bemerkenswert daran, vom Adel abzustammen oder auch nciht?

Ich bin als uneingeschränkte Herrscherin natürlich Hochadel.

Psyche
27.02.2008, 20:11
Das hat Nietzsche auch behauptet.

Pöbel nicht rum, Pöbel.
Meine Urgroßeltern waren polnisch stämmige in Preußen eingewanderte Russen.
Sie wurden 1945 aus Pommern vertrieben, trotz polnischer Abstammung.
Ich halte Adel gesellschaftlich schon für ein Maß an sicherheit.
Im wirtschaftlichen ist er eine Bestie.

Kronauer
27.02.2008, 20:13
Pöbel nicht rum, Pöbel!
Meine Urgroßeltern waren polnisch stämmige in Preußen eingewanderte Russen.
Sie wurden 1945 aus Pommern vertrieben, trotz polnischer Abstammung.
Ich halte Adel gesellschaftlich schon für ein Maß an sicherheit.
Im wirtschaftlichen ist er eine Bestie!

Psycheschatz, du wirst mir immer sympathischer :)

Psyche
27.02.2008, 20:14
Psycheschatz, du wirst mir immer sympathischer :)

bin nicht deine olga :rolleyes:

Kronauer
27.02.2008, 20:17
bin nicht deine olga :rolleyes:

Das wär´ auch schlimm

Psyche
27.02.2008, 20:21
Das wär´ auch schlimm

was hast denn gegen olga deutsche?

EinDachs
27.02.2008, 20:22
Pöbel nicht rum, Pöbel.
Aufpassen. Ich hab pöbeliges Adelsmörderblut in meinen Adern.


Meine Urgroßeltern waren polnisch stämmige in Preußen eingewanderte Russen.
Sie wurden 1945 aus Pommern vertrieben, trotz polnischer Abstammung.
Ich halte Adel gesellschaftlich schon für ein Maß an sicherheit.
Im wirtschaftlichen ist er eine Bestie.


Naja, das ist doch schön.

Leo Navis
27.02.2008, 22:40
Ja, aber nicht reif genug.
Doch. Du weißt gar nicht, was für Kräfte Menschen entwickeln, wenn sie erst mal in der Situation drinstecken.

Leo Navis
27.02.2008, 22:41
Wo wären wir, wenn alle Männer / Jungen mit 13 Jahren Kinder zeugen würden?
Wär super. Bevölkerungsprobleme ade!

Sauerländer
28.02.2008, 00:14
Der Adel in meiner Familie ist rein geistiger Natur.
Blutsmäßig sind wir Freie, nicht mehr und nicht weniger.

PSI
28.02.2008, 08:14
Korrektur:


Doch. Du weißt gar nicht, was für Kräfte Männer entwickeln, wenn sie erstmal (...) drinstecken.

:))

Adel ist Blutschande!

silberfennek
28.02.2008, 08:34
Korrektur:



:))

Adel ist Blutschande!

Adel ist keine Blutschande.

Adel ist EDEL!

Unsere ältesten Dokumente stammen aus dem Jahr 1307 (Reichsarchiv Wien). Unserem Herrn und Schöpfer sei Dank: kein einziger der Agnaten hat sich jemals mit einem Kommunisten, Sozialisten und ähnlichem Neidhammel-Gesoxx eingelassen. Wir EDLEN sind die Kulturbereicherer, und nicht diese greinenden rot-grünen Mülltüten aus der Hefe des Volkes.

Felidae
28.02.2008, 09:59
Doch. Du weißt gar nicht, was für Kräfte Menschen entwickeln, wenn sie erst mal in der Situation drinstecken.

Ich möchte es aber nicht.

Felidae
28.02.2008, 10:00
Korrektur:



:))

Adel ist Blutschande!

Zumindestens ist der Adel nicht links durchseucht.

PSI
28.02.2008, 10:13
Adel ist keine Blutschande.

Adel ist EDEL!

Unsere ältesten Dokumente stammen aus dem Jahr 1307 (Reichsarchiv Wien). Unserem Herrn und Schöpfer sei Dank: kein einziger der Agnaten hat sich jemals mit einem Kommunisten, Sozialisten und ähnlichem Neidhammel-Gesoxx eingelassen. Wir EDLEN sind die Kulturbereicherer, und nicht diese greinenden rot-grünen Mülltüten aus der Hefe des Volkes.

Ich sehe nicht, wo der Adel kollegtiv als Stand selbst jemals was zur Kultur begetragen hätte....

PSI
28.02.2008, 10:14
Zumindestens ist der Adel nicht links durchseucht.

Renato Guttuso ist ein berühmtes Beispiel für einen adeligen Sozialisten.

Adel und Bildung sind wohl nicht das selbe....

Felidae
28.02.2008, 10:15
Weil ihr noch im 18. Jahrhundert lebt.:))

Das 18. Jahrhundert war intellektuell die Hochzeit Europas.

Zimbelstern
28.02.2008, 10:24
geadelt wurden die, die von königen, kaisern etc. für gute taten ausgezeichnet worden sind. fraglich ist, ob das für die nachkommen automatisch übernommen werden kann und soll?

PSI
28.02.2008, 10:57
Das 18. Jahrhundert war intellektuell die Hochzeit Europas.

Aber nicht umbedingt beim Adel...

Der hatte mehr mit Inzest-Problemen zu kämpfen.:))

PSI
28.02.2008, 10:59
Tausende Theater und Schlösser zeugen noch heute von der Pracht und kulturellen Bedeutung des Adels. Die Welt wäre viel besser und sicherer, vielseitger und interessanter wenn es nur Kleinstaaten gäbe.

Ich hab noch nie ne' Adelige mit Hammer und Meißel gesehen.

Diese Bauten wurden weder von Adel entworfen, noch gebaut... sondern nur bezahlt.

Adel is für'n Arsch.

PSI
28.02.2008, 11:30
Adel war aber Förderer der Kultur, und auch hat der Adel selbst entworfen, siehe Schloss Neuschwanstein.

Neuschwanstein ist eines dieser Fantasie-Schlösser, die sich reiche Idioten bauen ließen um sich wie im Märchen zu fühlen.

Von Kultur kann da ja wohl keine Rede sein.

PSI
28.02.2008, 11:49
Nein, das Bundeskanzleramt ist wahrscheinlich mehr nach deinem Geschmack, Schlitzäuglein. Auch war Ludwig ein Förderer der Musik, aber das ist ja alles keine Kultur, ich vergaß, du musst es wissen.

Ach wenn ich mir ne' CD anhöre, bin ich ein "Förderer" der Bande?
Immerhin hab ich die CD gekauft und höre sie mir auch an.....

Für die Kultur tut man was in dem man Kultur schafft und nicht kauft bzw. konsumiert.

Nur weil Ludwig gerne Musik hörte ihn ein "Förderer der Musik" zu nennen ist echt lächerlich.

silberfennek
28.02.2008, 11:51
Ich sehe nicht, wo der Adel kollegtiv als Stand selbst jemals was zur Kultur begetragen hätte....

Lern Du erst einmal Deutsch!

PSI
28.02.2008, 12:04
Du hast überhaupt keine Ahnung, also beenden wir dieses Geschreib jetzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bayreuther_Festspielhaus

Oh toll!

Da hat er sich ein Festspielhaus bauen lassen..

Was für ein Fortschritt für die Kunst!:rolleyes:

Eridani
28.02.2008, 12:39
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).
---------------------------------------------------

Meine beiden Grossmütter haben "von" in ihren Nachnamen. Beide Ahnenlinien gehen Richtung polnischer Landadel.

(Ich entschuldige mich jetzt schon deswegen:D )

Dafür stammt
mein Nachname von einem angelsächsischen Häuptling ab und kommt außer in Deutschland, auch noch in Dänemark,Norwegen und Schweden oft vor....

E:

Freikorps
28.02.2008, 13:33
Ja ich stamme von einem Adelsgeschlecht ab, welches seit 500-600 Jahren rein deutsch ist und mehrere Ansitze sein eigen nennt und nannte.

Ansitze oder Ahnensitze? Ein Ansitz ist doch ein Begriff aus der Jägersprache oder nicht?:rolleyes:

Freikorps
28.02.2008, 13:37
Wie sachbezogen es hier doch zur Sache geht :rolleyes:

Adelige sind eben feingeistige, hoch gebildete Menschen. Deren gepflegte Wortwahl ist für uns Leute aus dem gemeinen Volk nur schwer zu verstehen!:))

PSI
28.02.2008, 14:16
Kilgore bezog sich aber auf Äußerungen von mir und dem Schlitzauge, beide nicht adeligen Geschlechts.

Ich habe durch aus adelige Vorfahren, nur mir ist das scheissegal.

PSI
28.02.2008, 15:12
Ach so, deshalb verleumdest du deine Vorfahren...

Aus meiner Familie kommt immerhin die erste Professorin Deutschlands.

Nicht meine Vorfahren sind mir egal, sondern die Tatsache, das es Adelige unter ihnen gab.

Ich selbst sehe mich weder als adelig, noch denke ich das der alte Begriff des Adels jemanden zu etwas besseren macht.

Das sind Menschen wie du und ich, mit viel zu großen Häusern und einen falschen Weltbild.

eintiroler
28.02.2008, 15:54
Ansitze oder Ahnensitze? Ein Ansitz ist doch ein Begriff aus der Jägersprache oder nicht?:rolleyes:

Nicht nur, aber ich hatte auch viele Jäger als Vorfahren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ansitz
Ein Ansitz ist auch eine Art Schloss.

Psyche
28.02.2008, 16:06
Aufpassen. Ich hab pöbeliges Adelsmörderblut in meinen Adern.


Du hast höchstens Aids in deinen gammelfleischigen Adern, pöbel vermöbel.


Naja, das ist doch schön.

Du empfindest die Vertreibung im Nahen Osten als gerecht?

Psyche
28.02.2008, 16:08
Nicht meine Vorfahren sind mir egal, sondern die Tatsache, das es Adelige unter ihnen gab.

Ich selbst sehe mich weder als adelig, noch denke ich das der alte Begriff des Adels jemanden zu etwas besseren macht.

Das sind Menschen wie du und ich, mit viel zu großen Häusern und einen falschen Weltbild.

Den linken Gesellen könnt ich so derbe hassen, weil er meint ein Gutmensch zu sein.

Psyche
28.02.2008, 16:33
Du meintest Adel und Bildung schließen sich aus (und das von einem Linken...) und diese Personengruppe sei "inzstverseucht"... das ist Diskriminierung und Diffamierung Deiner angeblich adeligen Vorfahren...

Der scheißt doch auf sich selbst, wie alle linke halt.
Gesellschaftliche linke verncihten die Welt.

PSI
28.02.2008, 16:51
Wie nennt man eure Krankheit?:rolleyes:

Psyche
28.02.2008, 17:15
Wie nennt man eure Krankheit?:rolleyes:

Bin Gesellschaftlich rechts und Wirtschaflich links..

Was bin ich? :)

EinDachs
28.02.2008, 17:21
Du hast höchstens Aids in deinen gammelfleischigen Adern, pöbel vermöbel.

Tjo, jetzt hol ich aber gleich Mistgabel und Fakel und stürm den Palais de Psych.


Du empfindest die Vertreibung im Nahen Osten als gerecht?

Nichts auf der Welt empfind ich als gerecht. Adel schon gar nicht.

Psyche
28.02.2008, 17:27
Nichts auf der Welt empfind ich als gerecht. Adel schon gar nicht.

Nichtmal dein gedachtes? Überings ist keine Staatsform perfekt.

EinDachs
28.02.2008, 17:29
Nichtmal dein gedachtes? Überings ist keine Staatsform perfekt.

Nicht mal gedachtes. Schon gar nicht das was ich mir so ausdenk.
Das ist meistens nur mir gegenüber gerecht, global betrachtet eine Schweinerei.

Psyche
28.02.2008, 17:30
Nicht mal gedachtes. Schon gar nicht das was ich mir so ausdenk.
Das ist meistens nur mir gegenüber gerecht, global betrachtet eine Schweinerei.

du fürst ein erfolgreiches faschistum bistum?

EinDachs
28.02.2008, 17:33
du fürst ein erfolgreiches faschistum bistum?

Kommt hin.

Herr K.
28.02.2008, 18:08
Ohne den Adel als Geldgeber und Förderer gäbe es heute überhaupt keine höhere Kultur.

Die Kunstförderung des Adels war, bis auf wenige Ausnahmen, der Bekämpfung des Ennui geschuldet, eine gelangweilte Spielerei ohne Sinn und Verständnis.Genies (z.B.Bach) standen auf einer Stufe mit dem Gesinde, wurden seitens des Adels verkannt und mit schnöder Ignoranz behandelt.
Von einer wahren Förderschaft im Sinne ehrfurchtsvollen Mäzenatentums kann nicht die Rede sein.

Ansonsten schließe ich mich den Worten Sauerländers an.

Leo Navis
28.02.2008, 18:08
Ich bin übrigens stolzer Vertreter des Steinadels.

Felidae
28.02.2008, 18:11
Ich bin übrigens stolzer Vertreter des Steinadels.

Und ein Verehrer des Irren von Teheran.

Leo Navis
28.02.2008, 18:16
So muss das.

PSI
29.02.2008, 08:05
Du denkst viel zu kurzzeitig, alle Pracht und Kultur hatte viele tausend Jahre nur die herrschende Kaste - den Adel - als Abnehmer, seit dem Altertum und heutzutage vom Geldadel abgelöst.

Denkst du Volkslieder und Kunsthandwerk sein kein Kunst?

Alle Pracht kann echte Kultur, nämlich die Kultur und Tradition des Volkes nicht aufwiegen.

Zimbelstern
29.02.2008, 08:10
Die Kunstförderung des Adels war, bis auf wenige Ausnahmen, der Bekämpfung des Ennui geschuldet, eine gelangweilte Spielerei ohne Sinn und Verständnis.Genies (z.B.Bach) standen auf einer Stufe mit dem Gesinde, wurden seitens des Adels verkannt und mit schnöder Ignoranz behandelt.
Von einer wahren Förderschaft im Sinne ehrfurchtsvollen Mäzenatentums kann nicht die Rede sein.

Ansonsten schließe ich mich den Worten Sauerländers an.

inwieweit stand der vater johann sebastian bach auf der stufe mit dem gesinde. der thomaskantor zu leipzig war im gegensatz zu seinen söhnen -insbesondere friedemann- anerkannt und auch in adelskreisen renommiert. dein geschreibsel ist historisch betrachtet müll.

Rheinlaender
29.02.2008, 08:57
inwieweit stand der vater johann sebastian bach auf der stufe mit dem gesinde. der thomaskantor zu leipzig war im gegensatz zu seinen söhnen -insbesondere friedemann- anerkannt und auch in adelskreisen renommiert. dein geschreibsel ist historisch betrachtet müll.

Diese achtung war aber nicht ganz algemein - gerade J. s. Bach musste mehrmals feststellen. Als er in weimar wg. "halsstarigen Verhalten" gut einen Monat in Haft gehalten wurde oder als, wegen des Interessewechsels des Fuersten ("Es muste sich aber fügen, daß erwehnter Serenißimus sich mit einer Berenburgischer Princessin vermählete, da es denn das Ansehen gewinnen wolte, als ob die musicalische Inclination bey besagtem Fürsten in etwas laulicht werden wolte, zumahln da die neüe Fürstin schiene eine amusa zu seyn:") sich um eine Stelle bemeuhen. Auch die leibziger Obrigkeit, bei der als Thomaskantor arbeitete, achtete seine Arbeit auch nicht in dem Masse, wie er es wuenschte (aus dem gleichen Brief vom 28 Okt. 1730 "...eine wunderliche und der Music wenig ergebene Obrigkeit ist, mithin fast in stetem Verdruß, Neid und Verfolgung leben muß, als werde genöthiget werden mit des Höchsten Beystand meine Fortun anderweitig zu suchen.").

Leute wie Bach, gehoerten zu in der Hofordnung zum Gesinde und standen unter z. B. dem Silberdiener (der eine ausgesprochene Vertrauenstellung war). Jede Aenderung der Laune des Fuersten konnte einem Bach die Existenz kosten. Bach war gezwungen sich beim Hofe liebkind zu machen. Die Stuecke, die er fuer den kursaechisch-polnischen Hof oder auch die Bauernkantante waren Versuche dies zu tun. Es ist deshalb nicht so erstaunlich, dass Handel in London versuchte, ueber den freien Musikmarkt ein Auskommen zu finden.

Herr K.
29.02.2008, 11:44
Diese achtung war aber nicht ganz algemein - gerade J. s. Bach musste mehrmals feststellen. Als er in weimar wg. "halsstarigen Verhalten" gut einen Monat in Haft gehalten wurde oder als, wegen des Interessewechsels des Fuersten ("Es muste sich aber fügen, daß erwehnter Serenißimus sich mit einer Berenburgischer Princessin vermählete, da es denn das Ansehen gewinnen wolte, als ob die musicalische Inclination bey besagtem Fürsten in etwas laulicht werden wolte, zumahln da die neüe Fürstin schiene eine amusa zu seyn:") sich um eine Stelle bemeuhen. Auch die leibziger Obrigkeit, bei der als Thomaskantor arbeitete, achtete seine Arbeit auch nicht in dem Masse, wie er es wuenschte (aus dem gleichen Brief vom 28 Okt. 1730 "...eine wunderliche und der Music wenig ergebene Obrigkeit ist, mithin fast in stetem Verdruß, Neid und Verfolgung leben muß, als werde genöthiget werden mit des Höchsten Beystand meine Fortun anderweitig zu suchen.").

Leute wie Bach, gehoerten zu in der Hofordnung zum Gesinde und standen unter z. B. dem Silberdiener (der eine ausgesprochene Vertrauenstellung war). Jede Aenderung der Laune des Fuersten konnte einem Bach die Existenz kosten. Bach war gezwungen sich beim Hofe liebkind zu machen. Die Stuecke, die er fuer den kursaechisch-polnischen Hof oder auch die Bauernkantante waren Versuche dies zu tun. Es ist deshalb nicht so erstaunlich, dass Handel in London versuchte, ueber den freien Musikmarkt ein Auskommen zu finden.

Vielen Dank für die Unterstützung, so umfänglich hätte meine Entgegnung nicht ausfallen können.Hatte wohl selbigen Brief im Hinterkopf, das Beispiel J.S.Bach wurde nicht von ungefähr gewählt.

Rheinlaender
29.02.2008, 12:21
Alle Pracht kann echte Kultur, nämlich die Kultur und Tradition des Volkes nicht aufwiegen.

Es ist nicht nur Pracht gewesen, sondern auch "Sophistication" (ein Wort das kaum ins deutsche uebersetzt werden kann),

Der Adel behandelte zwar zum guten Teil die Kuenstler aehnlich wie ihre Stallknechte, aber er ermoeglichte ihnen auch eine Mass an Qualitaet und Sophistication zu entwickeln, dass weit ueber dem stand wozu ein Bauer in der Lage gewesen waere - alleine wegen der Bildung. Ein Cardinale Francesco Maria Del Monte konnte die Kunst eines Caravaggio beurteilen, ein Pferdeknecht nicht.

Das heisst noch lange nicht, dass der gesamte Adel so gebildet war, oder einen solchen Kunstsinn hatte, er aber damals die einzige Schicht, die die Mittel und Zeit hatte eine solche Bildung und Kunstsinn zu entwicklen und bei den intelligenteren unter dem Adel geschah dies dann.

Grosse Hoefe wetteiferten untereinander mit Kunst und Selbstdarstellung. Das buergerliche Theater, das erst im 18. Jahrhundert auf dem Kontinent langsam entstand, konnte auf die Tradition der hoefischen Selbstdarstellung zurueckgreifen. Selbst Lessing, der in seiner Hamburgischen Daraturgie die Theorie des buergerlichen Theaters herausarbeitete und gegen das Hoftheater abgrenzte konnte auf die Formensprache, die am Hofe entwickelte wurde zurueckgreifen, die abwandeln und mit neuen, buergerlichen, Ideen fuellen.

Diese Rolle des Adels verschwand jedoch mit der Entwiclung der buergerlichen Gesellschaft. In England und den Niederlanden schon im 17. Jahrhundert, in Resteuropa waerend des 18. Jahrhunderts.

Zimbelstern
29.02.2008, 14:00
Diese achtung war aber nicht ganz algemein - gerade J. s. Bach musste mehrmals feststellen. Als er in weimar wg. "halsstarigen Verhalten" gut einen Monat in Haft gehalten wurde oder als, wegen des Interessewechsels des Fuersten ("Es muste sich aber fügen, daß erwehnter Serenißimus sich mit einer Berenburgischer Princessin vermählete, da es denn das Ansehen gewinnen wolte, als ob die musicalische Inclination bey besagtem Fürsten in etwas laulicht werden wolte, zumahln da die neüe Fürstin schiene eine amusa zu seyn:") sich um eine Stelle bemeuhen. Auch die leibziger Obrigkeit, bei der als Thomaskantor arbeitete, achtete seine Arbeit auch nicht in dem Masse, wie er es wuenschte (aus dem gleichen Brief vom 28 Okt. 1730 "...eine wunderliche und der Music wenig ergebene Obrigkeit ist, mithin fast in stetem Verdruß, Neid und Verfolgung leben muß, als werde genöthiget werden mit des Höchsten Beystand meine Fortun anderweitig zu suchen.").

Leute wie Bach, gehoerten zu in der Hofordnung zum Gesinde und standen unter z. B. dem Silberdiener (der eine ausgesprochene Vertrauenstellung war). Jede Aenderung der Laune des Fuersten konnte einem Bach die Existenz kosten. Bach war gezwungen sich beim Hofe liebkind zu machen. Die Stuecke, die er fuer den kursaechisch-polnischen Hof oder auch die Bauernkantante waren Versuche dies zu tun. Es ist deshalb nicht so erstaunlich, dass Handel in London versuchte, ueber den freien Musikmarkt ein Auskommen zu finden.

natürlich sass er in weimar ein. nur diese zeit, war eben nicht die des thomaskantors in leipzig.schau dir mal den Film "friedemann bach" mit gründgens an: "es gibt keinen besseren als den musicus bach" gemeint ist von hofseite aus johann sebastian, sein vater.

silberfennek
29.02.2008, 15:08
Oh mein Gott!

Ich habe mich verschrieben... was für eine Schande!:))

L*ck mich du Homo-Adliger!

Du wirst eben niemals zu diesem Vergnügen kommen. Abgesehen davon: Ich habe einen Sohn und fünf Töchter gezeugt, Du Wunsch-Edel-Schwuli!

silberfennek
29.02.2008, 15:10
Ich habe durch aus adelige Vorfahren, nur mir ist das scheissegal.

durch aus schreibt man nicht getrennt, Du Pöbel-Möbel!

roxelena
29.02.2008, 15:18
Du wirst eben niemals zu diesem Vergnügen kommen. Abgesehen davon: Ich habe einen Sohn und fünf Töchter gezeugt, Du Wunsch-Edel-Schwuli!

Büchsenmacher? :cool2: :cool2:

Rheinlaender
29.02.2008, 15:18
natürlich sass er in weimar ein. nur diese zeit, war eben nicht die des thomaskantors in leipzig.schau dir mal den Film "friedemann bach" mit gründgens an: "es gibt keinen besseren als den musicus bach" gemeint ist von hofseite aus johann sebastian, sein vater.


Ich schaue mir keine Filme an, wenn ich wissen will, wie es zur ein bestimmten Zeit gewesen st. Da halte ich mich lieber an serioesere Literatur.

Ein Hofmusiker war in Hierachie nicht hoch stehend. Das musste rund 60 Jahre spaeter auch noch der junge Mozart erfahren. Und auch der Kantor zu St. Thomas war keine sehr hochstehende Position - er stand unter Rektor von St. Thomas und Bach selber empfand diese Position als beruflichen Abstieg: "Ob es mir nun zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden, ..." - wieder besagter Brief Bachs.

silberfennek
01.03.2008, 04:07
Büchsenmacher? :cool2: :cool2:


Nicht ganz, aber Ingenieur der Spreng- und Sicherheitstechnik!

Zimbelstern
01.03.2008, 07:08
Ich schaue mir keine Filme an, wenn ich wissen will, wie es zur ein bestimmten Zeit gewesen st. Da halte ich mich lieber an serioesere Literatur.

Ein Hofmusiker war in Hierachie nicht hoch stehend. Das musste rund 60 Jahre spaeter auch noch der junge Mozart erfahren. Und auch der Kantor zu St. Thomas war keine sehr hochstehende Position - er stand unter Rektor von St. Thomas und Bach selber empfand diese Position als beruflichen Abstieg: "Ob es mir nun zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden, ..." - wieder besagter Brief Bachs.

woher du dein wissen beziehst, sei dir unbenommen. in seiner stellung als thomaskantor kannst du bach nicht mit einem "hofmusicus" vergleichen! deine weitere vergleichsziehung mit mozart halte ich für misslungen, da er eben zu lebzeiten nie den ruhm bachs erlangen konnte. wohlgemerkt: wir reden über die anerkennung, nicht über den wert der werke. seine (mozarts) klavierkonzerte schätze ich sehr.

Rheinlaender
01.03.2008, 07:45
woher du dein wissen beziehst, sei dir unbenommen. in seiner stellung als thomaskantor kannst du bach nicht mit einem "hofmusicus" vergleichen!

Er stand in der gesellschaftlichen Hierachie tiefer. Deshalb hielt auch Bach, zumindest proforma, den Titel des Weissenburg Hofkapeellmeisters und bemuehte sich um den Titel des Klg.-polnisch-kursaechischen Hofmusikus.


deine weitere vergleichsziehung mit mozart halte ich für misslungen, da er eben zu lebzeiten nie den ruhm bachs erlangen konnte. wohlgemerkt: wir reden über die anerkennung, nicht über den wert der werke. seine (mozarts) klavierkonzerte schätze ich sehr.

Natuerlich reden wir nicht von der Qualitaet der Arbeit, Bach und Mozart gehoeren zu den ganz Grossen.

Aber: Bachs Ruhm zu Lebzeiten hielt sich in Grenzen. Telemann und Handel waren sehr viel geachteter beim Publikum als Musiker als Bach - Bach hatte eine hohe Reputation unter Musiktheoretikern (und auch bei Mozart, ein genie, das ein anderes erkennt), hatte aber niemals "Ruhm". Das zeigt sich schon daran, dass er nie einen Ruf in die grossen Zentren erhielt; im Gegensatz zu Handel oder Telemann. Wie gering Bachs Ruhm beim Publikum zu Lebzeiten war, zeigte schon daran, dass er fuer dei Stelle des Thomaskantors in Leipzig die dritte Wahl war und diese Stelle erst angeboten belam nach dem Telemann und Christoph Graupner ablehnten. Er galt bei den meisten zumindest in seiner Spaetphase als hofnungslos altmodisch. Als er 1750 in Leipzig starb galt die kunstvoll gesetzte Fuge als kuenstlich und ueberlebt - man war im Roccoco und Bach gehoert ins Barock. Mozart war viel populaerer, musste polpulaerer sein, weil er seine Musik verkaufen musste, waerend Bach jeweils in Festanstellung bei Hofe, der Kirche oder spaeter bei der Stadt Leipzig war.

Sowohl Bach wie Mozart haben den Standesunterschied zum Adel am eigenem Leibe erfahren muessen. Bach mit dem Herzog von Weimar und Mozart mit dem Fuerstbischof von Salzburg.

Don
01.03.2008, 09:03
Sowohl Bach wie Mozart haben den Standesunterschied zum Adel am eigenem Leibe erfahren muessen. Bach mit dem Herzog von Weimar und Mozart mit dem Fuerstbischof von Salzburg.

Diese Situation ist imho der heutigen eindeutig vorzuziehen, führte sie nebst der nichtvorhandenen Überbewertung von Musik paradoxerweise auch noch zu weit besseren Ergebnissen.

Zimbelstern
01.03.2008, 09:03
nun denn :

1)

ich möchte gerne einen nachweis eines historikers, dass bach "tiefer stand". bemühe jetzt nicht einen idioten, wie knopp.

2)

ich stelle zu telemann und händel folgendes fest: händel hat mit dem weggang aus deutschland nach england das grosse los gezogen. er war ähnlich reputiert wie bach. telemann hatte in meinen augen eher pech. ähnlich wie pachelbel. seinen kanon kennen heute nur noch wenige.

Zimbelstern
01.03.2008, 09:16
zu pachelbel:

sein kanon. er schrieb es für orgel in "D" und in "G"

hier eine version mit orchester:

http://www.youtube.com/watch?v=6wpPk8qk3uQ

Herr K.
02.03.2008, 00:18
nun denn :

1)

ich möchte gerne einen nachweis eines historikers, dass bach "tiefer stand". bemühe jetzt nicht einen idioten, wie knopp.

2)

ich stelle zu telemann und händel folgendes fest: händel hat mit dem weggang aus deutschland nach england das grosse los gezogen. er war ähnlich reputiert wie bach. telemann hatte in meinen augen eher pech. ähnlich wie pachelbel. seinen kanon kennen heute nur noch wenige.

....Aber schon ein Jahr darauf (1708) ging er nach Weimar zurück, um die Stelle eines Hoforganisten und Kammermusikers zu übernehmen. Als er bei der Neubesetzung der Hofkapellmeisterstelle übergangen wurde, verlangte er vom Herzog seine Enthebung. Er wurde festgenommen, vier Wochen in Haft gehalten und sodann mit allen Zeichen der Ungnade entlassen. Durch dieses Vorgehen hatte der Herzog seinem Namen einen Platz in der Musikgeschichte gesichert."
(Alfred Baumgartner: J.S.Bach in: Das große Handbuch der Musik, Kiesel 1989)

Der Weimarer Hof hat als Folge des 30jährigen Krieges seit 1629 eine Doppelherrschaft: Herzog Wilhelm Ernst, der in der Wilhelmsburg residiert, ist eher Theologe, Lutheraner und möchte seine Frömmigkeit auf den Hof übertragen. Er gründet Prediger- und Priesterseminare und unterhält ein Kirchenorchester. Der Neffe Ernst August dagegen residiert im Roten Schloß als zweiter Herrscher, ist eher Künstler als Theologe und kann sich mit seinem Onkel nie einigen, wer über die Dienstboten (und damit über die Hofkapelle) zu entscheiden hat. Als extremes Beispiel sei ein Hornist angeführt, der jedesmal, wenn er um seine Entlassung bat, zu Schlägen und Kerker verurteilt wurde und, als er heimlich flüchtete, für vogelfrei erklärt und gehenkt wurde.

http://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/barock/spaetbarock/bach/bach1708.htm

Wie Du im Zusammenhang mit Musikgeschichte auf den Namen des unseligen G.Knoop kommst, ist mir übrigens rästelhaft.

The Dude
02.03.2008, 00:58
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? Ich bin übrigens pro Forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nachkomme :).

Man errötet förmlich vor Respekt, Fürst Adora von und zu Einzeilingen.

Wenn Ihro Gnaden eine unstandesgemäße Bemerkung - mit zutiefst bürgerlicher Internettastatur ertippt - erlauben.

Pro forma "Chef des Hauses" als einziger lebender direkter männlicher Nackomme.

Bei uns, in den niederen Ständen, ist das ein Euphemismus für "Eltern sind im Restaurant und das blasierte Einzelkind hat sturmfreies Kinderzimmer". :))

mit besten Grüßen an dein Geschlecht,

The Dude

Zimbelstern
02.03.2008, 08:46
er heisst knopp und "verbiegt" im auftrage des staates unsere historie.

:)

Herr K.
02.03.2008, 11:24
er heisst knopp und "verbiegt" im auftrage des staates unsere historie.

:)

Ja, ein Tippfehler.Glückwunsch.Dir ist Herr Knopp bekannt - bewundernswert.Du siehst ihn kritisch - revolutionär.Wie Du auf ihn in Verbindung mit Musikgeschichte verfällst, bleibt trotzdem unklar.

Ansonsten hoffe ich, es konnte durch Verlinkung einer seriösen Quelle Erhellung bzgl. J.S.Bachs Stand am Hofe bewirkt werden.

Apifera
02.03.2008, 12:17
Ich kann leider mit gar nix glänzen.

Die Unterlagen meiner Familie sind bei der Sintflut verloren gegangen.

Zimbelstern
02.03.2008, 12:24
Ja, ein Tippfehler.Glückwunsch.Dir ist Herr Knopp bekannt - bewundernswert.Du siehst ihn kritisch - revolutionär.Wie Du auf ihn in Verbindung mit Musikgeschichte verfällst, bleibt trotzdem unklar.

Ansonsten hoffe ich, es konnte durch Verlinkung einer seriösen Quelle Erhellung bzgl. J.S.Bachs Stand am Hofe bewirkt werden.

grundsätzlich bin ich für alle quellen dankbar, die mich geistig weiterbringen. meine einschätzung bachs als thomaskantor zu leipzig hast du bis jetzt noch nicht entkräften können. wohltuend, zu lesen, ist, dass du knopp als "historiker" auch als idioten beurteilst.

Rheinlaender
02.03.2008, 12:42
grundsätzlich bin ich für alle quellen dankbar, die mich geistig weiterbringen. meine einschätzung bachs als thomaskantor zu leipzig hast du bis jetzt noch nicht entkräften können.

Bach selber sah dies als formalen Abstieg. Er schrieb in seinem beruehmten Brief vom 28 Okt. 1730 an G. Erdmann "Ob es mir nun zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden, weßwegen auch meine resolution auf ein vierthel Jahr trainirete, jedoch wurde mir diese station dermaßen favorible beschrieben, daß endlich (zumahln da meine Söhne denen studiis zu incliniren schienen) es in des Höchsten Nahmen wagete, u mich nacher Leipzig begabe, meine Probe ablegete, u. so dann die Mutation vornahm. Hieselbst bin nun nach Gottes Willen annoch beständig." und dann gleich zu beschreiben, wie wenig es ihm dort gefallen wuerde: "Da aber nun (1) finde, daß dieser Dienst bey weitem nicht so erklecklich als mann mir Ihn beschrieben, (2) viele accidentia dieser station entgangen, (3) ein sehr theürer Orth ist u. (4) eine wunderliche und der Music wenig ergebene Obrigkeit ist, mithin fast in stetem Verdruß, Neid und Verfolgung leben muß, als werde genöthiget werden mit des Höchsten Beystand meine Fortun anderweitig zu suchen."

Bachs formale Stellung war unter der des Rectors der Thomasschule, seine Aufgabe war die eines Musiklehrers, der noch Latein zu unterrichten hatte und nebenbei fuer den Rat fuer die Kirchenmusik und sonstige Musik (offizielle Anlaesse, Beerdigungen etc.) zu sorgen hatte. Diese schlechte Stellung zeigte sich auch im Gehalt von nur 600 Reichsthalern. Ein damaliger "Star", wie der Kastrat Farinelli, verlangte fuer einen einzigen Auftritt leicht mal 1000 Reichsthaler, und er hielt am spanischen Hof um 1750 ein Gehalt von 14'000 Reichthalern samt Sonderverguenstungen wie einer Kutsche. Dagegen war Bach eine "arme Sau".

martin54
02.03.2008, 12:49
Adelige sind eben feingeistige, hoch gebildete Menschen. Deren gepflegte Wortwahl ist für uns Leute aus dem gemeinen Volk nur schwer zu verstehen!:))

Da muß ich Dir beipflichten; besonders ausgeprägt kann man das in Hannover und Monaco beobachten :D

Zimbelstern
02.03.2008, 12:53
das behinderte aber nicht das ansehen seiner stellung. und wenn "kastraten" damals das zigfache verdient haben, zeigt es in meinen augen gesehen nur auf, dass auch früher schon versucht wurde, die kultur zu deformieren. mit 600 reichsthalern hat man seinerzeit gut überleben können. ich erinnere an die anzahl der cembalos (i), die bach alleine in seinem hause vorhielt.

Rheinlaender
02.03.2008, 13:01
das behinderte aber nicht das ansehen seiner stellung.

Bach hat sie doch selber als Abstieg gesehen (s.o.)

Zimbelstern
02.03.2008, 13:15
die beurteilung von persönlichkeiten rein anhand von quellentexten, halte ich deshalb für falsch, da eine historische betrachtung und einschätzung so nicht stattfinden kann. bach wird von de nachwelt besser beurteilt, als er sich selbst ein urteil über sich hätte erlauben können!

Rheinlaender
02.03.2008, 13:29
die beurteilung von persönlichkeiten rein anhand von quellentexten, halte ich deshalb für falsch, da eine historische betrachtung und einschätzung so nicht stattfinden kann. bach wird von de nachwelt besser beurteilt, als er sich selbst ein urteil über sich hätte erlauben können!

Die Beurteilung Bachs durch nachwelt hat Bach wenig genutzt. Er galt zu Lebzeiten als zweite Wahl, hinter Teleman oder Handel. Auch unmittelba nachs einem Tod galt Bach nicht viel beim brieten Publikum, er wurde erst wieder populaer durch durch Mendelsohn, der als erster z. B. wieder die Mattheauspassion auffuehrte.

Zimbelstern
02.03.2008, 13:46
was dein wissen um mendelssohn angeht, eint uns dieses. er schreibt sich übrigens mit "ss" Telemann und Händel schreiben sich auch anders. es sei dir gezeiht, da ich nicht Putin bin. zurück zu mendelssohn: ist er als komponist nicht gerade dazu auserlesen, bach historisch zu beurteilen? er war es, der die matthäuspassion in der romantik wieder "schickmachte".

Herr K.
02.03.2008, 22:36
die beurteilung von persönlichkeiten rein anhand von quellentexten, halte ich deshalb für falsch, da eine historische betrachtung und einschätzung so nicht stattfinden kann. bach wird von de nachwelt besser beurteilt, als er sich selbst ein urteil über sich hätte erlauben können!

Es geht doch gar nicht um den Rang, den Bach in der Nachbetrachtung nachfolgender Musikgrößen oder aus unserer heutigen Perspektive einnimmt.Er ist eines der großen Genies der Musikgeschichte, man kann ihn gar nicht hoch genug berwerten.Das will auch niemand durch seine historische Einordnung bezüglich seines damaligen Nimbus in Abrede stellen.Nur ist es unerläßlich, willst Du den zu Lebzeiten eingenommenen Stellenwert ermitteln, Quelltexte heranzuziehen.Bewerte es, wie es Dir beliebt, sein Rang war relativ gering, er zählte, aus Sicht der Brotherren, zu deren Gesinde.

Zimbelstern
03.03.2008, 07:41
als erfinder des quintenzirkels war er das genie überhaupt. ich empfehle die lektüre des bandes "gödel, escher, bach" von

http://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_R._Hofstadter

silberfennek
03.03.2008, 07:56
- von Goethe
- von Schiller
- von Kant
- von Eschenbach
- von Liliencron
- von Siemens
- von Kleist
- von Hammerstein
- von Weizsäcker

und und und

Alles degenerierte Idioten?

Rheinlaender
03.03.2008, 08:05
Diese Adelingen gehoeren zum sog. Diplomadel, das sind Familien, die wegen ihrer Leitungen in den Adelstand erhoben wurden. Du hast ein aehnliches Phaenomaen mit den neuen Adeligen, die in England unter der Tudors geschaffen wurde oder jenen Adlinge, die Louis XIV in den Adelstand erhob.

silberfennek
03.03.2008, 08:09
Diese Adelingen gehoeren zum sog. Diplomadel, das sind Familien, die wegen ihrer Leitungen in den Adelstand erhoben wurden. Du hast ein aehnliches Phaenomaen mit den neuen Adeligen, die in England unter der Tudors geschaffen wurde oder jenen Adlinge, die Louis XIV in den Adelstand erhob.

Nicht ganz richtig: z. B. Liliencron, Eschenbach, Kleist, Weizsäcker, Hammerstein sind Erbadel und Briefadel!

Rheinlaender
03.03.2008, 08:17
Nicht ganz richtig: z. B. Liliencron, Eschenbach, Kleist, Weizsäcker, Hammerstein sind Erbadel und Briefadel!

Diplomadel ist anderes Wort fuer den Erbadel, der durch ein Diplom, bzw. Adelsbrief, erhoben wurde - auch Briefadel; im gegensatz zum Uradel, dessen Adel so weit zurueck liegt, dass ein solches Diplom nicht vorhanden war.

Der Adel auf Lebenszeit ist eine britische Erfindung der Neuzeit:

Life Peerages Act 1958 (http://www.statutelaw.gov.uk/content.aspx?LegType=All+Legislation&title=LIFE+PEERAGES+ACT+&searchEnacted=0&extentMatchOnly=0&confersPower=0&blanketAmendment=0&sortAlpha=0&TYPE=QS&PageNumber=1&NavFrom=0&parentActiveTextDocId=1118611&ActiveTextDocId=1118611&filesize=2858)

PSI
03.03.2008, 20:45
Du wirst eben niemals zu diesem Vergnügen kommen. Abgesehen davon: Ich habe einen Sohn und fünf Töchter gezeugt, Du Wunsch-Edel-Schwuli!

Es gab ne' Menge Schwule mit (vielen) Kindern. :))

PSI
03.03.2008, 20:55
Es ist nicht nur Pracht gewesen, sondern auch "Sophistication" (ein Wort das kaum ins deutsche uebersetzt werden kann),

Der Adel behandelte zwar zum guten Teil die Kuenstler aehnlich wie ihre Stallknechte, aber er ermoeglichte ihnen auch eine Mass an Qualitaet und Sophistication zu entwickeln, dass weit ueber dem stand wozu ein Bauer in der Lage gewesen waere - alleine wegen der Bildung. Ein Cardinale Francesco Maria Del Monte konnte die Kunst eines Caravaggio beurteilen, ein Pferdeknecht nicht.

Das heisst noch lange nicht, dass der gesamte Adel so gebildet war, oder einen solchen Kunstsinn hatte, er aber damals die einzige Schicht, die die Mittel und Zeit hatte eine solche Bildung und Kunstsinn zu entwicklen und bei den intelligenteren unter dem Adel geschah dies dann.

Grosse Hoefe wetteiferten untereinander mit Kunst und Selbstdarstellung. Das buergerliche Theater, das erst im 18. Jahrhundert auf dem Kontinent langsam entstand, konnte auf die Tradition der hoefischen Selbstdarstellung zurueckgreifen. Selbst Lessing, der in seiner Hamburgischen Daraturgie die Theorie des buergerlichen Theaters herausarbeitete und gegen das Hoftheater abgrenzte konnte auf die Formensprache, die am Hofe entwickelte wurde zurueckgreifen, die abwandeln und mit neuen, buergerlichen, Ideen fuellen.

Diese Rolle des Adels verschwand jedoch mit der Entwiclung der buergerlichen Gesellschaft. In England und den Niederlanden schon im 17. Jahrhundert, in Resteuropa waerend des 18. Jahrhunderts.

Ich gebe mich geschlagen.....:ar:

Ich gebe zu, das der Adel die Kunst gefördert hat.
Du hast Recht und ich muss über meinen Schatten springen und zugeben, dass der Adel in der Vergangenheit teilweise Großes geleistet hat.

Aber (!) ich denke das jemand, der glaubt das er/sie etwas besonderses ist, weil man ein großen Namen trägt oder ein "Von" oder "Zu" im Namen hat, ein elender Idiot ist.

Nicht die Herkunft oder der Name machen den Mann/ die Frau, sondern die eigenen Taten.

Napoleon hat gesagt: " Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie am falschen Körperteil!"

Howgh, ich habe gesprochen!:cool2:

Rheinlaender
04.03.2008, 02:53
Ich gebe mich geschlagen.....:ar:

Ich gebe zu, das der Adel die Kunst gefördert hat.
Du hast Recht und ich muss über meinen Schatten springen und zugeben, dass der Adel in der Vergangenheit teilweise Großes geleistet hat.


Er hat deshalb Grosses geleistet, weil er als einzige gesellschaftliche Schicht die Mittel dazu besass. Das ist nicht sein Verdienst, sondern schlichte Tatsache.


Aber (!) ich denke das jemand, der glaubt das er/sie etwas besonderses ist, weil man ein großen Namen trägt oder ein "Von" oder "Zu" im Namen hat, ein elender Idiot ist.

Da stimme ich Dir zu.

PSI
04.03.2008, 16:42
Er hat deshalb Grosses geleistet, weil er als einzige gesellschaftliche Schicht die Mittel dazu besass. Das ist nicht sein Verdienst, sondern schlichte Tatsache.


Das ist der Knackpunkt...

Der Adel hat bezahlt, aber nicht immer, sogar meistens haben nicht Adelige, sondern eher Ärmere Menschen die Kunst geschaffen!

Rikimer
04.03.2008, 19:40
Was bin ich froh nichts mit dem inzestiösen degenerierten Adel zu tun zu haben, sondern vom guten Mittelstand abzustammen; Offiziere, Handwerker, Großbauern u. a.

MfG

Rikimer

MorganLeFay
04.03.2008, 20:02
Ich weiß nur mütterlicherseits genauer, wo ich herkomme. Und das ist nciht aus dem Adel.

Die Familie meines Vaters scheint schlicht MIttelstand gewesen zu sein, so weit man das zurückverfolgen kann.

I.Kant
05.03.2008, 16:42
Könnt ihr euch auf ein Adelsgeschlecht zurückführen? :).

Jau, meine Omma war eine Freifrau, heiratete aber einen Bürgerlichen.
bei uns gibt es sogar noch "Sippentreffen", ein Wappen haben wir auch...


http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley2007/flaggen/smiley-channel.de_flaggen010.gif

dimart
05.03.2008, 17:00
Was bin ich froh nichts mit dem inzestiösen degenerierten Adel zu tun zu haben, sondern vom guten Mittelstand abzustammen; Offiziere, Handwerker, Großbauern u. a.

MfG

Rikimer

Denke ich auch, Adel ist irgendwie suspekt, eine Welt für sich oder einfach sowas wie selbsternannte Elite. Meine 500 Jahre rückvollziehbare Familiengeschichte hat auch nur Handwerker, Bauern, 'n paar Lehrer usw, usw, usw vorgebracht.

Felidae
05.03.2008, 18:18
Die Wappen meiner Familie fand ich auch immer besonders interessant. Aber es gibt auch Bürgerwappen. Da muß man vorsichtig sein ;)

Ich habe auch eins. Mit einer schönen Krone drinnen. Es kann kein Bürgerwappen sein.

I.Kant
05.03.2008, 20:33
Die Wappen meiner Familie fand ich auch immer besonders interessant. Aber es gibt auch Bürgerwappen. Da muß man vorsichtig sein ;)
Jau, und ich kenne meine Mischpoche ;)

Rikimer
05.03.2008, 21:57
Kommt drauf an, ob der Wappenschmuck einen Stechhelm oder einen Topfhelm zeigt.
Auch ein Bürgerwappen kann eine Krone haben, als Zeichen der Verbundenheit mit dem Herrscherhaus.

Das Wappen der Familie meiner Großmutter mütterlicherseits ziert zwei silberne Halbmonde auf blauem Grund :]
Das Wappen der Familie meines Großvaters ziert ein Weinfäßchen mit Reben umrankt. Passt einfach. Meine Onkel und Tanten sind große Trinker vor dem Herrn :))

Apropos Bürgerwappen, muß ich mir Sorgen machen, wenn im Bürgerwappen meiner Familie ein Hexagramm prangt? :shock:

Abgesehen davon, was bedeuten alle diese Zeichen und Symbole im Wappen, Heraldik? Wer kennt sich hier damit aus? ?(

MfG

Rikimer

Apifera
05.03.2008, 22:11
Die Adelsherrschaft würde ich aber ablehnen, auch wenn mir per Geburtsurkunde ein Adelstitel zusteht. Ich bin gegen ererbte Titel und gegen solch einen Standesdünkel. Als Sozialdemokrat verständlich, oder? ;)

Schlumpfling, darf ich dich darauf hinweisen, dass dir kein Adelstitel zusteht? Es gibt nämlich in Deutschland keine Adelstitel mehr. Sei wurden 1918 abgeschafft.

Wenn jemand Graf von und zu Dingsbums heißt, dann ist dies sein Name, nicht sein Titel.

Ich finde allerdings, man hätte 1918 die adelstitelähnlichen Bezeichnungen ganz abschaffen sollen. Ein "von" im Namen hätte gereicht. Aber nach dem ersten Weltkrieg waren die Monarchisten einfach noch zu stark in Deutschland.

Noch ein kleiner Witz:

Vor einem großen Schloss erklärt jemand voller Stolz den anwesenden Turisten: Dieses Schloss haben meine Vorfahren erbaut.
Darauf meinte einer der Gäste: Interessant, meine Vorfahren waren auch Maurer.

Leo Navis
05.03.2008, 22:12
Ich dachte immer es gäbe nur in Österreich keine Adelstitel mehr, in Deutschland dagegen schon.